Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
|| Eriador ∙ Verlassenes Lager || ∙ Aredhel, Radan, Sahra, Machen, Utopio, Sinaan, Flash, Ky
Ja, der Kampf war sichtbar schon zu Ende, mehr als genug Leichen zeugten davon. Das musste eine heftige Schlacht gewesen sein, der Krieg machte wohl nirgends Halt. Es schien in der Natur des Menschen zu liegen Kriege anzuzetteln. Das mochte sich vielleicht rassistisch anhören, doch wann hatte es das letzte mal auf Dorin einen Krieg gegeben und die meisten anderen größeren Kriege gingen ebenfalls nicht selten von Menschen aus. Aber was dachte er da nur, Grund dafür waren natürlich nicht die rassischen Unterschiede, sondern die Anzahl, mit welcher diese Spezies verbreitet war. Bei so einer großen Masse waren es nunmal meistens Menschen, welche das Schicksal vom Imperium, der Republik oder anderen politischen Organisationen entschieden. Was aber war die wirkliche Ursache, dass es niemals Frieden geben konnte? Egozentrik, begrenzte Ressourcen, nie zu überwindende soziale Ungerechtigkeiten, oder waren sie alle nur Opfer eine riesigen Spirale, der eine begann irgendwann einen Konflikt, der zweite musste sich verteidigen, der erste muss sich gegen die Verteidigung verteidigen und so kämpfen sie nun schon seit Jahrtausenden. Irgendwie verwirrend das Thema. Es würde sich mal lohnen eine tiefer gehende soziologische, politische, theologische und oder philosophische Abhandlung darüber kreieren zu lassen. Schade nur, dass durch den Krieg keiner mehr die Zeit oder Möglichkeit hatte so etwas zu tun. Und dumm, dass eine Lösung natürlich erst nach Erkundschaftung der soziologischen, politischen, theologischen, philosophischen Ursachen gefunden werden kann. Oh Mann, er bekam Kopfschmerzen. Ob es hier Schmerzmittel gab? Dem technischen Stand der Waffen nach zu schließen war er nicht einmal sicher ob die Bewohner des Planeten überhaupt Medizin kannten, oder sie noch als Zauberwerk der Götter anbeten würden.
Essen ist immer gut. Außer ein paar Drogen haben wir in letzter Zeit nicht sehr viel bekommen. Ich würde dabei natürlich gerne mehr über diesen Planeten erfahren und wozu so viele Menschen ihr Leben lassen mussten.
Traurig umschritt er ein paar der gefallenen Soldaten auf ihrem Weg. Möge die Macht bei ihren Seelen sein und sie behutsam aufnehmen! Utopio fiel auf, dass Radan und die noch recht junge, etwas größere Ritterin sich näher zu stehen schienen als es „normale“ Jedi Bande erlaubten. Ob sie ein Paar waren? Er musste zugeben, ein niedliches Pärchen würden sie abgeben. Der neue Jedi Orden war glücklicherweise nicht mehr von dem starren Dogmen eines Zölibats belastet. Es musste nichts schrecklicheres geben als seine Liebe unterdrücken oder verheimlichen zu müssen. Ob die alten Jedi sich bewusst gewesen waren, was sie damit anrichten konnten? Natürlich war Liebe oft mit Schmerz verbunden, doch viel im Leben war schmerzvoll. Man musste lernen damit umzugehen, erst tiefe Empfindungen wie Liebe und Schmerz machten das Leben wirklich real. Alles, das Leid oder Schmerz verursachen konnte, in diesem sinnfreien Kodex wegzureden und zu verbieten war wahrscheinlich die kontraproduktivste Art und Weise diesem Aspekt des kel’dorianischen Lebens, und natürlich auch anderen Lebens, zu begegnen.
Dass man das Imperium nicht sonderlich mag, kann ich nach den letzten Monaten nur zu gut nachvollziehen. Da habt ihr ja noch mal Glück gehabt. Bei der Macht, ich bin froh endlich wieder ein paar freundliche Gesichter zu sehen! Ihr wisst gar nicht wie schwer es geworden ist überhaupt noch auf irgendeinem Planeten sicher zu sein. Wir wurden von den Sith bis auf die entlegenste Welt der Galaxie verfolgt.
Utopio hielt kurz inne, er wollte den fremden Jedi nicht gleich mit seiner vorlauten Klappe überrumpeln. Manchmal sprach er einfach zu viel und jetzt konnte er es Radan nur mit viel Disziplin ersparen ihm und den anderen seiner Gefährten ihre Lebensgeschichte aufzudrücken. Es war nur seinem hinkenden Bein zu verdanken, dass er sich vorher noch stoppen konnte. Utopio versuchte es so wenig wie möglich zu belasten und sein Gewicht stärker auf den Stock zu verlegen. Was hatte Marth nur mit ihm angestellt?
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