Kelada (Kelada-System)

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Faith & Zweibein, Tha'klen, Arlen und von Alphakiller gesteuerter Ultrakampfdroide

Arlen erzeugte das mentale Bild in ihrem Kopf ohne Vorwarnung. Kein Wort der Erklärung - nur eine klare Vision: Alphakillers massiver Körper, zerschmettert von den tonnenschweren Trümmern der Brücke. Ein einfacher Plan. In der Realität allerdings weitaus komplizierter, als es die Vorstellung vermuten ließ.

“Witzig …”, kommentiere Faith mit Anspannung in ihrer Stimme, als ihre Augenlider mehrmals zuckten, um das Bild innerlich zu verarbeiten. Der Geruch von verbranntem Metall brannte in ihrer Nase, während sie weiter hinter dem dünnen Rohr Deckung suchte. Jeder Bolzen-Einschlag aus der Hüftkanone des Droiden ließ den Boden unter ihr vibrieren, kleine Splitter von der Brücke abbrechen und in die Tiefe riesen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Kreischender Durastahl, heulende Droidenmotoren und dumpfe Explosionen hallten in der Schlucht wider.

Sie presste den Rücken flach gegen das Rohr und riskierte einen erneuten Blick auf das mechanische Monstrum. Der Kampfdroide stand stabiler als jede Maschine dieser Größe und Gewichtsverteilung stehen sollte - tief verankert im Staub, Geröll sowie Rissen und Schlitzen der Brückenoberfläche.

Die Padawan sog scharf die Luft ein, schob jeden Zweifel an den Erfolg dieses Unterfangens beiseite und ließ den Blick die Brücke entlanggleiten. Mehrere Meter vor Alphakiller, dort, wo die Konstruktion sich am Übergang etwas verjüngte, schien die letzte Raketenexplosion eine mögliche Schwachstelle aufgerissen zu haben. Mehrere oberflächliche Durastahlplatten waren aufgebogen und einer der Träger darunter frei sichtbar. Von ihrer Position aus war der Abschnitt unmöglich zu erreichen - solange sie kein Lichtschwert trug, mit dem sie sich zumindest potentiell vor dem Beschuss des Droiden schützen konnte.


“Tha’klen!” Ihre Stimme war fest, trotz oder gerade ob des Kampflärms. Mit ausgestrecktem Finger versuchte sie dier Verpine zu signalisieren, was sie entdeckt hatte. “Träger!”

Sie hoffte, dass dies genügte, um Arlens Padawan den Plan zu verdeutlichen. Also rollte sie sich sofort zur Seite, um aus der (ohnehin miserablen) Deckung zu kommen. Blasterfeuer fraß sich in die Stelle, wo sie eben noch gekauert hatte. Innerlich dankte sie inständig der Macht, sie allzeit sicher zu führen. Die junge Frau sprang sogleich vor, hielt das E-10R fest im Griff und ließ eine kurze, halbwegs präzise Salve auf den linken Knöchel des Droiden los. Nicht, dass es einen Schaden angerichtet hätte, aber es genügte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Alphakillers Torso/Kopf drehte sich in ihre Richtung. Ein erneutes Surren war vernehmbar und der Droide versuchte einen Schritt nach vorn zu gehen. Aus irgendeinem Grund gelang es ihm jedoch nicht. Sein eigenes Gewicht hielt ihn am Boden. Das mechanische Bein, nur Zentimeter angehoben, schlug mit einem Donnern direkt dort wieder auf, wo es sich zuvor befand. Durch ihre Stiefel spürte sie das vibrierende Pochen der Erschütterung.

Faith atmete abermals durch, als Alphakiller seine Geschütze auf sie richtete und spürte die Kraft der Macht um sich herum. Die Padawan nutzte sie, leitete diese Energie in ihre Beine um und katapultierte sich mit einem Satz an die gegenüberliegende Brückenkante, außerhalb des Blickfeldes der Schwachstelle, zu der Tha’klen hoffentlich bereits unterwegs war. Als eine weitere Rakete auf sie zuschuss, blieb ihr keine Zeit - und vor allem keine Distanz - um sie abzulenken, oder erneut zwischen sich und dem Droiden zur Explosion zu bringen. Stattdessen warf sie sich rücklings von der Brücke und dehnte und drehte ihren Körper im Sprung. Sie erreichte mit ihren Fingerspitzen noch gerade so die Kante, krallte sich fest und ließ sich einige Wimpernschläge von der Brücke baumeln, ehe sie ein lautes Knacken und Knarzen vernahm.

Ob es Tha’klen, Arlen oder am Ende Alphakiller selbst war, wusste sie nicht. Irgendjemand brachte die Brücke jedoch zum Einsturz. Sie hätte vor Freude laut jubelnd aufgeschrien, wenn sie nicht selbst noch daran hing und abermals drohte, mit herabfallenden Trümmern in die Tiefe zu stürzen.


“AAAARLEEEEN!?”, schrie sie in verzweifelter Aufforderung an den Jedi-Ritter, sie doch bitte abermals zu retten, während sie sich mit der kombinierten Kraft ihrer Arme und der Macht von der herabstürzenden Brücke löste und in hohem Bogen nach oben katapultierte.


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Faith & Zweibein, Tha'klen, Arlen und von Alphakiller gesteuerter Ultrakampfdroide
 
[ Kolonien / Duluur-Sektor / Kelada-System / Kelada / Ein paarhundert Klicks südlich von Colina / Industriebrache / Tempelschlucht / Auf der Brücke zum Tempel ] Arlen, Tha'klen und Faith, sowie (NPCs) von XX-Alphakiller 1 gesteuerter Droide

Als die Lenkrakete wieder umdrehte, versuchte Arlen sie mit dem gleichen Manöver auszuschalten wie Faith eben auch. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er seine Blasterpistole auf das fliegende Stück Tod und setzte gleich eine Handvoll präzise abgefeuerter Schüsse ab – doch ohne Erfolg. Vermutlich hatte Faiths Gewehr einfach eine höhere Durchschlagskraft. Verdammt noch eins! Im letzten Moment besann Arlen sich eines Besseren und warf sich von der Macht verschnellert zur Seite. Ein weiteres Mal versengte glühende Hitze seine Kleindung, doch er schaffte es in einem Stück aus dem Explosionsradius hinaus.

Ein pochender Kopfschmerz machte sich langsam, aber sicher in Arlens Schädel breit, während er immer neuen Salven des unerbittlichen Droiden auswich. Die Maschine schien noch ewig weitermachen zu können, doch spürte Arlen seine Reserven schwinden. Immerhin hatte Faith genug geistige Kapazitäten übrig, um Tha’klen erst dazu abzustellen Arlens Idee in die Tat umzusetzen und ihm dann auch noch einen kurzen Moment der Atempause zu verschaffen. Kurz entschlossen blieb der Sith stehen und streckte seinen Geist ein weiteres Mal nach Alphakillers Avatar aus. Faith hatte ihn auf die Idee gebracht und nun, wo Tha’klen unter ihnen einen Träger nach dem anderen zersäbelte, versprach sie auch Erfolg.

Mit aller Kraft packte Arlen den Ultrakampfdroiden mit der Macht und zog. Wie eben auch reagierte die Maschine darauf, indem sie Energie auf ihre Schwerkraftprojektoren leitete und so noch unverrückbar vor ihnen aufragte. Stählerne Füße gruben sich immer tiefer in die Brücke und ein Dröhnen von gequältem Metall machte sich in der Schlucht breit. Warmes Blut benetzte Arlens Oberlippe und pappte an seiner Atemmaske fest, während er all seine Reserven auf diesen einen Angriff verbrannte. Und hoffte, dass es genug sein würde.

Es war genug. Mit einem Ohrenbetäubenden Knall gab die Brücke nach und der Ultrakampfdroide sackte in die Tiefe. Von seiner eigenen Schwerkraft wie von einem Anker nach unten gezogen, krachte die riesige Maschine zunächst durch die Metallplatten, mit der die Brücke ausgelegt worden war und dann durch die Strebenkonstruktion, die sie aufrechterhalten hatte. Schneller als der Droide gegensteuern konnte, stürzte er mit einem weiteren Knall in den violetten Fluss tief unter ihnen. Dann folgte ihm der Rest der Brücke nach. Im letzten Moment stieß Arlen sich mit den Füßen ab und schnellte in die Höhe, sich panisch nach einem möglichen Ziel für die Landung umsehend. Unter ihm fiel die Brücke nun gänzlich in sich zusammen und mit Schrecken erblickte er Faith und Tha’klen die es ihm gleichgetan hatten und nun drohten binnen weniger Sekunden ebenfalls in die violetten Fluten unter ihnen zu stürzen.

Arlens Schädel pochte. Guter Rat war teuer. Und vor allem musste es nun schnell gehen. Während die drei Jedi bereits den Zenit ihres Sprunges überschritten hatten, zog Arlen kurz entschlossen ein dort festgemachtes, zusammengerolltes Seil von seinem Gürtel und hakte es an eine Schlaufe am Griff seines frisch-defekten Lichtschwertes. Dann holte er aus und warf den Griff, als wäre mit der Waffe noch alles in Ordnung. Zu seinem Glück wogen Plasmaklingen nichts und veränderten auch nicht die aerodynamischen Eigenschaften der geworfenen Waffe. Also zischte der Griff sauber durch die Luft, formte zwei Ringe um die fallenden Padawane und wickelte sich dann mit dem dritten Ring um eine freihängende Metallstrebe, die von der zerstörten Brücke übriggeblieben war. Mit einem Geräusch wie ein Peitschenhieb zog sich das Seil straff, die umwickelten Jedi wie in einer Perlenkette fixierend. Mit einem schmerzhaften Ruck fing Arlens Gürtel den Fall ab. Und keine Sekunde zu früh, denn vielleicht einen halben Meter unter ihm rauschte das violette Gift. Mit einem ausgelaugten Seufzen atmete Arlen auf und warf einen Blick zu der Stelle, an dem die Überreste der Brücke den Ultrakampfdroiden aufgespießt und unter sich begraben hatten.


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