Kelada (Kelada-System)

Kelada - Kelada City - Verwaltungsgebäude - Besprechungsraum - Darth Angelus, Shiqjat, Governor Antares

Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, eine kleine und nicht für jedermann ersichtliche Nuance, die Angelus in dieser durch ihn künstlich befeuerten Situation verriet, dass Governor Antares das kleine Spielchen präzise durchschaute. Nicht übel für einen Bürokraten. Der Krieger erwiderte das kurz aufflimmernde nonchalante Grinsen des Verwalters und festigte den Griff auf der Schulter seines Schülers ein wenig. Nein, fürwahr nicht übel. Der Governor spielte mit und reizte das Reinblut immer weiter durch seine in sich recht schlüssige Wiedergabe der imperialen Doktrin, die für Reinblüter keinen von Geburt an zustehenden Platz an der Spitze mehr sah, sondern nur für jene Wesen, die sich durchzusetzen vermochten. Shiqjat brodelte, kanalisierte offenbar Erinnerungen vergangener Schmach und schaffte es dennoch, sich zusammenzureißen und nicht seinen impulsiven Reizen nachzugeben. Darth Angelus liebte es, diese Konfrontation zu beobachten. Er hatte sie schließlich auch geschickt eingefädelt und wurde von den beiden nicht enttäuscht.

Dennoch jederzeit bereit, bei Bedarf einzugreifen, nickte er in Richtung des
Governors, der seine Ausführungen mit einem Verweis darauf beendete, dass die neue Ordnung für jede Spielfigur eine Rolle vorsah. Auch für Shiqjat und er es entweder akzeptieren konnte, oder sich - sinngemäß - dorthin verpissen sollte, wo sein gekränkter Stolz weniger Gefahr lief, in Beschlag genommen zu werden.

Der Ritter fragte nun seinen
Schüler, ob er dem Governor noch etwas zu sagen hätte. Eigentlich hätte er erwartet, dass Shiqjat, der seiner Einschätzung nach eher zur reservierten Sorte zählte, es einfach dabei belassen und schweigen würde. Doch überraschenderweise ließ es sich der junge Schüler nicht nehmen, zu antworten. In gefasstem Ton und mit kühler Miene gab er Antares Recht, um ihm zugleich zu widersprechen. Die Sith hätten die Macht im Imperium inne. Angelus lächelte kurz beinahe schon anerkennend auf, als der Nichtmensch ihn zwischendurch kurz anfunkelte.

Shiqjat war ein raffinierter Bursche. Mit dieser Aussage, der Angelus kaum widersprechen konnte, verschaffte er sich eine Art Front, die für eine klare Abgrenzung der Interessen der beiden Sith und denen des Verwalters und seiner Zunft sorgen konnte. Vorausgesetzt, Angelus würde mitspielen und ihm zustimmen. Ein netter Versuch, den er aber sofort durchschaute. Aber klug eingefädelt. Shiqjat ging noch einen Schritt auf den Governor zu und zeigte sich schließlich zumindest oberflächlich offen für ihre angepeilte Zusammenarbeit, nicht aber ohne einen gewissen schnippischen Unterton. Unbeirrt klatschte der Ritter kurz in die Hände und erhob feierlich seine Stimme:

"Hervorragend! Wir alle sind gut damit beraten, unser Potential zu nutzen und zu bündeln, um Kelada im Namen seiner Majestät Darth Allegious zu befrieden und die Ordnung wiederherzustellen."

Mit einem wölfischen Grinsen, das zwischen dem Schüler und dem Governor wechselte, fügte er noch an:

"Dieser auf Ehrlichkeit und Transparenz beruhende Austausch war wirklich erfrischend. Ich bin mir sicher, dass wir hier zum gegebenen Zeitpunkt noch einmal ansetzen und unsere philosophischen Meinungsverschiedenheiten weiter vertiefen werden."

Der
Governor entschuldigte sich in der Zwischenzeit für einen Augenblick, was Darth Angelus und Shiqjat untereinander zurückließ. Der Krieger verschränkte seine Arme und musterte den jungen Schüler:

"Also, wie würde deine Strategie lauten? Sowohl im Hinblick auf die Situation auf Kelada, als auch auf diesen Darth Kerbal. Sprich offen, Schüler."

Kelada - Kelada City - Verwaltungsgebäude - Besprechungsraum - Darth Angelus, Shiqjat, Governor Antares (kurz abwesend)
 

Name: Adras Algorab
Geschlecht: weiblich
Rasse: Rattataki
Alter: 31
Aussehen/Erscheinung: Weiße Hautfarbe, grau bis schwarze Tattoobemalung am Kopf, Drahtig
Beruf: Informationshändler, Slicer, Stellvertretende Direktorin von "Unternehmensberatung Colina" (Briefkastenfirma)
Charakter: aufgeweckt, dynamisch, einfallsreich
Fähigkeiten: Erfahrene Kämpferin, Slicer, Informationshändler, Pilot von Speederbikes
Inventar: Umhang mit Kapuze, Umhängetasche,
Portacomp, Chronometer - Modell 7643 mit integrierten Holoprojektor und KOMM-Gerät, Security-Kit (By-Pass-Gerät zum Schlösser und Systeme umgehen), farbige Steine, Datenkarten, KYD-21-Blaster

[Kolonien - Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Straßen nahe „Weit weg und ganz nah“] Adras Algorab, Arlen und Tha'klen

Ob ihr Zeitfenster von Vorbereitungszeit gut oder weniger gut ankam, bemerkte sie erst, als er darauf antwortete, dass sie sich so viel Zeit nehmen sollte, da kein Zeitdruck bestünde. Sichtlich zufrieden, klärte sich ihr Gesicht unter der Kapuze zu einem sehr breiten Lächeln auf. Wer arbeitete schon gerne unter Zeitdruck. Kurz wurde Treffpunkt und Zeit ausgehandelt, bis sich ihre Wege trennten. Sicherheitshalber ging sie mit schnellen Schritten um die Ecke, den zuvor ausgedachten Fluchtweg, falls sich ihr Kunde doch entscheiden sollte. Sicher war sicher. Sobald sie um die Ecke des Verhandlungsortes verschwunden war, bog sie ein paar mal um Ecken, durch Gassen und Häuserschluchten, bis sie komplett aus der Öffentlichkeit und Sicht aller neugierigen Häschern verschwunden war.

Das Treffen lief gut, doch nun ging es mit der Vorbereitung los. Kaum bog sie in einen Häuseraufgang ein, zückte sie ihren Portacomp aus der Tasche und tippe all ihre geistigen Notizen in ihr Gerät, um diese nicht zu vergessen. Sie brauchte nicht nur Datenkassetten, sie brauchte auch Verschlüsselungsprogramme, Übersetzungsprogramme, Handschuhe, eine Maske für die Verschleierung ihrer Identität und Spuren, dazu noch ein Rootkit, als auch eine Idee, wie sie die erbeuteten Daten sicher stellen konnte, um nicht Gefahr zu laufen, gleich vor Ort kalt gestellt zu werden.

Nach fast einer Stunde des 'Haken schlagens' wie ein Hase, kam sie in ihre Wohnung an und machte es sich erst mal gemütlich. Sie machte sich einen Entspannungstee und ging ihre Einkaufsliste durch, was sie wo bekommen würde. Schnell fand sie ihre Antwort und ging einige Programmzeilen durch, die sie noch programmieren wollte. Zuerst lud sie sich das Übersetzungsprogramm auf ihr Portacomp runter, dann das Rootkit, womit sie verhindern konnte, dass User eines Terminals von illegalen Zugriffen seines Computers bemerken konnten. Wo sie es herunter laden konnte, wusste sie schon, doch dafür brauchte sie noch eine weitere Datenkassette, die sie noch nicht hatte. Das gute an Rootkits waren, dass Anmeldungen von Kriminellen auf dem Computer verschleiert wurden, ebenso wie die mit diesem Vorgang verbundenen Dateien und Prozessen. Davon ab, konnte man alle Aktivitätsverläufe auf jeden Computer – systembedingt von Natur aus – löschen, wenn man wusste, wo die Einstellungen dazu zu finden waren.

Der Tag der Rattataki fing recht früh an, es gab viel zu tun. Zuerst ging sie ins 'Unternehmensgründung/Firmenberatung" ihres großen Auftraggebers (Pumpkin), sprich der Scheinfirma. Dort angekommen, klopfte sie an der Zwischentür drei mal kurz, Pause, zwei mal kurz, Pause, einmal kurz. Dann öffnete sich die Tür und der schwebende XA-540 Sekretärdroide ließ sie ins Büro ins Hinterzimmer. In kurzen Worten erklärte sie, dass sie sich an einen der Computer anschließen müsse, aber der Sekretärdroide wie gewohnt weiter arbeiten könne. Sie schloss mit einem Kabel ihr Portacomp an, setzte sich mit dem Rücken an den Tisch und teilte den anwesenden Droiden mit, dass sie heute Abend einen Slicer-Auftrag hätte. Sollte sie Morgen Mittag nicht hier auftauchen, wäre ihr wohl etwas passiert und sie sollten sowohl Freyo, also auch Pumpkin über ihr Verschwinden mitteilen. Während sie das Übersetzungsprogramm und das Rootkit herunter lud, teilte sie den Droiden jedes Detail des Treffens und Auftrag mit, dass sie sammeln konnte. Nach knapp einer halben Stunde, erhob sie sich wieder und meinte mit knappen Worten, dass sie noch etwas zu tun hätte und verließ das Büro, zurück auf die Straße.

Sie benötigte immer noch eine Maske, Handschuhe und Datenkassetten. Die Rattataki wusste auch, wo sie ihre Ausrüstung her bekommen würde, doch zuvor – solange noch nicht viel Betrieb auf den Platz des imperialen Friedens war – schaute sie sich in der Nähe um und untersuchte die Seitengassen, wie auch umlegenden Container, Tonnen, Kisten und Geschäfte, geschweige Nieschen, wo man sich temporär verstecken konnte. Ihr Ziel war es, bereits jetzt sich um eine Fluchtmöglichkeit zu bemühen, sollte das Treffen eine Falle sein oder etwas anderes Unplanmäßiges schief gehen. Vorbereitung war das A und O in diesem Geschäft. Sie schlenderte durch die Straßen, versuchte sich so unscheinbar wie möglich zu verhalten, während sie an der einen oder anderen imperialen Truppe vorbei ging, blieb an einigen Ständen stehen, durchschaute das Angebot, um sich dann weiter auf den Weg zu machen.

Langsam erwachte die Stadt zum Leben, doch ihr Ziel war ein spezielles Warenlager in der Nähe des Raumhafens. Die heruntergekommenen und renovierungsbedürftigen Warenlager wurden meist von Bauern angemietet, doch inmitten dieser befand sich ein Geschäft, der direkt einen Lagerverkauf machte. Gwell – der toydarianische Händler des Geschäftes – betrieb als findiger Geschäftsmann das Lager und verkaufte direkt aus der Halle diverse Produkte. Man könnte sein Lager als 'Gemischtwarenladen' verstehen, sofern die Unordnung im Laden einen nicht störte.

Äußerlich wirkte das 'Geschäft', wie die umliegenden Lager, nur ein großes Rolltor, dass hochgezogen wurde und ein aufgehängtes Schild an einer Kette, dass über dem Tor an einem Nagel hing, verriet, dass hier eine Art Geschäft sein soll. Das aufgehängte Schild prangerte seinen Namen: "Gwell's Glücksgrube" und wurde wohl nach Ladenschluss wieder abgehängt, um Dieben und Einbrechern keinen Anreiz zu geben, genau hier einzubrechen. Die ersten zwei Meter im Lager wurden mit Tischen und Gefriertruhen bestellt, um Lebensmittel der umliegenden Bauern zu verkaufen. Weiter hinten im "Laden", waren diverse Regale und Kleiderstangen aufgestellt, wo sowohl technische Geräte, als auch Kleidungen präsentiert wurden. Das eigentliche Warenlager befand sich hinter unzähligen Kisten, die als Sichtschutz dienen sollten, wo das wirkliche Chaos herrschte.

Im 'Laden' angekommen, befahl der Toydarianer seinen ASP-Arbeiterdroiden an, Waren von einer Seite auf die Andere zu deponieren, um einige Regale neu aufzufüllen. Dabei schien er recht unschlüssig und ließ den armen Droiden die selbe Kiste drei mal hin und her schieben. Kaum betrat die drahtige Rattataki den Eingang, zog sie sofort die Aufmerksamkeit des Inhabers auf sich, der prompt heran schwang und mit Engelszungen seine Kundin begrüßte und umgarnte. Gwell und Adras kannten sich flüchtig, da sie früher hier selbstgemachten Sprengstoff veräußerte und nach Anheuerung Pumpkin's Ausrüstung (wie Datenkassetten) kaufte. Ein kurzer Blick genügte den Geschäftsmann, um zu sehen, dass Adras mit seiner Ware – hier: Umhängetasche und Umhang – immer noch zufrieden war, die sie vor langer Zeit bei ihm erworben hatte. Nach kurzem Smalltalk, fragte er sie, wonach sie suche und während sie das Geschäft betrat, um sich etwas umzuschauen, bestellte sie zwei Datenkassetten und ein paar Handschuhe. Sofort schwang er sich wieder hinter den Tresen und breitete die Datenkassetten auf den Tresen aus, während die drahtige Rattataki die Kleiderabteilung durchstöberte und sich ein paar Handschuhe anprobierte. Gesucht und gefunden, legte sie die gewünschten Handschuhe zum Tresen, lehnte sich etwas verschwörerisch vor und fragte dezent nach einer Gesichtsmaske und nach speziellen Data-Padds, die sie bräuchte. Der Toydarianer strich sich übers Kinn, überlegte kurz und meinte dann, dass er PADDs hätte, aber nicht ganz verstehe, was sie mit 'speziell' meinte. Als sie das Wort "Kryodex" erwähnte, wusste er sofort, was sie meinte. Kryodex-Data-PADDs waren modifizierte Datapads, die mit einer Verschlüsselungseinheit versehen wurden, um Nachrichten verschlüsselt von einem Gerät zum Anderen (untereinander) zu senden ohne dass es andere lesen konnten. Doch das begehrte Gut konnte er leider nicht anbieten, dafür hätte er aber eine ganze Kiste voller Gesichtsmasken für den Wintersport. Er ließ seinen ASP-Arbeitsdroiden die Kiste heran bringen, damit die Rattataki sich eine aussuchen könne. Nach etwas Stöbern, griff sie sich eine passende und legte sie zu den Handschuhen und Datenkassetten. Noch bevor sie das gesuchte Gut erwarb, schlenderte sie zu den restlichen, ausgestellten Kleidungsstücken, um sich interessiert der Mode zu widmen. Nicht, dass sie das Geld dafür hätte oder die Zeit für eine ausgiebige Shopping-Tour, aber den Puls der Zeit zu wissen, war nie verkehrt. Schnell wanderte Waren und Credits ihre Besitzer, machte sich die Slicerin wieder schnell auf den Weg. Nachdem die Sachen in ihre Umhängetasche verstaut waren, begab sie sich wieder zurück nach Hause, wo sie sich um Verschlüsselung der Datenkassette kümmerte und alle notwendigen Programme für den Auftrag auf die andere Datenkassette speicherte.

Die Zeit drängte etwas, da bereits heute Nacht der Auftrag los gehen sollte. Gekonnt, schnellten ihre Finger über die Tasten ihres tragbaren Computers, bis sie sichtlich zufrieden alles verstauen konnte. Zuletzt, zog sie sich um, um sich auf das Treffen vorzubereiten. Als die Sonne bereits den Horizont berührte, streifte die Slicerin wieder durch die Straßen. Nun in dunklerer Kleidung und Umhang mit Kapuze – letzteres aber nicht über den Kopf gezogen, wartete sie in einer versteckten Gasse darauf, dass es Nacht wurde. Die Zwischenzeit nutzte sie, um noch mal ihr Arbeitsgerät – das Portacomp und Security-Kit – zu kontrollieren. Ihr Blaster war immer noch unter den Umhang, in ihrer Umhängetasche deponiert und gesichert, genauso die Maske, die ihre Identität verschleiern würde. Ein kurzer Griff in ihre Tasche verriet auch, dass sie noch ein paar farbige Steine dabei hatte, um Botschaften hinterlassen zu können. Von ihrer Seite aus, konnte es los gehen und auch ihr Herzschlag wurde immer aufgeregter und schneller.

[Kolonien- Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Straßen nahe „Platzdes imperialen Friedens“] Adras Algorab, Arlen und Tha'klen​
 

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[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Besprechungssaal] Anthony Antares, Darth Angelus, Shiqjat, Leibgardisten, andere NPCs


Wie es
der Gouverneur erwartete, ließ die Rückmeldung auf seine Belehrung des Sith-Novizen nicht lange auf sich warten. Noch während Antares mit dem Rücken zu Shiqjat und Darth Angelus stand, setzte ersterer zur Widerrede an. Während er zwar recht gab, dass man sich behaupten müsse, sah er nicht die Menschen an der Spitze der Machtpyramide, sondern die Sith. Eine vorhersehbare Aussage, bedenkt man doch die Abstammung dieses Hochstaplers.

Zunächst schenkte der Gouverneur der Aussage wenig Aufmerksamkeit, denn erschien nach einem erneuten Knopfdruck ein kleines Hologramm des Vize-Gouverneurs,
Arlan Nost, der einen kurzen Bericht hinsichtlich des Ausbaus der Raumstation von Quarzite vorstellte.

„Guten Tag, Sir!“, begrüßte Nost den Gouverneur respektvoll.

Antares antwortete erwartungsvoll: „Sprechen Sie, Vize-Gouverneur. Ich hoffe doch sehr, dass wir Fortschritte hinsichtlich Quarzite gemacht haben?“

Eifrig nickte Nost: „Jawohl, ausreichend Fortschritte, um den tatsächlichen Bau der Erweiterung ins Visier nehmen zu können." Nach einem kurzen Blick nach unten, auf sein Datapad, fügte Nost hinzu:“ Die Präfektin und ich haben alles Nötige vorbereitet, um Mannstärke und Material nach Quarzite schicken zu können. Wir warten nur noch auf die Bestätigung von Seiten der Verwaltung Quarzites.“

Zufrieden nickte der Gouverneur:
„Hervorragend, ich werde umgehend eine Übertragung nach Quarzite senden und Sie benachrichtigen, sobald ich die Bestätigung erhalten habe.“

Die Übertragung endete und Antares drehte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Händen und einem gehobenen Kinn zu den beiden Sith. Auf Darth Angelus‘ Worte, dass alle gut damit beraten wären, würde man das Potential nutzen und bündeln, um Kelada zu befrieden und Ordnung zu schaffen, und den Kommentar hinsichtlich der Ehrlichkeit und Transparenz des Austausches, den man wann anders noch einmal vertiefen könne, nickte der Bürokrat scharf grinsend.

Er entgegnete Darth Kerbal anschauend ruhig: „Wohl war, so ehrlich und…transparent…dieser Austausch auch sein mag, befriedet er diesen Planeten nicht. Vertagen wir ihn auf danach und kümmern uns zunächst um das Wesentliche. Im Ziel, das Galaktische Imperium zu einer neuen Größe zu führen, stehen wir vermutlich alle vereint, nicht wahr?"

Zwar war er an keiner Fortsetzung der Diskussion interessiert, nicht zuletzt, weil es eine Peinlichkeit wäre, mit einem minderwertigen Lebewesen zu philosophieren, besonders wenn es noch dazu ein Novize der Sith war, doch wollte Antares die Widerrede auch nicht völlig unbeantwortet lassen. Sein Blick wendete sich von Angelus ab und schwenkte zum Novizen, den er mit einer herrischen Überlegenheit anblickte, wobei er mahnte: „Ich danke für Ihre Einschätzung, Novize. Es ist durchaus bemerkenswert, wie loyal Sie gegenüber Ihrer Überzeugung sind. Von einem Krieger hätte ich auch nichts anderes erwartet und verstehe entsprechend auch, dass derartige feine Nuancen nicht für jeden offensichtlich und erkennbar sind."

Mit einem kurzen Handgriff richtete sich der Gouverneur seinen kragen und fügte hinzu: „Wie dem auch sei: Ich muss sie bitten, mich kurz zu entschuldigen. Wie sie vielleicht mitbekommen haben, muss ich mich schnellstens um eine dringliche Angelegenheit kümmern, die meiner Aufmerksamkeit bedarf. Es handelt sich nur um Minuten, sein sie versichert."

Kurz nickend, einen kalten Blick aufgezogen und eine düstere Aura, die viele abschrecken würde, ausstrahlend, schritt der Gouverneur an beiden Sith vorbei. Zügig eilte der Gouverneur durch die langen und prachtvoll dekorierten Gänge des Verwaltungshauptsitzes Keladas und des ganzen Planeten, um am Ende an seinem wohligen Büro anzukommen und sich vor seinen Schreibtisch in den Bürostuhl zu setzen. Er aktivierte das in den Tisch eingearbeitete Kommunikationsmodul und bereitete eine Übertragung nach Quarzite vor.



[Übertragung an Moora Nima – Vize-Gouverneurin von Quarzite]
Kolonien – Kelada-System – Kelada – Anthony Antares


Ein freundlich schauender Mann, der Gouverneur von Kelada, erschien mit auf dem Schreibtisch ineinander verschränkten Händen und begann zu sprechen:
„Ich grüße Sie, Vize-Gouverneurin!

Ich hoffe, es geht Ihnen und Quarzite gut? Mein Stellvertreter hat mich soeben mit guten Nachrichten hinsichtlich des Ausbaus der Raumstation von Quarzite erfreuen können. Kelada kann ausreichend Arbeitskraft und die nötigen Materialien für einen Ausbau Ihrer Raumstation bereitstellen, um den Umschlag von Pogoyafrüchten und gegebenenfalls anderen Güter, wie wir es vereinbart hatten, zu vereinfachen und das Volumen zu erhöhen.

Ich benötige lediglich die Bestätigung von Quarzite, dann veranlasse ich den Transit der Arbeiter, Ingenieure und Ressourcen und der Ausbau kann beginnen. Natürlich tragen wir die Kosten.

Wir warten gespannt auf Ihre Antwort, lassen Sie uns nicht allzu lange warten. Richten Sie dem Gouverneur meine besten Grüße aus.“


Mit einem freundlichen Lächeln des Gouverneurs brach die Übertragung ab und sein Hologramm zerfiel.

[Ende der Übertragung]


[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares
 
[ Kolonien / Kelada-System / Kelada / Colina / Gasse nahe des Platz des Imperialen Friedens ] Arlen und Tha'klen

Es war ein neuer Tag. Die Sonne des Kelada-Systems stand jedoch bereits tief über der Stadt und hüllte selbst die engen Seitengassen Colinas in staubiges, rotes Licht. Kerbal hatte die Erschöpfung des gestrigen Tages zwar nicht vergessen, hatte seine Belastbarkeit jedoch wiederhergestellt. Das gleiche konnte man zwar nicht von Tha’klen behaupten, doch würde der:die Verpine hoffentlich auf dieser Mission nicht wieder bis an seine:ihre Grenzen gebracht werden. Wenn alles nach Plan lief, würde der heutige Abend sogar relativ entspannt werden.

Gekleidet war Kerbal in ausladende Gewänder und eine dunkle Maske, die er bei einem Straßenhändler erstanden hatte. Zwar musste die Bibliothek nicht länger zum Schutz sich dort versteckender Nichtmenschen geheim gehalten werden – diesen Aspekt der Mission hatte Kerbal auf seiner Flucht aus den Minen vermasselt – doch musste der Gouverneur trotzdem nicht wissen, was genau er den ganzen Tag trieb. Daher hatte er auch beschlossen heute mal wieder das Lichtschwert stecken zu lassen und hielt stattdessen ein abgenutztes E-11 Blastergewehr in der Armbeuge. Entspannt lehnte er sich in der Seitengasse neben einen Mülleimer und wartete auf die Ankunft der Slicerin.


„Schick.“

, kommentierte er schließlich den Aufzug der Frau, als sie sich zum vereinbarten Zeitpunkt bei ihnen einfand. Wie auch gestern verbarg sie ihr Gesicht, doch war es eindeutig die Aura der Person, mit der er gesprochen hatte.

„Also gut. Folgender Plan:“

, sagte Kerbal zu ihr und warf ihr aus den Augenlöchern seiner Maske einen durchdringenden Blick zu.

„Wir steigen hier in der Gasse in die Kanalisation ein und gehen dann zu Fuß zur Bibliothek. Den Weg bin ich bereits einmal gegangen; es dauert etwa eine halbe Stunde, bis wir da sind. Im Inneren der Bibliothek befindet sich ein Squad Soldaten, die dort nach dem Rechten sehen. Die abzulenken ist meine Aufgabe. Mein…Kollege gibt dir bei der Beschaffung der Daten Rückendeckung.“

Kurz hatte Kerbal ‚Schüler‘ sagen wollen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Die Slicerin musste ja nicht alle verfügbare Informationen aufs Brot geschmiert bekommen.

„Die Informationen, auf die ich aus bin, beziehen sich auf den alten Jedi-Tempel, den es hier auf Kelada geben soll. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn es irgendwo noch Koordinaten bezüglich seines Standortes gibt, dann hier. Wie besprochen also: Du suchst nach den Standortinformationen, speicherst sie mir ab und ersetzt sie anschließend durch Blödsinn. Noch Fragen?“

Nachdem alles geklärt war, war es endlich so weit. Kerbal öffnete den Gully und sprang, ohne zu zögern, in den Kanal hinab. Erneut schwappte ihm der üble Geruch nach Ausscheidungen diverser Alienspezies entgegen, doch diesmal war er vorbereitet. Die Slicerin folgte und schließlich Tha’klen. Nachdem der Eingang wieder verschlossen worden war, ging es los und Kerbal begann damit, die auswendig gelernte Strecke zurückzuverfolgen. Einen direkten Kurs zur Bibliothek gab es nicht, weswegen sie einen Zickzackkurs einschlugen, der sie über vierzehn Ecken und die ein oder andere kurze Treppe zu ihrem Ziel bringen würde. Unterdessen hatte der Sith seine Sinne ausgestreckt, bereit einen jeden imperialen Soldaten zu erspüren, bevor sie ihn sahen. Doch zu seiner Erleichterung hatte sich niemand nach hier unten verirrt.

Schließlich standen sie vor der Mauer, die sie in den Innenbereich führen würde. Noch immer sah man schwach die runde Einkerbung, die er
beim letzten Mal in die Wand geschnitten hatte. So weit so gut. Mit einem Seitenblick auf die Slicerin vergewisserte er sich, dass sie bereit war, dann stellte er das Blastergewehr zur Seite und legte seine Hände an die Mauer. Vorsichtig streckte er seinen Geist aus und packte das herausgetrennte, jedoch wieder zurückgesetzte Stück Mauer mit der Macht. Sanft hob er es aus der Wand und stellte es neben dem entstandenen Loch wieder ab. Dann löste er seine Hände von dem Stein und packte wieder sein Blastergewehr. Dieses Manöver war natürlich bloße Show gewesen, um nicht direkt zu enthüllen, dass er über die Macht verfügte. Die Slicerin würde hoffentlich annehmen, dass er das Stück Mauer mit irgendeiner technischen Spielerei bewegt hatte.

„Also dann, gute Jagd.“

, sagte er mit einem Nicken in ihre Richtung und betrat die spärlich beleuchtete Bibliothek. Die Soldaten spürte er bereits ganz in der Nähe.


[ Kolonien / Kelada-System / Colina / Kanalisation unter dem Platz des Imperialen Friedens ] Kerbal und Tha'klen, sowie Adras
 

Name: Adras Algorab
Geschlecht: weiblich
Rasse: Rattataki
Alter: 31
Aussehen/Erscheinung: Weiße Hautfarbe, grau bis schwarze Tattoobemalung am Kopf, Drahtig
Beruf: Informationshändler, Slicer, Stellvertretende Direktorin von "Unternehmensberatung Colina" (Briefkastenfirma)
Charakter: aufgeweckt,dynamisch, einfallsreich
Fähigkeiten: Erfahrene Kämpferin, Slicer, Informationshändler, Pilot von Speederbikes
Inventar: Umhangmit Kapuze, Umhängetasche, Maske, Handschuhe,
Portacomp, Chronometer- Modell 7643 mit integrierten Holoprojektor und KOMM-Gerät, Security-Kit (By-Pass-Gerät zum Schlösser und Systeme umgehen), farbige Steine,Datenkarten, KYD-21-Blaster

[Kolonien - Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Straßen nahe „Platz des imperialen Friedens“] Adras Algorab, Arlen und Tha'klen

Es war Zeit, als die Stadt sich immer mehr im Kleid von Dunkelheit hüllte. In einer Gasse, an der Häuserwand, neben einem Mülleimer, konnte sie eine maskierte Gestalt sehen, die mit ausladenden Gewand dort wartete. Sie zog sich schnell die Maske über den Kopf, gefolgt von der Kapuze, schaute nochmal um sich, um dann mit dem KYD-21-Blaster im Ärmel, den Platz zügig und unauffällig in einem Bogen zu überqueren. Dort angekommen, kommentierte ihr Auftraggeber ihren Aufzug mit einem Wort, kam dann aber kommentarlos zur Sache. Er erklärte kurz und bündig, wie sie zum Zielort gelangten, wobei sich heraus stellte, dass der Treffpunkt nicht unabsichtlich gewählt wurde. Es ging durch den Gulli in die Kanalisation, 30 Minuten Fußmarsch, den er zuvor schon mal besichtigt hatte, um die Bibliothek zu erreichen. Sie rümpfte etwas die Nase, was man aber aufgrund der Maske schlecht sehen konnte. Schon vor dem Gulli konnte man das Unrat erschnuppern, der da unten wartete. Damit hatte sie nicht gerechnet, genauso wenig, dass sie eine Lichtquelle benötige. Kurz wurde sie über das Vorgehen aufgeklärt, dass im Inneren der Bibliothek ein Squad an Soldaten sei und der 'Kollege', den sie jetzt kurz musterte – ihn als etwas bulkig empfand – ihn aber kurz anerkennend zunickte. Dann erklärte er noch einmal, welche Art von Informationen er aus war, speziell ging es um Koordinaten und Standortinformationen eines Jedi-Tempels auf Kelada, die sie suchen,für ihn speichern und ersetzen sollten. Auf die Frage, ob sie noch Fragen hätte, schüttelte sie den Kopf und verstaute den Blaster aus den Ärmel in ihre Tasche, dass dieser nicht aus versehen heraus fiel.

Während ihr sportlicher Auftraggeber einfach in den Gulli sprang, kletterte die Rattataki die Leiter in die Kanalisation herunter und roch immer mehr den übel riechenden Gestank, der ihr spätestens am Boden fast zu Erbrechen brachte. Etwas beschwerend über den Gestank, hielt sie sich den Unterarm vor den maskierten Mund und motzte unverständlich, dass sie wohl nur noch durch den Mund atmen werde, was es aber nicht sonderlich besser machte. Für's Erste ging es, aber hinterließen einen wiederlichen Geschmack auf der Zunge. Immer wieder setzte sie zum würgen an, konnte aber ihre Mahlzeit drinnen behalten. Ab und an entschuldigte sie sich für das Würgen, doch mit derlei Gerüchen und Gestank hatte sie weder zuvor zu tun gehabt, noch war sie geistigdarauf vorbereitet. Während sie im Zick-Zack-Kurs durch dieKanalisation watteten, wusste Adras eins. Die Schuhe, wenn nicht sogar die gesamte Kleidung konnte sie danach wegschmeißen. Am Liebsten würde sie sich der Situation entziehen, doch Auftrag waA uftrag. Es roch nicht immer alles nach Rosen und Weihwasser. Klar war aber, danach würde sich die Slicerin intensiv duschen, notfalls sogar mit aggressiven Mitteln Häuten. Glücklicherweise hatte sie keine Haare, sonst würde sich der Gestank noch darin festsetzen und das aus den Haaren raus zu kriegen, war für Frauen immer ein Graus.

Als sie dann irgendwann vor einer Mauer ankamen – den Rückweg konnte sie sich aufgrund des Würgens und Gestankes kaum merken, sah aber ab und an einige Leitern gen Oberfläche – lehnte sie sich kurz gegen die Wand und murmelte etwas mürrisch (eher zu sich):

"Das nächste mal werd ich mich vorher informieren und dann einen 'Gestankzuschlag' verlangen."

Doch sie versuchte die Not zur Kür zu machen und schaute den Auftraggeber an, der sie kurz anblickte, im Schlepptau sein 'Kollege', der gut Schritt halten konnte. Ihre Hand wanderte in ihre Tasche, umgriff den Blaster als Ganzes, um diesen in äußerster Not heraus holen zu können. Sie schaute auf die Wand, dem sich der Auftraggeber widmete und meinte, eine gewisse Einkerbung zu erkennen. Doch vom Mauerwerk innerhalb der Kanalisation hatte sie keine Ahnung, daher beließ sie es dabei und verfolgte nur die Bewegungen ihres Begleiters, wie er den Blaster ablegte und seine Hände an die Mauer drückte. Verwirrt, interessiert und überrascht fasziniert, beobachtete sie, wie der Typ ein Stück Mauerwerk aus der Fassade hob und es beiseite stellte. Eine Fake-Tür? Ein geheimer Eingang? Als er dann wieder das Blastergewehr griff und 'gute Jagd' wünschte, betrat er die spärlich beleuchtete Bibliothek.

Auch Adras ließ die Kanalisation und stützte sich am 'Eingang' ein, um die Bibliothek betreten zu können. Dabei befühlte sie einmal, wie sauber und wie dick der "Eingang" war – der zuvor von Kerbal geschaffen wurde. Nahm es aber nur zur Kenntnis und sah sich einer beleuchteten Bibliothek entgegen. Die Luft hier war zwar muffig, aber deutlich besser als in der Kanalisation. Als sich der Mann in eine Richtung bewegte, ihr eine andere Richtung empfahl, griff sie noch einmal ihren Blaster in der Hand und bewegte sich verstohlen durch die modrigen Gänge der Bibliothek. Ihr 'Anhang' folgte ihr wortlos, was sie spürte und im Augenwinkel wahrnahm. Uninteressiert, ging sie einige Gänge entlang, versuchte sich zuorientieren, bis sie an einem noch nicht eingestürzten Hauptgang ankam. Abgesehen vom bemoosten Teil der Wände und Schränke – immerhin schien sich die Natur Stück für Stück das Gebiet wiedereinzuverleiben – vernahm sie ein paar alte Stofffetzen und Zelte. Sie griff sich ihren KYD-21-Blaster dieses mal richtig und nickte in die Richtung, in der die behelfmäßige Behausung – zwischen zwei Regalen – aufgespannt wurde. Von Deckung zu Deckung, huschten sie zwischen den alten, zerschlissenen Sitzgelegenheiten näher und vernahmen ein Rascheln, was Adras zu erhöhter Wachsamkeit und Obacht veranlasste. Sie waren nicht alleine. Sie schaute kurz nach oben, um sich und inspizierte die Gegend. Der gesamte Ort war verlassen, verfallen und teils einsturzgefährdet. In etwas weiterer Entfernung, war sogar die Decke eingestürzt und hat die Bibliothek unter sich begraben. Adras' Sinne waren geschärft. Ein Kratzen, tippeln und knabbern, bis etwas aus dem Vorhang der aufgespannten Zelte hervorschnellte und in den Schutthaufen verschwand. Seufzend flüsterte sie zu ihrem Begleiter:

"Fehlalarm. War wohl irgend nen Nagetier."

Sie richtete sich etwas auf und überblickte noch einmal den Hauptgang, der viele Sitzmöglichkeiten des Studierens und Lesens bot, doch weit und breit keine Terminals. Der Ort hatte deutlich bessere Zeiten gesehen, doch ein bisschen Neugierde berührte Adras schon, wie dieser Ort wohl früher aussah. Etwas zielsicherer, ging sie zu einender stoffbedeckten Regale, lüftete mit dem Blaster den Stoff hoch und sah einen notdürftigen Schlafplatz mit Müll. Es schien so, als hätte hier jemand gehaust. Sie schaute nochmal zu ihrem Begleiter und fragte mehr rhetorisch zu ihm:

"Wo habt ihr mich überhaupt mit reingeschleppt?!"

Sie hatte sich alles etwas anders vorgestellt. Einfacher? Vielleicht. Jedenfalls nicht so. Das Ganze glich mehr einer Schnitzeljagd anstatt einer einfachen Slicer-Arbeit. Etwas verloren und Gedankenversunken, stand sie an Ort und Stelle und musste sich erst einmal sammeln. Angenommen, das hier wäre eine voll funktionstüchtige Bibliothek. In dieser Bibliothek waren Daten, die sie finden muss. Herum rennen und jedes Regal absuchen war zu ineffizient. Also musste es eine Hauptschnittstelle geben, wo alle Daten verwaltet werden und diese galt es zu finden. Sie winkte ihren Begleiter hinter sich her und folgte den Haupfgang.​

"Sag mal, wie heißt du eigentlich? Ähm, ich meinte, wie soll ich dich nennen?"

Anonymität war eine Sache für sich, aber trotzdem, musste man sich irgendwie ansprechen und warnen. Welchen Namen hatte sie ihren Auftraggeber überhaupt genannt? Soweit sie sich erinnern konnte, gar keinen. Im Blickwinkel, schaute sie ab und an zu ihrem Begleiter und fand dessen Silhouette irgendwie merkwürdig. Aber wahrscheinlich war das Jeder, der sich verhüllte.

[Kolonien- Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Untergrund Bibliothek] Adras Algorab, Tha'klen​
 
[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares


Nachdenklich blieb Anthony noch eine kurze Zeit auf seinem bequemen Bürostuhl sitzen. Leicht angespannt dachte er über Darth Angelus und seinen Novizen nach, führte immer wieder gedankliche Rechnungen zu den potenziellen Kosten und dem sich hoffentlich auszahlenden Nutzen durch. Die Gefahr, die vom Einsatz zweier weiterer Sith ausging, war beträchtlich. Darth Kerbal hatte bisher zwar insbesondere hinsichtlich der Aushebung der Unterwelt gute Arbeit geleistet, zumindest laut dem, was der Gouverneur von Commander Blaise erfuhr, doch verursachte er auch nicht zu vernachlässigende Kollateralschäden. Zwei weitere Sith, auf dessen Kooperation sich nur in Grenzen verlassen werden konnte, könnten mehr Schaden als Nutzen bringen. Antares müsse sich definitiv darum kümmern, im Notfall eine Reißleine ziehen zu können, die ihm diese Fremdkörper vom Hals schaffen würde.

Nähere Überlegungen wurden dem Gouverneur aber verwehrt, als das Kommunikationsmodul seines Schreibtisches eine eingehende Live-Übertragung signalisierte. War es Vize-Gouverneurin Nima, die bereits jetzt antwortete? Das wäre zu schnell. Zügig richtete sich Antares den Kragen, holte einmal Luft und entspannte seine Hände dann rautenförmig auf dem Schreibtisch.




[LIVE-Übertragung zwischen Ridley Solaris und Anthony Antares]
Innerer Rand – Pyrshak-System – Orbit von Manaan – Ridley Solaris
Kolonien – Kelada-System – Kelada – Anthony Antares


Die Übertragung wurde verbunden und das Hologramm baute sich zu einer menschlichen Figur zusammen, die zeitgleich, breit lächelnd, das Wort ergriff. Es war Ridley Solaris, der Gouverneur von Truuine. Eilig rief Antares sein Wissen über den geplanten Deal ab. Aquatische Nichtmenschen…Neutronium…Es ist einige Zeit vergangen, die Scans und damit die Zählungen der Nicht-Menschen aus den von Präfektin Foss designierten Dörfern müssten abgeschlossen sein und auf Antares‘ Datapad vorliegen. Auch 10% des Neutroniums waren bereits durch die Revidierung des Deals mit Protara für den Export vorgesehen.

Mit einem freundlichen Tonfall begrüßte Solaris den Gouverneur von Kelada und erfreute sich daran, Antares mehr oder weniger persönlich kennlernen zu dürfen. Freundlich nickend brachte er seinen Zuspruch zum Ausdruck, während Solaris beteuerte, dass es dennoch nur ein Holotreffen war. Er ließ Truuine schon zu lang allein, als dass er einen erneuten Besuch auf einem weiteren Planeten machen konnte.

Freundlich antwortete Antares:
„Die Freude ist ganz meinerseits, Gouverneur Solaris. Selbstverständlich respektiere ich Ihre Entscheidung, es bei einem Hologespräch zu belassen. Zugegebenermaßen bedarf Kelada aktuell auch meiner ungeschmälerten Aufmerksamkeit.“

An dem Glass nippend folgte Solaris mit der Frage, wie die Geschäfte auf Kelada denn laufen würden. Auch fragte er nach konkreten Zahlen, die Antares haben könnte, wobei er betonte, dass sie jeden aquatischen Nicht-Menschen gebrauchen könnten.

Zufrieden lächelnd antwortete Anthony, während er seinen Blick auf sein Datapad richtete und die Akte suchte, die ihm die genauen Zahlen zur Population der gefragten Nicht-menschen liefern sollte:
„Zufriedenstellend trifft es äußerst gut. Wir verzeichnen äußerst positive Entwicklungen bei der Zerschlagung der planetaren Unterwelt, insbesondere in Kelada-City, unserer Hauptstadt. Erst letztens konnte mein Commander einen Außenposten des Widerstandes unschädlich machen. Der Neutronium-Abbau wird ebenfalls von Woche zu Woche ertragreicher.“

Antares legte eine kurze Pause ein, als er mit einem finalen Knopfdruck die Daten der Zählungen vor Augen hatte. Sein freundlich-strenger Blick erhob sich wieder und wanderte zum Hologramm Ridleys: „Kelada hat dennoch noch eine weite Entwicklung vor sich, fürchte ich. Zuversichtlich darf man aber sein. Ich hoffe bei Ihnen läuft es ebenso begrüßenswert?“

Ein kurzer Schluck vom Wasser gefüllten Glas befeuchtete Anthonys Hals, woraufhin er mit den konkreten Zahlen fortfuhr. Sein Blick wechselte regelmäßig zwischen Solaris und dem Datapad: „Tatsächlich liegen mir ein paar interessante Zahlen vor. Wir konnten vorerst insgesamt drei Dörfer ausmachen, die eine aquatische Nicht-Menschen-Population von lohnender Größe beherbergen. Zwei Dörfer sind von Quarren bewohnt. Etwa 1400 Einheiten. Beim dritten Dorf handelt es sich um eine reine Unterwasseranlage von Gungans, die eine Bevölkerung von etwa 2200 Einheiten zählt. Wir kämen also auf insgesamt etwa 3600 aquatische Nicht-Menschen, die wir deportieren könnten.“

Auch erwähnte Solaris, nachdem er sich eine helle Haarsträhne zurückstrich, dass er selbstverständlich auch eine Gegenleistung anbieten würde. Darunter wäre eine Bezahlung in Credits, aber auch die Versorgung mit truuinischem Kolto oder der Bau bzw. die Generalüberholung mittelgroßer Raumschiffe. Alles waren in den Ohren des Gouverneurs interessante Möglichkeiten, für die aquatischen „Sklaven“ zu bezahlen. Reine Credits waren für Kelada aber von größter Wichtigkeit, um Investitionen zu tätigen, die Wirtschaft zu subventionieren, die Verwaltung aufrecht zu erhalten und die planetare Sicherheit zu garantieren. Ein Schiff kam für Antares dennoch in Frage. Sicherlich war es gut, ein angemessenes, persönliches Reisemittel zu besitzen, käme es zu interplanetaren Reisen. Unternehmungen, die zwangsweise mit der Zunahme der Bedeutung Keladas einher gingen.

So gab der Gouverneur zurück:
„Ich wäre Ihnen äußerst verbunden, wenn wir den Handeln durch die Bezahlung mit Credits abwickeln würden. Zugegeben bestünde meinerseits aber dennoch Interesse an einem ihrer Schiffe. Einem persönlichen Schiff, um interplanetare Reisen zu tätigen, sowohl Lang- als auch Kurzstrecke, stünde ich keinesfalls ablehnend gegenüber.“

Schließlich kam Solaris noch auf das Neutronium zu sprechen und erfragte, ob eine Kooperation auch diesbezüglich möglich wöre.

Nickend antwortete Anthony:
„Durchaus, durchaus. Wir haben 10% des geschöpften Neutroniums für den Export vorgesehen. Ich bin guter Dinge, dass wir uns auch hier auf ein konkretes und faires Angebot einigen können. “


[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo
 
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[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo

[LIVE-Übertragung zwischen Ridley Solaris und Anthony Antares]
Innerer Rand – Pyrshak-System – Orbit von Manaan – Ridley Solaris
Kolonien – Kelada-System – Kelada – Anthony Antares


Solaris beglückwünschte die positiven Entwicklungen auf Kelada, die Antares hinsichtlich der Bekämpfung des Widerstandes gegen die planetare imperiale Verwaltung und dem Voranschreiten des Neutronium-Abbaus schilderte, wobei er die Effektivität der Verwaltung lobte, die aufgrund der besagten Entwicklungen ziemlich beeindruckend sein müsse. Nach einer kurzen Pause fuhr der Gouverneur von Truuine fort und antwortete auf Antares‘ Frage danach, ob es auf Truuine vergleichbar laufen würde, mit ebenso positiven Schilderungen. Truuine hatte ebenfalls ein paar rebellische Anwandlungen im Keim erstickt und die dadurch gewonnene Zeit genutzt, um die Industrie, besonders die Raumschiff- aber auch die Koltoproduktion, voranzutreiben. Aber auch an der Infrastruktur des Planeten arbeitete man laut Solaris sehr aktiv, stets auf der Suche nach neuer Arbeitskraft.

Antares nickte bestätigend. Er verstand die Wichtigkeit, die von ausreichender Arbeitskraft ausging. Ohne sie schritt ein jedes Projekt nur langsam voran. Wenn überhaupt. Die vorhandene Arbeitskraft bestimmte als einer der stark limitierenden Faktoren, wie schnell sich ein Planet entwickeln konnte. Auch Kelada war von jenem Faktor abhängig, wobei Nicht-Menschen eine willkommene Ergänzung waren, die die einfache und für Menschen unwürdige Arbeit übernehmen konnten, um letzteren die Besetzung anspruchsvollerer und würdigerer Tätigkeiten zu überlassen. Welch eine Ironie es doch war, dass der Erfolg der imperialen Ordnung so sehr von etwas abhängig war, was sie nicht weniger verbittert verachtete. Zumindest, wenn es nach Männern wie Gouverneur Antares ging.

Nachdem er von der Verfügbarkeit von 3.600 aquatischen Nicht-Menschen sprach, konnte der Gouverneur Solaris‘ Stimme und seinen Worten deutlich entnehmen, dass er eine beträchtlich größere Anzahl aquatischer Nicht-Menschen erwartete. Zunächst eine scheinbare Nettigkeit im Dank für das Angebot von 3600 Nicht-Menschen, dann die Empörung in der Betonung der Not nach jedem Wesen. Ein leichtes Grinsen tat sich auf Antares‘ Lippen auf. Die Zahlen, die sein Datapad ihm vorlegte, waren deutlich höher. Ja sogar im Bereich von leicht über Hunderttausend, zählte man Gungans und Quarren zusammen.

Dass eine nicht kleine Anzahl Nicht-Menschen gebraucht wurde, war ihm durchaus bewusst. Truuine schien, wie er den Worten seines Gegenübers entnahm, von Nicht-menschen in einem Maßstab abhängig zu sein, der die Bevölkerung eines kleinen Planeten umfassen könnte. So sehr Antares auf einen fairen Deal bedacht war, witterte sein unternehmerischer Mut das riesige Potential, welches ein Geschäft in derartiger Größenordnung mit sich brachte. Große Mengen Arbeitskraft gegen dringend benötigte Credits. Beiden Verhandlungspartnern dürstete es nach dem, was das Gegenüber potenziell besaß. Zwar war dem Gouverneur Keladas durchaus unwohl, wenn es darum ging, nur das eigene Wohl, das Keladas, zu beachten, nicht das des gesamten Imperiums durch die Rücksichtnahme auf andere Planeten, doch der Deal war zu groß, versprach zu fruchtbar zu sein. Die dringende Nachfrage Truuins nach aquatischen Lebensformen und das Betonen des begrenzten Vorhandenseins auf Kelada waren zwei Faktoren, die bei der Verhandlung des Preises jenen nach oben treiben würden.

Eine Bestürztheit spielend gab Antares zu wissen:
„Um die…zumindest vorzeitige…Wichtigkeit von nicht-menschlicher Arbeitskraft weiß ich selbstverständlich, Gouverneur. Auch wir auf Kelada, wie Sie wissen insbesondere im Neutronium-Tagebau, setzen auf diesen Wachstumsbeschleuniger. Aquatische Nicht-Menschen aber machen auf Kelada einen vergleichsweise kleinen Teil der gesamten Population aus. Sie sind nicht einfach zusammenzutreiben.“

Schließlich bezifferte Solaris mit funkelnden Augen und einem durchdringenden Blick, als würde er Antares entweder anbetteln oder zwingen wollen, die Nachfrage, ganz der Erwartung Anthonys entsprechend, etwas genauer. Tatsächlich sollte es um mindestens Zehntausende gehen, idealerweise Nicht-Menschen in hunderttausenden Mengen. Eine Bestätigung, die den Deal im Grunde schon fast abgeschlossen hatte. Solaris schlug vor, aquatische Lebensformen aus allen Ecken heranzuziehen. Bereits als Zwangsarbeiter eingesetzte aquatische Lebensformen hätten eh nicht lang auf Kelada zu leben. Aber auch jene, die sich in den Städten rumtrieben. Zu diesem Zweck hätte seine Verwaltung bereits ein Konzept ausgearbeitet, das er Antares präsentieren wollte.

Während Anthony auf seinem Datapad herumtippte, um das erhaltene Konzept näher zu betrachten, antwortete er:
„Durchaus wäre es möglich, aquatische Lebensformen, die unsere Städte bewohnen, und jene, die bereits als Arbeitskraft eingesetzt sind, ebenfalls zur Deportation bereit zu machen. Sie können mich aber sich verstehen, wenn ich betonen muss, dass ein solcher Eingriff mit besonderen Risiken, speziell im Hinblick auf die öffentliche Ordnung, verbunden ist. Und insbesondere, wenn eine derartig hohe Anzahl aquatischer Lebensformen gewünscht ist.“

Nach kurzer Zeit begann Solaris damit, das Überführungskonzept näher zu erläutern. Ein bereits entworfenes Logistiksystem zur Umsiedlung großer Mengen Lebensformen nach Truuine deutete stark darauf hin, dass ähnliche Deals, wenn es sich denn überhaupt um solche handelte, bereits mit anderen Planeten erfolgt sind. Eine kleine Flotte Gozanti-Kreuzer stünde bereit, um die aquatischen Lebensformen auf Kelada einzusammeln und mitzunehmen. Sofern Antares es wünschte, sah das Konzept auch einen Bodeneinsatz vor, der mit der Abschöpfung aller Freiwilligen anfing. Agenten würden zu diesem Zweck Propaganda verbreiten. In einem weiteren Schritt stünde die Abschöpfung aller aquatischen Lebewesen an, die in Gefängnissen und Arbeitslagern im Voraus sichergestellt wurden. Hinsichtlich der Kreuzer, welche Truuine für den Abtransport der Lebensformen bereitstellen würde, war Antares mehr als nur empfänglich. Ein logistischer Aufwand, auf den er und Commander Blaise verzichten konnten. Den Einsatz von Agenten am Boden aber musste er aber zwingend ablehnen. Schließlich war es für ihn essenziell, die recht große Verfügbarkeit von aquatischen Lebensformen möglichst bedeckt zu halten.

Bevor Anthony aber antwortete und seine Gedanken äußerte, ließ er sein Gegenüber weiter fortfahren. Dieser erwähnte weiter, dass er entsprechend auch für jeden freiwilligen „Übersiedler“ bezahlen würde, darum müsse sich Antares keine Sorgen machen. Erneut besorgniserregend war die Erwähnung von ein bis zwei leichten Infanterie-Kompanien, die Solaris anbot, um die Deportationsaufgaben zu übernehmen und die Ressourcen Keladas zu schonen. Dabei handelte es sich nicht um imperiale Soldaten, sondern um jene eines privaten Militärunternehmens mit dem Namen „Schwarze Garde“, welches Antares fremd war. Innerlich reagierte er allergisch. Zum einen aus demselben Grund, wie er truuinische Agenten ablehnte, zum anderen aber auch, weil er um die Kontrolle besorgt war. Es befanden sich bereits drei Sith auf Kelada, die weitestgehende Autonomie besaßen. Darüber hinaus Agenten und Soldaten eines privaten Militärunternehmens auf Kelada beaufsichtigen zu müssen, war keineswegs im Interesse des Gouverneurs.

Nachdem er kurz luftholte, setzte Anthony schließlich mit einem strengen Blick zum Antworten an, während seine Hände erneut rautenförmig auf dem Schreibtisch entspannten:
„Wir würden definitiv begrüßen, wenn Ihre Kreuzer-Flotte den Abtransport der aquatischen Lebensformen nach Truuine übernehmen würde. Auch das Angebot hinsichtlich der Agenten und der Infanterie-Kompanien weiß ich wirklich zu schätzen, doch schätze ich, dass wir diesbezüglich auf unsere eigenen Ressourcen zurückgreifen müssen. Insbesondere hinsichtlich des Einsatzes von Soldaten eines privaten Militärunternehmens…verstehen Sie mich nicht falsch, ich stelle die Kompetenz ihrer Männer nicht in Frage…doch halte ich es für effizienter und sicherer, meine eigenen regulären Truppen, die bereits im vollen Umfang mit den Gegebenheiten Keladas vertraut sind, jenen vorzuziehen.“

Als die beiden Gouverneure auf die Bezahlung zusprechen kamen, ging Solaris speziell auf den Wunsch Antares‘ nach einem persönlichen Schiff ein, die Bezahlung via Credits griff er vorerst nicht weiter auf. So betonte Solaris, dass der Wunsch sich auf jeden Fall einrichten ließe und er sich selbst, aus demselben Grund, einen generalüberholten Consular-Klasse Kreuzer aneignete und stark modifizieren ließ. Während Anthony einen prüfenden Blick auf die Spezifikationen des besagten Schiffes, die Seachange, warf, die Solaris ihm in Form eines Dossiers über das Datapad zuschickte, lauschte er weiterhin den Worten seines Gegenübers. Dieser fügte hinzu, dass er Antares ein baugleiches Modell zur Verfügung stellen würde. Aber auch ein Unikat, getreu den Wünschen, könnte man bei Bedarf herstellen.

Zufrieden nickte Anthony auf das Datapad blickend:
„Zugegebenermaßen bin ich nicht ausreichend qualifiziert, was die Bewertung von Raumschiffen angeht, doch vertraue ich darauf, dass Sie bei Ihrem eigenen Schiff kluge Entscheidungen getroffen haben. Mit etwas Vergleichbarem wäre ich also mehr als zufrieden.“

Er legte das Datapad erneut beiseite und richtete den Blick wieder auf das Hologramm von Ridley: „Dennoch sollte unser Augenmerk auf die Credits gerichtet sein, ein Schiff ist für Kelada von deutlich geringerer Bedeutung als wichtige Investitionen. Das verstehen Sie sicher.“

Leise schmunzelnd ergänzte Antares noch: „Reisen kann ich eh nur, wenn es hier einigermaßen läuft.“

Zuletzt ging es dann noch um das Neutronium. Auf Antares‘ Worte, dass 10% des geschöpften Neutroniums für den Export vorgesehen waren, äußerte sich Solaris positiv. Er war bereit, einen langfristigen Vertrag einzugehen und auch einen Laufzeitbonus mit einzubauen. Vorausgesetzt, sie würden sich in Sachen Deportationszahlen einigen. Außerdem stellte er Antares auch eine Garantie in Aussicht, Truuines Bedarf an Neutronium nach Möglichkeit aus den Minen Keladas zu beziehen.

Erneut zufrieden nickend und mit einem sanften Lächeln gab Antares zurück:
„Das klingt nach einer fruchtbaren Zukunft für unsere beiden Planeten, Gouverneur. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns hinsichtlich der Deportationszahlen einig werden. Eine Garantie dafür, dass Sie unser Neutronium dem des Marktes vorziehen, wäre natürlich eine wichtige Sicherheit für uns. Besonders im Hinblick auf anderen Interessenten, denen wir absagen müssten.“


[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo
 
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[ Kolonien / Kelada-System / Colina / Alte Bibliothek ] Kerbal und Tha'klen, sowie Adras und eine imperiale Patrouille

Vorsichtig schlich Kerbal tiefer in die Bibliothek. Der Raum war nur spärlich erleuchtet und so umhüllten die Schatten ihn wie ein zweiter Umhang. Dennoch sah er perfekt. Nicht mit den Augen – die hatte er geschlossen – stattdessen hatte er seinen Geist ausgestreckt und nahm mit ihm seine Umgebung wahr, als sei es heller Tag. Er sah die Slicerin und Tha'klen, sowie auch die zahlreichen Nagetiere und anderen Kreaturen, die den verlassenen Raum für sich requiriert hatten. Auch entging ihm die imperiale Patrouille nicht, die grade eine Pause am hinteren Ende des Raumes eingelegt hatte. Neun Soldaten – zwei Fireteams unter einer Sergeantin – lehnten sich dort gelassen an Bücherregale und Wände, unterhielten sich und rauchten.

Es handelte sich bei ihnen um die gleichen Individuen, die er bereits beim Training am vergangenen Tag ausgemacht hatte. Wenn sie ihr Muster beibehielten, würden sie sich in ein paar Minuten von ihrem Pauseplatz lösen und dann damit beginnen, den verwinkelten Raum systematisch zu durchkämmen. Es war eine Gründlichkeit, die Kerbal nicht erwartet hätte, aber die man dem Klischee nach dem Imperium zuschrieb. Befehle galt es zu befolgen, egal ob der zu patrouillierende Raum über Wochen von allem intelligenten Leben verlassen gewesen war. Und heute würden sie auf ihrem Weg tatsächlich Personen finden, die hier unten nichts zu suchen hatten. Nun, zumindest wenn Kerbal sie nicht daran hinderte.

Schon gestern beim Training hatte er sich einen groben Plan zurechtgelegt, wie er den Imperialen beikommen würde. Sie zu töten war keine Option, immerhin wollte er nicht, dass sein versteckter Zugriff auf die Bibliothek auffiel. Aus demselben Grund schied auch aus, sie einem nach dem anderen non-lethal aus dem Gefecht zu setzen. Also musste eine Ablenkung her, die die Aufmerksamkeit auf sich zog, sich in letzter Instanz jedoch als scheinbar harmlos herausstellen würde.

Während er schlich, streckte Kerbal seinen Geist nach einem der hier unten heimischen Nagetiere aus. Die keladaer Variante hüpfte auf zwei kraftvollen Pfötchen und hob sich mit ihrem graubraunen Fell kaum von dem dreckigen Bibliotheksboden ab. Doch noch wichtiger war, dass sie über einen scharfen, doch wenig widerstandsfähigen Verstand verfügte. Ein echter Sith hätte ihre kleinen Geister wohl einfach gebrochen, doch auch die gedanklich geflüsterten Vorschläge eines Jedi stießen nur auf wenige Gegenargumente. Nach kurzer Zeit hatte er ein ganzes Dutzend Nager angelockt, die mit zuckenden, blauen Näschen neugierig in seine Richtung schnüffelten.

Doch nicht zu sich wollte er sie rufen und schickte die Tierchens stattdessen zu der Ansammlung zerschlissener Zelte, die einmal einer Reihe nichtmenschlicher Obdachloser gehört hatte, die sich hier unten vor dem Imperium versteckt hatten. Mit einem Stich dachte Kerbal daran, dass genaugenommen er dafür verantwortlich war, dass ebenjene Obdachlose vermutlich in ebendiesem Augenblick in Antares' Minen nach Neutronium schürfen mussten. Doch daran konnte er jetzt grade nichts ändern. Kurz vergewisserte er sich, dass die Slicerin und Tha'klen sich grade nicht in der Nähe der Zelte aufhielten, dann schlug er einem Nagetier vor ein ersticktes Fiepen auszustoßen. Augenblicklich richteten sich die Augen der Patrouille, die grade eben ihre Tour wieder aufnehmen hatte wollen, auf die Zeltstadt und ein blastermontierter Lichtstrahl erleuchtete die Quelle des Geräusches. Doch das Nagetier war bereits weitergehuscht. Von wo aus nun ein vernehmliches Rascheln ertönte.


"Zeig dich! Mit erhobenen Händen herauskommen!"

, ertönte die Stimme der Sergeantin und ein schwaches Lächeln zupfte an Kerbals Mundwinkeln. Das Katz und Maus Spiel hatte begonnen. Und alles um ein paar Ratten zu ermöglichen an den Käse zu kommen.


[ Kolonien / Kelada-System / Colina / Alte Bibliothek ] Kerbal und Tha'klen, sowie Adras und eine imperiale Patrouille
 
[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo

[LIVE-Übertragung zwischen Ridley Solaris und Anthony Antares]
Innerer Rand – Pyrshak-System – Orbit von Manaan – Ridley Solaris
Kolonien – Kelada-System – Kelada – Anthony Antares


Nachdem
Antares betonte, dass die Deportation der städtischen aquatischen Nicht-Menschen mit besonderen Risiken verbunden war, ruderte Solaris stark zurück. Entweder nahm er sich die Worte des Gouverneurs von Kelada zu sehr zu Herzen und dachte wirklich, dass die Verwaltung Keladas überlastet wäre, wie er es sagte, oder hatte viel eher das Vorhaben seines Gegenübers, die Preise in die Höhe zu treiben, enttarnt. So schlug Solaris vor, dass man sich auch auf die paar Dörfer beschränken könne, wäre der die Gefahr und der Aufwand einer „Expansion“ zu hoch. Nichtsdestotrotz blieb Solaris‘ Affront hinsichtlich der Kapazitäten der Verwaltung Keladas und des öffentlichen Friedens, der bereits durch so wenige Nicht-Menschen gefährdet wäre, nicht unbemerkt.

„Nicht schlecht“ dachte sich Antares, auf dessen Gesicht sich kurz ein schmales Grinsen gebildet hatte. Diplomatisch und einen höheren Preis nur sehr dezent und indirekt fordernd entgegnete er: „Verzeihung, Gouverneur, ich habe mich wohl nicht klar ausgedrückt:
"Meiner Verwaltung ist es durch und durch möglich, auch die verstreuten aquatischen Nicht-Menschen für die Deportation vorzubereiten. Der zusätzliche Aufwand und die damit verbundenen Risiken sollten nur nicht unberücksichtigt bleiben. Immerhin beherbergt Kelada nicht nur eine geringe Anzahl aquatischer Lebensformen, sondern eine nicht-menschliche Population, gemessen am Gesamtanteil, von etwa 40%. Ein äußerst…explosiver…Anteil, wie man sich sicher vorstellen kann.“

Für das ungeschulte Auge war dieser Teil der Verhandlung vermutlich lediglich eine kleine , „gewürzte“ Nebensache zur Koordinierung und näheren Absprache des Deals. Doch Solaris und Antares wussten beide, dass bereits jetzt der Preis verhandelt wurde. Nie wurde man konkret oder nannte gar eine konkrete Zahl. Vielmehr hantierte man viel diskreter und indirekter mit dem Preis. Ein Auf und vorerst wieder ab für den Preis, den Anthony versucht hatte, möglichst hochzustecken.

Im Hinblick auf die Stationierung von Propagandaagenten und privaten Militärs auf Kelada und die Absage dieses Vorschlages, reagierte Solaris augenscheinlich verständlich und beharrte auf keinem Gegenangebot. Lediglich der den Affront verstärkenden Vorschlag, bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit zu unterstützen, wurde noch geäußert. Ziemlich frech und gewagt. Wäre Antares von diesem Wagnis und der Gerissenheit seines Gegenübers nicht beeindruckt, hätte er einen Rivalen mehr. Doch galt es auch, über interne Auseinandersetzungen zum Wohle der inneren Stabilität und Sicherheit zu stehen und das Imperium so gut es ging, zu stärken. An allen potenziellen Fronten, insbesondere, wie Antares auf einer seiner Reden betonte, der Inneren.

So antwortete er gelassen:
„Natürlich doch, ich würde Sie wissen lassen, würde Kelada Unterstützung benötigen. Verschwenden Sie meinetwegen aber keine Ressourcen. Das, was wir haben, müssen wir schließlich effizient einsetzen. Dekadenz hat sich bereits die neue Republik zu Eigen gemacht.“

Die Beschaffung eines für Anthony geeigneten Raumschiffes als Teil der Bezahlung erwies sich als sehr unkompliziert. Der Gouverneur von Truuine schlug vor, dass Anthony die Spezifikationen seinem Stab vorlegen solle. Nickend bestätigte Anthony zufrieden und speicherte sich das erhaltene Dokument über jene Details ab, sodass er es später
Commander Blaise zuspielen konnte, der mit seinen Männern sicherlich gute Beratungsarbeit leisten würde.

Schließlich dann ging es tatsächlich um die Wurst. Das erste Mal in dieser Verhandlung wurden konkrete Zahlen genannt. Vorteilhaft für Solaris, nannte er als Erster einen konkreten Pro-Kopf-Preis. 500 Credits pro Kopf. So konnte er den Anker setzen, um welchen herum sich das Angebot entwickelte. Doch das war seinem Verhandlungspartner bekannt. Solaris rechtfertigte seine Einschätzung mit einem Mengenrabatt und Vergünstigungen im Gegenzug für einen langfristigen Neutroniumsliefervertrag. Auch würde Solaris von einer Qualitätsprüfung absehen, wobei sich ein potenziell höherer Preis für höherwertige Subjekte und sich ein niedriger Preis für minderwertige Ware in einem allgemeinen Preis widerspiegeln sollten, um den Verwaltungsaufwand zu ersparen. Schlussendlich leistete sich der Gouverneur von Truuine ein weiteres scharfes Manöver und fügte hinzu, dass Kelada ja eh nicht für aquatische Lebensformen geeignet und das Angebot deshalb bereits bei diesem Preis überzogen sei. Mutig.

Doch auch dieses Mal ließ sich Anthony nicht provozieren. Er schätzte die offensive Verhandlungsstrategie und nickte lächelnd. Seine Fassungslosigkeit für ein derart niedriges Angebot ließ er sich nicht anmerken, zumindest gab er sich größte Mühe dabei. Kalt aber dennoch freundlich antwortete er auf das unterbreitete Angebot:
„Gouverneur Solaris, so sehr ich Ihre offensive Verhandlungsstrategie und Gerissenheit bewundere…Aber meinen Sie nicht, dass 500 Credits bei weitem nicht angemessen sind, um den Wert der von uns angebotenen Subjekte zu honorieren? Ich kann Ihnen versichern, dass unsere aquatischen Exemplare trotz und gerade wegen der für sie…ungünstigen…klimatischen Bedingungen auf Kelada im gutem Zustand sind."

Antares legte eine kurze Pause ein, wobei er seine Ellenbogen auf dem Tisch abstützte und mit den Händen etwas vor und etwas unter seinem Gesicht eine Raute formte, um dann fortzufahren:
„Zweifellos sind wir von einem Absehen einer Qualitätskontrolle erfreut, denn so können Sie Ihre aquatischen Arbeiter noch schneller mit nachhause nehmen. Wenn wir uns den Marktpreis für aquatische Subjekte in unsere Gedächtnisse rufen, dann würde ich einen Pro-Kopf-Preis von 1.250 Credits für realistisch und vorteilhaft für uns beide halten.“

Das Neutronium galt es aber auch zu verhandeln. Nachdenklich aber überzeugt setzte hier Antares den ersten Schritt und unterbreitete Solaris ein erstes Angebot:
„Hinsichtlich des Neutroniums schlage ich vor, dass wir uns ebenfalls am Marktpreis orientieren. Er bietet Stabilität, vorausgesetzt man hat ein wenig ökonomisches Verständnis. Ich kann nur betonen, dass Keladas Neutronium auf dem intergalaktischen Markt heiß begehrt ist. Wie bereits gesagt, gibt es bereits einige Interessenten, die bereit sind, deutlich über dem Marktpreis zu bezahlen. Nicht zuletzt, weil Ihnen Liefersicherheit und Verlässlichkeit von größtem Wert sind. In Anbetracht der aktuellen Zeiten ist es nicht leicht, einen verlässlichen Neutronium-Lieferanten zu finden, dessen Preis noch bezahlbar ist. Besonders für Industrien wie Durastahl-Herstellern oder Schiffswerften. Auf Kelada ist offensichtlich Verlass. Bedenkt man dies, wären 20% über dem Marktpreis angebracht.“

Anthony nahm ein Schluck Wasser aus einem Glas und fügte lächelnd hinzu:
„Wissen Sie, ich bin nicht nur an meinem eigenen Wohl und dem Keladas interessiert, sondern auch an dem des Imperiums und deshalb auch an dem Wohlergehen Truuines... Ich denke, dass wir uns auch mit 17% zufriedengeben können. Was halten Sie davon?“


[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo
 
[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude – Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo

[LIVE-Übertragung zwischen Ridley Solaris und Anthony Antares]
Innerer Rand – Pyrshak-System – Orbit von Manaan – Ridley Solaris
Kolonien – Kelada-System – Kelada – Anthony Antares


Schmunzelnd formte sich ein schnell wieder verschwindendes Grienen auf den Lippen des
Gouverneurs von Kelada. Solaris schien es wirklich drauf anlegen zu wollen und griff geschickt die Worte Antares‘ auf, um erneut einen angriffslustigen Kommentar zu äußern.

Dieser nahm es aber wieder, im Bewusstsein der Wichtigkeit einer Vereinbarung, gelassen und entgegnete lediglich: „
Verwechseln Sie Können nicht mit Schnelligkeit, Gouverneur.“

Auf das Erwähnen der republikanischen Dekadenz reagierte Solaris erneut mit Verständnis und gab seine Zustimmung zu verstehen. Ob er das Verhindern von dekadentem Verhalten als legitimen Grund geschluckt hatte, konnte Antares im Eifer des Gespräches nicht analysieren, doch die unbegrenzte Zustimmung, wie Solaris sie auszusprechen schien, war laut Anthonys bisherigen Erfahrungen im Gespräch eher ein Zeichen der Beschwichtigung und mangelnder Interesse Solaris‘, seine tatsächlichen Gedanken zu äußern. Ihm war vermutlich klar, dass er seine Nadelstiche immer mal wieder mit etwas „Kooperation“ ausgleichen musste.

Die Verhandlung über die aquatischen Lebensformen nahm weiter Fahrt auf. Der Anker wurde gesetzt und das Initialangebot abgelehnt. Selbstverständlich war aber auch das Gegenangebot des Gouverneurs von Kelada für den Geschmack von Solaris zu hoch und wurde durch ein weiteres, niedrigeres, Gegenangebot für nichtig erklärt. 750 Credits bot Solaris. Noch immer eine Summe, die Antares unmöglich hätte annehmen können. Auch wenn man die von Solaris angeführten Argumente, dass er noch immer den Transport übernähme und der Bedarf an Wachen bei der „radikalisierten Ware“, wie er die aquatischen Nicht-Menschen nannte, höher als sonst und daraus resultierend auch die Transportkapazität geringer wäre, beachtete. Der Verhandlungsspielraum war nun sehr eng gestickt und die Vielfalt möglicher Argumente ausgeschöpft.

Nun war Antares wieder an der Reihe. Es galt auf das Gegenangebot zu reagieren. Selbstsicher antwortete er:
„Einer über die nächsten zwei Jahre gestaffelten Zahlung kann ich hinwegsehen. Über einen Preis von 750 Credits aber nicht. Sie und ich wissen beide, dass 750 Credits äußerst billig und unangebracht wären. Deshalb schlage ich vor, dass wir uns bei….sagen wir….1.000 Credits treffen."

Auch wenn 1.000 Credits pro Kopf ein schmerzhafter Preis waren, konnte sich Antares damit abfinden. Er hatte sich während des Gespräches bereits Gedanken gemacht, wie man einen Ausgleich schaffen konnte. Eventuell könnte man die Abwesenheit einer Qualitätskontrolle ausnutzen und unter die ausgewachsenen aquatischen Nicht-Menschen auch einige Kinder „schmuggeln“. So könnte er zusätzlich unproduktive, zu stopfende Mäuler loswerden, die andernfalls ein weiteres Wachstum der nicht-menschlichen Population bedeuten würden. Einigermaßen zufrieden äußerte der Gouverneur also das Gegenangebot und hoffte, dass Solaris diesem Kompromiss zustimmen würde.

Im Hinblick auf die Verhandlung der Neutronium-Lieferungen gab sich Solaris ebenfalls hartnäckig. Trotz des gütigen Angebots seitens Antares, bestand Solaris darauf, den zu zahlenden Aufschlag auf den Marktpreis weiter runterzuhandeln. Erwähnend, dass man einige Prozentpunkte in eine Mindestvertragslaufzeit umwandeln könnte, um Truuine als verlässlichen Abnehmer zu gewinnen, schlug Solaris einen Aufschlag von 10% und eine Mindestvertragslaufzeit von 25 Jahren vor. Und obwohl eine Mindestvertragsdauern von großer Wichtigkeit für die Planbarkeit war, konnte Antares auch hier das Gegenangebot nicht annehmen.

So galt es, ebenfalls ein Gegenangebot zu machen:
„Nun, darüber lässt sich selbstverständlich reden. 25 Jahre für einen Aufschlag von 10% auf den Marktpreis halte ich zwar für etwas unschmackhaft, doch denke ich, dass wir uns noch einigen können. Ich würde Ihnen mit einem Aufschlag von 12% und einer Mindestvertragsdauer von 30 Jahren entgegenkommen.“

Nach einem kurzen Schluck vom Wasser seines verzierten Glases fügte Antares noch freundlich lächelnd hinzu:
„Ich fürchte, einen niedrigeren Aufschlag kann ich Ihnen nicht anbieten. Nicht zuletzt wegen der anderen Interessenten, die nur allzu gern über Keladas Neutronium herfallen würden.“


[Kolonien - Kelada-System - Kelada - Kelada-City – Verwaltungsgebäude – Büro des Gouverneurs] Anthony Antares, Ridley Solaris via Holo
 


Name: Adras Algorab
Geschlecht: weiblich
Rasse: Rattataki
Alter: 31
Aussehen/Erscheinung: Weiße Hautfarbe, grau bis schwarze Tattoobemalung am Kopf, Drahtig
Beruf: Informationshändler, Slicer, Stellvertretende Direktorin von "Unternehmensberatung Colina" (Briefkastenfirma)
Charakter: aufgeweckt, dynamisch, einfallsreich
Fähigkeiten: Erfahrene Kämpferin, Slicer, Informationshändler, Pilot von Speederbikes
Inventar: Umhangmit Kapuze, Umhängetasche, Maske, Handschuhe,
Portacomp, Chronometer- Modell 7643 mit integrierten Holoprojektor und KOMM-Gerät, Security-Kit (By-Pass-Gerät zum Schlösser und Systeme umgehen), farbige Steine, Datenkarten, KYD-21-Blaster

[Kolonien- Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Untergrund Bibliothek] Adras Algorab, Tha'klen

Während sie sich zwischen die verrotteten Schränke, über den Unrat – bestehend aus Essensreste, Staub, Schutt und Exkrementen - der Vorbewohner bewegte, fiel ihr auf, dass jedes Regal an der Stirnseite verblichene Zahlen und Buchstaben aufwiesen und jede Regalleiste weitere Zahlen besaß, in denen noch vereinzelt Datenkassetten zuzuordnend lagen. Die Zahlen und Buchstaben, die sie sehen konnte, waren leicht zu lesen und zu verstehen, weil sie in Galactic-Basic notiert wurden. Es schien weiterhin so, als könne man – mit einer bestimmten Nummer- und Buchstabenfolge – ein zugewiesenes Thema und Datensatz finden. Soweit so gut. Doch wie kam sie an den Datensatzheran?! Sie würde den Teufel tun und hier jede Datenkassette einzeln aufheben, lesen und prüfen. Zu aufwendig, zu zeitintensiv.

Ohne sich umzudrehen, den Blaster etwas voraus – um unerwartete Personen, Gestalten oder Kreaturen zu „begrüßen“ - und die Regale etwas absuchend, erklärte sie fast beiläufig an ihren Begleiter:

„Kannst mich „Alpha“ nennen.“

Zumindest wusste ihr Begleiter nun, wie er sie nennen sollte, sollte Gefahr im Verzug sein. Ihr Blick wanderte immer wieder herum, nach oben, gen Decke und in ihrem Kopf fügte sich ein Puzzleteil zu Anderen. Diese Bibliothek schien über ein Zentralsystem alle Datensätze verwaltet zu werden. Doch das elektronische 'Gehirn' befand sich ein Stockwerk höher und wurde mittlerweile zerstört und ersetzt mit einem Neubau eines Haus, damit unzugänglich, geschweige nicht vorhanden. Man hatte ganz einfach die vorherige Bibliothek zum Teil eingestampft, abgerissen und einfach ein neues Haus auf die restliche Bausubstanz der Bibliothek gebaut. Im Wege dieser, war nicht nur das gesamte Erdgeschoss weg, sondern auch die Zentralverwaltung. Jedenfalls, schien ein Teil der Decke runter gekommen zu sein, worauf ein direktes Terminal, bzw. dessen Rest an Zugangsschnittstelle – oder Informationsschalter – spätestens dann zerstört wurde. Das hieß, sie müsste sich über das „Stammhirn“ Zugang verschaffen, um an Informationen zu gelangen. Beim durchstöbern der Reihen, fand sie immer wieder verstreute Datenkassetten, teils einfach nur runter gefallen, teils beschädigt, teils zerstört. Nicht alle Datenkassetten hatte es aus den Regalen befördert, doch durch diverse Umstände und Vorgeschehennissen, herrschte hier ein gewisses Chaos. Die „Bewohner“ der Bibliothek, schienen weg zu sein, wohl vom Imperium zu den Neutronium-Minen verschleppt, doch ob die Flüchtlinge oder das Imperium das Chaos angerichtet hatte, war nicht zu erkennen. Spielte für Adras auch keine Rolle, weil das war einfach mal der jetzige Ist-Zustand.

Neugierig und interessiert, inspizierte die Rattataki den Schuttberg, der zuvor die Decke bildete. Was dahinter oder darunter war, konnte sie mit bloßem Auge nicht erspähen, doch etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein unbekanntes, grünes Licht schimmerte durch einen Spalt – nicht breiter als ein paar Finger und einige Zentimeter lang - nach oben und ließ darauf schlussfolgern, dass unter eine Art Platte oder unbekanntem Schutt, noch ein weiteres Stockwerk existierte. Ihr fiel das grüne Licht auf, da das fade blaue Licht der restlichen Bibliothek farblich nicht passte. Das schwache Licht strahlte nicht sonderlich auffällig durch den Spalt, aber wenn man eine gute Wahrnehmung und Beobachtungsgabe – wie Adras (als ehemalige Türsteherin des „Weit weg und ganz Nah“) - hatte, könnte es auch ihrem Begleiter auffallen. Als ehemalige Türsteherin war es für die Rattataki überlebensnotwendig, eine geschulte und gute Beobachtungsgabe und Wahrnehmung zu besitzen, weil es galt die Gäste in kürzester Zeit einschätzen zu können, ob Jemand gefährlich war für andere Gäste, gar bewaffnet oder nach Ärger suchte. Ihre damaligen Fähigkeiten halfen ihr heute bei der Spurensuche.

Sie steckte ihren Blaster ein und schob etwas Schutt beiseite, was sie alleine hinbekam. Neugierig linste sie durch den Spalt, um den Grund der Lichtquelle auf den Grund gehen zu können.

Ein Bruchstück der Decke – zu schwer zum händischen Beseitigen - verhinderte eine Begehung geschweige genauere Einsicht über das Geheimnis darunter und wurde von zusätzlichen Material nur noch beschwert. Doch das, was sie sehen konnte, war vielversprechend. Ein großer Kabelstrang, gar Turm, umgeben von beschmutzten Bedienpanels von Sand und Dreck, ließ sie darauf schlussfolgern, dass der Haupt-Informationsturm da unten nicht beschädigt wurde, doch das konnte sie mit bloßen Blick nicht genauer validieren.

„Bingo.“,

sprach sie freudig eher zu sich, bis sie ihre Begleitung heran winkte:

„Schau mal. Hier scheint noch ein weiteres Stockwerk zu sein. Siehst du die Bedien-Panels auch?“,

worauf sie durch den spärlichen Spalt auf das Fundstück zeigte. Immer noch etwas laut denkend zu sich:​

„Was wir jetzt brauchen, ist einen größeren Zugang.“,

wobei sie sich erhob und interessiert umschaute, ob es ein einfaches Treppenhaus gab, den sie nutzen konnten. Sie durfte auch mal nach ihrem Glück hoffen, dass die „Schnitzeljagd“ auch mal einfach war.

[Kolonien - Kelada-System - Kelada – Stadt: Colina – Untergrund Bibliothek] Adras Algorab, Tha'klen​
 
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