Es war einmal vor langer zeit, in einer weit,
weit entfernten Galaxis...
Star Wars ? Knights of the old Republic ? Episode III
The Fate of Revan
Kapitel 1: Endspiel auf Malachor V
Die Revanger explodierte in einem riesigen Feuerball, direkt hinter ihrem Shuttle, als der Exilant, Visas Marr und Mandalore das Führungsschiff des Sith Darth Nihilus verließen.
Erleichtert stellte Mandalore fest, dass sie die Sprengladungen an der richtigen Stelle platziert und sie auch einwandfrei funktioniert hatten.
?Ihr wart euch nicht sicher?? fragte Visas ungehalten.
?Es lief doch alles nach Plan oder Lady?? erwiderte Mandalore selbstbewusst.
?Da ich nicht an so etwas wie Glück glaube, lag der erfolgreiche Ausgang dieser Mission wohl mehr an unserem Können und unserer Entschlossenheit, als an ihrem perfekten Organisationstalent.? Visas hatte offenbar eine gewisse Neigung dazu Mandalore auf die sprichwörtliche Palme zu bringen. Doch diesmal ging er nicht darauf ein.
?Sie sollten eben niemals einen Mandalorianer unterschätzen. Niemals!? entgegnete er ihr entschlossen und mit einem launischen Unterton in der Stimme.
Der Exilant unterbrach die anregende Unterhaltung seiner beiden Mitstreiter, um ihnen mitzuteilen, dass sie die Landezone der Citadel Station von Telos erreicht hatten. Sofort nach ihrer Landung verließen sie dass Shuttle und betraten den Hangar, wo bereits einige bekannte Gesichter auf sie warteten. Capitän Riiken von der Ehrengarde auf Onderon und Zherron der Anführer der Miliz von Dantooine beglückwünschten die Kämpfer zu ihrer gelungenen Aktion.
Dann traten auch Atton und Bao Dur an sie heran und gratulierten ihnen. Atton teilte dem Exilanten mit, dass Lieutenant Grenn von Telos mit ihm sprechen wolle und sich im Wohnmodul aufhalten würde um dort die Kampfschäden zu begutachten.
Kurz darauf stand der Exilant vor Lieutenant Grenn, der wie immer keine Miene verzog und einfach nur vollkommen sachlich meinte: ?Admiral Onasi wollte sie sprechen, Sir? Der Exilant war erstaunt und nahm an, der Admiral wollte ihm seine Glückwünsche mitteilen. Er war unruhig und hatte keine Zeit für irgendwelche Zeremonien und fragte daher leicht mürrisch: ?Hat er gesagt, worum es geht??
?Soweit ich weiß ist sein Anliegen privater Natur,? Grenn machte eine kurze Pause ?Ich glaube, er sagte, es ginge um einen gemeinsamen Bekannten.?
Der Exilant war sehr überrascht und sein Interesse war nun doch geweckt. Er kannte diesen republikanischen Admiral nicht, welche gemeinsamen Bekannten sollten sie haben? So antwortete er: ?In Ordnung geht voran.?
Admiral Carth Onasi stand vor dem großen Fenster und blickte auf die zerstörte Oberfläche des Planeten hinab, -sein Heimatplanet. Es schmerzte ihn immer noch dies sehen zu müssen, er fühlte sich schuldig. Er hörte wie sich die Tür hinter ihm öffnete und wußte, dass sein Besucher hereingekommen war. Er blickte über die Schulter und gestattete sich ein schmales Lächeln, dann wartete er, bis der Jedi neben ihn getreten war, bevor er anfing zu sprechen: ?Es sieht mitgenommen aus, aber es ist immer noch mein Zuhause. Ich konnte es nicht beschützen, als die Sith das erste mal angriffen. Ihr gebt mir eine zweite Chance, dafür schulde ich euch etwas.?
Der unvermeidliche Dank, aber dafür war der Exilant nicht hierher gekommen: ? Ist das alles was ihr wollt Admiral ??
?Ich habe die Aufzeichnung über euren Prozeß vorm Rat gesehen. Ihr habt getan, woran ihr geglaubt habt. Ihr seid im Exil weit über den Outer Rim hinaus gewandert. Habt ihr eine Spur von Revan gefunden ?
Revan ? Der Exilant war sehr überrascht, er hatte nicht erwartet gerade von diesem Admiral auf Revan angesprochen zu werden: ?Kanntet ihr ihn ??
?Ich diente ihm genau wie ihr und auch ich musste ihn verlassen.?
? Warum ?? der Exilant hatte die Melancholie in der Stimme des Admirals deutlich gehört.
? Er sagte, dass er zu Orten müsste, die für mich unerreichbar wären. Orte an denen Verbündete oder Wesen, die ihm am Herzen liegen ihn nur in Gefahr bringen würden,? Carth Onasi machte eine kurze Pause ?Es ist vier Jahre her und ich weiß immer noch nicht, was ihm zugestoßen ist.?
Es war deutlich zu spüren, wie schwer dem Admiral jedes einzelne Wort fiel, der Exilant wollte ihm Mut zusprechen: ?Ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben.?
Carth Onasi reagierte praktisch nicht und sprach weiter: ?Er sagte, dass ich hier bleiben und die Republik stärken soll....und dass er zurückkehren würde. Keiner Bitte bin ich jemals widerwilliger nachgekommen.?
Der Exilant horchte auf, was ging da vor ?: ?Die Republik stärken ? Warum ??
?Ich weiß es nicht, aber es war ihm wichtig. Er sagte, dass es andere Gründe für den Krieg gab und die Mandalorianer die Republik nicht freiwillig angegriffen hätten. Was es auch war, er ging fort um es herauszufinden,? Carth machte eine kurze Pause bevor er weitersprach: ?..und um es zu bekämpfen.?
Das war ungewöhnlich Revan umgab während der Mandalorianischen Kriege ständig eine Aura der Unbesiegbarkeit und des völligen Verständnisses, was zu tun war. Daher war Revan auch niemand gewesen, der viel über seine Pläne und Absichten sprach, man fragte nicht, wenn Revan eine Entscheidung getroffen hatte. In welcher Beziehung stand dieser wohl ehrbare aber doch eher unscheinbare Republik-Admiral zum mächtigen Revan ?: ?Woher kanntet ihr Revan ??
?Es war gegen Ende des Jedi Bürgerkriegs. Damals dachten wir , dass wir alles verlieren würden. Wir trafen uns auf einem republikanischen Kriegsschiff, - der Endar Spire, sie war über Taris angegriffen und von den Sith gestürmt worden.? Carth Onasi erzählte von seinen Abenteuern zusammen mit Revan und anderen Mitstreitern. Ihre Flucht von Taris, die Jagd nach einer geheimnisvollen Sternenkarte auf den Planeten Kashyyyk, Maanan, Tatooine und Korriban und schließlich einer letzten Schlacht zwischen Revan und dem Sith Lord Darth Malak irgendwo am Rande der bekannten Galaxis. Der Admiral kam ab und zu beinahe aus seinem melancholischen Grundton heraus, begeistert erzählte er von seinen Abenteuern. Von Revan sprach er mit der gleichen Ehrfurcht, wie alle von dem mächtigen Jedi und Sith sprachen. Aber da war noch mehr, der Admiral betrachtete Revan als einen wirklichen Freund. Der Exilant erinnerte sich, Revan wurde von allen geachtet, bewundert und manchmal auch vergöttert. Aber er war für alle die ihm umgaben letztlich unerreichbar, er thronte über allem. Er scharte seine Kameraden wie Jünger um sich und man war ihm gegenüber absolut loyal und vertraute ihm bedingungslos, aber hatte Revan jemals wirkliche Freunde besessen ? Die Gedankengänge des Exilanten wurden von Carth Onasi unterbrochen, der in seine melancholischen Grundstimmung zurückgefallen war.
?Wir haben die Republik gerettet. Aber für ihn schien der Krieg nicht zu Ende zu sein. Er vergaß nicht, was er getan hatte. Das ließ ihm keine Ruhe. Es stand wie eine Mauer zwischen uns.? Wieder machte der Admiral eine Pause, jedes einzelne Wort kostete Kraft: ?Ich denke, er hat sich an etwas schreckliches erinnert, was er während des Mandalorianischen Krieges getan hatte. Er wollte allem ein Ende setzen. Er ließ viele Leute zurück, die sich um ihn sorgten. Aber ich denke er tat es, weil er es für das Beste hielt. Aber was er auch vorhatte, ich glaube nicht, dass er erfolgreich war.? Wieder mußte der Exilant angestrengt nachdenken, wann war Revan jemals nicht erfolgreich gewesen ? Und wieder wurde er von den Worten des Admirals aus seinen Überlegungen gerissen, hatte der Admrial wirklich gesagt, dass der Exilant mit Revans Schiff hier aufgetaucht war ? Die Ebon Hawk war das Schiff von Revan gewesen ?: ?Revans Schiff ??
?Ja, wohin er auch ging, euer Schiff war dort. Wenn ihr eine Spur von Revan findet....?
?Soll ich es Euch sagen, wenn ich etwas finde ??
Die Antwort überraschte den Exilanten: ?Nein, sagt ihm einfach, dass Admiral Onasi seine Befehle befolgt.?
Admiral Onasi nickte kurz, der Exilant deutete eine Verbeugung an und ging zur Tür.
?Ich wünsche euch eine sichere Reise,? sagte Carth noch bevor der Exilant den Raum endgültig verlassen hatte.
Eine andere Tür öffnete sich und Bastila Shan trat ein. Carth und die junge Jedi hatten viel zusammen erlebt und durchgemacht, - damals zusammen mit Revan.
Für Bastila mußte es noch schwerer sein, nicht zu wissen, was mit Revan passiert war. Sie verliebte sich während ihrer gemeinsamen Reisen in ihn und nur dieser Liebe war es zu verdanken, dass Revan sie ins Licht zurückholen konnte, nachdem sie kurz vorm Ende des Jedi Bürgerkrieges auf die Seite der Sith gewechselt war. Sie wollte nicht mit dem Jedi sprechen. Sie wußte nicht, ob sie sich selbst noch als Jedi bezeichnen sollte, nachdem sie den Ruf nach Catarr damals nicht gefolgt war.?Halte dich vom Orden fern.? hatte Revan ihr geraten, hatte er das voraussehen können ? Welchen Unterschied machte das, er hatte wieder einmal Recht behalten und hatte sie so gerettet. Den Orden gab es nicht mehr, es gab nur noch Bastila Shan.
?Wußte er es ?? fragte Bastila.
?Nein?
Diese Antwort hatte Bastila erwartet, es war frustrierend, vier Jahre und kein Lebenszeichen von Revan: ?Manchmal fürchte ich, dass wir nie erfahren werden, warum er ging, Carth. Und ich kann nicht leben, ohne die Antwort zu kennen. Warum wollte er uns schützen ??
?Er wollte, dass wir bleiben um die Republik zu schützen. Das war ihm wichtig.
Und nach dem Gespräch mit dem Verbannten bin ich sicher, dass die Galaxies noch mehr zu verlieren hat. Der Exilant hat recht, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.? Bastila war Carth dankbar für diese Worte und irgendwie war sie überzeugter von seinen Worten, als er selbst es war. Ihr Geliebter lebte noch, er konnte einfach nicht tot sein: ?Ja, du hast recht er lebt und wenn er zurückkommt wird er sicherlich unsere Hilfe brauchen....Und was den Exilanten angeht, ich spüre, dass auch er noch eine große Rolle spielen wird, sein Abenteuer steht längst noch nicht kurz vorm Ende, wie er glaubt.?