@Jon Ruke
Deine Argumente sind alle einleuchtend und unwiderlegbar. Die moralische Rechtfertigung vieler, Fleisch essen zu dürfen, begründen sich hingegen meist nur auf ein Gewohnheitsrecht. Trotzdem erlaube ich mir eine kleine Richtigstellung. Gorillas sind keine reinen Veganer, sondern sie essen gelegentlich aber selten auch mal Aas, Insekten oder anderes Kleingetier. Gorlillas im Zoo bekommen sogar einmal täglich gemahlende Pferdeleber. Westafrikanische Schimpansen, nicht die friedfertigen Bonobos, die mit uns genetisch noch weiter verwandt als Gorillas sind, essen nicht nur Fleich, sie veranstalten gut organisierte Jagden vonehmlich auf andere Affenarten.
Dass unsere Vorfahrprimaten irgendwann einmal angefangen haben sich fleischlich zu ernähren, hat ihnen vielleicht sogar das Leben gerettet. Besonders der in Nordeuropa angesiedelte Homo Sapiens vor über 30.000 + x hätte ohne Fleisch nicht überleben können, weil da besonders in den Eiszeiten nicht für ihn viel essbares gewachsen ist.
Menschen müssen aber nicht unbedingt Fleisch essen, um zu überleben. Zumindest die vegetarische Ernährung ohne körperliche Mangelerscheinungen zu bekommen, ist ihne weiteres möglich. somit könnten wir theoretisch die Tierhaltung auf Kühe, Ziegen, Schafe minimieren ohne die Tiere wegen ihres Fleisches zu schlachten, was die Situation für die Tiere zumindest ansatzweise verbessern würde. Ich behaupte, es gibt auch glückliche Milchkühe, auch wenn das jetzt bescheuert klingt.
Die meisten Menschen auf der Welt essen kein oder nur äußerst selten Fleisch, schlicht und einfach weil sie es sich nicht leisten können.
Zu sagen, ich habe eine Recht Fleisch zu essen, weil mir die Natur ein entsprechendes Verdauungssystem und einen dafür geeigneten Kauapparat verpasst hat, und weil unsere Vorfahren der letzten zigtausend Jahre Fleisch gegessen haben, kann man entgegen stellen das wir im Gegensatz zu bestimmten Raubtieren wie Katzen oder Krokodilen aufgrund unseres Verdauungssystems und unseres Gebisses die freie Wahlmöglichkeit haben von der fleischlichen Ernährung abzusehen oder nicht. Das unterscheidet uns vom Tier, der freie Wille, (auch wenn ich in einem anderem Thread noch meinte, wir wären alle determiniert und hätten keinen freien Willen, was ich bitte hier übersehen haben möchte

)
Leider bin ich zu sehr Egoist, geistig zu schwach, um der Lust des Bratens zu widerstehen und hab gute Verdrängungsmechanismen parat, die mir die Gewissensbisse vom Leib halten, wenn ich mir wie z.B. iwe gestern eine leckere Ente in desn Ofen schiebe. Mein Verstand sagt mir jedoch, dass ich anders könnte, wen ich wirklich wollte. Ein Tier zu jagen und dann zu verspeisen, ist ja noch OK. (Ich rede jetzt aber nicht von Treibjagden á la Ceausescu, dem man hunderte gezüchtete Wildschweine direkt vor seine Flinte getrieben hat, so dass er auch blind getroffen hätten.) Das Tier hat ein freies Leben und wird dann Opfer der natürliche Gesetzmäßigkeit. Massentierhaltung aber, mit all dem damit verbunden Leid für die Tiere ist jedoch ein ganz anderes Kaliber.