Wenn ich darüber nachdenke, warum vor allem bereits verstorbene Leinwandgrößen wie James Stewart, Cary Grant, Spencer Tracy und Katharine Hepburn zu meinen Lieblingsschauspielern zählen, dann hat das nicht nur mit Nostalgie zu tun, auch wenn sie eine Rolle spielt. Es liegt vor allem daran, wie diese Menschen und ihre Filme in meiner Erinnerung verankert sind.
Ich bin mit ihren Filmen in meiner Kindheit aufgewachsen. In den 1980er-Jahren zeigte das Fernsehen regelmäßig zahlreiche, aber sorgfältig ausgewählte Klassiker mit ihnen. So lernte ich James Stewart als den aufrechten, etwas unbeholfenen Idealisten kennen, Cary Grant als Inbegriff von Eleganz und ironischer Gelassenheit, Spencer Tracy als warmherzigen und klugen Charakterdarsteller und Katharine Hepburn als starke, unabhängige Frau mit unverwechselbarer Ausstrahlung. Es liefen fast nur ihre besten Filme, sodass in meiner Erinnerung ein nahezu makelloses Bild ihrer Schauspielkunst geblieben ist.
Diese Schauspieler wirkten größer als das Leben. Ihre Gesichter waren vertraut, und doch umgab sie etwas Geheimnisvolles. Vielleicht ist das der entscheidende Unterschied zu heutigen, noch lebenden Schauspielern. Von ihnen kennt man alles, ihre besten Rollen ebenso wie ihre Misserfolge und privaten Auftritte in den Medien. Man erlebt, wie ihre Karrieren verblassen und wie die Zeit ihre Wirkung verändert. Die alten Leinwandlegenden hingegen bleiben im Moment ihres größten Erfolges stehen.