Beatrice Furrer schrieb:
Als ich vor einigen Tagen etwas Ähnliches in einem anderen Forum angedeutet habe, hast du mich zusammengepfercht und mir quasi den Vogel gezeigt.
Ich nehme an, du meinst damit meine Nachfrage, was du denn mit der Aussage meinst "Deutschland wird derzeit unter Wert regiert"? Aber ich pfercje niemanden zusammen und zeige auch niemanden den Vogel. Was ich aber tue ist nachfragen, wie denn genau manche Leute etwas besser machen wollen. Eine Behauptung aufzustellen ist immer die eine Seite, die andere Seite ist das Finden und Umsetzen einer Lösungsmöglichkeit. Kritisieren ist gut und schön, wenn auch Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Beatrice Furrer schrieb:
Und auch sonst habe ich dich als Menschen kennnengelernt, der bislang an jedem meiner Beiträge etwas auszusetzen gehabt hast. Von daher glaube ich schon, dass die Deutschen ein Volk sind, die an allen und jedem etwas herum zu kritteln haben. Das nur mal so am Rande erwähnt.
Ich weiß, ich bin der böse Tommy. Da steh ich zu und bin auch stolz drauf. *g* Aber eigentlich diskutier ich mit dir nur sehr gern.
Beatrice Furrer schrieb:
Aber auch sonst erlebe ich Herr und Frau Deutschländer als ziemlich miesepetriges Volk. ... Trotzdem glaube ich schon, dass es für die Deutschen nützlich sein könnte, gerade im Ausland mal etwas mehr Imagepflege zu betreiben (Mallorca-Syndrom!)
Ich wußte gar nicht, daß am Ballermann alle miesepetrig sind. Vielleicht sollte ich doch mal nach Mallorca reisen und mir dieses Trauerspiel ansehen.
Beatrice Furrer schrieb:
Den Spruch, dass Deutschland gar nicht so schlecht ist, kann ich nicht nachvollziehen. Gerade dein Chef hat dazu beigetragen, dass viele Pendlern seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember ganz schön blöd in die Röhre gucken, weil viele Anschlussverbindungen weggefallen sind, überzeugte Bahnfahrer aufs Auto umsteigen mussten.
Wenn ich meinen Chef sehe, dann sag ich ihm, daß die Bahn an der schlechten Stimmung in Deutschland schuld ist. Ich weiß ja, daß du nicht viel für die Bahn übrig hast. Komisch ist nur, daß der Fahrplan sich in der Regel nur um wenige Minuten ändert. Und - obwohl ich die aktuellen Beförderungszahlen nicht im Kopf habe - glaub ich mich daran zu erinnern, daß sie gestiegen sind. Eine typische Folge, wenn die Fahrgäste wegbleiben?
Beatrice Furrer schrieb:
Aber auch Jedihammers Big-Boss trägt dazu bei, dass dieser Tage Kriesenstimmung angesagt ist. Die Privatisierung der Post in in meinen Augen ein Griff ins Klo. Die Tatsache, dass viele Postangestellte anfangs Dezember noch nicht gewusst haben, wo sie ab Januar 2005 ihren Job verrichten werden.
Nach Telekom und Bahn das dritte privatisierte Staatsunternehmen. Lange war es vorher angekündigt, genug Erfahrungen gibt es auch mittlerweile. Privatisierungen sind schwierig und ob sie die erhofften Vorteile bringen - das laß ich mal offen. Aber eines ist ganz sicher: Egal, wie der Laden ab 1.1 heißt - die Arbeitsplätze laufen genauso wie am 31.12. auch. So schnell kann man daran nämlich nichts ändern.
Beatrice Furrer schrieb:
Die Pisa-Studie lässt auch nichts Gutes vermuten und schreit nach einer spürbaren Verbesserung des Bildungssystems.
Auf der anderen Seite muß man aber auch mal sehen, daß es gewisse Verbesserungen gegenüber der letzten Studie gegeben hat. Daß man nicht von einem Tag auf den anderen zu den Top-Plätzen aufsteigen kann, dürfte klar sein, oder? Und mal aus Interesse: Auf welchem Platz liegt denn die Schweiz?
Beatrice Furrer schrieb:
Die Geschichte um das Dosenpfand lässt ebenfalls am Verstand der Verantwortlichen zeifeln, ...
Ja, hier wurde eine gute Idee stümperhaft umgesetzt. Leider liegen die Ursprünge des Dosenpfandes noch in den Zeiten der CDU-Regierung. Traurig aber, daß man noch immer keine vernünftige Lösung erarbeitet hat.
Beatrice Furrer schrieb:
... ebenso das Hickhack um die Einführung der Maut.
Hickhack? Okay, es funktionierte nicht gut genug. Aber an der Einführung wurde immer festgehalten. Daß das der Speditionslobby nicht schmeckt, ist auch klar. Aber die Spediteure wußten rechtzeitig Bescheid. Wenn sie jetzt Panik machen, weil sie allen Aufforderungen zum Einbau der OBU nicht nachgekommen sind, ist das wohl ihr Problem.
Beatrice Furrer schrieb:
Hartz-IV ist ein Paradebeispiel für menschliche Inkompetenz.
Das seh ich anders. Leider hast du bisher noch nie begründet, was daran so inkompetent ist. Sonst könnte ich das vielleicht nachvollziehen.
Beatrice Furrer schrieb:
Den Vogel aber schiessen die Deutschen mit der Debatte um den EU-Beitritt der Türkei ab. Deutschland allein kann nämlich keine Entscheidung darüber fällen.
Doch. Deutschland kann eine Entscheidung fällen: Ob es für oder gegen die Aufnahme der Türkei stimmt und sie somit unterstützt oder nicht. Um genau diese Entscheidung geht es ja auch. Und ich wage sogar zu behaupten, daß die Türkei ohne deutsche Unterstützung keine Chance auf einen Beitritt hat - aber das ist ein anderes Blatt.
Beatrice Furrer schrieb:
Da wird auf den Kosten einer ganzen Nation Polemik betrieben und unterschwellig der Rassismus geschürt.
Rassismus? Polemik vielleicht, aber eine rassistische Debatte daraus abzuleiten ist wohl etwas übertrieben. Aber vielleicht bin ich nur zu blind, um die zu erkennen. Als Deutscher gewöhnt man sich auch irgendwie daran, immer als rassistisch zu gelten, wenn man über andere Nationen diskutiert und vielleicht auch eigene Interessen dabei befolgt.
Beatrice Furrer schrieb:
Es braucht dafür fähige Köpfe, die in der momentanen Bundesregierung fehlen. Man erinnere sich mal an Köpfe wie Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Willy Brandt, Franz Josef Strauss, Helmut Schmidt oder Hans-Dietrich Genscher. Das waren noch Menschen, die das Land mit Respekt und Achtung für den kleinen Mann regiert haben.
Genau, Hans-Dietrich Genscher. Mitglied einer Regierung Kohl, die das Land auch in eine übermächtige Verschuldung geführt hat. Sicher hat Kohl sehr viel Gutes für Deutschland getan, aber nicht alles davon ist sein Verdienst. Und Franz-Josef Strauss hat Deutschland mitregiert? Irgendwie ist mir dabei was entgangen. Und der Musterknabe schlechthin war er ja wohl auch nicht...
Beatrice Furrer schrieb:
Grundsätzlich freut es mich, wenn die Leute trotz all dieser Niederungen optimistisch in die Welt schauen. Aber gerade dieser Optimismus könnte Schuld daran sein, dass es hierzulande so schwierig ist, wirklich sinnvolle Reformen durchzuziehen.
Der Optimismus, den einige noch immer verkörpern soll Schuld an der schwierigen Lage Deutschlands sein? Kannst du diese These mal genauer erklären? Ich werde dann vielleicht auch Pessimist, um Deutschland zu helfen. Was tut man nicht alles für sein Vaterland.
Beatrice Furrer schrieb:
Ich erlebe das in meiner eigenen Familie, solange es den Menschen noch einigermassen gut geht, wird viel parlamentiert, aber nicht wirklich etwas getan, was dazu beitragen könnte, wieder Land zu gewinnen.
Was sollten sie denn tun? Spenden sammeln für den Bundeshaushalt? Bitte erklär es mir, damit ich Deutschland helfen kann!
Gruß Tommy
PS: Jetzt hab ich schon wieder deinen ganzen Post auseinandergenommen und kommentiert. Was bin ich doch für ein schlechter Mensch! *sich schäm*
