Heute vor genau 50 Jahren,am 05.05.1967 begann mit einem überraschenden Präventivschlag der israelischen Luftwaffe der dritte israelisch/arabische Krieg der als Sechstagekrieg in die geschichte eingehen sollte. Wie kam es dazu ?
Der Krieg begann am Morgen des 05.06.19671967 mit einem Überraschungsangriff Israels gegen Ägypten und endete am 10.06.1967mit einer vernichtenden Niederlage Ägyptens , Syriens und Jordaniens. Über Israels überwältigenden Sieg gibt es zahlreiche Erinnerungenund etliche Darstellungen.Wegen fehlender Quellen auf fast allen Seiten konnten wichtige Fragen bislang nicht beantwortet werden. Das hat sich nun mit Blick auf die USA und teilweise auch auf die Sowjetunion/Russland geändert. Im Jahre 2004 legte das Department of State in Washington den lang erwarteten Dokumentenband über den Sechstagekrieg vor, mit immerhin 542 Dokumenten. Über die sowjetische Position gibt eine geheime Rede Aufschluss, die der Generalsekretär der KPdSU, Leonid Illitsch Breschnew, am 20. 06.1967 vor dem Zentralkomitee seiner Partei hielt. Die deutsche Übersetzung wurde im Parteiarchiv der SED aufbewahrt. Hoch interessant sind darüber hinaus die vertraulichen Berichte der österreichischen Botschafter in Israel und Ägypten, die über Stimmungslage und Entscheidungsprozesse in diesen Ländern informieren.Diese neu zugänglichen Dokumente zeigen, dass die Ereignisse damals um vieles dramatischer waren, als wir bislang gewusst haben. Der Sechstagekrieg war im Kern die Fortsetzung des israelischen Unabhängigkeitskrieges 1948/49 und des Suezkrieges 1956. Das Ziel der arabischen Nachbarn war gleich geblieben: die Vernichtung des jüdischen Staates. Die Jahre seit dem Suezkrieg waren von Grenzzwischenfällen geprägt. Zur bis dahin schwersten Auseinandersetzung kam es am 07.04.1967, als die Israelis sechs syrische MIG-Kampfflugzeuge abschossen. Am 13.05.1967warnte der Kreml die Regierungen in Damaskus und Kairo, Israel bereite für den 17.05.1967 einen Angriff gegen Syrien vor.Bis heute ist unklar, was die Sowjets mit dieser nachweislich falschen Information beabsichtigten. Wollten sie Ägyptens Regierungschef Gamal Abdel Nasser dazu bringen, seinen Beistandspakt mit Syrien zu aktivieren? Wollten sie ihren Einfluss im Nahen Osten auf Kosten der USA ,die in Vietnam engagiert waren ,ausweiten, womöglich mit dem Ziel, Israel zu zerstören? Möglicherweise wusste der amerikanische Geheimdienst CIA mehr. Am 09.06.1967hieß es dort: "Wir glauben nicht, dass die Sowjets die Nahostkrise geplant oder ausgelöst haben. Der Krieg zwischen Israelis und Arabern und insbesondere die Niederlage Ägyptens in jenem Krieg waren Entwicklungen, die die Sowjetunion nicht gewünscht hat, anfangs nicht vorhergesehen und später nicht verhindern konnte." Klar war demnach allerdings auch, "dass die Sowjets seit Mitte Mai aktiv an dieser Krise beteiligt waren", allerdings auf keinen Fall direkt in den Krieg hineingezogen werden und es vor allen Dingen nicht zu einer direkten Konfrontation mit den USA kommen lassen wollten.Was von den Sowjets angestoßen worden war, erhielt in den folgenden Tagen durch Entscheidungen Nassers eine Dynamik, die in den Krieg führte. Am 14.05.1967 versetzte Nasser seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft, am 16.05.1967stand die Armee seit sechs Uhr früh in höchster Bereitschaft. Gleichzeitig wurden in Ägypten Truppenbewegungen Richtung Suezkanal beobachtet. Am selben Tag forderte Nasser UNO-Generalsekretär U Thant auf, die seit 1957 auf der Sinai-Halbinsel und im Gazastreifen stationiertenUNO-Truppen,die sogenannte UNEF, abzuziehen.
Gut informierte Kollegen in Kairo berichteten dem österreichischen Botschafter Gordian Gudenus, dass "Nasser die Spannung den Arabern, den Großmächten, der UNO und Israel gegenüber dramatisieren will, aber keinen ernsten Waffengang wünscht". Als U Thant auf Nassers Forderung einging und den Befehl zum Abzug der UNO-Truppen gab, ging Nasser einen Schritt weiter und verkündete am 22.05.1967 Mai die Blockade der Meerenge von Tiran für israelische Schiffe sowie für Schiffe anderer Staaten, die militärische Fracht für Israel an Bord führten. Ägyptische Truppen wurden in den Sinai verlegt. Nasser hatte sich "besorgniserregend festgelegt", wie aus Kairo berichtet wurde.Für Israel war die Blockade der Meerenge der Grund zum Krieg. Das war seit 1957 bekannt. Es kam zu entsprechenden Reaktionen wie z.B. zu demonstrativen Kriegsvorbereitungen, Räumung von Zivilkrankenhäusern,Bereitmachung der Luftschutzräume und der unterirdischen Operationsräume. Am 28. 05. stellte Nasser auf einer Pressekonferenz klar, dass es bei der Krise "nicht um Fragen wie den Golf von Akaba und den Rückzug der UNEF, sondern um ein viel größeres Problem, nämlich die Aggression gegen das Volk von Palästina und die dauernden Bedrohungen gegen das arabische Volk" gehe. Und dann wiederholte er, dass die Gründung des Staates Israel "die erste Aggression gegen die Araber" gewesen sei.Was wollte Nasser wirklich? Wollte er die Krise dazu nutzen, eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Israel zu erreichen, ging es ihm um Prestigegewinn in der arabischen Welt? Bei Abwägung aller verfügbaren Informationen auch seiner Kollegen in Kairo meinte der österreichische Botschafter: "Es gilt weiterhin, dass man die letzten Ziele Nassers nicht kennt und auch, dass ihm beim Spiel mit Zündhölzern ein Fehlgriff unterlaufen könnte."
Für Israel ging es nur vordergründig um die freie Durchfahrt im Golf von Akaba, tatsächlich aber um die Beseitigung der fortdauernden Bedrohung seiner Existenz. Man war in die Defensive geraten und würde einen Sieg Nassers ohne Krieg nicht zulassen. Mit Nachdruck versuchte Israel Washington klarzumachen, dass ein Angriff der arabischen Staaten unmittelbar bevorstand und man Sicherheitsgarantien erwarte. Die israelischen Militärs drängten auf einen Präventivschlag. Sie waren davon überzeugt, dass die arabischen Streitkräfte "Seifenblasen" waren: "Einmal hineinstechen und sie werden zerplatzen", wie der Befehlshaber der mittleren Front, General-Major Uzi Narkiss, meinte.
Die Amerikaner befanden sich in einer schwierigen Situation. Sie schätzten die von den Israelis beschworene Gefahr weniger dramatisch ein. Vieles sprach gegen einen ägyptischen Angriff: Wesentliche Teile der ägyptischen Truppen, vielleicht die besten, standen im Jemen, die wirtschaftliche Situation, auch die Vorratslage, war schlechter denn je, die Hilfe anderer arabischer Staaten ungewiss, die Kampfkraft der Truppe insgesamt nicht überzeugend. Sie hatte zwar von den Sowjets modernstes Kriegsgerät erhalten, konnte es aber kaum effizient bedienen. Washington hatte zudem kein Interesse an einer Niederlage Ägyptens, das sich dann womöglich noch enger an die Sowjetunion anlehnen würde.
Die Analysen der USA gingen davon aus, dass Israel militärisch überlegen war. US-Präsident Lyndon B. Johnson machte dies dem israelischen Außenminister Abba Eban am 26.05.1967 in Washington sehr deutlich, als er betonte, dass nach amerikanischer Auffassung ein Angriff auf Israel nicht bevorstand; sollte Ägypten doch angreifen, werde es von Israel "vernichtend geschlagen". Zweimal betonte er dann das, was später in Israel zum geflügelten Wort wurde, aber dort nicht unbedingt mit Enthusiasmus aufgenommen wurde, da es wenig konkret war: "Israel wird nicht allein sein, es sei denn, es handelt allein."Am selben Tag meldeten die amerikanischen Militärattachés aus Tel Aviv, dass sich "die Entscheidung in Richtung Präventivschlag bewegt". Das galt es zu verhindern. Eine entsprechende Nachricht Johnsons wurde Ministerpräsident Levi Eshkol am 29.05.1967 um sechs Uhr vom amerikanischen Botschafter überreicht. Diese sorgte mit dafür, dass das Kabinett zu keiner Entscheidung kam: Neun Minister waren für einen israelischen Angriff, neun dagegen. Eshkol erläuterte die Lage im Rundfunk und machte dabei einen so schwachen Eindruck, dass der Ruf nach dem "starken Mann" immer lauter ertönte. Schließlich wurde am 01.06.1967 Juni eine "Regierung der nationalen Einheit" gebildet, in der der "einäugige Kriegsgott" und "Held" des Suezkrieges von 1956, Moshe Dajan, Verteidigungsminister und Menachem Begin Minister ohne Geschäftsbereich wurden. Dies war das erste Mal in der geschichte des Staates Israel das ein Verteidigungsminister ernannt wurde.Bisher war dieses Amt vom Ministerpräsident in Personalunion ausgeführt worden. In der Bevölkerung war man sich nun sicher: Das Militär würde die Sache in die Hand nehmen. In Israel war man mehr und mehr davon überzeugt, nicht länger warten zu können, während die Araber "Blut gerochen" hätten. Israel müsse entweder bald zuschlagen, oder, wie es in einer Analyse der CIA vom 03.06.1967 hieß, eine hundertprozentige Sicherheitszusage bekommen. Dazu aber war Washington nicht bereit.
Am 04.06.1967 beschloss das israelische Kabinett einstimmig, am nächsten Tag loszuschlagen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der Bericht des Chefs des Geheimdienstes Mossad, Meir Amit, der sich vom 31.05. bis 02.06.1967 inkognito in Washington aufgehalten und mit ranghohen Vertretern der CIA und des Pentagon, nicht allerdings des State Department, das nach wie vor für Verhandlungen eintrat, gesprochen hatte. Entscheidend war das Gespräch mit Verteidigungsminister Robert McNamara. Amit hat auf einer Konferenz 1992 berichtet, das Gespräch habe 40 Minuten gedauert, und er habe McNamara mitgeteilt, dass er seiner Regierung empfehlen werde, loszuschlagen. Soweit stimmen beide Seiten überein. Über die Reaktion McNamaras gehen die Meinungen auseinander. Laut Amits Bericht für das israelische Kabinett habe McNamara gesagt: "Ich habe Sie genau verstanden; dies war sehr hilfreich." Während des Gespräches habe Johnson zweimal angerufen und grundsätzlich zugestimmt. Amit verließ Washington jedenfalls in der Überzeugung, dass sowohl Johnson als auch McNamara nicht eindeutig Nein zum Losschlagen gesagt hatten, eine Schlussfolgerung, die McNamara später zurückgewiesen hat. Liest man nun das im FRUS-Band wiedergegebene Protokoll, könnte McNamara Recht haben.
Sei es wie es sei. Die Entscheidung zum Krieg war getroffen. Am nächsten Morgen würden die Streitkräfte Israels losschlagen. Die arabischen Streitkräfte sollte eine Katastrophe von biblischen Ausmaßen treffen.
Der Krieg :
Am Morgen des 05.06.1967 stiegen fast 300 israelische Kampfflugzeuge von ihren Basen auf und flogen Richtung Ägypten.Der Start wurde in Jordanien bemerkt und das vereinbarte Codewort „Weintraube“ nach Kairo gefunkt. Doch dort hatte man kurz zuvor die Verschlüsselung geändert. Bis der Code entschlüsselt war war es zu spät.Israel wußte alles über jedes einzelne ägyptische Flugzeug und seinen Piloten.Die israelischen Piloten flogen unterhalb der ägyptischen Radarerfassung und erreichten die Flugplätze ohne Vorwarnung.Die Piloten Ägyptens saßen noch beim Frühstück Die meisten der 385 modernen Flugzeuge sowjetischer Bauart wurden am Boden vernichtet und die Startbahnen der Flugplätze durch neu entwickelte Spezialbomben schwer beschädigt. Etwa 100 ägyptische Piloten wurden getötet. Besonderst wichtig für Israel war die Zerstörung der 30 ägyptischen Tupolew TU-16 Bomber. Diese hätten dem israelischen Kernland schweren Schaden zufügen können.Die Luftwaffen Syriens und Jordaniens erlitten ein ähnliches Schicksal. Da mit hatte Israel vom ersten Tag des Krieges an die totale Luftherrschaft, was besonderst die Streitkräfte Ägyptens auf der Sinai-Halbinsel zu spüren bekommen sollten.
Fast alle israelischen Flugzeuge kehrten zu ihren Basen zurück. Gleichzeitig begann Israel mit dem Einsatz seiner Bodentruppen.
Die Nord-Panzerdivision unter General-Major Israel Tal,dem Vater der israelischen Panzerkriegsführung,stieß durch den Gazastreifen in Richtung Sinai vor.In der Mitte stieß die Zentrums-Panzerdivision unter General-Major Avraham Joffe vor. Diesem gelang dabei der Durchbruch durch durch das Wadi Haroudin , das bis dahin wegen des Sandes als unpassierbar für mobile Truppen galt. Seine Aufgabe war es, die ägyptischen Truppen im Inneren des Sinai anzugreifen. Joffe eroberte die Bir-Lafhan-Verbindung und konnte damit die ägyptische Armee vom Nachschub abschneiden.Und im Süden ging die Süd-Panzerdivision unter dem legendären General-Major Ariel Sharon gegen Kusseima und Abu-Ageila vor. Der Divison Sharons,welche die stärkste der drei Divisionen an der Sinai-Front war gelang im Zuge dieses Vorstoßes die totale Vernichtung der 6.ägyptischen Division.
Während Israel zunächst keinerlei öffendliche Angaben über den Kriegsverlauf machte verkehrte die ägyptische Propaganda den Kriegsverlauf ins Gegenteil und berichtete von angeblichen Siegen der arabischen Truppen. So kam es in der übrigen Welt zu dem falschen Eindruck, nicht Israel, sondern Ägypten habe den Krieg begonnen. Am ersten Tag der Kämpfe glaubten viele Araber an einen unmittelbar bevorstehenden großen Sieg. So wurde behaupet die ägyptische Armee stehe kurz vor der Einnahme Tel Avivs und die isarelische Luftwaffe sei vernichtet. Das hatte zur Folge das viele Orte und Einheiten auf dem Sinai von israelischen Truppen und Flugzeugen überrascht wurden weil nicht mit dem feind gerechnet hatten. Dadurch erlitten die Ägypter unnötige Verluste.Israel forderte König Hussein von Jordanien mehrfach auf nicht in den Krieg einzutreten. Dann werde man auch Jordanien nicht angreifen.Hussein jedoch, der ein enger Verbündeter Nassers war und seine Truppen sogar ägyptischem Kommando unterstellt hatte, lehnte ab und ließ Westjerusalem und das Gebiet um Tel Aviv mit Artillerie beschießen. Israel antwortete mit heftigen Gegenangriffen. Jetzt wurde auch die Operation „Peitsche“ in die Wege geleitet,die Eroberung der West-Bank. Ost-Jerusalem sollte auf Befehl Moshe Dajans zunächst jedoch nur „umzingelt aber nicht gestürmt werden“.
Vom 06.06. bis 07.06.1967 rückten die israelischen Streitkräfte immer weiter auf dem Sinai vor und erreichten bald die beiden strategisch wichtigen Pässe von Mitla und Gidi. Durch einen kombinierten Einsatz von Luftlandetruppen,Luftangriffen, Artillerie und Panzern konnten sie den zahlenmäßig überlegenen feindlichen Truppen eine vernichtende Niederlage bereiten. Dazu trug allerdings auch die Tatsache bei das man ob der schnellen Siege und dem Vorrücken Israels in Kairo die Nerven zu verlieren begann und den Rückzug hinter den Suezkanal befahl.
Dajan wollte ursprünglich einen Vormarsch bis zum Sueskanal unter allen Umständen verhindern, da er befürchtete, dass die Ägypter unter diesen Umständen nicht bereit seien, die Kämpfe zu beenden. Außerdem befürchtete er einen größeren internationalen Druck auf Israel für diesen Fall. Am 07.06.1967wurde deshalb sogar einigen Truppen von Generalmajor Tal der Rückzug befohlen, doch der Vorwärtsdrang der israelischen Armee war nicht mehr zu stoppen.Der Rückzug der Ägypter uferte in einer wilden und planlosen Flucht in die Wüste aus.Wobei viele Soldaten verdursteten. Es wären wohl noch mehr verdurstet hätte Israel ihnen nicht Wasser geschickt.
Gleichzeitig zu den Kämpfen auf der Sinai-Halbinsel rückte Israel jetzt auch gegen Jordanien vor. Obwohl der Generalstabschef Israels,Generalleutnant Yitchak Rabin zuvor gesagt hatte man habe die feindlcihen Luftwaffen vernichtet,was wolle man mit noch mehr arabischen Land und arabischen Menschen,und Dajan dies nicht wünschte wurde jetzt auch die Eroberung der Westbank und soweit die alten biblischen Königreiche Judäa und Samaria sowie die Eroberung Ost-Jerusalems ins Auge gefaßt. Nach dem die Jüdische Enklave am Skoksberg in Ostjerusalem von jordanischen Soldaten bedroht und bombardiert wird wird entschliesst sich das Kabinett zurm Angriff und Dajan löst das Unternehmen „Peitsche“ aus. In Norden Israels überqueren drei Brigaden die Grenze zum Westerjordanland und stoßen vor in Richtung der Stadt Dschenin. Es kommt zu starken Kämpfen mit jordanischen Einheiten in deren Verlauf eine jordanische Brigade von der israelischen Luftwaffe komplett zerschlagen wird.
Auf dem Nordsinai geht Ariel Sharon mittlerweile gegen das stark befestigte Um Katef vor.Es folgt das stärkste Sperrfeuer der israelischen Gesichte. 6000 Granten verlassen in nur 20 Minuten die Rohre der israelischen Geschütze. Dann beginnt der Sturmangriff der Infanterie. Die verschiedenen Brigaden Israels verwenden in der verschieden farbige Scheinwerfer um sich zu erkennen. Am Morgen des 08.06.1967 ist die am stärksten befestigte Stellung der Ägypter in der Hand Israels.
Im Westjordanland ist inzwischen Dschenin erobert und nach weiteren schweren Kämpfen erobern die Truppen Israels Hebron, Betlehem usw.
Die Altstadt Jerusalems und der Tempelberg mit der Klagemauer,dem höchsten Heiligtum der Juden werden von israelischen Soldaten unter dem Befehl von General-Major Uzi Narkiss am 07.06.1967 erobert.Um Kirchen und Moscheen nicht zu beschädigen verbot Dajan den Einsatz schwerer Waffen in Jerusalem.Wie schwer die Kämpfe waren zeigen die Verluste Israels. Von den fast 800 Toten des Sechstagekrieges fielen alleine
183 Soldaten in Jerusalem. Als der 08.06.1967 zu Ende geht sind das gesamte Westjordanland, Ost-Jerusalem und der Sinai erobert und israelische Panzer stehen am Suez-Kanal.
Nun bleib nur noch ein Gegner-Syrien.
Bereits zu Beginn des Krieges hatte Syrien versucht, die Quellen eines der Quellflüsse des Jordans, des Dan, bei Tel Dan zu erobern.
Dabei versanken jedoch mehrere syrische Panzer im Jordan.Die syrischen Truppen brachen den Vormarschversuch ab und verlegte sich darauf, von den Golanhöhen hinab israelische Siedlungen in der Huleebene am Fuß der Golanhöhen mit Artillerie zu beschießen. Israels Artillerie und Luftwaffe erwiderten das Feuer auf die syrischen Stellungen. Die israelischen Luftstreitkräfte hatten schon am 05.06.1967 zwei Drittel der syrischen Luftwaffe zerstört, die übrig gebliebenen syrischen Flugzeuge wurden in entlegene Stützpunkte gezwungen und spielten keine Rolle mehr im Krieg. Nach der Eroberung des Sinai und des Westjordanlandes konnte Israel sich auf die syrische Front konzentrieren. Im Kabinett gab es eine heftige Debatte darüber, ob der Golan eingenommen werden solle. Das war riskant. Denn die Westflanke der Golanhöhen bildet eine mehr als 500 Meter hohe Steilstufe. Die syrischen Truppen waren oben postiert und damit strategisch begünstigt; zudem hatten sie sich gut verschanzt.
Die Militärführung Israels rechnete damit, dass es viele Opfer fordern würde, sich die Golanhöhen emporzukämpfen. Mosche Dajan meinte, dass dies bis zu 30.000 Soldaten das Leben kosten könne, und war ihr entschiedener Gegner.
Ministerpräsident Levi Eschkol war allerdings ebenso wie der Chef des Nördlichen Kommandos,der damalige General-Major und spätere General-Leutnant David Elazar zu einem Angriff auf die Golanhöhen bereit. Elazar dürfte mit seinem mitreißenden Enthusiasmus und seiner Zuversicht auf ein Gelingen einen Meinungsumschwung bei Dajan erreicht haben. Als sich der Sieg an den südlichen und mittleren Fronten abzeichnete, änderte Dajan seine Meinung und stimmte der Operation zu.
Als sich die israelischen Truppen am 09.06.1967 in Bewegung setzten um den Golan einzunehmen fand im eroberten Ost-Jerusalem bereits ein Siegeskonzert statt.Unterstüzt von massiven Luftschlägen die die syrischen Verteidiger in die Fluch trieben,gelang es den Soldaten Elazars trotz des schweren Gelände den Golan unter relativ geringen Verlusten einzunehmen.Am10.06.1967 waren auch die Golanhöhen fest in der Hand Israels.In nur sechs Tagen hatten die Israelis die feindlichen Linien durchbrochen,hatten ein Gebiet erobert das dreimal so groß war wie Israel selber und hätten,so sie es gewollt hätten Kairo, Amman und Damaskus erobern können.
Nach massiven Drohungen aus Moskau und der Vermittlung der UNO wurden bis zum 11.06.1967 Waffenstillstände geschlossen welche die Kampfhandlungen des Sechstagekrieges beendeten.
Hier die beiden wohl berühmtesten Bilder des Sechstagekrieges :
Dieses Bild zeigt israelishe Fallschirmjäger nach der Eroberung der Klagemauer
Dieses Bild zeigt den Eroberer von Ost-Jerusalem, General-Major Uzi Narkiss,den Verteidigungsminister Israels,General-Leutnant Mosche Dajan,sowie den Chef des israelischen Generalstabes,General-Leutnant Yitchak Rabin(Links nach rechts)
Die drei Generale betreten auf diesem Bild die Altstadt von Jerusalem durch das Löwentor.
P.S. Mosche Dajan,so verhasst er bei den Arabern sein mag zeigte kurz nach der Einnahme der Stadt was Ehre auf dem Schlachtfeld bedeutet und das auch der Sieger über unötige Demütigung erhaben sein kann.