Serie Game of Thrones / Das Lied von Eis und Feuer

Westeros orientiert sich zwar stark am feudalen England, aber es ist nicht England. Englisch gibt in der Geschichte konsequent die Gemeine Sprache von Westeros wieder, aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass beide Sprachen durch einen irren Zufall tatsächlich identisch sind. Auf jeden Fall sind aber die westerosischen Ortsnamen (und natürlich die Personenepitheta) in der gleichen Sprache gehalten, die von den Charakteren gesprochen wird. Wenn man nun das Englisch ins Deutsche übersetzt, sollte man also auch so konsequent sein und die englischen Namen übersetzen, weil sonst die Sprache der Namen von der Sprache der Handlung getrennt würde, was imho den Ursprungstext stärker verfälscht, als wenn ein paar Namen ungenau übersetzt sind.

Okay. Kann man bestimmt so sehen. :-)

Wie gesagt, ich selbst trenne irgendwie zwischen a) Geschichten, die englische Eigennamen nutzen, weil der Autor selbst eben Englisch spricht - und b) Geschichten, die englische Eigennamen nutzen, weil der Autor sich bewusst dafür entschieden hat.

Ich hab natürlich keine Ahnung, aber ich vermute einfach: Angenommen GRRM wäre Deutscher gewesen, trotzdem ein Fan von englischer Geschichte, und er hätte ASOIAF auf Deutsch geschrieben... Er hätte trotzdem englische Eigennamen verwendet. Denn auch der amerikanische GRRM hätte das ja nicht tun müssen. Er hätte ja auch Namen frei erfinden können. Aber da er stattdessen Namen gewählt hat, die nichts bedeuten und trotzdem einen englischen Klang haben ("Lannister", "Royce"), möchte ich irgendwie glauben, dass er einen Bezug zum mittelalterlichen England haben will, und nicht zu Deutschland. (Lennister und Rois. Nebenbei. Hm.)

Aber klar, nochmal @Darth Hirnfrost, ich kann gut verstehen, dass das Zweigleisige (deutsche Sprache, englische Namen) Dich stört. Mir geht's schließlich genau so, deshalb hab ich die Bücher ja im Original gelesen. Aber mir persönlich ist die eingleisige komplett deutsche Variante zu weit von dem weg, was der Autor tatsächlich geschrieben hat. Wobei wir ja keine solche Variante bekommen, sondern nur einen "Casterly Stein"-Kompromiss, das heißt... Vielleicht wäre ich für eine eingleisig deutsche Übersetzung zu überzeugen, wenn ich so einen Versuch tatsächlich und in richtig, richtig gut gemacht zu Gesicht bekäme? :-)
 
Ich hab natürlich keine Ahnung, aber ich vermute einfach: Angenommen GRRM wäre Deutscher gewesen, trotzdem ein Fan von englischer Geschichte, und er hätte ASOIAF auf Deutsch geschrieben... Er hätte trotzdem englische Eigennamen verwendet. Denn auch der amerikanische GRRM hätte das ja nicht tun müssen. Er hätte ja auch Namen frei erfinden können. Aber da er stattdessen Namen gewählt hat, die nichts bedeuten und trotzdem einen englischen Klang haben ("Lannister", "Royce"), möchte ich irgendwie glauben, dass er einen Bezug zum mittelalterlichen England haben will, und nicht zu Deutschland. (Lennister und Rois. Nebenbei. Hm.)

Naja. Englische Namen zu wählen in einem deutschen Text, der in einer fiktiven Welt spielt, nur weil man ein Fan von englischer Geschichte ist, halte ich für ziemlich albern. Ich glaube nicht, dass ich so einen Autor ernst nehmen könnte. ^^
Ich glaube, dass GRRM einfach nur einen generellen Bezug zum Mittelalter haben will. Und als englischer Muttersprachler (ich habe keine Ahnung von seinen Fremdsprachenkenntnissen) mit englischsprachiger Leserschaft liegt es nunmal auf der Hand, englische oder englisch klingende Namen zu verwenden. Ich glaube ohnehin nicht, dass er sich große Gedanken um die Namen gemacht hat. Hauptsache, die klingen irgendwie mittelalterlich.
Für den Übersetzer ist das natürlich eine ganz knifflige Aufgabe. Sollte man die Namen, die keine klar ersichtliche Bedeutung haben, einfach so stehen lassen? Royce ist z.B. ein realer englischer Name. Sollte man den durch einen deutschen ersetzen? Oder ihn an deutsche Orthographie anpassen? Ich glaube, da muss einfach ein vernünftiger Mittelweg gefunden werden.
 
Naja. Englische Namen zu wählen in einem deutschen Text, der in einer fiktiven Welt spielt, nur weil man ein Fan von englischer Geschichte ist, halte ich für ziemlich albern. Ich glaube nicht, dass ich so einen Autor ernst nehmen könnte. ^^

Okay. Weiß nicht, für mich selbst ist das nichts Abwegiges. Stell dir vor, du schreibst eine Geschichte, in einer fiktiven Welt, in der du erfundene Fantasy-Elemente mit dem japanischen Feudalsystem mixt. Diese fiktive Welt ist nicht Japan, aber sie ist davon angehaucht.

Da würde ich den Charakteren japanisch klingende Namen geben. Auch wenn ich selbst auf Deutsch und für eine deutsche Leserschaft schreiben würde. Und wenn die Geschichte dann in England erschiene, würde ich wollen, dass die Namen ihren japanischen Klang behalten.

Ich schätze, es kommt darauf an, als wie "neu" man Westeros als Leser empfindet. Wenn man es als eine von realen Kulturen völlig losgelöste Welt sieht (und das kann ich irgendwie nicht), oder als etwas mit nur generellem Mittelalterbezug, wie Du sagst, dann geht natürlich auch nichts verloren, wenn man von einer Sprache in die nächste springt. Klare Zustimmung.

Uuuhm… Aber ich werde OT. Ich gebe ich Dir das letzte Wort - ich hab alles vorgebracht, das ich hatte - dramatisch gesprochen. ;-)
 
Mich hat es gerade fast von der Couch gehauen ^^
GoT wird im dt. Free TV ab März tatsächlich auf RTL II gezeigt.
Dann lieber überhaupt nicht als auf diesen depperten Sender :crazy
 
Ich gebe ich Dir das letzte Wort - ich hab alles vorgebracht, das ich hatte - dramatisch gesprochen. ;-)

Ok. Hier ist (hoffentlich) mein letzter Beitrag zu der Übersetzungsdiskussion. Ich persönlich sähe mich eher nicht in der Lage, das Ganze völlig neutral zu übersetzen. Gerade solche Begriffe wie Ser und Lord (die dem englischen Adelssystem entspringen) sind halt schwer unterzubringen, wenn man keine Zugeständnisse an die englische Originalversion machen will. Ich muss zugeben, mich da selbst in meiner Argumentation ein wenig verfranst zu haben. ^^ Auch wenn GRRM seine Geschichte nur aufgrund seiner Vorbelastung als englischsprachiger Autor auf die englische Feudalgesellschaft bezieht, so kann man als Übersetzer ja kaum die Bezüge völlig umdrehen... Ich persönlich würde einen Kompromiss eingehen und die Namen, die eine klar erkenntliche Bedeutung haben (wie die meisten Ortsnamen) übersetzen und den Rest mehr oder weniger in ihrer Originalversion stehen lassen (und bestenfalls die Orthographie etwas anpassen). Etwas Vergleichbares wurde bei der Übersetzung von Harry Potter betrieben, wobei ich es da schon deutlich problematischer finde, weil die Geschichte eben im realen England mit realer englischer Sprache spielt. Aber Namen wie z.B. "King's Landing" müssen IMO einfach übersetzt werden, während der deutschsprachige Leser sicher über Namen wie "Royce" oder "Tarly" hinwegsehen kann.
 
Um mal zurück auf das Casting zu kommen: Ich mache mir langsam Sorgen um die Tullys. Soweit ich weiß, gibt es noch keine Bekanntmachung, wer Hoster, Edmure und Brynden Tully spielt. Ich hoffe nur, sie werden sich nicht auf einmal so weit von der Vorlage entfernen und Riverrun samt Haus Tully komplett aus der Serie streichen.
 
Brynden wurde wohl geschnitten, kann ich aber verstehen er tut auch in den Büchern kaum was. Edmure braucht es fast, vor allem für Buch 3 und danach und Hoster macht ja eigentlich auch nichts so wichtiges, hängt halt davon ab ob sie die Szenen mit ihm und seiner Tochter drin lassen wollen oder nicht.
 
Für alle Leidensfähigen, aber interessierten startet heute der Game of Thrones Marathon auf RTL2.

Ich kann zwar nicht empfehlen diese schöne Serie mit Dauerwerbung (und womöglich geschnitten?) zu sehen, wer allerdings weder das Original gesehen hat, noch die deutsche TNT Ausstrahlung und auch nicht vor hat die DVDs zu kaufen sollte vielleicht mal einen Blick riskieren. Die Serie wird trotzdem noch großartig sein.
 
Also 2 Schnitte hab ich schon entdeckt, die waren aber so gut gesetzt /Ergänzt, dass ein Nicht-Kenner, diese nicht nur nicht bemerken würde, er könnte es sogar Anzweifeln, dass da tatsächlich was geschnitten wurde^^
 
Die werden alle zehn Folgen in drei Tagen raus... insofern wird das nicht kürzer, wenn dann länger (ein Tag mit vier Folgen muß ja rein) :braue
 
Ich glaube eher, dass RTL 2 nicht mit dem Format von mehr als 40 Minuten klar kommt. Das würde ja deren ganzen Senderahmen sprengen, den sich der Praktikant dort ausgedacht hat^^
 
@Nomi

Punkt für dich...!

Wir werden demnächst (vermutlich übernächste Woche) auch nen "kleinen" Marathon machen, aber an einem Tag. 10 Stunden GoT ist auch kürzer als die vergangenen LotR oder SW Marathon-Runden. Und irgendwann muß ich dann doch noch mal ne ST-Party schmeißen :verwirrt:
 
Ja, ich auch... es hat einfach was, dass hier immer gleich ein ganzes Buch als 10-stündige Folgen-Reihe herauskommt. Damit kann man soviel mehr machen, als mit ein paar Filmen.
 
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