Eadu

[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Barackentrakt :||: Quartier des Staffelführers :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Zehn Minuten – Mehr Zeit ließ ihm die strenge Ressourcenlimitierung der Einrichtung nicht. In der einen Sekunde kratzten Schallwellen noch die auf seiner Haut befindlichen Schmutzpartikel – zum Großteil Schweißablagerungen und Talg – hinfort und schon in der nächsten stellte die Dusche ganz plötzlich ihre Arbeit ein. Säuerlich verzog der drahtige Bastion das Gesicht und entstieg der kleinen Kabine. Obgleich er nun schon mehrere Standardwochen auf Eadu verbracht hatte und demzufolge an die allgegenwärtige Knappheit entsprechend gewöhnt sein müsste, hatte er sich mit diesem einen Detail nur bedingt anfreunden können. Zwar gehörte er auch in der Vergangenheit nie zu denen, die ausgiebig duschen oder baden konnten, aber etwas mehr Zeit für die persönliche Hygiene wünschte er sich trotz allem. Für ihn war es einfach eine Frage des eigenen Empfindens.

Das Quartier, das man ihm für die Dauer der Anwesenheit zur Verfügung gestellt hatte, war deutlich geräumiger als die meisten sonstigen Räumlichkeiten im Barackentrakt. Denn im Gegensatz zu dem Gros der Piloten, die auf diesem oder einem ähnlichen Gang ebenso untergebracht waren, mussten Staffelführer und deren Stellvertreter – qua ihres Dienstgrades und ihrer Position – ihr Zimmer nicht mit einer weiteren Person teilen. Sie hatten in der Tat jeweils Einzelzimmer, während sich der Rest das Quartier mit einem Kameraden teilen musste. Neben einem schmalen, pragmatischen Stahlbett und einem Nachttisch gehörten noch ein schlichter Spind, ein eckiger Tisch samt mehreren Stühlen sowie einer Couch zur Einrichtung. Auf dem Nachttisch flimmerte das Hologramm einer lächelnden Blondine mit einem nur wenige Wochen altem Säugling im Arm. Der Bildschirm, der die fast schon allgegenwärtige Tristes, die in diesen fensterlosen Zimmern vorherrschte, ein klein wenig vertreiben sollte, zeigte grüne, Bastioner Weinberge an einem schönen, sonnigen Frühlingstag.

Da Aiden ein wenig in Eile war, achtete er beim Gang zum Spind nicht auf das Hologramm. Seit die „Wolves“ auf Bastions Mondstation „Last Defense“ stationiert waren und ihre leeren Plätze mit den besten der besten Bewerbern schnellst möglich wieder aufgefüllt hatten, hatte er seine Liebste (Cassandra Bennett), die Mutter seines Sohnes Seth, nicht mehr gesehen. Sowohl bei Fest, als sich die Elitestaffel der Achten Gefechtsflotte anschloss, und kurz vor dem letzten Einsatz im Ord Mantell-Konflikt, der Schlacht um Adumar, hatte er ihr jeweils eine Nachricht geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Er befand sich demzufolge seit Monaten in der Ungewissheit, ob sie ihm sein anfängliches Zögern hinsichtlich ihrer Schwangerschaft noch immer nachtrug. Die dem Hologramm zugrunde liegende Datei hatte er jedenfalls kurz vor der Abreise nach Eadu von seiner Mutter, Emily Thiuro, erhalten und vor allem in den einsamen Abendstunden, wenn Zapfenstreich galt, spendete ihm das Bild etwas Trost.

Ebenso ignorierte der nackte Major beim Gang zum Spind die auf dem Boden liegende Pilotenkluft, die er Minuten zuvor noch getragen hatte. Weil er bloß mit leichtem Gepäck und der Dienstuniform, die er am Leib getragen hatte, angereist war, hatte man ihm für die Simulationen und die Testflüge eine schlichte Montur gestellt. Es fehlten somit das Staffelwappen und der rote Streifen. Routiniert griff er nach dem gesuchten pechschwarzen Kleidungsstück, nahm es schnell vom Bügel und zog es anschließend an. Bloß auf das Tragen der Schirmmütze verzichtete er. Schließlich legte der Colonel nicht so viel Wert auf das Protokoll wie so manch anderer Kommandeur. Nachdem er das Sitzen der Uniform noch einmal flüchtig am in der Spindtür befindlichen Spiegel überprüft und einigen Stellen rasch korrigiert hatte, verließ Aiden eiligen Schrittes sein Quartier.


„Pünktlich wie eh und je“, sagte der Bastioner mit gespielt tadelndem Ton zu Sakura Mitsumo und Pranay Irimore als er die beiden auf dem Korridor – auf dem Weg zum Besprechungsraum – antraf. „Ich schlage vor: Lassen wir die alten und neuen Kollegen nicht länger warten.“

Kaum hatte er seinen rhetorischen Vorschlag laut geäußerten, folgten die drei schwarz uniformierten Elitepiloten auch schon einer der vielen Linie auf dem Boden. Diese führte sie kurzerhand aus dem Baracken- in den Verwaltungstrakt. Hier waren nicht nur die Büros, wo man in der Regel die ganze Schreibtischarbeit zu erledigen hatte, sondern auch entsprechende Besprechungsräume. Neben den jeweiligen Türen hingen oft kleine Schildchen mit verklausulierten Zimmernummern. Nur jene, die sich schon eine Weile hier aufhielten und sozusagen den Lageplan verinnerlicht hatten, konnten sich in diesem Labyrinth aus sich gleichenden Gängen zurechtfinden. In diesem Fall spielte ihnen zudem noch in die Hände, dass in dieser Einrichtung Konferenzräume von der Größe, die im Allgemeinen zum Briefen ganzer Staffeln benötigt wurden, Mangelware waren. Die drei „Wolves“ fanden somit auf Anhieb die richtige Tür.

Im Laufe seiner bisherigen Pilotenkarriere hatte der Staffelführer des berühmten „Wolves' Squad“ mit Sicherheit schon an einigen tausenden Briefings teilgenommen. Immerhin bedurfte schon allein jeder Einsatz einer Vor- und Nachbesprechung. Daneben hatte ein Pilot selbstverständlich auch an allgemeinen Dienstbesprechungen, Simulationsauswertungen und den technischen Unterweisungen teilzunehmen. Manchmal saß bloß die jeweilige Rotte zusammen. Manchmal galt die Besprechung hingegen der ganzen Staffel. Und in eher seltenen Fällen traf sich das Personal der übergeordneten Einheit. Da die „Wolves“ bis zur Zweiten Schlacht um die imperiale Thronwelt Bastion auf Nereus Kratas' Flaggschiff, dem Supersternzerstörer Intimidator, stationiert gewesen waren, hatte Aiden auch schon so manches Mal mit mehreren hundert anderen Menschen zusammengesessen, um den taktischen Ausführungen eines Chief Marshal zu folgen. Entsprechend klein (und intim) kam dem Major diese kaum ein Dutzend Köpfe übersteigende Runde vor.

Zusammen mit den Pilot Officers Mitsumo und Irimore war der Major schlussendlich rechtzeitig im Besprechungsraum eingetroffen, um das Vorstellen der neuen Piloten mitzubekommen. Jene, die für den personellen Nachschub an Testpiloten verantwortlich waren, hatten offensichtlich eine ziemlich bunte Truppe zusammengestellt. Denn neben denen, die entsprechend dem allgemeinen Protokoll auftraten, (Solomon Typho und Silar Vikare) hatten anscheinend auch ein paar den Weg zu diesem Projekt gefunden, die auf den ersten Blick eher unüblich zu sein schienen (Ares Vance). Gemein hatten aber alle Kandidaten, dass sie schon eine Vielzahl realer Flugstunden absolvierten hatten und aus allen Ecken des Galaktischen Imperiums kamen. Ganz im Sinne der vorherrschenden Doktrin im Sternjägerkorps – prominent vertreten durch Chief Marshal Allvyn Feskin – hatte die Mehrheit ihre Erfahrung mit schildlosen TIE-Abfangjägern gesammelt.

Derweil sich mit Pranay Irimore der nächste Pilot des „Wolves' Squad“ knapp vorstellte, nahm der Bastioner die anderen Kandidaten – einer nach dem anderen – noch einmal in Ruhe in Augenschein und rief sich dabei (bruchstückhaft) deren Personalakte ins Gedächtnis. Seine Aufmerksamkeit galt zuerst Solomon Typho. Den Militärabschluss von der Vensenor Flugakademie sowie den regulären Dienst beim „Spike Squadron“ und den „Aces of Spade“ verrichtet. Laut den Vorgesetzten galt der Pilot als talentiert im Umgang mit seinen Maschinen und war wohl ein „Musterknabe“. Höchstens die leichte Neigung zur Selbstüberschätzung hinsichtlich der eigenen Unverwundbarkeit mochten ihm frühere Ausbilder und ehemalige Staffelführer ankreiden. Doch mit Untergebenen wie Pranay Irimore oder Cain DéSkalz hatte der Major selbst solche Personen in seiner Einheit.

Danach fiel seine Aufmerksamkeit abermals auf Silar Vikare. Dieser Pilot hatte seine Ausbildung an der Skystrike Flugakademie absolviert und danach seinen regulären Dienst lediglich beim „Epislon Squadron“ versehen. Ehemalige Führungskräfte attestierten ihm freilich ebenso wie bei Typho das nötige fliegerische Talent, um irgendwann Teil einer namhaften Einheit zu sein. Gleichfalls schien auch er einen gewissen Hang zum Hochmut zu haben, obwohl er sich – schon allein im Hinblick auf sein Auftreten in Pilotenkluft und der Verwendung seines Kodenamens – genauso ans Protokoll klammerte. Unter dem Helm lauerte demzufolge ein weiterer Heißsporn, der erst im Cockpit würde auftauen. Diese Charaktereigenschaft schien er sich mit dem Alphawolf zu teilen. Erst im Inneren der Maschine ließ er nämlich die Leidenschaft heraus, die stets in ihm zu brodeln schien.

Das jüngste Mitglied der „Wolves“ hatte sich inzwischen ausreichend vorgestellt und den Platz für Sakura Mitsumo frei gemacht. Und während sich die Pilotin nun ebenso präsentierte, wanderte sein Interesse zum nächsten Kandidaten: Ares Vance. Seine Ausbildung hatte er an der Militärakademie zu Prefsbelt IV – also im heimischen Sektor – absolviert. Eine weitere Besonderheit in dessen Akte war, dass man ihn gewissermaßen als „Allrounder“ bezeichnen konnte. Denn er hatte seine Stunden nicht nur wie das Gros der Anwesenden in einem schildlosen TIE-Abfangjäger gesammelt, sondern war wohl mit so gut wie jedem Modell (zumindest rudimentär) vertraut. Sogar die Teilnahme an ein paar Projekten, die in ihrer Beschreibung „Projekt Banshee“ glichen, war bei ihm verzeichnet. Dass er ebenso einen eher unorthodoxen Charakter hatte, fiel bei diesem Werdegang nicht wesentlich ins Gewicht. Möglicherweise galt in den nächsten Wochen Aidens besonderes Augenmerk ihm.


„Nun gut, der letzte im Bunde bin wohl ich“, begann der Alphawolf sich vorzustellen als die Reihe an ihm war. „Sicherlich hat mich der eine oder andere schon auf einem Rekrutierungsplakat oder in einem Kriegsbericht beziehungsweise einer Dokumentation der KOMENOR im HoloNet gesehen, aber natürlich möchte ich mich dieser Gepflogenheit nicht entziehen. Mein Name ist Aiden Thiuro. Bevor ich als Flight Officer zu den 'Wolves' kam und die Führung über eine Rotte übernahm, habe ich meine Flugstunden – wie offensichtlich das Gros von Ihnen – im TIE/in gesammelt. Die längste Zeit war ich an Bord der 'Zerberus' bei den 'Shadow Wings'.“ Während er mit ruhiger Stimme zu den Anwesenden sprach, wanderte der Blick seiner eisblauen Augen von Gesicht zu Gesicht. „Nach meinem Beitritt zum 'Wolves' Squad' arbeitete ich mich vom Rottenführer über den Stellvertreter bis zum Staffelführer hoch. In dieser Zeit kämpfte ich im TIE-Defender über Bilbringis Werften, Bastion zum Beginn des Bruderkrieges, Bastion zum Ende des Bruderkrieges, Osarian, Corellia, Ord Canfre, Iridoria und Admuar. Sie können mir also getrost glauben: Eine Vielzahl an Dingen, die mir die KOMENOR zuschreibt, mag sicherlich maßlos übertrieben sein, aber einen Sternjäger kann ich auch mit geschlossenen Augen fliegen.“

Thorne, der sich bis zu diesem Augenblick lässig gegen eine Wand gelehnt hatte, stieß sich nun mit einem Grinsen auf den Lippen ab, machte ein paar große Schritte in den Raum und sagte dann: „Ich denke, nach dieser selbstbewussten Kampfansage seitens des Majors sollten wir uns nun dem eigentlichen Grund Ihrer Anwesenheit widmen, meine Damen und Herren.“ Mit der rechten Hand wies er – ganz beiläufig – auf den am Holoprojektor wartenden Ingenieur. „Mister Forlin, möchten Sie nicht den Anfang machen und die Anwesenden über 'Projekt Banshee' aufklären?“

Der Ingenieur, der im Dienste des Militärnachrichtendienst stand und einen genervten Ausdruck zur Schau stellte, aktivierte per Knopfdruck den Projektor. Monoton brummend erwachte das Gerät aus dem schlummernden Standby-Modus. Langsam baute sich die holografische Darstellung eines noch unbekannten Modells auf. Dieser Sternjäger besaß wie der TIE/D Defender drei Solarflügel. Jedoch handelte es sich um deutlich schmalere Flügel. Des Weiteren war das Cockpit nicht kugelrund wie bei der TIE-Serie üblich. Umso besser konnte man dafür die Basis für dieses Konzept erkennen: Die Dolch-Klasse beziehungsweise den moderneren V-Achtunddreißig. Als Cyrus Forlin in teils ratlose Gesichter blickte, machte sich auf dessen Gesicht plötzlich ein wenig Zufriedenheit breit. Selbst das kybernetische Auge, das der Ingenieur besaß, funkelte in diesem Moment süffisant.

„Meine Damen, meine Herren; darf ich Ihnen vorstellen: 'Projekt Banshee'“, kündigte er mit rauer, heißerer Stimme die „neuste“ Idee des Militärnachrichtendienstes an. Sein Grinsen wurde breiter: „Ab dem heutigen Tag werden Sie das glorreiche Imperium tatkräftig dabei unterstützen einen mit einer Tarntechnologie ausgestatteten Sternjäger bis zur endgültigen Serienreife zu entwickeln. Sie, meine Damen und Herren, werden in den nächsten Wochen sowohl im luftleeren Raum als auch in der Atmosphäre die Grenzen des Möglichen austesten, in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und Technikern problemorientiert arbeiten und ihre Fußstapfen in der Militärgeschichte hinterlassen.“

Die Bestrebungen, einen sich tarnenden Sternjäger zu entwickeln, waren nicht neu. Beim Imperium arbeitete man schon seit Jahren im Geheimen an dieser Technologie. Soweit man Aiden über dieses Projekt und dessen Verlauf in Kenntnis gesetzt hatte, hatten Thorne, Forlin und Ilesar ihre Arbeit zur letzten Hochzeit des Galaktischen Imperiums aufgenommen, nachdem Delak Niriz, der Schlächter von Bohawui und späterer Hochverräter, den gesamten Both-Sektor im Namen Imperator Arthious befreit hatte. Über Bothawui hatte das Projekt seine ersten Schritte genommen – und selbst der kurz darauf ausbrechende Kampf um den Thron hatte nur bedingt Sand in deren Getriebe gestreut. Erst als sich die Rebellen anschickten, die Region mithilfe einer ganzen Gefechtsflotte wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, hatte man sämtliche Forschung mit einem Mal unterbrechen und einen neuen Standort aufsuchen müssen. Um das Risiko einer Entdeckung durch den Feind zu minimieren, hatte man sich letztlich für Eadu entschieden. Und nun stand man kurz vor der Fertigstellung des ersten Prototyps. Diese Details behielt Cyrus Forlin freilich für sich.

„Dank Major Thiuro und dessen beiden Kameraden (Sakura Mitsumo und Pranay Irimore), die für Sie sozusagen die Vorarbeit geleistet haben, stoßen Sie nun an einem ganz interessanten Punkt zum Projekt, fuhr der Ingenieur stattdessen fort. „Misses Ilesar hat in der Kürze der Zeit mit Sicherheit noch nicht die neusten Daten des jüngsten Testflugs auswerten können, aber bestimmt können wir im Laufe der nächsten zwei, drei Tage mit den Ergebnissen rechnen.“ Die Zivilistin, die für Sienar tätig war, warf dem Imperialen einen giftigen Blick zu. Jedoch schien sich Cyrus Forlin nicht daran zu stören. „Major Thiuro und dessen Rotte hatten in den letzten Wochen die Aufgabe, das fliegende Grundgerüst auszuloten. Dafür standen ihnen jene Maschinen der Dolch-Klasse zur Verfügung, die Sie im Haupthangar haben bewundern können.“ Er grinste weiter unverhohlen süffisant. „Aufgrund dieser formidablen Vorarbeit haben Sie nun das Privileg in den kommenden Monaten nach und nach die V-Achtunddreißig-Skelette, die wir hier zur Verfügung haben, mit mehr Inhalt zu bestücken und so Schritt für Schritt einen funktionierenden Prototypen zusammenzubauen.“ Er sah sich neugierig um. „Erste Fragen bis hierhin?“

[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Verwaltungstrakt :||: Großer Besprechungsraum :||: Major Aiden Thiuro mit den restlichen „Wolves“ (darunter Samin, Sakura Mitsumo und Cain DéSklaz), Flight Lieutenant Kyra M. Tey, Pilot Officer Typho, Pilot Officer Vikare und Pilot Officer Vance sowie Colonel Thorne und die beiden Ingenieure Forlin und Ilesar :]
 
][ Eadu-System ][ Eadu ][ geheimer Stützpunkt ][ Innerer Bereich ][ Untere Ebene ][ Schulungsraum/ Samin | Kyra Tey | Solomon Typho | Silas Vikare | Ares Vance | Colonel Thorne (NPC) | weitere Piloten (NPCs) | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][




Es stellte sich der letzte der anwesenden Piloten vor, den Cain noch nicht kannte. Ein blonder Mann der, zum Wohlwollen Cains, sich recht kurz fasste und nur das Allerwichtigste zu seiner Person sagte. Direkt danach sprachen Mitsumo und Irimore.

Verdammt, wann sind die hier aufgetaucht? Oh, sogar Thiuro war anwesend gewesen. Dem Imperator sei Dank hatte keiner gesehen, dass ich in dem Moment eingenickt bin. Sind die drei schon lange dabei? Ahh die sind bestimmt mit den Technikern da reingekommen und da habe ich sie einfach übersehen, ja so muss es gewesen sein.
Nachdem Irimore sich vorgestellt hatte, ließ sich der Major nicht lumpen und stellte sich ebenfalls vor. Cain musste ein Schmunzeln unterdrücken, hat sich der stolze Major etwa etwas gehen lassen? Längere Haare, zauseliger Bart, was haben diese einsamen Wochen mit seinem Staffelführer nur gemacht? Es war schon etwas amüsant, Cain rasiert seinen Bart ab und Thiuro lässt sich einen wachsen. Cain ließ sich aber nicht nur von dem Äußeren sondern auch Inhalt des Gesprochenen belustigen.

Hatte er jetzt wirklich alle seine Heldentaten und Einsätze aufgezählt? Sehr vorbildlich, mein Herr Staffelführer, sehr vorbildlich und auch sehr bescheiden gibst du dich wieder. Was würde ich nicht dafür geben, endlich einen Dogfight mit dir zu haben. Dann könnte ich dir beweisen, was du nicht wahrhaben willst, dass ich hier her gehöre wegen meines Talents und Könnens. Ich weiß, was du wirklich denkst, ich weiß, dass du denkst, ich bin nur der Handlanger von Chief Marshal Allvyn Feskin und hier, weil er es wollte. Ok das letzte stimmt vielleicht, aber ich wäre auch so hier in die Einheit gekommen.

Als Aiden Thiuro mit seiner Vorstellung fertig war, sprach der etwas ergraute Colonel und stellte Mister Forlin vor. Er war der führende Kopf der militärischen Techniker und Ingenieure, beziehungsweise auch Militärischer Projektleiter des Projektes „Banshee“ genannt. Cain konnte sich nicht helfen, aber er mochte ihn nicht. Sei es das kybernetische Auge gewesen, die Art wie er redete oder einfach sein ekelhaftes Grinsen. Aber das Gute am Militär war, man muss die Leute nicht mögen mit denen man zusammenarbeiten muss. Jedoch war für Cain nicht der Mensch wichtig, sondern die Technik. Es war bemerkenswert, zu was die moderne Technik alles im Stande war. Und welche Möglichkeiten einem mit der Tarntechnologie gegeben werden. Man könnte ganze Sternenjäger Staffeln getarnt von A nach B verlegen und feindliche Stationen oder Anlagen vernichten. Ein Kampf gegen feindliche Jäger wäre kein Kampf mehr, sondern ein Abschlachten von armen Wichten. Falls man in größeren Kategorien denken mochte und das tat DéSkalz gerne, dann könnte man nicht nur Sternenjäger tarnen, sondern auch ganze Gefechtsflotten. Mit diesem technologischen Vorsprung wäre das Galaktische Imperium nicht mehr zu stoppen und die Neue Republik wäre eher Vergangenheit als sie an die Zukunft denken konnte.

Anderseits sah Cain auch die andere Seite der Medaille…, wenn ich gerade daran denke, müsste ich nicht auch langsam eine bekommen? Die Leistung habe ich ja schon lange abgelegt. Aber lass dich nicht ablenken Cain, zurück zu der Tarntechnik…, wenn man wirklich einen solchen Vorteil auf seiner Seite hätte, bräuchte man nicht mehr die besten Piloten, da jeder Anfänger mit einem unsichtbaren Schiff ein nicht unsichtbares Schiff abschießen könnte. Wo bliebe da der Spaß? Da fehlt der Kick, die Herausforderung und nicht zuletzt die Genugtuung, was Herausragendes geleistet zu haben. Das wird nur zu einer Generation von selbstgefälligen Cirruser (Bewohner von Cirrus) führen.

Während er Forlin weiter zuhörte, schweifte sein Blick durch die Runde der anwesenden Personen im Raum. Es waren nicht nur Militärs, sondern auch zivile Mitarbeiter. Eine Person die Forlin erwähnte und ihm direkt einen giftigen Blick zuwarf, war Luhon Ilesar. Cain hatte sie bereits im Hangar gesehen, als sie zu Thiuros Sternenjäger eilte als er gelandet war. Doch sie sah etwas anders aus, vielleicht war es auch nur, dass sie jetzt keine Technikerkappe aufhatte und ihr schwarzes langes Haar über ihre Schulter hing. Sie sah wirklich sehr angenehm aus, jedoch war sie nicht so klischeebehaftet schön wie diese Models im Imperialen Militär. Wahrscheinlich stellen Sienar Fleet Systems nicht nach Optik ein, sondern nach Können. Obwohl sie trotzdem wie bereits gesagt gut aussah.

Hatte Forlin Miss oder Misses gesagt? Mhhh einen Ehering sehe ich auch nicht an ihrer Hand, aber vielleicht ist sie so eine, die ihn nicht trägt bei der Arbeit oder von wo sie auch immer herkommt gibt’s diese Tradition nicht. Aber vielleicht hat sich dieser Halbcyborg nur versprochen, weil er …kein Auge für Frauen hat… Aber es ist schon mal gut, dass sie nicht beim Militär arbeitet. Lade ich sie mal auf einen Drink ein oder auf ein Essen? Mhhh da war ja was…wir leben derzeit in einem Bunkergefängnis. Was war das, Fragen?

Cain schaute wieder zu dem Ingenieur und überlegte kurz, Fragen? Ja er hatte Fragen, sehr viele sogar, jedoch war es jetzt nicht unbedingt schlau, diese zu stellen. Wenigstens in dieser Runde. Doch Cain wäre nicht Cain, wenn er nicht eine Frage stellen würde.

„Haben Sie denn bereits ein Modell, das außerhalb der Atmosphäre agieren kann? Oder sind Sie bisher auf dem Stand in der Atmosphäre?“

Noch bevor einer der Anwesenden antworten konnte, sprach DéSkalz direkt weiter.

„Und wenn man mir eine zweite Frage gestattet, wann ist es möglich, selbst an den Babys zu arbeiten?“

Die anderen Fragen hob er sich dann lieber doch für die jeweiligen Personen auf, die er direkt fragen wollte.




][ Eadu-System ][ Eadu ][ geheimer Stützpunkt ][ Innerer Bereich ][ Untere Ebene ][ Schulungsraum/ Samin | Aiden Thiuro | Sakura Mitsumo | Kyra Tey | Solomon Typho | Silas Vikare | Ares Vance | Colonel Thorne (NPC) | weitere Piloten (NPCs) | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][
 
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| Eadu | geheimer Stützpunkt | Äußerer Bereich | Großer Besprechungsraum |
TI-1635 [Offiziere: Major Thiuro; Flight Lieutenants Tey & Samin; Piloten: Vikare, Vance, DéSkalz, sowie diverse]

Der allgemeinen Vorstellungsrunde folgte dann die Introduktion samt vorrangiger Einweisung durch das Aushängeschild raumjägerbasierter Kriegsführung: Major Aiden Thiuro. Dessen Allgegenwärtigkeit in imperialer Propaganda machte ihn derart geläufig für imperiale Piloten, dass sich jeder vorkam, als hätte er den Major zum Flügelmann. Zur eigenen Überraschung ertappte sich der Musterknabe namens Solomon Typho dabei, wie er die intergalaktische Berühmtheit für wesentlich größer gehalten hätte. Nun, einerseits war körperliche Größe im engen Cockpit der imperialen Jagdmaschinen bisweilen alles andere als förderlich, andererseits konnte Ruhm - ob verdient oder künstlich aufgebauscht - schnell dafür sorgen, dass man größer gemacht wurde als man in Wahrheit war. TI-1635 war sicher, dass der Major an den Kontrollen eines Raumjägers wirklich eine Ikone war, doch seine fast schon als Bodenständigkeit zu bezeichnende Verhaltensweise passte in den Augen des protokollverliebten Fliegers so gar nicht zum imperialen Leitbild. Demut stand nur den Untalentierten gut zu Gesicht, derweil ein grässlich überzogenes Selbstbildnis schnell dafür sorgte, dass man sich der Lächerlichkeit preisgab.

Die dezidierteren Ausführungen zu dem geheimen Projekt, an welchem man hier gemeinschaftlich zu arbeiten gedachte, verbalisierte dann Colonel Thorne. Dessen recht formloses Briefing kam für den Sohn von Terminus leidlich überraschend, schien der hiesig gepflegte Umgangston doch an einer gewissen Lapidarität zu kranken. TI-1635 hatte mit mehr Pathos bei der erstrangigen Information des Colonels gerechnet, generell mit einem schärferen, propagandaschwangeren Ton. Vor allem die hier versammelten Piloten erweckten den Anschein, als handelte es sich bei ihnen um disziplinbefreite, gänzlich selbstorientierte Schwerenöter. Innerlich kroch eine gewisse Beklemmung in die Eingeweide Typhos. War es richtig gewesen, sich diesem Unternehmen anzuschließen?

Noch ehe sich der erste der Piloten zu Wort meldete, versuchte der stets um Konformität bemühte Pilot Officer mit einem seiner künftigen Kameraden Kontakt aufzunehmen, trug selbiger [Silas Vikare] doch auch hier noch seinen klobigen Pilotenhelm. Einige heimliche, rasche Gesten in dessen Richtung sollten zumindest genug Ansatzpunkte liefern, damit jener nicht allzu merkbefreit dastand. Ein schwieriges Unterfangen, hatte der Kamerad - der als einziger neben TI-1635 in der Lage gewesen war seine Kodierung anzugeben - doch seine Vorstellung unter aller Augen bereits abgeschlossen.

Dann erklang die Stimme von Pilot DéSkalz und der Inhalt bestätigte die Annahme Typhos in Sachen Lächerlichkeit. Der Knabe fragte doch allen Ernstes, ob er selbst Hand an die Maschine legen konnte. War man denn hier beim Rebell? Was für eine Schmach. Dieser Bursche trat das Ehrempfinden der Imperial Navy mit Füßen. Nicht nur, dass er konträr zur Prägung imperialer Piloten in Bezug auf Unterlassung individueller Bestreben zu leben schien, nun wollte er sich mit den ölverschmierten Mechanikern an einen Tisch setzen? Spott und Hohn waren die logische Konsequenz. Und obschon es dem Abkömmling von Terminus widerstrebte, aber er war gewillt diesem Knaben direkt einen Rufnamen zu verpassen, angereichert mit denunzierendem Charakter. Was für eine Schande!

Allein die Möglichkeit, an der Entwicklung eines waffen- und einsatzfähigen neuen Raumjägertypus mitwirken zu können hinderte TI-1635 daran wutentbrannt aufzuspringen und den Raum zu verlassen. Das Gros der hier anwesenden, einfachen Piloten strotzte nur so vor protokollfeindlicher Attitüde. Allein der bloße Gedanke an solches Benehmen beschämte den 25-Jährigen zutiefst. Dass er die kommenden Wochen und Monate mit solchen Gestalten die Quartiere teilen sollte, ließ einen faden Geschmack in seinem Mundraum entstehen. Er hoffte inbrünstig, dass die Vorgesetzten hier rasch mit eiserner Entschlossenheit und drakonischen Zurechtweisungen für Ordnung, Moral und Disziplin sorgten. Falls nicht, war man nicht besser als die nichtmenschlichen Lebensformen der selbsternannten Neuen Republik und deren liberaler Eigenschaften.

"Sir, sieht die Planung für die Piloten mit marginaler Kampferfahrung vorerst Simulationsflüge vor oder erhalten wir auch direkten Zugang wie die Asse?", hakte TI-1635 zur Sicherheit nach, kaum dass man seinem Vorredner eine Antwort geliefert hatte. Er selbst kam sich klein und unbedeutend in Anbetracht hiesiger Legenden vor, doch genau das war letztlich auch im Sinne des Ausbildungsprogramms der Streitkräfte: Die Einzelperson zählte nichts, nur das Bestreben des Galaktischen Imperiums in seiner Gänze war von Bedeutung. TI-1635 hatte sich diesem Gedanken untergeordnet und ihn vereinnahmt. Doch es schien so, als gab es auch andere Leitbilder bei den Fliegern des Imperators.

| Eadu | geheimer Stützpunkt | Äußerer Bereich | Großer Besprechungsraum |
TI-1635 [Offiziere: Major Thiuro; Flight Lieutenants Tey & Samin; Piloten: Vikare, Vance, DéSkalz, sowie diverse]

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Eadu || Imperialer Stützpunkt || Großer Besprechungsraum || Aiden Thuiro, Cain DéSkalz, Kyra Tey, Ares Vance, TI-1635, Silas Vikare und andere Piloten u. Offiziere
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Die Anspannung wich aus den Gliedmaßen des imperialen Fliegers, sein ganzer Körper schien nach der massiven Ausschüttung von Adrenalin wieder einen Gang zurückzuschalten und begann eine Mattigkeit über ihn zu legen, die er sonst nur nach einer intensiven Einheit Leibesertüchtigung verspürte. Sein Herz raste nicht mehr und auch seine Atmung verlangsamte sich, insgesamt kam IC-4705 wieder runter und konnte von sich aus sagen, dass er das Schlimmste hinter sich hatte. Doch der Schein trügte, denn nur wenige Augenblicke später bereits, bemerkte er mehr als nur einen verstohlenen Blick, der ihm galt. Zuerst hielt er es für nicht möglich, vielleicht schmeichelte die Uniform seinem Körper? Irgendwas musste die anderen dazu bringen den Blickkontakt zu suchen. Doch so wie man den Sand vor lauter Dünen auf Tatooine nicht sieht, so sah der Mann von Jelucan das Offensichtliche nicht, nämlich, dass er der einzige Pilot war, der seinen Helm noch auf seinem Haupt trug.


Erst als der Pilot, der sich vor ihm gemeldet hatte, seinem Blick standhielt und mit einem Tippen an seine eigene Schläfe ihm versuchte mitzuteilen, dass der Helm noch immer auf seinem Kopf war. Für den Bruchteil eines Moments hatte Silas gedacht, der Pilot, der sich als Tl-1635 vorgestellt hatte, sich über ihn lustig machte, doch das Getuschel kam nicht von ihm. Es war einer der Wolves gewesen, jener der sich in seinem farbigen Stichwerk an Flight Lieutenant Tey zu orientieren schien aber die Motive nicht annähernd dieselbe Kunstfertigkeit aufwiesen, der diesen Part übernahm. Erster Tag und bereits hatte ihn einer der Alteingesessenen aufs Korn genommen. Eine Schmach, die ihm in diesem Moment noch nicht mit der vollen Wucht traf, sondern wahrscheinlich erst in seinen Synapsen sich entfalten würde, wenn er versuchen würde Schlaf zu finden. Tl-1635 hingegen wollte ihn darauf aufmerksam machen, dass er seinen Helm noch trug. Der Helm! Das Blut schoss in sein Gesicht mit der Geschwindigkeit eines P-S4 Dualionenantriebs. Der Raum schien zu schrumpfen, eine beinahe klaustrophobische Panik ergriff ihn, sodass er die Worte der Pilotin, die sich ebenfalls nicht mit ihrer imperialen Kodierung, sondern als Flight Officer Sakura Mitsumo vorstellte, nur rudimentär mitbekam. Zorn und Scham gaben sich die Hand, während er den Kopf leicht senkte um mit seinen beiden in Synthleder gehüllten Händen den Helm von seinem Kopf, sodass seine von der Schnittlänge leicht an imperialem Standard vorbeischrammende schwarze, lockige Haarpracht das künstliche Licht des Raumes erblickte. Würde man in der imperialen Enzyklopädie nach dem Begriff „Beklemmung“ suchen, sein Bildnis wäre zu sehen gewesen. Sowohl die Helligkeit als auch das Fehlen des rasselnden Atemgeräuschs, hervorgerufen durch die Uniform, ließen ihn seine Umgebung in einem gänzlich neuen Erscheinungsbild tauchen. Mit einem knappen Nicken verbunden mit dem Anflug eines verstohlenen Lächelns, bedankte sich Silas Vikare bei Tl-1635 und konzentrierte sich darauf, wie der blonde Pilot, der sich als Ares Vance bekannt gemacht hatte, nach seiner Vorstellung wieder Platz nahm.


Als letztes erhob sich ein Pilot, der wohl jedem in diesem Raum ein Begriff war: Major Aiden Thuiro. Sei es via HoloNet oder den imperialen Propagandaveröffentlichungen, sein Konterfei war im Galaktischen Imperium, besonders unter den Piloten der imperialen Sternenjäger Corps ein Begriff. Allein die Anzahl der Schlachten, die dieser Mann nicht nur gesehen sondern auch überlebt hatte, sprach für seine Expertise. Jeder der hier Anwesenden wusste, dass man als TIE Pilot wahrscheinlich nicht alt wurde, doch dieser Mann war auf dem besten Weg dorthin, eine Ehrung, die weit mehr wog als alle Orden, die verliehen werden konnten. Insgeheim wünschte sich Silas ebenfalls eines Tages zu diesem Mann aufschließen zu können, war es doch sein Wunsch im Angesicht der Elite zu bewähren und auch in ferner Zukunft zu jenen zu gehören, die im Galaktischen Imperium Anerkennung und Dankbarkeit genossen, für ihren Einsatz in der Elite Staffel des Sternenjäger Corps. Silas schloss sich, wie viele anderen Anwesenden auch, einem leicht nervösen Lachen an, als sie Thuiros letzte Bemerkung hörten. Dem heißblütigen Piloten gab Das die Möglichkeit die vorher erlittene Schmach, wenn nicht zu vergessen, dann wenigstens für den Moment ausblenden zu können, während seine Finger beiläufig über die Beule strichen, die vom Bolzen seines ersten TIEs herrührte. Sein Glücksbringer. Der abergläubige Imperiale hatte jedoch keine Zeit weiter über derlei Dinge nachzudenken, denn Colonel Thorne ergriff mit strenger Stimme, die nach imperialem Protokoll schrie, das Wort und stellte ihnen nun die Einzelheiten zu Projekt Banshee vor.


Silas wusste nicht, was ihn mehr erstaunte: Die Fähigkeit eines imperialen Wolfes wie Thorne zu Lächeln, oder die Maschine, die sie hier vorgestellt bekamen. Ein Jäger, der über eine exklusive Tarntechnologie verfügte, war etwas, wovon Flight Officer Vikare niemals zu träumen gewagt hätte. Allein die Möglichkeiten, die ein solcher Jäger bot, waren so reichhaltig, dass dem Heißsporn es in den Fingern juckte hinter dem Steuerknüppel dieses Vehikels zu gelangen. Denn das würde er. Thorne offenbarte es ihnen und ein Raunen ging durch die Reihen der anwesenden Piloten. Die Möglichkeit „Fußstapfen in der Militärgeschichte“ zu hinterlassen, wie Thorne es ausgedrückt hatte, sorgten bei Silas für eine Ausschüttung von Serotonin, die er zuletzt gespührt hatte, als ihm mitgeteilt wurde, dass er für dieses Projekt ausgewählt worden war. Die Tragweite dieses Projekts wurde ihm erst jetzt klar. Bisher war er und sicher auch der ein oder andere davon ausgegangen, sie würden einen weiteren der mannigfaltigen neuen Modelle der Sienar Produktpalette erproben dürfen, doch das, was dieser aus der Genese der Dolch-Klasse entstammende Jäger darstellte, würde ein Wunderwerk der Technik darstellen.


Noch immer von dieser Offenbarung beseelt, zog es IC-4705 vor zu schweigen als Colonel Thorne das Plenum für weitere Fragen freigab. In Stille gehüllt, waren es seine dunklen Augen die immer wieder Sichtkontakt zu anderen Piloten herstellten, die sich anschickten Fragen zu stellen. Die erste Frage, oder besser gesagt Fragen, kamen aus dem Mund des Piloten, der ähnlich wie Kyra Tey den von Tinte gezeichneten Weg der Körpermodifizierung gewählt hatte. Obschon Silas solchem Körperschmuck nicht abgeneigt war, strahlte es doch eine gewisse raue Naturtrübheit aus, weshalb er diesen Weg bisher nicht gegangen war, doch hatte er während seiner Karriere als TIE Pilot viele Kameraden gehabt, die sich in Erinnerung an besonders heikle Einsätze ein Stichwerk zugelegt hatten. Die Frage nach einem funktionierenden Prototyp interessierte Silas genauso brennend, weswegen er Pilot Officer DéSkalz um die Frage dankbar, doch irritierte ihn der Zusatz, ob man an diesen Maschinen selber Hand anlegen würde. Es gab eine Handvoll imperialer Doktrinen, allein in der Basisliteratur des imperialen Handbuchs für Piloten, die genau diese Verbundenheit zum eigenen Fluggerät als unimperial brandmarkten. Galt das für die Piloten des Wolves Squad nicht? Vielleicht waren die Regeln für die imperiale Elite anders, auch wenn es sich Silas Vikere noch nicht so recht vorstellen konnte. Die Antwort kam umgehend und als Silas darüber sinnieren wollte, ergriff Tl-1635 das Wort und fragte nach Simulationsflügen in einem solchen Gefährt. Es wurden mehrere Fragen gestellt, doch beschloss Silas auch hier sich weiterhin in Schweigen zu hüllen, hatte er doch keine Lust wieder die Aufmerksamkeit nach diesem Fauxpas auf sich zu lenken.


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Eadu || Imperialer Stützpunkt || Großer Besprechungsraum || Aiden Thuiro, Cain DéSkalz, Kyra Tey, Ares Vance, TI-1635, Silas Vikare und andere Piloten u. Offiziere
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[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Verwaltungstrakt :||: Großer Besprechungsraum :||: Major Aiden Thiuro mit den restlichen „Wolves“ (darunter Samin, Sakura Mitsumo und Cain DéSkalz), Flight Lieutenant Kyra M. Tey, Pilot Officer Typho, Pilot Officer Vikare und Pilot Officer Vance sowie Colonel Thorne und die beiden Ingenieure Forlin und Ilesar :]

Sofern man den knappen Ausführungen des Ingenieurs Cyrus Forlin aufmerksam zuhörte, bemerkte man schnell, dass das Geheimprojekt nun, durch die Ankunft dieser neuen Piloten, planmäßig in die heiße Testphase eintrat. Künftig würden die mit „Banshee“ betrauten Ingenieurteams nach und nach einen funktionsfähigen Prototypen zusammenbauen, während jene Piloten, die man aus allen Ecken des Galaktischen Imperiums zusammengesammelt hatte, einen Arbeitsschritt nach dem anderen auf dessen praktische Tauglichkeit testen würden. Die Testpiloten, die dann Tag für Tag in die Cockpits stiegen und die Maschinen steuerten, spielten in solchen Momenten natürlich in gewisser Weise mit ihrem Leben. Immerhin waren die Ingenieure einem enormen Leistungs- und Zeitdruck ausgesetzt, obwohl zwischen Imperium und Neuer Republik derzeit noch ein fragiler Frieden herrschte. Um die Ausfälle bei Personal und Material möglichst gering zu halten, hatte man sich aus diesem Grund für Kandidaten entschieden, die hinterm Steuerknüppel eher kühl agierten oder bei Kameraden sowie Vorgesetzten als Fliegerass galten.

Mit verschränkten Armen vor der Brust musterte der Major schweigend die Pilotenschar, während der für den Militärnachrichtendienst tätige Ingenieur sprach. Es handelte sich zweifelsohne um eine bunte Truppe. Der Anblick erinnerte ihn unweigerlich an die Anfänge des „Wolves' Squad“. Janson Sez, der erste Alphawolf, hatte vor Jahren in Fleet Admiral deVries' Auftrag eine neue Eliteeinheit auf Bastion zusammengestellt, nachdem die Vorgänger, die „Imperial Falcons“ durch Deserteure bei Dandrian in Ungnade gefallen waren. Unterschiedlichste Charaktere saßen nun genauso zusammen in einem Raum wie beim ersten Briefing der „Wolves“. Doch der drahtige Bastioner war sich noch nicht sicher wie viele von diesen Kandidaten tatsächlich „Elitematerial“ waren. Demzufolge würden die kommenden Tage und Wochen ziemlich aufschlussreich für den Staffelführer sein.

DéSkalz, Wolf Elf, traute sich als Erster eine Frage zu stellen. Mit der gewohnten Lässigkeit in der Stimme fragte er:
Haben Sie denn bereits ein Modell, das außerhalb der Atmosphäre agieren kann? Oder sind Sie bisher auf dem Stand in der Atmosphäre?“ Offenbar war das jedoch nicht die einzige Frage, die der Bastioner hatte. Kaum hatte er die erste Frage laut ausgesprochen, fügte er noch eine weitere hinzu: „Und wenn man mir eine zweite Frage gestattet, wann ist es möglich, selbst an den Babys zu arbeiten?“

„Die ersten Flüge werden auf dem Planeten stattfinden“, antwortete der Ingenieur. „Mein Team hat nicht unweit von hier eine passende Ebene gefunden und wird sie in den kommenden Tagen mit den nötigen Sensoren spicken. Momentan sind wir schon froh, dass wir im Stand – ohne die zusätzliche Belastung durch Triebwerke und ähnliche Komponenten – den gewünschten Effekt erzielen. Bis zu einem Flug im Vakuum ist es also noch ein Stückchen hin, Pilot.“

Forlin ließ eine kurze Pause. Doch genau in dem Moment, als er antworten wollte, schaltete sich auf einmal die einzig anwesende Zivilistin, Luhon Ilesar, ein. „Falls es mir gestattet ist, würde ich gern die zweite Frage beantworten.“ Sowohl der Colonel als auch der Major nickten. „Wir haben es hier nicht nur mit der modernsten Technik zu tun, sondern diese ist außerdem auch hochsensibel. Dieses Projekt hat schon Millionen imperiale Credits gekostet … und wird auch noch weitere Millionen in den nächsten Wochen verschlingen. Sienar hat mich beauftragt dieses Projekt in deren Namen zu begleiten. Ich traf die Auswahl der Mechaniker. Ich traf die Auswahl der Techniker. Und ich traf die Auswahl der Ingenieure. Bevor Sie einen Hdydroschlüssel in diesem Hangar auch nur ansehen, werden Sie bei mir persönlich vorstellig und weisen mir Ihre Qualifikationen nach.“

Ihre hübschen, mandelförmigen Augen verengten sich in diesem Augenblick. Könnten Blicke in der Tat töten, hätte es DéSkalz wohl auf Anhieb pulverisiert. Diese Feindseligkeit hatte jedoch weniger mit dem Pilot Officer als viel mehr mit dessen Vorgesetzten zu tun. In den letzten Wochen waren die zivile Ingenieurin und der Bastioner öfters verbal aneinander geraten. Immerhin gehörte Aiden auch zu der Sorte Pilot, die gerne einmal selbst Hand an ihre Maschine anlegte und herumschraubte. Die zuständigen Mechaniker im Hangar suchten inzwischen das Weite, sobald sich zwischen den beiden der nächste Streit nach einem Testflug anbahnte. Einzig und allein wegen dieser Vorgeschichte ging ihr Blick danach auch gleich in Richtung des derzeitigen Alphawolfs. In diesem Moment ließ dieser sich aber nichts anmerken.

Die nächste Frage kam von einem der neuen Kandidaten, Solomon Typho. Dieser sprach direkt den Major an:
„Sir, sieht die Planung für die Piloten mit marginaler Kampferfahrung vorerst Simulationsflüge vor oder erhalten wir auch direkten Zugang wie die Asse?“

„Seien Sie sich einer Sache gewiss: Man hätte Sie nicht hierher – zu diesem besonderen Projekt – geholt, besäßen Ihre Vorgesetzten nicht das nötige Vertrauen in Sie und Ihre Fähigkeit“, antwortete der Bastion mit kühler, distanzierter Stimme. Sein Blick schweifte durch den Raum. Von Gesicht zu Gesicht. „Natürlich muss ich mir in den kommenden Tagen noch einen abschließenden Eindruck machen, aber hier soll eher früher als später jeder tatsächlich in einem Cockpit sitzen...“

Der Alphawolf ging zum Holoprojektor und ließ über die Konsole eine neue Darstellung einspeisen: Den Dienstplan. Hier und da konnte er das leise Ächzen der Piloten hören. Doch man hatte sie nicht unter all der Geheimnistuerei nach Eadu gebracht, dass sie dort ihren „Urlaub“ verbrachten. Bastion erwartete einen technologischen Durchbruch. Bastion erwartete einen Prototypen. Und daran hatten diese Piloten letztlich genauso mitzuwirken wie die Ingenieure, Techniker und Mechaniker. Mit der holografischen Projektion zeigte der Bastioner den versammelten Anwesenden aber nicht nur einen einfachen Ablaufplan für die nächsten Monate, sondern auch die dazugehörigen Einsatzpläne. Zum Beispiel hatten die Piloten von Zeit zu Zeit auch schnöden Bereitschaftsdienst als Alarmrotte oder mussten mit regulären Sternjägern Patrouillen am Systemrand fliegen. Auf diese Weise sollten sie in all der Zeit nicht den praktischen Bezug verlieren. Schließlich würde am Ende nicht jeder in einer Maschine mit Tarntechnologie fliegen.

„In den kommenden Wochen werden mit Sicherheit die angesetzten Testflüge das zentrale Element in Ihrem Dienstalltag darstellen“, begann der Major sogleich zu erklären. „Jeder Testflug wird dabei aus drei Abschnitten bestehen: Briefing, Flug und Debriefing. Beim Briefing werden die Ingenieure Ihnen die technischen Neuerungen erklären und meine Wenigkeit wird Ihnen die jeweilige Strecke vorstellen. Beim Flug werden Sie in Rotten á drei Maschinen die angedachte Route abfliegen und auf Anweisung entsprechende Tests durchführen. Beim Debriefing werden die Sensordaten und Ihre Erfahrungen anschließend ausgewertet. Erfolgreich absolvierte Testläufe werden mit mehr Freizeit, kleinen Annehmlichkeiten und Prämien belohnt.“ Während Aiden zu den Piloten gesprochen hatte, hatte die Projektion entsprechende Elemente der Darstellung farblich hervorgehoben. „Ein Testflug nimmt im Großen und Ganzen einen halben Tag ein. Außerhalb Ihrer Testflüge gilt es sportliche Einheiten (hauptsächlich Kraft- und Konditionstraining) zu absolvieren, Simulationsflüge durchzuführen und in regelmäßigen Abständen Bereitschaftsdienste bei der Raumüberwachung abzudecken.“

Er musterte die versammelten Piloten. Beim Großteil der Anwesenden regte sich keine Miene. Bloß eine verschwindend kleine Minderheit zeigte sich etwas säuerlich bei den Aussichten, die sie gerade präsentiert bekommen hatten. Mancher mochte sich in diesem Moment vielleicht sogar fragen, ob Aiden Thiuro etwa dienstbeflissene Workaholics aus ihnen machen wollte. Doch damit konnte der Bastioner leben. Denn sollte das Galaktische Imperium seine gegenwärtige Starre wieder ablegen, würde man zweifellos technische Neuerungen wie jene, die Projekt „Banshee“ versprach, brauchen, um die Galaxie abermals unter dem Banner der Neuen Ordnung zu einen. Dementsprechend mochte bei einem Erfolg eine Beförderung auf den einen oder anderen Beteiligten warten. Der Major, der weiterhin die Ruhe selbst war, fuhr nach einer kurzen Pause fort.

„Lieutenant Samin, Lieutenant Tey; ich betraue Sie hiermit zwei Teams, bestehend aus jeweils zwei Rotten, zu bilden“, sprach Aiden weiter und ließ den Blick dabei rasch zu den beiden uniformierten Damen springen. „Um den entstehenden Wettbewerb nicht unnötig auf die Spitze zu treiben, sollen beide Teams gut gemischt sein. Ich möchte kein Wolves-gegen-die-anderen-Szenario. Ich denke, die entsprechende Auswahl können wir nachher in meinem Büro besprechen.“ Er nickte ihnen zu. „Da die V-Achtunddreißiger noch umgerüstet werden müssen, werden alle Piloten die kommenden beiden Tage mit Simulatorflügen verbringen, um sich an diesen Sternjägertyp zu gewöhnen. Zudem sollen Sie Eadu in einer kontrollierten Umgebung schon einmal kennenlernen.“ Er sah sich um. „Gibt es dazu Fragen?“

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//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Eadu /\ Testgebiet /\ Achtunddreißig /\ Ares 'Jester' Vance, Co-Pilot/Techniker :\\​


Der Sternenjäger vom Typ Achtunddreißig jagte mit mehr als 320 Metern die Sekunde über die Ebene von Eadu. Der Wind rüttelte an den Solarflächen und dem Cockpit und gab dem Piloten eine schwere Zeit mit dem Pilotenjoch. Sternenjäger der TIE-Serie waren noch nie angenehm in der Atmosphäre zu fliegen gewesen, doch die Achtunddreißig toppten alles, ihre drei quer angebrachten Solarflächen waren eine perfekte Angriffsfläche für Seitenwinde. Und gerade auf dem Stürmischen und dunklen Planeten Eadu war eines gewiss, Seitenwinde.

Ares der Pilot des Sternenjägers hatte alle Hände voll zu tun die Maschine auf Kurs zu halten, während der Techniker der schräg hinter ihm versetzt saß gerade noch einmal die Werte für den Reaktor, den Außendruck und den Zustand der Stygium Tarnvorrichtung durchging. Checkte ‘Jester’ noch einmal seine Instrumente, registrierte das die Beiden TIE-Drohnen gut Viertausend Meter über ihm und gut einen halben Klick hinter ihm flogen. Die Zone die sie laut heutigen Einsatzparametern im getarnten Zustand überfliegen sollten befand sich unmittelbar vor ihnen. Dann sollten sie eine Schleife über dem Gebiet machen und in verschiedenen Höhen über die Sensorpakete fliegen. Nachdem dies vollbracht war, würden sie sich einen gestellten Dogfight mit den Drohnen liefern, wobei die Drohnen nur über illuminationslaser verfügten und der Jäger des Mannes von Yaga Minor gerade mal den Zielcomputer verbaut hatte. Der Auftrag hierbei lautete sich nicht entdecken zu lassen aber beide Gegner zu „vernichten“.


“Werte des Reaktors und der Tarnvorrichtung normal, ich starte die Tarnung.“

Meldete sich der Techniker hinter ‘Jester’ der ihm nur seine Nummer mitgeteilt hatte und dann nicht weiter gesprächig gewesen war. Der Pilot von Yaga Minor überlegte noch wie er den Mann aus der Reserve locken könnte doch dieser fuhr wie eine Maschine fort mit seinen Kontrollmeldungen.

“Tarnvorrichtung und Reaktor arbeiten nominal. Überflug des Sensorpakets in Fünfzehn Sekunden, wiederhole Überflug in eins fünf Sekunden.“ “Verstanden, Überflug in eins fünf. Kontrolle hier Testflug, Überflug mit aktivierter Tarnung, bei Zehn Klicks Höhe.“ „Verstanden, Testflug.“

Ares merkte förmlich wie sich der Steuerknüppel nach aktivieren der Tarnvorrichtung anders anfühlte, irgendwie schwammiger. Auch hatte sich die Geschwindigkeit auf unter 300 Meter pro Sekunde verringer und so flog der getarnte V-Achtunddreißig nun mit etwas weniger als der Schallgeschwindigkeit über die Ebene. Der „namenlose“ Techniker gab kontinuierlich die Werte des Reaktors und der Tarnvorrichtung wieder, während Flight Officer Vance seine Überflüge abhielt. Nach 10 Kilometer Höhe kam einer in Acht, dann in Fünf und zum Schluss so tief, das eine Staubwolke die Position des Jägers verriet. Mit einem knacken erwachte das Com wieder zum leben und die Kontrolle meldete sich erneut.

“Kontrolle an Testflug.“ “Testflug hört.“ „Die Daten für die Überflüge sind registriert, schalten sie die Tarnvorrichtung ab und steigen sie auf Zwölf Klicks. Die Drohnen werden dann ausschwärmen. Fahren sie ab dann mit dem Zweiten Teil der Übung fort. Kontrolle Ende.“ “Testflug hat verstanden. Tarnvorrichtung abschalten auf auf 12 Klicks steigen. Testflug Ende.“

‘Jester’ zog das Pilotenjoch ans Brustbein und schob den Schubregler komplett nach vorne, was dazu führte das sich der Jäger auf seinen Schwanz stellte und dann den stürmischen Wolken entgegen schoss. Erst als er die Sterne sehen konnte, drosselte der Pilot von Yaga Minor den Steigflug und ging zu einem Gleitflug über. Hinter ihm begann der Techniker wieder seine durchsagen zu machen.

“Druck konstant, Reaktor liegt in der Oberen Toleranz, Tarnvorrichtung ist im Cooldown. Wie wollen sie den nächsten Teil der Übung angehen?“ “Ganz einfach, wir stürzen uns von Oben auf den Gegner, brechen durch die Wolken verwandeln den ersten in Schlacke, stürzen an ihnen vorbei während du deine Magie wirken lässt und uns unsichtbar machst. Und ab da… improvisieren wir.“ „Glauben sie wirklich dass das eine so gute Idee ist?“

Ares wollte mit seinen Schultern zucken, doch das Gurtzeug hinderte ihn daran. Stattdessen fragte er nur:

“Zeit bis Tarnvorrichtung wieder einsatzbereit?“ „30 Sekunden, Drei Null.“ “Verstanden, bereithalten. Kontrolle, hier Testflug, beginne Phase Zwei…. Jetzt.“ „Kontrolle hat verstanden.“

Der Protest des Techniker blieb ihm so gesehen im Halse stecken, als ‘Jester’ den Antrieb wieder hochfuhr und den Jäger nun in einen steilen Sturzflug zwang. Das Unverkennbare Heulen des Ionenantriebs einstand, als der V-Achtundreißig durch die Wolkendecke brach. Knapp unter ihm konnte er die kreisenden TIE-Drohnen erkennen und er richtet den Jäger auf sein erstes Ziel. Der Zielcomputer erwachte zum leben und sobald der feindliche Jäger zitternd im Fadenkreuz hängen blieb drückte Ares den Feuerknopf am Pilotenjoch. Doch anstatt das ihm ein simulierter Beschuss gemeldet wurde, flackerten dutzende von Fehlermeldungen über den Bildschirm. Hinter ihm begann der Techniker so schnell und laut zu rufen, das sich seine Stimme und seine Meldungen überschlugen.

“Zielcomputer Fehlermeldung,… Reaktor auf 115 Prozent, Kühlrippen…. Tarnvorrichtung nicht operabel!“ “Was? Scheiße! Sie zu das die Mühle Schub behält ich will nicht wegen eines Strömungsabrisses zu Boden fallen wie ein Stein und dann Zauber dahinten etwas!“

Der Jäger vom Typ V-Achtunddreißig schoss an den beiden TIE-Drohnen vorbei auf den Boden Eadus zu, auf den Sensoren konnte Ares sehen wie sie hinter ihm her wendete. Kurz vor dem Boden fing der Pilot von Yaga Minor den Jäger wieder ab und zwang ihn in die Waagerechte. Mit kurzen Bewegungen am Pilotenjoch ließ er den Jäger scheinbar unkontrolliert hüpfen, wippen und trudeln. Sein ziel war eine Felsformation unweit des Übungsgebietes, dort würde er den gegnerischen Jägern erst einmal entgehen können, bis der Techniker vielleicht die Tarnvorrichtung oder die „Waffen“ wieder online hatte. Hinter ihm brabbelte der Techniker etwas, während Flight Officer Vance den Jäger noch weiter beschleunigte und gnadenlos antrieb. Direkt auf eine Lücke zwischen zwei Höhenzügen zu, kaum das er hindurch war tauchte er in die Schlucht dahinter ab. Er hielt den Steuerknüppel nur locker in der Hand, hatte die andere am Schubhebel und behielt die Frontscanner im Auge. Und schon krachten hinter ihm die Drohnen in die Schlucht, eine hoch die andere Tief folgten sie ihm und illuminierten mit ihren Lasern die Felswände um den V-Achtunddreißig. Dieser rollte, stieg und tauchte wie wild, während ‘Jester’ zu summen begann. Das summen entspannte ihn immer wenn er sich bei Hochgeschwindigkeitsflügen konzentrieren musste. Hinter ihm taute der Techniker langsam auf und begann zu fluchen. Er fluchte auf die Maschine, auf Sienar, auf ihn und auf die Tarnvorrichtung.

Vor der Maschine gabelte sich die Schlucht und Ares hielt stur auf die Felsnadel in Front zu, erst im aller letzten Moment rollte er nach Steuerbord, folgte der dortigen Schlucht und dann zog der das Pilotenjoch zu sich heran um aus der Schlucht aufzutauchen. In diesem Moment hörte er hinter sich eine Detonation und den Ruf des Technikers.


“Tarnvorrichtung wieder betriebsbereit! Ein Gegner Minus!“

Sofort merkte ‘Jester’ wie die Maschine langsamer wurde, wie sich ihre Manövrierbarkeit einschränkte und er fluchte leise vor sich hin. Seine Scanner waren auch nicht wirklich verlässlich wenn der Jäger getarnt war und so beschloss der Pilot weiter zu steigen um aus der Felsformation heraus zu kommen. Kaum das er wieder auf Höhe der Wolkendecke war knackte sein Com.

“Testflug, hier Kontrolle. Übung abbrechen, ich wiederhole Übung abbrechen und zur Basis zurückkehren zum Debriefing.“ “Verstanden Kontrolle, Testflug kehrt zurück.“

Ares schaltete das Com ab und meinte dann trocken.

“Scheiße das gibt Ärger, wir haben eines der Spielzeuge kaputt gemacht...“ "Ist mir egal, solange ich nie mehr mit ihnen fliegen muss. Bringen sie uns nur nach Hause, ich will duschen und meinen Helm auswaschen...
'Jester' musste unter seinem Helm grinsen, warum kotzen sich eigentlich immer seine Co-Piloten in den Helm?

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[Eadu-System | Eadu | im Nirgendwo :||: V38 „Banshee Eins“ :||: Major Aiden Thiuro und Leitende Ingenieurin Iesar :]

Der umgebaute V-Achtunddreißig Angriffsjäger schoss mit einer rasanten Geschwindigkeit über die zerklüftete Ebene. In der Fernen war schwach eine Bergkette zu sehen. Wegen der allgegenwärtigen Dunkelheit und dem gräulichen Nebel, der auf Eadu scheinbar an allem zu haften schien, waren die Sichtverhältnisse – insbesondere für einen Piloten bei einem ziemlich wichtigen Flugtest – nach wie vor nicht sehr berauschend. Nicht unweit von der rasenden Maschine sauste mit einem Mal ein Blitz auf die Planetenoberfläche nieder, schlug in einen völlig willkürlichen Punkt ein, sprengte kleinere Felsbrocken aus der Kruste und war Nanosekunden später schon wieder verschwunden. Kurz darauf war auch der dazugehörige Donner zu hören, während anderswo im Nebel schon längst das nächste Leuchten zu sehen war. Doch gegen dessen dumpfes Grollen hatte selbst das schrille Kreischen des Sternjägers, das ansonsten immer problemlos zu hören war, keine Chance!

Durch den Pilotenhelm sowie den Maschinenlärm war sie eigentlich nur schwer zu verstehen. Weil der drahtige Bastioner in all den Jahren aber schon unzählige Flugstunden absolviert hatte – sowohl im Simulator als auch in der Realität –, konnte er trotzdem ihre Verärgerung heraushören als sie mit einem Mal das Wort an ihn richtete:
Thiuro, halten Sie endlich diesen Jäger gerade! Ich dachte, Sie seien Major; kein Flugschüler!“

„Ma'am, ob Sie es glauben oder nicht, aber ich gebe hier mein Bestes“, brummte der Pilot kühl und hielt mit beiden Händen den rüttelnden Steuerknüppel fest. „Hätten mir Ihre Techniker diesen Jäger nicht in einem so ausgeschlachteten Zustand überlassen, wäre dieser Ritt sicherlich nicht so holprig wie jetzt.“

Ein ungläubig klingendes „Tz“ war von Seiten der leitenden Ingenieurin zu hören. „Stellen Sie sich nicht so an, Thiuro. Forlin und Thorne kamen bei Ihrer Personalie regelrecht ins Schwärmen. So ein Flug müsste demzufolge für den 'Tod der Jedi' ein Kinderspiel sein...“

Der berühmte Pilot, der eigentlich zusammen mit der ihm unterstellten Elitestaffel, dem „Wolves' Squad“ auf irgendeinem Trägerschiff an der Front zu sein hatte, biss bei ihrer Erwiderung verärgert die Zähne zusammen und schluckte den giftigen Kommentar, der ihm auf Anhieb in den Sinn kam, herunter. Bloß ein bitterer, galliger Geschmack blieb einen Moment lang haften. Seit seiner Ankunft auf Eadu waren sich Luhon Iesar, Sienars leitende Ingenieurin, und er aus unerfindlichen Gründen nicht grün. Dass sie irgendein Problem mit ihm hatte, war offenkundig. Immerhin beäugte sie seine Maschine immer ganz besonders, hinterfragte seine Rückmeldungen bei jeder Besprechung und saß nun neben ihm im Cockpit, um sein Handeln zu überwachen. Selbst auf der Militärakademie, als er tatsächlich noch ein blutiger Anfänger gewesen war, hatte er sich nicht so beobachtet gefühlt. Und inzwischen war er ein gefeierter Kriegsheld!

Über Funk meldete sich plötzlich Sakura:
[Banshee Eins, der Start der Teststrecke befindet sich gut fünf Kilometer von Ihrer jetzigen Position entfernt. Bei Ihrer jetzigen Geschwindigkeit erreichen Sie die aufgestellte Sensorbarke in T-minus einer Minute.]

„Die Sensoren haben das Pingen der Barke erfasst“, teilte der Bastioner seiner Co-Pilotin mit. Sein Tonfall war mit einem Mal vollkommen distanziert. „Wie ist der Status unserer Technik?“

Flink huschten die Finger der Ingenieurin über das Tastenfeld ihrer Konsole. Im ersten Moment war bloß Gemurmel von ihrer Seite zu hören. Dann antwortete sie: „Sämtliche Kontrolllämpchen stehen auf 'grün'. Tarntechnik wird aktiviert in Zehn...“

Obwohl Eadus Naturgewalten seit dem Verlassen des Hangars an dem Sternjäger rüttelten und ihn dadurch öfters spontan „bocken“ ließen, begann das Herz des Bastioners erst in diesem Augenblick schneller, viel schneller zu schlagen. Unter dem schweren Pilotenhelm begannen sich außerdem mit einem Mal erste Schweißperlen auf seiner Stirn zu zählen. Derweil die Zivilistin, die neben ihm saß, weiterhin stoisch den Countdown aufsagte, schluckte er unmerklich. Routiniert legte er seine rechte Hand auf den Schubhebel. Die Finger umklammerten dessen Metallbügel fest. Sein Blick war starr auf in den zerklüfteten Boden gerammte Sensorbarke, den Startpunkt der angedachten Teststrecke, gerichtete. Durch das Sichtfenster war diese trotz der miserablen Sichtverhältnisse längst zu sehen, da sie in regelmäßigen Abständen ein Lichtsignal in die neblige Dunkelheit aussandte.

Unbeirrt zählte die Ingenieurin weiter:
„Fünf.“

Der Test, den „Banshee Eins“ an diesem Tag zu absolvieren hatte, war dem Grunde nach ziemlich simpel: Man wollte bei diesem Flug testen wie belastbar sowohl der modifizierte V-Achtunddreißig als auch dessen Tarnfeldgenerator, im eingeschalteten Zustand, waren. Um der eingebauten Technik ein paar unterschiedliche Szenarien vorzugaukeln, hatte man eine verhältnismäßig abwechslungsreiche Strecke herausgesucht. Bei moderater Geschwindigkeit und relativ ruhigem Wetter war diese etwa zwei Flugstunden von der geheimen Forschungseinrichtung – in südlicher Richtung – entfernt. Eine Fähre, deren Sensortechnik man verbessert und den speziellen Gegebenheiten angepasst hatte, hielt sich in diesem Moment gut einen planetaren Klick entfernt auf und überwachte den Test. Neben der in dem Sternjäger verbauten Blackbox, die auf diesem Flug wirklich jede Kleinigkeit aufzeichnete, sollten deren Daten das anschließend entstehende „Bild“ komplettieren.

Unwillkürlich atmete der Pilot ein als Luhon Iesar sagte:
„Start!“

Mehr intuitiv als bewusst drückte er in einer einzigen, kontrollierten Handbewegung seiner rechten Hand den Regler durch. Kurz bockte sein V-Achtunddreißig auf und machte dann einen störrischen Satz nach vorn. Während das schrille Kreischen des Heckantriebs neue, höhere Oktaven erreichte, beschleunigte der Angriffsjäger mit den drei Solarflügeln nicht nur, sondern man konnte zudem den Eindruck gewinnen, dass er sich allmählich in Luft „auflöste“. Für mehrere Millisekunden sah man noch vereinzelt irgendwelche Schlieren, aber dann war die fliegende Maschine auf einmal komplett „weg“. An Bord der beobachtenden Fähre jubelte man in diesem Moment sicherlich. Die einen oder anderen Beteiligten am Projekt, die man zur Überwachung der Konsolen mitgenommen hatte, fielen sich in diesen Sekunden vielleicht sogar gegenseitig um den Hals vor Freude. Doch diese Euphorie sollte nicht lang halten!

Denn kaum hatte der Generator das gewünschte Tarnfeld um die über die Ebene rasende Maschine erzeugt, baute diese urplötzlich kein weiteres Tempo mehr auf. Mehrere hundert Meter segelte sie – gleich einer abgeschossenen Kugel – kaum kontrollierbar durch die Luft. Dann begann langsam der Sinkflug. Und je näher der gleitende Sternjäger dem zerklüfteten Boden nun kam, desto mehr Staub wirbelte er zwangsläufig auf. Sobald die in den V-Achtunddreißig integrierten Systeme den Fehler bemerkten, tauchten sie das Cockpit in ein rotes Licht. Mehrere Lämpchen blinkten verzweifelt, um die nur begrenzt vorhandene Aufmerksamkeit der beiden Insassen auf sich zu ziehen. Und als wäre das nicht genug, trötete eine der Armaturen nervtötend. Abermals rüttelten Seitenwinde und andere Naturgewalten an der Maschine.


„Beeilen Sie sich, Iesar!“, forderte der Major seine Co-Pilotin durch zusammengebissene Zähne auf und zog den Steuerknüppel mit aller Kraft an seine Brust. „Der Boden kommt uns gerade gefährlich nah!“

Neben ihm fluchte die Ingenieurin. Nur aus dem Augenwinkel heraus konnte er beobachten wie ihre Finger erneut – mit einer fast unmenschlichen Geschwindigkeit – über das winzige Tastenfeld der Konsole huschten. Sofort hörte das eine oder andere Kontrolllämpchen mit dem Blinken auf. Doch die schroffe Planetenoberfläche kam trotz allem noch immer näher. Wenige hundert Meter befanden sich nur noch zwischen ihnen und dem Boden. Sollte sich die Maschine nicht in den nächsten paar Sekunden fangen, würden sie wohl oder übel zerschellen. Das Herz in seiner Brust schlug in diesem Moment laut und schnell. In diesem Augenblick pumpte es Adrenalin in einer solch hohen Menge in seinen Körper wie es es ansonsten nur während eines gefährlichen Dogfights tat. Dadurch verengten sich die Pupillen seiner eisblauen Augen. Er hatte sogar kurzzeitig das Gefühl, die Zeit vergehe für ihn in Zeitlupe. Zischend atmete er aus als neben ihn Luhon Iesar einen weiteren Fluch ausstieß und der unter der Metallabdeckung schlummernden Verkabelungen einen beherzten Tritt versetzte.

Das am Heck angebrachte Triebwerk des V-Achtunddreißig heulte mit einem Mal auf. Jene Zeiger, die zuvor auf Null gefallen oder im Sinken begriffen waren, sprangen jäh aus ihrem „Keller“ an die richtigen Stellen. Abermals machte „Banshee Eins“ einen abrupten Sprung und der Steuerknüppel, den der Major mit beiden Händen an seine Brust gezogen festhielt, zitterte. Sämtliche Luft entwich in diesem Moment aus seinen Lungen. Zum Glück handelte es sich bei ihm jedoch nicht um einen blutigen Anfänger, sondern um einen gestandenen Elitepiloten. In etlichen Einsätzen hatte er wieder und wieder sein Können bewiesen, weshalb er nun nicht mehr Pilot Officer war und eine namhafte Staffel anführte. Sein Bewusstsein fiel nicht schlagartig in Starre. Seit die ersten Probleme sich für ihn bemerkbar gemacht hatten, befand es sich im „Krisenmodus“. Deshalb liefen nun eine Vielzahl an über Jahre antrainierten Automatismen ab, um den Sternjäger wieder unter Kontrolle zu bringen.


„Bringen Sie endlich etwas Ordnung in diesen Kabelsalat, Iesar, brummte der Bastioner kaltschnäuzig durch die weiterhin zusammengebissenen Zähnen, während er die bockige Maschine bloß wenige Meter über der schroffen Planetenkruste hinweg schnellen ließ. Kurz wandte er sich seiner Co-Pilotin zu. „Diesen Test wollen wir doch beide ohne irgendwelche Verletzungen überstehen, oder?“

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Nachdem sich der modifizierte V-Achtunddreißig wieder stabilisiert hatte, baute er rasch an Tempo auf. Da er allenfalls in einer Höhe von zehn Meter über die Ebene schnellte, wirbelte er zunehmend Staub auf. Zudem kehrte das gewohnt schrille Kreischen des Triebwerks zurück, das die ganze Zeit trotzig gegen den grollenden Donner anheulte. Noch immer gingen hier und da grelle Blitze auf die zerklüftete Planetenoberfläche nieder und ließen in unmittelbarer Umgebung kleinere Felsbrocken regnen. In einer Entfernung von etwa zehn Kilometern blinkte in der nebligen Dunkelheit schon die nächste Sensorbarke. Alle paar Minuten sandte sie ein helles Lichtsignal aus, um dem unsichtbaren Sternjäger die Richtung zu weisen. Läppische zwei g wirkten zu diesem Zeitpunkt auf jene ein, die sich in dem Cockpit der Maschine befanden.

Der Bastioner, dessen Körper sich nach dem ersten Schrecken inzwischen wieder beruhigt hatte und langsam das ausgeschüttete Adrenalin abbaute, hielt den Steuerknüppel fest in der Hand. Durch die starken Seitenwinde, die bei diesem Design allerhand Angriffsfläche fanden, verhielt sich das Ding ein bisschen widerspenstig. Manchmal ruckte es willkürlich hin und her oder bockte bei kleineren Korrekturen. Weil er in den letzten Jahren aber vor allem im Cockpit eines TIE/d Defender gesessen hatte und bei diversen Einsätzen auch innerhalb einer Atmosphäre hatte fliegen müssen, hatte er mit der Zeit ausreichend Erfahrungen sammeln können, um die üblichen Probleme routiniert händeln zu können. Sah man ihn in diesem Augenblick in dem Pilotensessel sitzen, konnte man meinen, dass er gerade die Ruhe selbst wäre.


„Wer kam eigentlich auf die vollkommen hirnrissige Idee solche Testflüge auf einer dunklen Welt durchzuführen?“, fragte der Major mürrisch als er bei den schlechten Sichtverhältnissen mehr und mehr die Augen zusammenkneifen musste. „Etwas mehr Licht würde uns bei diesem Test sicherlich nicht schaden.“

Luhon Iesar, die gleich neben ihm im Co-Pilotensessel saß, seufzte hörbar, sah von dem Datapad in ihrer rechen Hand auf und entgegnete ihm kühl: „Finsternis dürfte ihnen doch nicht fremd sein, Thiuro. Schließlich fand die letzte Schlacht um Corellia in dessen Schatten statt. Wie haben Sie sich da orientiert, mh?“

Statt der Zivilistin eine trotzige, impulsive Erwiderung an den Kopf zu werfen, schüttelte er nur sein Haupt. Dabei presste er die Lippen zusammen, sodass nur ein leises Murren zu hören war. Danach ließ er seinen prüfenden Blick aber erst einmal zum analogen Geschwindigkeitsmesser wandern. Er konnte in diesem Moment der entsprechenden Nadel zwar beim „Klettern“ zuschauen, Jedoch ging das deutlich langsamer von statten als vor dem Aktivieren der Tarnvorrichtung. Verwundert klopfte er mit einem Finger seiner linken Hand gegen die durchsichtige Abdeckung, nachdem seine rechte Hand den Steuerknüppel übernommen hatte. Keine Veränderung. Sein nächster Blick wanderte aus diesem Grund sogleich zum Display mit der momentanen Energieverteilung. Jene vier g, die gerade auf ihn einwirkten, spürte er Dank der Pilotenkluft kaum.

Die Ingenieurin, die ihn offensichtlich beobachtet hatte, fragte:
„Ein Problem?“

„Unsere Geschwindigkeit“, antwortete der Bastioner mit grübelnden Unterton. „Eigentlich müssten wir schon deutlich schneller unterwegs sein.“

Sie sah kurz auf ihr Datapad und betrachtete dann das mittige Display. „Könnte an der momentanen Energieverteilung liegen. Sobald der Tarnfeldgenerator in Betrieb genommen ist, knappst er die nötige Energie von den anderen Systemen ab.“

„Das habe ich bei der Vorbereitung auf diesen Flug schon berücksichtigt“, erwiderte er. „Daran liegt es meiner Meinung nach nicht.“

In diesem Moment konnte man fast schon hören wie bei Luhon Iesar etliche Zahnrädchen ratterten. „Vielleicht liegt's am Tarnfeld selbst. Die erzeugte Blase könnte unsere Beschleunigung hemmen.“

'Oder Ihre Techniker haben mal wieder gepfuscht', dachte er reflexartig. Im Laufe der Jahre als Pilot hatte er den einen oder anderen Kniff aufgeschnappt, um die begrenzt erscheinenden Systeme eines Sternjägers – jedenfalls im kleinen Rahmen – zu umgehen. Derweil der V-Achtunddreißig weiterhin kreischend über die Ebene schnellte und eine größere Staubwolke hinter sich herzog, schaltete der in einer pechschwarzen Pilotenkluft steckende Bastioner scheinbar willkürlich verschiedene Knöpfe ein und aus, kippte scheinbar wahllos mehrere Schalter um oder tippte in das klitzekleine Tastenfeld zwischen ihm und seiner Co-Pilotin ein paar kryptische Befehle ein. Etwas widerstrebend reagierte der umgebaute Sternjäger auf diese „Neujustierungen“. So fühlte sich beispielsweise die Steuerung nach den Änderungen noch immer zu träge für die momentane Situation an. Ebenso konnte er bloß ein- oder zweihundert Stundenkilometer mehr an Beschleunigung herausholen. Die g-Kräfte, die auf die beiden Insassen wirkten, lagen nun bei Sechs.

Seiner Co-Pilotin schien sein Tun weniger zu gefallen. Denn mit einem Mal gab sie ihm – offenbar ein wenig erbost – einen züchtigenden Klaps auf die tippende Hand.
„Kümmern Sie sich lieber um das Fliegen, Thiuro, anstatt hier herumzupfuschen!“ Sie deutete auf das Sichtfenster. „Das Licht der nächsten Sensorbarke sehe ich nämlich nicht mehr.“

Der Elitepilot biss abermals die Zähne zusammen. Warum saß Luhon Iesar noch einmal bei ihm im Cockpit? Hätte er von seiner Position aus die Schleudersitzfunktion des Co-Pilotensessels auslösen können, wäre er in diesem Augenblick wohl sehr versucht gewesen diese zu aktivieren. So jedoch blieb ihm nur das Herunterschlucken. Für die flüchtige Dauer eines Wimpernschlags hatte er erneut einen ziemlich galligen Geschmack im Mund. Derweil sein Aufmerksamkeit routiniert über diverse Armaturen in Richtung Sensorbildschirm wanderte, kam ihm eine Frage in den Sinn, die er sich in den letzten Wochen schon öfters gestellt hatte: Was machte er hier? Nach dem Sieg bei Adumar, der das Ende des „Eisernen Bundes“ bedeutet hatte, hätte man seine Staffel und ihn doch einfach zum nächsten akuten Krisenherd – zum Beispiel dem Koornacht-Sternhaufen – schicken können. Denn glaubte man den Meldungen, die es tatsächlich bis nach Eadu schafften, bedrängten die Yevethaner dort die imperialen Truppen sehr. Manche behaupteten sogar, dass die Dushkan Liga das Imperium gänzlich aus dem Cluster vertrieben hätte.

'Wären die „Wolves“ wieder bei voller Stärke, könnten die dort ordentlich etwas ausrichten', dachte der Major grimmig, während inzwischen etwa acht g auf ihm lasteten. Bedingt durch die jahrelange Übung in unterschiedlichsten Maschinen sowie die schwere Pilotenmontur, die er trug, fiel ihm das Atmen momentan noch relativ leicht. Trotz allem konnte er allmählich spüren wie eine unsichtbare Kraft immer stärker gegen seinen Brustkorb drücke. Je mehr der rasende V-Achtunddreißig folglich beschleunigte, desto mehr presste es ihn in seinen Sessel. Sein Gesichtfeld engte sich zudem immer mehr ein. Des Weiteren begannen die verbauten Trägheitskompensatoren bei der einen oder anderen Bewegung leise zu ächzen. Der Bastioner war jedoch das Fliegen bei so hohen Geschwindigkeiten gewohnt. Somit registrierte sein Bewusstsein zwar all diese Kleinigkeiten, nahm sie aber noch nicht als Warnzeichen wahr. Seinem Gefühl nach war noch alles im grünen Bereich. Deshalb schweiften seine Gedanken weiter ab: 'Feskin lässt dort, in den Kernwelten, lieber unsere Kameraden sterben, indem er meine Leute und mich hier auf Eadu länger bindet oder bei Fondor die Werbetrommel für die Streitkräfte rühren lässt, als uns mit unseren Defendern in die Schlacht zu schicken. Dieser Kerl ist wirklich ein echt mieser Drecksack!' Durch das Sichtfenster war mittlerweile das helle Licht der nächsten Sensorbarke zu sehen.

Luhon Iesar räusperte sich.
„Und? Sind wir noch auf Kurs?“

„Die durch die Seitenwinde bedingte Abweichung dürfte minimal sein“, brummte der Major.

Die Ingenieurin schüttelte den Kopf.
„Der Abstand zu der Barke erscheint mir etwas größer als der zur vorherigen.“

„Ich habe keine Minute lang die Hände vom Steuerknüppel genommen“, entgegnete er ein bisschen trotzig. Irgendwie hatte sie ein Talent dafür ihn zum Kochen zu bringen. „Das kann also nicht sein.“

Sie schnaubte. Ihr Ton hatte eine vorwurfsvolle Note als sie sagte: „Sie haben vorhin irgendwelche Pfuschereien...“

„Justierungen!“, warf der Bastioner ein.

Doch die Zivilistin fuhr unbeirrt fort.
„... vorgenommen. Sie können also gar nicht die gesamte Zeit aufmerksam gewesen sein.“ Ein erneutes Schnauben war von ihrer Seite zu hören. „Korrigieren Sie also den Kurs, um die Messungen nicht noch mehr zu verfälschen!“

„Dafür müsste ich außer Dunkelheit und Nebel etwas mehr sehen!“, erwiderte er weiterhin trotzig.

Luhon Iesars Geduldsfaden schien in diesem Augenblick nur noch ein dünner Faden zu sein.
„Dann nutzen Sie endlich die Sensoren!“ Sie tippte dabei ziemlich energisch mit ihrem Zeigefinger auf den entsprechenden Bildschirm. „Dafür haben Sie dieses Ding doch da!“

Und genau in diesem Moment fiel beiden ein signifikantes Problem auf: Der Bildschirm zeigte zum Großteil nur „Schneegestöber“ an. Die Technik, die sonst mühelos etliche Klicks abdecken konnte, schaffte nun mit einem Mal bloß eine minimale Distanz. Einige hundert Meter – Mehr schafften die Sensoren des umgebauten V-Achtunddreißig auf einmal nicht mehr. Obwohl die Sensorbarke noch immer in regelmäßigen Abständen ihr Licht aussandte, fühlte es sich für den Bastioner immer mehr wie ein reiner „Blindflug“ an. Ihm lag sogleich ein Fluch auf der Zunge. Wollte man ihn tatsächlich mit diesem Testflug in den Tod schicken? Intuitiv wanderte seine Hand zum Schubregler. Denn sein erster Gedanke war in diesem Augenblick, das Tempo auf ein erträgliches Maß zu drosseln. Doch bevor er den Regler langsam zu sich schieben konnte, legte die Ingenieurin ihre Hand plötzlich auf die seine. Noch immer war man bei acht g.

Gleichzeitig öffnete sie einen Kanal zum nahen Shuttle.
Observer, hier Banshee Eins; Wir haben Probleme mit der Sensorik. Geben Sie uns einen neuen Ping zum Anpeilen.“

[Eadu-System | Eadu | im Nirgendwo :||: V38 „Banshee Eins“ :||: Major Aiden Thiuro und Leitende Ingenieurin Iesar :]
 
[Eadu-System | Eadu | im Nirgendwo :||: V38 „Banshee Eins“ :||: Major Aiden Thiuro und Leitende Ingenieurin Iesar :]

„Senden wir überhaupt irgendetwas?“, fragte der imperiale Elitepilot murrend bei seiner Co-Pilotin nach als anstelle einer Antwort weiterhin nur statisches Rauschen zu vernehmen war. „Denn in der Regel reagiert Mitsumo eigentlich ziemlich fix.Die Maschine bockte wieder leicht, weshalb er den Blick abermals rasch von den Armaturen zum Sichtfenster springen lassen musste. „Überprüfen Sie den Kommunikator.“

Luhon Iesar, die neben ihm saß, reagiert gereizt. „Sie Genie! Was denken Sie, was ich hier tue, Thiuro? Soweit habe ich selbstverständlich auch schon gedacht!“

Hätte er in diesem Moment nicht leibhaftig in einem kaum getesteten Prototyp gesessen, der mit ein paar hundert Stundenkilometern über Eadus schroffe Oberfläche raste, hätte er sich wohl kurzzeitig ein genervtes Augenrollen erlaubt. Möglicherweise hätte er sogar darüber hinaus laut geseufzt. Was fiel dieser Ingenieurin bloß ein? Hatten sie das derzeitige Chaos nicht der dilettantischen Arbeit zu verdanken, die deren Techniker und sie offensichtlich geleistet hatten? Seiner Meinung nach waren sie noch am Leben, weil sein fliegerisches Können den Unterschied machte. Ein anderer Pilot hätte diese störrische Maschine bestimmt schon längst notlanden müssen. Doch wie lange sollte er diesen Irrsinn mitmachen?

„Vielleicht sollten wir den Test abbrechen“, schlug er mit einem Mal vor und legte die rechte Hand beiläufig auf den Schubregler. Gedämpft hörte er die werkelnde Ingenieurin fluchen. „Bestimmt hat das Shuttle schon genug auswertbare Daten gesammelt.“

Seine Co-Pilotin schüttelte energisch den behelmten Kopf. „Noch fliegen wir! Noch haben Sie diese Kiste unter Kontrolle!“ Sie deutete auf das Display für die Sensoren. „Da vorn scheint die nächste Barke zu sein. Korrigieren Sie den Kurs, Thiuro.“

Der Major, der normalerweise allein im Cockpit eines TIE/d Defender saß, presste ein weiteres Mal die Lippen zusammen. Routiniert glich er die (begrenzt vorhandenen) Sensordaten mit dem ab, was er durch das Sichtfenster – bei all der nebligen Dunkelheit – sehen konnte. Durch Lichtzeichen, die die Sensorbarke in regelmäßigen Abständen aussandte, hatte er eine grobe Orientierung. Die acht g, die zur Zeit unerbittlich auf seinen Körper einwirkten, führten zwar mehr und mehr zu einem sich einengenden Gesichtsfeld und darüber hinaus verhielt sich der modifizierte V-Achtunddreißig noch immer überaus störrisch. Trotz allem schaffte es der Bastioner mit relativ sachten Handbewegungen den momentanen Kurs zu korrigieren.

Jener Bergkette, die anfangs bloß schemenhaft am anderen Ende der Ebene zu erkennen war, hatte sich der Prototyp inzwischen genähert. Erste Felsbrocken und Findlinge ragten willkürlich aus dem zerklüfteten Boden hervor. Sobald diese Erhebungen erstmals sichtbar wurden, gewann die rasende Maschine sogleich stetig an Höhe. Das schrille Kreischen ihres aktiven Heckantriebs hallte in dieser Umgebung vom rauen Gestein mehrfach wider. Je höher der V-Achtunddreißig stieg, desto stärker rüttelten die hiesigen Winde an ihm. Unter anderen Umständen hätten sie den Sternjäger womöglich mühelos von Links nach Rechts geworfen. In diesem Fall saß aber der Staffelführer des berühmten „Wolves' Squad“ hinterm Steuerknüppel und so flog die Maschine trotzig weiter gen Himmel. Die finstere Wolkendecke kam näher; immer näher.


„Ruhig atmen, Iesar, riet der Alphawolf seiner Co-Pilotin, während er den Steuerknüppel fast bis an seine Brust gezogen hatte. „Es wird Ihnen mit der Zeit schwer fallen, wenn noch mehr g-Kräfte auf uns sowie unsere Pilotenmontur einwirken, aber das sollte nur von kurzer Dauer sein...“

Der V-Achtunddreißig stieg beinah senkrecht in die Höhe. Flieh- und Anziehungskräfte wirkten in diesem Moment auf die beiden Insassen ein; pressten sie mit aller Macht in ihre Sitze. Eine enorme, unsichtbare Last drückte ihnen außerdem jeweils auf den Brustkorb, während der Höhenmesser, der gut sichtbar in den Armaturen verbaut war, schneller, immer schneller seine Zahlen änderte. Neben dem Kampfpiloten, der durch zahlreiche Einsätze schon öfters solchen Kräften ausgesetzt gewesen war und aus diesem Grund keinen Mucks von sich gab, keuchte dessen Co-Pilotin. Möglicherweise hatte sie in der Vergangenheit schon die eine oder andere Flugsimulation erlebt, aber gegenüber der Realität waren solche „Erfahrungen“ kaum repräsentativ. Da sich das Sichtfeld des Major aufgrund der auf ihn einwirkenden g-Kräfte zunehmend zu einem starren Tunnelblick entwickelte, konnte er bloß ansatzweise sehen wie die Ingenieurin die Apparatur ihrer Pilotenmontur bediente, um die auf sie einwirkenden Kräfte abzudämpfen.

Unbeirrt in seinem Kurs tauchte der Prototyp in die finstere Wolkendecke ein. Hier und da erhellten Blitze, die binnen Hundertstel willkürlich von einer Wolke direkt zur nächsten sprangen, kurzzeitig die Umgebung. Dann folgte der grollende Donner. Doch bei der momentanen Geschwindigkeit, die der unsichtbare Sternjäger besaß, hatte er dieses „Hindernis“ innerhalb eines Wimpernschlags hinter sich gelassen und vor ihm tat sich eine klare Atmosphäre sowie die Schwärze des Alls auf. In dem einen Augenblick peitschte der Wind noch feinste Regentropfen gegen die Maschine. Im nächsten konnte man schon an vereinzelten Stellen funkelnde Sterne ausmachen. Ein kleines Bisschen bockte der Prototyp zwar noch immer, weil man in dieser Höhe noch immer unmittelbar Eadus Gravitation unterlag, aber der Bastioner konnte das händeln.


„Die Troposphäre … haben wir … gerade überwunden“, sagte er unter größeren Anstrengungen, weil seine Montur allmählich an ihre Grenzen kam. „Ich behalte … den Kurs … bei. … Achten Sie … auf die … Eisbildung. … Wir haben … vorhin … ein bisschen … Regen … abbekommen.“

Seine Co-Pilotin nickte nur. Durch die anonymisierende Pilotenkluft, die das Galaktische Imperium nutzte, konnte er ihr Gesicht nicht sehen. In der Pilotenausbildung hatte er gelernt wie man – selbst bei hohen g-Kräften – die Körpersprache anderer mitfliegender Personen zu lesen hatte. Je stärker diese Kräfte auf den Körper einwirkten, desto schwerer fielen diesem einzelne Bewegungen. Zwar konnte man durch ausreichend Flugtraining, die Pilotenmontur und die entsprechende Technik (wie etwa Trägheitskompensatoren) die Auswirkungen dämpfen, aber nur in einem gewissen, begrenzten Rahmen. Unter großen Anstrengungen gelang es dem Major einen kurzen Blick auf die Ingenieurin zu werfen. Ihr Limit schien längst erreicht zu sein. Mit überaus trägen Bewegungen rief sie diverse Daten an der Techniker-Konsole ab. Ihr Kopf ruckte dabei von Zeit zu Zeit wie bei einer Person, die in kurzen Abständen in Sekundenschlaf fiel. Erneut spielte der Alphawolf mit dem Gedanken, den Testflug eigenmächtig abzubrechen.

Eher undeutlich teilte ihm Luhon Iesar mit:
„Noch … dreißig … Sekunden … bis … Stratopause.“

Der Bastioner nickte. Eine weitere Sensorbarke, die in dieser Höhe auf der Stelle schwebte, leitete ihnen den Weg. Ihr Licht war deutlich heller als das Funkeln der fernen Sterne. Schwerfällig atmete er, während er – mit leichten Korrekturen durch die beiden Steuerpedale – weiterhin auf das Ding zuhielt. Noch fünf oder zehn Standardkilometer legte der Sternjäger ohne jegliche Probleme zurück, dann gingen mit einem Mal verschiedene Lämpchen fast zeitgleich an. Etwa im selben Augenblick ertönte auch wieder das nervtötende Alarmsignal. Derweil die auf ihn einwirkenden Kräfte ihn noch mehr in seinen Sitz pressten, ihn sozusagen festnagelten, biss er die Zähne zusammen und versuchte unter größten Anstrengungen den Kopf zu drehen. Er ächzte unwillkürlich als er seinen rechten Arm zu einer über ihm befindlichen Konsole hob. Mehrere Schweißperlen rannen ihm übers Gesicht als er langsam ein paar Schalter umkippte.

„Wir … haben … es … fast … geschafft...“, presste er mit aller Kraft hervor.

Fast schon um seiner Worte Lügen zu strafen, war plötzlich von hinten – aus Richtung Heckantrieb – ein lauter Knall zu vernehmen. Mit einem Mal gingen sämtliche Lichter in dem Cockpit aus und das schrille Kreischen, das bis dahin zu hören war, erstarb abrupt. Des Piloten Bewusstsein hatte die Lage noch gar nicht richtig erfasst, da spürte dieser wie dessen Körper für mehrere Nanosekunden tatsächlich „schwerelos“ war. Zur selben Zeit schaffte der Prototyp noch gut ein- oder zweihundert Meter im Gleitflug. Doch dann setzten Eadus Anziehungskräfte wieder ein und zogen die Maschine jäh an sich: Der V-Achtunddreißig stürzte ab. Schon kamen die schwarzen Gewitterwolken wieder näher, während sich die funkelnden Sterne im gleichen Maße entfernten.


„Verdammt“, ächzte der Bastioner. „Die … Kiste … hat … den … Geist … aufgegeben...“

Der tote Sternjäger war in diesem Moment einzig und allein den Naturgewalten ausgesetzt. Deshalb stürzte er die ersten Meter einfach mit dem Heck voran ab. Durch seine hinderliche Form hatten die vorherrschenden Winde jedoch genug Angriffspunkte, um ihn mühelos auf die Seite zu drehen. Im Inneren schleuderte es die beiden aus diesem Grund ordentlich umher. Ausschließlich die Gurte, die sie kurz vor dem Start angelegt hatten, hielten sie in diesem Augenblick noch in ihren Sitzen. Ohne diese überaus strapazierfähige Sicherheitsvorkehrung hätte es sie bestimmt schon aus ihren Sitzen gerissen und gegen irgendeine Cockpitwand geschleudert. Ihr Bewusstsein hätten sie in diesem Fall gewiss verloren. Ihr Sternjäger wäre ungehindert auf die Planetenoberfläche zugerast und wäre kurz darauf auf dem schroffen Boden – in einer gewaltigen Explosion – zerschellt.

Derweil sich der Sternjäger im freien Fall befand und durch die Gravitation weiter beschleunigte, kämpfte der Körper des Alphawolfs gegen die nun auf ihn einwirkenden g-Kräfte an. Schwerfällig rüttelte er einhändig an dem sperrigen Steuerknüppel, betätigte mit den Füßen die Steuerpedale und knipste diverse Schalter um. Jedoch reagierte der fallende V-Achtunddreißig nur bedingt darauf. Er ließ sich – „unterstützt“ von den um ihn herum peitschenden Winden – zwar weiter drehen und ein kleines Bisschen ausrichten, schwieg ansonsten aber weiter eisern. Die finstere Wolkendecke kam in der Zwischenzeit näher, immer näher. Gelegentlich konnte man durch das leicht vereiste Fenster schon hier und da das helle Leuchten der im Inneren zuckenden Blitze erkennen.

Nachdem die Schwerelosigkeit nur von kurzer Dauer gewesen war, wirkten nun wieder ganz andere Kräfte auf den Bastioner ein. Das Atmen fiel ihm in diesem Moment zunehmend schwerer. Zudem häuften sich langsam „Bewusstseinsausfälle“, indem ihm für mehrere Hundertstel wirklich schwarz vor Augen wurde. Hinzu kamen gedankliche Aussetzer. Diese hinderten ihn mehr und mehr daran noch rechtzeitig einen Ausweg aus dieser überaus misslichen Lage zu finden. Zur selben Zeit raste der V-Achtunddreißig weiter ungehindert auf den zerklüfteten Boden zu. Die Wolkendecke hatte der Sternjäger inzwischen schon wieder hinter sich gelassen. Dementsprechend schrumpfte das Fenster zum Reagieren immer mehr, während im selben Maße die Wahrscheinlichkeit, dass sie letztendlich doch auf Eadus Planetenoberfläche zerschellten, wuchs.

Die Gründe, weshalb der Antrieb mit einem Mal ausgefallen war, waren prinzipiell mannigfaltig. So konnte irgendeine Versorgungsleitung geplatzt sein. Oder irgendein Einzelteil innerhalb des Ding selbst hatte es jäh aus dem Rennen genommen. Vielleicht lag der Ausfall an den starken Kräften, die beim Steigflug auf den V-Achtunddreißig eingewirkt hatten, oder es handelte sich um einen banalen Materialfehler. Jeder Grund führte zu einer anderen Lösung. Manche Probleme musste man manuell lösen. Andere hätten mit funktionierender Technik behoben werden können. Was konnte der Major in diesem Moment also alles unternehmen, um das scheinbar Unabwendbare vielleicht doch noch abzuwenden? Die Zeit rann ihm weiterhin ungehindert durch die Finger. Viele Kilometer trennten sie nicht mehr vom Boden. Inzwischen konnte man die zerfurchte Kruste problemlos sehen.

Nachdem der Bastioner einen weiteren „Aussetzer“ gehabt hatte und sich mit Kopfschütteln wach hielt, bemerkte er eine leuchtende Lampe: den Schleudersitz. Die Versuchung war groß. Er musste nur den Schalter auslösen und sie schlagartig in Sicherheit befördern. Dann würde er den Prototyp zwar dessen momentanen Schicksal überlassen. Aber er hätte dann zwei Menschenleben gerettet – darunter natürlich auch sein eigenes. Seine linke Hand ging langsam zu dem Schalter. Er musste nur kurz daran ziehen. Eine kurze, ruckartige Bewegung – mehr brauchte es nicht. Für einen flüchtigen Moment setzte abermals sein Bewusstsein aus, während sich der Prototyp weiterhin im freien Fall befand. Mittlerweile waren es nur noch fünf, sechs Kilometer bis zum Aufprall.

Ein letzter Einfall kam dem Major auf einmal. Noch einmal nahm er all seine Gedanken zusammen und bot seine letzten Kräfte auf. Die Besinnungslosigkeit war nämlich nah. Schwerfällig ließ er von dem Schleudersitzschalter ab und führte seine Linke stattdessen kurzerhand zu einer mechanischen Konsole, um die Energie, die von den drei Solarflügeln gesammelt wurde, direkt in die Schubdüsen umzuleiten. In Gedanken schickte er einen Schwall Stoßgebete zu irgendwelchen ihm unbekannten Gottheiten, auf dass sein Plan funktionieren möge. Zwei, drei Sekunden lang tat sich nichts. Dann leuchteten mit einem Mal die Lämpchen für die Düsen in sattem Grün auf. Der Bastioner holte noch einmal tief Luft, nahm all seinen Mut zusammen und betätigte anschließend den Knopf.

Jäh erwachten einige Schubdüsen mit einem lauten Zischen und rissen den Sternjäger ruckartig aus dessen freien Fall. Bedingt durch die vorherrschenden Winde und die weiterhin wirkenden Kräfte schleuderte es die Maschine im ersten Moment unwillkürlich durch die Gegend. Der Boden kam so noch schneller noch näher. Erst das dritte oder gar vierte (kontrollierte) Auslösen der Schubdüsen beendete dieses Trudeln allmählich. Doch jedes Mal, wenn der Major den Knopf betätigte und die Schubdüsen zischend zum Leben erwachten, drehte es ihm augenblicklich den Magen um. Anfangs konnte er die hochsteigende Magensäure noch mit Erfolg herunter schlucken. Jedoch wurde es mit der Zeit zunehmend schwerer. Zum Glück konnte er kurz darauf den Sternjäger – halbwegs sanft – zwischen riesigen Felssäulen landen.

Nachdem das Rütteln nachgelassen hatte und die Maschine zum Stehen gekommen war, schloss der Bastioner für einen kurzen Moment die Augen, schluckte die bittere Flüssigkeit, die sich in seinem Mund angesammelt hatte, herunter und atmete anschließend mehrmals tief durch. Sein Körper baute langsam das ausgeschüttete Adrenalin ab. Ebenso ließen die Auswirkungen der g-Kräfte allmählich nach. Sein Verstand wurde beispielsweise wieder klarer. Schnaufend nahm er seinen Helm ab. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Co-Pilotin schon seit einer ganzen Weile ziemlich still war. Sein Blick ging zu ihr. Sie saß leicht nach vorn gebeugt in ihrem Sitz; gehalten von den Sicherheitsgurten. Ihr Kopf ruhte auf ihrer Brust. Offenbar war sie irgendwann komplett weggetreten. Begleitet von einem leichten Ächzen löste er die eigenen Gurte und schwankte dann zu Luhon Iesar herüber.

Im Zusammenhang mit seiner Pilotenausbildung hatte er irgendwann einmal einen Erste-Hilfe-Kurs gehabt. Glücklicherweise fielen ihm die richtigen Schritte bei Ohnmacht ein. Behutsam nahm er ihr den schweren Pilotenhelm ab und überprüfte ihre Atmung. Sie war noch am Leben. Deshalb löste er ihre Gurte, fing sachte ihren Körper auf und zog sie dann hinter die Sitze, um sie auf den Boden zu legen. Schnell brachte er sie in die stabile Seitenlage. Danach ließ er den Blick kurz durch den von Notbeleuchtung erhellten Innenraum schweifen. Trotz der „Sterne“, die in seinem Sichtfeld noch immer flüchtig aufblitzten, machte er das tragbare Notsignal aus. Abermals unter Ächzen richtete er sich auf, schwankte zu dem Fach und nahm es heraus. Danach schlürfte er schwerfällig in Richtung „Ausgang“.

Draußen zerrte der Wind hartnäckig an seiner Pilotenmontur, während er sich ein paar Schritte von der notgelandeten Maschine entfernte. Erste Regentropfen spritzten ihm ins Gesicht. Unbeirrt ging er in die Knie, stellte das Notsignal vorsichtig ab und schaltete es ein. Über ihm grollte ein weiteres Mal der Donner. Es wurde ungemütlich. Von dem Shuttle, das den Testflug überwachen sollte, war weit und breit keine Spur zu sehen. Säuerlich verzog der Bastioner das Gesicht und spuckte mit mürrischer Miene aus. Hoffentlich fand man sie in dieser Einöde. Nachdem er mit seinem Blick den Horizont noch einmal abgetastet hatte, stapfte er zum Prototypen zurück. Er brauchte einen Schluck frisches Wasser. Danach würde er sich etwas Werkzeug suchen und die Schäden an der Maschine in Augenschein nehmen. Kurz nachdem er wieder ins Innere gestiegen war, war schon das Trommeln der Regentropfen ganz leise zu hören.


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//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Eadu /\ Basis /\ Büro von Captain Cyrus Forlin /\ Ares ‚Jester‘ Vance, Captain Forlin :\\​


“Welcher Blödmannsgehilfe von einem Nerf-Hirten hat ihnen eigentlich ins Hirn geschissen?! Nicht nur haben sie das Leben eines Kameraden aufs Spiel gesetzt, nein sie haben auch noch imperiales Eigentum im Wert von Hundertausenden Credits verschrottet! Und wofür?! Das sie da draußen eine Flugshow abziehen konnten?! ”Sir, falls ich…“ „Halten sie gefälligst die Klappe wenn ich mit ihnen Rede! Seien sie froh das ich sie nicht aus dem Projekt werfe und Schlepper fliegen lasse bis zum Ende ihrer Tage!“ ”Sir, ich muss…” „Sie müssen nichts! Mit ihnen will bald keiner der Techniker mehr fliegen, das ist nun der Dritte der ein Schriftliches Gesuch eingereicht hat!

Der Mann mit dem mechanischen Auge warf ein Datapad auf den Schreibtisch, vor dem der Blonde Pilot von Yaga Minor in Hab-Acht-Stellung stand.

“Ist ihnen eigentlich bewusst, was von uns und diesem Projekt erwartet wird? Oder sind sie wirklich so selbstverliebt und stecken so tief in ihrem eigenen Arsch um etwas anderes zu bemerken? Nun? Jetzt dürfen sie sprechen!“

Der ergraute Captain starrte Ares an, dieser räusperte sich kurz um dann zu beginne.

”Sir, der Auftrag lautete den Feind auszuschalten und sich mithilfe der Tarnung nicht entdecken zu lassen. Doch die Tarnung hatte eine Fehlfunktion und so versuchte ich dem Techniker Zeit zu verschaffen. Die Kontrolle hätte die Übung auch abbrechen können.“ „Hat sie aber nicht. Sie wurden entdeckt, ihre Mission war gescheitert. Alles ab diesem Punkt war nur ihre Eitelkeit und das sie nicht aufgeben wollten. Das mag an der Front einen guten Jägerpiloten ausmachen, doch nicht hier. Haben sie mich verstanden? Gut und jetzt raus. Wegetreten!“

’Jester’ grüßte und machte auf dem Absatz kehrt. Steif und noch in der Pilotenmontur marschierte er aus dem Büro von Captain Forlin, dessen Gesicht langsam wieder normale Farbe annahm, nachdem es sich Puterrot verfärbt hatte. Der blonde Pilot marschierte am Adjutanten des Captain vorbei und verließ den Verwaltungsbereich der Eadu-Basis. Eine Dusche und einen Eis-Blaster, das wünschte er sich jetzt. Das Erstere war für kurze Zeit zu bekommen, auf das Zweite hingegen würde er noch lange verzichten müssen.

Anstatt sein Kontingent seine Schalldusche zu nutzen, ging ‘Jester‘ in die Gemeinschaftsdusche, hier gab es richtiges Wasser und ihm war nach Trash-Talk in der Umkleide. Doch war er wohl zu einer ungünstigen Zeit gekommen, denn als er eintrat, verließ gerade das Dusch-Kommando der Bereitschaftsstaffel die Umkleide. Also hatte er wieder diese verhasste Ruhe, er fuhr sich mit den Fingern über die Augen und entkleidete sich.

Nach der Dusche, in einen frischen Flugoverall gekleidet auf einem Chewstim herumkauend, betrat der blonde Pilot von Yaga Minor die Gemeinschaftsmesse. Auf einem der Holoprojektoren lief ein Schockballspiel, das auf das Ares noch vor seinem Abflug nach Eadu Credits gesetzt hatte. Und wieder, wie die letzten Hundert mal konnte er dabei zusah wie der Favorit, die Bonada Blasters verloren und er seine Credits. Langsam kauend ging er die Tischreihen ab, es waren nicht viele Piloten anwesend, noch weniger Techniker und nur eine Hand voll vom restlichen Bodenpersonal. An einem Tisch wurden gerade wieder Sabbacc-Karten verteilt und ‘Jester‘ ließ sich neben den Kartengeber auf einen Stuhl fallen. Wie in einer Kneipe hob der den Arm und rief:


”Barkeeper eine Runde Lum für mich und meine Freunde.“

Verhaltenes Gelächter kam von der Gruppe die weiter auf ihre Karten starrten, jeder wusste, dass es maximal Lomin-Ale gab und auch nur Zwei Flaschen pro Person. Die Führung wusste schon das sie mit Alkohol die Moral im erträglichen Maß halten konnte, doch wollte sie nicht dass das Personal ständige besoffen durch die Gänge der Basis torkelten. Auch wenn das sicherlich nicht vorkommen würde, nicht beim Imperialen Militär.

Vor ihm am Tisch ging das Spiel weiter, es wurden Chips auf den Tisch geworfen, ohne echten Gegenwert, hinter ihm verloren die Blasters wieder einmal und was anständiges zu trinken gab es auch nicht. Bei der nächsten Runde bekam er auch ein paar Karten und langsam kam das Gespräch am Tisch wieder in Fahrt. Ein Droide wackelte mit Wasser und Kaf umher und der Techniker gegenüber von Ares meinte:


“Man, man, man, ‚Jester‘. Die Aufzeichnungen von deinem Flug sehen ja schon Hammer aus und dein Co-Pilot war noch ganz grün beim Aussteigen. Aber musstest du den Droiden zerdeppern? Ich starte mit 50. Meine Jungs und ich müssen nach dem Übungsflug des Majors raus und die Reste einsammeln. Und irgendwie wird das Wetter immer ungemütlicher dort draußen.“ „Wird? Das Wetter ist immer beschissen hier auf Eadu. Beschissen und dunkel, fast wie in einem Arsch. Deine 50 und nochmal 100.“ „Ja, ja. Doch wenn unser Blondie hier so weiter macht, muss bald einer von euch mit ihm fliegen, weil die Techniker von Sienar nicht mehr wollen.“ „Pah, Zivilisten. Ich erhöhe um 50.“

Nun war ’Jester’ an der Reihe, er schaute auf seine Karten, er hatte nur Grütze. Doch was sollte es…

”Eure 200 und nochmal 100. Tja, Jungs was soll ich machen, bei mir gibt es die beste Flugshow aller Zeiten… Das manche einen zu empfindlichen Magen habe, da kann ich doch nichts für.“ „Als ob das an deren Magen liegt, du fliegst wie ein Teufel, du bist gefährlich im Cockpit und das nicht nur für den Fein. Ich bin raus.“ „Ja und? Entweder bringen dich seine Flugkünste um oder die Fehlfunktionen tuen es. Mensch an diesen Mühlen funktioniert doch nichts wie es soll, ein Wunder das noch keiner ne Bruchlandung gemacht hat. Ich gehe mit zum Sehen.“ „Doch, da war ein Bericht, ein Lieutenant soll ne fast Bruchlandung hingelegt haben, aber am Ende wurde es auf einen Fehlerhaften Repulsor geschoben.“ „Sag ich doch Fehlfunktionen über Fehlfunktionen.“

Grinsend nahm Ares einen Schluck Kaf und warf seine Karten auf den Tisch. Heute war vielleicht nicht sein Tag, aber dennoch war es hier amüsant.


//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Eadu /\ Basis /\ Gemeinschaftsmesse /\ Ares ‚Jester‘ Vance, Piloten, Techniker und Bodenpersonal :\\​
 
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[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Barrackenrakt :||: Messe :||: Major Aiden Thiuro allein; weitere Anwesende (darunter Pilot Officer Vance) im Hintergrund :]

Der belebteste Ort innerhalb der geheimen Forschungseinrichtung, die tief in Eadus massiven Fels gebaut worden war, um deren Existenz vor den meisten Sensoren zu verbergen, war die Messe. Hier nahm das gesamte Personal – vom einfachen Mechaniker bis hin zum Kommandeur der Anlage – nicht nur tagtäglich seine Mahlzeiten an langen Tischen ein, sondern der Großteil der Belegschaft traf sich meist nach Dienstschluss, um die (in Dauerschleife laufenden) Sportübertragungen auf den vielen Bildschirmen an den Wänden zu verfolgen, in Ruhe seine zwei Pint Lomin-Ale an der Bar einzunehmen oder mit Kameraden eine Runde Sabacc zu spielen. Vier schweigsame Sturmtruppen, die jeweils zu zweit an den beiden Türen Posten bezogen hatten, sorgten dabei stets für die nötige Ordnung. Insbesondere in den Abendstunden flitzten außerdem ein paar servierende Kellnerdroiden von Tisch zu Tisch, während eine altmodische Jukebox, die ausschließlich unverbindliche Pop-Songs und Schlager aus den Kernwelten spielte, für die musikalische Untermalung sorgte.

Das kaum definierbare Essen, das vor ihm auf dem Teller lag, war inzwischen kalt. Höchstens zwei, drei Bissen hatte Aiden zu sich genommen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt in diesem Augenblick mehr dem leise summenden Datapad in der Hand. Als derjenige, der letztlich die Verantwortung für die hiesigen Testpiloten trug, musste er sich auf dem Laufenden halten. Was hatten „seine“ Leute an diesem Tag getrieben, während er in Eadus Einöde zwei Stunden lang auf ein Abschleppgelegenheit gewartet hatte. Derweil man ihn nach seiner Rückkehr in die geheime Forschungseinrichtung in der Krankenstation behandelt hatte, hatten ihm sowohl Sakura Mitsumo als auch Pranay Irimore, zwei Mitglieder seines „Wolves’ Squad“, nötigen (Roh-)Berichte zusammengetragen. Da sie zur Zeit bei den jeweiligen Testflügel als Beobachter eingesetzt waren, waren sie ohne größere Probleme an die gewünschten Informationen gelangt. Beim zügigen Überfliegen der vielen Zeilen verzog der Major nach einer Weile säuerlich das Gesicht. ‚Kein einziger geglückter Flug?‘, kommentierte er skeptisch die ganze Sache in Gedanken.


„Sie sehen wirklich so aus als wären Sie heute einmal durch alle neun corellianischen Höllen gerast, Thiuro, sprach ihn auf einmal eine ihm bekannte Stimme belustigt an und riss ihn dabei aus seinen momentanen Überlegungen. „Ein befreundeter Mechaniker hat mir vor knapp einer Stunde davon erzählt wie Ihr flugunfähiger Prototyp in den Hangar geschleppt worden ist und man Iesar und Sie sogleich auf die Krankenstation brachte. Im Gegensatz zu der Kleinen konnten Sie aber immerhin selbst laufen…“

Der schwarzhaarige Alphawolf sah etwas argwöhnisch von seinem Datapad auf und blickte sogleich in das Gesicht von Aran Vinon, dem Kommandanten der „Fury“-Staffel. Eine schlagfertige Antwort fiel ihm spontan nicht ein. Deshalb erwiderte er bloß mit matter Stimme: „Ich habe eher das Gefühl, dass dieser höllische Trip schon die ganze Woche dauert.“

Eigentlich hatten seine derzeitigen „Probleme“ schon kurz nach der Ankunft der letzten Testpiloten angefangen. Denn einer von denen hatte (unwissentlich) irgendeinen widerstandsfähigen Erreger in die Forschungseinrichtung eingeschleppt und innerhalb kürzester Zeit eine Reihe an diesem Projekt beteiligte Personen angesteckt – unter anderem Samin und Kyra M. Tey. Einzig und allein die sich leicht vom Menschen unterscheidende Physis der Chiss hatte die blauhäutige Flight Lieutenant am Ende aber vor einem längeren Aufenthalt auf der Krankenstation bewahrt. Dadurch hatte der Major nicht auf einen Schlag seinen ganzen „Führungsstab“ verloren. Trotz allem hatte ihn dieser Vorfall letztlich dazu gezwungen, dass er die verbliebenen Mitglieder seiner Einheit (insbesondere Sakura Mitsumo und Pranay Irimore) mehr in die Pflicht hatte nehmen müssen, indem diese bei diesem Projekt als Beobachter fungierten.

Und als wäre die angespannte Personalsituation nicht schon schlimm genug, war da auch noch der katastrophale Testflug, den er heute hingelegt hatte. Den störrischen Prototyp hatte er am Ende zwar mit Hilfe der Schubdüsen halbwegs „heil“ zu Boden gebracht, aber dafür zierten nicht nur mehrere großflächige Hämatome seinen Brustkorb, sondern durch die angelegten Sicherheitsgurte war dieser darüber hinaus auch noch geprellt und er hatte sich wohl ein paar Rippen gebrochen. Des Weiteren hatte der Med-Droide, der ihn nach seiner Rückkehr behandelt hatte, wohl kurzerhand noch ein eher leichtes Schleudertrauma diagnostiziert, was die hartnäckigen Nackenschmerzen erklärte, die er seit dem Abebben des Adrenalins die ganze Zeit schon verspürte. Obwohl ihm nach der Diagnose auf der Stelle Bactaverbände angelegt und ihm irgendwelche Medikamente eingeflößt hatte, fühlte sich der Alphawolf als wäre er erst kürzlich unter einen Juggernaut geraten. Schließlich fiel ihm zur Zeit selbst das Atmen schwer.


„Ich glaube, in dem Fall habe ich genau das richtige Mittelchen dabei“, sagte Aran Vinon grinsend, holte unter seiner Uniform einen zerkratzten, verbeulten Flachmann aus Metall und reichte ihn dem Bastioner. „Einer meiner Jungs hat einen echten Riecher für solches Zeug. Irgendwo in den unteren Ebenen sollen ein paar Mechaniker wohl ihre eigene Destille betreiben. Die Weißhelme...“ Er nickte kurz in Richtung der Wachposten. „... suchen zwar schon seit Monaten nach der Quelle, aber haben einfach kein Glück dabei.“

Den Flachmann in der Hand haltend, fragte Aiden etwas ungläubig. „Wird man von solchem Zeug nicht blind?“

„Quatsch!“, winkte der Captain ab und setzte sich ungefragt zu dem Major an den Tisch. „Da sitzen Sie einem Ammenmärchen auf. Wäre jemand von diesem Moonshine blind geworden, hätten Lyrell und Thorne den armen Kerl doch schon längst durch die ganze Anlage gezerrt, damit jeder ihn kurz zu Gesicht bekommt. Oder?“ Der Pilot schüttelte den Kopf und kicherte dabei. „Nein, nein. Meiner Meinung nach ist das Zeug sicher. Ich schätze, insgeheim toleriert der Colonel das Brennen sogar, weil er ganz genau weiß, dass man niemanden mit zwei Pints pro Tag auf Dauer ruhig stellen kann. … Im Gegenzug foltert er uns dafür mit diesen Schlagern und langweiligen Sportübertragungen in Dauerschleife.“

Möglicherweise lag es an den Schmerzmitteln, die man ihm gut eine Stunde zuvor verabreicht hatte, aber Aiden ließ sich bei diesem Kommentar überraschend zu einem Schmunzeln hinreißen. In den letzten Jahren – als Mitglied des „Wolves’ Squad“ – war er nicht nur auf aktiven Kriegsschiffen wie der Intimidator oder der Defender stationiert gewesen, sondern eine Zeit lang hatte ihn auch die wenige Kilometer vor Coronets Küste liegende Seefestung Aurek II oder die in Bastions Mond befindliche Raumjägerbasis Last Defense beherbergt. Dass eine solche Stationierung ziemlich tröge sein konnte, war dem Major dementsprechend hinlänglich bekannt. Jedoch hatte er bei den anderen beiden Basen stets die Möglichkeit für einen mehrstündigen Ausgang gehabt. Denn sowohl Corellia als auch Bastion pulsierten quasi vor Leben. Eadu hingegen befand sich in einer entlegenen Region des Äußeren Randes. Darüber hinaus war die Forschungseinrichtung geheim. Hier konnte man dem langweiligen Alltag somit nicht einfach entfliehen. Man war ihm stets und ständig ausgesetzt.

Nachdem der Alphawolf an dem Flachmann genippt und sich der Schluck Selbstgebrannte seinen Rachen langsam hinab gebrannt hatte, griff er das Gespräch mit Captain Vinon wieder auf.
„Diese Prototypen scheinen eher Todesmaschinen zu sein.“

„Ich dachte, deshalb hätte man nach den ‚Wolves‘ und anderen Fliegerassen geschickt“, entgegnete der Staffelführer der „Furies“. Dabei schmunzelte er süffisant. „Den Vorschlag, einfach meine Jungs zu verwenden, hatte Thorne ja von vornherein abgelehnt. ‚Es braucht auch jemanden, der ein Auge auf diese Anlage und das System hat.‘ - Das war seine ganze Antwort gewesen.“ Nun genehmigte er sich selbst einen Schluck aus dem offenen Flachmann. „Wenn ich Sie aber etwas genauer betrachte, muss ich wohl froh sein, dass mein Jungs bloß die Aufpasser sind.“

Der Bastioner zuckte als Antwort bloß mit den Schultern.

„Hey, ich meine das wirklich ernst“, versicherte Aran Vinon. „Meine Jungs verbrennen hier nicht Tag für Tag mehrere Millionen Credits und sorgen bei Forlin für ein Magengeschwür.“ Er grinste breit. „Jener Mechaniker, der mir von Ihrer Ankunft berichtete, erzählte mir – nur so nebenbei erwähnt – auch, dass einer Ihrer Leuten (Ares Vance) im Hangar heute von Einauge ordentlich zusammengeschissen worden ist. Purpurrot soll der Captain dabei wohl geworden sein...“ Weiterhin grinsend genehmigte er sich noch einen Schluck aus dem Flachmann. „Sollte nicht ein Kommando der Rebellen in einer Nacht- und Nebelaktion diese Einrichtung stürmen und uns alle über den Haufen schießen, bringen Ihre Jungs Forlin ins Grab.“

Derweil im Hintergrund die Jukebox weiterhin schmalzige Corusca-Schlager spielte und ein Kellnerdroide den kaum angetasteten Teller abräumte, der sich bis dahin noch immer vor Aiden befunden hatte, schien langsam eine unangenehme Stille zwischen den beiden Piloten einzukehren. Projekte, die am Ende einen militärischen Quantensprung bedeuteten, waren seit jeher äußerst prestigeträchtig gewesen, da sie die Beteiligten – bei Erfolg! – nicht nur schlagartig in ungeahnte Höhen katapultierten, sondern deren Namen durch die Geschichtsschreibung unsterblich machten. Dass ihm eine gehörige Portion Neid entgegenschlagen würde, hatte der Major schon beim Eröffnen der Befehle vermutet. Durch die Berühmtheit seiner Staffel war er das inzwischen sogar irgendwie gewohnt. Trotz allem hätte er sich wahrscheinlich wohler gefühlt, wenn seine Vermutungen dieses Mal ins Leere gegangen wären.

„Nehmen Sie meine Worte nicht krumm, Thiuro, sprach ihn plötzlich der Captain wieder an und nippte abermals an dem Flachmann, bevor er ihn wieder wegsteckte. „Zum einen hätte es jemand wie Forlin wohl verdient, würde er auf der Stelle tot umfallen. Zum anderen können Ihre Jungs und Sie ja nichts dafür, dass da eine Menge Können ist. Bevor wir uns also den Rest des Abends an diesem Tisch nur noch anschweigen, schlage ich stattdessen lieber vor, dass wir uns ein wenig Abenteuer suchen.“ Betont lässig lehnte sich Aran Vinon in seinem Stuhl zurück und ließ den Blick durch die Messe schweifen. „Ich kann es außerdem nicht verantworten, dass Sie hier, an diesem Ort der Freude, arbeiten. Das gehört sich einfach nicht…“

Der Bastioner hob verwundert eine Augenbraue, sagte aber nichts.

„Hätten Sie Lust auf eine Runde Sabacc?“, fragte ihn sein Gegenüber auf einmal – gewissermaßen aus heiterem Himmel. „Ich muss Sie aber warnen, Thiuro. Ich trage nicht grundlos den Beinamen: ‚Goldhand von Bespin‘.“

Erneut schmunzelte der Alphawolf. Das letzte Mal Sabacc hatte er wohl vor etlichen Jahren an Bord der Zerberus im Beisein seiner damaligen Kameraden gespielt. Abermals lag es wahrscheinlich an der Wirkung der Medikamente, die man ihm gegeben hatte, oder vielleicht auch an dem Schluck Selbstgebrannten, aber er nickte plötzlich dem Captain kurz zu und erhob sich dann langsam von seinem Stuhl. Sogleich durchfuhren Schmerzen seinen gesamten Körper. Ihm entschlüpfte dabei außerdem ungewollt ein leichtes Ächzen. Ja, der heutige Testflug würde ihn noch eine ganze Weile begleiten. Eher schlürfend als wirklich gehend folgte er anschließend dem anderen Staffelführer zu einem provisorisch umgebauten Spieltisch nahe der Bar.

Eine bunte Mischung hatte sich an diesem Tisch eingefunden. Den Hauptteil der Runde machten die Leute vom Hangarpersonal aus. Dazu gesellten sich noch der eine oder andere Techniker sowie ein dem Major bekannter Pilot: Ares Vance. Obwohl Aiden wohl mit dessen Anwesenheit hätte rechnen müssen, nachdem er dessen Personalakte gelesen hatte, hob er unwillkürlich eine Augenbraue, um seiner plötzlich empfundenen Überraschung Ausdruck zu verleihen. Seine Leute, die „Wolves“, ließen sich nur selten mit Mechanikern und Technikern ein. Das war schon auf der Intimidator so gewesen – als noch Janson Sez das Kommando über die Staffel inne gehabt hatte – und zeigte sich auch hier bei dieser Stationierung. Sie blieben in der Regel unter sich. Möglicherweise nicht einmal weil sie sich für etwas „Besseres“ hielten, sondern weil viel mehr ihre exponierte Stellung innerhalb des Sternjägerkorps sie einsam machte.


„Hat einer der Anwesenden etwas dagegen, wenn wir diesen ziemlich mickrigen Pott mit unser beider Staffelführersold ein wenig anfüttern?“, fragte Aran Vinon grinsend in die Runde und schnappte sich ungefragt einen freien Stuhl. „Sie könnten am Ende des Abends sogar behaupten, dass Sie wahrhaftig die ‚Goldhand von Bespin‘ und den ‚Tod der Jedi‘ besiegt hätten.“

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Auf den Holowänden wurde erneut dieses verhängnisvolle Spiel wiederholt während um sie herum die Kellnerdroiden staksten und sich die Belegschaft der Gemeinschaftsmesse änderte. Einer der Techniker blickte von seinen Karten auf, warf sie auf den Tisch und erhob sich hektisch fluchend.

“Scheiße wenn der Major hier ist, müsste ich im Hangar sein. Komm Stulls wir müssen los!“

Und damit erhob sich auch der etwas rundlich wirkende Mechaniker von seinem Stuhl und warf mürrisch seine Karten mit einem perfekten Idiots Arry auf den Tisch. Sein Karten die aus Zwei, Drei, dem Idioten und zwei Achten Bestanden waren die höchste Kombination am Tisch und somit hätte er diese Runde und wohl möglich auch den Pott gewonnen. Als der etwas rundliche Mechaniker hinter seinem Drahtigen vorgesetzten her marschierte, hallte das lachen der anderen Mitspieler hinter ihnen her. Dann eröffnete einer der Warrant Officers die nächste Runde und meinte:

“Muss ein harter Ritt für den Alpha gewesen sein, schaut mal wie er humpelt. Ich starte mit 50.“ „Ja ja, die Fehlfunktionen wieder oder Sienar testet einfach alles was sie haben an euch. Ich gehe mit.“ “Mal im ernst Jungs, die Dinger sind ein Raketenantrieb und ein Cockpit. Das liegt nur an unserem können das die Dinger fliegen. Ich erhöhe auf 100. Und wenn der alte Alpha da ne schwere Landung hingelegt hat, hofft das ihr demnächst mit mir fliegt.“

Ares grinste die Anwesenden über den Rand seiner Karten an. Klar gab er an und wollte den anderen ein wenig Angst machen, doch Fakt war es, das diese sogenannten Prototypen Todesmaschinen waren. Ständige Fehlfunktionen, irgendwelche Einbauteile die unter Labor Bedingungen getestet worden waren aber nie im Feld. Techniker die nur im Simulator mal geflogen waren und die Bedingungen die der Planet noch hinzu steuerte. Alles in allem war es ein Wunder, das es noch keinen Todesfalls oder sonst etwas in dieser Kategorie von Desaster gegeben hatte. Er hatte seine Chips auf den Haufen in der Mitte des Tisches geworfen und eine Karte in das Feld, welches dafür sorgte, das sie ihren Wert behalten würde. Als der nächste Kamerad fortfuhr:

“Deine 100 und nochmal 50, ich rieche doch wenn du bluffst, dann erzählst du immer wie toll du fliegen kannst.“ „Warte, er blufft also immer?“ „Er ist aber doch kein Corellianer, die spielen doch nur im dunkeln falsch und auf Eadu ist es immer dunkel. Stellt euch mal vor wir wären auf Fresia stationiert. Stände, Meer, schöne Frauen.“

Hierbei sah der Warrant Officer zu einem anderen Tisch herüber, wo einige Damen des Imperialen Militärs saßen und er schüttelte sich gespielt theatralisch.

“Ja klar, Fresia, über 200 Stunden hell auf der Murmel, dann doch lieber Bastion. Ist zwar immer noch eine Staubkugel, aber die die Nachtclubs in Bastion Center sind schon der Hammer.“ „Jungs ich war auf Coruscant und Denon stationiert, da ging der Wookiee ab sage ich euch. Die Weiber waren ganz scharf drauf was mit einem schneidigen Imperialen anzufangen.“ „So du hast also keine abgekriegt ja?“ „Ach Halts Maul und spiel weiter.“

Wieder brach allgemeines Gelächter am Tisch aus, während einige ausstiegen und wieder andere erhöhten, blufften und weiter reizten. Unter dem Tisch wurde eine kleine Metallflasche umher gereicht, deren Inhalt in die Tassen mit Kaf der anwesenden floss. Man machte so den Kaf Corellianischer wie alle anwesenden sagten. Und die Stimmung war gut, nach zwei weiteren Runden, die Uniformjacken der Meisten war offen oder ausgezogen, traten zwei Offiziere an den Tisch. Major Aiden ‚Alphawolf‘ Thiuro und Captain Vinon wie ‘Jester’ erkannte. Der Captain fragte ob sie etwas dagegen hätten wenn die beiden mitspielen würden. Und laberte dann etwas von dem anfüttern des Pottes. Er stellte sich und den Major als ‚Goldhand von Bespin‘ und den ‚Tod der Jedi‘ vor. Ares schnaubte, schob mit seinem Fuß unter dem Tisch einen Stuhl raus, so das sich der etwas konsterniert blickende Major setzen könnte. Er warf seine Karten auf den Stapel Chips und richtete das Wort an die Neuankömmlinge.

“Natürlich dürfen sich die Herrn Offiziere setzen, auch wenn dies kein Offizierstisch ist. Doch muss ich leider den Captain darauf hinweisen, egal ob er die ‚Goldhand von Bespin‘, der ‚Tod der Jedi‘ oder ‚Schlächter von Hutta‘ ist wir spielen hier nur Trooper Sabacc. Reiner Zeitvertreib, da laut Imperialer Militärverordnung 142 Absatz Zwei das Glücksspiel in allen Räumlichkeiten und Liegenschaften des Imperialen Militärs und deren Verwaltung untersagt ist.“

Ares begann zu grinsen, beugte sich aber dichter an den Captain heran bevor er verschwörerisch flüsternd weiterredete. Die Spieler um ihn herum gaben sich alle mühe ihr Feixen zu verbergen.

“Aber wir könnten um Sonderrationen spielen, die Herrn Offiziere bekommen ja immer welche und wir nur für mehr Leistung und somit wäre es nicht wirklich Glücksspiel und für sie ein Nervenkitzel… Was meinen sie? Captain, Major?“

Der blonde Pilot von Yaga Minor wartete kurz und auf das fast unmerkliche Nicken der Beiden Offizier hin, fuhr er fort und schob Spielchips im Wert von 500 zusammen.

“Sagen wir dieser Wert Symbolisiert eine Ration? Dann können wir ein wenig freier aufspielen und es tut uns nicht gleich so weh. Jeder Startet mit einer Bank von... sagen wir fünf Rationen?“

Bei dem uns hatte er mit einer Handbewegung das Bodenpersonal eingeschlossen und den Captain verschwörerisch angegrinst. Nun übernahm einer der Warrant Officer, mischte die Karten, gab sie und erstellten den Pott während er verkündete das man nach Eadu-Basis Hausregeln spielen würde. Zwei Karten konnten geblockt werden, Fünf wurden ausgegeben und zwei würden als Wildcard ab der dritten Runde auf dem Tisch liegen. Aus diesen könne man dann seine Hand kombinieren aber nicht mehr wie fünf Karten würden zählen. Dazu startete der Pott mit einer Einlage von 50 von jedem.

Während der Warrant Officer noch erklärte, orderte ‘Jester’ für beide Offizier einen Kaf und fragte dann:


“Wenn wir hier schon kein Glücksspiel betreiben, möchten die Herrn Offiziere sicherlich den Kaf nicht Corellianischer, richtig?“

‘Jester’ lächelte die beiden Offizier an, die kleine Metallflasche noch unter dem Tisch verborgen, während die Karten gegeben wurden.


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Trooper Sabacc – Ein Großteil derjenigen, die in den Reihen des Imperialen Militärs ihren Dienst ableisteten, vertrieb sich mit dieser Variante die dienstfreie Zeit. Weil man um keine Credits spielte und sich die Soldaten aus diesem Grund nicht gegenseitig an die Kehle gehen konnten, war sie auf fast allen Stützpunkten als „harmloser“ Zeitvertreib zugelassen. Entsprechend konnte man sowohl in den Wohnbaracken als auch in den Messen problemlos kurzweilige Spielrunden finden. Oftmals war die Stimmung an diesen Tischen sogar ausgelassener als an den anderen, wo man nur plaudernd zusammensaß. Meistens hatte die eingesetzte Militärpolizei solche Sabacc-Runden jedoch genau im Auge. Denn manche Soldaten waren überaus findig. Genau wie beim Umgehen des Alkoholverbots kannten sie Mittel und Wege, um auch diese Spiele „interessanter“ zu gestalten.

Dass man auf einem Stützpunkt, auf dem bloß ein Minimum an „Annehmlichkeiten“ den Soldaten zur Verfügung stand, vorschlug, um Sonderrationen zu spielen, überraschte Aiden dementsprechend nicht. Hochwertiger Alkohol, bessere Mahlzeiten, mehr Duschwasser, mehr Holominuten und teure Rauchware – Solche luxuriösen Privilegien genossen hier auf Eadu einzig und allein Führungskräfte ab dem Posten „Staffelführer“ aufwärts. Konnte man es also wirklich einem Pilot Officer wie Ares Vance verdenken, dass er sich in solch einem Augenblick mit dem Hangarpersonal und den als Co-Piloten fungierenden Technikern kurzerhand zusammentat? Musste an solch einem Ort nicht jeder für sich selbst schauen, wo er am Ende blieb? Obwohl ihm der katastrophale Testflug von Heute noch tief in den Knochen steckte und die Schmerzmittel seine Sinne leicht benebelten, zuckten dem drahtigen Bastioner die Mundwinkel amüsiert.

Der blonde Pilot von Yaga Minor, der augenscheinlich über mehr Selbstbewusstsein als eine ganze Sturmtruppen-Kompanie verfügte, sprach weiter im verschwörerischen Ton – weiterhin zu Captain Aran Vinon herüber gebeugt - als keiner der beiden ranghöheren Offiziere Widerworte gab:
„Sagen wir dieser Wert Symbolisiert eine Ration? Dann können wir ein wenig freier aufspielen und es tut uns nicht gleich so weh. Jeder Startet mit einer Bank von... sagen wir fünf Rationen?“

„Für mich klingt das nach einem ganz vernünftigen Startkapital, Kumpel“, entgegnete der Staffelführer der „Furies“ schmunzelnd. Dann lehnte er sich mit einem genüsslichen Seufzen zurück, fischte eine thyferrianische Zigarre aus den Taschen seiner Uniform und zündete sie sich ohne Umschweife an. Kurz stieß er den Major mit dem Ellenbogen an, während er seelenruhig erste blaue Tabakschwaden paffte. „Was meinen Sie, Thiuro?“

Der Bastioner, der langsam die Wirkung des hier vor Ort Selbstgebrannten – in Verbindung mit den eingenommenen Medikamenten – verspürte, ließ den leicht benebelten Blick über die ganze Runde schweifen. Seine allmählich schwerfällig werdende Zunge widersetzte sich ihm ein klein wenig als er sagte: „Mit fünf Rationen kann ich leben.“

Mit einem Schlag sah der „Alphawolf“ ausschließlich in grinsende Gesichter und ein Mitspieler, der laut Rangabzeichen Warrant Officer – also Techniker – war, griff wortlos nach den Karten. Während er sie routiniert mischte und anschließend auf dem Tisch an die Spieler verteilte, erklärte er ziemlich lang und breit die Regeln. Da er dabei die beiden ranghöheren Offiziere in diesem Augenblick ein bisschen wie leicht begriffsstutzige Laien behandelte, obwohl Aran Vinon sich kurz zuvor noch als „Goldhand von Bespin“ bezeichnet hatte, sorgte das nicht nur für allerhand Heiterkeit an dem Tisch, sondern die anwesenden Wachposten wandten sich ihnen mit einem Mal zu. Sie behielten sie somit im Auge; ließen sie aber vorerst ungestört gewähren.

Beiläufig orderte Ares Vance Caf und meinte anschließend:
„Wenn wir hier schon kein Glücksspiel betreiben, möchten die Herrn Offiziere sicherlich den Kaf nicht Corellianischer, richtig?“

„Kumpel, seien Sie bloß nicht so diskriminierend gegenüber unseren corellianischen Freunden am Tisch“, stimmte der Captain grinsend in das Geplänkel ein, paffte den nächsten Zug und nahm seine Karten geübt in die Hand. „Die können nämlich nichts für ihren Hang zum Trinken. … Ist alles eine Frage der Gene. Und sind wir nicht alle spätestens seit dem großen Trauma (mehr oder weniger) Corellianer, die ihre Trauer in dem bernsteinfarbenen Nektar ihrer Heimat ertränken?“ Obwohl die Niederlage bei Corellia ein wunder Punkt für das Imperiale Militär war, grinste er weiter und stieß urplötzlich dem Major ein weiteres Mal mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Apropos Corellia. Ich habe mir sagen lassen, dass unser Freund hier von der KOMENOR eine ganz besondere Flasche bekommen hat, nachdem er mit seinem TIE/D bei Iridonia und Adumar ganz ordentlich aufgeräumt hatte. Ein Premiumprodukt – wie man mir erzählte!“

Der schweigsame Bastioner stellte das Sortieren seiner fünf Karten ein und sah hoch. „Die habe ich erst vor wenigen Tagen mit meinen beiden Lieutenants geköpft. Der Whisky war gut. Rauchiges Aroma. Vollmundig im Geschmack. Jeder Tropfen ein Hochgenuss und mit Sicherheit nicht der Grund dafür, dass beide sich zuletzt auf der Krankenstation hatten einfinden müssen. Sie sollten also nicht so viel auf das Teys Gerede geben… Außer Sie meinen vom Sitzen in einem TIE/D bekommt man mit der Zeit einen Eisenmagen.“

Prustend setzten die ersten beiden Spieler den Small Blind und den Big Blind, während andere bloß grinsend an ihrem mit einem Schluck Selbstgebrannten versetzten Caf nippten. Dass man an diesem Tisch hochprozentigen Alkohol trank, konnte man nämlich ohne Probleme riechen. Möglicherweise griffen die Sturmtruppen nur aus zwei Gründen nicht ein: Zum einen schlug bislang noch keiner der Spielenden über die Strenge. Zum anderen waren sie von denjenigen, die den Selbstgebrannten in Umlauf brachten, auf die eine oder andere Weise geschmiert worden. Folglich gehörte die Scharade, die man hier bezüglich dieses Verbots betrieb, bloß zum allgemeinen Spiel dazu, um den gewohnten Anschein zu wahren. Vermutlich reichte die hiesige „Verschwörung“ sogar bis an die Spitze und der Colonel höchstpersönlich saß mit im Boot.

Derweil über die an den Wänden der Messe angebrachten Displays alte Bilder vom Podracer-Derby auf Bastion, dem „Seven Houses’ Cup“ im Fondor-System oder dem „großen“ Schockbox-Kampf auf Rendili liefen, setzten die restlichen Sabacc-Spieler nacheinander ihre Einsätze. Weil es sich um die erste Runde in dieser Zusammensetzung handelte und man sich erst irgendwie „kennenlernen“ musste, hielt sich der Großteil naturgemäß zurück: Man ging einfach mit dem Big Blind mit. Bloß die „Goldhand von Bespin“ schien eine andere Taktik zu fahren. Ganz einem Piloten entsprechend, der im Cockpit eines schildlosen TIE/in Interceptor seine Feuertaufe erlebt hatte, versuchte er seine Gegner schon in den ersten Minuten zu überrumpeln. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht trieb er den Pott gleich mit seinem ersten Gebot ordentlich in die Höhe.

Durch den blauen Dunst, der sich langsam um den Tisch sammelte und alle Spieler gleichermaßen einnebelte, ließ der Major seinen Blick abermals durch die Runde gehen. Sein analytisches Ich, das in der Schlacht seinen Körper kontrollierte, schaltete sich ein und versuchte die einzelnen Mitspieler kurzerhand wie feindlich gesinnte Sternjäger zu klassifizieren. Wer schien eher defensiv eingestellt zu sein? Wer frönte einer aggressiven Taktik? Wer neigte wohl zum Bluffen? Sein Blick sprang kurz zu seinen Karten zurück. Besonders gut war sein momentanes Blatt aber nicht. Schließlich hatte der „Alphawolf“ folgende Karten zugeteilt bekommen: Den Münzen-Commander (Wertigkeit: Elf), den Schwert-Master (Wertigkeit: Vierzehn), die Münzen-Zehn, den Niedergang (Wertigkeit: minus Dreizehn) und zu allem Überfluss auch noch das Böse (Wertigkeit: minus Fünfzehn). Damit hatte er eine „Sieben“ auf der Hand; keine Paare und keine Straße. Was sollte er in diesem Fall setzen?

Gerade als er seinen Einsatz machen wollte, hörte er plötzlich das glockenhelle Gelächter einer ihm wohl bekannten Stimme. Sein Herz setzte jäh aus als er dachte: Susan?‘ Ruckartig hob er den Kopf, sah sich verwundert in der Messe um und schien das Spiel für einen Moment vergessen zu haben. Dabei glaubt er sie stets im Augenwinkel zu sehen. Erinnerungsfetzen an ihr keckes Schmunzeln, ihr dunkles Haar, ihre bronzefarbene Haut und ihre violetten Augen kamen ihm mit einem Mal in den Sinn. Zwischen dem ganzen Tabakmuff, der in der trockenen, abgestandenen Luft lag, glaubte er sogar – jedenfalls einen Wimpernschlag lang – ihr blumiges Parfüm riechen zu können. Susan? … Wo … Wo bist du?‘ Zaghaft bildete sich diese Frage in seinem Kopf und er hatte das Gefühl, dass sie ihm gleich erscheinen würde, als er plötzlich den nächsten Stoß in die bandagierten Rippen bekam.


Thiuro, wollen Sie bis zum Zapfenstreich mit dem Setzen warten?“, fragte Aran Vinon brummend und schlürfte ein bisschen Caf. „Mitgehen, Erhöhen oder Aussteigen. Die drei Optionen haben Sie, Jedi-Tod.“

Mit seinen eisblauen Augen funkelte der Major den Captain kurz an und setzte dann die durch die Erhöhung geforderten zweihundert Credits…

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Während im Hintergrund die Sportereignisse erneut über die Bildschirme liefen und sie keiner der Anwesenden mehr eines Blickes würdigten, stimmten die beiden Offizier den Modalitäten des Spieles zu. Auch lehnten sie das Angebot ihren Caf etwas „Corellianischer“ zu machen nicht ab, auch wenn Captain Vinon ‚die Goldhand von Bespin‘ wie er sich selbst nannte, einen Vortrag hielt das sie doch alle Corellianer seien nach den Schrecklichen Ereignissen des in einem Waffenstillstand geendeten Konflikts. Danach stieß er dem alten ‚Alpha‘ in die Rippen und meinte das er nach einigen Raumschlacht eine Flasche besten Whiskys geschenkt bekommen hätte. Alles natürlich in seinem TIE-Defender. Während der Major noch seine Karten sortierte, hatte Ares bereits auf seine gesehen, es war nicht viel auf der Hand aber es würde ausreichen. Stattdessen murmelte er:[/i]

”Wie ist das Fliegen in einem TIE-Defender so? Wie sitzen auf einem Sofa? Denn der wahre Ritt auf der Kanonenkugel ist ja das fliegen eines Interceptors. Schnell, agil und mit genug Feuerkraft für jede Mission…“

Ein spitzbübisches Grinsen umspielte die Mundwinkel des Piloten von Yaga Minor. Sein Gemurmel war genau in der Richtigen Lautstärke das es die Personen an dem Tisch hatten vernehmen können, aber nicht die Sturmtruppen, die sich immer mehr für ihren Tisch interessierten. Major Thiuro schwärmte ein wenig von dem guten Whisky den er bekommen hatte und das er ihn mit seinen Lieutenants getrunken hatte. Witzelte danach etwas, was die Stimmung am Tisch noch weiter auflockerte. Und während man die Einsätze machte, konnte man schon unterscheide bei den einzelnen Spielern erkennen. Captain Vinon ging hart ran, schnell waren einige der Techniker ausgestiegen und Ares der den Flasks Commander (12), das Sabers Ace(15), Zwei 1er Coins und Staffs und zu guter Letzt den Evil one (-15) auf der Hand hatte ging volles Risiko mit. Denn in Summe hatte er 16 auf der Hand, die Wildcards waren noch nicht gelegt und so würde der Mann von Yaga Minor auch noch keine Karten blocken. Der Hand Pott betrug mittlerweile eine Dreiviertel Ration während im Sabacc Pott bereits eine ganze verschwunden war. Das meiste davon kam von ’Jester’ und der ‚Goldhand von Bespin‘ der Major ‚Jedi-Tod‘ Thiuro immer wieder an das Spiel erinnern musste wie es schien.

Der Trash talk am Tisch war weniger geworden seit die beiden Offiziere anwesend waren, aber er war nicht ganz ausgestorben, während ‘Jester‘ ein Auge auf seine Karten und das Verhalten der beiden Offiziere hatte, hörte er wie der Warrant Officer und einer der Mechaniker wieder mit der Fehleranfälligkeit der Prototypen anfingen.


“Ein Wunder sag ich dir, das wir noch keinen kompletten absturz hatten. Und das liegt mehr an dem können der Piloten als an dem Schrott von Sienar.“ „Ach komm, bloß weil drei von denen hier mit am Tisch sitzen, musst du keine Lobeshymnen auf sie anstimmen. Wir wissen das hier keine Halbaffen fliegen werden.“ „Aber wenn ich es doch sage? Welcher von den Reps hätte seine Maschine so unbeschadet zu Boden gekriegt wie der Major? Welcher von Raumpiraten?“ „Ach halt die klappe und setz endlich…“

Das Lamento ging noch einige Spielrunden hin und her, Ares hatte fast genauso oft verloren wie er gewonnen hatten und Captain Vinon spielte einen ähnlich aggressiven Stil wie er. Major Thiuro, der alte ‚Alpha‘ spielte dagegen sehr defensiv, zumindest in den Augen des Piloten von Yaga Minor.

”Major wenn wir ihnen hier um zu hohe Beträge oder zu aggressiv spielen, müssen sie das nur sagen. Wir können sicherlich ein anderes Spiel finden, was ihnen mehr liegt. Schach oder Dejarik vielleicht? Oder fehlen ihnen hier einfach nur ihre Schilde?“

Ares grinste den Major herausfordernd an. Beim Sabacc war gab es einige wichtige Dinge. Las niemanden wissen was du auf der Hand hast, spiele den anderen etwas vor und komme in ihren Kopf und eben das versuchte der Blonde Pilot jetzt bei dem Major.


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Mit einer schnippischen Arroganz in der Stimme, die irgendwie besonders typisch für Piloten von TIE/in Interceptor war, richtete Pilot Officer Vance murmelnd das Wort an den Major: „Wie ist das Fliegen in einem TIE-Defender so? Wie sitzen auf einem Sofa?“ Er grinste spitzbübisch in die recht kleine Runde. „Denn der wahre Ritt auf der Kanonenkugel ist ja das Fliegen eines Interceptors. Schnell, agil und mit genug Feuerkraft für jede Mission…“

Das Prahlen beeindruckte Aiden wenig. Immerhin hörte er solche Sprüche mindestens seit seinem ersten Tag als junger, unerfahrener Kadett im Militärdienst. Schließlich waren im Laufe dieser Zeit eine ganze Menge großspuriger Heißsporne über den Weg gelaufen. Manche lebten noch und waren inzwischen selbst Staffelführer einer solchen Einheit. Andere waren im Gefecht – meist nach einem recht abenteuerlichen Manöver – in einem grellen Feuerball jäh verglüht. Buzz!‘ Für einen kurzen Moment sah er seinen ersten Flügelmann – selbstbewusst schmunzelnd, die Arme heldenhaft in die Hüften gestützt - vor seinem geistigen Augen. Als er noch bei den Shadows gewesen war, war er zwei, drei Einsätze lang an dessen Seite geflogen. Man hatte sich im Laufe der Monate – vor allem bei all den Simulatorflügen – angefreundet. Man hatte miteinander gewitzelt, oft zusammen über den Durst getrunken und sich mit den Leuten von der Flotte oder Armee geschlagen. Buzz hatte ihm am Ende sogar Susan vorgestellt! Doch viel Zeit blieb dem Trio nicht. Erst fegte ein Flakgeschütz auf Wukkar den Alderaaner mit einem Mal aus dem Leben. Dann – nur ein, zwei Wochen später – pflückte ein Rebellenpilot sie bei einem Gefecht nahe Rendili vom Himmel.

„Ich habe oft genug in einem TIE/in-Cockpit gesessen, Vance, entgegnete der Bastioner ein wenig kühl, nachdem die nächste Bieterunde durch war. „Das Privileg, einen TIE/d fliegen zu dürfen, habe ich mir verdient. Wie sieht’s bei Ihnen aus? Können Sie noch etwas außer hübsche Kunstmanöver?“

Der Bastioner verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und sah den Piloten, der ihm gegenüber saß, herausfordernd an. Er hatte die Berichte zu den Testflügen bislang zwar bloß quer gelesen, aber ein paar „Kleinigkeiten“ waren bei ihm trotzdem hängen geblieben. Sein blonder Mitspieler schien in der Tat der Inbegriff eines Heißsporns zu sein. Solche Piloten definierten sich über ihre Kühnheit, Abenteuerlust und Risikobereitschaft. Bei jedem einzelnen Einsatz stürzten sie sich ganz heißblütig in den erstbesten Dogfight, der sich ihnen bot, und versuchten ihren Gegenüber mit riskanten Tricks auszumanövrieren. Oftmals öffneten sie dabei – bewusst provokativ oder unbewusst ignorant – ihre Flanke. Sah man ein Sabacc-Spiel als eine Schlacht und die Spieler als daran teilnehmende Piloten, konnte man sie den jeweiligen „Fliegertypen“ zuordnen – und ähnlich zum Fliegen besiegen. Aiden musste den Pilot Officer also bloß ein bisschen mehr aus der Deckung locken, wenn er ihn besiegen wollte.

Im Verlauf der ersten Stunde passierte nicht besonders viel an dem Tisch. Während im Hintergrund die Jukebox weiter den einen oder anderen schnulzigen Corusca-Schlager spielte und sich noch ein paar mehr Gäste in der Messe zum „Dienstschluss“ einfanden, tasteten sich die Spieler in den ersten Runden gründlich ab. Sie versuchten andere Teilnehmer aus der Reserve zu locken, probierten sich im Bluffen und ließen mal große, mal kleine Summen in den Pott wandern. Das Glück war darüber hinaus an diesem Tisch ziemlich unbeständig. Mal schien es dem Major hold zu sein. Mal dem Pilot Officer. Mal dem Captain. Doch während Vance und Vinon ziemlich aggressiv spielten und schnell den ersten Spieler bankrott bekamen, hielt sich Aiden gezielt zurück. Innerlich ärgerte er sich zwar, wenn er zu früh ein gutes Blatt wegwarf, aber der Stapel an Spielchips, der vor ihm lag, hielt dafür – mit Abstand! – am beständigsten. Da man nicht besonders viel in der Messe machen konnte, zog die Partie mit der Zeit erste Schaulustige an. Durch den Trashtalk, der beim Spielen geäußert wurde, schien es für dies für diejenigen eine willkommene Abwechslung zu sein.

Nachdem der Bastioner abermals nur zögerlich seinen Einsatz erhöht hatte, schien sich Ares Vance zu einem weiteren höhnischen Kommentar genötigt zu fühlen:
„Major, wenn wir Ihnen hier um zu hohe Beträge oder zu aggressiv spielen, müssen sie das nur sagen. Wir können sicherlich ein anderes Spiel finden, was Ihnen mehr liegt. Schach oder Dejarik vielleicht? Oder fehlen ihnen hier einfach nur Ihre Schilde?“

„Ihre Spielweise finde ich nicht aggressiv, Vance, konterte der „Alphawolf“ trocken. „Momentan habe ich eher den Eindruck, dass Sie blind und zudem lebensmüde durch eine Schlacht fliegen und auf Fortunas Gunst hoffen. Bei so einem Verhalten ist es echt ein Wunder, dass Sie noch lebendig in einem TIE-Interceptor sitzen können. Der kümmerliche Stapel, der da vor Ihnen liegt, bestätigt wohl meinen Eindruck, was?“ Eher beiläufig legte er die Karten zur Seite als eine weitere Erhöhung des Einsatzes erfolgte. „Ich bin raus.“

Ein weiteres Mal an seiner Tasse Caf nippend, lehnte sich der Major zurück und ließ – sofern es bei all den um den Tisch stehenden Schaulustigen möglich war – den Blick abermals durch die Messe schweifen. Bloß ein kleiner Teil der Anwesenden schien das Sabacc-Spiel zu ignorieren. Am Tresen saßen beispielsweise Flight Lieutenant Samin und Pilot Officer Cain DéSkalz. Beide unterhielten sich ganz zwanglos mit zwei Piloten der Furies. Etwa zur gleichen Zeit schwofte Pilot Officer Pranay Irimore – mit einer hübschen Technikerin von Sienar – zwischen ein paar leeren Tischen zu den gespielten Corusca-Schlagern. Und an einem weiteren Tisch erblickte der Bastioner außerdem noch Pilot Officer Sakura Mitsumo, die in ein Gespräch mit einem Ingenieur von Sienar vertieft zu sein schien. Bekam den Wolves der Eadu-Aufenthalt etwa allmählich?

Als er die Mitglieder seiner Staffel so betrachtete, kam ihm mit einem Mal eine Szene an Bord der Zerberus in den Sinn. Nach einer kurzen, harmlosen Balgerei mit den Piloten einer auch auf dem Sternzerstörer stationierten Bomber-Staffel, die kurz zuvor noch in der Messe recht lautstark getönt hatten, etwas besseres zu sein, hatte sein damaliger Kamerad „Rocket“ (auf magische Weise) eine Flasche Hochprozentigen hervorgezaubert und als Friedenspfand den Kontrahenten angeboten. Man hatte sie an dem Abend noch gemeinsam mit den Bomberpiloten geleert. Doch schon am nächsten Tag hatten die Flottensoldaten besagten „Rocket“ beim Raufen mit einem Rottenführer der Bomber-Staffel aufgegriffen. Captain Jafan Myn, der damalige Staffelführer der Shadows, hatte sogleich ein Briefing einberufen und nicht nur den Veilchen tragenden Abfangjägerpiloten vor versammelter Mannschaft rund gemacht, sondern ihnen gleich allen die Hölle heiß gemacht.

Er schmunzelte gerade gedankenverloren vor sich hin als man ihm erneut mit einem Ellenbogen ein bisschen unsanft in die Seite stieß.
„Nicht träumen, Thiuro, ermahnte ihn Aran Vinon tadeln. Seine Stimme hatte dabei einen süffisanten Unterton. „Wenn Sie plötzlich keine Lust mehr auf das Spiel haben, nachdem ich Desyk mit einem Arschtritt unsanft ins Abseits befördert habe, dann schieben Sie ihre Spielchips einfach in den Pott, gehen so all-in und lassen sich überraschen.“

„So leicht wird man mich nicht los, Captain“, brummte der „Alphawolf“ und griff nach den vor ihm liegenden Karten.

[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Barrackenrakt :||: Messe :||: Major Aiden Thiuro, Captain Vinon, Pilot Officer Vance und weitere Mitspieler; im Hintergrund weitere Anwesende :]
 
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Samin, Aiden, Ares, Cain und andere
Samin war überaus froh, inzwischen von dem ominösen Virus befreit zu sein, der einige der Piloten außer Gefecht und in unangenehme Quarantäne versetzt hatte. Nicht zuletzt diese Maßnahme hat aber wohl einen stationsweiten Ausbruch verhindert und dafür gesorgt, dass das Projekt weiter vorangehen konnte. Zwar hatte die blauhäutige Lieutenant einen riesigen Rückstand an Testflugstunden aufzuholen, aber die anderen Wolves - mit Ausnahme von Kyra - hatten zusammen mit den neueingetroffenen Testpiloten die Arbeit fortsetzen können. Als sie endlich wieder aus der Quarantäne entlassen wurde, hatte sie noch einige Tage mit Kardio- und Kraftübungen verbringen müssen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Letztendlich wurde sie wieder für den Dienst freigegeben, wenn auch mit der Einschränkung, eine weitere Woche kein Cockpit von Innen sehen zu dürfen. Zumindest im fliegenden zustand. Sie versuchte diese Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Sie half den Technikern bei Kalibrierungsarbeiten, die eine Pilotenhand erforderten. In den Abendstunden analysierte sie die Berichte der Testpiloten und versuchte für die Ingenieure den Unterschied zwischen menschlichen und technischen Fehlern herauszuheben. Ein Ingenieur mochte wertvolle Zeit darauf verschwenden, herauszufinden, woran der plötzliche G-Sensorabfall gelegen hatte, während jemand mit Flugerfahrung ihn sachte darauf hinweisen konnte, dass der Höhenmesser wohl einen Hinweis auf die Sturzflugaffinität des Piloten geben könnte. Darüberhinaus nahm sie einigen lästigen Verwaltungsaufwand in die Hand, um den Major etwas zu entlasten. Gestern Vormittag hatte sie dabei gerade noch rechtzeitig den Heimaturlaub-Antrag eines bestimmten Wolves in die Finger kriegen können, bevor er bei Thiuro auf dem Tisch landete. Ein klärendes Vier-Augen-Gespräch hatte anschließend geholfen, demjenigen klarzumachen, dass Brautjungern-Abschleppen auf der Hochzeit eines ehemaligen Kameraden von der Akademie kein geeigneter Grund war, eine streng geheime Mission abzubrechen und einen Sondertransport von Eadu anzufordern. Das Argument, dass Major Thiuro ihn in seine Einzelteile zerlegen und anschließend dem Kader dieser Station für Grundlagenforschung an Biokomponenten zur Verfügung stellen würde, hatte letztendlich gefruchtet.

Heute war jedoch der Tag vor ihrer Freigabe zur Wiederaufnahme des Flugdienstes. Das musste gefeiert werden. Deshalb ließ sie ihre Arbeit in diesem Abend liegen. Samin war nun nicht der Typ, der ständig unter Leuten sein musste. Einsam eingeklemmt in einer Metallschüssel, ein paar blinkende Lichter, und eine durchsichtige Stahlscheibe zwischen sich und der lebensfeindlichen Unendlichkeit des Alls. Das war es, was sie bevorzugte. Von Zeit zu Zeit konnte sie sich jedoch auch unter Ihresgleichen und Ihresungleichen sehen lassen. Seit sie den Rang eines Lieutenant bekleidete, war sie weit weniger Willkommen in der Messe. Mannschafter und Unteroffiziere blieben lieber unter sich, ein Pilot Officer war am unteren Ende der Piloten-Nahrungskette auch noch recht gern gesehen, doch kaum hatte sie etwas Führungsverantwortung, galt sie als Kontrollgremium, bei dem man immer gerade sitzen und die Schimpfwörter im Halse stecken lassen musste. Dabei tat man ihr damit Unrecht. Von den vielen Disziplinlosigkeiten, die sie in ihrer Zeit als Wolve mitbekommen hatte, hatte sie nur den allernötigsten Bruchteil an den Major gemeldet. Das war keine Respektlosigkeit gegenüber ihrem Kommandanten, sie verehrte ihn mehr als jeden anderen Piloten der Galaxis, aber sie wusste schon selbst wie sie mit Charakteren à la DeSkalz, Bennet oder Relis umzugehen hatte.

Statt eines zum Major weitergereichten Gesuchs auf Heimaturlaub munterte sie ersteren, ihren etatmäßigen Flügelmann, beispielsweise nun am Tresen der Messe auf. Hier war er in seinem Element. Flotte Sprüche, anzügliche Bemerkungen und überhebliche Selbstbeweihräucherungen waren genau das, was er nun brauchte. Sie stand neben ihm am Tresen, einen “Virgin Ortholaner” im Glas und beobachtete das Schauspiel, während DeSkalz zwei Piloten der “Furies” erklärte, dass nur Wolves Testpiloten sein können, da sie als einzige Genitalien einer Größe vorwiesen, die sie dazu in die Lage versetzte.

Da er offenbar seinen Spaß hatte, widmete Samin ihre Aufmerksamkeit bei diesem Gesprächsthema anderen Dingen. Um eine kleine Tischgruppe hatte sich eine Uniform-Traube gebildet, die heiter miteinander plauschte und denjenigen, die dort am Tisch saßen, aufmerksam zusahen. Die Lieutenant bewegte sich mit geweckter Neugierde auf eben jenen Bereich zu und drängelte sich durch die Schulter an Schulter stehende Menge aus Piloten, Technikern, Bodenpersonal und sogar einem Smutje, der mit breitem Kreuz die Sicht versperrte. Erst als sie quasi direkt am Tisch stand, erkannte sie den Major, der sich wohl zu einer Partie Trooper Sabacc herabgelassen hatte. Auch Captain Vinon und PO Vance befanden sich unter ihnen. Schon nach wenigen Augenblicken konnte sie feststellen, dass die Stimmung locker, jedoch herausfordernd stichelnd war.


“Über Adumar haben Sie nicht so vorsichtig gespielt, Major”, ließ Samin sich schließlich zu einem Kommentar vom Rande des Tisches verleiten. “Sie und ich haben unsere Triebwerke über die Belastungsgrenze befeuert, um unsere Jäger mit der Geschwindigkeit der N-Jäger mithalten lassen zu können. Mir sind die Triebwerke geplatzt. Aber Ihre haben gehalten und sie konnten aufholen. Und das war Ihre Idee.”

Sie deutete auf seine Chips und dann auf die Jesters. “Manchmal muss man wagen um zu gewinnen. Außerdem wäre keiner von uns ein Wolve, wenn wir immer nur auf sicher spielen würden. Wenn Sie im Jäger sitzen, wissen Sie das.”

Sie krallte sich eine Hand voll geschälter Nüsse, die in einer Schüssel auf dem Tisch bereitstanden und schob sich einen davon in den Mund. “Als Sabacc-Spieler werden sie mit der unspektakulären Taktik jedenfalls nicht berühmt, Major.”


Eadu-System | Eadu | Geheimer Stützpunkt | Ebene Zwei | Messe
Samin, Aiden, Ares, Cain und andere
 
[Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt | Hangar] Aleana, Piloten, Techniker

Eadu war ein unwirtlicher, unbelebter und vom Rest der Galaxis unbeachteter Planet. In dieser Hinsicht war er perfekt für dieses geheime Projekt des imperialen Militärs, so konnte man es vor der Republik geheimhalten und bei der ganzen Paranoia innerhalb des Imperiums – auch vor den anderen Teilstreitkräften neben dem Sternjägerkorps und anderen Institutionen. Allerdings war der imperiale Geheimdienst sehr an dem Projekt interessiert. So sehr, dass er nicht darauf vertraute über die Fortschritte und Ergebnisse informiert zu werden. Er hatte dementsprechend dafür gesorgt, dass Aleana als technische Warrant Officer hier eingeschleust wurde. Was an sich nicht sonderlich schwer war, verfügte sie doch über entsprechende Qualifikationen, die nicht einmal gefälscht werden mussten und um eine entsprechende Sicherheitsfreigabe mussten sich nur ihre Vorgesetzten kümmern. Seit Beginn des Projektes war sie hier stationiert und hatte seitdem die Basis nicht mehr von außen gesehen, sie schraubte an den Maschinen herum, fachsimpelte mit den Kollegen von Sienar, reparierte und modifzierte anschließend die Jäger nach neuen Spezifikationen. Das sie hier kaum mehr als improvisierten gab niemand offen zu, doch das meiste wurde durch Versuch und Irrtum entwickelt und die Piloten waren bessere Laborraten. Die bisher gesammelten Informationen stellten ihre Auftraggeber zufrieden, allerdings kam kaum noch etwas Neues hinzu. So hatte sie es geschafft mit der entsprechenden Kombination von Bestechung, Erpressung und auch etwas Verführung in einer abgelegene Ebene des Komplexes eine kleine Destille zu installieren. Groß genug, um genügend Selbstgebranntes unter die Leute zu bringen und klein genug, damit die Geräte nicht auffielen – und auch die Mannschaftler nicht reihenweise wegen des Alkohols ausfielen. Eine lockere Zunge half dabei, dass man leichter ins Gespräch und somit auch besser an Informationen kam. So kam sie leichter an weitere Informationen, wie Dienstpläne, Blaupause u.a. Dokumente, auf die sie normalerweise nicht wirklich zugreifen konnte. Allerdings erschöpften sich langsam die Informationsquellen und sie musste weitere Daten sammeln, dazu hatte sie unlängst gesorgt und hatte sich freiwillig für die nächsten Flüge gemeldet.

Aktuell steckte sie noch bis zum Hals in Arbeit einer der Prototypjäger war gerade so zurückgekommen (
Jester), ein weiterer hatte eine Notlandung hingelegt (Aiden) und der dritte (Samin), nun darüber sollte man lieber nicht sprechen, aber höflich ausgedrückt wunderte sie der Zustand des Jägers, wenn man die Abstammung des Piloten dazu in Bezug setzte. Sie lag unter dem Jäger, dessen Zustand noch am besten war – immerhin konnte man diesen so schneller flott machen – und tauschte gerade ein paar Schläuche aus. Es war noch die leichteste Aufgabe, wie sich noch herausstellte, war einer der Kondensatoren überlastet und durchgebrannt. Der Pilot hatte Glück, dass sie es noch in den Hangar geschafft hatten und die Chiss fluchte leise vor sich hin, die Probleme waren doch schwerwiegender und das würden noch Aufgaben für mehrere Schichten sein, was für sie bedeutete, dass sie am nächsten Morgen die Arbeit der vorherigen Schicht erst gegenprüfen musste – gerade die Nachtschicht war nicht gerade für gründliche Arbeit bekannt. Sie arbeitete noch an der Maschine, bis es zum Schichtwechsel gongte und beendete die letzten Handgriffe, bevor sie unter dem Sternenjäger hervorkroch und den ihr nachfolgenden Ingenieur darüber informierte was noch an dem Jäger gemacht werden sollte. Verschmutzt und verschwitzt begab sie sich zurück in die Quartiere der Techniker, um erst unter der dortigen Schalldusche den groben Schmutz von ihrem Körper zu entfernen, ehe sie sich eine Tasche mit Wechselkleidung packte, um sich in der Gemeinschaftsdusche mit Wasser gründlicher sauber zu machen. Die zusätzlichen Duschmarken hatte sie im Austausch gegen einige Flaschen selbstgebranntes erhalten und sie hatte diese auch bitter nötig: Gerade als Technikerin hatte sie einen häufigeren Bedarf an Körperhygiene und als Frau zu bestimmten Zeiten im Monat sowieso. Als sie damit fertig war, zog sie sich eine frische Uniform an und gab die dreckige Wäsche in einen der Wäschesammler, die in der Gemeinschaftsdusche aufgestellt waren und ging in Richtung der Messe. Hunger hatte sie noch keinen, aber etwas trinken und vielleicht sich ein wenig unter die Leute mischen war heute angesagt. Es sind einige Copiloten ausgefallen und vielleicht war sogar sie als nächstes dran – was sie sehr begrüßen würde. Sie betrat die Messe durch einen der zwei Eingänge und beachtete die Wache stehenden Stormtrooper kaum. Es war – wie üblich für diese Uhrzeit ein reges Treiben in der Messe – der Schichtwechsel war mehr oder minder abgeschlossen, die meisten hatten sich geduscht und genossen noch die wenige Freizeit, die sie noch hatten. Von irgendwo her lief irgendwelches Gedudel, dass einem bei näheren Hinhören den letzten Nerv raubte, doch ganz gut als Hintergrundkulisse dienen konnte. Hier und dort spielten einige Grüppchen Sabacc und die junge Chiss beschloss daran teilzunehmen. So langsam müsste sie sich an die Piloten heranwagen in der Hoffnung weitere Einblicke in die Prototypenjäger zu bekommen und mittlerweile sehnte sie sich tatsächlich auch nach sozialen Kontakten, auch wenn dies jemand ihrer Spezies kaum zugeben würde. Entschlossen und ohne sichtbare Spur von Unsicherheit lief die Chiss auf den Sabacctisch zu, an dem sie einen Großteil der Wolves sitzen sah. Sie salutierte den Offizieren mehr oder minder lässig zu – so lässig sie es eben machen konnte, ohne sich nicht komplett aufgrund ihrer Erziehung schlecht zu fühlen und setzte sich auf einen eben frei gewordenen Platz.

„Wie schaut’s aus, besteht noch die Möglichkeit einzusteigen?“

[Eadu-System | Eadu | Geheimer Stützpunkt | Ebene Zwei | Messe] Aleana, Samin, Aiden, Ares, Cain und andere
 
[: Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Innerer Bereich | Ebene Zwei | Barrackenrakt :||: Messe :||: Major Aiden Thiuro, Captain Vinon, Flight Lieutenant Samin, Pilot Officer Vance und weitere Mitspieler; im Hintergrund weitere Anwesende :]

Je länger die kleine Sabacc-Runde in der Messe spielte, desto mehr Aufmerksamkeit zog sie mit der Zeit auf sich. Normalerweise sorgte schon allein der mit jeder weiteren Runde stets wachsende Pott dafür, dass gelangweilte Anwesende stehen blieben, zuschauten und die verbliebenen Spieler – mal mehr, mal weniger ernst – mit Tipps oder neuen Getränken bedachten. In diesem Fall löste diesen „magnetischen“ Effekt aber ein vollkommen anderer Umstand aus: Da der Eadu-Stützpunkt wegen seiner Geheimhaltung gänzlich vom Rest der (zivilisierten) Galaxie abgeschnitten war und deshalb bloß alle paar Standardmonate mit neuen Medien versorgt wurde, galt schon allein die Beteiligung zweier ranghoher Offiziere an solch einer Partie als „Highlight“ für das restliche Personal. Und weil sich solche Neuigkeiten in der ziemlich kleinen Basis schnell herumsprachen, füllte sich die Messe mit zunehmender Stunde weiter.

Nachdem Captain Aran Vinon, die „Goldhand von Bespin“, die Karten für die nächste Runde an die verbliebenen Teilnehmer verteilt hatte, warf der „Alphawolf“ einen etwas längeren Blick auf seine Karten. In Gedanken wägte er seine Gewinnchancen ab, schätzte seine Gegner auf Grundlage deren bisherigen Spielweisen und momentaner Mimik ein und passte daraufhin seine Taktik an einzelnen Punkten entsprechend kurzfristig an. Sein Vorgehen unterschied sich in diesem Moment also kaum von dem, das er in Cockpit während einer Schlacht an den Tag legte. Dachte er jedenfalls. Denn dieses Mal hatten ihn seine Überlegungen so sehr in Beschlag genommen, dass er die auf einmal am Tisch stehende Samin erst in jener Sekunde bemerkte als sie den Mund öffnete.

In ihrer gewohnt schnippischen Art sagte sie:
„Über Adumar haben Sie nicht so vorsichtig gespielt, Major.“ Die restliche Runde sowie einige Schaulustige feixten breit bei diesen Worten. „Sie und ich haben unsere Triebwerke über die Belastungsgrenze befeuert, um unsere Jäger mit der Geschwindigkeit der N-Jäger mithalten lassen zu können.“ Eine kurze, dramatische Pause folgte. „Mir sind die Triebwerke geplatzt. Aber Ihre haben gehalten und sie konnten aufholen. Und das war Ihre Idee.“

Für einen flüchtigen Augenblick zogen sporadische Erinnerungen an den letzten Kampfeinsatz des Wolves’ Squad vor seinen geistigen Auge vorbei. Er spürte noch einmal kurz den Druck schwer auf seinem Körper lasten als sein TIE/d Defender mit einem rasanten Tempo durch die Atmosphäre schoss. Danach blitzten für Millisekunden die grellen Schüsse der Flakgeschütze auf, die Cartann City eigentlich vor den Aggressoren schützen sollten. Knappe Fetzen der rauschenden Funksprüche, die damals die Piloten miteinander ausgetauscht hatten, hallten zudem in seinem Kopf wider. Sogar an einen abenteuerlichen Dogfight mit einem der von Samin angesprochenen N-Wings konnte sich der Bastioner erinnern. Woher der „Eiserne Bund“ aber diese hochmodernen Maschinen bezogen hatte, war dem Galaktischen Imperium – soweit er es jedenfalls über seine paar dürftigen Kontakte beim Militärnachrichtendienst mitbekommen hatte – weiterhin nicht bekannt.

Die Chiss, die immerhin seit der Schlacht um Adumar stellvertretende Staffelführerin der Wolves war, sprach indes ungerührt weiter. Mit einem knappen Nicken deutete sie in Pilot Officer Vances Richtung.
„Manchmal muss man wagen um zu gewinnen. Außerdem wäre keiner von uns ein ‚Wolf, wenn wir immer nur auf sicher spielen würden. Wenn Sie im Jäger sitzen, wissen Sie das. Plötzlich beugte sie sich zwischen zwei Mitspielern nach vorn, gewährte dabei einen großzügigen Blick in den leicht geöffneten Overall und griff beherzt in die gut gefüllte Schale. Naschend schob sie noch nach: „Als Sabacc-Spieler werden sie mit der unspektakulären Taktik jedenfalls nicht berühmt, Major.“

„Tolle Ansprache, ‚
Crash’“, entgegnete die „Goldhand“ und applaudierte schmunzelnd. „Jedoch bin ich ganz froh, dass dein ‚Alphawolf‘ so zögerlich ist. Schließlich muss ja irgendjemand diesen Pott Runde für Runde füttern.“

Ein anderer Mitspieler, ein Mechaniker, lehnte sich grinsend zurück, nickte einem Kollegen zu und fragte: Grav. … Ey, Grav. Hat ‚Crash’ euch eigentlich ähnlich hochtrabend ermuntert zugesprochen als sie beim letzten ‚Ausflug‘ mit einen fluglahmen Wrack zurückgekehrt war?“

„Bei DEM Fahrgestell…“
, setzte sogleich der nächste Spieler feixend an.

Mehr konnte dieser Spieler, ein Techniker, jedoch nicht mehr sagen. Denn Aiden hatte mittlerweile sein Blatt geräuschvoll zusammengeklappt, warf dem Betreffenden mit seinen eisblauen Augen einen vernichtenden Blick zu und sagte mit frostiger Stimme:
„Vergessen Sie sich nicht, Warrant Officer. Ich kann im Handumdrehen dafür sorgen, dass Sie in den nächsten Wochen ausschließlich die Prototypen putzen dürfen … mit einer Zahnbürste.“ Eine unterkühlte Pause folgte. Dann machte er seinen (überhöhten) Einsatz. „Verhalten wir uns also wie Gentlemen, meine Herren, und spielen weiter. Der Zapfenstreich ereilt uns früh genug...“

Der Staffelführer der Furies grinste nach diesem ziemlich frostigen Rüffel amüsiert, griff nach der fast leeren Blechtasse vor sich und kippte den letzten Rest – ohne mit der Wimper zu zucken – hinter. Während die verbliebenen Spieler sich gegenseitig taxierten, den Einsatz in die Höhe trieben und auf das Enthüllen der nächsten Karte hinfieberten, ließ sich der Captain noch einen Schluck Caf einschenken. Natürlich gab er auch dieses Mal ein bisschen von dem Selbstgebrannten aus seinem Flachmann hinzu als keiner der anwesenden Sturmtruppen ein Auge auf ihn hatte. Nachdem er kurz darauf den nächsten Schluck zu sich genommen hatte, grinste er abermals ganz selig in die Runde und die Chips der Spieler gingen ein weiteres Mal auf Wanderschaft.

Trotz der stichelnden Ansprache, die Samin vor all den Anwesenden gehalten hatte, behielt Aiden im Verlauf der nächsten Runden weitestgehend seine eher defensive Spielweise bei. Vereinzelt ließ er sich zwar zu höheren Einsätzen oder halbwegs gewagten Bluffs hinreißen, aber im Großen und Ganzen überließ er Vance und Vinon das „Jagen“ der schwächeren Teilnehmer. Denn je länger man dieses Sabacc-Spiel aufmerksam verfolgte, desto mehr konnte man sehen wie eine allem Anschein nach „natürliche“ Kooperation zwischen den beiden wesensgleichen Piloten herrschte. Allenfalls über kaum wahrnehmbare Gesten stimmten sich beide ab – und booteten so erst den teilnehmenden Warrant Officer aus und kegelten anschließend den verbliebenen Mechaniker raus. Innerhalb einer Stunde schrumpfte die Runde damit – unter dem Jubel der Schaulustigen – von immerhin sechs auf nur noch vier Spieler zusammen.

Plötzlich griff jemand (Aleana) nach einem der freigewordenen Stühle, schob ihn ein Stück zurück und setzte sich dann ungefragt darauf. Eine gewisse Lässigkeit schwang in der Stimme der Chiss mit als sie auf einmal in die Runde fragte:
„Wie schaut’s aus, besteht noch die Möglichkeit einzusteigen?“

Der „Alphawolf“, der Mal wieder in irgendwelche Überlegungen versunken gewesen war, ließ den Blick langsam, aber trotz allem aufmerksam zu der blauhäutigen Technikerin mit den roten Augen gleiten. Hatte er diese Overall tragende Dame denn schon einmal gesehen? Im Vergleich zu anderen Basen, Garnisonen und Stützpunkten in der bewohnten Galaxie war diese Forschungseinrichtung natürlich nicht besonders groß. Dementsprechend kannte man das Personal – jedenfalls vom Sehen her – schon nach gut einem Standardmonat Anwesenheit. In diesem Fall kam selbstverständlich als Besonderheit noch der seltene Umstand hinzu, dass es sich um eine Chiss handelte. Denn obwohl diese blauen Fastmenschen, die normalerweise in den Unbekannten Regionen ihr Dasein fristeten, und das Galaktische Imperium schon seit Jahren verbündet waren, fand bloß ein äußerst zögerlicher Austausch zwischen beiden Nationen statt. Und die Zahl derer, die tatsächlich gebürtige Imperiale waren, war sogar noch geringer. Somit hätte die Fremde Aiden im Laufe der letzten paar Monate eigentlich auffallen müssen. Doch er konnte sich an keine Begegnung mit ihr erinnern.

„Süße, das Spiel ist so gut wie gelaufen“, antwortete Aran Vinon und legte sein Blatt zur Seite. „Ich spiele nur noch aus reinster Belustigung mit diesen drei Typen.“ Sein Mund verzog sich bei diesen Worten schlagartig zu einem breiten Grinsen. „Doch einer Lady – besonders wenn sie so scharf ist – soll man ja keine Bitte abschlagen…“ Kurz sah er in die Runde. „Wollen wir also mal nicht so sein: Fünfundzwanzig Rationen als Einsatz und du bist mit von der Partie.“

Unwillkürlich hob der Major eine Augenbraue. „Fünfundzwanzig?“, hakte er in Richtung des Captain nach. „Das ist das Fünffache unseres Einsatzes, Vinon.“

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[OP @Eron Nook und @Mile Toral Ich bitte die lange Wartezeit zu entschuldigen.]
 
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Anscheinend hatte sein Schuss auf den Major getroffen, er rechtfertigte sich damit das er auch in einem Interceptor angefangen hätte und sich das Privileg in einem Defender fliegen zu dürfen verdient hätte. Dann schoss der „alte Alpha“ noch hinterher ob der, ‘Jester’, noch etwas anderes könne als Kunstmanöver. Der Mann von Yaga-Minor grinste spitzbübisch in seinen Caf als er den Becher hinunterstürzte und meinte dann:

“Selbstverständlich Major, ich kann auch ein paar sehr unterhaltsame Kartentricks… wie den hier...“

Wobei der blonde Pilot seine Karten auf den Tisch warf und einen Rhylet bestehend aus drei 6er Karten und Zwei 1er Karten enthüllte. Was ihn auf einen Positiven Wert von 20 brachte, aktuell das höchste für diese Runde. Die Blicke der beiden Piloten trafen sich, das Grinsen war… nun herauszufordern aggressiv könnte man sagen. Und weiter ging das Prozedere, der Flight-Captain spielte ähnlich aggressiv wie ‘Jester’ wohingegen der Major sich zurück hielt. Oft Karten wegwarf die er noch hätte ausreizen können, mit einem gekonnten Bluff wäre ihm sicherlich… Egal, irgendwann war der Warrant Officer ausgeschieden, doch als er geknickt gehen wollte bedeutete ihm Ares zu bleiben.

“Wenn der Rest des Tisches nichts dagegen hat, behalten wir ihn als Geber, so können wir uns besser aufs Spiel konzentrieren und wenn es den Verdacht des Falschspiel gibt… wissen wir wer die Latrinen reinige darf.“

Schallendes Gelächter brach in der sich immer mehr erweiternden Menge um den Spieltisch aus, doch der blonde Pilot hatte diesen Vorschlag wirklich nur gemacht das es nicht auf einmal hieß irgendeiner der noch verbliebenen Spieler würde versuchen zu betrügen. Sein Chips Stapel schmolz dahin und stieg wieder an, der des Major blieb konstant im Mittelfeld und der letzte verbliebene Techniker hatte mittlerweile den größten Stapel vor sich. ‘Jester’ lehnte sich zurück als der Major erneut auf seine Sticheleien einging. Die Spielweise sei keinesfalls zu Aggressiv, dafür habe der ‚alte Alpha‘ den Eindruck der Pilot von Yaga-Minor wisse nicht was er tat. Schließlich hatte er nur noch wenig Chips vor sich und kurz darauf stieg er mal wieder aus.

Major ist keine Schande auszusteigen solange man vorne liegt. Aber ob ich wirklich so blind fliege… was halten sie von einer Übung im Simulator?“

Ares hab seine Hände und zeigte jeweils zwei Finger.

“Zwei gegen Zwei im Simulator oder wir Zwei gegen alle Piloten der Basis, wer mehr abschießt gewinnt? Lassen sie es sich ruhig mal durch den Kopf gehen. Ich erhöhe um 25...“

Dann schob er die Blechtasse von sich und einen Muntergum in den Mund, während neue Karten gegeben wurden, Captain Vinon den Major anstupste das er weiterspiele faltet der Hotshot-Pilot in aller Ruhe das Silberpapier zusammen. Von der Seite quatschte dann der Chiss Lieutenant der ‚Wolfes‘ in die Runde, faselte etwas von geplatzten Triebwerken und nur wer Wagt der gewinnt es juckte den Piloten von Yaga-Minor ihr eine Spitze entgegen zu schleudern, eine Dumme Bemerkung zu machen.. doch das übernahm Captain Vinon. Von dessen Anrede gegenüber dem Lieutenant ermutigt, mischte sich auch ihr Geber und der Techniker mit deftigen Sprüchen ein. Was wiederum dazu führte, das der Major seine Pilotin in Schutz nahm. Und er setzte weiter, wieder umspielte ein Grinsen die Mundwinkel von ‘Jester’ als dann eine weiter Chiss, war da irgendwo ein Nest? Anfragte ob sie noch mitspielen könne, erteilte ihr der Captain eine Abfuhr, genauer er forderte einen solch überhörten Preis zum einkaufen in den Pott, das es ein unmissverständliches Nein war. Als der Major dann darauf hinwies das es das Fünffache ihres Einsatz wäre, entgegnete Ares

“Das war die Höfliche Variante eines Neins. Der Pott ist voll, das spiel ist fast gelaufen und nach dieser Hand sind es nur noch wir Drei.“

Denn der Techniker war nach dem hohen Einsatz des Majors All-in gegangen und war mit einem Paar nicht weit gekommen, da konnte ihm auch das Ass nichts helfen. Es wurde erneut gegeben, gesetzt, geblufft, getauscht und dann sah Ares von seinen Karten noch einmal auf.

Major bezüglich meines Simulator Vorschlages von vorhin… Was halten sie davon, wir würzen das Ganze noch etwas? Wenn ich gewinne darf ich ihren Defender einmal ausführen. Wenn sie gewinne bin ich… Sagen wir einen Monat ihre Sekretären und wenn es sein muss sogar im Rock.“

Diese Aussage führte wieder zu Gejohle und strotze nur so von Arroganz und Selbstüberschätzung, doch der blonde Pilot wusste das ihm heute das Glück holt war, als er seine Karten verdeckt vor sich auf den Tisch legte. Jeder wusste, das Röcke höchstens bei einer der Ausgehuniformen dabei waren und auch das nur auf Wunsch. Die Blicke von Major und Pilot Officer trafen sich, die Luft hätte man schneiden können, doch bevor der Bastioner hätte antworten können tönte die ‚Goldhand von Bespin‘ dazwischen.

„Erst bringen wir dieses Spiel zu Ende. Purer Sabacc!“

Der Captain dreht seine Karten langsam um und zum Vorschein kamen: Die Königin von Luft und Dunkelheit (-2), Ausdauer (-8), Ableben (-13). Alle anderen Karten hatte er in der Vorigen Runde weggeworfen, so wie die andern beiden Spieler. Er Hatte -23 insgesamt und machte sich schon daran den Pott einzusammeln, die Menge johlte doch ganz Ruhig drehte der Major seine Karten um: Mistress (13), und zwei Zehner. Auch ein Pures Sabacc und das im Positiven, höher als das des Captain. Die Menge war kaum noch zu halten, ‘Jester’ fuhr sich mit seiner Hand fassungslos über das Kinn. Die Wolfs feierten ihren Staffelführer, als der einfach Pilot seine Stimme über die Ausgelassene Stimmung erhob.

“Ausgezeichnet! Major sie haben echt ein Händchen für das Spiel, doch leider muss ich sie enttäuschen… Ich habe sie beide nämlich zum Narren gehalten!“

Langsam und eine Karte nach der Nächsten zeigte der blonde Pilot seine Karten. Der Idiot (0), eine 2 der Schwerter und eine Drei der Münzen. Ein Idiot’s Array, eine Ansammlung von Idioten, es gab keine besser Hand. Ares grinste breit und fast schon entschuldigend und hielt dem Captain und dem Major die Hand hin.

“Ein gutes Spiel meine Herren.“

Während um sie herum die versammelten jubelten und tobten, hatten die Sturmtruppler einige Mühe wieder Ordnung in die Gemengelage zu bringen und den bald folgenden Zapfenstreich durchzusetzen. Hier und da konnte man sehen wie kleiner Münzbeträge die Hände wechselten. Es war fast wie nach einem der Illegalen Untergrund Speeder rennen. Und der Mann von Yaga-Minor genoss die Stimmung.


//:Outer Rim /\ Bheriz Sektor /\ Eadu-System /\ Eadu /\ Basis /\ Gemeinschaftsmesse /\ Ares 'Jester' Vance, Major Thiuro, Captain Vinon, Piloten, Techniker und Bodenpersonal :\\​
 
[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Äußerer Bereich | Hangar | Zugang :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Kaum hatte sich die massive Stahltür geöffnet, die die in den Fels geschlagene Einrichtung von dem riesigen Haupthangar trennt, drangen sogleich die typischen Geräusche an die Ohren des drahtigen Bastioners. In aller Deutlichkeit hörte er das Surren von Werkzeugen, das Rattern von Wagen, die Flüche der Mechaniker, die monotonen, kaum verständlichen Ansagen der Hangarkontrolle und das laute Lachen der Piloten. Zeitgleich drang auch ein Bouquet unterschiedlichster Gerüche auf ihn ein. Maschinenöl, Kunststoff verbranntes Plastik, Schweiß – Eine solche Mischung war irgendwie typisch für diesen Ort. Obwohl er noch immer ein leichtes Stechen in der Brust verspürte, wenn er tief Luft holte, sog er über seine Nase einen großen Schwall der Hangarluft ein, bevor er den ersten Schritt tat. Leise klackten die Stiefel seiner schweren Pilotenmontur auf dem betonierten Boden.

Seit seiner heftigen Bruchlandung, bei der er sich unter anderem einen geprellten Brustkorb und ein paar gebrochene Rippen zugezogen hatte, waren mittlerweile drei weitere Standardmonate auf Eadu vergangen. Das imperiale Geheimprojekt hatte in dieser Zeit große Fortschritte gemacht. Denn den Ingenieuren vor Ort war es beispielsweise nach etlichen Testläufen gelungen die Probleme mit den Sensoren und der Kommunikation, die bei aktivem Tarngenerator gestört waren, zu lösen. Dadurch hatten die am Projekt beteiligten Piloten nicht nur zuletzt allerhand reibungslose Flüge absolvieren können, sondern waren nun im Begriff die ersten tatsächlichen Prototypen zu fliegen. Soweit man in der Einrichtung – gewissermaßen als Buschfunk – zu hören bekam, plante Bastion bei Erfolg wohl diese Serie offiziell „TIE/ph Phantom“ zu taufen.

Doch nicht nur im Hinblick auf den allgemeinen Fortlauf des Projekts hatte sich in dieser Zeit das eine oder andere Getan, sondern auch personell hatten Veränderungen stattgefunden. Weil der TIE-Phantom laut Cyrus Forlin und Luhon Ilesar kurz vor der Serienreife war, hatte Chief Marshal Allvyn Feskin das Gros der an diesem Projekt beteiligten Piloten kurzerhand abgezogen. Vierzehn Piloten hatte man dem zuständigen Staffelführer, Major Aiden Thiuro, noch gelassen. Und da der Koornacht-Cluster in den letzten Monaten mehr und mehr zu einem brodelnden Kessel geworden war, der die Besten der Besten vor Ort benötigte, hatte ihm das Oberkommando kaum ein bekanntes Gesicht gelassen – genauer: Das Kommando über das Wolves’ Squad, die Elitestaffel des Galaktischen Imperiums, hatte man geradewegs Wing Commander Jacen Foster übertragen. Dadurch musste der Bastioner nun unter anderem auf Samin, Sakura Mitsumo, Pranay Irimore und Cain T. DèSkalz verzichten.

Ruhigen Schrittes ging der schwarzhaarige, fahle Staffelführer auf einen Pulk an scherzenden sowie lachenden Piloten zu. Dass er auf diesem Weg mehrere der bisher genutzten Maschinen der Dolch-Klasse passierte, denen man noch immer die rauen Bedingungen dieser Welt sowie die Tücken der zu erprobenden Technik ansehen konnte, blendete er in diesem Moment gekonnt aus. Er war zwar im Normalfall an technischen Dingen überaus interessiert, aber in den letzten Wochen und Monaten war er einfach zu oft an diesen Sternjägern vorbei gegangen. Der Blick seiner blauen Augen richtete sich auf die vor ihm befindende Gruppe. Jene Person, die in der Mitte stand und sich sozusagen im Licht all dieser Aufmerksamkeit sonnte, war ihm nur allzu bekannt: Ares Vance. Seit der verwegene Yaga Minoer vor ein paar Monaten bei einem Sabacc-Spiel sowohl den Staffelführer der Furies, Captain Vinon, als auch ihn letztlich geschlagen hatte, genoss er unter dem „einfachen Volk“ eine gewisse Popularität.


„Meine Damen, meine Herren; ich glaube nicht, dass sich diese Maschinen irgendwie in die Lüfte erheben werden, wenn sie hier zusammenstehen und ein Schwätzchen halten“, mahnte der Major mit strenger Stimme die Piloten. „Schnappen Sie sich Ihren Techniker und steigen Sie dann in die Ihnen zugewiesenen Sternjäger.“ Sein Blick wanderte von einem Gesicht zum nächsten und als er in seine Hände klatschte, zerstreute sich die Gruppe. „Hopp, hopp, hopp.“

Bevor sich der blonde Flight Officer tatsächlich zu dem ihm zugewiesenen Prototyp begab, hatte er auf Aidens Worte noch schnell mit einem lässigen „Aye, Aye, Sir“ samt angedeuteten Salut reagiert. Ein schiefes Grinsen hatte in diesem Augenblick natürlich nicht gefehlt. Dieser frechen Unverfrorenheit begegnete der Bastioner selbstverständlich mit einem grimmigen Knurren. Besäße Ares Vance nicht ein gewaltiges fliegerisches Können und hätte er bei seinen Testflügen nicht immer hervorragende Resultate erzielt, hätte der Major ihn wohl schon bei der erstbesten Gelegenheit zurück gen Heimat geschickt. So musste er jedoch weiterhin mit dem heißblütigen Yaga Minoer arbeiten – und ihn aus diesem Grund „erziehen“. Der erste Kniff, der ihm dabei als Staffelführer auf der Stelle in den Sinn gekommen war, war, dass er ihm vorerst die Verantwortung über eine ganze Rotte – sprich: vier weitere Leben in zwei Maschinen – übertragen hatte.

Die Zweifel, die er bezüglich dieser Entscheidung hatte, schüttelte Aiden unmerklich ab, nachdem er den Blick von dem Flight Officer abgewendet hatte, und ging in aller Ruhe auf „seine“ Maschine zu. Noch im Gehen zog er sich den pechschwarzen, anonymisierenden Helm über den Kopf, steckte die notwendigen Kabel sowie Schläuche an die vorgesehenen Apparaturen seiner schweren Kluft an und stieg dann die Metallleiter empor, um sich anschließend in das Cockpit gleiten zu lassen. Da er seit der Bruchlandung, bei der sich die leitende Ingenieurin des Projekts ein paar ziemlich schwere Verletzungen zugezogen hatte, wechselnde Techniker an seiner Seite gehabt hatte, war er in diesem Moment nicht ganz im Bilde mit wem er die „Feuertaufe“ des TIE/ph Phantom erleben würde.

Begleitet von einem zufriedenen Seufzen ließ sich auf dem Pilotensessel nieder, nickte kurz den ihn begleitenden Techniker zu, der ebenso schon in voller Montur auf seinem Stuhl saß, und schnallte sich anschließend an. Danach griff er nach dem Datapad, das in einer schmalen Halterung steckte, und überflog routiniert die Punkte für den notwendigen Check-up vor dem Start. Der Großteil der aufgeführten Punkte war selbstverständlich bei allen Maschinen – unabhängig von deren Typ sowie Klassifizierung – völlig identisch. Weil der Bastioner diesen Sternjäger jedoch nicht allein bediente, sondern eine zweite Person an seiner Seite hatte, betraf seine Check-Liste bloß all die Dinge, die in seinen „Bereich“ fielen, während der Techniker vor dem Start all das prüfte, was für das Ausführen seiner Tätigkeit wichtig war. Etliche Jahre waren inzwischen vergangen seit Aiden zum ersten Mal in einem Sternjägercockpit gesessen hatte. Dementsprechend hatte er bei den Startvorbereitungen längst eine gewisse Routine entwickelt und konnte dadurch die ersten Punkte schon nach kürzester Zeit abhaken.


„Auf meiner Seite sieht’s soweit gut aus“, teilte der Major über den internen Funk seiner Begleitung mit und steckte das Datapad wieder in die vorgesehene Halterung.

Eine ihm nur allzu bekannte Stimme antwortete daraufhin leicht verzerrt:
[Ich kann ebenfalls nicht klagen. Die Technik schnurrt wie ein zahmes Nexu.]

Ilesar?“, fragte Aiden perplex nach.

Ein Seufzen folgte.
[Ja, Thiuro. Scharfsinnig wie eh und je.] Sie drehte sich leicht zu ihm und legte den Kopf schief. [Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich die ‚Feuertaufe‘ in irgendeinem Shuttle verbringen werde!]

Mit einem Mal tauchten unwillkürlich eine Reihe zusammenhangsloser Erinnerungsfetzen von dem verhängnisvollen Testflug vor seinem geistigen Auge auf: Eadus schroffe, karge Landschaft, die in einer rasanten Geschwindigkeit an ihm vorbeizog, der finstere, wolkenverhangene Himmel, dem er näher und näher kam, das flüchtige Verweilen am Zenit und zum Schluss das relativ unkontrollierte Trudeln gen Boden. Er spürte in diesem Augenblick noch einmal die mächtigen Ge-Kräfte, die auf seinen Brustkorb drückten, die kurzzeitige Leichtigkeit als er am „höchsten“ Punkt war und all die Schmerzen, die ihm nach der Bruchlandung geblieben waren. Einzelne Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er keuchte als sich ein stechender Schmerz in seiner Brust bemerkbar machte. Die Hand, die den Steuerknüppel schon umgriffen hielt, krampfte kurzzeitig.

Über den internen Funk hörte er Luhon Ilesars besorgte Stimme:
[Thiuro? Alles in Ordnung?]

„Ja, ja“, entgegnete der Bastioner reflexartig und lehnte sich in den Sessel zurück. „Ich hatte bloß einen Frosch im Hals.“ Er ließ kurz seinen Nacken knacken und versuchte die gerade durchlebten Erinnerungen wieder in den Hintergrund zu schieben. „Lassen Sie uns Meldung bei der Kontrolle machen. Je eher wir grünes Licht für den Start bekommen, desto eher haben wir diese ‚Feuertaufe‘ hinter uns gebracht.“

Die neben ihm sitzende Ingenieurin stimmte ihm zu, indem sie einfach ihre linke Hand hob und den Daumen empor streckte. Sogleich schaltete Aiden den Kanal zur Hangarkontrolle zu, machte kurz Meldung und ließ sich dann – als „Banshee Eins“ – auf einem zentralen Bildschirm den Stand der anderen elf Maschinen anzeigen. Grundsätzlich zeigte diese Abfrage drei Zustände an: Grau – Noch keine Meldung; Rot – Keine Startfreigabe; Grün – Startfreigabe. Innerhalb der nächsten fünf, sechs Minuten sprangen die „Kontrolllämpchen“ bei einem Staffelmitglied nach dem anderen von „grau“ auf „grün“. Dadurch rückte selbstverständlich der große Augenblick, der „Moment der Wahrheit“, näher und näher. Während das anwesende Personal in gemächlicher Ruhe den Haupthangar räumte, damit die zwölf Maschinen alsbald starten konnten, versorgte die Hangarkontrolle die Piloten mit den neusten meteorologischen Daten. Offensichtlich ließen Eadus heftige Stürme diese Gegend für den Moment beiseite. Der Major wechselte auf den Staffelkanal.

„Staffel, hier Eins – bevor wir gleich alle gemeinsam durch das offene Tor schnellen, möchte ich die Gelegenheit noch einmal kurz nutzen, um die vorherrschenden Parameter dieses Test zu umreißen“, begann der Major zu seinen Piloten zu sprechen. „Colonel Thorne, Captain Forlin, Miss Ilesar und meine Wenigkeit versprechen sich von diesem Tag, dass heute der finale Test erfolgt. Heute werden wir das ‚Projekt Banshee‘ zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.“ Obgleich der Bastioner ein Befürworter strenger Funkdisziplin war, war in diesem Moment euphorische Zustimmung über den knisternden Staffelkanal zu hören. Im Anbetracht des Anlasses ließ Aiden sie kurz gewähren. Doch sobald das Jubeln verklungen war, fuhr er mit dem gewohnten Ernst in seiner Stimme fort. „Unsere Aufgabe ist es heute, dass wir das System gemeinsam in Richtung Systemrand verlassen, mehrere Mikrosprünge machen und dann – mit aktiver Tarnung – ins System zurückkehren, die Furies überlisten, eine Reihe markierter Bojen zerstören und uns anschließend wieder zügig in Richtung Systemrand zurückziehen.“ Eine kleine Kunstpause folgte. „Bevor Captain Vinon gemeinsam mit seinen Piloten aufgebrochen ist, hat er mich besucht. Er sagte: ‚Sollte es ein ‚Banshee‘ tatsächlich schaffen eine einzige Boje zu zerstören, geht eine Runde für die gesamte Staffel auf mich. Sollten alle Bojen hingegen zerstört werden, können deine Leute den ganzen Abend auf meine Kosten saufen! … Da ich weiß, wie viel ein mittelklassiger Captain unseres geliebten Sternjägerkorps verdient, möchte ich eine Voraussage machen: Wenn wir mit ihm und seinen Leuten fertig sind, wird er mindestens ein ganzes Jahr an uns denken!“

Eigentlich war der Bastioner nicht so ein Kerl. Eigentlich zog er stets die nüchterne Professionalität dieser Form von Motivation vor. Doch in jenen Tagen, als das Wolves’ Squad noch jung war und Janson Sez als „Alphawolf“ bezeichnet wurde, hatte er gelernt, dass ein Staffelführer seine Piloten am besten inspirierte, indem er deren Ego kitzelte. Und die Aussicht auf einen ganzen Abend voller Ausschweifungen war deutlich motivierender als ein feuchter Händedruck nach dem Bestehen der „Feuertaufe“. In diesem Fall kam noch erschwerend der Umstand hinzu, dass Captain Vinon ihn zu dem „schicksalhaften“ Sabacc-Spiel überredet und bislang noch keine echten Konsequenzen erlebt hatte. Grundsätzlich trug der Bastioner im Alltag eine gewisse Distanziertheit zur Schau. Bei ihm konnte man daher schnell den Eindruck gewinnen, dass er über den Dingen „schwebte“. Aber dieser erste Eindruck trog. Denn unter der kühlen Art brodelte stets eine kochend heiße Leidenschaft – wie bei vielen Piloten. In Wahrheit unterschied sich Aiden Thiuro in keinster Weise von einem normalen Piloten.

„Erste Rotte, wir machen den Anfang“, kündigte der Major nach einer weiteren Pause an und ließ dann die Triebwerke mit einem lauten Kreischen aufheulen.

[Äußerer Rand | Bheriz-Sektor | Eadu-System | Eadu | geheimer Stützpunkt :||: Äußerer Bereich | Hangar :||: TIE/ph Phantom „Banshee Eins“ (Prototyp) | Cockpit :||: Major Aiden Thiuro und Luhon Ilesar :]
 
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