Iridonia

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Aeon merkte, dass seine Einschüchterungstaktik Wirkung zeigte. Als er sah, dass der Dicke sein Brecheisen abstellte nahm er ebenfalls eine neutrale Haltung ein. Er sah für einen Moment auf die ausgestreckte Hand des Kapitäns.

"Deal"

Er nahm den Handschlag des Menschen an, setzte ebenfalls ein Lächeln auf und nickte zufrieden. Der Weg nach Bastion war frei und nun stand nur noch die Überfahrt mit dem Kapitän zwischen Aeon und der vermeidlichen Wahrheit, de er auf Bastion ja finden sollte. Das Gesicht des jungen Zabrak strahlte nun eine Freude aus, die selbst er für einen Augenblick nicht ganz verheimlichen konnte. Er überlegte, wann er den Deal mit den Häuptlingen einfädeln könne und bemerkte, dass er nicht wusste, wie lange er eigentlich auf Bastion bleiben wollte.

"Aeon dir nicht kann sagen genaue Zeit, in der er kann sprechen mit Häuptlingen, aber sei versichert, dass Aeon sein Wort einlöst, sobald es ihm möglich."

Aeon belogt den dicken Piloten nicht. Er würde so bald er konnte hier her zurück kehren und seine Seite des Versprechens einlösen. Aeon sah sich erneut im Raumhafen um, diesmal jedoch mit dem Wissen, dass er hier bald verschwunden ist und diesen Hafen auf unbestimmte Zeit nicht wiedersah. Er sah sich noch einmal die Leute an, die über den Raumhafen gingen. Zu einem großen Teil waren es Zabraks, die versuchten zu handeln. Er dachte kurz darüber nach, wie viele Brüder und Schwestern seines Volkes wie er sein Leben den Schmugglern überließen in der Hoffnung, irgendwo weit weg von hier neu an zu fangen und es erfüllte ihn mit einem gewissen Ekel, wie dieses widerliche Pack an Piloten -die vermutlich nicht gut genug für's Militär, süchtig nach Credits oder sogar beides waren- denjenigen, die Nichts haben außer die Hoffnung auf ein neues Leben die Credits, Wertstücke und im niedrigsten und abartigsten aller Fälle sogar Würde und Freiheit nahmen, indem man sie als Sklaven verkaufte. Er war dankbar, endlich von diesem Planeten weg zukommen und er respektierte die Behaglichkeit seines Gegenübers, aber den Beruf, den dieser Pilot ausführte, hatte für Aeon keinen Respekt verdient. Ein kleines Zabrak-Mädchen -dass zufällig an Aeon und seinem menschlichen Gesprächspartner vorbei lief- sah kurz zu Aeon hoch und blieb vor ihm stehen, bevor ihre Mutter die Hand der Kleinen nahm und sie auf Zabraki zum weitergehen bat. Er sah wieder den Piloten an und fragte kalt

"Wann du willst aufbrechen?"

Aeon überlegte, warum er so tat, als wäre der Zeitpunkt ihres Abflugs von irgendeiner Bedeutung. Er hatte niemanden, von dem er sich verabschieden müsse und kein Gepäck, das er holen müssen. Ihm war es im Grunde gleich, ob der jetzt, oder in drei Stunden aufbrach.

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Kodo wurde einmal mehr vom Fremden überrascht, als der energisch und elanvoll einschlug. Das Geschäft war damit gemacht, der Pakt besiegelt. Vor dem Schmuggler konnte nun, bei richtiger Vorgehensweise und korrekter Planung, eine erfolgreiche Zukunft liegen. Er sollte mit dem nötigen Quentchen Glück neue Pfade beschreiten können. Wenn die Häuptlinge der iridorianischen Stämme wirklich in der Lage waren größere Mengen an Lebens- und Versorgungsmitteln zu bezahlen, könnte sich hier ein ganz neuer Markt für Slim auftun. Verlockend und lukrativ gleichermaßen - wenn die Rahmenbedingungen passten. Doch die mussten erst einmal abgesteckt werden. Dabei konnte der Fremdling jedoch helfen.

Als der Schwarzgelbe darauf verwies, selbst nicht genau über die Sprechzeiten der Häuptlinge Bescheid zu wissen, bekräftigte das Kodo nur noch in seinem Vorhaben. Ein echter Aufschneider hätte behauptet, jederzeit Zugang zu den Clan-Chefs zu erhalten. Ein Lügner hätte möglicherweise falsche Angaben gemacht oder Zeiten genannt. Der Bursche hier, der mit dem Ziel nach Bastion zu kommen, sprach frei heraus was er dachte. Und das ließ sein Angebot ehrlich erscheinen. Ehrlich und ohne Hintergedanken.

Der Zabrak entwickelte nur drei, vier Herzschläge schon eine regelrechte Ungeduld, wollte offenbar endlich los. Das gefiel dem Spacer. Keine langen Abschieds-Zeremonien, keine überdramatischen Reden. Einfach kurz und knapp zur Tat schreiten. Der Fremde war ein Mann der Tat, nicht der Worte. Für eine solch anstrengende, hochriskante Arbeit wie dem Weltraumschmuggel war das eine hervorragende Eigenschaft.

"Doh, wiah könn'n in Gürze stoard'n. Muss nuah noch n boar Küst'n einlod'n."

Dann deutete der Wohlbeleibte auf die verbliebenen Transportboxen und Container. Einen Teil seiner Ladung hatte der Space-Jockey bereits gelöscht, der Rest der hier befindlichen Behälter war Neuware, die noch verladen werden musste. Aber der junge Zabrak sah belastbar aus und wollte sich bestimmt nützlich machen. Kodo hakte sein Brecheisen in der Schlaufe am Gürtel ein, griff sich mit seinen gewaltigen Pranken die erstbeste Kiste und wuchtete sie hoch. Dann stapfte er, ohne weiter auf den Fremden zu warten, keuchend in Richtung seines hässlichen Raumschiffes. Mehrfach musste er auf dem Weg zur hinteren Frachtluke innehalten und den Sitz seiner Hose korrigieren, damit niemand Einsicht auf seine hintere Frachtluke erhielt.

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Der Zabrak lud sich beherzt eine Kiste auf und ging hinter dem Piloten her. Er tat dies jedoch aus der Ekenntnis heraus, dass er dann schneller von hier weg kommen würde und nicht um dem Dicken einen Gefallen zutun. Er überholte den Jockey. der sich ständig die Hose hoch zog und stand bald an der Ladeluke des Raumschiffes. Er ließ die Kiste vorerst stehen und lif zurück, um bereits die nächste zu holen. Aeon glaubte, dass es so schneller gehen würde und er lud sich die nächste Kiste auf um mit ihr zurück zur Ladeluke zu gehen. Während dieses Vorgangs sprach er nicht mit dem Menschen sondern schlug sich mit dem Gedanken herum, was er tun würde, wenn er auf Bastion ankam. Er überlegte, warum hatte der Pilot so reagiert, als er den Namen seines Zieles nannte, solle er den Menschen fragen, was Bastion war? Er grübelte, entschied sich aber bald dafür, dass es ihm nicht schaden würde einige Informationen über den Ort zu erfhren, für den er seine Heimat verließ. Er fragte den Menschen

"Warum hat der Pilot so reagiert auf den Namen Bastion? Der Pilot etwa etwas wissen, über diesen Planeten?"

Aeon glaubte, dass ein Pilot wie dieser hier -der den Anschein erweckte, als habe er schon einige Male die Brechstange an seinem Gürtel gegen Kampfdroiden und andere Gegner androider und nicht-androider Art eingesetzt. Das selbst dieser nach gehakt hatte machte den Iridonianer stutzig. Er trug weiter Kisten zur Ladeluke und war gespannt, ob er etwas über Bastion erfahren könne und wenn ja, was es war.
 
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Die Hosenproblematik sorgte dafür, dass der Weg zum Transportraumer recht beschwerlich verlief und schon nach kurzer Zeit wurde der Spacer vom Fremden eingeholt. Dass der so tatkräftig mit anpackte, gefiel Kodo ungemein. Viele Wesen waren heutzutage nicht mehr bereit, mehr als das Nötigste zu tun. Insofern hätte der Zabrak auch abwarten können, bis Kodo allein mit der Verladung der restlichen Kisten fertig war, doch er tat es nicht. Möglicherweise hatte er den fremdartigen Reisenden falsch eingeschätzt. Ja, auch das geschah bisweilen und der schmerbäuchige Schmuggler war sich nicht zu schade, sich selbiges einzugestehen. Jedoch nur im Stillen, nicht gegenüber anderen. Als Teil seines Selbstschutzes durfte er seine Deckung nicht allzu sehr vernachlässigen.

Noch während er sich mit der Last abmühte, stellte der Hornkopf eine extrem zielgerichtete Frage. Der Frachterpilot hielt inne, setzte die Transportkisten mit einem Stöhnen ab.

"Bäschtjön, hum? Ösch hoab da Gärüschde jehört. Aba ob'de die höan wüllscht?"

Sicherlich war der Raumfahrer nicht über alle politischen Geschehnisse in der Galaxie informiert und viele lokale Probleme scherten ihn nicht wirklich, aber um in den verschiedenen Märkten profitabel wirtschaften zu können, musste man sich zumindest ein gewisses Bild verschaffen. Bisweilen war es auch nötig einzelne Beamte zu bestechen, wenn man sich Zutritt zu Sperrbereichen verschaffen wollte. Aber über Bastion wusste er wirklich nicht viel zu erzählen. Sicherlich, es gab die Gerüchte über Hexenwerk und religiöse Eiferer, die dort ihren Hauptsitz hatten ... aber daran mochte Kodo nur ungern glauben. Solcherlei Firlefanz und Aberglaube stand einem hart arbeitenden Weltraum-Jockey nicht gut zu Gesicht. Wie sollte er als seriöser Geschäftsmann wirken, wenn er sich an Zaubertricks und Aberglaube klammerte? Nein, das war etwas für die geistig Schwachen. Für die Idioten und Zurückgebliebenen.

"Woas wüllscht n doah überhoopt, Junge?"

Eine durchaus ernst gemeinte Frage. Es interessierte den Schmuggler, was den Fremden dazu bewegte, auf einen ihm sicherlich unbekannten Planeten zu reisen. Ohne echtes Ziel, ohne Aussicht auf Arbeit, Unterkunft oder andere, sesshaft machende Sicherheiten. Strebte der Stachelkopf etwa nach einem Dasein als religiöser Spinner? Oder hoffte er auf Eingliederung in diese Bruderschaft?

Noch ehe er eine Antwort erhielt, wuchtete der kräftige Kapitän die Kiste wieder auf seine Schulter. Sein schiefes Grinsen sollte eine gewisse Kumpelhaftigkeit vermitteln, auch wenn es schnell anders ankommen konnte. Kodo besaß eine leicht abstoßende Grobheit, die nur die wenigsten Lebewesen in irgendeiner Weise anziehend oder nicht abschreckend empfanden. Dieses Los hatte der Schmuggler zu tragen, aber sein breites Kreuz war dazu in der Lage.

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Aeon überlegte einen Moment. Er konnte dem Fremden nicht sagen, dass er von seinem Stamm verstoßen wurde, weil er seinen Onkel getötet hatte und nun einfach aufbrach, weil eine Stimme im Kopf des Iridonianers sagte, dass er dort hin sollte. Die Galaxie mark einiges zu weilen sehr eigenartiges und mitunter auch wahnsinniges haben, aber das ging selbst dem Zabrak zuweit. Aeon hielt nicht viel von Gerüchten, entsprachen doch die meisten von ihnen nicht der Wahrheit sondern dienten dem einfachen Hintergrund, dass man irgendeiner Zielgruppe -häufig den nicht besonders Geistreichen oder Kinder- Angst verbreiten wollte um irgendetwas zu vertuschen. Da aber selbst irgendwelche albernen Gerüchte, Märchen und andere Dinge besser waren, als gänzlich auf Informationen zu verzichten

" Familienangelegenheiten" antwortete der Zabrak knapp auf die Frage des Piloten, ehe er hinterher schob "Was für Gerüchte du kannst Aeon erzählen über Bastion?"

Aeon hob seine Stimme etwas, weil er glaubte seine Frage könnte im Lärm des Hafens untergehen. In ihm kam das Gefühl auf, dass Bastion ein gefährlicher Ort sein musste, die Fragen des Pilotens waren zu fixiert auf diesen Ort um auf einen anderen Entschluss zu kommen. Das Grinsen, dass der Pilot plötzlich im Gesicht trug war nicht so leicht zu deuten wie das letzte mal als der Mensch ein Grinsen aufsetzte, jedoch schien es dem Zabrak weder hinterlistig noch abwertend und der Zabrak ignorierte den Gesichtsausdruck.

"Das seien alle Kisten, die Pilot muss verladen?"

Aeon sah sich nach Kisten um und hoffte, dass die Beiden nun endlich aufbrechen konnten.

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Die Antwort des Fremdlings erfolgte auf dem Fuße. Einmal mehr war Kodo Slim, obgleich zwischen den Sternen beheimatet, ob des drängenden Wunsches des Zabrak überrascht, alle Informationen zu Bastion zu erfahren, die es geben konnte. Dass es um Familienangelegenheiten ging, erklärte zumindest eine derartige Triebfeder. Lebte die Familie des Burschen auf Bastion? War er hier ganz allein? Alles möglich! In der großen, weiten Galaxie gab es so endlos viele persönliche Geschichten, dass ein einfacher Mann wie Kodo sie gar nicht greifen oder gar begreifen konnte.

Der junge Bursche gab nicht auf, wollte alles erfahren, derweil die beiden die Container und Frachtkisten in seine geliebte 'Hog' verluden. Der üppig gestaltete Laderaum des Gefährts war nur zu einem Drittel gefüllt, doch die Größe der Ladung sagte selten etwas über deren Wert aus. Dass hier ein Großteil des echten Gewinns beim Transport von Drogen lag, musste ja niemand erfahren.

"Üsch hoab jehört, das doah Fahrüggde mit Feuahschwährdern löb'n. Tzaubarah un' Häx'n!"

Das war nicht unwahr. Genau das hatte er gehört. Wie aus Gruselgeschichten für Kinder aus längst vergessener Zeit. Einen entschlossenen jungen Mann würde das sicher nicht abschrecken, aber wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit an diesen Gerüchten bestand, wäre Bastion der letzte Ort, an dem Kodo Handel treiben wollte. Es klang jetzt schon grässlich und höchst gefährlich.

"Junge, üsch weeß nüsch ob doah was dran üscht. Aber übahleeg es dir noch moh!"

Er empfand nichts für den Fremden, aber man musste einen solch grünen Knaben ja auch nicht ins Verderben rennen lassen. Erfahrungen zu machen war gut, aber jemanden vor Unglück zu bewahren war doch Bürgerpflicht. Gut, der Schmuggler war nun nicht wirklich echter Bürger, aber zumindest bescheinigte er sich selbst ein großes Herz.

Als die letzte Kiste verräumt war, wurde der Fremde ungeduldig. Kodo nickte, deutete dann, im Frachtraum stehend, auf den schmalen Gang, der sie letztlich hoch zum Cockpit bringen sollte. Schnell sicherte er seine Ladung, ließ dann die Frachtrampe hochfahren und wälzte sich förmlich durch die engen Korridore seines Schiffes. Das Transportschiff war nicht für Wesen seiner Statur konzipiert, soviel stand einmal fest, weshalb der Weg ins Cockpit sehr beschwerlich war. Selbiges, überfüllt mit den leeren Verpackungen längst vertilgter Fertiggerichte, war alles andere als ein sauberer Arbeitsplatz. Es roch scharf nach altem Schweiß und viel Platz war hier auch nicht.

Kodo klappte einen Notsitz herab, bedeutete dem Zabrak dann, dort Platz zu nehmen. Er selbst ließ sich in den Pilotensessel fallen, dessen beste Tage schon lange vorbei waren. Alles an der 'Hog' war alt, verbraucht, dreckig und ranzig.

Wenig später erwachten die schweren Triebwerke des Lastenraumers wummernd zum Leben. Stückweise hob sich der stählerne, bucklige Transporter vom Boden ab, fegte Staub in großen Mengen zur Seite. Der altersschwache Reaktor des Schiffes arbeitete auf Hochtouren, als sein Pilot das Schiff langsam steigen ließ. Er justierte kurz an den Navigationscomputern, dann gab er den Repulsortriebwerken mehr Energie zu und donnerte in die Richtung, die der Zabrak ihm nannte.

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Aeon hatte auf dem Notsitz Platz genommen und hatte den Startvorgang -den der Zabrak dem Schiff fast nicht zugetraut hatte- beobachtet. Sein Blick ging eine Weile im Cockpit umher und war sich beinahe sicher, dass es auf diesem gesamten Schiff keinen sauberen Fleck geben würde. Der Geruch von alten Schweiß mischte sich mit dem von ranzigen Fertiggerichten und das kulinarische Ergebnis dieser Mischung stieg Aeon in die Nase. Er hatte einen so beißenden Gestank noch nie zuvor erlebt und es kostete ihn einiges an Konzentration und Selbstbeherrschung seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten. Er überlegte kurz, ob so seine Zukunft wirklich aussah bevor er zu der Erkenntnis kam, dass dieser Gestank zu echt war, um Zukunft zu sein.

Er beobachtet den Piloten und stellte fest, dass er durchaus erfahren in der Bedienung eines Raumschiffes war. Bei den Zabrak erzählte man den Kindern häufig Geschichten darüber, als die Zabrak zum ersten mal den Boden und ihren Heimatplaneten verließen und in vielen Geschichten galten diese mutigen Krieger sogar als mächtiger als alle Häuptlinge zusammen. Das Wunder dieses Fluges waren offenbar in der Galaxie längst verkommen, wie Aeon -etwas enttäuscht- erkennen musste.

Er sah eine Zeit lang wie hypnotisiert aus den großen Fenstern des Cockpits und stellte sich Fragen darüber, wie es wohl auf Bastion aussehen würde. In ihm wuchs eine Angst dafür, auf einem Planeten ausgesetzt zu werden, der ihm so unvertraut war. Er liebte die Landschaften Iridonias. Sicher, sie waren gefährlich, aber er glaubte fest daran, dass Zabraks, Menschen und was sich sonst noch so in den Weiten der Galaxie befand bedeutend gefährlicher waren. Ja, ein Säuresturm war tödlich, aber diese selbsternannten "intelligenten Lebensformen" waren hinterlistig. Immer auf ihren eigenen Vorteil konzentriert und sich nicht zu schade andere "intelligente Lebensformen" zu töten, zu versklaven und andere schreckliche Dinge zu tun. Am schlimmsten waren für Aeon immer Kriege gewesen. Er hatte zwar nur Geschichten über die Kriege zwischen den zwei Großmächten der Menschen gehört -ihre Namen hatten ihn dabei nie interessiert und er hatte sie deshalb vergessen- aber auf Iridonia herrschte oft Krieg zwischen verfeindeten Stämmen und auch sein Stamm war bereits in einige involviert. Häufig waren diese Kriege deshalb entstanden, weil sich zwei Häuptlinge nicht einig um Jagdgebiete oder auf der Suche nach Nahrung waren, aber viele Kriege wurden auch aus Langerweile angefangen weil Iridonier -und Aeon nicht ausgeschlossen- von Natur aus ein kriegerisches Volk waren. Dieses kriegerische Gemüt, gemischt mit auf Außenstehende oftmals arrogant wirkende Selbstvertrauen und einem gewissen Stolz sorge schon oft dafür, dass die Stämme sich gegenseitig abschlachteten. Aeon hatte das nie gestört es war ja schließlich eine Gewohnheit in allen Stämmen aud Iridonia gewesen und es würde sich nach dem Verlassen Aeon's auch nichts daran ändern.

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Der schwerfällige Transportraumer von Kodo Slim glitt mit der Anmut einer abstürzenden Ballonsau nah über die zerklüftete Oberfläche Iridonias. Der Frachterpilot, dessen fliegerisches Talent als eher durchschnittlich zu bezeichnen war, konzentrierte sich auf die Kontrollen seines Schiffes, weshalb er schlichtweg kein Auge für die bizarre Schönheit des Planeten hatte. Der schwergewichtige Schmuggler klammerte sich fest an die Steuerkonsolen, kontrollierte regelmäßig den Schub der Repulsordüsen, hantierte und korrigierte. Zu mehr war Kodo nicht in der Lage, benötigte er doch seine ganze Aufmerksamkeit, war doch sein Raumer keineswegs ein besonders agiles Transportmittel. Und auf rasche, engkurvig geflogene Ausweichbewegungen reagierte es höchst empfindlich.

"Üüüfff ..."

Sein Stöhnen entstammte einer besonders dramatisch gekürzten Kurve, bei welcher er sein gesamtes Körpergewicht gegen die Steuerelemente der Schubdüsen drückte, um den korrekten Winkel noch zu erhaschen. Sein Begleiter, der Fremde, bekam möglicherweise nicht mit, in welche gefährlichen Schluchtflügen man sich derzeit befand. Kodo hatte nicht vor auf den Sensoren- und Langstreckenortungen zu erscheinen, besaß er doch keine registrierte Kennung. Also galt es haarsträubende Manöver zu fliegen, um die Ortungsschatten der Oberfläche gekonnt auszunutzen. Der klobige, fast kastenförmige Rumpf seiner 'Hog' war dabei natürlich alles andere als hilfreich.

So flog man eine ganze Weile, bis sich das Schiff den Koordinaten näherte, die der Zabrak genannt hatte. Das erste Dorf, sein erster Kontakt war nahe. Sofort aktivierte Kodo die Sensoren seines leicht modifizierten Raumschiffes, um eine geeignete Landeposition zu finden. Sein Schiff besaß eine beachtliche Masse und er hatte schon von schweren Transportern gehört, die auf einer instabilen Planetenoberfläche einfach durch die Kruste gebrochen waren. Er hatte jedoch kein Interesse an einem derartigen Schicksal und ließ lieber die Sensorik ihre Arbeit machen. Gründlich.

"Da ün'den siehtz güt ohs."

Mit diesen Worten deutete er auf eine recht ebene Fläche außerhalb der bestellten Ackerflächen des größeren Dorfes, das zum Teil in die Felsen geschlagen war. Eine wilde Mixtur aus modern-technologischen Farmgebäuden und steinernen Bauten war zu erkennen. Hier mussten nicht nur verschiedene Generationen von Zabrak leben, sondern auch Philosophien der Lebensführung miteinander konkurrieren: Tradition traf auf Technologie. Das konnte sich als gewinnbringender Vorteil erweisen, wenn man die Karten richtig ausspielte.

Wenige Augenblicke später zog der Schwere Schlepper langsam konzentrische Kreise, die abschließend in einer etwas ruppigen Landung mündeten. Das fünfundfünfzig Meter lange Transportraumschiff setzte mit einem finalen Sacken in die Parkposition, gehalten nur von den verwachsen aussehenden Landestützen. Kodo nickte zufrieden über seine Leistung, fuhr dann erst die Triebwerke herunter, um wenig später auch den Reaktor abzuschalten. Die Maschine gab ein letztes Jaulen von sich, dann kam sie endlich zur Ruhe. Dennoch dauerte es noch einige Zeit, ehe die schiffseigenen Systeme herunterfuhren. Die 'Hog' war ebenso schwerfällig wie ihr Eigentümer, und genau wie dieser besaß sie eine Reihe von ganz besonderen Eigenschaften ... die allesamt nicht unbedingt zum Leistungsvermögen beitrugen. Doch sie konnte große Mengen Ladung fassen und hatte ihren Piloten bis dato noch nie im Stich gelassen.

Als das Schiff endlich und abschließend alle Arbeit eingestellt hatte, schälte sich der beleibte Schmuggler aus dem Pilotensessel. Sein schiefes Grinsen galt sich selbst wie auch dem Fremdling gleichermaßen.

"Nüh, dann verkööfen woah dän'n mal 'n büssl Nahrung."

Das war das Stichwort für den Zabrak. Nun musste er beim Verkauf der mitgeführten Lebensmittel behilflich sein. Vorteil war, dass die ersten Dorfbewohner schon in Richtung des Raumers kamen, zog der doch automatisch die Aufmerksamkeit an.

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Aeon erhob sich vom Notsitz und sah kurz durch die Frontscheiben des Cockpits. Ein Kreis aus Kindern und anderen Stammesangehörigen hatte sich gebildet. Auch einige Krieger waren -mit Lasergewehren bewaffnet- zum Kreis getreten und schienen nicht sonderlich erfreut über das Auftauchen des Raumschiffes zu sein. Aeon war rasch durch die enge Gänge der "Hog" auf die Laderampe getreten, da hatten die Krieger bereits ihre Gewehre auf ihn gerichtet und stießen ein tobendes Geschrei aus, welches dem Zabrak und seinem Begleiter einschüchtern sollten. Begleitet wurde dieses Geschrei durch rhythmisches Stampfen und wilde Gesichtszüge. Aeon stand regungslos auf der Rampe und sah die Gruppe von Kriegern lange an. Bei dieser Darbietung handelte es sich um eine Probe, wie leicht die zwei Fremden ein zuschüchtern waren. Nach einigen Minuten stellten die Krieger ihren Tanz ein, senkten ihre Gewehre und deuteten den Pilot an zu warten, während Aeon sich ihnen näherte. Er sprach einige schnellen Worte Zabraki zu einem der Krieger, welcher nickend davon lief. Kurze Zeit später kam der Krieger mit dem Häuptling zurück. Der Häuptling schien Aeon zu erkennen und die beiden unterhielten sich eine Weile auf Zabraki bevor der Häuptling zufrieden nickte und dem Piloten per Handzeichen zu verstehen gab, dass er näher kommen soll

"Er will sehen deine Ware!"

Aeon rief dem Piloten zu bevor er und der Häuptling ihre Unterhaltung fortsetzten. Das Gespräch der beiden machte den Anschein einer freundliichen Unterhaltung zweier Freunde, die sich lange nicht mehr gesehen hatten, was daran lag, dass dem so war. Der Häuptling und Aeon kannten sich schon seit Aeon ein Kind war. Der Häuptling war ein älterer Zabrak, der groß und stark gebaut war. Er trug eine sehr stark verzierte Kleidung und hatte eines der Lasergewehre unter seinen Arm geklemmt. Die Krieger hatten den Kreis um das Raumschiff aufgelöst und waren aus dem Blickfeld verschwunden, sie waren aber trotzdem dicht genug, um im Ernstfall sofort beide Reisenden zu erschießen, wenn sie ihr Dorf in Gefahr glaubten.

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Kodo betrachtete das Zeremonium der Wilden mit einigem Interesse. Für ihren waren diese hornhäuptigen Barbaren nicht auf einer evolutionären Stufe wie Menschen, doch konnte man - hoffentlich - ein gutes Geschäft mit ihnen abschließen. Dass der Fremdling diese Eingeborenen kannte, half der gesamten Sache ungemein. Nur durch ihn, dessen Name ihm unbekannt war, lag ein Verkauf von Lebensmitteln in der Luft. Jedoch fühlte sich der Schmuggler keineswegs wohl, sah er sich doch von einer viel zu großen Anzahl von primitiv erscheinenden Blastergewehren umringt. Er vertraute zwar auf die stabile Außenhaut seines Raumgefährts, doch er selbst besaß keineswegs eine schützende Schicht .. sah man von den Lagen von Fett ab, die er seit Jahr und Tag mit sich herumtrug. Diese boten allerdings nur bedingten Schutz vor Blastergeschossen.

Der beleibte Raumfahrer schluckte schwer und schob sich nur langsam aus der sicheren Geborgenheit der 'Hog' hervor, auch wenn sein Übersetzer schon längst bei den älteren Wilden war und gestenreich in Gespräche verwickelt wurde. All das hier war ein seltsames Treffen. Kodo, obschon körperlich so groß und präsent, fühlte sich deplatziert und ignoriert. So sollte ein Verkaufsgespräch keineswegs ablaufen. Er sollte den Mittelpunkt der Unterhaltungen darstellen.

Mit seiner eigenen Courage ringend, verließ der große Kerl sein Schiff, schimpfte sich innerlich einen Feigling und trat komplett ins Freie. Sein Blick wanderte von Bewaffnetem zu Bewaffnetem, er schätzte sie ab, überlegte, ob es womöglich erfahrene Kämpfer waren oder ob sie diesen Eindruck nur erzeugen wollten. In der Galaxie gab es viel Lug und Trug, noch mehr Verrat und am Meisten gab es Unehrlichkeit. Im Laufe seines Lebens hatte Kodo Slim mehr Aufschneider und Betrüger getroffen, als es ihm lieb war. Jeder schien ein verlogener Bastard zu sein, niemand besaß mehr Anstand und Ehre im Leib.

Eine Vielzahl von Gedanken kreisten in seinem Dickschädel, derweil er sich ausmalte, wie er hier durch eine falsche Bewegung das Zeitliche segnete. Er verspürte keinerlei Lust darauf, hier auf Iridonia zu sterben. Nein, nicht einmal die Einwohner Iridonias wollten auf Iridonia verrecken!

Wenige Momente später übermittelte der Fremdling, dass die hiesige Autorität - ein Häuptling wohl - die Waren sehen wollte. Das war endlich einmal ein gutes Zeichen. Auch schienen die Krieger ihre Feuerwaffen zu senken, was ein zusätzlicher Beweis sinkender Aggressivität sein sollte. Das hoffte der Spacer zumindest inständig.

Die magischen Worte jedoch überlagerten jedwede Art der Skepsis oder Zurückhaltung. Der innere Geschäftsmann war beschworen worden und drängte sich nun in den Vordergrund. Kodo setzte ein breites, fast schleimiges Grinsen auf, breitete die Arme aus und gab sich gönnerhaft.

"De Wohren? Abah gernäh!"

Gesagt, getan. Schnell betrat er noch einmal den buckligen Bauch seines Schiffes, holte eine Frachtbox und schleppte sie anschließend mit schweren Schritten in Richtung der Rädelsführer. Dort angekommen, schwer atmend natürlich, stellte er die Frachtkiste mit eingebautem Konservator ab. Wieder deutete er vielsagend auf den Behälter, bediente dann das inkludierte Pad und ließ den Deckel aufgleiten. Enthalten waren, vorm Verderben geschützt, reife Muja-Früchte. Diese weitverbreitete Delikatesse war nur eines von vielen Lebensmitteln, die sich an Bord des Schweren Schleppers befanden. Kodo wollte warten, wie die Reaktion des Alten ausfiel, ehe es zu Preisverhandlungen kam. Hier durfte er nun nichts überstürzen.

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Der Häuptling griff exemplarisch nach einer der Früchte und begutachtete sie sorgfältig. Aeon wurde erst jetzt klar, dass wenn der Fremde versuchte den Häuptling zu betrügen der Dicke und Aeon sterben würden. Aeon sah kurz den beleibten Piloten an, der den selben schmierigen Blick aufgesetzt hatte wie alle Menschen, wenn sie versuchten einen Zabrak zu betrügen. Aeon hoffte innerlich, dass dieses Lächeln bloß der natürlichen Arroganz des Piloten geschuldet war und dass dieser frische Waren dabei hatte. Endlich sah der Häuptling zu Aeon und dem Schmuggler hoch, nickte und sprach mit dem Zabrak.

"Der Häuptling seien zufrieden. Er wollen wissen, wie viel davon du hast"

Aeon spürte eine Erleichterung. Der Schmuggler war clever, Aeon ertappte sich kurz bei dem Gedanken, dass er diesem Mann Unrecht damit tat, ihn mit den anderen Schmugglern zu vergleichen. Da rief er sich das Bild des kleinen Mädchens auf dem Raumhafen zurück in die Erinnerung und sein Gedankengang verebbte wieder. Nein, dieser Mann war der selbe Abschaum wie andere Schmuggler unter diesen Schmugglern gab es keine ehrliche Haut sie alle würden dich ohne zu zögern töten, wenn es ihnen Ärger ersparen würde. Schmuggler war ein Beruf für Creditsüchtige, genau wie die Stelle als Senator. Aber es gab einen großen Unterschied: Männer wie dieser Pilot standen dir gegenüber bevor sie -hässlich und schmierig grinsend- ihre fetten Hände aufhielten, um sich an deiner Not zu bereichern. Ein Senator dagegen zieht in sinnlose Kriege und lässt dafür deinen Freunden, Brüdern und Vätern Blaster in die Hand drücken und am Ende, wenn diese galaktische Republik -diese Helden der Galaxie- siegreich waren haben die Senatoren vergessen wie viele Krieger für eine fremde Idee ihr Leben gelassen hatten

Bevor Aeon seinen Gedanken weiter spinnen konnte hatte der Häuptling schon eine Frage gestellt und den jungen Zabrak von seinem Gedankengang getrennt.

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Die Prüfung der Ware durch den Häuptling dieser primitiven Barbaren war obligatorisch. Kodo hatte nichts anderes erwartet und es sprach für den alten Mann, dass er sich eine gewisse Skepsis bewahrte. Sicher wurde auch Iridonia von einem endlosen Strom nicht-iridonischer Händler heimgesucht und jeder wollte ein möglichst gutes Geschäft auf Kosten der hiesigen Einwohner machen. Kurz fragte sich der wohlbeleibte Schmuggler, der kurz gegen den Drang eines kapitalen Rülpsers ankämpfte, ob auch dieser alte Wilde hier schon von einem Händler über das umgangssprachliche Ohr gehauen worden war ... oder eben nicht. Der Fremde ohne Namen übersetzte die Frage der anwesenden Autorität, was dem Frachterpiloten ein müdes Lächeln abrang. Nun war man direkt auf einer Wellenlänge. Mehr noch: Durch die Nachfrage bezüglich der Menge verfügbarer Früchte, gestattete der Häuptling zu sehr Einblick in den eigenen Bedarf. Er brauchte also Nahrungsmittel und war von der angebotenen Qualität überzeugt. Dadurch war Kodo in einer überlegenen, ja dominanten Verhandlungsposition. Gierig rieb er sich den Wanst und lächelte zufrieden.

"Üsch hoabsch von dänen Früscht'n vier Küst'n. Un' dann hoabsch noch drei Conteehnah Rahtzjöhnen. Abah düh sin' nüsch janzsch jünstüsch."

Er hoffte, dass diese Wilden eine ungefähre Vorstellung von Preisen und deren Einwertung hatten. Er wollte keine Grundsatzdiskussion über den Wert von Nahrungsmitteln führen. Oder den Gegenwert in Credits. Auch stand ein Tauschgeschäft eigentlich nicht zur Debatte, es sei denn, diese Barbaren hatten Zugriff auf extrem wertvolle Rohstoffe, welche man problemlos vermarkten konnte. Komplikationen in der Vermittlung waren immer gleichbedeutend mit zusätzlichen Kosten. Und die wiederum minderten seinen Profit. Kodo hasste Profitminderung, denn sie verkürzten entweder seine Suff oder die Zeit, die er mit leichten Mädchen in schäbigen Spelunken verbringen konnte. Und beides war ein Zeitvertreib, dem er nur allzu gern frönte. Komplikationen standen damit also ebenfalls nicht zur Debatte.

Der kurze Austausch zwischen den Zabrak gab dem Piloten die Möglichkeit, sich einmal umzusehen. Die hier versammelte Dorfbelegschaft war zahlenmäßig in einer Größe angeordnet, die bei echtem Nahrungsbedarf einen vielversprechenden Verkauf verhieß, denn es gab eine ganze Reihe von Mäulern zu stopfen. Vielleicht war der Fremde tatsächlich insofern hilfreich, als dass hier ein guter Abschluss gemacht werden konnte. Das half dem Wilden zwar nicht, verbesserte aber dessen Chancen, dass Kodo ihn auch wirklich auf dem Zielplaneten ablieferte. Bacrana war es, oder? Er hatte es schon fast wieder vergessen, stapelten sich vor seinem geistigen Auge doch schon die Credit-Chips-Stapel. Gierig leckte er sich über die trocken gewordenen Lippen und versuchte aus dem primitiven Sprachgebahren der Nichtmenschen schlau zu werden. Aber das war ein sinnloses Unterfangen. Sein eigener Dialekt verwirrte schon genug, da war es eine Sache der Unmöglichkeit, auch noch Alien-Sprachen zu verstehen.

"Woas willah wüss'n?"

Warum hatte der Dornenkopf die letzten Kommentare der Alten nicht übersetzt? Spielten sie hier ein falsche Spiel mit Kodo? Er hatte seine uralte Blasterpistole natürlich im Schlepper gelassen ... naiv und vertrauensselig wie er war. Innerlich schalt er sich einen verfluchten Idioten, konnte sich aber äußerlich jetzt keine Blöße geben. Diese Wilden müssten ihn für einen wichtigen Mann halten und wichtige Männer wurden in solchen Momenten nicht nervös. Verdammte Aliens!

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Aeon sah zu Kodo hinüber. Der Häuptling hatte ihm nach dem Befinden seiner Familie gefragt. Der Häuptling wusste, genauso wie der Kapitän nicht, was seiner Familie zugestoßen war und es ist besser wenn das auch so bleibt.

"Der Häuptling und ich uns kennen. Er hat mir eine Frage gestellt, die nicht mit diesem Geschäft zutun hat"

Der Häuptling murmelte einige weitere Sätze und Aeon legte vor dem Übersetzen eine kurze Pause ein

"Wie viel will der Pilot für die vier Kisten haben?"

Aeon ahnte bereits, dass der Preis für diese vier Kisten mit Früchten minderer Qualität unzumutbar waren, egal welche Summe der Pilot verlangte. Er wusste aber auch, dass der Stamm diese Früchte brauchte und dass der Häuptling keine andere Wahl hatte. Er überlegte kurz, ob er den Häuptling genau so betrügen würde, wenn er ihm sagte, was diese Früchte in seinen Augen höchstens wert seien, wurde sich aber ebenso schnell bewusste, dass er das Geschäft des Piloten besser nicht so schwerwiegend beeinflussen sollte, wenn er auf Bastion ankommen wollte und entschied sich schweren Herzens gegen einen Ratschlag. Er sah sich noch einmal auf dem kleinen Platz um, der nahe an einem Felsspalt lag und außer einiger primitiv angelegter Felder, die nicht bebaut waren und vier ebenso primitiven Aussichtstürmen für die Wachen nicht viel boten.

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Die Körpersprache der barbarischen Zabrak von Iridonia war schwer zu lesen. Sicherlich nicht für einen Xenoanthropologen, aber für ein schlichtes Gemüt wie Kodo es war. Auch ihr gutturaler Sprachgebrauch war schwer zu deuten. Sie konnten erfreut klingen oder ihm gerade blumig eine Kriegserklärung unterbreiten - für Kodo klang alles gleich. Ein schwieriges Feld für eine bedeutungsschwere Verhandlung. Er hoffte dennoch, dass sein neuer Passagier, dessen Name immer noch im Unklaren lag, seinen Teil zum abgeschlossenen Pakt beitrug. Nur wenn mit dem Verkauf einiger Waren ausreichend genug Credite gemacht wurden, gab es für den Fremden einen Direktflug nach Bastion. Geben und nehmen - das war der Leitspruch vieler Händler oder Schmuggler. Sicherlich, es gab auch düstere Elemente, die nur nahmen .. und dann noch einmal nahmen, ohne zu geben.

"Nö Kühste füah hundertfüffz'sch Credits."

Vier Kisten zu je einhundertfünfzig Credit-Einheiten sollten ein halbwegs erträgliches Geschäft darstellen. Mit etwas Glück konnte er unterwegs noch die mitgeschmuggelten Drogen verkaufen, um so mit einem netten kleinen Profit aus der Iridonia-Reise zu kommen. Diese Annahme verleitete den Frachterpiloten direkt zu einem freudigen Lächeln. Er rieb sich den prallen Wanst, ließ seinen Blick kreisen, starrte jedoch nur auf verhärmte Gesichter von Zabrak-Kriegern. Diese Burschen waren wirklich humorlos. Es war sicher anstrengend ständig in einer solchen Umgebung zu leben. Der harte, tägliche Kampf ums Dasein, die harten, fast eisernen Gesichter. Entsagung, Mangelversorgung und Verlust. Nein, solch ein Leben war nichts für Kodo. Er liebte das Essen, er liebte einen guten Tropfen und wenn er einer üppigen Bardame auf den prallen Hintern klopfen konnte, ohne dass sie ihm eine verpasste, war das Leben tatsächlich fast perfekt.

Er beschloss zudem just im Augenblick, dass er bei den Heiligen Sternen nicht viel länger auf diesem Planeten verweilen wollte. Alles in ihm widerstrebte. Der Weltraum rief ihn und Kodo musste diesem Ruf rasch folgen. Schnell noch ein Geschäft mit den Wilden, dann sollte es direkt in den luftleeren Raum gehen. Dem Fremden kam die aufkommende Eile sicherlich ebenfalls ganz recht. Ein Blickwechsel mit dem angehenden Passagier schlug allerdings fehl, da er sich derzeit mit der Übersetzung für den Häuptling der Barbaren aufhielt. Geschäftstüchtig war der Fremde demnach also.

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sechshundert Credits für diese minderwertige Waren erschienen Aeon, der nicht sehr viel vom Credit-Handel vertand -bediente man sich hier auf Iridonia doch meist noch dem einfachen Tauschhandel- als überteuert. Der Häuptling gab Aeon auf ihrer Heimatsprache ebenfalls zu verstehen, dass der Preis hoch war, er ihn aber bezahlen musste, wenn er seinen Stamm vor dem Aushungern schützen wollte. "So sind die Händler schon immer gewesen. Sie wissen genau, wie sie ihre Position gewinnbringend ausspielen" versicherte der Häuptling Aeon auf Zabraki. Sie wechselten einige Worte miteinander bevor der Häuptling Kodo zunickte

"Er nimmt deinen Preis an"

Aeon sah sich unter den Krieger des Stammes um. Jeder einzelne von diesen Zabraks war dazu in der Lage den Dicken im Zweikampf problemlos zu besiegen. Wenn der Häuptling es wollte konnte er seinen Krieger einen kurzen Befehl geben, und der Kapitän würde getötet werden und für seine Creditsucht mit dem Leben bezahlen. Der Stamm würde so sicherlich für einige Jahre zurecht kommen und vielleicht sogar eine eigene Agrarkultur aufbauen können wodurch sie sich von Halsabschneidern wie diesem Piloten unabhängig machen könnten. Dieser Befehl kam aber nicht und so hatte der Dicke wohl sein Geschäft.
 
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Kodo hörte zwar mit einer gewissen Zufriedenheit die preisliche Bestätigung durch den als Übersetzer handelnden Fremden, doch spürte der übergewichtige Frachterpilot irgendwo tief in seinen Eingeweiden eine gewisse Vorahnung, die er keineswegs positiv bewertete. Braute sich hier etwas zusammen? Sicherlich war Kodo Slim nicht das Leitbild in Sachen Intellektualität, aber eine gewisse, bodenständige Schmugglerschläue besaß er. Auch deshalb war er so alt geworden, wie er eben war. Übertriebene Vorsicht war profitschädigend, aber Leichtsinnigkeit gleichzeitig auch eine Möglichkeit sich selbst ein vorzeitiges Grab zu schaufeln. Und wenn diese Wilden hier nun beschlossen ihn zu fressen? Das war kein ruhmreiches Ende, wie er es sich ausgemalt hatte. Allein deshalb schon musste er mit Bedacht vorgehen.

"Jüht, dann soll er mir die Credits göhb'n!"

Besser war es, sich schnell aufzumachen. Hier auf Iridonia zu verweilen schien nicht mehr sonderlich klug zu sein. Der Fremde wollte ja nach Bastion, verfolgte ohnehin seine eigenen Interessen und - das war die Schwierigkeit an der Sache - mochte hier auch ein Zünglein an der Waage sein. Mit dem zabrakischen Barbaren konnte er zwar mit der hiesige Bevölkerung in kommunikativen Austausch treten, doch war er nicht in der Lage zu bestimmen, WAS genau der Fremde denn übermittelte. Möglicherweise steckte er mit den Kulturlosen unter einer Decke. Ja, das war sogar sehr wahrscheinlich, hatte er doch genau dieses Dorf hier empfohlen. Entweder wurden hier gerade krumme Dinger abgewickelt oder man wollte Kodo gehörig über die Planken gehen lassen. Besser war es da, diese Transaktion schnellstmöglich über die Bühne zu bringen.

"Schnellah Austohsch, dann jeht's lös."

Damit sollte er dem halbnackten Wilden doch ausreichend klar gemacht haben, dass er bereit war aufzubrechen. Bastion war das Ziel des Wilden, woher auch immer er diesen Namen hatte. Im Grunde war es dem Frachterpiloten auch vollkommen egal. Es galt hier seinen Teil des Handels einzuhalten. Vielleicht hatte der Barbar auf der Zielwelt auch Kontakte, die aus reiner Freude über sein Erscheinen die Spendierhosen anlegten. Ausschließen konnte man solches Verhalten nie, denn die Wege der umgangssprachlichen Macht waren bekanntermaßen unergründlich.


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Aeon übersetzte dem Häuptling die Forderung des Dicken. Der Häuptling rief einem der Krieger etwas zu und der Angesprochene verschwand. Als er wieder auftauchte hatte er die vereinbarte Summe Credits dabei und überreichte sie dem Schmuggler. Der Dicke wurde nun noch einmal schärfer beobachtet als zuvor und Aeon -der eine Eskalation befürchtete- sah den Piloten an und versuchte ihn zu beruhigen.

"Der Pilot möge ruhig bleiben. Die Krieger hier nur seien vorsichtig. Aeon sich seien sicher, der Pilot verstehen diese Vorsicht"

Verstand der Dicke diese Krieger wirklich? Aeon war sich nicht sicher, schließlich hatte dieser Pilot bisher kein Zeichen von Verständnis seiner Art gegenüber gezeigt. Aeon wusste, dass er sich in einer ungünstigen Position befand. Er brauchte diesen Piloten, wenn er sich Antworten auf die Fragen versprach, die ihm schon so lang auf der Seele brannten. Wenn der Stamm die Kisten mitsamt der versprochenen Ware bekommen würde, wäre diese Situation entschärft. Aeon war nicht entgangen, dass der Schmuggler seit ihrer ersten Begegnung keine Schusswaffe bei sich trug, was ihn beruhigte da es ein Indiz darauf war, dass diese Situation nicht das Ende nahm, welches sich an zudrohen schien. Er sah kurz zum Häuptling herüber , welcher trotz dieses Geschäftes -welches man nur als Ausbeutung der Not dieses Stammes betrachten konnte- ein zufriedenes Lächeln aufgelegt hatte
 
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"Nüüüh, dös'sch ja kloooahhhr. Abba däänoch ... üsch will nüsch ähwig hierblaib'n."

Die Erklärung diente in erster Linie zur Beschwichtigung, aber generell hatte der schwergewichtige Frachterpilot wenig Interesse daran, länger als notwendig Zeit mit diesen Wilden zu verbringen. Vor allem deshalb, weil er das Gefühl hatte, nicht gerade besonders beliebt zu sein. Zum Einen vertraute er seinem neuen 'Freund' noch nicht, zum anderen waren diese bewaffneten Barbaren zu allen möglichen Dingen fähig. Vielleicht wollten sie ihn gar fressen? Es gab im Universum genug Irre. Und diese Halbnackten mit ihren Stacheln an den Schädeln und den abschreckenden, ja abscheulichen Hautbildern zählten ohne Zweifel dazu. Kodo hatte die übelsten Geschichten über Zabrak gehört. Sie sollten eine enorme Schmerztoleranz besitzen und das wiederum bedeutete, dass es wilde Krieger waren. Und mit Wildheit ging auch häufig fehlende Beherrschung oder Mäßigkeit einher. Kodo war nun niemand, der für seine Zurückhaltung bekannt war und seine Wampe sprach sich auch klar gegen eine gewisse Mäßigung aus, aber dennoch besaß er ausreichend Selbstkontrolle, um nicht jedem dahergelaufenen Fremden ein Stück aus dem Oberarm zu beißen!

Sein Blick huschte von einem der Primitiven zum Nächsten, landete dann schließlich bei dem Fremdling, dem er ach so vorschnell eine Mitfahrgelegenheit nach Bastion versprochen hatte. Noch immer fragte er sich, was der Frischling ausgerechnet dort wollte. Von Iridonia nach Bastion machte für den Frachterpiloten kurzerhand nicht viel Sinn. Doch Sinnhaftigkeit war in der Galaxie nach seiner Erfahrung ohnehin vergeblich zu suchen. Jeder Zweite im Universum sponn, jeder Dritte besaß mindestens eine geistige Retardierung und nur ganz wenige - Kodo zählte sich selbst dazu - waren halbwegs richtig im Kopf. Männer wie er waren es, welche die Tugendhaftigkeit aufrecht erhielten. Mit dem nötigen Mumm in den Knochen, einer gehörigen Portion Abenteuerlust, einem nie versiegenden Hunger nach Credits und weiblicher Gesellschaft, sowie einem erlesenen Geschmack in Sachen Humor und Speisen. Ja, Kodo Slim war ein Prachtexemplar von einem Interstellaristen. Doch das half ihm hier inmitten lauter Wilder nicht weiter. Diese stumpfen Ureinwohner sollten ein paar Früchte kaufen, eventuell auch ein paar ungezieferverseuchte Decken und dann wollte er den Planeten schnellstmöglich verlassen. Hier hielt ihn absolut nichts mehr.

Im Zuge dieser unsagbar bescheidenen Einschätzung seiner selbst und seiner Lage kam Kodo zu dem Schluss, dass er dem Wilden schnellstmöglich einen Blasterschuss in den Hinterkopf verpassen musste. Dieser Fremdling brachte nichts Gutes mit sich und war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Verräter. Oder ein Gewaltverbrecher. Oder ein sonstwie Verstoßener. Sicherlich machte er mit dem Häuptling gemeinsame Sache und beide planten, ganz unverfroren, den Diebstahl seines Raumschiffes. Ja, natürlich! Das war es! Sie wollte ihn überwältigen, fressen und die geliebte 'Hog' klauen. Verfluchte Barbaren! Aber nicht mit ihm, nicht mit Kodo Slim! Da verzichtete er doch lieber auf ein paar miese Credits, behielt aber Leben, Leber und Raumschiff bei sich.

Langsam, ohne hektisch zu wirken, machte er einige Schritte rückwärts, hin zur Laderrampe seines Raumers. Jede vorschnelle Bewegung konnte einen dieser Bewaffneten zu einem Fingerzucken animieren ... und das wiederum musste er vermeiden. Diese gelben Bastarde sollten sich ein anderes Mittagessen suchen. Er war nicht fett geworden, damit ihn ein paar primitive Irre fraßen, die in Hütten hausten, die sie wahrscheinlich aus ihren eigenen Ausscheidungen erbaut hatten! Nur schnell zur 'Hog', Luke schließen und weg hier!

"Ühsch hab noch was üm Raumschüff ..."

Langsam, ganz langsam rückwärts zum Raumgefährt. Ohne überhastete Bewegung. Die rettende Rampe war nicht mehr fern ...

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Aeon und die Krieger beobachteten jeden Schritt des Dicken. Sha'i beschloss, dass es er bereit war endlich fort von diesem schrecklichen Ort zu kommen

"Wie viel er noch hat geladen? Aeon möchte helfen abzuladen, so dass wir können fort von hier"

Aeon kam plötzlich ein erschreckender Gedanke, während er den Piloten rückwärts schreiten sah, welche ihn dazu gebracht hatte, dem Piloten seine Hilfe an zu bieten. Was, wenn dieser Pilot im Rumpf seines Schiffes verschwand und sich ohne Aeon davon machte? Dann war diese ganze Zeit verschwendet gewesen und seine Chance auf Antworten über den Tod seines Onkels für immer verloren. Nein, Aeon wollte nicht länger hier bleiben und warten. Er war bereit auf zu brechen. Von wert besaß er nichts, was er mit nehmen musste und in ihm breitete sich ein Hass mit steigender Geschwindigkeit aus. Ja Aeon war sich fast sicher, dass was dort im ihm auf brodelte war Verachtung diesen Stamm gegenüber. Warum zögerten diese Krieger? Warum ließen sie sich so über den Tisch ziehen? Diese Krieger hatten Waffen, sie könnten diesen Piloten einfach erschießen, seine Güter an sich nehmen und bräuchten sich nicht einmal irgendwelche Folgen zu befürchten. Freilich wusste Aeon, dass er diesen Piloten nicht kannte und ihm hätte ein bekannter Freibeuter des Imperiums gegenüber stehen können, aber das glaubte Aeon nicht. Dieser dicke, abgeranzte und Credit- gierige Mann machte den Eindruck eines gebrochenen Individuums. Nein, dieser Pilot war im Grunde so wie Aeon selbst. Eine auf seinem Heimatplaneten gescheiterte Existenz, eine miese Ratte ohne Gewissen und Aeon war sich sicher, würde dieser Fettsack hier und heute erschossen, so würde ihn Keiner in dieser Galaxie vermissen, genau wie den jungen Zabrak. Aeon's Blut kochte während er sich in seinem Gedankengang vertiefte. Er könne diesen Piloten nach der Ankunft auf Bastion -falls sie dort je hin kämen- einfach erwürgen, seine Leiche in einer Nebenstraße verrotten lassen und seiner Wege gehen. Keine Schulden wegen dieser Überfahrt und ein Halunke weniger, der seine Credits auf diese abscheuliche Weise verdiente.

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