Leichenschmaus - Eure Meinung?

Was haltet ihr vom "Leichenschmaus"?


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    26
@Kyana:

Ja gut, das was du da aber beschreibst, nenne ich Extrembeispiele. Im Normalfall nehmen ja nur engste Angehörige an der Trauerfeier teil (dem Leichenschmaus). Das bei der Zeremonie auch andere Freunde und Bekannte da sind, die den Toten zur Grabstätte begleiten, ist klar. Und das is auch Brauch, dass diese Leute dann ihr Beileid ausdrücken. Aber beim leichenschmaus sind nur engste Freunde udn Verwandte da, die genauso an dem Verlust leiden, wie man selbst. Und denen sollte man die Chance, daran teilzunehmen und scih zu erinnern, nicht nehmen,

Und was du als Wundenstocherei ansiehst, ist vielleicht nur ein zeichen deiner starken Trauer und deienr noch nciht vorhandenen Bereitschaft, diese mit anderen zu teilen. Aber es is keinesfalls Böswilligkeit der anderen, dich da zu verletzten.

Mit dem Pfarrer finde ich allerdings krass...
 
Ich mag Leichenschmäuse nicht, weil da meist gehäuchelt wird, dass sich die Balken biegen. Kaum ist der Verstorbene unter der Erde, wird dann auch sogleich über ihn her gezogen und man bekommt die ersten Erbstreitigkeiten mit. Ist mir jedenfalls auf der Beerdigung meiner Grossmutter väterlichseits so ergangen. Und zwischendrin haben die Enkel "Fang mich" gespielt und anderen Blödsinn veranstaltet.

Ich habe im Gesangsverein aber auch schon das Andere erlebt: Sehr gediegene und geschmackvoll inszenierte Abschiedsfeiern, die dem Verstorbenen alle Ehre gemacht haben.

Kommt wohl immer darauf an, wie das Umfeld des Verstorbenen ist.

Gruss, Bea
 
Also das Kinder auf der Beerdingung (also beim Essen gehen) fangen spielen, dass find ich aber lediglich dann nicht Okay, wenn es in nem Restaurant ist. Als meine Urgroßmutter väterlicherseits getorben ist war mein jüngster Cousin 3. Na der ist auch rumgerannt, weil er die Beerdigung an sich nicht verstehen konnte.

Als meine Urgroßmutter (Nr.2) vor 9 Jahren gestorben ist, war ich sowiso zu nichts mehr in der Lage - allerdings war ich da auch nicht nachher mit Essen.

Letzten Oktober ist meine letzte Urgroßmutter nach fast 20-jähriger Krankheit gestorben, und da war ich nachher auch mit Essen und ich muss sagen - so schlecht fand ich es nicht, da immer irgendwer erzählt hat. Es war auch kein Großes Essen sondern nur belegte Brötchen und Kuchen und alles nur im Kleinen Kreis. Also eigentlich war es relativ "nett".
 
Ynee schrieb:
Also das Kinder auf der Beerdingung (also beim Essen gehen) fangen spielen, dass find ich aber lediglich dann nicht Okay, wenn es in nem Restaurant ist. Als meine Urgroßmutter väterlicherseits getorben ist war mein jüngster Cousin 3. Na der ist auch rumgerannt, weil er die Beerdigung an sich nicht verstehen konnte.


Wenn meine Cousinen und Cousins damals im Babyalter gewesen wären, könnte ich das verstehen. Aber sie waren 8, 10 und 12. In einem Alter, wo man durchaus etwas mehr Zurückhaltung erwarten könnte.
Nun könnte man generell darüber diskutieren, wie sinnvoll es ist, Kinder auf Beerdigungen mitzunehmen. Einerseits halte ich es für gut, Kinder möglichst frühzeitig mit dem Tod vertraut zu machen. Andernseits liegt es auf der Hand, dass Kinder die Tragweite eines solchen Schicksals nicht erfassen können und auch die rituelle Bedeutung von Trauerfeiern nicht ermessen.

Gruss, Bea
 
Okay, das ist was anderes. In dem Alter hätte mir meine Mutter sonstwas erzählt.

Naja, mit dem Mitnehmen - ich war mit 9 auf der Beerdingung von meiner Urgroßmutter.
Mein kleiner Cousin war auf der Beerding von meiner anderen Urgroßmutter auch 9 und seine Mutter meinte, das Kind müsse nicht auf die Beerdingung wenn es nicht wolle.

Also wirklich niemand geht gerne auf Beerdingungen, aber ich find es einem 9-Jährigen durchaus zumutbar!
 
Also ich durfte als ich 10 Jahre alt war auch nicht mit zu der Beerdigung meiner Ur-Oma. Meine Cousins die beiden waren damals 3 und 4 Jahre alt durften auch nicht mit. Wir sind hinterher nur bei der Trauerfeier gewesen. Daran kann ich mich erinnern.

Als ich mit 12 dann das erste Mal auf einer Beerdigung war bei meiner anderen Ur-Oma musste man mich rausbringen bei der Trauerfeier weil ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Deswegen halte ich es nicht unbedingt für okay wenn Kinder mit auf eine Beerdigung kommen.
 
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@Soraya:

na ja kommt ja drauf an, wie alt die Kinder sind und wie nah sie der Person standen. Nicht alle bekommen dabei einen nervenzusammenbruch, was wirklich tragisch ist. Aber viele gehen damit ruhig um oder sind zu jung, um wirklich zu begreifen, was da los ist.

Ich finde es aber sehr tragisch, das deine Cousins schon in so jungen Jahren gestorben sind :(
 
Ich mag sowas nicht sonderlich, ich halte auch nicht wirklich viel davon..
Aber auf den Beerdigungen auf denen ich war gab es soetwas auch zum glück nicht.
Ich finde das irgendwie mehr als geschmacklos , ich könnte das nicht..
 
Meiner Meinung nach ist ein Leichenschmaus geschmacklos.
War selbst schon mal dabei und das hatte überhaupt keinen kommunikativen Charakter. Eigentlich haben sich alle angeschwiegen und was zu Essen in sich reingestopft.
Nach einer Beerdigung eines nahen Verwandten bekommt man normalerweise eh kaum einen Bissen runter, also hat so ein Leichenschmaus keinen wirklichen Sinn.
 
@Marbod & Eshra:

Ja aber kommt das nicht auf die Menschen drauf an, die da beisammen sitzen? Also wir haben viel geredet, wie Space schon erwähnte, wird da nochmal reflektiert über den verstorbenen. Man erinnetr sich gemeinsam und trauert gemeinsam. Und dabei gibt es auch wa szu essen, weil es sich in neter Runde mit leckeren Essen besser trauert, als halb ausgehungert irgendwo zu stehen und vo sich hinzuschlchzen.

Und jeder Mensch geht mit seiner Trauer anders um. Einige können danaxch noch essen. Willste ihnen jetzt unterstellen, das sie deswegen weniger? oder nicht so tief trauern? Ich denke nicht.

Und von diesem Standpuntk aus gesehen, kann man den Leichenschmaus nicht als geschmacklos betrachten, weil es hohen Wert für die eigene Psyche und Seele hat, mit seiner Trauer nicht allein gelassen zu werden, sondern sie zu teilen und aufzuarbeiten.
 
@ Callista:
Was du sagst ist ja alles im Prinzip richtig, nur was ich mich halt frage ist: Warum muss man dabei essen?
Es geht ja, wie du und Spaceball auch sagt, in erster Linie um das gemeinsame erinnern und aufarbeiten. Dem widerspreche ich ja garnicht, im Gegenteil ich halte das ja grade für den Sinn dieser ganze Veranstaltung (s. Eingangspost).
ABER: Warum muss man da nebenher denn noch essen?
Callista Ming schrieb:
Und dabei gibt es auch wa szu essen, weil es sich in neter Runde mit leckeren Essen besser trauert, als halb ausgehungert irgendwo zu stehen und vo sich hinzuschlchzen.
Wieso muss man denn halb ausgehungert auf eine Beerdigung kommen? Die finden doch meistens zu recht zivilen Zeiten statt, sodass man vorher gut noch etwas essen könnte. Und bevor jetzt einer sagt: "Vor einer Beerdigung kann ich doch nichts essen:" Wieso dann hinterher?
Man könnte doch genauso gut nur etwas trinken gehen (ich weiß, der Unterschied ist auf den ersten Blick nicht groß, auf den zweiten finde ich allerdings schon, und Nein, ich rede nicht von einem Besäufniss) oder eben einfach nur so zusammen sein und z.B. einen gemeinsamen Spaziergang machen oder was weiß ich...

Aber du hast natürlich recht, dass es auch sehr auf die Menschen ankommt die da beisammen sind. Vielleicht war ich halt bis jetzt immer nur auf den "falsche" Leicheschmausen/schmäusen? Keine Ahnung wie der Plural davon ist...

@ all
Wenn ihr abstimmt gebt doch bitte auch ein kurzes Statement mit Begründung ab. Eure Meinungen würde mich sehr interessieren.
 
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Loki schrieb:
@ Callista:
Was du sagst ist ja alles im Prinzip richtig, nur was ich mich halt frage ist: Warum muss man dabei essen?
Es geht ja, wie du und Spaceball auch sagt, in erster Linie um das gemeinsame erinnern und aufarbeiten. Dem widerspreche ich ja garnicht, im Gegenteil ich halte das ja grade für den Sinn dieser ganze Veranstaltung (s. Eingangspost).
ABER: Warum muss man da nebenher denn noch essen?

Essen war früher (und ich denke, dort kommt die Trauerfeier her) ein Zeichen von Gemeinschaft.

Und ich denke, auch heute ist beim Essen (also einem ordentlich Essen) immer noch eine "natürliche" Gemeinschaft gegeben.
 
@Loki

Wenn man traurig ist geht man meist zum Kühlschrank und isst etwas. Daher ist das ganz gut weil essen glücklich macht. Es lindert den Schmerz und wie Alpha7 meinte ist es für uns Menschen seit jahrtausenden normal sich beim Essen zu treffen. Seit jahrtausenden treffen sich die MEnschen um beim Essen Abschied von Verwandten zu nehmen.

cu, Spaceball
 
Richtig. Außerdem muss ich mal so sagen..... mei uns war es immer so (meinen Eltern, bruder und mir), das wir den Tag lang meißt verstreut in der Weltgeschichte herumliefen aber Abends dann zusammenkamen, gemeinsam aßen und redeten. Und das hat mir immer viel bedeutet.

Ein Essen ist einfach mehr als nur Nahrungsaufnahme ... oder was glaubst du, wieso man beim Date ins restaurant oder so geht? ;) Bestimmt nicht, weil man zu Hause nichts im Kühlschrank hat.
 
Editiere grade...so, fertig. Hatte zu spät gepostet und deshalb Callistas und Spaceballs post net berücksichtigt.

Also schön, ihr habt mich vom Sinn des Essens überzeugt. Darauf könnt ihr euch was einbilden, kommt nämlich nicht oft vor das ich mich überzeugen lasse. ;)

Bleibt mir eben nur noch zu sagen, dass leider viele (oder von mir aus auch nur einige) den eigentlichen Sinn dieser Veranstaltung missverstehen und in ihr nur ein Gelage sehen. Was sehr schade ist... :(

Noch'n Edit: Ich denke es geht noch vom Verständnis her ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei ner Trauerfeier gibt es doch nie viel zu essen. Ich kenne das nur das Kaffee gibt und vielleicht ein bisschen Apfelkuchen oder ein paar Schnittchen. Also nix gross mit Leichenschmaus.
 
@Soraya:

Na ja kommt drauf an, wo der Stadtfindet und mit wie vielen leuten. Der "leichenschmaus" bei der beerdigung meines Großvaters fand, z.B. in eienr gaststätte statt. Und da gabs essen genug
 
Ich halte nicht viel vom Leichenschmaus.
Die Art, wie Leute sich bei sowas in aller Regel zu benehmen pflegen, widert mich einfach nur an.
 
Wie benehmen sie sich denn? Hast du konkrete Beispiele? Hier sagen viele "ich mag das nicht", geben aber als Begrüdung nur ganz schwammige Aussagen an o_O
 
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