Fantasy Herr der Ringe (gesamtes Franchise)

Ich fand die Bärte / erweiterte Koteletten im Hobbit ganz schön umgesetzt. Die Zwergenstadt selber war auch genial. Ein Balrog solls ja auch noch geben.
 
Ich denke, sie spielt auf die Hautfarbe der Zwergin an (sorry, falls ich mich da irre @Maddi).
Ich finde es okay, so wie es ist. Hätte es aber tatsächlich sehr interessant gefunden, mal Zwergenfrauen nach Tolkiens (Original)Vorbild zu sehen ^^

Danke, ich hätte den Satz trennen sollen. Ich meinte :

1) Zwergenfrauen mit Bärte haben wir vermisst, weil eben Tolkien-authentisch ( Genauso, wie eben Elben weiß waren und lange Haare hatten. Tolkien-authentisch).

2) Multikulti-zeitgeist-Problem-hat uns genervt. Wir wollen einen Film sehen, weil wir uns ablenken wollen. Wir schauen uns keinen Film an, um Probleme aus der Realität auch noch im "Kino" oder Fernsehen ansehen zu müssen.
 
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Danke, ich hätte den Satz trennen sollen. Ich meinte :

1) Zwergenfrauen mit Bärte haben wir vermisst, weil eben Tolkien-authentisch ( Genauso, wie eben Elben weiß waren und lange Haare hatten. Tolkien-authentisch).

Also gleich vorweg genommen: ich bezichtige dich nicht des (bewussten) Rassismus. Bis zu einem gewissen Grad kann ich sogar nachvollziehen, dass einem Originaltreue wichtig ist, auch im Hinblick auf bloße Äußerlichkeiten, wenn diese so explizit ausgearbeitet sind wie in Tolkiens Werken.
Auf der anderen Seite ist es letztlich aber auch ein Abwägen von Interessen und Prioritäten, die man als Produzent und Autor einer Serie setzen möchte. Was gewichtet man höher? Die Vorlieben einer Gruppe von Puristen, die sich an die wortwörtliche Vorlage aus Büchern halten möchten, die aus einer Zeit stammen, in der Rassentrennung noch normal war etc. und Tolkiens Ideen zwar in mehrere Hinsicht als erstaunlich progressiv und seiner Zeit voraus angesehen werden müssen, aber dennoch nicht völlig losgelöst vom damaligen gesellschaftlichen Kontext?
Oder die Befindlichkeiten und Rechte von ganz realen Menschen, die ebenfalls ein Bedürfnis nach Sichtbarkeit und Repräsentierung haben?
Persönlich bin ich sehr froh darum, dass bei "Ringe der Macht" der zweite Ansatz gewählt wurde. Immerhin wurde diese Serie für Menschen gemacht...und nicht nur eine erlesene Gruppe davon (ob nun eingefleischte Tolkien-Fans, Weiße, oder was auch immer). Dem Gedanken, in Hautfarben zu selektieren, wohnt durchaus etwas Rassistisches inne, auch wenn die Intention dahinter nicht immer eine böswillige sein muss...

2) Multikulti-zeitgeist-Problem-hat uns genervt. Wir wollen einen Film sehen, weil wir uns ablenken wollen. Wir schauen uns keinen Film an, um Probleme aus der Realität auch noch im "Kino" oder Fernsehen ansehen zu müssen.

Warum stellt es denn ein Problem (aus der Realität) für dich dar, wenn Menschen (bzw Schauspieler) unterschiedlicher Hautfarbe ganz selbstverständlich neben- und miteinander gezeigt werden?
 
Wir haben die beiden Teile nun auch gesehen. Noch sind wir etwas enttäuscht. Bei den Produktionskosten dachten wir doch an etwas Bombastisches. Aber na gut. Hier unsere Pros und Contras:




Contra:
Schwarze Elben sind für uns ein NO-GO. Nicht jeder der das so sieht ist deswegen rassistisch. Auch wenn es Menschen gibt, die wahrscheinlich aus irgendwelchen psychologischen oder politischen Gründen das so deuten wollen.
Es passt nicht in das authentische Tolkien- HDR Universum. Man sollte bei manchen großen Epen sich wenigstens grundsatzweise an das Original halten, Zeitgeiistpolitik raushalten.
(...) Immer wieder Politik ! Warum kann man nicht einfach einen Film oder Serie machen, die den Menschen einfach mal abschalten lassen können? Warum immer wieder Poltik in Filmen, in der heutigen Zeit?

Du willst bei einem Werk, das von Talkien inspiriert ist, Politik raushalten? Das funktioniert nicht ;) Vielleicht ist dir bekannt, dass Talkien seine Erlebnisse des 1. Weltkriegs in seine Bücher mit hat einfließen lassen. Da kann man, neben den Schlachten beispielhaft auch den Sippenstreit aufführen, der wohl auch viel mit Politik zu tun gehabt haben könnte.
 
Hallochen Pascaline

Zunächst einmal, vielen Dank für deine reife und reflektierte Antwort. Heutzutage trifft man selten Menschen, die derart reif und ohne Polemik diskutieren können. Dank dafür!

Sicherlich, war zu Tolkiens Zeiten Rassimus vorhanden. Dennoch, hat das Thema Rassimus nichts damit zu tun, wenn Menschen in der heutigen Zeit Originalvorlagen ( egal ob in der Musik, darstellenden Künsten usw..) streng ansehen. Deswegen gab es ja auch lange Bemühungen der Erben von Tolkien , dessen Werk eben nicht a Gusto verfilmt, vertont oder was auch immer, "vergewaltigt" oder gar zu politischen oder ideologischen Zwecken missbraucht zu sehen.

Was hier von einer anderen Person gerne so dargestellt werden soll, ist in Wahrheit das persönliche und politische Weltbild. Hier geht es aber nicht um generelle oder persönliche politische Weltbildansichten, sondern um einen literarischen Stoff. Dieser Stoff, hat ganz klare Vorgaben. In jedem einzelnen Detail. Und Fans dieses Stoffes wollen häufig eben auch diese authentische Vorlage gewahrt sehen.

Würden Menschen also per se abqualifiziert werden, nur weil sie sich an den Originalvorlagen orientieren, dann müßten diese Menschen ja auch keine Filme ansehen wollen, die mit schwarzen Hauptdarstellern gedreht sind. Denn es gibt keinen selektiven Rassismus. Entweder fühlt man rassistisch oder nicht. Dem ist aber nicht so. Auch wir sehen uns gerne Filme an, mit schwarzen Darstellern, wenn diese Filme uns gefallen. Daher ist dieser Vorwurf, jener Person, von vornherein unhaltbar und in sich nicht konsistent.

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Du schriebst:
Warum stellt es denn ein Problem (aus der Realität) für dich dar, wenn Menschen (bzw Schauspieler) unterschiedlicher Hautfarbe ganz selbstverständlich neben- und miteinander gezeigt werden?

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Wie kommst Du auf so eine Behauptung? Nirgendswo wirst Du so einen Satz von mir lesen?
Du interpretierst gerade. Merkst Du das? Du generalisierst gerade.
Genau durch solche Fehlinterpretationen entstehen in der Welt Feindschaften und Kriege.

Ich habe gar nichts dagegen, wenn Menschen verschiedener Hautfarben und Herkunft nebeneinander schauspielerisch tätig sind, auch innerhalb eines Spielfilms.
Sonst wäre ich auch kein Fan von Star Trek. In kaum einer anderen Serie ist so viel diverse Schauspielerart vertreten als dort.

Genau das ist es was ich meine. Man schaut nicht über den Tellerand, sondern nimmt eine Kritik , von einem Menschen, und aus welchen persönlichen Gründen auch immer, wird sofort generalisiert und pauschalisiert. So funktioniert das aber nicht im Leben, in der Realität.

Wir haben also nun festgestellt, daß ich keineswegs dagegen bin, daß Schauspieler verschiedener Ethnien miteinander ihren Beruf ausüben oder in einem Spielfilm spielen. Sondern daß ich lediglich und im konkreten Falle von Herr der Ringe , es keine schwarzen Elben gab und auch keine Elben mit kurzen Haaren. Ebenso, daß in Tolkiens Werk Zwergenfrauen Bärte hatten. In der Serie aber nicht. Simple!

Wer also mehr dahineininterpretiert, hat entweder ein psychologisches Problem oder ist aus anderen persönlichen Gründen interessiert daran, einen Diskutanten loszuwerden oder zu diffamieren. ( Ich meine jetzt nicht Dich!)


deine Maddi








Dem widerspricht Tolkien selbst in seinem Vorwort zum Herrn der Ringe aufs Schärfste. Er sagt ganz klar und deutlich, dass sein Werk nicht als Allegorien realer Geschehnisse zu verstehen sei. https://gutezitate.com/zitat/165278

Danke ! Genau so ist es! Das wollte ich auch hinzufügen, Du warst schneller. Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dem widerspricht Tolkien selbst in seinem Vorwort zum Herrn der Ringe aufs Schärfste. Er sagt ganz klar und deutlich, dass sein Werk nicht als Allegorien realer Geschehnisse zu verstehen sei. https://gutezitate.com/zitat/165278

Und du meinst, dieses eine Zitat beweist das?
Da sagen seine Kriegstagebücher und Briefe zwischen ihm und seinen Freunden doch auch etwas anderes.

@Maddi: An der Stelle will ich mal sagen, dass ich deinen Satz über "Wer X schreibt, hat Y, aber ich meine nicht dixh" absolut daneben finde.
 
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@Maddi: An der Stelle will ich mal sagen, dass ich deinen Satz über "Wer X schreibt, hat Y, aber ich meine nicht dixh" absolut daneben finde....

Das kannst und darfst Du sehen und sagen wie Du willst. Wir leben schließlich in einer Demokratie.
Laß Dir jedoch sagen, daß es mich überhaupt nicht interessiert, wie Du was von mir findest.

Deswegen wäre es sinnvoll, wenn wir uns wie erwachsene Menschen ignorieren würden. Und somit werde ich auf keine deiner Beiträge mehr reagieren. Simple!
 
Und du meinst, dieses eine Zitat beweist das?
Da sagen seine Kriegstagebücher und Briefe zwischen ihm und seinen Freunden doch auch etwas anderes.

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Aus dem Spiegel-Interview:

In seinen frühesten Mittelerde-Notizen, also zu einer Zeit, als er noch in England war, setzte er die Deutschen mit Barbaren gleich. Nach der Somme hatte er seine Meinung geändert. Die Schlacht hat ihm klargemacht, dass auf beiden Seiten Menschen kämpfen. Die Orks waren bei ihm also nicht einfach die Deutschen, und die Engländer nicht einfach die Elben.

:zuck:
 
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Aus dem Spiegel-Interview:



:zuck:

Ja, geht aber in erster Linie auch nicht darum, Orks etc. als Vergleich mit Deutschen oder wem auch immer zu nehmen.
In meinem Beispiel ging es um Schlachten und um den Sippenstreit, bei dem ich sogar sagte dass man ihn politisch sehen kann.
Allgemein würde ich, jenseits des Zitats sagen, dass sich Bücher etc. ziemlich gut eignen, um Dinge zu verarbeiten, die man erlebt hat. Und ich nehme ihm das Zitat auch nicht ganz ab:p Aber das ist meine eigene Interpretation.
Ich würde HdR durchaus auch als politisch betrachten, wenn man sich Tolkien mal genauer anschaut :D
 
In meinem Beispiel ging es um Schlachten und um den Sippenstreit, bei dem ich sogar sagte dass man ihn politisch sehen kann.

Und darauf hab ich gesagt, dass der Mann selbst in seinem Vorwort zum Herrn der Ringe auf ne ganz grundsätzliche Distanz zu Allegorien gegangen ist, die andere Leute in sein Werk hineininterpretiert haben. Tolkien selbst brachte sogar ein Beispiel: Wäre der Ringkrieg eine Allegorie auf den Zweiten Weltkrieg gewesen, dann HÄTTE eine Partei den Einen Ring auch eingesetzt. Er vergleicht den Einsatz des Einen Rings in einem solchen Szenario hier buchstäblich mit dem Einsatz der Atombombe.

Sorry, aber ich folge dir da einfach keinen Meter, wenn man da zeitgenössische Begebenheiten in genau dieses fiktive Werk reindeuten will. Da werte ich die Aussagen des Autors selbst deutlich höher.
 
Wobei Schlachten und Streit unter Völkern schon ein absolut etabliertes Motiv in Fiktionen sind und dementsprechend viel Platz für Interpretationen bietet. Mit genug Abstraktion lässt sich viel finden in den Werken von Tolkien, ob es so aber beabsichtigt war steht auf einem anderen Blatt.
 
Ich gebe auch mehr Wert und Gewicht auf Tolkiens Wort als auf irgendwelche interpretationen.
Schlussendlich ist es der ewige Kampf gut gegen böse. So alt wie die Menscheit selber.
 
Hallochen Pascaline

Hi :)

Wie kommst Du auf so eine Behauptung? Nirgendswo wirst Du so einen Satz von mir lesen?
Du interpretierst gerade. Merkst Du das? Du generalisierst gerade.

Ich hatte mich auf diese Aussage bezogen:

2) Multikulti-zeitgeist-Problem-hat uns genervt. Wir wollen einen Film sehen, weil wir uns ablenken wollen. Wir schauen uns keinen Film an, um Probleme aus der Realität auch noch im "Kino" oder Fernsehen ansehen zu müssen.

Wenn ich die falsch interpretiert habe, lass mich meine Frage nochmal anders formulieren:
Worin genau siehst du denn dieses "Multikulti-Zeitgeist-Problem" innerhalb der Serie aufgegriffen oder übernommen?

Das Argument mit den explizit als weiß beschriebenen Elben kann ich ja noch nachvollziehen (wenngleich mir Arondir wirklich sehr gut gefällt und einen für mich absolut glaubwürdigen Elben verkörpert), in Bezug auf die anderen farbigen Charaktere fehlt mir aber eine nachvollziehbare Begründung, warum man sich an diesen stören sollte. Die Weit ist bunt und Mittelerde erst recht :)

Genau durch solche Fehlinterpretationen entstehen in der Welt Feindschaften und Kriege.

Nun ja, wir sprechen ja darüber und ich interessiere mich für deine Sichtweise.
Von Feindschaft und Krieg sind wir also schon noch ein gutes Stück entfernt :kaw:
 
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