Am heutigen 18.01.1824 erblickte in Clarksburg (Virginia, heute West-Virginia) mit Thomas Jonathan "Stonewall" Jackson einer der begnadetesten Heerführer des amerikanischen Bürgerkrieges das Licht der Welt.
Aus einfachen Verhältnissen stammend wurde der überdurchschnittlich intelligente Jackson trotz eines fehlenden Schulabschlusses 1842 auf Empfehlung eines Kongressabgeordneten an der Militärakademie West Point angenommen, die er 1846 als siebzehnter seines Jahrganges verlies. Als Leutnant der Artillerie nahm er in der Folge am mexikanisch-amerikanischen Krieg (1846-48) teil, wo er durch große Tapferkeit sowie eigenständiges und mutiges Handeln auffiel. 1851 schied er aus der Armee aus und übernahm einen Lehrstuhl für Artilleriewesen und Physik am Virginia Military Institute in Lexington. 1853 heiratete er Eleanor Junkin, die jedoch bei der Totgeburt ihres ersten Kindes starb. 1857 ging er mit Mary Anne Morrison erneut eine Ehe ein, aus der zwei Kinder hervorgingen.
Als sich die politischen und wirtschaftlichen Gegensätze in den USA 1860/61 zuspitzten, entschied sich Jackson - ebenso wie Robert E. Lee - spätestens bei der Sezession seines Heimatstaates Virginia, daß er im heraufziehenden Krieg auf Seiten der Konförderation kämpfen würde, da er sein Schwert nicht gegen seine Heimat erheben konnte und wollte.
Im April 1861 wurde er zum Oberst befördert, und die Kadetten des V.M.I. - seine Schüler also - unter sein Kommando gestellt. Nach ersten Gefechten in Harper's Ferry, bei dem sich die neuaufgestellte Brigade sehr gut schlug, wurde Jackson am 17.6.1861 zum Brigadegeneral befördert, und nahm am 21.7.1861 an der ersten Schlacht am Bull Run teil, bei der er sich durch einen Ausspruch des Generals Barnard E. Bee seinen Spitznamen "Stonewall" einhandelte, als Bee seine zurückweichenden Truppen mit dem Ausruf: "Look at Jacksons Brigade! It stands there like a stone wall" ("Schaut Euch Jacksons Brigade an, sie steht dort wie eine Mauer!") wieder auf Linie brachte.
Am 7.10.1861 zum Generalmajor befördert führte er im Frühjahr 1862 einige bemerkenswerte Operationen im Shenandoahtal durch, bei denen er mit zunächst nur 10.000 Mann eine Unionsstreitmacht von ca. 100.000 Soldaten über Wochen band, welche in der Folge der Union zur erfolgreichen Durchführung des Halbinselfeldzuges fehlen sollten.
Im Sommer 1862 verlies er das Tal jedoch, um mit seiner mittlerweile 16.000 Mann zählenden Truppe General Lee beim Entsatz des von der Eroberung bedrohten Richmond zu helfen.
Nach dem Sieg über die Truppen McClellans in der Sieben-Tage-Schlacht organisierte Lee, der Jacksons Fähigkeiten längst erkannt hatte, die Nord-Virginia-Armee um und Jackson erhielt das Kommando über den aus drei Divisionen (Winders, Ewell, Hill) bestehenden linken Flügel der Armee.
In der Folge bestätigte er ein ums andere Mal seinen Ruf als entschlossen handelnder Heerführer, der schnell und hart zuschlug und nicht lange zögerte, sollte sich eine günstige Gelegenheit bieten. Dabei trieb er seine Truppen immer wieder auf schier unglaubliche Gewaltmärsche, bei denen sie relativ schnell recht große Entfernungen zurücklegten, was ihnen den Beinahmen der "Kavallerie zu Fuß" einbrachte.
Nachdem im Herbst 1862 der Maryland-Feldzug der Nord-Virginia-Armee dank Jacksons Eingreifen nicht in einem völligen Fiasko endete, wurde er am 10.10.1862 zum Generalleutnant befördert.
Seinen größten Triumph sollte der tiefreligiöse und strenge Mann jedoch nicht mehr auskosten können: In der Schlacht von Chancellorsville umging er in einem gewagten Manöver am 2. Mai 1863 in einem Gewaltmarsch die rechte Flanke der Unionsarmee unter Joseph Hooker, fiel dessen XI. Korps in den Rücken und drohte die gesamte Armee aufzurollen. Während sich Hooker am 5. Mai zurückziehen musste, lag "Stonewall" Jackson - der Mann, der dafür verantwortlich war - jedoch schwerverletzt im Lazarett. Am Abend des 2. Mai hatte er zusammen mit Offizieren seines Stabes einen Erkundungsritt, und wurde bei seiner Rückkehr von eigenen Truppen angeschossen, die über den Ausritt nicht informiert gewesen waren. Von mehreren Kugeln getroffen musste ihm der linke Arm abgenommen werden. Obwohl er die Amputation zunächst gut zu verkraften schien, erlag er am 10. Mai 1863 wegen seines geschwächten Zustandes einer Lungenentzündung.
Jackson galt als einer der begabtesten Taktiker des 19. Jh. Einige seiner Operationen, wie z.B. im Shenandoahtal oder bei Chancellorsville gelten bis heute als beispielhaft und werden noch immer an US-Militärakademien gelehrt.
Seinen Verlust konnten Lee, mit der er sich kongenial ergänzt hatte, und seine Nord-Virginia-Armee nie vollständig kompensieren, was dazu führte, das Jackson bereits kurz nach seinem Tod sehr stark verklärt wurde, und er bis heute als einer der großen Helden der Konförderation gilt. So ist er z.B. auf dem größten Flachrelief der Welt am Stone Mountain neben dem Präsidenten der Konförderation Jefferson Davis und dem wohl bekanntesten General des gesamten Krieges Robert E. Lee am Stone Mountain in Atlanta/Georgia protraitiert und auch in vielen anderen Städten und Gemeinden der Südstaaten tragen Straßen, Plätze und Gebäude seinen Namen.
C.