Mandalore

- [Mandalore-System - Mandalore – außerhalb Keldabes - Speeder] – mit Kate (aka Ruusan Netrakara), Maral und Josea

"Primitiv...", murmelte er als Josea den Speeder verlassen hatte und durch den tiefen Schlamm, aus dem die so genannte Straße bestand, auf das alte, flache und irgendwie dreckig aussehende Haus zu stapfte.

Es goss noch immer unaufhörlich und die Dunkelheit wurde nur von dem schwachen Leuchten der Armaturen des Speeders und der glimmenden Außenbeleuchtung der Häuser durchbrochen. Die Scheinwerfer beleuchteten noch ein paar Meter Schlamm vor dem Gefährt und weiter gucken konnte man schon nicht mehr - nicht das man es unbedingt wollte. Diese Zustände waren ein Witz auf einer derart technisierten Welt wie Mandalore, aber den Einwohnern musste es offenbar gefallen und vermutlich war es auch irgendein Teil ihrer Kultur den sie nicht einfach brechen wollten oder was auch immer. Auf jeden Fall war es ein Armutszeugnis, in seinen Augen.

Die Tür des Hauses öffnete sich und Josea verschwand im Inneren, während Kate und Maral noch immer schweigend auf der Rückbank saßen und offenbar ihren Gedanken nachhingen. Jace dachte an die Worte des Mandos von vor ein paar Minuten zurück. Abwählen auf Mando-Art und Außenweltler - zumindest vermutete er die Bedeutung hinter dem Mando-Wort welches der Kopfgeldjäger verwendet hatte - die möglicherweise ruck zuck auf die Abschussliste wandern konnten. Sprich: Ein Bürgerkrieg. Hoffentlich waren sie schon weit weg, wenn es losging oder aber sie konnten sich schnell und einfach aus der Affäre ziehen. Auf jeden Fall hatte er kein großes Interesse daran hier in einen, wie auch immer gearteten, Konflikt hinein gezogen zu werden - höchstens gegen Bezahlung.

Abgelenkt wurde er erneut von Josea, der sie mit einem Zeichen herein winkte. Er legte die Fliegerjacke, mit dem einen Messer im Ärmel, ab denn als Großhändler fand er es irgendwie nicht passen. Die dunkle Hose mit den vielen Taschen und das hellgraue Oberteil waren zwar auch nicht unbedingt das, was er sich unter der Garderobe eines Großhändlers von Bandomeer vorstellte, aber besser als nichts. Dann stiegen der Pilot und die beiden Frauen in den Mando-Rüstungen aus dem Speeder und legten die wenigen Meter zur trockenen Eingangstür mit schnellen Schritten durch den, knöcheltiefen, Matsch zurück. Drinnen war es zwar etwas heller als vor der Tür oder im Speeder, hellerleuchtet war jedoch immer noch etwas ganz anderes. Der Boden im Eingangsbereich war ebenso schlammig wie die gesamte verdammte Straße und Jace spürte wie rutschig der Boden unter seinen Füßen war. Josea stand ein paar Schritte entfernt an einer Art Empfangsschalter, hinter dem Jace eine Devaronianerin in einer - Überraschung - gelb-blauer Rüstung saß. Abgesehen von den Beiden entdeckte er noch etwa eine handvoll weiterer Individuen, ebenfalls alle in Rüstungen gekleidet und eine Horde Tiere, welche mit Sicherheit für den merkwürdigen Geruch verantwortlich waren. Dazu kam eine unheimliche Stille. Keine Maschinengeräusche, aber auch keine Unterhaltungen. Einzig der Regen und die Bewegungen der Tiere. Selbst Josea hielt die Klappe und machte sich gar nicht an die Devaronianerin heran...gut, vielleicht stand er nicht auf Fell.

Kurz blitzte ein Grinsen auf und schrumpfte dann zu einem freundlichen Lächeln zusammen, als er an den Schalter trat.


"Mr. Nathen?", fragte die Devaronianerin überflüssigerweise und wartete auch gar nicht erst die Antwort ab. "Gear hier, sagte Sie hätten ein Anliegen mit der Genossenschaft zu besprechen?", hakte sie in nahezu perfektem Basic und einem interessanten Akzent nach.

Einen Moment lang rasten die Gedanken des Piloten. Er musste improvisieren, hatte er sich zuvor natürlich nicht auf auch nur irgendwas vorbereitet oder in Betracht gezogen. Also behielt er sein einnehmendes Lächeln bei und sagte einfach was ihm in den Sinn kam, würde schon passen.


"Genau.", begann er ohne Umschweife. "Ich habe vor auf Bandomeer einige mandalorianische Produkte zu etablieren und ständig auf dem Markt zu haben. Dafür kommt natürlich nur das Beste in Frage und aus diesem Grund bin ich hier.", lässig lehnte er sich gegen den Schalter und behielt die Frau im Blick.

"Ich würde mir gerne die einzelnen Höfe ihrer Genossenschaft ansehen und mir vor Ort ein Bild machen und mich mit den Besitzern persönlichen Unterhalten."

Die Devaronianerin beäugte ihn misstrauisch und ihr Blick wanderte kurz zu etwas hinter Jace' Rücken. Doch dieser drehte sich nicht um, sondern ließ den Blick wo er war und wartete.

"Und was erhoffen Sie sich davon, Mr. Nathen? Wir könnten Ihnen jedwede Information auch direkt hier zur Verfügung stellen.", fragte sie nach und beobachteten ihn genau.

Dem Piloten entging das nicht und er gab sich betont locker, mit einem Grinsen im Gesicht.


"Nun, erst mal kann ich mir ein Bild von den Produkten selbst machen und höre die Meinung der einzelnen Besitzer selbst noch einmal. Außerdem gibt es auf Bandomeer eine große Bio-Kundschaft, die sichergehen will, dass die von ihnen erworbenen Produkte tatsächlich das sind was sie erwarten zu kaufen. Und das ist ein weiterer Grund für meine Anwesenheit hier und meine Pläne. Ich gehe nicht davon aus, dass meine Reise die Mühe wert war - aber es wird von einem seriösen Großhändler nun einmal erwartet.", er zuckte mit den Schultern und rollte kurz mit den Augen. Er wäre mit Sicherheit ein hervorragender Großhändler, lachte er in sich hinein. Möglicherweise etwas arg dick aufgetragen, aber es schien zu funktionieren.

"Der letzte Schritt meines Besuches hier, Miss...", sein Blick zuckte kurz zu dem kleinen Namenschild, "...Rayceen, wäre es dann einen Exklusivvertrag mit ihrer Genossenschaft auszuhandeln und das Geschäft, hoffentlich für alle Seiten zufriedenstellend, unter Dach und Fach zu bringen.", beendete er die Erklärung mit seinem strahlendsten Lächeln.

Ein wenig irritierte blickte die Frau ihn an und schien ihm entweder nicht ganz folgen zu können oder aber sah in dem ganzen Gequatsche nur wenig Sinn.


"Ich...äh...und was hindert Sie daran sich umzusehen, Mr. Nathen? Ich meine, Sie brauchen ja nicht erst unsere Erlaubnis dafür. Auch wenn wir uns über einen solchen Vertrag natürlich freuen würden, bedeutete er doch einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung für die Region....aber...", ihr Satz ging ins Leere, während Jace die Fragezeichen über ihrem Kopf beinahe sehen konnte. Ein freundlich, überlegenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

"Natürlich hindert mich nichts daran, allerdings fand ich es angebracht erst einmal die Zentrale über meine Anwesenheit und meine Pläne zu informieren, bevor ich mit meiner Tour beginne. Außerdem bräuchte ich Karten und Informationen über die Höfe. Meine Begleiter mögen sich in Keldabe auskennen, hier draußen haben wir uns schon drei Mal verfahren..."

- [Mandalore-System - Mandalore – außerhalb Keldabes - Genossenschaftszentrale von Slaat Suumpir] – mit Kate (aka Ruusan Netrakara), Maral, Edris Rayceen, Josea und weiteren Mandalorianern
 
[Mandalore – Slaat Suumpir – Genossenschaftszentrale]
Maral, Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen) , Josea Gear,
Edris Rayceen und weitere Mandalorianer

Slaat Suumpir war immer noch dasselbe Schlammloch wie vor drei Jahren, so sah es wenigstens im Regen und in der Dunkelheit noch aus. Die Cantina war geschlossen, so dass es kein Wunder war, dass die Rayceens mit ihren Zwerg-Eopies Zuflucht in der Zentrale gesucht hatten. Marals Erinnerungen an einige Besuche mit Stor kehrten heftiger zurück, als sie es erwartet hatte. Während sich Jace mit der kleinen Rayceen unterhielt und sich als Großhandelsvertreter von Bandomeer ausgab, behielt sie die übrigen Angehörigen im Auge. Sie gaben keinen Ton von sich, aber Maral war klar, dass diejenigen, die noch ihre Helme trugen, sich auf ihren internen Kanälen angeregt über die Neuankömmlinge austauschten, während die anderen schweigend die Scharade des Ex-Imperialen mitverfolgten und die neugierig glotzenden Eopies daran hinderten, die Besucher näher kennen zu lernen.

„Du bist doch Stor Kellidans Frau?“

Aus der Gruppe löste sich ein Humanoider mit goldglänzender Haut und silbrigen Haaren. Er trug eine grün-rote Rüstung, auf den Helm waren drei stilisierte Federn gemalt. Maral nickte wortlos, denn ansonsten hätte jeder gehört, dass sie den Tränen nahe war.

„Berton Rayceen. Ich habe nur davon gehört, was deinem Mann passiert ist, ich war in einer anderen Einheit und hatte wohl Glück gehabt. Es war sehr schade um eure Farm…“

Die blauhäutige Mandalorianerin schluckte, um den Kloß in ihrer Kehle loszuwerden und ergriff den Arm des Mannes, den er zur Begrüßung ausstreckte. Berton war der Clanführer der Rayceens und einer der größeren Farmer der Umgebung – sie hatte ihn nie persönlich kennen gelernt, aber sie und Stor hatten einige Male Robas an den Rayceen-Clan verkauft.

„Dieser Mister Nathen, arbeitest du du für ihn?“

„Nicht wirklich – Gear und Netrakara arbeiten für ihn, Gear hat mich mitgenommen, nachdem ich meinen Kontrakt verloren hatte“,

erwiderte sie mit gepresster Stimme. Es behagte ihr nicht, den älteren Mann anzulügen, weshalb sie so wenig Information wie möglich preisgab. Jeder aruetii, der sich soweit ins Hinterland wagte, musste einfach Misstrauen erregen, besonders in der aktuellen Situation. Davon zeigte sich aber der angebliche Großhändler von Bandomeer völlig unberührt und versprühte seinen Charme, wovon sich Edris Rayceen doch recht angetan zeigte, aber gleichzeitig etwas überrumpelt wirkte und dann in Richtung von Berton Rayceen sah.

„Mister Nathen, da ich zum Genossenschaftsvorstand gehöre, werde ich mich darum kümmern, dass Sie sich ohne Schwierigkeiten die Farmen in der Umgebung ansehen können. Ich bin mir sicher, dass einige unserer Mitglieder nicht sehr begeistert davon sein werden, wenn ein dahergelaufener aruetii von Bentomir auf ihrem Land herumspaziert. Edr’ika, druck eine Liste aus…“

Die Devaronianerin tat wie geheißen und ein altersschwacher Flimsidrucker erwachte ächzend und ratternd zum Leben. Ohne Zweifel wollte der Clanführer die Kontrolle darüber behalten, wo der angebliche Großhändler seine vorwitzige Nase hineinsteckte.

„Damit wir uns besser kennenlernen und ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, nehmen wir unsere Helme ab, setzen wir uns doch hin und reden, solange es noch draußen so übel schifft.“

So, wie der Firrereo sprach, klang seine Ansage nicht nach einem Vorschlag, sondern nach einem Befehl. Einige seiner Angehörigen brachten Stühle aus den hinteren Räumen und stellten sie in der Eingangshalle auf. Irgendwoher tauchten eine Flasche tihaar und mehrere Gläser auf, die leidlich sauber waren. Gear übernahm sofort die Rolle des Wortführers und überschüttete den Clanführer mit einer stark abgewandelten Geschichte ihrer tatsächlichen Erlebnisse, was Berton Rayceen allerdings nicht zu reichen schien, denn er legte mehr Wert darauf, wo der dinii herkam, für wen er bereits gearbeitet und in welchen Schlachten er gekämpft hatte, mit welchen vode und dergleichen. Nachdem Gear, wie üblich, fürchterlich angegeben und übertrieben hatte, stellte der Clanführer dieselben Fragen über ihre Herkunft an Kate, die sich auch während des Fluges nach Slaat Suumpir sehr stark im Hintergrund gehalten hatte.

„Ich kannte einen Odrik Netrakara von Althir - kommst du aus der Gegend? Und mit welchen vode hast du gekämpft?“,

begann er sein Verhör und ließ eine weitere Runde tihaar ausschenken.


[Mandalore – Slaat Suumpir – Genossenschaftszentrale]
Maral, Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen) , Josea Gear,
Edris Rayceen , Berton Rayceen und weitere Mandalorianer
 
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Die Situation entwickelte sich nicht schlecht, zumindest als sich einer aus den Reihen der Mandalorianer löste und Maral ansprach. Er kannte sie scheinbar, hatte nach eigener Aussage mit ihrem Mann gekämpft. Es hörte sich fast so an, als wäre dieser vor geraumer Zeit gefallen. Jetzt konnte sich Kate auch vorstellen, warum die blauhäutige Frau so distanziert und leicht reizbar war. Natürlich konnte sie vorher schon dieselben Charakterzüge aufgewiesen haben können, allerdings wusste sie aus eigener Erfahrung, dass sich das eigene Wesen und Eigenschaften noch verstärken konnten, je mehr schwere Schicksalsschläge man tragen musste.

„Damit wir uns besser kennenlernen und ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, nehmen wir unsere Helme ab, setzen wir uns doch hin und reden, solange es noch draußen so übel schifft.“

Die Talusianerin bezweifelte, dass es hier überhaupt aufhören konnte zu regnen. Das andere Übel war, dass sie alle gezwungenermaßen ihre Helme abnehmen mussten. Für Josea und Maral kein Problem. Sie selbst hatte Angst, von irgendjemandem erkannt zu werden, schließlich war ihr Gesicht nicht mehr ganz so unbekannt, wie noch vor ein paar Jahren. Andererseits... Niemand würde ihnen Vertrauen schenken, wenn sie es nicht tat. Es war ein gewagtes Spiel, doch Risikobereitschaft gehörte mittlerweile zum Leben der jungen Frau, also setzte sie sich und tat, wie ihr und ihren Begleitern geheißen. Sie nahm den Helm ab, schüttelte das Haupt und fuhr sich durch das dunkle Haar. Kaum getan, kam schon die erste Frage an sie persönlich: „Ich kannte einen Odrik Netrakara von Althir - kommst du aus der Gegend? Und mit welchen vode hast du gekämpft?“
Hatte er Lunte gerochen, dass er sie so direkt auf ihre Vergangenheit und Herkunft ansprach?


"Ich denke nicht, dass ich je im Rolion-Sektor unterwegs war..."

, verneinte sie und ging dann auf ihre mögliche Herkunft ein, ohne lange darüber nachzudenken. Ihr Leben war turbulent gewesen und wenn man es etwas umformulierte, hörte es sich sicher auch für einen Mandalorianer sehr echt an. In der Galaxis war der Krieg an niemandem so einfach vorbei gezogen!

"... so bin ich von mehreren Familien aufgezogen worden."

, beendete sie schließlich. Eine kurze Geschichte, fast die Wahrheit, ihr Blick neutral. Nun wollte sie aber nicht seine Reaktion abwarten, ob er ihr glaubte oder nicht. Das war zu auffällig. Stattdessen sprach sie einen Namen an, den er womöglich kennen konnte und der sie auf ihrer Suche weiterbringen würde.

"Sagt dir der Name Cuyan Dral etwas? Er war wie ein Bruder für mich. Leider haben wir uns vor einigen Jahren aus den Augen verloren."

Kate hatte keine Ahnung, ob Dany noch unter diesem Namen unterwegs war. Sie konnte sich nur daran erinnern, dass er ihn angenommen hatte, als er seinen eigenen Tod vorgetäuscht und die Beerdigung getarnt durch die Rüstung beobachtet hatte. Vielleicht hatten sie ja Glück...


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Brailor Khaine fuhr sich mit der linken Hand über das Kinn und registrierte anhand des schabenden Geräusches, dass seine letzte Rasur schon einige Zeit her gewesen sein musste. Doch einer anständigen Rasur räumte der eher glücklose Kopfgeldjäger just in diesem Moment keine allzu große Priorität ein. Erst einmal galt es, ein paar miese Credits für die Stimulanzien und Aufbaupräparate zu bekommen, um wenigstens das notwendige Geld für ein paar Grundbedürfnisse zu sichern. Auf mehr konnte der durchschnittlich große Mandalorianer nicht hoffen. Auf mehr konnte er vor allem nicht bauen. Doch die Frau, in deren Wohnung er sich befand, war nun immerhin wach und überdies auch bereit, das Geschäft zum Abschluss zu bringen. Sie hatte nun wohl die liquiden Mittel - wie auch immer genau sie es angestellt hatte. Auf ihre Frage hin, ob nach wie vor Interesse an der Übereinkunft bestand, antwortete Brailor auf seine typische Art und Weise.

"Nur deshalb bin ich hier, Lady.", gab es als Erwiederung auf ihre Worte. Die restliche Botschaft der Ärztin blendete Brailor schlichtweg aus. An den Clan-Strittigkeiten hier auf Mandalore hatte er keinerlei Interesse. Ihm war vollkommen egal, welcher selbstverliebte Mandalorianer gerade welchen Clan anführte. Letztlich waren sie alle gleich - sie hielten sich für den größten Krieger, wollten das Volk einen und dann die große Revolution herbeiführen. Und im Krieg beweisen. Zu was das führte, hatte das große Sith-Schisma gezeigt. Aus dem Bruderkrieg der dubiosen Machtsensitiven war kaum ein Krieger unversehrt zurückgekommen. Die Kultur der Mandalorianer hatte einen schweren Schlag erhalten. Die einstmals prächtige Flotte war zerschlagen worden und das Gros der Kämpfer im besten Alter kehrte nicht wieder heim.

Noch immer konnte Brailor über soviel Verblendung nur den Kopf schütteln. Die ruhmreiche Vergangenheit seines 'Volkes' war nicht mehr als eine Erinnerung. Ein Nebel der Geschichte. Und das war letztlich auch gut so. Sollten sich andere um die Vorherrschaft in der Galaxie streiten. Für einen einfachen Mann, einen Soldaten, gab es genug Möglichkeiten, sich dadurch gutes Geld zu verdienen. Und darum ging es am Ende für jeden Einzelnen nur: Credits. Nur mit Hilfe von Credits konnte man den Bauch füllen, die Beskar'gam instandhalten und sein Raumschiff betanken. Ideologie war etwas für Schwerreiche oder jene, die ohne großen Anspruch leben konnten. Aber es war nichts für Brailor Khaine.

Mit diesen Gedanken drehte sich der Söldner um - jedoch nur um zu erkennen, wie die anwesenden Gestalten mit ihren weitreichenden Plänen hausierten. Egal ob der hünenhafte Spinner in Ur-Opas Rüstung [Ceffet] oder der kleinste Krieger auf Mandalore mit dem Sprachfehler und dem Gesicht einer Veejy-Frucht [Shevla]. Sie alle hatten offenbar furchtbar politische, wie auch traditionelle Gründe und Ziele. Wie schön. Brailor war sich sicher, schon bald auf den Gräbern dieser Idioten zu tanzen. Allerdings hatte diese Umsturz-Idee einen anderen positiven Effekt. Ein Umstand, den der Kopfgeldjäger schon beinahe verdrängt hatte. Etwas, das ihm im Nacken saß wie eine Feuerwanze: Mumba.


"Stinkender Huttenwurm.", murmelte der mandalorianische Weltenbummler. Dann öffnete er seinen rechten Unterarmpanzer und aktivierte sein antiquiert wirkendes Komlink. Ein stilles Gebet verdeutlichte dabei die Hoffnung, dass sich der Hutte in 'der Nähe' befand - also nicht am anderen Ende der Galaxie, war doch die Reichweite solcher Transmissionen beschränkt. Auch wenn das kaum jemand realisieren zu schien.



Verschlüsselte Nachricht
Sicherheitsstufe: ****
Verschlüsselungsstufe: ****

Absender: Brailor Khaine
Empfänger: Mumba der Hutte

Neuigkeiten aus der Heimat der Beskar-Minen. Mögliches Geschäftsfeld aufgetan. Erhöhter bedarf an Werkzeug aus Eurem Angebot. Kontaktierung möglich. Übermittle bei Bedarf entsprechende Daten.

B.K.
Aussendienst



Brailor hoffte, dass der gierige Wurm die Informationen entsprechend entschlüsseln konnte, ohne dabei allzu große Kopfschmerzen zu bekommen. Immerhin stand der Söldner in der Schuld des Hutten. Oder besser: In der finanziellen Kreide. Mumba hatte sich trotz der Drohungen als überaus zahmer Zeitgenosse herausgestellt. Die Verpflichtung in die Dienste des Hutten war weit weniger schlimm, als beispielsweise die mehrjährige Inhaftierung durch einen anderen Gläubiger. Trotz der finanziellen Misere hatte es das Schicksal momentan gut mit Brailor gemeint. Also musste er diese Glückssträhne ausnutzen. Um jeden verdammten Preis.

Kaum das er die Botschaft verschickt hatte, holte ihn jedoch die Realität wieder ein. In Form einiger vollkommen größenwahnsinniger Mandalorianer. Innerlich zuckte Brailor dennoch die Schultern. Im Notfall hatte er seine Blaster dabei und konnte sie alle durchlöchern. Das wiederum würde nicht das erste Mal sein, dass er andere Mandalorianer vaporisierte. Beileibe nicht.



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[Mandalore – Keldabe – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan, Brailor Khaine, andere Mandalorianer


Mit einem knappen Nicken nahm sie die Antwort des Mannes mit Namen Brailor zur Kenntnis, winke ihm, ihr zu folgen und verschwand wieder im Schlafzimmer, aus dem sie nur wenige Minuten zuvor gekommen war. „Dann wollen wir das abschließen und Sie können Ihres Weges ziehen“, sagte sie während sie im Safe nach der vereinbarten Summe suchte. Diese überreichte sie Brailor und nahm im Gegenzug die versprochenen Medikamente, wohl eher Drogen, entgegen. Stumm brachte sie das Zeug in den Safe, packte noch jede Menge Creditchips in ihren Rucksack und verabschiedete dann den Mann. „Wenn Sie gehen wollen, tun Sie sich keinen Zwang an, das Angebot für Cahv und Kuchen steht allerdings. Ich muss jetzt erst einmal weg.“ Damit lief sie auch schon wieder ins Wohnzimmer zurück und verkündete: „In ein bis zwei Stunden bin ich wieder hier, Jungs. Ich hoffe, bis dahin habt ihr eine Idee, wie es weitergeht. Ich …“

Entschlossen schulterte sie den Rucksack, schaute die Männer noch einmal der Reihe nach an, wohl eher abschätzend, ob sie auch wirklich eine Ahnung hatten, was da passierte oder was sie tun sollten. Ihrer Mimik nach zu urteilen, war die Ärztin wohl eher der Ansicht, dass sie nichts erfahren würde, was irgendwie von Relevanz sein könnte, denn keiner der Anwesenden machte den Eindruck, groß im Pläne schmieden zu sein. Seufzend über diesen bedauerlichen Umstand zog sie von dannen.

Charlena würde noch eine Weile schlafen, sie selbst fühlte sich noch immer müde, verbraucht und alt. Dennoch hatte sie vor, zu erfahren, was in ihrer Heimat los war, denn trotz ihrer für die meisten Mandalorianer befremdlich wirkenden Sprüche fühlte sie sich als Mando’ad. Ihr Weg führe sie zum Markt, wo sie zuerst Mu-Sebis Geschäft aufsuchte. Wie erwartet war der Duro mehr als unzufrieden, als er sie sah. „Hast du es dir jetzt doch überlegt?“, fragte er barsch, jedoch mit der Hoffnung in der Stimme, doch noch ein Geschäft zu machen. „Sieht so aus, Mu-Sebi“, antwortete die Ärztin und zauberte ein charmantes Lächeln auf ihre Lippen, wozu sie durchaus im Stande war, aber bei ihr mehr als selten zu sehen. Doch der Rüstungsschmied bekam jetzt dieses Kleinod zu sehen und zeigte sich nur wenig beeindruckt.Du willst doch die schwarze Hässlichkeit loswerden, oder irre ich mich?“, bohrte sie nach, als er keine Anstalten machte, die Gam zu holen. Erst nach einer Weile, in der Stryka ihren Blick unverwandt auf den Duro hielt, ging der und holte die Rüstungsteile. „Hier“, damit knallte er die Platten und den dazugehörenden Unteranzug auf den Tresen. Penibel zählte Stryka die erforderliche Anzahl an Chips aus ihrem Rucksack und zog sich dann gleich an Ort und Stelle die Rüstung an. Sie war ein anderer Mensch. Ohne Gruß oder weitere Worte zu verlieren, marschierte sie auf den Platz, verschwand in einem Geschäft für Damenbekleidung und kehrte kurz darauf, Stryka war sehr rasch im Erledigen von Einkäufen und sie wusste, was sie wollte und diesmal waren ein zwei Hosen und zwei Shirts, dazu noch Unterwäsche, auf die Straße zurück.

Nun hatte sie eigentlich alles, was sie wollte, war gerüstet, hatte normale Kleidung, war einige Credits ärmer deswegen und zuhause im Safe lagen gefährliche Drogen, die, sollte man sie bei ihr finden, ihr mehr als Ärger einbringen konnten. Mit gemischten Gefühlen ging sie weiter, nun anonym oder beinahe anonym, denn diese schwarze Absonderlichkeit würde auffallen, besonders, weil sie sich durch keinerlei Schnickschnack auszeichnete, die Beinschienen bis über die Knie reichten. Innerlich schüttelte sie über sich selbst den Kopf, weil sie sich immer wieder zu Abenteuern hinreißen ließ. Das größte war bislang Tafo gewesen und ihn wollte sie noch immer an den Eiern aufhängen und ihn anschließend rösten. Betrug war etwas, das sie nicht duldete. Sie war zwar kein tadelloser Mando’ad, oftmals mehr arueti als alle Fremden zusammengenommen, aber tief im Inneren wusste sie, wo ihre Wurzeln waren und wenn es hart auf hart kam, hoffte sie, auf der richtigen Seite zu stehen. Doch nun war Eile vonnöten, Charlena musste versorgt, die kleiner gewordene Bande an durchgeknallten Mandalorianern ruhig gestellt werden. Doch dazu brauchte sie einen klaren Kopf, den hatte sie nicht – noch nicht.

Sie entschied, dass ein kleiner Spaziergang nichts schaden konnte. Unter dem Helm fühlte sie sich seltsam isoliert, noch mehr als sonst, aber diesmal war sie froh darüber, dass niemand ihren Gesichtsausdruck sehen konnte und sie sich nicht verstellen musste. Fast automatisch liefen ihre Beine zum Fluss. Sie setzte sich ans Ufer und starrte durchs Visier auf die braunen Fluten. Gedankenvoll wollte sie sich durchs Haar streichen und klopfte dann auf den Helm. Sie nahm ihn ab, legte ihn sorgsam neben sich und zerstrubbelte erst dann ihr Haar, bis es nach allen Seiten hin weg stand. „Was für eine vertrackte Scheìße“, murmelte sie schließlich ärgerlich, setzte den Helm wieder auf und ging nachhause.

Vor der Haustür atmete sie einige Male tief durch und stieg dann die Treppe hoch. Was sie hier weiter erwartete, konnte sie nicht einmal erahnen, aber sie nahm nicht an, dass es erfreulicher war als der Zustand, bevor sie einkaufen gegangen war.

Das Türschloss war hinüber, also brauchte sie auch nicht groß aufzuschließen. Bevor sie öffnete, warf sie noch einen Blick auf ihr Chrono, das ihr anzeigte, gerade mal zwei Stunden weggewesen zu sein. Die Zeit schien eingeschlafen zu sein, so wie ihr Verstand.

Zu diesem Schluss kam sie, als sie das Wohnzimmer betrat, den Helm abnahm und verkündete:


„Ich werde dem Kanzler meine Dienste anbieten, dann bekommen wir vielleicht heraus, wo sich die Geiseln aufhalten.“

Kaum hatte sie das gesagt, meinte sie auch schon, sich selbst in den höchst ehrenwerten und gut gepolsterten Shebs treten zu müssen. Doch nun war es gesagt und konnte nicht mehr zurück genommen werden. Der Reihe nach schaute sie ihre Gäste an, den Helm unter dem Arm eingeklemmt und ein finsteres Gesicht ziehend.


[Mandalore – Keldabe – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan und weitere Mandalorianer
 
::Mandalore-System::..::Mandalore::..::Keldabe::..::in Strykas Wohnung, Wohnzimmer::..::Shev'la Kyramud, Stryka, Brailor, Ceffet, Charlena und Bartholo (NPCs):


Hatte ihm irgendwer zugehört? Auch nur einer? Shev'la glaubte es zu wissen. Der Einzige der bisher Stellung zu seinem Vorschlag bezogen hatte war der Mandalorianer in der Crusaderrüstung. Das war für ihn zu wenig, als dann auch noch auf einmal Stryka, ohne auch nur mit einem Satz kundtat was sie von seinem Vorschlag hielt, irgendwo hin aufbrach und versprach in ein paar Stunden wieder zu kommen riss auch der letzte Faden der Shev'la veranlasst hatte hier zu bleiben. Sollten diese Idioten doch zusehen wo sie blieben, wer ihn nicht ernst nahm oder es nicht für nötig hielt ihn in irgendeiner Art und Weise zu beachten musste sehen wie es weiter ging. Diese "hut'uune" waren es augenscheinlich nicht Wert hier zu bleiben. Die Einzige um die es ihm leid tat war Charlena, aber Kollateralschäden gab es überall. Keine Minuten nachdem Stryka abgerauscht war zischte er abwertend in der Tradition der Clans von Honoghr um sein Missfallen Ausdruck zu verleihen, setzte seinen Helm auf und versiegelte ihn. Auf die fragenden Blicke der Anwesenden hin tippte er sich nur wortlos an die Schläfe und drehte sich um. Er würde auf eigene Faust herausfinden was auf Manda'yaim und in Keldabe vorging.

Als erstes kehrte Shev'la zu seinem eigenen Schiff zurück. Die 'Buir' lag immer noch, so wie er sie verlassen hatte, in einer angemieteten Landebucht. An Bord prüfte der noghri als erstes die Aufzeichnungen der Sicherheitskameras ob irgendetwas ungewöhnliches passiert war und ob irgendwelche Sender auf der Hülle angebracht wurden. Da er keine Unregelmäßigkeiten oder Sender finden konnte kümmerte er sich darum das seine Ausrüstung vom "Kaminoeinsatz" wieder ihren Weg an ihren angestammten Platz fanden. Danach Rüstete er sich neu aus, allerdings ohne sein Sharpshooter V mit zunehmen. Die Westars würden mehr als ausreichend sein, Overkill musste nicht immer sein. Auch wenn er eine kleine Schwäche für Overkill hatte "... Menge R, wie reichlich..." murmelte er sich in den nicht vorhandenden Bart als er die beiden Westars holsterte. Das letzte was er noch vornahm bevor er wieder das Schiff verließ war die beschädigte Panzerplatte gegen eine "frische" auszutauschen. Wieder Ausgestattet mit allem was das Mandalorianerherz erfreut, versiegelte Shev'la die 'Buir' und machte sich auf den Weg zu den einschlägigen Orten um Informationen einzuholen.

Er hatte schon ein halbes Dutzend Bars, Cafes und Cantinas aufgesucht und eine nicht erhebliche Menge an Credits und Zeit investiert um an Informationen zu kommen, allerdings bissher nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Alles was er bisher erfahren hatte das sich Keldabe seit einiger Zeit in Aufruhr befand. Immer wieder verschwanden Leute spurlos oder zuvor noch ertragreiche Farmen wurden unfruchtbar. Dazu kam noch das immer mehr lichtscheues Gesindel auf Manda'yaim auftauchte und scheinbar die örtlichen Sicherheitskräfte ersetzten. Aber niemand konnte oder wollte konkrete Informationen liefern, obwohl Shev'la ansehnliche Summen bot.
Da es auf einen Versuch mehr oder weniger nicht ankam betrat er das defuse Licht einer weiteren Bar. Das gedämpfte Licht und die Gerüche die ihm entgegenschlugen kannte er aus anderen, einschlägigen, Etablissements dieser Sorte. Reichlich Tabakqualm, Alkohol, Gebratenes, Frittiertes, Schweiß ein wenig aggressive Stimmung und ein Schuss Paranoia. Shev'las Augen brauchten einen Moment um sich an das Zwielicht zu gewöhnen. Danach jedoch erkannte er fast jede Einzelheit, gewohnheitsmäßig ließ er den Blick durch den Raum wandern auf der Suche nach einem bekannten Gesicht. Noch bevor seine Augen jemanden gefunden hatten schlug seine Nase an. Der flüchtige Duft von Vormur, der sich deutlich von den anderen Gerüchen abhob, wies auf eine Nische die am anderen Ende der bar war. Dort war es noch dunkler als im Rest der Cantina, nur ein leicht violettes Schimmern verriet das sich dort jemand aufhellt. Ohne irgendjemand anderes zu beachten, oder beachtet zu werden, steuerte er den dunklen Ort an.


"Bist du nicht etwas zu klein für die mando'ade?"

Ohne näher auf diese neckische Anspielung einzugehen setzte sich Shev'la auf einen der freien Plätze und nahm seinen Helm ab. Nun schlug ihm die volle Ladung an, Lärm, Gerüchen und anderen Sinneseindrücken entgegen. Zuvor hatte sein Helm alles auf ein erträgliches Maß herunter geregelt, aber es gab Tage an denen genoss er diesen "Lärm" und "Gestank". Den Helm stellte er auf dem Tisch ab und sah nun zu seiner Gesprächspartnerin auf. Auch wenn sie nur knappe 30 cm größer war als er reichte das schon aus um ihn dazu zu zwingen aufzublicken.

["Willst du wirklich eine Antwort auf diese Frage haben?"]

Bei den Knochen der aller verblichenen Mando'ade, endlich jemand mit dem man "vernünftig" reden konnte. Das hatte er doch schmerzlich vermisst in der letzten Zeit. Erst diese herbe Enttäuschung mit der Truppe von Söldnern, Museumsstücken und einer Ärztin und dann noch der Frust das er nirgends Informationen bekam. Aber das würde sich ändern, mit einem glockenhellem Lachen antwortete ihm die junge Frau die ungefähr in seinem Alter war.

["Lieber nicht, es könnte sich als unbekömmlich erweisen.]

Dem ansteckendem Lachen sich nicht erwehren könnend stimmte Shev'la mit ein. Nicht viele hatten jemals einen Noghri Lachen gehört, geschweige denn das es sich nicht mal entfernt wie Lachen anhörte. Eher als würde man mit heiserer Stimme husten, einige der Gäste drehten sich schon in die Ecke um aus der die seltsamen Geräusche kamen. Mit einem räuspern unterbrach Shev'la seinen "Anfall" und sah seine Bekannte an. Talia Rayhla war vom Scheitel bis zur Sohle eine Mandalorianerin. Das einzige was von der Tradition am offensichtlichsten Abwich war der Visor ihres Helmes, es war nicht der Standard-T-Visor, nein, die gesamte Front des buy'cee war durchsichtig. Zumindest für 'Tali', alle anderen sahen nur eine schwach durch violettes Licht beleuchtete Scheibe hinter der man gerade so die zwei Augen erkennen konnte. Außerdem war ihre Rüstung eher aus Stoff und weniger aus Metall. Zumindest optisch. ihre "Rüstung" war tatsächlich aus Stoff, allerdings waren fäden aus Beskar eingewebt was die gesamte Rüstung wiederstandsfähiger machte als zu vermuten war. Das einzige was noch mit der "original" Rüstung konform ging war der halsring aus Beskar um ein enthaupten durch Laserschwerter zu verhindern. Sie war vielleicht nicht so draufgängerisch wie er und auch nicht so tödlich, aber wenn man ihr auf den Fuß trat, tat man gut daran sich schleunigst auf die andere Seite der Galaxie zu begeben.
Eine ihrer größten Stärken war das beschaffen von Informationen jeglicher Art. Egal ob es um öffentlichen Tratsch ging oder um die Kombination des Privatsafes des Imperators. Für die Richtige Summe konnte sie alles beschaffen.


["Bist du geschäftlich auf 'manda'yaim' oder zu deinem Vergnügen?"]

Die Hybridin seufzte und lehnte sich in dem abgewetzten Leder zurück was dieses mit einem Knarzen quittierte. Kurz huschte eine verunsicherter Ausdruck bevor sie sich eine ihrer langen schwarzen Haarsträhnen hinter das Ohr klemmte und ihren kleineren Kameraden ansah.

["Wenn du so willst geschäftlich. Ich bin von meinem letzten Job nur mit knapper Not entkommen. Hab ich dir schon mal gesagt das ich Defel hasse? Auf jeden Fall fehlen mir im Moment die Credits um meine 'Ve'vut Me'suum'ika' zu repariere. Ich hätte zwar einige interessante Sachen, aber hier auf Mandalore sind sie nahezu wertlos, da sie niemand haben will."]

Beinahe trotzig, konnte man meinen, wirkte sie. Es kam selten vor das sie eine Information, Dateien oder was auch immer nicht an den Mann oder Frau bringen konnte. Einer Kurzschluss Reaktion folgend fragte er sie um was es sich dabei handelte.

["Was sind das den für "Informationen? Vielleicht kann ich sie dir ja abkaufen."]

["Warum nicht? Ich gebe dir aber erst nur einen kleinen Teil vom gesamten Paket. Unser so heiß geliebter "Kanzler" lässt größere Mengen unterschiedlicher Waren innerhalb unseres Sektors verschiffen."]

Mit ihren eindringlichen Augen sah sie ihn an. Man konnte fast sehen wie sie darauf fieberte das der Noghri anbeißen würde. Dieser kräuselte aber nur die Schnauze.

["Wie viel?"]

["Wie viel was? Wie viel er verschifft? Einiges, er soll sogar ein paar Hardcell-Klasse Raumfrachter erworben haben.]

["Nein, wie viel Credits willst du für das ganze Packet?"]


Die Augen der jungen Frau weiteten sich bis sie beinahe aufgesprungen wäre vor Freude. Schnell hatte sich Tali wieder unter Kontrolle und kalkulierte einen Preis den sie Shev'la nannte. Dieser zuckte dabei merklich zusammen und sah sie dann aus seinen reptilischen Augen an.

["Das ist leider mehr als ich im Moment erübrigen kann. Aber wie wäre es mit einem kleinen Gefallen für einen guten Freund?"]

Die anfängliche Freude schwand wieder und Tali setzte eine etwas finstere Mine auf. Dann jedoch nannte Shev'la ihr eine Summe die zwar unter ihrer Forderung lag aber damit würde sie auf jeden Fall ihr Teroch-type gunship reparieren lassen und wenn sie gut verhandelte noch ein paar Vorräte anschaffen. Die folgende Stunde brachte Tali damit zu Shev'la alles zu berichten was sie erfahren hatte. Zusätzlich u dem mündlichen Bericht gab es noch eine ganze Reihe von Dossiers die sie hatte angefertigt. Sie war ein Profi, nicht mehr und weniger. Als dann alles unter Dach und Fach war überwies Shev'la das Geld an Tali und bedankte sich bei ihr. Das was er erfahren hatte musste zu den Clans gelangen. Es bestand kein Zweifel, großes ging im mandalorianischen Sektor vor!


::Mandalore-System::..::Mandalore::..::Keldabe::..::schummrige Cantina::..::Shev'la Kyramud, Talia Rayhla und diverse Gäste(NPCs):
 
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[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Bartholo, Togruta,Brailor,Shevla,Stryka Aakan, NPCs

Das Stryka aufeinmal verschwand registrierte Ceffet nur schwach, genauso wenig das der Noghrivode verschwand und auch der Unbekannte Söldner (Brailor). Erst als sich Bartholo zu Wort meldete blickte er auf.

"Unsere ,,Helden" hier sind alle gegangen, ich werde die Togruta nehmen und mit ihr zu den Clanführern fahren. Kommst du mit Ceffet?"

"Nein ich warte aus Stryka, geh ruhig ohne mich Bartholo, du hast ja meine Nummer. Sobald Stryka zurück ist werde ich Raven informieren und dann stoßen wir zu euch."

"Wie du willst Cef´ika, auf Bald."

sprach der Clanführer des Ordo Clans nur bevor er in das Schlafzimmer ging wo sich die Togruta befand, dumpf hörte man einige Worte und danach kam er mit ihr aus dem Zimmer, das einzige was noch Ceffet registrierte war das sie das Gebäude verließen und vor dem Haus ein Speeder anlief und wegfuhr. Langsam hob Ceffet seinen Kopf, auser ihm und Akaan, welcher es sich auf einer Couch bequem gemacht hatte, war sonst niemand mehr im Gebäude. Zum ersten Mal seit langen fühlte er eine gewisse Einsamkeit. Die letzte Zeit war eine sehr harte Zeit gewesen, selbst für seine Verhältnisse. Treffen mit einer Jedi in Schmugglers Run, Nubia, die Entzugssachen mit Stryka. Dazu jetzt noch Probleme mit dem Kanzler und die Nerven waren strapaziert. Hatte er sich bereits einmal gefragt wieso er so eisern war als Stryka einen Entzug machen sollte? War ihm dies eigentlich bewusst gewesen? Erst jetzt fragte er sich dies, er vertraute Stryka zwar aber er sorgte sich darum das sie keinen Osik baute. Soetwas wäre jetzt das schlimmste was sie tun konnte.

Stunden und Stunden vergingen, Ceffet versuchte die Zeit damit tod zu schlagen, Akaan das apportieren beizubringen, was nicht von erfolg gekrönt war, fauler Strill, seine Rüstung überprüfte oder aber aus den Fenstern blickte und nach Stryka suchte. Kurz warf er einen Blick an ein Chrono an der Wand, was nur 2 Stunden? Für ihn kam die Warterei wie ein ganzes Jahrtausend vor. Das klacken einer Rüstung erregte aber sofort seine Aufmerksamkeit, die Rüstung hörte sich nicht nach etwas an was ihm bekannt vor kam. Stiefelschritte, und als sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und eine Person in einer Schwarz-Goldenen Rüstung dastand waren bei Ceffet alle Alarmglocken angesprungen. Das die Person jedoch den Helm abnahm, und so zeigte das es sich bei ihr um Stryka handelte, verhinderte das er sich auf sie schmiss und festhielt. Die Freude, das sie unversehrt und in einer beskar´gam hier stand, hielt jedoch gerade mal einen Moment an als sie einen Osik davon erzählte das sie sich beim Kanzler einschleusen würde.


"Stryka, am liebsten würde ich dir den Osik jetzt sofort ausreden aber ich kenne dich. Wenn du schon das tun willst dann nicht allein, ich gehe mit dir und vielleicht noch Raven."

begann er und stellte sich vor die deutlich kleinere Frau, mit dem rechten Zeigefinger drückte er auf die Brustplatte und schaute in ihre Augen.

"Und denk nicht mal dran das ich das wegen diesem Drogenosik mache, Mut ist bewundernswert aber Tollkühnheit Dummheit. Alleine wäre es zu gefährlich, zu 3 haben wir größere Chancen zu überleben und die Geißeln zu befreien."


[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan
 
[Mandalore – Slaat Suumpir – Genossenschaftszentrale]
Josea Gear, Maral, Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen) ,
Berton Rayceen und weitere Mandalorianer

An Berton Rayceens Stelle wäre Josea ähnlich misstrauisch gewesen und ohne ihn wären sie gewiss einfacher an die Information gelangt, die Kate benötigte, da Jace Edris Rayceen schon beinahe um den Finger gewickelt hatte, als der Clanführer eingriff. Das bedeutete, dass sie alle ihre Rollen bis zum bitteren Ende spielen mussten und ihnen eine Tour zu sämtlichen Farmen in der Umgebung bevorstand. Was nicht unbedingt schlecht war, denn es würde dank den Geboten der Gastfreundschaft Essen und Alkohol bis zum Abwinken geben.

Ein großer Unsicherheitsfaktor war Maral – es hatte sich herausgestellt, dass sie aus der Gegend stammte und der Clanführer ihren Mann gekannt hatte. Deshalb war sie auf einmal so motiviert, sie ins Hinterland zu begleiten. Wenn sie ihrer Kontrahentin Übles wollte, konnte sie alles auffliegen lassen, doch anscheinend waren ihre sentimentalen Gefühle momentan größer als ihre Abneigung. Kate schlug sich tapfer bei der Erzählung ihrer angeblichen Lebensgeschichte, und eigentlich hätte sie es dabei belassen sollen. Dann aber stellte sie Berton Rayceen die Gegenfrage nach einem Cuyal Dral, anstatt Jace reden zu lassen, der als nächster in der Vorstellungsrunde dran gewesen wäre, da er als Handelsvertreter die wichtigste Person war und nicht seine Leibwächter. Dennoch war die Frage nicht ungeschickt – sie appellierte an den mandalorianischen, oft allzu sentimentalen Sinn für Kameradschaft und Solidarität und der Name war an Pathos kaum zu überbieten, was ihn sofort begeisterte.

Der goldhäutige Mandalorianer musterte sie scharf, wobei die Nickhäute irritierend schnell über seine Augen zuckten. Sein Misstrauen war offensichtlich.

„Cuyan Dral? Du hast vielleicht mehr Glück als Verstand, vod’ika, aber wer weiß, ob dein Bruder dich sehen will und es Gründe dafür gibt. Vielleicht ist es kein Zufall, dass du hier bist? Ich habe jedenfalls eine Menge erlebt, und mit 349 Jahren kann ich ohne Zweifel behaupten, dass es ein zu großer Zufall wäre, dass du ihn gerade während eines solchen Auftrags wiederfindest.“

Hatte er sie erkannt oder klopfte er nur auf den Busch? Jetzt musste eine Antwort her, die den Clanführer davon überzeugte, dass sie wirklich diejenigen waren, die sie vorgaben zu sein, denn wenn das Täuschungsmanöver aufflog, standen ihre Chancen nicht besonders gut. Sie waren vier gegen fünfzehn, vielleicht nur zu dritt, wenn die Halbchiss sich auf die Seite der Einheimischen schlug.

Ner vod, jetzt fühle ich mich wirklich beleidigt, dass du Ruus’ika unehrenhafte Motive unterstellst. Seit ich sie kenne, spricht sie von niemand anderem als ihrem geliebten vod Cuyan und jetzt, wo sie ihn vielleicht finden kann, willst du ihr Glück madig machen?“,

erwiderte Josea an der Stelle der Kleinen, etwas dramatischer als gut war, doch die Mischung aus tihaar und den Medikamenten, die er an ihrer Stelle eingeommen hatte, befeuerten den pathetischen Mandalorianer in ihm.

„Es sind schlechte Zeiten, in denen wir leben, Josea Gear. Unsere Welt ist von aruetii besetzt und es gibt genug ehrlose aus unserer Kultur, die sie für Macht und Credits verraten. Wer sagt mir, dass ihr nicht zu ihnen gehört? Sag du es mir, Ruusan Netrakara!“


[Mandalore – Slaat Suumpir – Genossenschaftszentrale]
Josea Gear, Maral, Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen) ,
Berton Rayceen und weitere Mandalorianer
 
[Mandalore – Slaat Suumpir – Genossenschaftszentrale]
Josea Gear, Maral, Kate (aka Ruusan Netrakara), Jace (aka Nathen Owen) ,
Berton Rayceen und weitere Mandalorianer

Der Anführer des Rayceen-Clans schien wirklich auf Nummer Sicher gehen wollen, indem er gerade Kate mit unangenehmen Fragen ins Visier nahm, doch die Kleine schlug sich tapfer. Josea Gear hoffte, dass sie nicht auf die Idee kam, irgendwelche Jedi-Gedankentricks zu verwenden. Mandalorianer wurden von klein auf alle Eventualitäten vorbereitet, wozu auch gehörte, sich vor Manipulationen zu schützen. Ein erfahrener Mann vom Schlage Berton Rayceens wäre daher das denkbar ungeeignetste Objekt dafür. Allerdings war sie clever genug, um sich nicht zu einer solchen Hauruck-Maßnahme hinreißen zu lassen. Das Verhör mit der Kleinen war vorbei und nun wurden verschiedene Fragen an Jace gerichtet, die seine Glaubwürdigkeit untermauern sollten. Der Ex-Imperiale zog sich mit seiner gewandten Zunge und seiner nonchalanten Art aus der Affäre, so dass der goldhäutige Clanführer größtenteils zufrieden gestellt war.

Er bot ihnen an, für eine Unterkunft in Slaat Suumpir zu sorgen – wobei der Hintergedanke, sie unter Beobachtung zu halten, ziemlich offensichtlich war, da es keine Hotels oder Pensionen in dem Ort gab und sie deshalb bei dem örtlichen Tierarzt untergebracht wurden. Am nächsten Morgen erschien der Clanführer um Punkt sechs Uhr Morgens vor der Tür des Veterinärs und begleitete den angeblichen Großhändler zu jeder einzelnen Farm der Genossenschaft, wo sie unzählige Male die Erzeugnisse der Gehöfte verkosten durften, die zumeist mit alkoholischen Getränken, teilweise auch aus eigener Erzeugung, heruntergewaschen wurden. Gegen drei Uhr nachmittags begann es auch Josea leicht schwummrig zu werden, wozu allerdings auch die Schmerzmittel beitrugen, die er sich von dem Tierarzt hatte geben lassen. Die Schmerzen in seinem Arm waren über Nacht auf eine solch unangenehme Weise stärker geworden, dass er den Viehdoktor um halbwegs geeignete Medikamente aus dessen Sortiment bitten musste.

Zwei Stunden später erreichten sie Bralsin, wo Berton Rayceen ihnen eröffnete, dass dort Cuyan Dral auf einer abgelegenen Farm wohnte.

„Ich werde dem rührenden Wiedersehen nicht beiwohnen, da ich mir denken kann, dass ihr unter euch bleiben wollt und werde hier warten.“

Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie ihm eine Scharade vorgespielt hatten und ihnen im Gegenzug seine Regeln aufgezwungen. Vielleicht ahnte er, dass hinter Ruusan mehr steckte, als sie vorgab zu sein, doch Josea war überzeugt, dass von dem Goldhäutigen keine direkte Gefahr für die Schmugglerin ausging und begleitete erwartungsvoll seine Klientin zu dem Anwesen, dass der ehemalige Commodore der Black Sun alleine bewohnte. Hier würde also ein äußerst spannender Auftrag sein Ende finden.

***​

„Hier trennen sich unsere Wege, vod’ika, ich danke dir für einen äußerst interessanten und abwechslungsreichen Auftrag und du hast ja auch erstklassige Arbeit von mir bekommen – in jeder Hinsicht. Ich werde jedenfalls an dich denken, wenn ich wieder im Cockpit der ‚Tracinya’ sitze oder deine Credits ausgebe.“,
zwinkerte er seiner ehemaligen Klientin zu, als sie zum Abschied an der Auffahrt zum Dral Anwesen standen, und küsste sie auf die Stirn. Danach legte er beide Hände um ihr Gesicht, wobei er sie ernster ansah.

„Denk dran, dass diese Rüstung nur geliehen ist, die du trägst. Solange du dich auf Mandalore aufhältst kannst du sie benutzen, aber dann muss ich sie zurückhaben. In dieser beskar’gamsteckt die Seele einer tapferen Kriegerin, die zu früh auf den langen Marsch gehen musste und sie soll irgendwann einer anderen gehören, auch wenn du mindestens genauso tapfer bist.“

Danach wandte er sich an Jace und hieb ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Ner vod, es hat mich gefreut, dich zu treffen und es tut mir um das entgangene Rennen Leid, was ich wohl sowieso gewonnen hätte. Doch erst müssen sich einige Dinge ändern und ich denke, dass ich hier gebraucht werde. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und wenn du den Rotschopf wieder siehst, gib ihr meine Comnummer. “

In einer harten, aber herzlichen Umarmung, verabschiedete er sich auch von dem selbsternannten Elitepiloten und setzte sich den Helm auf. Maral winkte nur Jace zu, wonach sie sich wortlos abwandte und mit Josea zum Speeder des geduldig wartenden Berton Rayceen lief. In der 360°-Ansicht des HUD beobachtete er die immer kleiner werdenden Gestalten seiner Reisegefährten, doch war es nun Zeit nach vorne zu sehen.

„Was wirst du machen, Mar’ika? Dich hier wieder niederlassen?“

„Ich habe nichts, die Farm habe ich nach Stors Tod an einen aruetii verkaufen müssen. Vielleicht schließe ich mich auch der Umsturzbewegung an – falls es dort Leute mit einem Plan gibt.“,

sagte sie mit einem Schulterzucken auf dem Weg, der sie von dem Dral-Anwesen immer weiter wegführte. Der Weg war immer noch von den gestrigen Regenschauern aufgeweicht, aber es hatte keine Niederschläge mehr gegeben. Es wehte ein kräftiger Wind, der die Bewölkung allmählich vertrieb und den Blick auf die blutrote Abendsonne Mandalores freigab.

„Dann komm mit mir nach Keldabe zurück, dort werden wir jemanden mit einem Plan finden, und wenn nicht, machen wir selbst welche. Allerdings müssen wir erst noch bei dem Tierarzt vorbei – die Medikamente lassen nach.“

Ein letztes Mal drehte sich Josea um und winkte, bevor er mit der Halbchiss in den wartenden Speeder einstieg. Nachdem er seinen Kontrakt erfüllt hatte und nicht mehr die Verantwortung für seine Klientin trug, fühlte er sich ausgelaugt und müde und hätte vermutlich tausend Jahre schlafen können, wenn nicht neue Abenteuer auf ihn warten würden.


[Mandalore – Bralsin – vor dem Dral-Anwesen]
Josea Gear, Maral,
Berton Rayceen
 
[Mandalore – Keldabe – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan, Ceffet Ordo


Nun war nur noch einer da – Ceffet. Na schön. Dieser Idiot, Bartholo Ordo hatte sich wieder einmal erdreistet, eine Patientin zu entführen. Bitte schön, sagte sich die resolute Ärztin, sollte er ruhig, irgendwann würde sie ihm die Rechnung dafür schon präsentieren. Den Umstand der „Entführung“ ließ sie unerwähnt, auch Ceffets Bemerkung hinsichtlich ihres Vorhabens, ließ sie noch außen vor, denn sie musste nachdenken, ziemlich gründlich sogar. Wo hatte sie nur die Verpine hingelegt?

Stryka legte den Helm ab und ging suchend in der Wohnung herum. Endlich, hinter der Schlafzimmertür fand sie das gute Stück und verstaute es im Holster. Dieses mütterliche mehr oder weniger Erbstück war die einzige Waffe, die sie besaß, mal abgesehen von den im Verborgenen ruhenden Vibroskalpellen und der Vibroklinge, die aus der linken Stiefelspitze ausgefahren werden konnte. Es waren so Kleinigkeiten, die weniger auffielen als eine großartige Bewaffnung und dennoch effektiv sein konnten. Außerdem war sie klug, klug genug zu wissen, wann sie einen Rückzieher machen musste.

„Ceff’ika, du missverstehst mich. Nicht als bewaffneter Söldner will ich meine Dienste anbieten“, sagte sie während sie ins andere Schlafzimmer ging und die „Medikamente“ aus dem Safe holte. Nachdenklich betrachtete sie die Verpackungen. Es waren wahrhaftig gefährliche Drogen, die sie hier in Händen hielt, in Kombination tödlich wirkende Gifte. Skirtopanol und Lotiramin - die Ärztin wusste, wie man es anwendet, sie wusste allerdings auch, wie man anders an Antworten kam und zwar so, dass man am Delinquenten keinen Schaden erkennen konnte. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Wenn sie das durchziehen wollte, dann war sie gezwungen über ihren Schatten zu springen – sie würde foltern müssen, wenn sie schon ihre Dienste anbietet. Entschlossen und mit einem mehr als grimmigen Gesichtsausdruck packte sie die Medikamente in ihren Rucksack und ging wieder ins Wohnzimmer zurück.

„Ich werde dem Kanzler etwas ganz Entscheidendes anbieten. Er hat Geiseln, die er wohl befragen will – ich hab Dinge, die ihm dabei helfen können.“ Sie atmete tief durch und ließ sich dann auf die Couch fallen. „Verdammt. Ich hasse Rüstungen“, murmelte sie, weil sie nicht daran gedacht hatte, nun gepanzert zu sein und nichts von den weichen Polstern zu spüren. „Ich biete ihm meine Dienste als Experte für spezielle Befragungen an. Aber vorher würde ich gern Shev’las Vorschlag aufgreifen und zu Verd gehen. Und bitte, schau mich nicht so vorwurfsvoll an. Ich bin weder schwachsinnig, noch blöd, noch mit Drogen zugedröhnt. Mir geht es gut.“ Dennoch hielt sie den Blick starr geradeaus auf die weiße Wand gerichtet, wo man noch die Ränder sehen konnte, wo einst Bilder die Wand verziert hatten. Es waren sehr teure Bilder gewesen, Bilder von namhaften Künstlern, die sie sehr gemocht hatte. Nun waren sie weg, gestohlen von ihrem Ex-Mann, den sie auch noch irgendwann ergreifen und seiner gerechten Bestrafung zuführen wollte. Aber immer erst ein Problem nach dem anderen. Vielleicht ergab sich ja auch im Zuge der Ermittlungen im Fall des Kanzlers etwas Brauchbares.

Sie streckte sich und versuchte sich zu entspannen, was ihr nicht wirklich gelang. Ceffets Gegenwart verwirrte sie. Einerseits mochte sie ihn, was ihr unverständlich war, andererseits ging er ihr mit seinem neu an den Tag gelegten Gebaren furchtbar auf die Nerven. Sie wusste in den meisten Fällen was sie tat, zumindest wenn es sich um Medikamente und Behandlungen drehte, hatte sie die Gedanken bei sich.


„Packen wir zusammen und fahren wir zu Verd? Kannst du uns einen Landgleiter organisieren, während ich meine Ausrüstung kontrolliere?“

Fragend schaute sie den großen, schwer gepanzerten Mann an und wartete auf seine Reaktion, machte aber selbst keine Anstalten, sich zu erheben und sich um die Ausrüstung zu kümmern.

[Mandalore – Keldabe – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan, Ceffet

 
[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan

Ohne auf Ceffets Aussagen zu reagieren stapfte Stryka in Richtung des Schlafzimmers, das schlimmste war nur dieses schweigen. Hatte sie ihm überhaupt zugehört? Hatte sie noch Miese Laune wegen dieser Drogensache? Nein, zum Glück sprach sie in genau dem Moment wieder mit ihm als sie in das Schlafzimmer ging. Das sie nicht als ,,Ich töte alles" Söldnerin hin ging war auch klar. Dies war nicht ihre Art und in eine solche Rolle würde sie sich nicht einleben können. Nicht lange kramte sie im Schlafzimmer herum bevor sie mit ernster Miene in das Wohnzimmer zurück kam, wo auch Ceffet seine ernste Miene aufgesetzt hatte und Akaan einfach nur zuschaute.
Der Plan der sich in Strykas Kopf manifestiert hatte war dumm, Tollkühn und Riskant. Und Vielleicht auch deswegen würde er klappen. Die Frau ließ sich auf das Sofa fallen und gab nochmals zur Kenntniss das sie nicht wahnsinnig war, und auch das es ihr gut ging. Diesmal glaubte ihr Ceffet auch. Dass sie sofort an das Wesentliche, einen Besuch bei Verd dachte, ließ ihn kaum merkbar schmunzeln. Ja das war Stryka, immer an die Arbeit denken. Ohne auf ihre Frage mit dem Landspeeder zu antworten nahm er seinen Helm und zog ihn über den Kopf. Kurz tippte er dagegen um die Mechanik zu aktiveren, damit er eine Schriftnachricht an Raven Galar abschicken konnte.


Schriftnachricht System 77.3213124/Ordo-Ceffet an Galar-Raven/Kode 77231
"Vode,
Stryka und ich haben einen Plan wie wir die Geißeln befreien, kommt mit deinem Speeder vor Strykas Haus. Wir warten auf dich und fahren dann zum Clanführer des Vhett Clans.
Ceffet"
Schriftnachricht System 77.3213124/Ordo-Ceffet an Galar-Raven/Kode 77231

Nachdem die Schriftnachricht diktiert worden war ließ er sie abschicken und zog dann den Helm vom Kopf, blickte zu Stryka und verzog leicht das Gesicht, scheinbar sollte es ein Lächeln darstellen aber er vergeigte es vollkommen diesen Ausdruck an Freude zu zeigen.

"Ich habe Raven angefunkt, er wird uns wohl mitnehmen. Ich denke das dein Plan klappt Stryka, aber ich bestehe immer noch darauf, dass wir das wenn schon zu 3 erledigen einverstanden?"

[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan
 
[Mandalore-Keldabe-Oyu´baat] Raven Galar,(NPCs), andere Mandalorianer und Nichtmandalorianer

Die drei Veteranen saßen, jetzt nun schon eine ganze Stunde lang in der so heimischen Kneipe, die in der Stadt Keldabe so berühmt war.
Das Bier war inzwischen das einzige das in diesem Etablissement nicht außenweltlerisch war, abgesehen von einigen sehr alten Möbelstücken und dem Wirt der wie jeden Tag hinter der Theke stand und Bestellungen aufnahm.
Dieser ganze Albtraum würde ja bald schon vorbei sein, grummelte Raven in sich hinnein.
Dann würde es, so schwor er sich, wieder wie früher sein, das bedeutete keine Kontrollen an den Flughäfen und den Docks, keine verfluchter Aruetii im Chefsessel des Planeten, keine anderen Söldner mehr, die sich nicht bei den Mandos unter Beweis stellen konnten.
Wieder grinste er in sich hinnein und trank den letzten Schluck aus seinem, nun mitlerweile fünften Krug Bier, den er dann wie die vorherigen vier vor sich hinstellte.
Eigentlich wollte er nicht so viel trinken, sein Vater hätte ihn dafür gescholten, aber was sollt er denn machen.
Seine Farm war abgebrannt und er war im Prinzip nun Obdachlos...... außerdem gab Adyk einen aus und da konnte man zu einem Vode nicht nein sagen.
Schließlich war dies ebenfalls seine Bleibe gewesen und Vatoks genauso.
Raven musste mit seinem Dröhnenden Schädel auch zugeben das er von den drei Kameraden noch der nüchternste war, außerdem hatte er jetzt sowieso keinen Durst mehr, Raven Galar hatte genug.
Er stand etwas ungeschickt auf und wankte etwas, verdammt, er wollte sich selbst dafür scholten, aber das hätte er warscheinlich nicht gespürt, er musste an die frische Luft, den Kopf klarbekommen und weg von diesem Aruetiiabschaum, den er nicht ausstehen konnte.
Die belustigten Blicke der anderen Wesen im Raum ignorierend drehte sich der breitschultrige Mann anfang 50 um und sah Adyk und Vatok an, welche sich gegenseitig stützen mussten um auf den Beinen zu bleiben.
Raven winkte ab.


"Geht nach Hause vode,..... ruht euch aus,..... ich informiere euch sobald ich etwas neues weiß."

Dann ging er unter Anstrengungen zum Gleiter und setzte sich hinnein.
Um etwas schlafen zu können setzte er den Helm auf, da piepte auch schon das Signal de´s Nachrichtenempfangs, raven rief sie auf und lass die Nachricht.


Schriftnachricht System 77.3213124/Ordo-Ceffet an Galar-Raven/Kode 77231
"Vode,
Stryka und ich haben einen Plan wie wir die Geißeln befreien, kommt mit deinem Speeder vor Strykas Haus. Wir warten auf dich und fahren dann zum Clanführer des Vhett Clans.
Ceffet"
Schriftnachricht System 77.3213124/Ordo-Ceffet an Galar-Raven/Kode 77231

Raven startete sofort den Landgleiter und war uhrplötzlich wieder hellwach und bereit seine Konzentration auf das vor ihm und seinen Vode liegende Ziel zu richten, noch etwas benommen fuhr er los zu Stryka Or´dans Wohnung.


Ein bischen später kam Raven bei der Wohnung an und blieb davor stehen.
Er Schickte Ceffet eine kodierte Nachricht, die besagte das Raven vor der Wohnung stand und abfahrbereit war.


[Mandalore-Keldabe-vor Strykas Wohnung] Raven Galar
 
[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan

Stryka antwortete auf seine Aussage, dass er Raven hierher beordert habe indem sie kurz nickte und im Schlafzimmer verschwand, noch einige Sachen zusammensuchen. Etwas was Ceffet mehr als begrüßte, keine Streitereien, keinerlei Aneinandergeraten. Fast ein Segen nach der letzten Zeit. Aber jetzt war für Ceffet nix zu tun, also setzte er sich auf die Couch und kraulte Akaan über den Kopf, den sabbernden Strill seines alten Freundes der sich bereits in das Söldnerteam, die Dha Werda Verda, intigriert hatte. Wieso er aber so scharf auf Stryka war blieb Ceffet ein Rätsel, lag es an ihrer Art? Ihrem Geschlecht? An sonst etwas? Strills waren sehr intelligent, aus jux würden sie niemanden so anhängen. Vielleicht würde er es bald merken.
Die Minuten vergingen zähflüssig, das sich Raven mit einer sehr kurzen, aber klaren Antwort wieder meldete, in der es darum ging das er vor dem Gebäude stand und auf sie wartete, kam wieder Bewegung in die Sache. Ceffet stellte sich an das Fenster und blickte hinaus, das er dort wirklich Ravens Landgleiter vorfand beruhigte ihn ungemein.


"STRY´IKA?! Raven steht vor der Tür. Brauchst du beim tragen irgendwelche Hilfe?"

brüllte er quer durch die Wohnung in Richtung Schlafzimmer und bewegte sich langsam darauf zu, sein Helm lag immer noch auf der Couch und Akaan machte sich einen Spaß dabei das Innenleben zu erkunden. Soll er ruhig, bald würde es zum Ernst des Lebens weitergehen.

[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan, Raven samt Gleiter vor dem Haus.
 
[Mandalore – Keldabe – Stadtzentrum – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan, Ceffet Ordo


Sie lümmelte noch mehr oder weniger elegant auf der Couch, kratzte sich die Nasenspitze und beobachtete Ceffets Handlungen. Helme waren einerseits eine gute Einrichtung, weil sie den Kopf schützen, doch andererseits halten sie das Gegenüber von wichtigen Informationen ab. Leise schnaubte die pummelige Ärztin, die in dieser wirklich extravaganten schwarz-goldenen Rüstung steckte, den Helm neben sich auf der Couch platziert. Eine Hand lag auf dem Griff der Verpine, die andere spielte mit der Unterschenkelpanzerung, die sich bis über das Knie hinaufzog und somit die Knie- und Oberschenkelplatten unnötig machte. Es hätte sie ohnedies nur optisch verkleinert und dem konnte sie so entgegen wirken.

Eigentlich sollte sie sich aufmachen und ihre Ausrüstung inspizieren, zählen, wie viel sie verbraucht hatte und was dringend ersetzt gehörte – besonders Bacta war nötig. Bacta, das teure und beste aller Heilmittel, eine Eierlegendewollmilchsau der Medizin, nur den Tod konnte auch Bacta nicht abändern. Irgendwann stieß auch die beste Arznei an ihre Grenzen.

Während sie noch so dahindachte über überlegte, grübelte, studierte und sich eigentlich von ihrem wahnwitzigen Plan ablenken wollte, betrachtete sie Ceffet. Dabei konnte sie ein entnervtes Schnauben nicht verhindern. Schließlich stand sie doch auf, zog sich die Handschuhe aus und warf sie neben den Helm auf die Couch. Dort sollten sie liegenbleiben. Eilig schritt sie ins Schlafzimmer, wobei sie Aakan ignorierte, der ihr nachlief, aber rasch zu Ceffet zurückkehrte.

Ein wenig steifbeinig ging sie in ihr Schlafzimmer, öffnete zuerst das Fenster und sog die Luft ein. Dann ging sie zum Bett, schlug die Decke zurück und entfernte dann das Laken und ebenso die restliche Bettwäsche. Alles kam in einen Wäschesack, den sie ordentlich verknotete, nachdem er gefüllt war und neben der Tür verstaute. Danach ging sie zu ihrem Equipment. Zuerst musste sie einiges an Werkzeug wieder steril bekommen, das war die einfachste Übung, denn den improvisierten Sterilisator hatte sie noch zusammengebaut und in einer Stunde würde das Zeug so gut wie keimfrei sein. Also verschwendete sie keine Zeit mehr, aktivierte das Gerät und legte die Skalpelle und Nadeln unter das UV-Licht.


Bacta hatte sie wirklich nicht mehr viel, einiges an Perigen war noch da und dann eben Skirtopanol und Lotiramin. Leicht gereizt runzelte sie die Stirn, als sie die Sachen zusammen packte. Etwas an medizinischem Nahtmaterial hatte sie noch, was aber im Zweifelsfall zu wenig sein würde, wie immer, wenn es zum Schlimmsten kam und das war gar nicht so selten. Also, sie musste zusehen, dass sie an größere Mengen Bacta kam, das ging aber wieder nur über ein Krankenhaus. Allerdings hatte sie hier auf Manda’yaim keinen Zugang. Die Leute hier standen ihr durch den Verlust ihres guten Rufes mehr als skeptisch gegenüber. Normalerweise kümmerte sie das nicht sonderlich, doch diesmal war es etwas, das sie nervte, weil es Verbindungen kappte, die ihr womöglich weitergeholfen hätten.

Endlich war sie fertig, drei Vibroskalpelle und zwei Nadeln lagen bereits mehr als dreißig Standardminuten unter dem blauen Licht, da schaute sie wieder ins Wohnzimmer, auch hatte Ceffets Ruf sie dazu getrieben.

„Gut, ich brauche aber noch ein Weilchen, etwa eine halbe Stunde, dann bin ich fertig. Schließlich will ich, dass meine Ausrüstung auch tadellos ist.“ Prüfend schaute sie ihn an, runzelte die Stirn, ging dann zur Küchenzeile und machte Kaf, wozu sie erst Wasser heiß werden ließ, in zwei Becher einige Löffel Instantpulver häufte und dann das heiße Wasser darübergoss. Mit den Tassen in der Hand kehrte sie zu Ceffet zurück, dem sie eine der beiden Becher reichte. Aakan versuchte es erneut mit ein paar "Annäherungsversuchen" bei Stryka, doch diese ignorierte den anhänglichen Sechsbeiner.

„Hier hast du Kaf. Ich bin skeptisch, was deine und Ravens Mithilfe angeht. Die Sache ist anders als die in Nubia. Ich weiß genau, was ich mache und wie weit ich gehen kann, ohne ein Leben erheblich zu schädigen. Wirst du es aushalten, wenn ich mich als kalter Folterknecht ausgebe?“ Ihre grünen Augen richteten sich nun fragend auf Ceffet, doch wartete sie keine Antwort ab, vielleicht wollte sie auch keine, sondern kehrte eilig ins Schlafzimmer zurück. Den Becher mit dem Kaf stellte sie wie gedankenverloren einfach irgendwo ab und vergaß ihn anschließend, um ihre Arbeit zu vollenden.

Abermals dachte sie daran, was sie vorhatte. Die erste Schwierigkeit würde sein, sich Zugang zum Kanzler oder zumindest zu Entscheidungsträgern zu verschaffen, dann musste sie die nötige Vertrauensbasis aufbauen, das würde bei ihrer Vergangenheit gar nicht so schwer sein, dann musste sie ihre Qualifikation nachweisen, was sich als leichteste Übung entpuppen würde … doch wie es mit Ceffet und, falls er mitmachte, Raven aussah, wusste sie nicht. Bei beiden war sie mehr als vorsichtig – sie traute ihnen nicht wirklich zu, als ihre Assistenten durchzugehen. Am liebsten würde sie die Angelegenheit allein durchziehen, dann wäre sie nicht gezwungen, Rücksicht zu nehmen und würde sich nur selbst gefährden, wenn es zum Schlimmsten kommen sollte. Andererseits war es gut zu wissen, wenn man Rückendeckung hatte. Dann fiel ihr Verd ein, ihn und die anderen Clanfrüher, galt es auch noch zu sprechen und zu überzeugen, dass sie sich zurückhielten und sie zumindest ihren Plan versuchen ließen.

Stryka war eine tatkräftige Frau. Wenn sie ein Ziel hatte und der Plan stand, dann folgte sie ihm bis zum bitteren Ende, ganz gleich was die Folgen waren – manchmal fragte sie sich, ob sie wirklich so rücksichtslos war, wie eine frühere Angestellte behauptet hatte. Dann sagte sie sich wieder, dass es egal sei, was andere dachten, wichtig war die Aufgabe, das Ziel – der Weg dorthin war zweitrangig, solange er nur effektiv war und sich der entstandene Schaden in Grenzen hielt.

Als die Zeit um war, schaltete sie das Gerät ab, legte die sorgfältig verpackten, nun sterilen Utensilien in die Kiste und begann dann den UV-Strahler abzubauen, was nicht viel Zeit in Anspruch nahm. Auch diese Teile wurden fachkundig verpackt.

„Ich bin fertig!“, rief sie, als sie den Deckel aufsetzte und die Kiste somit luftdicht versiegelte. „Hoffentlich ist das Fahrzeug groß genug für uns, das Strill will ja sicher auch mitkommen.“

Damit kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und wartete, dass Ceffet ihr mit der Kiste half und sie zu dem wartenden Gleiter bringen würde.



[Mandalore – Keldabe – Stadtzentrum – Strykas Wohnung] Stryka Or’dan, Ceffet Ordo, draußen Raven Galar
 
[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–Strykas Wohnung–Eingangshalle] Ceffet,Stryka, Aakaan, Raven samt Gleiter vor dem Haus.

Direkt nach dem Ruf kam auch schon eine Antwort, eine Wartezeit damit auch die Ausrüstung sauber und professionell wirkt. Eine gute Sache ja, nur fraß dies Zeit und Ceffet war ja schon nie jemand gewesen der gerne wartete. Kaum zischte Stryka aus ihrem Schlafzimmer in die Küche und kam mit 2 Tassen Kaf zurück. Eine drückte sie Ceffet in die großen Pranken und blickte ihn einen Moment direkt an. Eben jener Moment sorgte für ein unangenehmes Kratzen im Nackenbereich so das er in den Kaf blickte. Strykas Frage bekam er nur am Rand mit. Als sie wieder verschwand nippte er kurz am Kaf. Ein Fehler wie sich herausstellte, den Mund fest zugedrückt wand er sich einer nahen, vertrockneten Pflanze zu und spuckte mit Anlauf und Schmackes den Kaf auf dessen Erde. Dicht gefolgt vom Rest der Tasse. Der Geschmack nach gestorbenen und/oder verwesten Strillfüßen blieb aber noch in seinem Mund haften. Das wurde also aus Kaf wenn er Jahrelang in seiner Verpackung klebte, uragh.
"Ähm ja natürlich"
rief er dann kurz, versuchend den Gammelgeschmack und Würgereiz zu überspielen.
Die nächsten 30 Minuten verbrachte Ceffet damit seine Systeme in der Rüstung zu checken, mit etwas Leitungswasser diese zu säubern oder einfach nur die Zeit mit Akaan totzuschlagen. Einmal öffnete er auch kurz das Fenster und zeigte Raven das sie noch lebten aber mehr tat er auch nicht.Als Stryka, bei allen Manda´lores ENDLICH sagte das sie fertig war stand Ceffet bereit und Einsatzfähig da. Kaum kam Stryka mit einer großen Kiste aus dem Schlafzimmer nahm der Hüne von Mandalorianer sie ihr ab und lief hinaus auf die Straße zu Raven.


"Entschuldigung für das warten Vode, ich hoffe der Platz reicht. Du,ich,Stryka,Akaan,die Kiste das nimmt Platz weg wie ein arutti Hutte."

[Mandalore–Keldabe–Stadtzentrum–vor Strykas Wohnung] Ceffet,Stryka, Aakaan, Raven samt Gleiter
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’ Vhetin]
Josea Gear, Maral,


Die Suche nach Mandalorianern in Keldabe, die tatsächlich einen Plan zum Umsturz des Kanzlers hatten, gestaltete sich gelinde gesagt als Herausforderung. Stammtischreden wurden en masse geschwungen, doch nach längeren Gesprächen ähnelten die Pläne frappierend dem, was Josea bereits im Haus der kleinen Ärztin gehört hatte, nämlich völlig kopflose, tihaar-befeuerte Haudrauf-Aktionen, wie ein Sturm auf die Residenz des Kanzlers, oder von den MandalMotors-Werften mehrere Staffeln bes’uliike zu kapern – und die Residenz des Kanzlers zu bombardieren. Natürlich wusste es jeder besser, wie man Kanzler Gedion Farsiin und seine aruetii-Clique möglichst gewaltsam von seinem Posten entfernte und diese Diskussionen arteten in jeder der zwölf Cantinas in handfesten Schlägereien aus. Nicht, dass Josea Gear etwas gegen eine anständige Prügelei hatte, aber nach der dritten war ihm die Lust vergangen. Er war enttäuscht, wie uneinig die vode sich geworden waren, wie sehr die Beteiligung am Bruderkrieg der Sith die Kultur zerrissen und einem Kanzler wie Farsiin den Aufstieg ermöglicht hatte.

Maral übernahm den Part, sich umzuhören und Fragen zu stellen, während er sich darauf beschränkte, mitzutrinken, obwohl ihm bewusst war, dass er zu viele Schmerzkiller zu sich genommen hatte, die nicht für Menschen geeignet waren. Irgendwann später, als sie im Cin’ Vhetin gelandet waren, konnte er nicht mehr gerade gehen und bekam nur noch vage Gesprächsfetzen von den Unterhaltungen mit, die die Halbchiss am Tresen führte. Gedankenverloren und mit sich drehendem Kopf tippte er auf der Com-Einheit seiner Armpanzerung herum, bis sich plötzlich eine Nachricht auf dem Display zeigte. Die Buchstaben tanzten verschwommen vor seinen Augen, aber ganz deutlich zeigte sich ihm nur ein Wort: Kadajj. Mit sehr viel Anstrengung machte er aus, dass die Nachricht schon vor drei oder vier Standardwochen abgeschickt worden, und er hatte sie die ganze Zeit nicht bemerkt. Er hatte sie und ihr Kind im Stich gelassen – und wusste nicht, wo sie war und wie es ihr ging. Vergeblich versuchte er zu entziffern, was in der Nachricht stand, doch es gelang ihm nicht.

„Noch einennnn Shot tihaar un-und ein Ale…“,

verlangte er mit schwerer Zunge – er hatte Schmerzen, nicht nur körperliche. Ihm gelang es nicht mehr, eine Antwort zu erstellen und griff dann nach den Getränken, die quasi aus dem Nichts auf der Theke erschienen waren. Seine Umgebung verschwamm zu einem diffusen Brei aus Bildern und Geräuschen, die zu einem hämmernden Stakkato auf seinem Kopf wurden und schließlich sah er nur noch den Boden, der auf eine kuriose Weise immer näher kam, so dass er lauthals anfing zu lachen. In diesem Augenblick hörte die Welt auf sich zu drehen und dann ging das Licht aus.

Das Licht kehrte auf eine äußerst unangenehme Weise zurück, dann kamen hämmernde Kopfschmerzen und das glühende Stechen in seinem Arm und in seinen Rippen. Dass sich die Welt schneller als üblich weiterdrehte, nahm er nur nebenbei wahr. Sein Mund und seine Kehle waren trocken wie Sandpapier, und ein ekelhafter Nachgeschmack nach Galle machte sich breit. Er lag nur mit seinem Overall bekleidet auf einem Bett, das ihm völlig fremd war. Als er mühsam seinen Kopf zur Seite drehte, begleitet von einer Beschleunigung der sich drehenden Welt um sich herum, überflutet einer heftigen Welle von neuen Kopfschmerzen, erkannte er die Umrisse einer vage bekannten Person. Sie gab verächtlich klingende Laute von, beugte sich vor und versuchte ihm einen Becher Wasser zu reichen. Als er danach griff, aber dabei keine Kontrolle über seine Bewegungen hatte, kippte das Gefäß aus und die kalte Flüssigkeit floss über sein Gesicht. Wieder jagten brüllende Schmerzen durch seinen Kopf, doch als das Wasser alllmählich abperlte, fühlte sich sein Verstand ein wenig klarer an.

„Noch eins…“,

verlangte er mit rauer Stimme, worauf ein zwar helles, aber höhnisches Lachen erklang, das in seinen Ohren schmerzte. Die Stimme, die ihm antwortete, kam ihm bekannt vor:

„Zum Trinken oder zum Duschen, dinii?“

Maral stand auf, um den Becher erneut zu füllen, während Josea versuchte auf dem rotierenden Bett Halt zu finden. Die Schmerzen verlagerten dabei ihren Schwerpunkt von seinem Kopf in seinen linken Arm und den Brustkorb. Ihm war übel und kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, allerdings schien sich nichts mehr in seinem zu einem harten Knoten verkrampften Magen zu befinden, was er hätte auskotzen können. Die Mandalorianerin kam mit dem Getränk und einem Stück Brot zurück.

„Wo sind meine Medikamente?“,

ächzte er gequält – er konnte keine Bewegung machen, die ihm nicht weh tat oder Übelkeit verursachte. Wenn er jetzt aber seine Schmerzkiller bekam, dann würde sich auch der Kater aushalten lassen und die viel zu laute Stimme der Halbchiss.

„Die habe ich weggeworfen – damit kannst du einen ausgewachsenen Nerfbullen einschläfern, dinii. Ich weiß nicht, was mit dir schiefläuft, aber du hast einen gewaltigen Schaden oder bist extrem lebensmüde.“

Sie stellte Brot und Wasser auf die Nachtkonsole und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett, wo Josea versuchte, eine Position zu finden, die ihm nicht wehtat. Er brauchte irgendetwas, das seine Pein linderte und wenn es wieder tihaar sein musste. Die Nachricht, dass seine Begleiterin die extrem wirksamen Medikamente aus dem Medizinschrank des Veterinärs aus Slaat Suumpir entsorgt hatte, traf ihn hart. Natürlich waren die Analgetika nicht für Menschen ausgelegt, aber sie hatten ihren Zweck mehr als perfekt erfüllt, vielleicht zu sehr, denn die Schmerzen, die von dem immer noch nicht ganz ausgeheilten Brüchen ausgingen, waren stärker denn je.

„Ruf die Ärztin an, Stryka Or’dan. Sie soll herkommen und mir irgendwas mitbringen, damit ich wieder aufstehen kann“,

flüsterte er Maral zu – er fühlte sich, als ob er gleich sterben würde, was eigentlich gar keine so schlechte Idee war.

„Die Nummer befindet sich im Comspeicher. Sag ihr, dass sie sich beeilen soll.“

Wortlos stand die Mandalorianerin auf und suchte nach dem Gerät in seiner Ausrüstung, die sie in einer Ecke des Raums untergebracht hatte, die außerhalb seines gerade sehr eingeschränkten Blickfelds lag. Sie brauchte nicht lange, um das Comlink zu finden und kehrte an ihren Platz neben der Lagerstatt des Gepeinigten zurück, der sich daran erinnerte, eine mehrere Wochen alte Nachricht von seiner Frau erhalten zu haben.

Com-Nachricht (Audio) von Maral Dhixit (vom Com Josea Gears) an Dr. Stryka Or’dan:

Doktor Or’dan – der dinii hat sich wegen seinen Brüchen mit Schmerzkillern von einem Tierarzt vollgepumpt und sich anschließend besoffen, jetzt liegt er hier und schreit nach neuem Stoff. Beeil dich, er ist noch unerträglicher als sonst und fängt jetzt an von seiner Frau vorzuheulen…Wir sind in Keldabe, im Gästehaus der Cantina Cin'Vhetin, Zimmer 10.“

[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’ Vhetin - Gästezimmer]
Josea Gear, Maral,
 
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[Mandalore – Keldabe . Strykas Wohnung ] Stryka Or’dan, Ceffet Ordo, Raven Galar (vor dem Haus)


„Ähm ja natürlich“, meinte Ceffet nur, als ihn Stryka um Hilfe beim Transport der Kiste bat. Sogleich nahm er sie auf und schleppte sie vor das Haus, wo Raven bereits mit seinem Landgleiter auf die beiden wartete. Das Strill lief voraus und sabberte den Weg voll, sodass sie aufpassen mussten, nicht auf dem Speichel des sich zu verflüssigen drohenden Sechsbeiners, auszurutschen.

Gerade als Ceffet Raven begrüßte, piepte Strykas Com-Gerät. Seufzend nahm sie es heraus, in Erwartung einer mütterlichen Standpauke, die ließ es sich nämlich nie nehmen, Stryka mit ihren unaufgeforderten und ungewollten Ratschlägen zu bombardieren und damit noch weiter von der Familie zu entfremden. Doch als sie auf das Display blickte, hoben sich ihre Augenbrauen und ein erstaunter Pfiff entwich ihrem Mund. Neugierig geworden aktivierte sie es und hörte die Stimme einer ihr fremden Frau, was noch eigenartiger war und ihr einen erneuten Pfiff entlockte.

Com-Nachricht (Audio) von Maral Dhixit (vom Com Josea Gears) an Dr. Stryka Or’dan:

„Doktor Or’dan – der dinii hat sich wegen seinen Brüchen mit Schmerzkillern von einem Tierarzt vollgepumpt und sich anschließend besoffen, jetzt liegt er hier und schreit nach neuem Stoff. Beeil dich, er ist noch unerträglicher als sonst und fängt jetzt an von seiner Frau vorzuheulen…Wir sind in Keldabe, im Gästehaus der Cantina Cin'Vhetin, Zimmer 10.“

Nachdem sich ihre Augenbrauen wieder in die Ausgangsposition begeben hatten, antwortete sie rasch und ohne zu zögern: „In Ordnung. Ich bin in zehn Minuten bei euch. Halte das Banthakalb wach, lass ihn herumgehen oder sich erbrechen, auf jeden Fall …“, sie strich sich durchs Haar und fuhr dann fort: „ach was, ich bin gleich da.“

Sie wartete keine Antwort mehr ab, da alles Wesentliche erledigt war, desaktivierte das Com-Gerät und steckte es in die Tasche zurück. Dann erst wandte sie sich an Ceffet, der sich mit Raven unterhielt oder zu unterhalten schien.

„Ceffet, fahrt schon mal vor. Ich muss noch schnell zu einem Notfall.“ Damit war sie auch schon bei ihrer Kiste, nahm den Rucksack ab und begann damit, einige der vorhin sorgfältig verstauten Dinge in den Rucksack umzupacken. Bacta, Injektionspistole, diverse Antidots gegen alles Mögliche, aber vorwiegend Bacta und Perigen, das würde den Jungen wach halten und seine Brüche erstens heilen und zweitens die Schmerzen in erträgliche Bahnen lenken. Des Weiteren packte sie noch klassische Bandagen ein, da sie nicht genau wusste, wie alt die Brüche und wie sie versorgt worden waren. Es gab sehr viele unbekannte Faktoren. De Rucksack war schon sehr voll und sie räumte noch immer Sachen hinein, darunter auch die beiden hochgiftigen und verbotenen Substanzen. Es war ihr lieber, diese Dinge unter ihrer Kontrolle zu haben, noch dazu wo weder Raven noch Ceffet wussten, dass sie derartige Dinge besaß. Dann nahm sie selbst noch ein Aufputschmittel, schloss den Rucksack und schulterte ihn. Raven, Ceffet und dem sabbernden Sechsbeiner wurde noch ein Blick geschenkt, dann stülpte sie den Helm über den Kopf, zog sich die Handschuhe an und rief bereits im Laufen: „Ret’ vode. Wir treffen uns bei Verd, der Dienst geht vor.“

Rasch war sie um die nächste Häuserecke verschwunden und rannte zur Cantina Cin'Vhetin, die ihr zwar nicht durch persönliche Besuche aber vom Vorbeigehen her bekannt war. Selbst in dieser schwarz-goldenen Absonderlichkeit, die sich ihre höchstpersönliche von Ceffet teilfinanzierte Gam nannte, fiel sie weniger auf, als in reiner Textilkleidung. Es war tatsächlich erstaunlich, wie leicht es war, mit einem Helm und Brustplatten in der Menge zu verschwinden. Man wurde einfach nicht beachtet oder einfach weniger beachtet.

Durch ihren Dauerlauf bekam sie allerdings mehr Aufmerksamkeit als ihr lieb war, selbst zu dieser frühen Stunde waren schon oder noch, viele Leute unterwegs, und sie verlangsamte die Gangart, damit sie nicht doch noch Bekanntschaft mit der hiesigen Polizei machen musste, darauf konnte sie nämlich gut und gern verzichten, gerade weil in einem gut versteckten Holster die Verpine ruhte, dazu kamen noch die Drogen, die sie mit sich herumschleppte. Momentan war es nicht ratsam, sich mit mehr als einem Messer, einem einfachen wohlgemerkt, bewaffnet auf die Straßen zu wagen. Es liefen zu viele neugierige aruetii herum. So viel hatte sie mitbekommen in der kurzen Zeit, die sie wieder auf dem Planeten weilte. Es war unheimlich wie sich die einst so auf ihre Kultur stolzen Mand’ad benahmen. Wahrscheinlich war es wirklich hoch an der Zeit, das Selbstvertrauen und die Einigkeit der Mand’ad wieder zu stärken. Doch wie das vonstatten gehen konnte, wusste sie nicht.

Noch zwei Straßen, dann hatte sie die Cantina Cin'Vhetin, erreicht. Der pummeligen Ärztin war es gleichgültig wer ihre Hilfe brauchte, sie leistete sie einfach, ließ sich normalerweise bezahlen und ging dann wieder. Entschlossen richtete sie die Gedanken wieder auf das vorliegende medizinische Problem, rückte es dann aber wieder in den Hintergrund, denn noch hatte sie keine Situationsanalyse, keine Diagnose durchgeführt.

Eine Straße noch, dann war sie am Ziel. Einige Passanten blickte sie misstrauisch an, sie beachtete sie nicht und ging weiter. Noch zehn Schritte, sie konnte die Cantina bereits erkennen, dann stand sie vor der Tür und ging hindurch.

„Su’cuy!“, grüßte sie lautstark und marschierte gleich zum Tresen weiter, ohne auch nur in Erwägung zu ziehen den Helm abzunehmen. „Zimmer zehn“, verlangte sie zu wissen und zwar in ihrer wirklich professionellsten und barschesten Stimmlage, dagegen war das, was sie in ihrer Wohnung geliefert hatte, Kinderkram. Doch davon ließ sich der Barmann nicht wirklich beeindrucken.

„Das Zimmer ist belegt.“

„Na so ein Zufall. Wie komme ich da hin?“

„Gar ned.“

Gegen ihre Gewohnheit wurde sie nun ein wenig grob, denn sie richtete sich auf und packte den Mann am Kragen bevor sie ihn zu sich heranzog. „Und wenn ich die Wegbeschreibung nicht habe, bevor ich bis drei gezählt habe, di’kut, bist du Filet und kannst dich den Leuten selbst als Hauptspeise zum Mittagstisch servieren. Also … Eins …“ Doch selbst das brachte den Mann nicht dazu, nachzugeben. „Zwei …“ Das Vibroskalpell lag plötzlich in ihrer Hand und dessen spitzes und sehr scharfes Ende dem Mann genau an der Halsschlagader, was diesen nach einer weiteren kurzen Überlegung bewog, doch die gewünschte Auskunft zu geben. „Durch de Tür da hinten, in en ersten Stock, dann findst es schon“, kam die Antwort nun doch relativ zügig von dem schwitzenden Kerl. „Vielen Dank, Bestester.“ Damit ließ sie ihn los und stürmte sogleich durch die bezeichnete Tür und rannte laut polternd in den ersten Stock hinauf.

Es war ein relativ dunkler Gang durch den sie musste bis sie dann vor der Tür mit der richtigen Nummerierung stand.

Sie klopfte und rief gleichzeitig:
„Josea, Maral? Doktor Or’dan ist hier. Öffne bitte.“ Stryka war froh, endlich das Ziel erreicht zu haben, die zehn Minuten waren leider zu fünfzehn geworden und ihr wie eine Stunde vorgekommen. Der lausige Barmann hatte sie ein wenig aufgehalten.


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin'Vhetin – vor dem Gästezimmer Nummer 10] Stryka Or’dan, (Josea Gear und Maral Dhixit im Zimmer)
 
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Als Shev'la aus der Cantina in das blendende Sonnenlicht trat verdunkelte sich automatisch sein Visor ein Stück. Manchmal fragte er sich was er machen würde wenn er nicht dieses Wunderwerk mandalorianischer Schmiedekunst sein Eigen nennen konnte. Vermutlich hätte er einfach seine Hand vor die Augen gehalten bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hätten. Kurz ließ er seine rechte Schulter kreisen, die Schulter wo eine der Durastahlplatten einen Treffer kassiert hatte. Es war nichts Ernstes gewesen, aber die Hitze des Treffers war doch spürbar gewesen.

Mit wachsamen Augen beobachtete er seine Umgebung, er musste die Informationen bis zu Verd schaffen. Es sollte nicht weiter schwer fallen, er musste sich nur einen Gleiter beschaffen. Kurz rief er den Stadtführer von Keldabe auf, man sollte eigentlich annehmen das es nicht allzu oft Touristen auf den Heimatplanet der nomadischen Söldner verschlug, aber irgendwer hatte wohl gemeint das es nicht schaden konnte so etwas ins Holonetz zu stellen. Nicht mal eine Minute brauchte das geschulte Auge des Noghri um eine Vermietung zu finden. Diese war nur wenige Blocks entfernt, keine Zeit zu verschwenden machte sich Shev'la sofort auf den Weg sich ein Fortbewegungsmittel zu besorgen.

Es war ein zähes Verhandeln, aber schlussendlich konnte Shev'la den Besitzer davon überzeugen das 120 Credits mehr als angemessen als Miete für einen Aratech 74-Z bei dem man den Unterbaublaster entfernt hatte. Immerhin sprang die Maschine sofort und ohne Mucken an, was man auf dem ersten Blick bestimmt nicht vermutet hatte. Den Creditchips zählenden Vermieter zurücklassend drehte Shev'la den Gashahn des Speeder Bikes voll auf und schoss mit dem charakteristischen Heulen auf der Hauptstraße von Keldabe in Richtung Westen davon. Innerhalb der Stadt mäßigte er noch sein Tempo, weil zu viel los war als das er mit 500 km/h mit einem Passanten oder einem anderen Gleiter zusammen stoßen wollte. Kaum jedoch das er die Stadtgrenze passiert hatte und nur noch wenig Verkehr unterwegs war, beschleunigte er auf Höchstgeschwindigkeit und ging auf eine angenehme Flughöhe von zehn Metern. So musste er den wenigsten Felsen ausweichen die auf seiner Route zum Clanzentrum der Vhetts lagen.

Das Zentrum war eine kleine Festung, darauf Ausgelegt auch längeren Belagerungen zu wiederstehen. Dies hatte sich vor allem während des verheerenden mandalorianischen Bürgerkrieges als praktisch erwiesen. Die Festung lag in den weiten Ebenen im Westen von Keldabe, an einem See gelegen. Schon von weitem konnte man Besucher sehen, genug Zeit um zu entscheiden ob es sich dabei um Freund oder Feind handelte. Shev'la war sich sicher das, seit dem er in Sichtweite der Festung war, ständig beobachtet wurde. Vermutlich hatte Verd Späher in einem festgelegten Radius um den Stützpunkt stationiert die ihm über alle Bewegungen unterrichteten, oder einen seiner Leute. Auf jeden Fall schoss niemand auf ihn als er in einer Staubwolke vor dem Tor der Festung zu halten kam. Sie sah nicht danach aus als ob sie künstlich erschaffen worden war. Die Mauern bestanden aus Felsen die in der gesamten Ebene verstreut lagen, zusammen gesucht und auf geschichtete. Nur die oberste Schicht war aus Durastahl und "plan" gehalten damit sich die Verteidiger im Fall eines Angriffes positionieren konnten. Alles in allem erinnerte es ihn an eine Burg aus irgendeinem Holo den er mal gesehen hatte. Eine quälende Minute passierte gar nichts bevor sich oben an der Brüstung eine Stimme er hob und ein Behelmter Mandalorianer nach unten sah.


["Du hast 3 Minuten dein erscheinen hier zu erklären, wenn nichts plausibles raus kommt hoffe ich das du dein Testament gemacht hast."]

Mandalorianer sprechen keine Drohungen aus, es sind Versprechen. Shev'la musste Schlucken, es war schon etwas fragwürdig wenn ein einzelner Mando'ade vor der Festung des Clanführers auftauchte und Informationen anbot. Aber er war nicht hier um zu zögern.

["Ich bin Shev'la Clan Kyramud. Ich bringe Nachricht von den Unterhändlern und Informationen die wichtig für Verd und die andern Clans ist.]

Für einen Moment verschwand der Helm der Wache, vermutlich beriet er sich mit den anderen wie mit dem Kleinwüchsigen zu verfahren sei. Kurz darauf erschien der Helm wieder und über den Lautsprecher tönte die Stimme erneut.

["Wenn diese Informationen so wichtig sind, gib sie mir und ich werde sie den Clanführern persönlich Vortragen."

["Das was ich zu sagen habe geht nur Verd und die Versammlung etwas an."]

Wieder verschwand der Kopf und zwar dieses Mal für Länger als beim ersten Mal. Würden sie ihm glauben? Oder hätte er in der nächsten Sekunde ein Loch im Schädel? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Als sich dann unter Rasseln und Quietschen das Tor zwei Meter weit öffnete, wusste er das sie ihn nicht umlegen würden. Außer die Wächter mochten es persönlich. Dies war aber nicht der Fall, eine Gruppe aus vier voll Ausgerüsteten Mandalorianern trat ihm entgegen. Sie würden ihn zu Verd bringen, beziehungsweise würde Verd zu ihm kommen, denn im Moment war eine Clanversammlung in Gange und die würde man nicht unterbrechen wegen irgendeiner Information oder Nachricht.

Unter den wachsamen Augen zweier Bewacher saß Shev'la in einem gemütlich eingerichteten Raum. Es war so etwas wie ein Büro, besaß aber nicht diese kalte Aura wie das von Mr. Gale oder der irgendeines Majordomus irgendeines Hutten. Es war natürlich gehalten und sah so aus als ob man es schnell zusammen packen konnte um es zu verlegen. Bestimmt der nomadischen Tradition der Clans geschuldet. Ein Banner mit dem stilisierten Mythosaurierschädel drauf hing an der Wand, unbewusst faste er sich an die Stelle seines rechten Oberarmes an dem genau dieselbe Darstellung tätowiert war. Nur in Weiß, da schwarze Farbe auf schwarzen Schuppen nicht so gut kam. Er erinnerte sich lebhaft daran wie er sich diese Tätowierung hatte anfertigen lassen. Der Mann der die Arbeit ausgeführt hatte brauchte vier nadeln um die Tätowierung zu voll enden. in den Schuppen des Noghri stumpften sie viel zu schnell ab. Bevor man ihn eingelassen hatte musste er seine Waffen abgeben, eine Bedingung die er hier lieber nach kam als innerhalb von Keldabe oder anderen Städten. Er hatte nicht vor hier irgendjemanden zu töten. Also brauchte er auch keine Waffen. Er hatte sogar den Helm abgenommen und ihn auf den Schreibtisch vor ihm gelegt. Er fühlte sich ansonsten nur bei seinen Eltern und in der 'Buir' so sicher, ein sehr seltenes Gefühl dieser Tage...



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[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Maral,


Sie war die ganze Nacht wachgeblieben, um darauf aufzupassen, dass Gear in seinem Delirium nicht an seiner eigenen Kotze erstickte – die Mengen, die aus dem dinii herauskamen, war erstaunlich. Immer wieder hatte sie ihm Wasser eingeflößt, um zu verhindern, dass er dehydrierte, aber es hatte nicht lange gedauert, bis er die Flüssigkeit wieder ausspie. Seine Schlafphasen waren nur kurz, entweder wachte er auf, um sich zu übergeben, oder vor Schmerzen zu wimmern oder nach Frau und Kind oder seinen Schmerzmitteln zu schreien. Maral hatte das Gefühl, sich um ein Baby im Körper eines ausgewachsenen Mannes kümmern zu müssen. Stor war das komplette Gegenteil gewesen – wenn er Schmerzen hatte oder krank war, litt er still vor sich hin und versuchte niemanden sonst zu belästigen, aber dieser dinii musste immer im Mittelpunkt stehen, ganz gleich in welcher Lebenslage.

Nach dem Gespräch mit der Ärztin riss die Halbchiss die gekippten Fenster weit auf und schüttete ihm einen weiteren Becher kaltes Wasser ins Gesicht. Gear stöhnte und ächzte, und fuhr dann fort, sich in seinem Selbstmitleid zu suhlen. Wach würde das Banthakalb, wie Doktor Or’dan ihn so passend tituliert hatte, bestimmt bleiben, weil ihm einigermaßen klar war, dass er eine Zuhörerin für seine Leiden hatte.

Dinii, die Ärztin ist unterwegs – sie sagt, du sollst im Zimmer herumlaufen...“

Ein langgedehnter, gequälter Laut entrang sich den aufgesprungenen Lippen des Mandalorianers, dem eines Robas mit Magenschmerzen nicht unähnlich.

„Ich kann nicht einmal aufstehen – wie soll ich da laufen? Bist du schon einmal von einer dar’jetii angegriffen worden, sämtliche Knochen gebrochen und hast dann noch ganz Smuggler’s Run verteidigen müssen? Ich hätte Ruhe gebraucht, mehr Zeit im Bacta-Tank - …“,

krächzte Gear als ob er kurz davor wäre, zu sterben und raufte sich mit der Hand des gesunden Arms die schweissnassen Haare. Diese Bewegung bereute er sogleich, was ein erstickter Aufschrei bewies.

„Zumindest hat’s ja gereicht, um die jetii im Cockpit zu vögeln.“ ,

erwiderte Maral trocken und schüttete ihm einen weiteren Becher Wasser ins Gesicht. Sie setzte sich gähnend wieder auf ihren Stuhl. Ihre Augenlider waren schwer, doch sie wollte sich noch solange zusammenreißen, bis die Ärztin endlich ankam. Um sich und das Drogenopfer wach zu halten, schaltete sie den Holonet-Empfänger ein und suchte nach Musiksendern. Doch schon bei den ersten Lauten der Übertragung eines Glimmik-Konzerts, fing der dinii an, sich zu beschweren.

Shab, willst du mich umbringen?“

Sie hielt ungefähr fünf Minuten seine Quengelei aus, dann gab sie auf und hörte ihm dabei zu, eine verworrene Geschichte zu erzählen, wie er seine Frau kennen gelernt und mit welchen merkwürdigen Leuten sie sich anscheinend umgab. Dabei fragte sie sich, was eine Angehörige einer ultra-aggressiven Spezies wie den Rattataki, bei den jetiise verloren hatte, aber vielleicht fantasierte er sich in seinem Delirium etwas zusammen. Doch wenn er weiter solche duse erzählte, dürfte es nicht lange dauern, bis sie ihm mit einem Kissen das Maul stopfte. Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Mordabsichten.

Stryka Or'dan schrieb:
„Josea, Maral? Doktor Or’dan ist hier. Öffne bitte.“

„Na endlich, ich wollte ihn gerade umbringen.“ ,

schnaufte sie erleichtert. Erst jetzt merkte sie wirklich, wie müde sie war und sich selbst einem Bett sehnte. Allerdings bestimmt nicht in dem durchgelegenen Ding, das Gear die ganze Nacht vollgeschwitzt hatte.

„Wir waren gestern den ganzen Tag unterwegs in mindestens zwölf Cantinas, ab der vierten oder fünften hat er mit dem Trinken angefangen und sich mindestens zweimal geprügelt. Er hat sich morgens irgendwelche Schmerzmittel eingefahren, die er einem Tierarzt abgeschwatzt hat, am Tag davor auch, aber nicht ansatzweise soviel getrunken. Ich glaube, er hat auch die Medikamente genommen, die eigentlich für die je-.. für eine Freundin gedacht waren. Vor ungefähr vier Wochen hatte er sich Rippenbrüche und einen Bruch im linken Arm zugezogen– er war für ein oder zwei Stunden im Bactatank, aber hat danach gleich weiter den Retter des Universums spielen müssen, sich besoffen und Schmerzkiller wie Süßigkeiten in sich hineingestopft, weil ja jeder ihn braucht. Und bitte tu etwas, damit er aufhört zu reden!“ ,

fasste sie augenrollend die wichtigsten Informationen für die Ärztin zusammen und trat zur Seite, damit sie sich das 1,85 Meter große Häufchen Elend ansehen konnte. Jenes riss erst die Augen auf, zuckte dann ob des plötzlichen Lichteinfalls zusammen und schlug sich dann die Hand übers Gesicht, was aber auch wohl auch keine gute Idee war, weil die Bewegung mit dem lädierten linken Arm gemacht wurde.

Cyar’ika, ich habe mich noch nie mehr gefreut, dich wiederzusehen. Endlich eine vod, auf die man sich verlassen kann. Niemand hatte einen osik’la Plan, niemand. Verstehst du? Kein Wunder, dass es mit uns zu Ende geht!“,

beklagte der dinii, begleitet von einem aufkeimenden Schluchzen sein Los. Er war so pathetisch, dass es der blauhäutigen Mandalorianerin wehtat. Müde und mit den Händen auf die Ohren gepresst kauerte sie sich auf ihrem Stuhl zusammen. Sie wollte aus dem Overall raus, sich duschen und schlafen legen, der Umsturz würde sowieso warten müssen, bis Gear genesen war.


[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Maral, Stryka Or’dan
 
[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Maral, Stryka Or’dan


Oh je, war das erste, das sie dachte, als sie die blauhäutige Mando’ad sah, dann wanderte ihr Blick auf den im Bett liegenden Menschenmann, dabei lauschte sie den Worten Marals, wie sie annahm, und versuchte sich einen Reim, auf das etwas wirr daherkommende Gerede der Frau, zu machen. Die in ihrer schwarz-goldenen Rüstung steckende ältere Frau schaute von einem zum anderen, nahm alles in sich auf was sie sah und hörte. Da war sie wieder die Ärztin. Der Geruch im Zimmer war, gelinde gesagt, atemberaubend und das, obwohl das Fenster bereits geöffnet war. Dennoch ging sie jetzt dorthin und schloss es.

„Tut mir leid, ich muss es jetzt zumachen. Maral, du solltest dich ausruhen. Ich mach das hier schon und glaub mir, das Gerede von ihm ist mir wesentlich lieber als das von anderen Leuten.“ Während sie sprach, nahm sie auch schon den Rucksack ab und entfernte danach die Rüstungsplatten, die sie auf einen ordentlichen Haufen legte, dazu legte sie auch die Verpine. Jetzt konnte sie keines der typischen Mando-Dinge brauchen. Verstand gegen Rüstung – meistens gewann ohnehin der Verstand, überlegte sie. Als sie ebenfalls nur noch im Overall herumlief und erleichtert aufatmete – es war tatsächlich eine Erleichterung, denn wer glaubte, so eine Rüstung trägt sich wie eine Lage Flimsiplast, der hat keine Ahnung vom Leben – redete auch schon Josea und verlange ihre volle Aufmerksamkeit.

„Cyar’ika, ich habe mich noch nie mehr gefreut, dich wiederzusehen. Endlich eine vod, auf die man sich verlassen kann. Niemand hatte einen osik’la Plan, niemand. Verstehst du? Kein Wunder, dass es mit uns zu Ende geht!“ Das war das netteste, das seit einiger Zeit jemand zu ihr gesagt hatte, auch wenn der Schluss etwas gar pathetisch rüber kam. Trotzdem war sie einen Moment sprachlos. Dann verschränkte sie allerdings die Arme vor der Brust und atmete bewusst und tief durch. Der Mann war nicht ganz bei Sinnen, also konnte er sich nicht freuen, sie zu sehen, oder die Freude würde sich schnell ins Gegenteil kehren. Doch das war nicht wichtig, nicht jetzt, solange er Hilfe brauchte und sie sie ihm geben konnte.

„Also schön, dann sag mal, was du eingeworfen hast, falls du es noch …“, sie unterbrach sich, denn als sie näher kam, traf sie der Geruch, welcher von ihm ausging, wie ein Keulenschlag. „Oh Mann, du bist echt … naja egal. Du brauchst nicht mehr nachzudenken, ich rieche es schon. Dagegen kann ich was machen, aber es wird wohl ein paar Stunden dauern. Außerdem kann ich dir nichts gegen die Schmerzen geben, das wirst du aushalten müssen, ad’ika. Was den Plan angeht, cyar’ika, ich hab einen.“

Genau schaute sie den Mann nun an, roch an seinem Atem und drehte sich dann kurz zu Maral. „Geh zum Wirt und lass dir ein anderes Zimmer geben, damit du dich ausruhen kannst, das hier wird wohl etwas länger dauern.“ Die Ärztin ließ keinen Zweifel aufkommen, dass es sich bei ihren Worten um einen Befehl handelte und sie über die prompte Ausführung nicht diskutieren würde. Sie brauchte hier Ruhe und nicht noch jemanden, der alles kommentierte. Noch während sie redete, begann sie mit ihrer Arbeit, schaffte den Rucksack herbei und nahm dann die Decke fort, um sich nun ganz dem Patienten zuzuwenden.

Ein Geräusch von der Tür gab zu erkennen, dass Maral gegangen war, was Stryka mit einem Aufatmen zur Kenntnis nahm. Sie musste sich immerzu vorsagen, dass die Blauhäutige eine vod war und kein machtverprellter Chiss, gegen die sie eine tief empfundene Abneigung verspürte, dass es fast an Hass grenzte. Entschlossen zwang sie ihre Gedanken zurück zu Josea, Maral konnte nichts für ihre Abstammung und sie kannte sie nicht, also befahl sie sich, unbedingt fair zu sein und ihre Vorurteile eine Weile ruhen zu lassen.

„Na schön“, meinte sie dann, als sie sich erneut Josea zuwandte und in ihrem Rucksack kramte. „Zuerst runter mit den Klamotten, damit ich mir ansehen kann, wie die Brüche heilen.“ Zwar hatte sie einen Handscanner, aber sie wollte sich nicht nur auf diese Daten verlassen, sondern musste, falls sie etwas bandagieren musste, auch selbst Hand anlegen.

Natürlich hatte Josea keine Freude daran, ausgezogen zu werden und jede Bewegung schien ihm Pein zu bereiten. Doch bevor er zu jammern beginnen konnte, herrschte ihn die resolute Ärztin bereits an: „Ein Wort, ad’ika, und ich bin hier weg. Glaub mir, ich beliebe mein Wort zu halten.“ Sein Blick sprach zwar Bände, aber davon ließ sich Stryka nicht beeindrucken. Ohne viele Worte, entkleidete sie Josea und dann tastete anschließend seinen Oberkörper, auf der Suche nach den Rippenbrüchen, ab. In der Tat, da war noch etwas und zwar nicht zu wenig, vier Rippen waren gebrochen und nur zum Teil verheilt. Es musste wehtun, wenn sie dagegen drückte. Doch Josea beherrschte sich, selbst als sie den linken Arm untersuchte und den Bruch an der Elle erfühlte. „Fierfek, shab, shab, schab …“, murmelte sie und kramte sogleich im Rucksack nach dem Handscanner, den sei anschließend einige Zentimeter über der vermuteten Bruchstelle langsam hin und her bewegte. Die Daten, die sie aus dem kleinen Display ablesen konnte, gefielen ihr nicht, was sich auch in ihrem Gesichtsausdruck zeigte, doch war die Besorgnis nur kurz zu erkennen, denn sie sagte betont munter: „Gut, gleich haben wir es, ad’ika. Ich kann dir allerdings erst etwas gegen die Schmerzen geben, wenn das ganze Gift aus deinem Körper gewaschen ist. Dazu wirst du viel trinken müssen und ich werde dir gleich etwas Flüssigkeit infundieren, der Alkohol hat dich ganz schön dehydriert.“ Schon bückte sie sich abermals zu ihrem Rucksack und entnahm ihm einige Dinge, darunter einen Beutel, gefüllt mit sterilem Ringerlactat, dazu kamen noch je eine Ampulle zweier Antidota, die sie einmal erworben hatte und deren Ablaufdatum noch nicht überschritten war, wie sie erfreut feststellte.

Um ihn ein wenig von seinen Schmerzen, die er mit Gewissheit hatte, abzulenken, erzählte sie ihm ganz genau, was sie tat und warum sie es machte.

„Zuerst gebe ich dir ein Gegengift, da habe ich eins das dir das Toxin des Glykols rauswäscht und dann noch eins, gegen die Schmerzmittelüberdosierung. Eigentlich dürfte dir gar nichts mehr wehtun, aber bei manchen Kombinationen kehrt sich die Wirkung ins Gegenteil und bei dir lässt es wahrscheinlich auch gerade nach. Also, ich richte jetzt eine Infusion her, die lasse ich dann in deine Unterarmvene laufen, keine Angst, ich nehme dazu den anderen Arm, also wird es dir nicht wirklich Beschwerden machen. Leider wirst du wahrscheinlich recht oft Wasser lassen müssen, also, wenn du aufs Klo musst, dann sag es und sei deswegen ja nicht schüchtern. Es ist wichtig, dass das Gift aus dir rauskommt, weil dein Magen ist scheinbar schon leer, wie ich Marals Worten entnommen habe.“

Abermals fischte sie etwas aus den Untiefen ihres Rucksacks, diesmal erschienen eine Desinfektionslösung und eine Venenkanüle. Rasch und mit sicheren Handgriffen richtete sie die Infusionslösung her, stellte den Beutel zur Seite, um nach Joseas rechtem Arm zu greifen. „So, jetzt wird es kalt, danach wirst du einen kleinen Stich fühlen, mehr aber auch nicht … und entschuldige, ich decke dich schon wieder zu.“ Rasch ließ sie ihren Worten die Tat folgen, denn er lag nur in Unterhosen bekleidet im Bett, was auch nicht so lustig sein dürfte, wie Stryka ein wenig beschämt feststellte. Kaum war der Mann zugedeckt, entnahm sie der Packung den sogenannten Butterfly, dann staute sie mit einem Gürtel die Blutzufuhr am rechten Oberarm und tastete nach einer Vene. Erst als sie sicher war, gut stechen zu können, führte sie die dünne Hohlnadel in das Blutgefäß und öffnete die Stauung. „So, gleich hast du den ersten Teil geschafft. Du wirst sehen, dass du dich danach besser fühlst.“ Was sie sonst noch vorhatte, wollte sie ihm lieber noch nicht sagen. Erst musste sie einen Platz finden, wo sie den Infusionsbeutel aufhängen konnte. Der war auch rasch gefunden. Über dem Bett hing ein Bild, das sie abnahm und an der Befestigung fand dann der Infusionsbeutel seinen neuen Platz. Einen Moment fragte sich die ebenso resolute wie pummelige Ärztin, warum über den meisten Betten Bilder hingen, man sah sie ja gar nicht. Schließlich wendete sie sich wieder Josea zu. Jetzt kam der weniger angenehme Teil, der erforderte etwas mehr an Konzentration.

„Ich richte jetzt den Armbruch. Und schau mich nicht so an, ich war nicht zu kurze Zeit im Bactatank.“ Damit kramte sie erneut in ihrem Fundus und wie durch Zauberhand erschien das, Gesuchte. „Weißt du, du hast unverschämtes Glück, dass ich noch da war“, begann sie erneut zu erzählen, nur damit er nicht darauf achtete, was sie gleich tun würde. „Ich war schon fast auf dem Weg zu Verd und zur außerordentlichen Clanversammlung, obwohl ich die neuerdings auch Idiotenverein nennen möchte, so wenig Fantasie und Ideen, wie die in Sachen allerliebster Kanzler haben. Echt peinlich die Vorstellung unserer sogenannten Clanvertreter.“ Sie redete in ihrem nettesten Plauderton dahin, schimpfte gelegentlich über Bartholo, den sie überhaupt nicht leiden konnte, dabei lud sie die Injektionspistole mit Bacta, was sie nicht gerade gern hergab, aber eine Trümmerfraktur brauchte, wenn man sie nicht chirurgisch richten konnte, eben eine besondere Maßnahme. Rasch war die erforderliche Dosis im Bereich des Bruchs platziert und sie legte ihm einen stabilen Fixierverband an. Somit war dieser Teil des Sorgenkinds einmal fertig, zumindest vorerst. Rasch kontrollierte sie den Infusionsbeutel und redete gemütlich weiter.

„Weißt du, ich habe einen Plan, wie wir den allseits geliebten Kanzler von der Beliebtenliste holen können.“ Sie ging kurz ins Bad und kam dann mit einem Glas Wasser zurück. Danach half sie Josea in eine sitzende Position und stopfte ihm noch ein Kissen in den Rücken. Sie ließ sie ihn trinken und redete dabei ohne Unterlass weiter. Wenn sie wollte, konnte einen Stryka in Grund und Boden reden, sie hörte einfach nicht auf und ließ keinen anderen zu Wort kommen, besonders dann nicht, wenn es für ihre Arbeit hilfreich war, dass der andere schwieg. Sie mochte keine quengeligen Patienten, dagegen gab es nur zwei Methoden, entweder mit Medikamenten ruhig stellen oder eben die besondere Holzhammermethode der Or’dan-Rhetorik.

„Ich bin sein neuer Arzt für besondere Angelegenheiten, vielleicht sogar auch sein Leibarzt, nur weiß er es noch nicht. Meine Referenzen sprechen für mich, ebenso mein bescheidener und sehr geteilter Ruf in der Bevölkerung. Er wird denken, mich leicht manipulieren und kaufen zu können.“

Grinsend stemmte sie die Hände in die Hüften und schaute Josea dabei an. „So, und du bist so weit fertig, solltest aber wach bleiben. Und jetzt erzähl mal, wie du auf diese hirnverbrannte Idee gekommen bist, dich halb zu vergiften.“




[Mandalore – Keldabe – Cantina Cin’Vhetin – Gästezimmer Nr.10]
Josea Gear, Stryka Or’dan
 
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