Kleines Dilemma auf der Arbeit

In der Haut deiner Kollegin möchte ich nicht stecken, allerdings müsste nach meinem Empfinden das Verfahren bei einem Alarm in eurer Firma deutlich und wiederholend kommuniziert werden und sollte nicht nur im Kleingedruckten stehen. Wie konnte denn deine Kollegin überhaupt erfahren, dass der Alarm ausgelöst worden ist?

Wenn ein Kollege die Schlüssel übernimmt muss er den Erhalt quittieren. In unserem Fall ist das ein Ordner in dem ein Formblatt steckt, auf welchem alle Aufgaben des Schlüsselträgers erwähnt sind. Übergebender und übernehmender müssen beide unterschreiben. Ich kenne das Blatt eigentlich auswendig trotzdem überfliege ich es jedes Mal, vielleicht ist ja was neues hinzugekommen.
Da steht auch drauf das die Sicherheitsfirma unsere Handynummern hat und diese auch benutzen darf, sollte es zum Alarmfall kommen und das wir damit einverstanden sind (der Teil steht sogar in unserem Vertrag). Wenn also der Alarm losgeht, ruft die Sicherheitsfirma bei der Zentrale der Firma an, da dort die Pläne hinterlegt sind, und fragt wer den Schlüssel hat. Danach rufen sie den Schlüsselträger an. Wenn der nicht ans Telefon geht werden Teamleitung oder Stellvertreter angerufen, falls sich die Nummer geändert hat.

Gibt es für solche Fälle nicht Haftpflichtversicherungen?

Das hat die Kollegin auch gefragt.

Das sieht mir sehr nach Vorsatz aus, also eher nicht.

Das hat die Versicherung geantwortet.
 
Wie wird denn festgestellt, ob Vorsatz vorliegt? Oder hat die Kollegin zugegeben, wider besseres Wissen nicht hingefahren zu sein?
Wenn jemand in Schwierigkeiten steckt, ist es doch normal, erst mal abzuklären, ob es eine Versicherung gibt, die hier entlasten könnte.
Ich hab z.B. vor ein paar Monaten mit dem Auto den Pfeiler einer Einfahrt gestreift und dabei das Tor aus der Bodenverankerung gerissen...den Schaden an der (fremden) Toreinfahrt hat die Haftpflicht übernommen, der am eigenen Auto musste selbst gezahlt werden. Da wurde auch nicht gefragt, ob ich das Teil mit Absicht gerammt habe :zuck:

Man merkt aber, dass du deiner Kollegin nur das Schlechteste unterstellst (und wünscht).
Welch "Glück" für dich, dass sie sich neben ihren nervigen Regelbeschwerden jetzt auch noch diesen Fauxpas geleistet hat...vielleicht bist du sie ja bald los. :rolleyes:
 
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@Ilargi Zuri

Danke für deine Auskunft. Deine Kollegin wurde also von der Sicherheitsfirma angerufen, sie ging auch ans Telefon und wurde von eurer Sicherheitsfirma über die Auslösung des Alarms informiert. Ferner wurde sie von der Sicherheitsfirma gebeten, mit dem Ladenschlüssel zu eurer Filiale zu fahren, damit die Sicherheitsfirma der Alarmaktivierung auf den Grund gehen kann und sie hat diese Fahrt verweigert.

@Ilargi Zuri

Es ist nachvollziehbar, dass nach einem solchen Verhalten keine Vertrauensbasis zwischen Leitung und Kollegin mehr besteht, ferner zwischen euch Kollegen zur Kollegin
 
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@Vanillezucker ich wünsche ihr nichts Schlechtes, ist mir ehrlich gesagt schnuppe was passiert. Denn ganz ehrlich wir sind Arbeitskollegen und keine Freunde. Wir unterschreiben alle die gleichen Papiere und machen alle die gleiche Arbeit.

Die Versicherung sagt allerdings das es Vorsatz wäre, womit sie sich um die Zahlung drückt. Wir haben nur das zu Protokoll gegeben was wir selbst an dem Abend erlebt haben, ebenso wie die Kollegin der Versicherung erzählte warum sie nicht gefahren ist. Uns hat sie das nicht erzählt. Der Bericht, ebenso wie die Mitteilung das der Schaden nicht erstattet wird, wurde vom Versicherungsmann schon mündlich weitergegeben und der schriftliche Teil ist wohl nun auch bei der Zentrale.
 
@Ilargi Zuri

Es ist nachvollziehbar, dass nach einem solchen Verhalten keine Vertrauensbasis zwischen Leitung und Kollegin mehr besteht, ferner zwischen euch Kollegen zur Kollegin

Scheint ne ziemliche Chaotenfirma zu sein.
Die Kommunikation funktioniert nicht, weder unter den Kollegen, noch zwischen Leitung und Mitarbeitern, die Chefin "vergisst", ihre Stellvertreterin mit allen notwendigen Informationen auszustatten, ehe sie sich in den Urlaub verabschiedet...und im Notfall kann sich niemand auf den anderen verlassen.

Dieser panische Vogel ist eigentlich ein ziemlich passendes Sinnbild dafür, wie es bei euch auf der Arbeit läuft: nämlich beschissen.

@Ilargi Zuri
Wenn es sich wirklich so zugetragen hat wie von SamRockwell geschildert, erübrigt sich natürlich auch die Frage nach der Versicherung.
 
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Common sense...würde ich mal vermuten.

Ich würde nicht ausschließen, dass es auch Leute gibt, die sowas vorsätzlich machen ^^

Autounfälle lassen sich vermutlich nur bedingt mit Schäden am Arbeitsplatz vergleichen. Trotzdem war mein Eindruck, dass im Zweifel eher nicht von Vorsatz ausgegangen wird, dieser also erst ziemlich eindeutig belegt sein muss, ehe die Versicherung von einer Kostenübernahme absehen kann.

Aber wirklich wissen tu' ich's natürlich nicht...(hab ehrlich gesagt weder ne Arbeit, noch ne Haftpflichtversicherung :kaw:)
 
Jetzt befinde ich mich selbst in einem kleinen Dilemma.
Ich bin aktuell auf Job Suche und bei dem Thema noch ziemlich grün hinter den Ohren, da ich direkt nach dem Studium zur Uniklinik kam und bis heute blieb.

Ich hab vielleicht schon ca 15 Bewerbungen geschrieben. Jetzt habe ich bereits die Zusage für eine befristete Stelle, warte aber noch auf die Antwort von mehreren anderen Bewerbungen, von denen einige unbefristet und somit „attraktiver“ sind, und bei denen ich mir auch durchaus Chancen ausrechne.

Nun ist der Chef der Stelle, für die ich die Zusage habe, zwei Wochen im Urlaub, sodass ich zum Glück noch nicht unter Entscheidungsdruck stehe.

Aber früher oder später wird man eine Antwort von mir hören wollen, und da ist die Frage, wie man sich korrekt verhält, falls man von den „besseren“ Angeboten noch nichts gehört hat. Auf Zeit spielen? Kann man eine mündliche Zusage erteilen und dann doch eine Absage erteilen, weil man zwischenzeitlich ein attraktiveres Angebot bekommen hat, oder wäre das doch zu arschig? Bzw. ginge das arbeitsrechtlich überhaupt (ich setze voraus das noch keine Verträge unterschrieben wurden)? Ich möchte naturgemäß keine Gesetze brechen und natürlich auch nicht meinen Ruf durch zu arschiges Auftreten verlieren, deswegen mache ich mir schon so meine Gedanken.
 
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Bevor die Probezeit nicht rum ist, ist jeder Job faktisch erst einmal befristet. Personellen Knatsch und andere Dealbreaker kann es immer und überall geben und möglicherweise war die Stellenausschreibung auch einfach kompletter Nonsens. Die Probezeit ist ja nicht nur ein Hebel für den Arbeitgeber, sondern auch eine Reißleine für dich, wenn der Job aus derzeit unbekannten Gründen totaler Murks sein sollte.

Die Zusage, die du jetzt schon hast, gibt dir in jedem Fall zumindest etwas Zeit, Geld und Erfahrung und eine klare Perspektive und du kannst neue Kontakte knüpfen. Eine befristete Stelle hat zudem den Vorteil, dass es ein klares Ziel gibt und damit hast du für dich persönlich auch die Möglichkeit, deinen Beitrag an diesem Projekt ordentlich einschätzen zu können und dies als Argument für die nächste Bewerbungsrunde mitzunehmen. Vielleicht öffnen sich dadurch auch gänzlich neue Türen, an die du anders nicht heran kommst. Vitamin B ist sehr mächtig.

Grundsätzlich ist es aber gut, wenn du klar kommunizierst, was du von deinem AG erwartest und welche Vorstellungen du von deinem idealen Job hast, du aber gerade ein Standing entwickeln möchtest und darum den einen oder anderen Kompromiss eingehst.
 
Ich finde, dass Du Dir zu viele Gedanken machst. Sei einfach etwas selbstbewusster und weniger ängstlich. Schon klar, es sagt sich leicht. Tatsache ist aber, dass Du eine gute Ausbildung genossen und was vorzuweisen hast. Bleib’ höflich und sachlich und bitte um ein wenig Bedenkzeit. Gegebenenfalls kannst Du Dein Dilemma ja auch schildern. Entspricht ja der Wahrheit. Dafür sollte man eigentlich auch Verständnis haben. So eine Entscheidung will gut überlegt sein. Es geht ja schließlich um Deine Zukunft und um eine gute Zusammenarbeit. Ist ja auch so. Mehr als eine Absage kannst Du eh nicht kassieren. Die Angst, dadurch in Ungnade zu fallen und womöglich auf eine Unbeliebtheits-Liste zu geraten, ist gering.
 
Ich würde mir da an deiner Stelle keinen zu großen Kopf machen. Bei uns in der Behörde ist es schon fast so, dass wir an neue Mitarbeiter erst dann glauben, wenn sie am ersten Tag tatsächlich dastehen. Solange noch nichts unterschrieben ist, sollte da im Normalfall nichts passieren, wenn du erst zu- und dann wieder absagst. Und zur Not kündigst du halt ohne Angabe von Gründen während der Probezeit.
 
Schon mal danke für die Tipps.
Ich bin natürlich schon Zeitverträge gewohnt, da ich ja schon 10 Jahre bei der Uniklinik angestellt bin. Langfristig will und muss ich davon weg, allein schon weil man gesetzlich ja nicht ewig lange befristet sein darf.

Der aktuelle Arbeitgeber bietet mir keine Perspektiven auf eine unbefristete Stelle, sodass mir keine Wahl bleibt als darunter mal einen Schlussstrich zu ziehen. Die aktuelle Zusage gibt mir zumindest schon mal Sicherheit bis Januar 23, wäre für mich aufgrund der Befristung und wenig Aussicht auf Verlängerung (so ehrlich war man immerhin im Vorstellungsgespräch) nur Plan B. Wäre halt kaum Aussicht auf Verbesserung zur jetzigen Situation, wenn auch zumindest ein Tapetenwechsel in eine größere Stadt und eine bekanntere Klinik.
Ich hab wie gesagt aber noch einige Optionen die eine unbefristete Stelle in Aussicht stellen. Muss man wohl mal abwarten was dabei rauskommt, und wie schnell ich da eine Antwort bekomme.
 
Kann man eine mündliche Zusage erteilen und dann doch eine Absage erteilen, weil man zwischenzeitlich ein attraktiveres Angebot bekommen hat, oder wäre das doch zu arschig?

Aus rechtlicher Sicht würde ich davon abraten. Sollte dem Arbeitgeber durch deine anfängliche Zu- und spätere Absage ein Schaden entstehen, kannst du dafür ggf. in Regress genommen werden. (Verzögert sich bspw. ein Projektbeginn, weil nach deiner Zusage nicht nach einer weiteren Person für die zu besetzende Stelle gesucht wurde, kannst du für die, durch die Verzögerung entstandenen, Schäden haftbar sein.)

Bzw. ginge das arbeitsrechtlich überhaupt (ich setze voraus das noch keine Verträge unterschrieben wurden)?

Grundsätzlich sind auch mündlich abgeschlossene Arbeitsverträge gültig und bindend.
 
Soweit mir bekannt ist, kannst Du die Stelle antreten und in der Probezeit jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen.

Wir hatte einen zukünftigen Mitarbeiter, der am Tag des Stellenantritts seine Kündigung abgab und das war‘s dann.

Wir mussten dann auch wieder neu suchen, aber es war alles rechtens.

Er hatte zwischenzeitlich dann von seinem alten Arbeitgeber einen unbefristeten Vertrag bekommen.
 
@Dr. Sol
Ehrlich währt am längsten. Ich würde immer mit offenen Karten spielen. Ich glaube kaum, dass ein Arbeitgeber
so naiv ist, dass er denkt, ein Bewerber habe sich exklusiv bei ihm vorgestellt (zumal auf eine befristete Stelle). In wertschätzendem Ton zu formulieren, dass man auf die Rückmeldung anderer Stellen wartet, hat mMn nichts Verwerfliches an sich. Dabei zu kommunizieren, was dir selbst am Vorstellungsgespräch gefallen hat, zeigt, dass du die angebotene Stelle zu schätzen weißt und sie nicht primär als zweite Wahl siehst. Du zeigst damit Ehrlichkeit, Offenheit und auch Mut und hast dir, solltest du die Stelle dann doch antreten, sicherlich mit diesem Verhalten bereits ein wenig Respekt erarbeitet. Nichts ist in meinen Augen schlimmer, als blöd um den Brei herumzureden, denn letztlich haben wir doch alle ein gewisses Gespür für unsere Mitmenschen und in solch einem Fall wird man doch merken, dass du nicht aufrichtig bist. Wenn du die Stelle dann doch annimmst, weil du sonst nur Absagen kassiert hast, wird das keinen guten Eindruck gemacht haben. Solltest du ehrlich geäußert haben, dass du auf andere Zusagen wartest und dann eben absagen, wusste man wenigstens, woran man ist und wird dies im besten Falle wertschätzen. Und wenn nicht, kann's dir egal sein, du arbeitest dann ja nicht dort. ;-)
Soweit meine Meinung. Ich hoffe, das hilft und drücke die Daumen, dass du deine bevorzugte Stelle bekommst.
 
Ich denke ich werde dann einfach sagen dass ich mich noch woanders beworben habe und fragen bis wann ich Bedenkzeit habe. Das ist denke ich am fairsten.
Vielleicht nur zur Auflösung des ganzen. Ich habe der ursprünglichen Stelle dann abgesagt und mich für eine Stelle an der Ostsee entschieden.
Und wie das so ist, jetzt habe ich Mietvertrag unterschrieben, plane Umzug etc. Und ausgerechnet jetzt meldet sich das Forschungszentrum Jülich auf meine Bewerbung auf eine unbefristete Stelle. Ich habe dann wohl oder übel abgesagt. Ist wahnsinnig ärgerlich, aber kann man nix machen. Muss ich halt hoffen dass sich am Ende meines Vertrages mit der Uni Greifswald noch mal eine ähnliche Chance ergibt.
 
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