Eadu

[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Eadu | Ebene :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]

Mit einem halsbrecherischen Tempo rauschten die Maschinen, die innerhalb des Projekts „Banshee“ inzwischen schon die inoffizielle Bezeichnung TIE/ph Phantom trugen, jeweils in Dreier-Gruppen über Eadus karge, felsige Landschaft. Jene Gebirgskette, die in der Ferne aufragte, war – ganz den Meldungen der Hangarkontrolle entsprechend – wolkenverhangen. Ein stürmisches Gewitter schien sich in den letzten paar Stunden über dem Felsmassiv zusammengebraut zu haben, konnte sich aber allem Anschein nach nicht wirklich von dessen scharfkantigen Gipfeln lösen. Hier und da erhellten Blitze, die irgendwo im Inneren gen Boden sausten, die finstere Wolkenfront, während zudem jedes Mal auch ein tiefes Grollen zu hören war. Da die klobigen Sternjäger bloß wenige Meter über den Boden hinweg fegten, wirbelten sie unweigerlich eine Mischung aus winzigen Gestein und feinstem Staub auf. Obwohl sie aus weiter Entfernung allenfalls als kleine Dinge wahrzunehmen waren, die über die flache Ebene rauschten, zogen sie in diesem Augenblick eine recht gewaltige Wolke hinter sich her.

Dass seine Hände unter den dicken Handschuhen ungewohnt verschwitzt waren, versuchte Aiden in diesem Moment zu ignorieren. Sein Blick war auf die Ebene vor ihm gerichtet. Den Steuerknüppel hielt er daher weiterhin fest in seiner linken Hand und korrigiert den Flug der Maschine bloß dann, wenn sich heimtückische Seitenwinde an den breiten Solarflügeln rüttelten. Luhon Ilesar, die neben ihm als „Technikerin“ saß und als Sienar Fleet Systems-Ingenieurin solche harten Flüge eigentlich nicht gewohnt war, ächzte dennoch bei jedem kräftigen Ruck ganz leise. Davon ließ sich der Major, der normalerweise die Einsamkeit in einem TIE-Cockpit gewohnt war, jedoch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Irgendwie hatte er sich in den letzten Monaten – jedenfalls ein kleines Bisschen – an „Gesellschaft“ gewöhnt.

Über die interne Funkverbindung sprach Ilesar mehrere Minuten nach dem erfolgten Start zu dem schweigsamen Bastioner.
[T-minus eine Minute bis zum Aufstieg, Thiuro. Laut den Sensoren bislang keine Änderung der vorherrschenden Wetterverhältnisse. Die größere Gebirgskette da vorn scheint das Gewitter noch an sich zu binden.]

Der Major nickte nur und ließ seinen kontrollierenden Blick kurz zu den vielen Armaturen springen, die sich vor ihm, eingebaut in die Konsole befanden. Sobald er den Steuerknüppel langsam zu sich zog, würde die Nadel des analogen Höhenmessers auf Wanderschaft gehen. Erneut blitzten einzelne Erinnerungsfetzen von dem fatalen Testflug kurzzeitig vor seinem geistigen Auge auf. Sofort wurde sein Mund staubtrocken, während das Herz beinah raste. Zudem traten unter seinem schweren Helm abermals klitzekleine Schweißperlen auf seiner Stirn hervor. Bloß das Atmen hatte er dieses Mal ein klein wenig besser unter Kontrolle. Dennoch schien seine an die Maschine angeschlossene Montur irgendein digitales Signal an eine überwachende Konsole weiterzuleiten, woraufhin diese plötzlich einen warnenden, trötenden Ton von sich gab.

Sofort schwenkte Ilesars Kopf zu ihm.
[Ist denn wirklich alles in Ordnung mit Ihnen, Thiuro?]

„Ja, alles in bester Ordnung“, bestätigte Aiden durch zusammengebissenen Zähnen als er mit einem Mal aus seiner kurzzeitigen Starre erwachte.

Und als bloß wenige Hundertstel ein anderer Teil der Armaturen piepsend ankündigte, dass man nun den besten Punkt zum Aufsteigen erreicht hatte, zog der schwarzhaarige Elitepilot den Knüppel mit einer langsamen, kontrollierten Bewegung zu seiner Brust, während er in der Zwischenzeit mit der freien Rechten den Schub an die sich stets ändernden Gegebenheiten anpasste. Auf diese Weise hob der mit drei Solarflügeln ausgestattete Sternjäger nach und nach seine stumpfe „Nase“ und strebte zielgerichtet gen finsteren Himmel. Derweil die Maschine in einem steilen Winkel mehr und mehr an Höhe gewann, drückte es sowohl Aiden als auch Luhon Ilesar in gleichem Maße immer stärker in ihre Sessel; presste ihnen allmählich die Luft aus den Lungen. Erneut fühlte sich der Bastioner an den besagten Testflug erinnert. Doch mit einem kurzen, leichten Schütteln des Kopfes vertrieb er – zumindest für den Augenblick– alle mit diesem Ereignis verbundenen Bilder und Gefühle.

Die Staffel, bestehend aus zwölf Testmaschinen, hatte gleich nach dem Verlassen des Haupthangars in ihrer Gesamtheit eine rautenförmige Formation eingenommen, während die einzelnen Rotten in Pfeilformation flogen. „Banshee Eins“ bis „Banshee Drei“ bildeten dabei das erste Glied; „Banshee Zehn“ bis „Banshee Zwölf“ das letzte. Da die an diesem Test teilnehmenden Piloten inzwischen das Fliegen in diesen ungewohnten Sternjägern – sowohl Einzeln als auch in Gemeinschaft – mehrere Male geprobt hatten, konnte sich deren Auftreten in der Tat sehen lassen. Denn einerseits hielten die jeweiligen Maschinen zueinander einen passablen Abstand und anderseits war auch die Entfernung zwischen den einzelnen Rotten beinah perfekt. In diesem Punkt hatte die Staffel tatsächlich in den letzten Monaten enorme Fortschritte machen können.


Ilesar, bereiten Sie bitte die Sprungkoordinaten vor“, wies der Bastioner mit ruhiger, selbstsicherer Stimme die neben ihm im Cockpit sitzende Ingenieurin an. „Sobald wir Eadus Masseschatten hinter uns gelassen haben, machen wir den ersten Mikrosprung. Denn Zeit dürfte bei diesem Test einer der wichtigsten Faktoren sein.“

Jene Naturkräfte, die schon bei dem verhängnisvollen Testflug vor etwa neunzig Tagen sowohl auf ihre beiden Körper als auch auf das Gerät eingewirkt hatten, machten sich auch dieses Mal in aller Deutlichkeit bemerkbar. Die steigenden Ge-Kräfte drückten immer mehr auf den Brustkorb, derweil das eigene Sichtfeld unwillkürlich immer enger wurde. In dieser luftigen Höhe rüttelten und zerrten auch die weiterhin vorhandenen Seitenwinde noch viel stärker an dem Sternjäger. Ebenso zog auch Eadus eigene Schwerkraft an dem Heck der Maschinen. Es musste daher allerhand Energie auf die Triebwerke gegeben werden, um den für den langen Flug in die Schwerelosigkeit nötigen Schub zu erzeugen. Doch dieses Mal schien die Technik wieder über die Natur zu triumphieren. Denn trotz all der Widrigkeiten, die sich den zwölf Sternjägern auf die eine oder andere Weise in den Weg stellten, schafften sie nach einiger Zeit gemeinsam (und vollzählig) in den Orbit.

Banshees, hier Eins – ich übermittle Ihnen jetzt die ersten Koordinaten“, gab der Major über den Staffelkanal den anderen Piloten bekannt. Mit einem eher beiläufigen Fingerzeig wies er außerdem zeitgleich Luhon Ilesar den angekündigten Datentransfer durchzuführen. „Wir springen gemeinsam zum besprochenen Punkt außerhalb des Systems. Dort treffen wir dann die letzten Vorbereitungen für diesen Testlauf.“ Seelenruhig bewegte er den Steuerknüppel mit seiner linken Hand, korrigierte den Schub mit seiner rechten Hand und behielt den imaginären Punkt, ab dem sie den Mikrosprung vollziehen würden, im Blick. „Meine Damen, meine Herren; Sprung auf mein Zeichen!“

[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Eadus Orbit | auf dem Weg zum Sprungpunkt :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]
 
//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Eadu /\ Basis /\ Hangar /\ Ares 'Jester' Vance, Piloten, Techniker und Bodenpersonal :\\​


Drei Monate, ganze Drei Monate stumpfe Routine bestehend aus Testflügen, Auswertungen, Schlafen, Training, Patrouillen, Briefrings und wieder Testflügen. Die Anzahl der Testpiloten wurde immer kleiner, nicht wegen abstürzten oder natürlicher Selektion, nein weil die „Wolfes“ Propagandawirksam abgezogen wurden hier in einer Geheimen Basis konnten sie ja keine Heldentaten vollbringen. Nur der alte Alphawolf den hatten sie ihnen gelassen, warum? Das wusste niemand so genau, doch die Gerüchte gingen um das er aus den Verbliebenen und den neuen Maschinen eine neue Elitestaffel aufstellen sollte. Ares Erklärung viel da etwas anders aus, vielleicht hielt man ihn für zu alt oder man wollte ihn schonen. Schließlich war er es der auf fast jedem Rekrutierungsposter in heroischer Pose zu sehen war. Und ein Lebender Held war für das Imperium mehr wert als ein Toter.

Der blonder Pilot von Yaga Minor stand umringt von anderen Piloten und Technikern im Hangar, an die Lautstärke gewöhnte man sich schnell, hier und da spritzen die Schweißperlen von einem Techniker weg, der eine Reparatur vornahm, Droiden fuhren umher und fiepsten. Repulsoren liefen warm und jaulten dabei auf. Die grau-blauen Augen von ‘Jester’ musterten die Runde bevor er zu sprechen begann:


“Wir sind die die übrig blieben, wir haben es in unserer Hand. Ihr kennt die Gerüchte genauso gut wie ich, wenn es stimmt, machen wir bald den „Wolfes“ Konkurrenz. Also...

Er pausierte kurz als er sah das sich der Major ihnen näherte und so ballte er die Faust, wobei er den Daumen und den kleinen Finger abspreizte und streckte sie in die Mitte.

“Geben wir unser Bestes!“

Es gab ein zustimmendes Gemurmel, Ares hatte sich mehr erhofft, aber besser als nicht, als der Major schon seine Ansprache hielt und sie zu ihren Maschinen schickte. Der blonde Flight Officer konnte einfach nicht anders als einen spöttischen Salut mit einem “Aye, Aye.“ zu untermalen bevor er ‚Vagabond‘ seinem Flugtechniker zu seiner Maschine folgte. Warrent Officer Solaman Diaz, genannt ‚Vagabond‘ war lange Zeit Versorgungsmaschinen geflogen, genauer er war Navigator und Bordtechniker gewesen und anscheinend der einzige mit einem Magen der es mit ‘Jester’ am Steuer aushielt.

Schnell gingen beide die Vor Flug Checkliste durch, kontrollierten die Verbindungspylonen von Cockpit zu Solarflächen, ob alle klappen geschlossen waren und stiegen dann ins Cockpit. Im Cockpit setzte sie ihre schweren Helme auf und versiegelten sie, während das Computersystem und der Reaktor der Maschine hochfuhren. Hier ging dann die Vorflugkontrolle weiter, während sich mit einem Knacken der Major im Staffelfunk meldete. Er wies darauf hin, wie die Mission im groben ablaufen sollte, nichts was nicht schon im Briefing besprochen wurde. Und dann erklärte er seine kleine Wette mit Captain Vinon. ‘Jester’ musste schmunzeln, so hatte er den Major gar nicht eingeschätzt, eher wie einen kalten Fisch. Aber das Zeugte dann doch davon das er ein Mensch und keine Maschine war. Ares schaltete nachdem der Major erklärt hatte das Rotte eins den Anfang machen würde auf den Kanal seiner Rotte.


“Mal her hören, ich erhöhe die Wette von Major und Captain, wer von euch mehr als die Hälfte der Bojen weg zimmert bekommt meine nächsten Sonderrationen, auch die dich nebenher noch gewinne.“

Banshee 11 und 12 bestätigten den Empfang der Nachricht, die beiden wirkten noch sehr steif und 11 bestand darauf keinen „Pilotennamen“ zu erhalten, denn er haben ja seine Nummer. Und so hatte ‘Jester’ ihn in seinem Kopf ‚Cypher‘ getauft und er würde es noch veranlassen das es an seinen Spind geschrieben wurde. Banshee 12 hingegen war sehr ruhig, redete nur das nötigste aber war nicht langsam auch wenn man es vermuten konnte wenn man in sein Gesicht sah das wirkte als hätte er damit schon öfter Speeder abgebremst. Was der Major damit bezwecken wollte ihm die „Verantwortung“ über diese beiden und ihre Techniker zu geben konnte der Mann von Yaga Minor nur raten.

Dann war seine Rotte an der Reihe, sie bekamen die Startfreigabe und die Drei Jäger brausten aus dem Hangar in die Stürmische Atmosphäre von Eadu. Während ‚Vagabond‘ Schiffswerte durchgab, kämpfte Ares mit dem Pilotenjoch, die Seitenwinde waren fürchterlich und am Horizont konnte man sehen wie sich erneut ein fürchterlicher Sturm zusammenbraute. Und genau auf diese Gewitterfront und die Felsformation darunter brausten sie nun zu. Dann sah der blonde Pilot wie die Erste Rotte ihren Steigflug begann und kurz darauf folgte er ihrem Beispiel, zog das Pilotenjoch zu sich heran und erhöhte den Schub, so das sie Senkrecht in den Himmel stiegen. Die Andruckkräfte wirkten auf seinen Körper und das Equipment, doch er beschleunigte unnachgiebig weiter während sein Flugtechniker meldete:


“Druck konstant, Reaktor werte nominal, Tarnung bereit.“

Der Druck auf den Körper wurde immer stärker und langsam fraß sich die Schwärze an den Rändern des Gesichtsfeldes weiter vor als sie die Atmosphäre verließen und auch die Anziehungskraft Eadus nachließ.
Die gesamte Staffel schoss in die schwärze des Alls und fächerte etwas aus ihrer engen Formation auf, ‘Jester’ konnte Linkerhand also Backbord von ihnen den Mond von Eadu erkennen, den sie bei ihrem Anflug als Deckung verwenden würden. Die Bojen von denen der Major gesprochen hatte, waren im Hohen und mittleren Orbit ausgesetzt worden. So würde sich die Staffel beim Angriff aufteilen müssen. Und dann waren da noch die Interceptoren der ‚Furys‘, doch eines nach dem Anderen, zunächst brachten sie den Schwerkraftschatten des Planeten und seine Mondes hinter sich. Dann übermittelte die Führungsmaschine ihnen die Koordinaten für den ersten Koordinierten Sprung. Und auf das Zeichen des alten „Alphas“ hin sprangen die TIE-Protoypen in den Hyperraum. Sie nutzen einen Teil der Triellus Handelsroute und sprangen Richtung Formos doch nur bis kurz hinter den Rand des Systems. Dort sammelte man sich und während der Major noch einmal die Parameter übertrug, einschleichen in das System, überlisten der Jägerabwehr und vernichten der Bojen, mit danach zu erfolgenden Rückzug, gingen die Bordtechniker noch einmal die Funktionstüchtigkeit der Tarnung durch und ein Jäger nach dem anderen Verschwand, von den Sensoren und auch dem bloßen Augen, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen.

Die Staffel halbierte sich und richtete sich neu aus ein weitere Mikrosprung erfolgte am Rand des Eadu-Systems entlang. Hiernach wurde sich auf die Sonne des Systems ausgerichtet und kurz bevor die Funkstille befohlen wurde reduzierte Ares die Sendereichweite des Coms und sagte:


“Gute Jagd, wir sehen uns auf Eadu.“

Dann schaltete er die IFF ab und beschleunigte seinen Jäger, die eine Hälfte der Staffel mit sich nehmend auf die Nordhemisphäre des Mondes zuhaltend. Kurz darauf sprang jeder der Jäger individuell in den hyperraum für einen wenige Minuten andauernden Mikro Sprung. Der Mond würde ihre Austritts Signatur verschleiern und dann begann der quelend langsame Anflug im Realraum. Auf Sicht fliegen ging so weit draußen nicht, er musste seinen Systemen vertrauen das er auf dem Richtigen Kurs war, und der Anflug im Realraum würde einiges an Zeit kosten 1490 Km/h schafften die TIE- Phantom Eadu’s Mond war ein gutes Viertel Parsec von ihnen weg also rund 7 500 Milliarden Kilometer…. Ares hätte sich Musik mitnehmen sollen.


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[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | im Anflug auf das Einsatzgebiet :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]

Nachdem die zwölf neuartigen Maschinen erst gemeinsam das Eadu-System in einem vollkommen synchronen Sprung verlassen, sich in zwei gleichgroße Hälften aufgeteilt und dann jeweils mehrere Mikrosprünge entlang des bloß spärlich überwachten Systemrands unternommen hatten, richteten sich die sechs Sternjäger, für die sich Major Aiden Thiuro nun hauptsächlich verantwortlich zeigen musste, auf den zentralen Stern sowie den Planeten Eadu samt dessen Trabanten aus, schalteten die Freund-Feind-Kennung aus, sprangen dann mit einem weiteren Mikrosprung tiefer ins System und gaben danach maximalen Schub auf den Sublichtantrieb. Da man von dieser Position aus noch eine sehr weite Strecke bis zum vorgegebenen Einsatzgebiet zurückzulegen hatte und jene Technik, die nun dem finalen Test unterzogen werden sollte, einen Großteil der zur Verfügung stehenden Energie band, ließ man den Tarngenerator vorerst noch unangetastet.

Obwohl es für Luhon Ilesar mit Sicherheit eine Premiere war so unmittelbar an der Feuertaufe eines ihrer Projekte teilzunehmen, sprach sie mit einer ziemlich ruhigen, abgeklärten Stimme als sie über das interne Kom meldete:
[Alle Systeme laufen in den üblichen Parametern.]

„Noch“, brummte der Bastioner. „Noch laufen sie in den üblichen Parametern.“

Da er schon in jungen Jahren einen Faible für technische Dinge entwickelt hatte, verfolgte er dieses Projekt nicht nur aus der Sicht eines Testpiloten. Schon am ersten Tag hatte er sich – soweit es ihm seine Freigabe ermöglichte – alle Unterlagen zu den technischen Details besorgt, um die jeweiligen Entscheidungen der Ingenieure Ilesar und Forlin nachvollziehen zu können. Selbstverständlich war ihm so manche nüchterne Berechnung zu hoch gewesen, die in den Dossiers zu finden war. Ebenso hatte er über den einen oder anderen Schaltplan länger brüten müssen als ihm lieb gewesen war. Am Ende aber hatte er sich trotz allem einen soliden Überblick verschaffen können – und manche Dinge störten ihn ungemein.

Beispielsweise hatten die Ingenieure in all der Zeit noch immer keine Lösung dafür gefunden, dass bei einem aktivierten Tarngenerator die Schilde der Maschine im besten Fall nur zu einer minimalen Leistung fähig waren. Des Weiteren störte das Tarnfeld im aktiven Zustand die eigenen Sensoren insoweit, dass sie kaum weiter als die normale Sichtreichweite des Piloten reichten. Doch für Aiden, der vor allem flinke, agile Sternjäger wie den TIE/in Interceptor oder TIE/d Defender gewohnt war, war das größte Manko, dass sich seine Maschine bei eingeschalteten Generator noch schwerfälliger als normal anfühlte und keine Maximalgeschwindigkeit mehr erreichte. Er musste dementsprechend stark umdenken, sobald Luhon Ilesar diesen Generator einschaltete.

Obwohl sich der fast dreißig jährige Bastioner immer für einen kreativen Piloten hielt, der schnell „umschalten“ konnte, um sich der plötzlich geänderten Situation entsprechend fix anzupassen, hatte er insbesondere in den ersten Simulationen doch arge Probleme mit der neuen Technik gehabt. Zum Beispiel hatte er am Anfang oft die Tarnung zu früh deaktiviert oder zu spät aktiviert. Des Weiteren hatte er bei den ersten Flügen oft den Zeitraum, den der Generator zum „Abkühlen“ brauchte, falsch eingeschätzt, wodurch ihn Gegner doch noch erfassen und in allerletzter Sekunde, als der Sternjäger schon am „Verschwinden“ war, abschießen konnten. Glücklicherweise waren all diese Fehlschläge aber bloß Colonel Thorne, Captain Forlin und der nun neben ihm sitzenden Ingenieurin bekannt.


„Rotte Eins, Rotte Zwei – hier Eins; bei gegenwärtiger Geschwindigkeit dringen wir in einer halben Standardstunde in das mit Sensoren überwachte Einsatzgebiet ein“, kündigte Aiden über eine eigene Frequenz seinen Begleitern in fünf weiteren Maschinen an. Sein Blick war starr auf den in weiter Ferne funkelnden Planeten Eadu gerichtet. „Momentan sind wir auf einem guten Kurs. Auf mein Zeichen wird daher in den Tarnmodus gewechselt.“ Seine rechte Hand wanderte sogleich zielgerichtet zur entsprechenden Konsole. „Fünf … Vier … Drei … Zwei … Eins … Jetzt!“

Bis der komplette Sternjäger durch den aktivierten Tarngenerator von einem blasenartigen Tarnfeld umgeben war, vergingen bestimmt zwanzig, dreißig Hundertstel. In dieser kurzen Zeit begannen die Sensoren nicht nur unheilvoll zu flimmern, bevor sie mit einem Mal den Großteil ihrer Reichweite einbüßten, sondern die Maschine drosselte ohne jegliches Zutun die Geschwindigkeit ruckartig. Ein ganz leises Ächzen war seitens des Piloten zu hören als die künstliche Trägheit seinen Brustkorb plötzlich gegen die Sitzgurte presste. Zum Glück wurde ihm in diesem Moment nicht schwarz vor Augen. Ihn überwältigten dieses Mal auch keine weiteren Erinnerungsfetzen. Sein Blick wanderte stattdessen zielgerichtet zu den jeweiligen Instrumenten auf seiner Seite des langen Armaturenbrett, um eine rasche Kontrolle ebenjener vornehmen zu können.

Die drahtige Ingenieurin, die neben ihm saß, prüfte ebenfalls ihre Instrumente.
[Der Generator hat einhundert Prozent seiner Leistung erreicht.] Um anscheinend die eine oder andere Anzeige besser ablesen zu können, beugte sie sich kurz ein wenig in Aidens Richtung. [Und bislang spielen alle anderen Systeme brav mit.]

Als Antwort brummte der im Pilotensessel sitzende Major bloß. Denn inzwischen konnte er deutlich spüren wie seine Maschine auf einmal ganz leicht bockte und sich deren Steuerung sich ein kleines Bisschen „schwammig“ anfühlte. Sie folgte dementsprechend nicht mehr so präzise wie noch ein paar Sekunden zuvor seinen mechanischen Eingaben. Darüber hinaus hatte sich auch die maximale Geschwindigkeit – stolze einhundertundzehn MGLT! – um ein knappes Drittel reduziert, was zur Folge hatte, dass sie nun länger brauchten, um ins Einsatzgebiet zu gelangen. Da die Sensoren nun nur noch eingeschränkt nutzbar waren, konnte Aiden die nun plötzlich zur Verfügung stehende Zeit nicht einmal zum weiteren Taktieren nutzen. Denn die „Gegner“, die TIEs der Furies waren, aus dieser Entfernung für das menschliche Auge noch nicht zu erkennen.

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Sie hatten bereits die dritte Patrone in ihre auf den Brust befestigten Lebenserhaltungssysteme eingeschoben. Als ‚Vagabond‘ endlich vermeldete, das sie sich dem Mond, der im Sichtfeld des TIE quälend langsam größer geworden war, weit genug genähert hatten um die Tarnung zu aktivieren. Auf ein Handzeichen des blonden Piloten, aktivierte der Techniker die Tarnung und ‘Jester‘ hatte das Gefühl ihn würde etwas festhalten, seine Sensorreichweite schrumpfte schlagartig. Und er konnte sehen wie im ihn herum die anderen Jäger auch mit einem bläulichen Schauer verschwanden. Er konnte so nur hoffen, dass sie bei gewagten Manövern nicht miteinander kollidierten und das sich jeder an den Plan hielt.

Sachte zog Ares an dem Pilotenjoch, doch nichts passierte. Der Mann von Yaga Minor verzog unter dem Helm sein Gesicht, als er mit mehr macht an dem Steuerknüpple zog um seinen unsichtbaren Jäger auf die nördliche Hemisphäre des Mondes auszurichten. Sie würden über den nördlichen Pol des Mondes fliegen, sich dann von dem Himmelkörper lösen um auf Eadu zuzuhalten. Dann würden sich die sechs Jäger aufteilen und den ihnen zugewiesenen Primärzielen an Bojen entgegenstreben. Wenn sie ihre Primärziele vernichtete hatten, waren den unterschiedlichen Maschinen Sekundärziele zugeteilt, nämliche die Primärziele anderer Maschinen und zu guter Letzt hatte die Halbstaffel ein Tertiär Ziel, nämlich die Bojen der andern Halbstaffel unter Major Thiuro.

Als sie über dem Pol waren, ließ ‘Jester‘ kurz das Pilotenjoch los, rollte mit den Schultern und lockerte seinen Nacken. Er hasste diese langen Einsätze, er spürte nämlich langsam wie sich sein Rücken verkrampfte. Unter dem schwarzen Pilotenhelm konnte er sich nicht kratzen und eine Stelle unter seinem linken Auge und an seinem Hinterkopf machten ihn fast wahnsinnig. Dann hatten sie auch schon den Mond hinter sich gelassen und er konzentrierte sich wieder auf seine Instrumente. Backbord Querab, tauchten die ersten Sensorblips der ‚Furys‘ auf, sie flogen in Standard Formation. Drei Maschinen, eine Führungsmaschine, der Flügelmann nach hinten und zur Seite versetzt und die Dritte Maschine noch weiter hinten und relativ gesehen höher als die anderen Maschinen. Sie Zogen ihren Bahn unweit der Stelle an der sich die ersten Vier Bojen befinden sollten. Der Blonde Pilot konnte jedoch nicht weiter beschleunigen oder sich anderweitig groß auf ein Zusammentreffen vorbereiten außer einen leichten Bogen zu fliegen, in der Hoffnung hinter die TIE-Interceptoren zu gelangen und nicht mit einem der anderen getarnten Jäger zu kollidieren. Eine gefühlte Ewigkeit später tauchten die Bojen auf den Sensoren auf und ‚Vagabond‘ meldete:


“Ziel in Sicht, Tarnung bereit zur Deaktivierung.“ ”Noch nicht.”

Kam die knappe, leicht gepresste Antwort des Piloten. Er hielt auf die Bojen zu doch behielt er auch die ‚Furys‘ per Senor im Blick und als sie sich nach der Meinung des Mannes von Yaga Minor weit genug von ihnen entfernt hatten und gerade dabei waren der Horizontlinie zu folgen kam von ihm der knappe Befehl:

”Tarnung jetzt deaktivieren.“ „Tarnung wird deaktiviert, wir sind Sichtbar in drei, Zwo, eins. Sichtbar. Waffen einsatzbereit in drei, zwo, eins. Waffen einsatzbereit.“

’Jester’ hatte schon während sein Bordtechniker noch runter zählte schon ständig auf den Auslöser für die drei Laserkanonen an den Spitzen der dreieckigen Solarflächen gedrückt. Als dann endlich die Maschine einen Satz machte und beschleunigte und dabei Tod und Verderben regnen ließ. Die erste Boje zerbarst, unter dem Feuer von Banshee 12, die zweite und dem Feuer von Ares fast Zeitgleich, begann das Schauspiel um den Planeten, das Jäger erschienen und das Feuer auf die ihnen zugewiesenen Ziele eröffneten. Doch dann tauchen die ‚Furys‘ auf, sie kamen mit Höchstgeschwindigkeit hinter der Planetenkrümmung hervor, so als hätten sie gerade so außerhalb der beschränkten Sensorreichweite der getarnten TIE-Phantom gewartet.

’Jester’ flickte mit dem Zungenschalter sein Com an und brach damit die Funkstille.


“Ausweichmanöver und sofort Tarnen. Feuerkampf nach eigenem Ermessen führen.“

Dieser Befehl war nicht an die gesamte Staffel gegangen sondern nur an seine Rotte. Von hinter ihm hörte Ares.

“Frage Tarnung?“ „Bereithalten.“

Der blonde Pilot ruckte an dem Pilotenjoch und wendete auf die letzte Boje zu während Banshee 11 zu verschwimmen begann und dann unsichtbar wurde. Er löste eine Feuergarbe auf die Letzte der Bojen in ihrem Primär Sektor und brüllte dann:

”TARNEN!”

Er ließ den Jäger bocken, rollen und trudeln, während er von der Atmosphäre Eadus wegdrehte um dem freien All entgegen zu streben. Da hörte er in seinem Com die Stimme von Banshee 12:

“Schwer.. System…fall, ..ung defekt, Brand … Cockpit, …riebwer… Offline…“

Dann brach der Kanal ab. Und ’Jester’ fluchte vor sich hin als ‚Vagabond‘ die Aktivierung der Tarnung meldete.


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Outer Rim | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Im Anflug auf das Einsatzgebiet | TIE-Phantom: Banshee Zwei | Cockpit | Auvas Gorman und Fred Woodman

Auvas wusste nicht, wie viele Flugstunden er im ersten offiziellen Jahr als Pilot bereits geflogen ist. Fünfhundert? Tausend? Zu Beginn hatte der Junge mitgezählt, aber als die Zahl von Mal zu Mal weiter stieg, gab er irgendwann auf und musste, wenn er darüber nachdachte, mit Schätzungen auskommen. Er war sich aber sicher, dass die Zeit, die er im Cockpit eines TIE-Jägers verbracht hatte, mindestens dreistellig war. Er hat Gefechten beigewohnt, die ihn an seine Grenzen brachten – sei es die Aussichtslosigkeit, seine Psyche oder körperlich. Bereits im ersten Gefecht hatte er beinahe sein Leben verloren, als ein feindlicher Jäger aus dem Nichts kam: Sein Schiff wurde durch die Schüsse beinahe in Asche verwandelt. So erlitt er schwere Verletzungen, darunter Verbrennungen und einen gebrochenen Arm. Seine Entschlossenheit ließ jedoch nicht zu, monatelang außer Gefecht zu sein und er war bereits nach wenigen Wochen wieder einsatzfähig. Gorman lernte aus seiner Unachtsamkeit und wurde mit jedem darauffolgenden Einsatz immer vertrauter mit dem TIE-Jäger, welchen er bald mehr kannte, als sein Zuhause, wo er seine Kindheit verbracht hatte. Jeder Knopf, jedes Panel und jeder Schalter war ihm zutiefst vertraut. An diesen besonderen Tag aber saß er nicht im Cockpit seines Vertrauens, sondern in einer brandneuen Maschine: dem Prototypen „TIE Phantom“, Codenummer „Banshee Zwei“. Eine neue Erfahrung und eine neue Herausforderung lag ihm zu Füßen und wartete darauf, seiner angenommen zu werden. Heute lag der finale Testflug an, bei dem die Staffel, geführt von Aiden Thiuro, das Flugzeug bis auf Äußerste in die Zange nahmen, um mit den gewonnenen technischen Daten das Gerät zu perfektionieren, um die Serien-Herstellung zu beginnen. Mitinsasse im Cockpit war ein Techniker, der sich als Fred Woodman vorgestellt hatte – und es war nicht irgendeiner, den Kerl kannte er aus der Akademie und war nicht erfreut, den selbstsicheren Zabrak als Piloten zu wissen. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Fred war eine kräftige, wenngleich kleine Gestalt, mit zerzausten braunem Haar, sonnengebräunter Haut und schmalen, dunklen Augen, denen eine gewisse Stumpfheit innewohnte, die nur dem genauen Beobachter auffielen.

„Wie kann jemand wie du überhaupt bei so einer wichtigen Mission mitmachen? Bei dieser Feuertaufe?“, hatte er fassungslos gefragt, als sie noch am Hanger standen und ins Schiff gestiegen waren. Fred war nicht viel älter als Gorman. Unter dem pechschwarzen Helm grinste der Jüngere nur. „Wie alt bist du noch mal? Zwanzig?“„Siebzehn“, korrigierte der Zabrak ungerührt. „Ach du Scheiße…“, seufzte der Co-Pilot verzweifelt. „Du bist mein sicherer Tod.“
„Warts nur ab, Fred, du solltest mich nicht unterschätzen. Du hast mich doch schon in Flug-Simulationen gesehen, während wir auf der Akademie waren. Einwandfrei, keine Fehler – reine Perfektion“, hatte der Junge geprahlt. Im Gegenzug zu seinem stumpfen Kollegen waren Auvas Augen klar und zielgerichtet – er wusste, was er wollte und ließ sich nicht unterkriegen. Sollte sein ‚Partner‘ doch flennen und an seiner Angst ersticken – an ihn würde dieser wichtige Tag nicht scheitern. Der Siebzehnjährige hatte sich fest vorgenommen, aus diesem Einsatz glorreich hervorzutreten.
„Das hier ist aber keine Simulation! Das ist die Realität und ein Fehler kann uns das Leben kosten – oder die Karriere! Meine Karriere steht wegen jemanden wie dir aufs Spiel!“

Am liebsten hätte der junge Zabrak gesagt, dass ein Fehler seinerseits genauso fatal sein konnte, doch er wollte sich nicht auf seinem Niveau herabbegeben und beließ es bei einem: „Beruhig dich mal lieber und konzentrier dich auf deine Aufgabe.“ Nun saßen die beiden Männer seit einer gefühlten Ewigkeit im Schiff und die angespannte Stille wurde immer wieder von Woodman unterbrochen, der von den aktuellen technischen Daten und deren Veränderungen berichtete, während der Zabrak zur Antwort in Kenntnis nehmend knurrte. Der Flug war äußerst lang, er bekam langsam Hunger und nahm Notiz von seinen natürlichen, körperlichen Bedürfnissen. Sollte seine Blase doch platzen! Doch der unangenehme Druck versetzte seinem ganzen Körper einen Schweißfilm, der ihn mehr und mehr störte. Nachdem die Staffel aus Banshees in den Hyperraum gesprungen, was soweit reibungslos verlief, und wieder ausgetreten waren, erwarteten die beiden Piloten weitere Befehle. Und wie auf ein Zeichen knackte sein Comlink. Die Stimme des Majors erfüllte das Cockpit: „Rotte Eins, Rotte Zwei – hier Eins; bei gegenwärtiger Geschwindigkeit dringen wir in einer halben Standardstunde in das mit Sensoren überwachte Einsatzgebiet ein.“ Es knackte erneut. „Momentan sind wir auf einem guten Kurs. Auf mein Zeichen wird daher in den Tarnmodus gewechselt.“ Gormans Herzfrequenz schnellte in die Höhe, als die befürchteten und zu gleich heiß erwarteten Worte in seine Ohren drangen. Der Tarnmodus… Das war das erste Mal, dass er in einem Schiff mit Tarnvorrichtung saß und sie höchstpersönlich austesten durfte. Eine Flut an Emotionen erfüllte seinen Geist und sein Körper begann fast zu zittern. Fast. So einen Ausbruch von Emotionen würde sich der Junge nicht anmerken lassen – schließlich war er hier im Auftrag des Imperiums unterwegs und da war Disziplin eine nicht zu verachtende Priorität.

„Fred, ich verlasse mich auf dich! Die wollen so viele technische Daten haben, wie es geht. Schließlich soll das Schiff schlachttauglich sein“, schärfte er dem älteren Mann ein.
„Das brauchst du mir nicht zu sagen, kümmere dich um deine Aufgabe“, schnauzte er den Zabrak an. Im Gegensatz zu Auvas merkte man Fred die Nervosität deutlich an und es nervte ihn.
„Vorsichtig, mein Freund, ich sitze am Steuer. Und reiß dich gefällig zusammen“, antwortete kühl, erhielt daraufhin aber keine Antwort mehr – der Co-Pilot hatte die unterschwellige Drohung registriert und verstanden. Diese Kabbeleien waren reiner Kindergarten – anhand der Reaktion des Technikers wusste der tätowierte, dass dieser noch extrem unreif war und noch viel zu lernen hatte. Nicht, dass ihm selbst klar war, dass er noch am Anfang seiner Laufbahn war, aber er verhielt sich für einen Teenager doch weitaus gefasster und ‚erwachsener‘ als sein älterer Kamerad. Doch nun musste er sich wirklich konzentrieren – das war kein Spiel und kein Spaß, sondern bitterer Ernst und das Privileg, bei solch einer Mission mitmachen zu dürfen, durfte er nicht zerstören, indem er einen Fehler machte. Es ging hier um den Fortschritt der Technik für das Imperium, es ging um eine gigantische Menge Credits. Die Mission würde nicht an ihn scheitern, das hatte sich der Pilot geschworen, als er erfahren hatte, dass er Teil dieser sein würde.

„Fünf … Vier … Drei … Zwei … Eins … jetzt!“ Blitzschnell betätigte der Zabrak die vorgesehenen Schalter und Knöpfe und der TIE-Phantom begann sofort zu ruckeln und zu schaukeln, während die Tarnung sich wie eine Seifenblase um das Schiff wickelte. „Geschwindigkeit reduziert sich um fünfundzwanzig Prozent“, ächzte der Co-Pilot unter den Erschütterungen. Die ruckartigen Bewegungen sorgten dafür, dass das Schiff seinen aktuellen kurz verließ und nach links und abwärts neigte. Schweißperlen rannen sein ohnehin schon feuchtes und glattes Gesicht runter, die nicht nur der Hitze des Helms zu verschulden war. Fred las hektisch weitere Daten auf. Die Monitore flimmerten immer stärker und die Software schien die Daten nicht mehr richtig in Basic übersetzen zu können, denn die Buchstaben wandelten sich zu einem ziellosen, musterlosen Durcheinander. Auvas Herz hämmerte aufgeregt und ängstlich gegen seine Brust. Bei all seinem Selbstvertrauen musste man immer noch festhalten, dass er ein siebzehnjähriger, unerfahrener Pilot war, der zudem zu wenig Lebenserfahrung besaß, um dabei einen kühlen Kopf bewahren zu können. Die Tarnung der Ruhe hielt er jedoch aufrecht – bis alle leuchtenden Einheiten plötzlich ausgingen.
„Scheiße“, wisperte der Junge, dass Fred es nicht hören konnte, während sein Schiff sich immer weiter der Banshee Eins näherte. Er sah die Kollision schon in greifbarer Nähe.
„Ich kann die Daten nicht ablesen!“, rief Woodman, seine Stimme in Panik zitternd.
„Beruhig dich!“ Sein Kiefer mahlte und er biss die Zähne so fest zusammen, dass er glaubte, sie würden jeden Moment zerbersten.
„Ich glaube, der Jäger ist tot!“, rief der Techniker ächzend, als das Schaukeln ihn beinahe aus dem Sitz schleuderte. „Glauben ist nicht wissen!“, fauchte der Junge zornig. Wie hat es dieser Nichtsnutz geschafft, Techniker zu werden? „Lies die Daten ab, sofort!“ Ein Monitor zeigte, dass die Tarnung noch intakt war. Wenigstens etwas, dachte sich der Junge sarkastisch.
„Nein, neu starten. Neu starten!“ Schrie Fred stattdessen. Fieberhaft suchte der Zabrak in dieser absoluten Dunkelheit nach dem richtigen Panel. Außer den funkelnden Sternen und den immer größer werdenden Planeten Eadu konnte er nichts erkennen. Konzentriere dich. Die Macht ist mit mir. Ich werde nicht zulassen, dass diese Mission fehlschlägt. Nicht meinetwegen!

Er fand ihn und die Elektronik schnurrte wie ein Kätzchen. Sofort manövrierte er das Schiff wieder an die Ausgangsstelle des Konvois – er hatte gelernt, unter keinen Umständen ruckartige Bewegungen mit einem Schiff zu unternehmen, wenn es aus dem Kurs geriet. Dem Jungen fiel es in seiner inneren Nervosität schwer, dieser Regel Folge zu leisten, schließlich wollte er so schnell wie es eben ging wieder an seinen Platz. Es war ihm unangenehm, aus der Reihe zu tanzen. Das Prozedere stellte sich allerdings als schwierigerer heraus, als er annahm. Die Steuerung war sehr verwaschen und er hatte das Gefühl, eine ausgeleierte Kupplung eines uralten Speeders in den Händen zu halten. Die Lampen flackerten immer noch. „Fred, was ist da los?!“, fragte er, seine Gereiztheit nicht mehr gut unterdrückend. „Generator auf einhundert Prozent. Energiezufuhr in alle Steuerungs- und Sensoreinheiten schwankend. Das Schild frisst circa fünfundachtzig Prozent der Energie!“ Bei der Aufregung schien der Techniker plötzlich gar nicht mehr so gehässig. Konnte er sich also, wenn es darauf ankam, doch zusammenreißen? Das musste sich der Zabrak im Hinterkopf behalten. „Deswegen ist die Steuerung so schwammig“, stellte er mit grimmiger Miene fest. Vorsichtig versuchte er das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Der Siebzehnjährige, der glaubte, sein Herz würde seine Brust entzweien und rausspringen, atmete hörbar erleichtert auf, als der TIE-Phantom eine Minute später wieder an seinem Ausgangsplatz flog.
„Hast du alles dokumentiert?“, fragte er ungeduldig. Natürlich hatte er das. Aber Auvas wollte es gern wissen, um sicher zu sein, dass der Techniker seiner Aufgabe auch wirklich nachging.
„Das ist mein Job, Kleiner“, plärrte er sarkastisch. Ah, da ist ja wieder der Alte. Es war belustigend, dass Fred ihn ‚Kleiner‘ nannte. Auvas überragte die meisten mit seinen einsneunzig Standardmetern und Woodman ging ihn mit seinen – wie viel waren es? – einssiebzig gerade mal bis zum Brustbein. Deutlich ruhiger, gefasster und sehr zufrieden aktivierte er seinen Comlink: „Banshee Zwei an Banshee Eins. Tarnung erfolgreich aktiviert. Ich erwarte Ihre Befehle.“

Outer Rim | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Im Anflug auf das Einsatzgebiet | TIE-Phantom: Banshee Zwei | Cockpit | Auvas Gorman und Fred Woodman
 
[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | im Anflug auf das Einsatzgebiet :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]

Mit der reduzierten Maximalgeschwindigkeit, die im getarnten Zustand möglich war, näherten sich die ersten sechs Prototypen als Rotte Eins und Zwei weiterhin ungestört – jeweils in Pfeilformation – von der einen Seite dem zugewiesenen Einsatzgebiet, während deren sechs anderen Kameraden zeitgleich von einer anderen Seite den Zugriff wagen würden. Größer, immer größer wurde Eadus Mond. Denn inzwischen konnten sowohl die Piloten als auch deren sie begleitende Techniker den öden, felsigen Trabanten tatsächlich schon mit dem bloßen Auge sehen. Da aber durch den aktiven Tarnfeldgenerator der Großteil der Instrumente wie unter anderem die Sensoren zumindest „gestört“ waren, konnte man selbst aus dieser relativ nahen Distanz noch keinerlei Verteidiger der Furies sehen.

Der dunkelhaarige Bastioner, der als Staffelführer „Banshee Eins“ flog, verzog unter seinem Helm säuerlich das Gesicht. Wie sollte er sich unter diesen Widrigkeiten kurzfristig eine sinnvolle Taktik zurechtlegen? Denn sollten die in den Prototypen verbauten Tarnfeldgeneratoren am Ende nicht den gewünschten Effekt der Ingenieure erzielen, hatten Captain Vinons Piloten aufgrund deren aktiven Sensoren leichtes Spiel. Rechtzeitig gewarnt würden sie sich problemlos auf die Lauer legen und im richtigen Moment zuschlagen können. Grübelnd biss sich der Major auf die Unterlippe, während er mit dem Blick seiner eisblaugen Augen aufmerksam den pechschwarzen Horizont abtastete. Luhon Ilesar, die leitende Sienar-Ingenieurin, saß schweigend neben ihm. Ihre Aufmerksamkeit galt mehr der Technik als den Geschehnissen da draußen.

Über den Rottenfunk meldete sich plötzlich eine junge Stimme:
[Banshee Zwei an Banshee Eins. Tarnung erfolgreich aktiviert. Ich erwarte Ihre Befehle.]

Obwohl er schon an der Seite von Fast- und Nichtmenschen geflogen war – eine Zeit lang hatte im Wolves’ Squad zum Beispiel tatsächlich ein Trandoshianer gedient –, war er sich bei Pilot Officer Auvas Gorman nicht so sicher. Denn laut dessen Personalakte war der fahle Gehörnte, der zu allem Überfluss nicht einmal gebürtiger Imperialer war, erst siebzehn Standardjahre alt. Der Major, der gut zehn Jahre älter als dieser nichtmenschliche Heranwachsende war, hatte sich aus diesem Grund schon am ersten Tag die Frage gestellt, ob sich dessen Vorgesetzte mit dieser Versetzung womöglich einen üblen Scherz erlaubt hatten. Schließlich galt die Lebenserwartung vieler Testpiloten als kaum höher als bei herkömmlichen TIE/ln-Piloten. Doch allen Unkenrufen mancher Kameraden – unter anderem Captain Vinon – zum Trotz hatte sich der Kerl bislang ziemlich gut geschlagen, weshalb Gorman nun „Banshee Zwei“ flog.

„Bleiben Sie weiter an meiner Seite, Zwei“, entgegnete er. „Solange die Rotten Drei und Vier noch nicht ihren Angriffsversuch gestartet und die Aufmerksamkeit der Furies auf sich gezogen haben, verhalten wir uns still und versuchen weiterhin so tief wie möglich ins Einsatzgebiet vorzudringen.“

Kaum hatte er diese knappe Anweisung über den Äther geschickt, dachte er: ‚Diese ungeduldige Jugend.‘ Seit der größte Heißsporn der Banshees, Pilot Officer Ares Vance, vor einigen Wochen im Sabacc sowohl Captain Vinon als auch ihn, Major Aiden Thiuro, „ausgenommen“ hatte, hatten sich manch jüngere Piloten den Yaga Minorer zunehmend zum Vorbild genommen. Waghalsige Flugmanöver, flapsige Sprüche und eine stets lockere, legere Attitüde – All diese Phänomene hatten seit diesem verhängnisvollen Ereignis in den Reihen der Testpiloten spürbar zugenommen. Und da der Bastioner mittlerweile nicht mehr auf die Unterstützung von gestandenen Rottenführern wie Samin oder Kyra M. Tey bauen konnte, war er dieser Wesensänderung kaum Herr geworden. ‚Sollte dieser Testlauf am Ende nur aufgrund irgendeiner lächerlichen Dummheit fehlschlagen, wasche ich der ganzen Truppe gehörig den Kopf‘, beschloss er grimmig.

Die sechs getarnten Maschinen flogen weiterhin ungehindert (und ungesehen) durch das schwarze, luftleere Nichts. Obwohl das In-Formation-Fliegen momentan keine Leichtigkeit war, weil man sich allenfalls anhand der zumindest in diesem Punkt modifizierten Sensoren orientieren konnte, stellten sich alle sechs Piloten in dieser Sache trotzdem ganz gut an. Hier und da waren deren Sternjäger im schlechtesten Fall nur um wenige Meter „falsch“ versetzt. Mit dieser (teils in unzähligen Flügen im Simulator antrainierten) Präzision drangen sie einige Minuten später in das Einsatzgebiet nahe dem Mond ein und näherten sich damit weiter den zu zerstörenden Zielobjekten in dessen Orbit. Erneut ließ der Bastioner in diesem Augenblick zuerst den Blick über die vielen Instrumente schweifen und widmete sich anschließend dem runden, frontalen Sichtfenster. So langsam schienen die Sensoren ein paar Signale aufzuschnappen.


„Rotte Eins und Rotte Zwei, sobald die ersten Ziele in Sensorreichweite sind, wird ausgeschwärmt“, befahl der Major. „Rotte Zwei hält Rotte Eins die Furies vom Hals.“

Just in diesem Moment blitzten in der Ferne giftgrüne und hellblaue Licht auf. Rotte Drei und Vier hatten offensichtlich schon die nächste Phase des Testlaufs eingeläutet – und hatten damit natürlich auch sogleich die Aufmerksamkeit der Verteidiger auf sich gezogen. Bei den bisherigen Tests hatten die Waffen- und Schildsysteme Prototypen noch ziemlich „träge“ auf den Wechsel vom getarnten zum nicht getarnten Zustand reagiert. Bei den allerersten Versuchen brauchten die Sternjäger beinah eine ganze Minute bis die Laserkanonen tatsächlich funktionierten. In einem echten Raumgefecht war solch eine große Zeitspanne für das Gros der Piloten ein Todesurteil. Bevor sie sich überhaupt in der Lage waren, das Feuer zu erwidern, waren sie schon längst in einem großen, hellen Feuerball verglüht.

„Dann wollen wir mal schauen, ob Ihre Leute Fortschritte gemacht haben…“, murmelte der Major, richtete seinen Tie/ph Phantom auf das erste Ziel aus und leitete die Markierung an die anderen fünf Maschinen weiter.

[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | im Einsatzgebiet :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]
 
Outer Rim | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Einsatzgebiet | TIE-Phantom: Banshee Zwei | Cockpit | Auvas Gorman und Fred Woodman

Der Mond von Eadu wurde immer größer und größer, je näher sie ihm entgegenflogen. Immer mehr Details wurden auf der kalkartigen Oberfläche des winzigen Planeten sichtbar, die von der Sonne angestrahlt wurden und winzige Schatten warfen. Nachdem Aiden Thiuro den Befehl gegeben hatte, auszuschwärmen, wenn die Ziele in Sichtweite waren, hielt sich Auvas bereit. Er musste zugeben, dass er etwas nervös war – doch das einzige, was von außen darauf hinwies, war der feste Handgriff um den Steuerhebel. Er spürte die metallische Härte unter seiner Handfläche und beinahe die Kälte, die von ihr ausging. Banshee eins bis drei gehörten zu Rotte eins und sollten sich auf die Ziele konzentrieren, während Rotte zwei, die aus Banshee vier bis sechs gegliedert waren, die Tie-Drohnen ablenken sollten. Auvas hoffte, dass seine Flugkünste ausreichten, um Schüssen auszuweichen, falls die anderen Piloten versagten. Der junge Zabrak wollte auf gar keinen Fall verlieren – das wollte er sich selbst, sowie allen anderen beweisen.
Der Monitor vor ihn blinkte auf, als Banshee Eins das erste Ziel an alle Sternjäger sendete. Auch die Sensoren registrierten eine schwache Signatur, was sich durch einen schwach leuchtenden Punkt auf der digitalen Raumkarte bemerkbar machte. Gormans Blick richtete sich durch das Frontalsichtfenster und erkannte einen winzigen, kaum erkennbaren Punkt im Orbit des Mondes. Es war nicht zu erkennen, was es war, aber er wusste, dass etwas dort war und laut Sensoren war dies eines der Ziele. Auffällig hier war allerdings nicht der Punkt, sondern etwas ganz Anderes, das den Punkt unwichtig wirken ließ: das Leuchtfeuerwerk aus grünen und blauen Blitzen. Seine Zähne blitzten auf, als er erfreut grinste. Aha, Rotte Drei und Vier waren schon im vollen Gang! Er spürte soetwas wie Neid auf seine sehr weit entfernten Kollegen, die mit dem Spaß bereits angefangen haben. Als ob Fred seine Gedanken lesen konnte – was er selbstverständlich nicht tat, das war purer Zufall und seinen Vorurteilen ihm gegenüber zu verdanken – drehte er seinen behelmten Kopf zu ihm. Der siebzehnjährige ignorierte den vermutlich misstrauischen Blick und sagte: „Ziel erfasst. Steuern auf Ziel zu und hoffen auf erfolgreiches Ablenkungsmanöver seitens Rotte Zwei.“
„Generatortemperatur und –Leistung bei einhundert Prozent, Sensoren stark eingeschränkt, Tarnung intakt“, las der Co-Pilot die Daten.
„Gut, dann hoffen wir, dass das Schätzchen hier nicht schlappmacht und uns den sicheren Sieg holt!“

Rotte eins und zwei folgten Major Thiuros Befehl und schwärmten aus. In einer einigermaßen eleganten Bewegung, wie es mit den eingeschränkten Schiffen möglich war, trennten sich die sechs Schiffe voneinander und teilten sich in zwei Gruppen mit je drei Banshee-Einheiten. Die Stille vor dem Sturm hielt nach Befehlsausführung vielleicht eine Standardminute und dann brach die Hölle los. Der Zabrak zuckte leicht zusammen, als vor seinem Sichtfenster ein grelles grünes Licht aufflackerte, das sein Schiff knapp verfehlte. Er verengte seine Augen zu Schlitzen und biss sich mit klopfenden Herzen auf die Zähne. Adrenalin schoss durch seine Adern und er grinste noch breiter, als er es bereits tat.
„Laserkanonen hochfahren!“, rief er, glitt mit seinen feingliedrigen Fingern über die ihm noch nicht sehr vertrauliche Steuerkonsole und fand nur wenige Augenblicke später die richtigen Knöpfe. Er hatte schon so viele Schiffe repariert. Auch wenn manche Farben und Formen anders waren… Die Technik dahinter, so modern und neu sie auch war, folgte doch stets einem roten Faden.
„Die Tarnung löst sich auf!“, bellte Woodman.
„Das war zu erwarten! Bei den Nachtschwestern, und du willst Techniker sein? Es ist doch vorhersehbar gewesen, dass die Tarnung auflöst, wenn die Kanonen aktiviert werden. Oder beabsichtigst du die Energie herzuzaubern?!“, keifte der Junge schroff und konzentrierte sich weiter auf sein Vorhaben. Er spürte, wie Schweißperlen sein Gesicht herunterrannen und sie juckten ihn – aber er konnte sich nicht kratzen. Genervt versuchte er, sein Gesicht an die innen Wand des Helmes zu pressen, um sich so erlösen zu können, aber es gelang ihm nicht und sah von außen sehr befremdlich aus.
„Was tust du d-“ „Zielerfassung!“ Unterbrach Auvas Gorman und sah, dass Rotte zwei in einem heftigen Kampf gegen die Drohnen verwickelt war. Es war ein wahres Spektakel, dem er zu gern mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wäre da nicht das Primärziel gewesen: Die Bojen zu zerschießen. Der kleine Punkt nahm so langsam Form und Farbe an. Doch ehe der Zabrak schießen wollte, blinkten die Sensoren. Eine Tie-Drohne! Auvas wurde plötzlich heiß und kalt zugleich und er starrte auf den hektisch blinkenden Bildschirm. Sie kam von zwei Uhr! Er blickte durch das Sichtfenster und sah ihn. Die Drohne musste wohl aus dem Ablenkmanöver entwischt sein – verdammt, diese Amateure! Der Junge ignorierte dabei natürlich, dass er selbst eigentlich noch ein Anfänger war.
„Die Drohne zielt auf uns! Ausweichmanöver einleiten!“, rief der Co-Pilot unruhig.
„Schon so gut, wie erledigt.“
Auvas aktivierte die Bremsdüsen. Jetzt, wo die Tarnung deaktiviert war, flog das Schiff wieder elegant und barrierefrei. Die plötzliche Bremsung kehrte die G-Kräfte um und drückte die beiden Piloten heftig gegen ihre Sicherheitsgurte. Der Langhaarige unterdrückte ein Röcheln nur knapp. Mit einer geschickten Bewegung manövrierte der Zabrak das Schiff in Richtung zwei Uhr, erfasste die Tie-Drohne und schoss und… Traf nicht.

„Kse, ärgerlich, aber so leicht entkommt er mir nicht.“
„Verdammt, ich sagte, du sollt ausweichen und nicht deine Position verlassen, du verfluchter Idiot!“
„Manchmal erfordert eine Situation eben Improvisation! Ich habe ihn gleich, dauert nur einen Augenblick!“
„Ich schwöre dir, wenn meine Karriere deinetwegen aufs Spiel steht, hetze ich einen Kopfgeldjäger auf dich“, brummte der Mann zornig.
„Beruhig dich mal, ja? Außerdem kannst du dir so etwas nicht leisten, du Depp.“
„Ach ja?“
„Konzentration jetzt“, befahl der Zabrak. Nur widerwillig und nicht ohne ein verächtliches Schnauben gab der Co-Pilot nach und las die Daten vor.
Doch Auvas musste gar keinen zweiten Versuch starten, denn ein Blitzfeuer später schwebte die Drohne leblos im Vakuum des Alls herum. Sie wurde ausgeschaltet von einem Mitglied der Rotte zwei.
„Den hätten Sie mir überlassen sollen“, sprach er durch das Comlink.
„Nächstes Mal, kleiner“, kam es belustigt zurück. Mit einem leicht angekratzten Ego über seinen nicht erfolgreichen Versuch, die Drohne auszuschalten, flog er zurück in die Formation der Rotte Eins. Die Ziele waren nun in klarer Sichtweite…

Outer Rim | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Einsatzgebiet | TIE-Phantom: Banshee Zwei | Cockpit | Auvas Gorman und Fred Woodman
 
//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Knapp außerhalb der Umlaufban von Eadu /\ TIE/ph Phantom “Banshee 10” /\ Cockpit /\ Ares ‚Jester‘ Vance, ‘Vagabond’ :\\​


Die Tarnung hatte sich aktiviert und die Steuerung des Jägers wurde wieder schwammig, doch Banshee 12 hing noch da draußen und das wie es schien manövrierunfähig. ‘Jester‘ fluchte lautstark und richtete dann das Wort an seinen Techniker.

“Deaktivieren der Tarnung um den Feuerkampf zu führen ist wann möglich?“ „60 Sekunden, sonst laufen wir Gefahr das uns auch etwas am Reaktor oder der Tarnung durchbrennt.“ “Firefek! Zählen sie runter.“

Vagabond bestätigte den Befehl und begann alle Zehn Sekunden Meldung zu machen. Diese Zeit nutze der Pilot von Yaga Minor um sich in eine gute Angriffsposition zu begeben. Er wendete auf einen der ‚Furys‘ zu und hielt sich relativ über und hinter ihm. Während er wartete das sein Techniker ihm das Enttarnen meldete, öffnete er seinen Rotten Comkanal.

“12 hier 10, wie ist der Status?“ „Schlecht, Br…t gelöscht, Man…..erke stehen …ur Verfüg…., mehr nicht, Reak…tor …abschal…g … in…rt.“ “Ist gut, stellt euch Tod, wir schicken euch ein Shuttle sollte es möglich sein.“ „Ver…den.“

Vagabond zählte die Letzen Ziffern herunter und ‚Jester‘ eröffnete mit seinen auf manöverbetrieb gedrosselten Lasern das Feuer. Er illuminierte den TIE-Interceptor vor sich, dieser Brach nach Steuerbord weg und begann zu stürzen. Der TIE-Phantom stürzte ihm hinterher und langsam brachte Ares sein Visier wieder über den Feindlichen Jäger. Das Ziel wurde erneut „beschossen“ und nun meldete auch der Zielcomputer schwere Schäden an dem anderen TIE.

Flight Officer Vance ließ von seinem Ziel ab und begann zu tauchen, zu trudeln und wippen um dem Beschuss der beiden Flügelmaschinen des soeben „abgeschossenen“ zu entgehen, als es erneut in seinem Com knackte.


“Achtung, Achtung hier spricht die Manöversicherheit, Banshee 12 ist als abgeschossen zu betrachten. Bergungsmaßnahmen werden nach dem Manöver in die Wege geleitete. Ende.“

Schöner Dreck, da war die Aktion von ‘Jester‘ volkommen umsonst gewesen sich um einen Weidwund geschossenen Jäger und seine Besatzung zu kümmern. Zornig hieb er mit der Faust gegen die Instrumentenkonsole und fokussierte sich dann wieder auf den Raumkampf um ihn herum. Seine Instrumente meldeten Beschuss, der sich durch seine Heckschilde fraß und er begann wieder mit wilden Ausweichmanövern. Er stieg unter Volllast nach oben, so dass die Beschleunigung ihn und den Techniker in die Schleudersitze presste. Doch der Interceptor hinter ihm ließ sich nicht abschütteln, den zweiten hatte er aus den Augen und den Sensoren verloren, das konnte tödlich enden. An den Steigflug schloss er einen langgezogenen Looping an, wobei er darauf spekulierte, das der schnellere Abfangjäger an seinem Jäger vorbei schießen würde wenn er im Scheitelpunkt den Schub drosselte.

Sein TIE-Phantom kippte und der schneller Jäger raste an ihm vorbei, genau vor seine Laser, doch grünes Laserfeuer von Backbord ließ ihn seinen Angriff abbrechen, das war der Jäger den er aus den Augen verloren hatte. Dann verschwand der Angreifer von Backbord von seinen Sensoren und Banschee 11 tauchte wieder auf. Genau im richtigen Augenblick, Ares ließ seinen Jäger ein wenig zurück treiben und begann dann den Letzen Interceptor zu Illuminieren, als der Zielcomputer schwere Schäden meldete, ließ er von dem anderen Jäger ab und gab den Befehl zum Tarnen. Erst einmal wieder einen Überblick verschaffen, Banshee 12 abgeschossen, die Primär Bojen vernichtete, Drei Interceptoren aus dem Spiel genommen es war nicht ganz katastrophal verlaufen.



//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Knapp außerhalb der Umlaufban von Eadu /\ TIE/ph Phantom “Banshee 10” /\ Cockpit /\ Ares ‚Jester‘ Vance, ‘Vagabond’ :\\​
 
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