Kegan

- Kegan - Stadt - Lager der Regierungstruppen - Agent Caine, Captain Souls, ein keganischer Soldat (NPC)

Der Kuss, der magische Moment weilte nur für eine Pikosekunde, so kam es zumindest Zach vor und in dem Moment wo der keganische Soldat nach ihnen beiden rief hasste Zach diesen inbrünstig dafür.
Doch auch dieses Gefühl war nicht von Dauer, schnell kamen die Eindrücke des intimen Moments zurück und trieben jedes schlechte Gefühl wieder in die Tiefen seines Bewusstseins zurück.
Zach schüttelte sich leicht und stieß sich dann vom Boden ab, wobei er das Gefühl hatte an die Decke schweben zu müssen, wie auf einem Himmelskörper mit geringer Schwerkraft.

Cat warf nun wieder diesen bekannt distanzierten Blick auf Zach zurück und hieß ihm mitzukommen. In diesem Moment war alle Magie verflogen und Zach befand sich wieder in der Realität der kalten Maschinenhalle, während er kurz nickte und ihr folgte.

Verwirrt erreichten Cat und er das mittig gelegene Lager, in dem plötzlich absolute Hektik ausgebrochen zu sein schien. Die Soldaten rannten durcheinander, während andere Gruppenweise ihre Gefechtsausrüstung anlegten. Eine weitere Gruppe führte Funktionsüberprüfungen an ihren Waffen durch und ging soeben in Probeanschlag zur Decke der Halle hin. In der Mitte des Chaos stand Commander V-Tak hinter seinem Tisch und strahlte eine ultimative Ruhe aus. Mitten im Chaos stand der Fels in der Brandung, die personifizierte Organisation.
Zach ertappte sich dabei wie er diesen Mann bewunderte. So stellte er sich das Offizierdasein vor, Ordnung ausstrahlen wo eigentlich Chaos war und insgeheim setzte er sich in diesem Moment das Ziel selbst einmal einen angemessenen Dienstgrad zu erreichen...
Über seine eigentlichen Beweggründe dafür war Zach sich allerdings nicht im Klaren. War es, weil er von dem Commander inspiriert war, oder war es wegen gewisser Schranken, die es zu überwinden galt?

"Ah, da sind sie ja! Vor 10 Minuten habe ich der 2. KRK Division unter dem Kommando von General V-Rors das Startsignal für Operation Hammer und Amboß gegeben. Er wird seine Truppen in 50 Minuten von jetzt an in die Stadt führen und den Kampf an mehreren Fronten aufnehmen. Aufgrund der Luftüberlegenheit des Feindes ist dieser Kampf natürlich auf Dauer aussichtslos. Das weiß auch V-Vyn. Aufgrund des Einsatzes ihm bisher unbekannter Truppen in großer Stärker wird er davon ausgehen, dass wir alles in die Schlacht werfen, was wir aufzubieten haben und deshalb wird er seinerseits alle seine Truppen aufbieten, um diesen Planeten endgültig unter seine Kontrolle zu bringen. Hier kommen sie ins Spiel. Wie besprochen dringen sie in das Regierungsgebäude ein. Dort haben sie zwei Einsatzparameter. Einerseits müssen sie den Kontrollraum des planetaren Verteidigungsgitters zurückerobern und die Waffen auf die Söldnerschiffe ausrichten. Ihr zweites Ziel wird die Festsetzung Colonel V-Vyns sein. Sobald die feindlichen Streitkräfte ohne Führung sind, wird anfänglich Verwirrung und Chaos unter den Truppen ausbrechen. Das ist der Zeitpunkt, in dem meine Leute dazukommen. Wir greifen dann verstärkt von allen Seiten an und lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Von da an liegt es an unseren tapferen Soldaten, diese Welt zurückzuerobern. Soweit der Plan. Fragen?"

Commander V-Tak blickte den beiden in die Augen und wartete die Antwort ab.

- Kegan - Stadt - Lager der Regierungstruppen - Agent Caine, Captain Souls, Commander V-Tak (NPC) und mehrere Soldaten (NPC)
 
- Kegan - Stadt - Lager der Regierungstruppen - mit Agent Caine, Commander V-Tak (NPC) und mehreren Soldaten (NPC) -

Catherine hörte den nun genauer ausgearbeiteten Plan und nickte. Sie stand da, die Arme verschränkt. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, wie eigentlich fast immer.

Wir sind bereit!

, antwortete der Captain. Sie verdrängte im Moment, was vorhin zwischen dem Agent und ihr geschehen war. Wichtig war im Moment die Operation erfolgreich durchzuführen. V-Tak nickte nun ebenfalls und auf seinem Gesicht zeigte sich ein zufriedenes und jetzt schon siegessicheres Lächeln.

In Ordnung, Ms. Souls. Sie werden sich sofort durch die unterirdischen Kanäle auf den Weg zum Regierungsgebäude machen. Sie werden die Zeit brauchen... Über Funk werden sie dann zum rechten Zeitpunkt den Befehl bekommen dort einzusteigen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Machen Sie Ihre Arbeit gut!

So nickte er ihr und Agent Caine zu und diese wandten sich ab. Catherine gegenüber stand nun der Lieutenant mit einem Rucksack, in dem sich vermutlich die Thermaldetonatoren befanden.

Lieutenant V-Bordas meldet sich bereit für die Mission, Captain Souls.

Cat hob eine Augenbraue und legte die Hände in die Hüften. Schließlich schüttelte sie den Kopf und ging an ihm vorbei, während sie sagte

Sparen Sie sich diese Förmlichkeiten, ich sehe ja, dass sie da sind...

Wenige Minuten später befanden sich die beiden GDler, Lt. V-Bordas und ein kleiner Trupp aus Soldaten in der Kanalisation Kegans. Der Lieutenant hatte die Führung übernommen, da er den richtigen Weg durch dieses Labyrinth kannte. Catherine hatte seit dem "Vorfall" kein Wort mehr zu dem Agent gesagt, doch jetzt erforderte es die Situation. Sie ließ sich zurückfallen und ging nun neben ihm, ohne ihn anzusehen

Wir werden bald da sein... Es sind zwei Dinge zu erledigen: Den Kontrollraum in unsere Gewalt zu bringen und die Festsetzung V-Vyns! Sehen Sie sich in der Lage, sich um den Kontrollraum zu kümmern? Ich meine, ich weiß ja nichts über Ihre Programmierungsfähigkeiten, Agent Caine.

Catherine hielt kurz inne, dann fügte sie noch hinzu

Um V-Vyn würde ich mich gerne noch kümmern...

- Kegan - Stadt - Kanalisation - mit Agent Caine, Lt. V-Bordas (NPC) und einigen Soldaten (NPC) -
 
- Kegan - Stadt - Kanalisation - Agent Caine, Captain Souls und kleiner Zug Soldaten (NPC)

"Ich krieg das hin!", antwortete Zach knapp angebunden und prüfte unnötigerweise die Sicherungslasche an seinem Beinholster.

Die nun wiedergekehrte Distanz nagte an ihm, auch wenn er wusste, dass genau aus diesem Grund Bezieungen zwischen Agenten dienstrechtlich mehr als problematisch waren. Was programmieren anging war er zwar ein relativ unbeschriebenes Blatt - zumindest bis auf die kleine Sache auf Nal Hutta damals - aber er war zuversichtlich, dass er die Abwehranlagen aktiviert bekommen würde. Das GD Trainig war in jeder Hinsicht vielschichtig und deckte nicht gerade wenige Bereiche ab.
Zach ging still weiter und versuchte seine persönlichen Gedanken in den geistigen Abstellraum zu drängen, was ihm einigermaßen gelang. Der Kopfgeldjäger und verstoßene Junge in ihm war noch immer da und momentan begehrte er wieder einmal auf...

- Kegan - Stadt - Kanalisation - Agent Caine, Captain Souls und kleiner Zug Soldaten (NPC)
 
- Kegan - Stadt - Kanalisation - mit Agent Caine, Lt. V-Bordas (NPC) und einigen Soldaten (NPC) -

Catherine presste die Lippen fest zusammen. Nein, sie würde jetzt nichts sagen - weder über den "Vorfall", noch über sonst irgendetwas. Sie schwieg, wie er eben auch. Er sprach schließlich auch nicht mehr davon. Außerdem hätte das mit ihnen sowieso keine Zukunft, so glaubte sie jedenfalls im Moment...

Endlich kam die Gruppe am Zielort an. Hier mussten sie den Sprengstoff bzw die Thermaldetonatoren anbringen, wobei sich die Sprengstoffspezialisten sofort an die Arbeit machten. Catherine hielt sich im Hintergrund, da sie sich damit nicht wirklich auskannte. Sie saß auf einer Kiste an die Wand gelehnt und hielt das kleine rundliche Fungerät in der Hand. Die junge Frau schien nachdenklich. War es immer noch wegen vorhin oder handelten sich ihre Bedenken schon um die Operation, die sie gerade durchzuführen hatten?!


Ma'am, wir sind fertig...

Gut, dann warten wir nur noch auf den Befehl. Ruht Euch aus, bis es so weit ist, denn ihr werdet Eure Kräfte brauchen!


, unterbrach sie den jungen Lieutenant und dieser erwiderte nichts mehr darauf. Cat schloss die Augen und atmete tief durch. Der Gestank war ihr geringstes Problem im Moment, ließen sie die Gedanken an den Kuss doch nicht mehr los... Es bedeutete ihr mehr, als es durfte und das war ein mächtiges Problem. Sie öffnete die Augen und warf einen heimlichen Blick zu Caine. Ob er auch noch daran dachte?!
Der Comlink riss sie aus den Gedanken und sie schüttelte den Kopf, um ihre Konzentration wieder zu erlangen. Die Freigabe zur Sprengung wurde gegeben! Nun würde es endlich losgehen. Catherine stand auf und gab den Befehl.


Geht alle in Deckung und sprengt dann!

Gesagt getan und schon kurz darauf war ihnen der Weg ins Gebäude und somit zu V-Vyn freigegeben. Sie kletterten nach oben und wurden von einem schrillen Alarmton begrüßt. Komischerweise warteten keine Soldaten auf sie... Sehr seltsam, doch vielleicht hatten sie sich weiter zurückgezogen, um sich irgendwo in den Gängen zu sammeln.
Die Gruppe trennte sich zu zwei Kleineren. Caine übernahm die eine und Cat die andere Gruppe und so verschwanden sie in entgegengesetzte Richtungen...


- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Zach führte "seine" Männer vorsichtig durch die bis auf dem Alarmton verdächtig stillen Gänge. Die Situation eine Gruppe anzuführen war ihm neu, aber er gewöhnte sich bereits an den neuen Aufgabenbereich und fand Gefallen daran Kommandos zu erteilen, statt nur zu befolgen.
Nur wenige Minuten später erreichte die Gruppe völlig unbehelligt das in den Plänen verzeichnete Treppenhaus für den Notfall. Auch hier warteten keine Sicherheitstruppen, oder gar Soldaten auf sie. Statt durch die scheinbare Einfachheit des Vordringens nachlässig zu werden, konzentrierte Zach sich nur noch mehr auf seine Umgebung. Wenn er eines gelernt hatte, dann dass man niemals auf seine eigenen Tricks reinfallen durfte.
Einige Etagen später erreichten sie ihren nächsten Navigationspunkt auf der 4. Etage. Der Kontrollraum befand sich in einem speziell abgeschirmten Bereich des Gebäudetraktes und war am einfachsten über eine auf dieser Etage gelegene, aber noch zu öffnende Wand zu erreichen.
Auf dem weiten Gang vor ihnen regte sich nichts. Die Lampen strahlten ihr unaufdringliches Licht aus und fast unhörbar surrten die Lüfter der Klimaanlagen, nur vom schrillen Geräusch des Alarms in ihrem audiellen Tun gestört.

Plötzlich löste sich ein Schuss aus einem Blaster der Gruppe und schlug, einen schwarzen Fleck hinterlassend in die gegenwärtige Wand ein. Ohne nachzudenken warfen sich die Männer, inklusive Zach zu Boden und schossen ebenfalls durch den Gang, während sie sich nach und nach auf die schmalen Nischen zu verteilen versuchten.
Mit einem Mal brach die Hölle los, als ein bisher unsichtbarer Feind auf der anderen Seite des Ganges das Feuer erwiderte. Ohne den zufällig, oder aufgrund überlegener Aufmerksamkeit abgefeuerten Schusses eines seiner Soldaten, hätte Zach seine Leute direkt in einen Hinterhalt geführt.

Neben ihm wurde einer der namelosen Männer von einem roten Blitzschlag in die Seite getroffen und schrie auf. Zach feuerte ein paar ungezielte Salven auf die Feinde ab und schob den Verletzten weiter in die Nische, während dieser vor Schmerzen keuchte.
Auf der anderen Seite ertönten nun ebenfalls Schreie, während die Luft nach Ozon zu stinken begann.
Zach drehte sich mit dem Kopf dem hinter ihm liegenden Soldaten zu.

"Granate!"

Der junge Mann nickte verstehend und nahm eine einfache Splitter- und Sprenggranate von seiner Koppel. Das kleine Metallding beschrieb einen flachen Bogen durch den Gang und landete hart auf dem ebenen Boden, um dann weiter auf das Gangende zuzukullern.

"Deckung!", brüllte Zach über den Lärm hinweg und warf sich auf den Verletzten neben ihm.
Einem startenden Frachter an Lärm leicht übertreffendes Tosen brach aus und zerriss die Wahrnehmung...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -

Catherine und "ihre" Männer, gingen hingegen in die andere Richtung, um zum Konferenzraum vorzudringen, in dem es wahrscheinlich war, V-Vyn anzutreffen.
Sie gingen durch die Gänge. Es war still, zu still für Cats Geschmack. Noch dazu war sie nicht so aufmerksam, wie sie es sein hätte sollen. Ihr gingen tausend Gedanken durch den Kopf, die nichts mit dieser Operation zu tun hatten... Wie z.B. auch Zach bzw. Agent Caine. Sie kamen an eine Ecke. Catherine hob den Arm, um ihren Leuten Einhalt zu gebieten und lugte um diese Ecke herum. Was sie sah, hatte sie sich fast so gedacht. Nur ein paar Meter den Gang entlang, standen einige Soldaten Patroulle.
Cat wich wieder zurück und sah ihre Männer nachdenklich an. Schließlich flüsterte sie:


Wir kommen nicht daran vorbei, uns diesen Soldaten entgegenzustellen. Wir müssen dort hindurch. Vielleicht würde eine Splittergranate genügen...

Einer der ihr Unterstellten zog sofort eine hervor und nickte. Sie nahm sie ihm ab und lugte noch einmal um die Ecke. In dem Moment, als sie werfen wollte, geschah das, was man in einer speziell ausgebildeten Truppe von Sondereinsatzsoldaten nie erwartet hätte - Einer der Soldaten nieste. Die feindlichen Soldaten waren gewarnt und sofort in Alarmbereitschaft.

Was war das?

, ertönte es hinter der Ecke und Catherine wandte sich mit giftigen Blick an den Verursacher um. "Idiot!", hätte sie nur zu gerne geschimpft, doch das würde im Moment auch nichts bringen.

Uns bleibt nichts anderes übrig, Feuer frei!!

, flüsterte der Captain der Gruppe zu und kurz darauf begann das Kreuzfeuer...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Zach stieg seinen Männern voran über die qualmenden Trümmer des Ganges, welche durch die Explosion von Decke und Wänden abgesprengt worden waren. Die feindlichen Soldaten lagen tot auf dem Gang verstreut, einige hatte es zerrissen.
Der feine Regen aus den Löschanlagen hatte die kleinen züngelnden Flammen schnell zum Erlöschen gebracht und den Boden in einen rußigen Fluss verwandelt, der nicht minder rutschig wie schmutzig war und der kleinen Gruppe das Weiterkommen minimal erschwerte.
Hinter der nächsten Biegung kamen Verstärkungstruppen herbeigeeilt, die sofort unter den Beschuss der Einsatzgruppe gerieten.
Nachdem auch dieses Problem gelöst war, näherten sich die Männer der gesuchten Wand.

"Verteidigungspositionen!", befahl Zach und winkte dann den Sprengstoffmann herbei, der sofort damit begann eine kleine Ladung Komposit an der Wand anzubringen.

Auf dem Gang brach wieder eine Schießerei aus, während Zach dem Sprengstoffexperten dabei half ein paar schwere Möbelstücke vor den Sprengstoff zu hieven.
Als sie es endlich geschafft hatten, hasteten sie ebenfalls auf den Gang hinaus und halfen den anderen bei der Zurückdrängung der Feinde.
Beherzt brüllte der Sprengstoffexperte Achtung, so dass sich alle von der Tür entfernten, bevor er die Ladung zündete...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -

Catherine schoss und ging gleich wieder in Deckung. So ging das nun schon eine ganze Zeit lang und mittlerweile hatte einer der gegnerischen Soldaten die Sicherheitstür geschlossen. So konnten sie niemals weiter, außer sie würden es gegen die restlichen Männer schaffen und sie könnte es irgendwie bewerkstelligen, die Tür wieder zu öffnen und ihnen somit den weiteren Weg durch den Gang ermöglichen.
Wieder ging sie halb aus der Deckung hinter dem Eck und schoss. Treffer - ein weiterer Feind niedergestreckt, jedoch hatte ihre Gruppe auch schon jemanden verloren. Es ging wie immer alles schief, doch es war zu erwarten gewesen. Außerdem war es sowieso schon seltsam genug, dass niemand direkt an der Einstiegsstelle auf sie gewartet und sie angegriffen hatte. So ging die Schießerei noch eine ganze Weile lang und letztendlich waren nur noch zwei übrig. Einen davon erschoss einer ihrer Männer und ihr selbst gelang es, den zweiten durch einen gezielten Schuss in die rechte Schulter außer Gefecht zu setzen.
Endlich konnte Cat aus der Deckung gehen und so ging der Captain auf den Verwundeten zu. Sie sah von oben auf den Zusammengebrochenen hinunter, dann zur verschlossenen Panzertür und letztlich wieder zu ihm


Sie haben zwei Möglichkeiten, entweder öffnen Sie die Tür oder ich muss es selbst tun. Natürlich wäre ersteres leichter und würde uns einige Minuten Zeit ersparen...

Der Kerl, ein nur wenig älter als Catherine selbst, warf ihr einen missbilligenden Blick zu.

Ich werde Ihnen sicher zu nichts verhelfen!

Die junge Frau legte den Kopf schief, zielte mit dem Blaster auf ihn und fragte noch einmal:

Also?

Dieses Mal sah er etwas verschreckt auf den Blaster, doch er hielt stand.

Vergessen Sie's!

Die GDlerin runzelte die Stirn und mit einem ziemlich gleichgültigem "Nun gut!", zog sie ihm den Blaster über, sodass er zwar nicht tot - das war nicht ihre Art, schließlich konnte er sich nicht wehren - jedoch für's Erste bewusstlos und somit keine weitere Gefahr mehr sein konnte. Nun steckte sie die Waffe weg und seufzend wandte sie sich der Kontrollapparatur an der Wand für die Tür zu.

Ruht Euch aus, das kann jetzt etwas dauern!

Doch wenn sie diese Tür überwunden hatten, dann waren sie ihrem Ziel, dem Besprechungsraum mit V-Vyn nicht mehr weit...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Schweißnass kamen die Soldaten unter Zachs Führung an dem schweren Sicherheitsschott des Orbitalkontrollraums an. Sofort machte sich ein anderer Experte daran, dass Sicherheitsschloss zu knacken, während der Rest Sicherungsposten einnahm.
Der in zwei Richtungen führende Gang wurde immer wieder von den Sonnenhellen Laserblitzen erhellt, die am jeweils anderen Ende einen Söldner oder Putschisten zu Boden warfen.
Zu Zachs Verwunderung ging der Öffnungsvorgang relativ reibungslos vonstatten. Einige Sicherheitscodes waren noch gültig und gewährten der Gruppe den Zutritt zu dem kleinen Raum, ein Fehler, den die vier Putschisten mit dem Leben bezahlten.
Zach stürmte herein und befahl die Tür hinter sich zu verriegeln. Während er sich vor die Kontrollpulte stellte und einen schnellen Blick darauf warf, nahm er sein KOMM in die Hand und aktivierte es mit Cats Frequenz.

"Haben unser Ziel erreicht. Fahren nun fort im Plan.", sagte Zach schnell und wiederholte dann den Spruch nocheinmal.

Das KOMM legte er neben sich auf den Tisch und setzte sich auf den schwarzen, unbequemen Stuhl. Die Kontrollen vor ihm waren relativ einfach strukturiert, also aktivierte Zach als erstes die Raumüberwachung.
Ein kleiner Monitor zeigte ihm ein Ortungsbild des Orbits um Kegan, während ein kleines Holo entstand und deutlich zwei Söldnerschiffe abbildete.
Zach runzelte die Stirn und überlegte. Es handelte sich um eine größere Fregatte und die bekannte Korvette. Die Fregatte transportierte wahrscheinlich Bodentruppen und Jäger, während die Korvette die Raumsicherung übernahm.
Zach suchte weiter nach den Kontrollen für die Bodenforts und wurde sogar schnell fündig. Stumm entfernte er eine Schutzkappe und legte einen roten Schalter um, der die Forts aktivieren und aus ihren Verstecken erheben sollte, damit sie feuerbereit wurden.
Es passierte nichts...

Stattdessen erschien auf einem weiteren kleinen Statusmonitor der unauffällig grüne Schriftzug "Bitte Authorisationscode eingeben!"...

"Wäre ja auch zu einfach gewesen...", murmelte Zach und kramte das Flimsiplast aus einer seiner Hosentaschen, die der Commander ihnen mitgegeben hatte...

Hoffentlich steht da der richtige drauf, sonst sind wir geliefert, dachte Zach, während er begann den ersten einzugeben...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -

Catherine war immer noch dabei, sich durch die Sicherung des Tores zu hacken, als sich ihr Comm meldete. Es war Zach! Sie seufzte und murmelte, während sie das Gerät wieder wegsteckte.

Na wenigstens einer, der seine Arbeit gut macht...

Der Captain atmete kurz tief ein und wandte sich wieder der Arbeit zu. Es dauerte noch einige Minuten, bis sich die Tür endlich öffnete. Erleichtert atmete Catherine auf. Ihre Fähigkeiten waren eben auch nicht zu unterschätzen. Es konnte weitergehen. Der Raum war nicht weit...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -

[op]sorry, bin grad unkreativ[/op]
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Auf den Sensorenanzeigen beobachtete Zach, wie die Fregatte mit dem Ausschleusen von zwei Landefähren begann, die wahrscheinlich Truppen enthielten, die den Angriff auf dem Palast beenden sollten.
Die Korvette ging ebenfalls in einen tieferen Orbit und erreichte bald eine gute Schussposition, um die laufende Bodenoffensive gegen die Putschisten aus dem Orbit zu beenden.
Zugriff verweigert, las Zach zum zigsten Mal ab und begann zu fluchen. Die kleine Liste neigte sich dem Ende entgegen und falls keiner der Codes passte, war der ganze Plan gescheitert.
Der nächste Code... Wieder ein Fehlschlag.
Zach fluchte und schlug auf die Konsole. Fahrig wischte er sich den dünnen Schweißfilm aus seinem Gesicht und tippte den vorletzten Code der Liste ein.
Zugriff verweigert!

Die Korvette nahm Fahrt zurück und stabilisierte ihre Position direkt über der Stadt, während die Landefähren Fahrt aufnahmen und auf Kegan zurasten.

Der letzte Code. Zachs Finger schwebte kurz über dem Eingabeknopf, bevor er hinabsank und ihn drückte.
Einige Monitore sprangen an und zeigten in schneller Abfolge kleine Hügel, Berge oder Gebäudetürme, die sich öffneten und Abstrahlmündungen von Doppelturbolaserbatterien hinausfuhren.
Zach atmete erleichtert durch und aktivierte die Zielerfassung.
Die Korvettenbesatzung reagierte äußerst schnell und erkannte die drohende Gefahr. Schon lösten sich grelle Blitze von ihr und trafen eine der Batterien mitten in der Stadt, so dass jene mit lautem Krachen explodierte. Der Boden des Palastes wurde von der nahegelegenen Explosion erschüttert.
Zach betätigte den Feuerknopf und sah zu, wie die 9 verbliebenen Turbolaser ihr Licht in den Himmel schossen. Die Korvette erbebte unter den zahlreichen Treffern und nahm wieder Fahrt auf, während sie zurückfeuerte. Diesmal verfehlte sie ihr Ziel und verwüstete ein ganzes Wohnviertel mit nur einer Salve.
Die zwei hinter Zach stehenden Soldaten stöhnten auf, als sie die Verwüstung sahen. Die Batterien spuckten zurück und trafen erneut die Korvette. Zwei Schüsse durchdrangen den schwächelnden Schirm und trafen den Antriebsblock. Mit einer grellen Eruption wurde das gedamte Heck der Korvette zerrissen. Ohne konstanten Impuls von der Gravitation des Planeten weg, verlor die brennende Korvette immer schneller an Fahrt und senkte sich wieder der Planetenkugel entgegen. Erste Rettungskapseln lösten sich von dem Wrack und sausten auf die weiter weg liegende Fregatte zu.
Die Bodenforts feuerten weiter. Das Wrack wurde wieder zerrissen und teilte sich in drei große Trümmer auf, deren Feuer nun verblasste, da aller Sauerstoff aus dem Inneren des Schiffes entwichen war.
Grimmig visierte Zach die noch immer im Anflug befindlichen Landefähren an und feuerte.
Die grünen, meterdicken Strahlenbündel vernichteten die dünnen Schilde der Shuttles mit nur einer Salve und verdampften den Bug. Die verformten Schlackehaufen explodierten ebenfalls mit der nächsten Salve.

Zach atmete auf und lehnte sich kurz zurück. Die Gefahr war abgewendet, zumindest fürs erste.

Alarm schellte auf. Die Fregatte rückte in den Überwachungsfokus. Zach weitete seine künstlichen Augen und starrte die Überwachungsbilder an, die deutlich zeigten, wie sich vier blau leuchtende Ionenschweife von der Fregatte lösten und mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf Kegan zuhielten.

"Torpedos...", flüsterte einer der Soldaten hinter Zach, während dieser düster zurückblickte.

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - mit kleiner Gruppe aus Soldaten -

Catherine und ihre Männer bekamen nichts davon mit. Sie standen mittlerweile vor der magnetisch verriegelten Tür, hinter der sich V-Vyn versteckte. Cat stand, die Hände in die Hüften gestemmt, vor der Tür und dachte nach. Dieser verdammte V-Vyn. Wieder erinnerte sie sich an ihre Gefangenschaft zurück, während der er ihr ins Gesicht geschlagen hatte, um etwas herauszufinden, das sie nicht wissen hätte können. Der Captain des NRGD atmete tief durch. Ihre Soldaten warteten ab, was sie als nächstes vor hatte. Sie ging zum Controlpanel und tippte kurz darauf herum.

Daran ist wohl nichts zu machen...

Anders als die letzte Tür, war diese hier besser gesichert. Sie mussten also anders vorgehen. Catherine trat zurück und winkte einige Männer herbei.

Sprengt die Tür!

Ma'am, Sie wissen, dass diejenigen hinter der Tür verletzt werden könnten?!


Catherine warf dem fragenden Lieutenant einen giftigen Blick zu

Ich weiß es! Machen Sie schon!

Ihr war egal, ob da jemand verletzt wurde. Am liebsten war es ihr noch, wenn V-Vyn selbst verletzt werden würde, dann musste sie sich selbst nicht mehr um ihn kümmern... Was dachte sie da eigentlich? Sie war eine Offizierin des republikanischen Geheimdienstes. Das war doch wirklich nicht ihr Niveau...

Tun Sie es!

, wiederholte sie noch einmal und zog sich zurück, um nicht selbst Schaden davon zu tragen. Andere taten es ihr gleich. Sie warf noch einen Befehl in die Runde

Wenn der Weg frei ist, könnten wir sofort in Beschuss genommen werden, also bereitet euch gleich darauf vor!

Nur wenige Minuten später tat es einen Knall und man spürte die Erschütterung fast im ganzen Gebäude, auch wenn es nur so viel Sprengstoff gewesen ist, um die Tür zu öffnen, so war es denoch keine leichte Eplosion. Staub wurde aufgewirbelt und Catherine schützte ihre Augen davor, indem sie sie schloss und den Arm davor hob. Im ersten Moment nach der Eplosion hörte man nichts. Es war völlig still, dann hörte man vereinzeltes Husten auf beiden Seiten. Cat blickte neugierig und vollkommen aufmerksam zum Eingang.
Ein Schuss löste sich von gegnerischer Seite aus und schlug in der Mauer hinter Cat ein. Es folgten drei, vier Schüsse und das Kreuzfeuer ging los. Jeder schoss, wenn auch nicht gewiss, wohin. Vereinzelt waren Schreie zu vernehmen. Auf welcher Seite die Verluste waren, würden erst erkennbar sein, wenn der Staub sich gelegt hatte. Noch war alles recht trüb...


V-Vyn, geben Sie auf!!

, schrie die junge GDlerin und hoffte darauf, dass sie ihre Chancen richtig berechnet hatte... Immernoch wurden Schüsse ausgetauscht und auch Catherine feuerte. Plötzlich erhob sich eine ihr bekannte Stimme

Glauben Sie nicht, diese Schlacht sei schon gewonnen!

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Die Turbolaserbatterien feuerten sozusagen aus allen Rohren, die Überhitzungsanzeigen wiesen auf bedrohliche Werte hin und die Raumüberwachsungseinheit piepste ihr beständig lauter werdendes Alarmierungslied.
Die Torpedos, derer acht an der Zahl näherten sich weiterhin dem Planeten, während die Fregatte ihnen in Schleichfahrt folgte. Die Turbolaser waren nicht auf die Abwehr solch kleiner Objekte ausgelegt, so dass die breiten Laserbündel durch den Raum zuckten, ohne die kleine Wolke Torpedos ernsthaft zu gefährden. Wenn Kegan wenigstens einen Schutzschirm hätte, dachte Zach, während er weiter feuerte.
Endlich, ein Zufallstreffer ließ einen der Torpedos in einer grellen Explosion vergehen. Die anderen schwirrten wegen der Druckwelle auseinander, folgten aber weiterhin dem Kurs.
Der Aufschlagsalarm schrillte auf. Die Torpedos waren heran und trafen auf die Atmosphäre Kegans. Zwei der Torpedos waren vielleicht von der vorhergehenden Explosion ihres Begleiters beschädigt, jedenfalls detonierten sie beim Aufschlag auf die Atmosphäre, ohne zu einer Gefahr zu werden. Die restlichen fünf Torpedos passierten die Barriere problemlos und rasten auf die Stadt zu.
Der Boden erzitterte. Putz kam von der Decke. Keganer und Gegenstände fielen um. Der Palast war getroffen?
Die Bildschirme flackerten. Zach ächzte sich hoch und warf einen schnellen Blick auf die Aussenüberwachung. Es brannte in der Umgebung des Palastes. Zach meinte sich an einen prachtvollen Wohnblock erinnern zu können, doch er sah nur ein schwelendes, qualmendes großes Loch im Boden. Die Westfront des Palastes stürzte zusammen, Keganer qollen zwischen den Trümmern hervor und rannten chaotisch und gespenstisch ruhig, da die Aussenkameras über keine Tonwiedergabe verfügten durcheinander und versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

Die Statusmonitore von drei weiteren Bodenforts zeigten Rot an. Also blieben nur noch vier einsatzbereite Verteidigungsstellungen.
Zach ignorierte die schrillenden Überhitzungsalarme und betätigte den Vetoschalter, um eine automatische Abschaltung der jeweiligen Fusionsgeneratoren zu verhindern. Er visierte die Fregatte an und begann mit konzentriertem Beschuss, bevor die Söldner eine weitere, diesmal definitiv tödliche Torpedosalve abfeuern konnte.

Die Strahlenbündel rasten durch den Raum und trafen hart auf die Frontschutzschilde der Fregatte. Die plötzliche Belastung der Schilde spiegelte sich in den Beschleunigungswerten des Schiffes wieder, die einen kurzen Einbruch nahmen, als Energie von den Triebwerken in die Schilde umgeleitet wurde. Die Fregatte flog ein Ausweichmanöver und richtete ihre Steuerbordseite auf den Planeten. Die Sirenen pfiffen Zach in den Ohren, während die Turbolaser weiterfeuerten.
Eine Batterie zeigte Rot an, die Ansichtskamera fiel aus, nachdem sie ein grelles Licht gezeigt hatte.
Die Fregatte feuerte eine Breitseite ab. Rote Strahlen zerschmetterten Häuser, zerrissen Straßen und verwandelten Mauern in Schlacke. Der Boden erzitterte, als der Planet sich gegen diese unbändigen Gewalten aufbäumte.
Eine weitere Batterie wurde Rot und verging in dem Feuer einer kleinen Sonne.
Die Fregatte kam wieder näher und feuerte.
Zach nahm nur am Rande wahr, dass sich ein kleines Objekt von der Fregatte löste.
Die Turbolaser schossen und überhitzten weiter. Häuser explodierten, Keganer starben. Die Söldner, von Keganern angeheuert handelten genauso skrupellos wie Zach sie kannte. Sie scherten sich nicht um ihre Kunden, sie scherten sich nicht um die zivilen Opfer. Wahrscheinlich erhofften sie sich zumindest noch zahlreiche Beute, oder Sklaven, um den Verlust der Korvette wieder wett zu machen, Zach wusste es nicht. Er wusste nur, dass in diesem Moment tausende Keganer im Feuer der Laser starben. Er spürte den Tod jedes einzelnen wie quälende Nadelstiche. Jedesmal schlugen sie auf ihn ein, wenn ein Leben verstummte.
Jemand schrie, wie in weiter Ferne. Die Alarmsirenen schrillten, eine Anzeige wechselte auf Rot.
Plötzlich Stille... Dunkelheit. Erlösung.

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- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -

Keuzfeuer! Immer wieder ertönten Schreie. Der Staub legte sich langsam, jedoch gab es kein schönes Bild ab. Catherine erkannte, dass nicht nur auf der Gegnerischen Seite extreme Verluste gemacht wurden, sondern auch auf ihrer Seite. Von den ca. 10 Männern waren nur noch 4 oder 5 übrig. Langsam gingen ihr die Ideen aus. Was sollten sie noch machen?
Plötzlich erzitterte der Boden des gesamten Gebäudetrakts.


Was...?

Nun konnte auch Cat sich nicht mehr halten und fiel wie auch die anderen zu Boden. Das Feuer wurde eingestellt. Alle waren ziemlich erschrocken und niemand wusste, was nun eigentlich mit ihnen geschah und warum alles bebte. Catherines Augen verengten sich und ihr Ausdruck wurde völlig ernst. Sie glaubte zu verstehen.

V-Vyn!!!

, schrie sie aus ihrer Deckung hervor.

V-Vyn, Ihre angeheuerten Söldner sind nicht sehr loyal Ihnen gegenüber! Sie schießen auf das Gebäude!

Stille folgte. Dann Gemurmel aus dem Konferenzraum, der auch schon zur Hälfte in Schutt und Asche lag. Es folgte ein weiteres Beben des gesamten Gebäudes. Catherine schüttelte den Kopf. Sie musste sich etwas einfallen lassen.

V-Vyn!! Wir werden alle sterben, wenn Sie uns nicht helfen!

Wieder Stille. Verdammt, warum sagte er nichts? War er schon von einem herunterstürzenden Brocken oder einem Schuss ermordet worden? Vielleicht war er wirklich tot oder nur bewusstlos, doch dann wiederlegte er ihre Vermutungen.

Ich bitte Sie, Miss Souls. Sie würden nicht einmal davor zurückschrecken, ihren Auftraggeber zu töten.

Catherine glaubte etwas in seiner Stimme zu vernehmen, das vielleicht Bedauern anzeigte. Wollte er nicht sterben? Nein, niemand wollte freiwillig sterben. Nun stand sie auf und zeigte sich aus ihrer Deckung. Sie sah hinüber zu der aufgesprengten Tür. Hinter den Trümmern erkannte sie einige wenige Männer und darunter auch V-Vyn.

Ich mache Ihnen einen Vorschlag V-Vyn!

Sie hob die Hände und somit auch den Blaster, so dass er ihn gut sehen konnte.

Wir müssen zusammen helfen, dann können wir dafür sorgen, dass dieser Planet nicht völlig untergeht. Ich bezweifle, dass das Ihre Absicht war...

So, bezweifeln Sie das? Warum?

Ganz einfach, sie wollten nur gut dastehen, aber ich sage Ihnen eines, wenn Sie dafür sorgen, dass dieser Planet nicht mehr angegriffen wird, dann wird das Volk eher auf Sie sehen, als wenn sie wüssten, dass es Ihre Schuld ist!!


V-Vyn schien nachdenklich zu werden. Vielleicht hatten sie doch noch eine Chance...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo

Ächzend erhob sich Zach vom Boden und schüttelte den Staub aus seinen Haaren. Die Erschütterungen hatten zwar aufgehört, aber durch das seltsame Rauschen in seinen Ohren drangen die schrillen Geräusche der Alarmsirenen. Ein schneller Blick zeigte Zach, dass nur noch zwei der Bodenforts einsatzbereit waren, jedoch auch Schaden genommen hatten. Sie feuerten nicht mehr. Zach sprang an die Überwachungskonsole und suchte den Monitor nach dem Reflex der Fregatte ab, doch da war nichts mehr. Die Trümmer des Schiffes, zerrissen, ausgeweidet wie ein Tier und auseinanderdriftend, trieben weiter auf den Planeten zu, stellten aber keine größere Gefahr mehr dar. Sie würden größtenteils in der Atmosphäre verglühen und wenn überhaupt nur noch als Sternenschnuppe wahrzunehmen sein. Die wenigen Raumjäger der Söldner hielten sich noch ausserhalb der Waffenreichweite des Planeten und schienen unschlüssig. Offenbar hatten sie diese Schlacht, wenn auch knapp, für sich entscheiden können.
Schnell wandte sich Zach der Bodenüberwachung zu und versuchte sich ein Bild von der dort tobenden Schlacht zu machen. Er konnte nicht viel erkennen, doch die Putschisten schienen noch in der Überzahl. Ihre Handlungen wirkten offensichtlich nicht so wie geplant, denn mit jedem Vorstoss erlitten sie schwere Rückschläge. Der Commander schien seinen Job gut zu machen.
Der nächste Gedanke galt Cat, die hoffentlich ihrerseits ebenfalls Erfolg gehabt hatte.
Zach aktivierte sein KOMM und rief sie.

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -

Catherines Comm-Link piepte, doch die Agentin ignorierte das penedrante Geräusch und wartete immer noch auf die Reaktion V-Vyns. Dieser überlegte noch, bis er sich schließlich umdrehte und mit einer Geste der Hand, auf welche die Soldaten die Waffen herunternahmen, in den Raum zurückkehrte. Cat verengte die Augen und trat vor, um ihm nachzusehen. Er ging an einen Kontrollcomputer. Sie traute ihm nicht ganz. Würde er wirklich auf ihren Vorschlag eingehen oder war es nur wieder eine seiner Fallen?

V-Vyn?

, fragte sie. Er saß nun an dem Computer und blickte zu ihr auf. Sie stand einige Meter entfernt. Auch die Soldaten schienen ihren Blick gespannt auf ihn gerichtet zu haben. Wieder ging Cat einige Schritte weiter auf ihn zu. Sie traute ihm immer noch nicht. Sie hatte ein seltsames Gefühl bei der ganzen Sache. Und dann zeigte V-Vyn ein Lächeln und verunsicherte sie somit noch mehr.

Sind Sie denn wirklich so naiv?

Und auf einmal zog er unter dem Tisch einen Blaster hervor und schoss. Catherine erschrak und hechtete sich zur Seite. Gleichzeitig begannen ihre Leute wieder auf die Putschisten zu schießen, welche nun damit beschäftigt waren, sie von Cat und V-Vyn fernzuhalten.
Catherine landete in den Trümmern der Tür, hinter einem weiteren Schreibtisch. Ein stechender Schmerz war in ihrem rechten Oberarm zu spüren, doch den Blaster hatte sie immer noch fest im Griff. Sie setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Durastahlwand. Mit der linken Hand hielt sie sich die Wunde. Ihr Gesicht schmerzverzerrt.
Verdammt, sie hätte es wissen müssen...


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Nachdem Zachs KOMM Ruf von Cat nicht beantwortet worden war, hatte Zach versucht auf das innere Überwachungssystem des Palastgebäudes zuzugreifen, was ihm auch Dank der Sicherheitscodes schnell gelungen war.
Er benötigte nur wenige Sekunden, um sich das Geschehen um die andere Einsatzgruppe auf die Monitore zu holen. In dem Moment entbrannte auch die Schießerei.
Gleichzeitig meldete sich Commander V-Tak bei Zach. Die Feinde begannen sich auf breiter Front zurückzuziehen oder zu ergeben, die Schlacht war geschlagen. Ein weiterer Trupp drang in diesem Moment in den Palast ein, um Zach und Cat zu unterstützen.

"Schicken sie den Trupp an die Position von Captain Souls!", entschied Zach ruhig während er seinerseits entschloss, ebenfalls dorthin aufzubrechen.

Still zeigte er auf zwei Soldaten.

"Sie beide blieben hier und sichern den Kontrollraum! Blockieren sie die Tür hinter uns! Die anderen kommen mit mir!"

Gesagt, getan. Zach verließ den Raum mit seinen Männern, bevor die Tür hinter ihnen blockiert wurde. Im Palast war seit dem ersten Beinahetreffer das blanke Chaos ausgebrochen. Die, die noch im Palast waren, schnappten sich alles was es zu retten galt und machten, dass sie heraus kamen. Es würde sich wohl niemand der kleinen Gruppe in den Weg stellen...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Einsatzgruppe Bravo
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -

Catherine betrachtete ihre Wunde. Es war eine Verbrennung, die durch den Laserschuss des feindlichen Blasters verursacht worden war. Die junge GDlerin legte erneut die Hand auf die Wunde und schloss die Augen, während sie versuchte Ruhe zu bewahren und tief durchzuatmen.

V-Vyn, tun Sie nichts, was sie später mal bereuen werden!

, rief sie, doch seinerseits erklang ein Lachen.

Miss Souls, ich bitte Sie. Seien Sie doch nicht so naiv.

Catherine schüttelte den Kopf und öffnete die Augen, als sie von draußen die Stimmen erklingen hörte.

- Sie bekommen Verstärkung!
- Verdammt, die sind uns in der Überzahl.

Lasst Eure Waffen fallen!!


Cat schmunzelte. V-Tak musste Verstärkung geschickt haben. Wer weiß, vielleicht war der Kampf schon gewonnen. Nun musste sie nur noch V-Vyn zum Aufgeben zwingen!

V-Vyn, geben Sie auf! Sie und Ihre Männer sind schon in der Unterzahl. Der Sieg liegt nicht mehr in Ihrer Reichweite!

Cat lauschte. Nichts war zu hören. Er antwortete nicht und so beugte sie sich vor, um aus ihrer Deckung hervorzuschauen.

Mein Sieg ist, wenn ich wenigstens noch einen mit mir untergehen lasse!

, ertönte seine Stimme nun doch wieder, doch woher? Und in diesem Augenblick erfasste sie von hinten eine Hand an der verletzten Schulter, die fürchterlich schmerzte und dabei ließ sie den Blaster fallen. Sein anderer Arm legte sich um ihren Hals. Sie griff danach, wollte seinen Arm von sich wegziehen, doch vergebens. Dann zog er sie mit sich hoch, als er aufstand. Er lockerte den Griff nicht, drückte eher noch fester zu. Seine Hand an ihrer Wunde.. Er wollte ihr Schmerzen zufügen. Das alles war vollste Absicht. Er drehte sich so, dass er zur zertrümmerten Tür blicken konnte und sie diente scheinbar als schützender Schild vor ihm. So konnte man ihm nichts anhaben...

V-Vyn machte einige Schritte rückwärts. Cat stolperte eher, als er sie einfach mit sich zog. Und als sich ihr Blick zur Tür richtete... Zach!!


- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit kleiner Gruppe aus Soldaten, feindlichen Soldaten und V-Vyn -
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - Zach, Cat, beide Einsatzgruppen, einige keganische Soldaten zur Verstärkung, V-Vyn

Gehetzt erreichte Zach den nach Ozon und Brand stinkenden Gang. Unterwegs waren einige von V-Taks Soldaten zu ihm gestoßen. Überall im Palast tobten kleine Gefechte, allerdings war die Übernahme durch regierungstreue Truppen nur noch Formsache.
Vor den rußgeschwärzten Trümmern der Tür zum Konferenzraum knieten die Soldaten von Cats Einsatzgruppe und hatten ihre Waffen auf das Innere des Raumes gerichtet. Der Kampf war offensichtlich zuende, denn niemand feuerte mehr. Zach stoppte verschwitzt seinen Lauf und wollte erst noch den nächsten Soldaten mit schwerem Atem nach dem Status fragen, als er es selber sah.
V-Vyn stand dort und hatte Cat als Geisel genommen. Sein Blaster war auf ihren Hals gerichtet und sein Blick sprühte Funken, während er triumphierend auf die keganischen Soldaten lachte.
In dem Moment begann die Welt sich um Zach zu drehen, Emotionen warfen ihn umher, er verlor sich im Wirbel der Welt. Seine Wahrnehmung verschwomm, plötzlich sah er seine Umgebung nur noch durch die vertraute Sicht der Macht, so als ob seine künstlichen Augen ihm von einer Sekunde auf die andere den Dienst versagten.
In diesem Moment kam in Zach die Erinnerung des Kusses wieder auf. Sein Herz knallte laut in seiner Brust, sein Kiefer zitterte, als ihm schmerzlich bewusst wurde, dass er diese Frau wirklich und aufrichtig liebte. Der drohende Verlust, mit dem er plötzlich konfrontiert wurde öffnete etwas in ihm, eine Art Ventil, dass bisher sicher verschlossen, ihn vor dem drohenden Wahnsinn bewahrt hatte.
Dieses Ventil platzte, Zach spürte es fast körperlich. Unbändiger Hass brandete in ihm auf, V-Vyn im Fokus. Zachs Wahrnehmung war mit einem Mal scharf und genau wie noch nie zuvor. Er erkannte durch die Macht Details, die ihm bisher immer entgangen waren. Deutlich spürte er die Angst in Cat, er hörte die Gedanken eines jeden Lebewesens um sich herum wie ein verhaltenes Wispern im Hintergrund.
Wie ein aussenstehender Beobachter, sah Zach sich dabei zu, wie er jede Regel vergessend durch die Trümmer in den Raum stürzte. Sein Gesicht war seltsam verzerrt, seine Augen fixierten V-Vyn.
Dieser weitete seine Augen verständnislos und schien etwas zu sagen. Zach sah den Nervenimpuls, der sich von V-Vyns Gehirn durch die Wirbelsäule auf den Finger zubewegte. Die Zeit stand still und Zach hielt den Finger einfach fest. Verwunderung machte sich in dem Keganer breit, als sein Finger brach und Blut spritzend davonflog. Der Blaster entglitt seinen Händen ebenso wie Cat. Zach schaute sich dabei zu, wie er einen gewaltigen Satz machte und V-Vyn zu Boden riss.
In diesem Moment zog es ihn wieder in seinen Körper zurück, die Zeit beschleunigte wieder und er wurde sich selbst wieder bewusst. Er sah im Augenwinkel, wie Cat sich wieder aufrichtete, als V-Vyn, der sich ebenfalls erstaunlich schnell von dem Schock erholt hatte, Zach schmerzhaft in die Seite trat.
V-Vyn erhob sich und fasste sich an den rechten Stiefel, wo er noch einen kleinen Blaster versteckt hielt, welchen er sofort auf den nun erstaunt blickenden Zach richtete...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - Zach, Cat, beide Einsatzgruppen, einige keganische Soldaten zur Verstärkung, V-Vyn
 
- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit Zach, beiden Einsatzgruppen, einigen keganischen Soldaten zur Verstärkung und V-Vyn -

Catherine richtete sich mühsam wieder auf und versuchte herauszubekommen, was hier eigentlich gerade geschehen war. Irgendwie hatte Zach es geschafft, sie aus ihrer unliebsamen Lage zu befreien, doch wie, war ihr ein Rätsel.
Immer noch ziemlich irritiert über das gerade Geschehene, stand Catherine da und sah mit immer größer werdenden Augen zu, wie V-Vyn den Agent trat und schließlich seinen Blaster auf ihn richtete, doch jetzt entwickelte Cat einen dermaßigen Hass auf diesen Mann, dass sie instinktiv handelte. Er widmete dem Agent seine volle Aufmerksamkeit und das war sein Fehler, den Catherine hob langsam den vorher verlorenen Blaster zu ihren Füßen auf und richtete den Lauf auf den verhassten Putschisten-Chef.


Nehmen Sie den Blaster runter und ergeben Sie sich, V-Vyn!

, sagte die GDlerin in drohendem Ton. Der ältere Mann sah sich nach ihr um. Dann lachte er

Wenn Sie auf mich schießen, Miss Souls, nehme ich Ihren Kollegen mit mir!

Catherine verengte die Augen und ihr Blick traf kurz auf Zachs. Wieder wandte sie sich an den Keganer.

Sie hatten Ihre Chance!!

In diesem Moment schoss Catherine und hoffte darauf, dass Zachs Reaktionen immer noch so gut waren. Er würde sich dann schnell genug zur Seite rollen können, bevor ihn V-Vyns Schuss erreichen würde. Im versteckten drückte Catherine mit der Linken den Daumen...

- Kegan - Stadt - Regierungsgebäude - Konferenzraum - mit Zach, beiden Einsatzgruppen, einigen keganischen Soldaten zur Verstärkung und V-Vyn -
 
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