Nomis Ar Somar
Wanderer
Ich habe mich entschieden, hiermit einen Thread zu eröffnen, in welchem ich regelmäßig (das Ziel lautet: bis zu vier Mal im Monat) ein Videospiel aus den 1990er-Jahren vorstelle und bewerte. Vornehmlich werde ich hierbei auf Spiele schauen, welche für das Nintendo 64 erschienen sind. Heute mache ich den Anfang.
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Spiel 1
Space Station Silicon Valley (N64)
1998 erschien mit 'Space Station Silicon Valley' ein 3D-Adventure von dem Machern von 'DMA Design' (heute 'Rockstar') für das Nintendo 64.
Aus Wikipedia:
„Die Handlung des Spieles handelt von einer Raumstation, Lebensraum von etlichen Tieren, welche im Jahre 2001 verschwunden ist. Obwohl man dachte, die Station wäre für immer verschwunden, taucht sie im Jahr 3000 erneut auf, und ein Mitentwickler, Professor Cheese, startet eine Exkursion zu der Station. Für diese Exkursion wurde ein Duo engagiert, Dan und sein Partner Evo, die den Auftrag haben, die Station zu untersuchen und die Gründe für das Verschwinden herauszufinden. Sie finden heraus, dass in den über 1000 Jahren, die vergangen sind, die Tiere weitergelebt haben und gelernt haben, mit Technologie umzugehen, wie beispielsweise ein elektrischer Fuchs mit motorisierten Rädern. Sie finden heraus, dass die Station in ihrer Umlaufbahn mit der Erde kollidieren wird, wodurch es des Spielers Mission wird, die Menschheit zu retten.
Der Spieler nimmt die Rolle eines Roboters namens Evo ein, der bei dem Sturz in die Station so stark beschädigt wurde, das er lediglich ein Mikrochip ist. Er ist in der Lage, den Körper von Tieren beizutreten und sie zu steuern, wodurch er besondere Fähigkeiten erhält, die er nutzen kann, um Rätsel zu lösen. Dan steckt in dem Schiff fest und kann nichts anderes tun als Evo durch Funkkontakt zu helfen.
Ziel des Spieles ist es, Evo erfolgreich durch die diversen Gebiete des Spieles zu bringen und dabei die Einzelteile des Roboters wiederzufinden. Die Einzelteile werden dazu benötigt, den Roboter wieder zusammenzubauen, um letztendlich beim Endkampf gewappnet zu sein.“
Dieses Einzelspieler-Erlebnis ist absolut verrückt, jedoch liebenswert. Durch die vielen, vielen verschiedenen durch Evo spielbaren Tiere gewinnt 'Silicon Valley' regelmäßige Abwechslung und durch die vier Klimazonen (Gebirge/Stadt, Eis, Dschungel, Wüste) ist auch das Level-Design alles andere als monoton. Die Spielwelt der Level ist durch unsichtbare Wände in ihrer Größe sinnvoll begrenzt und Lautsprecher (welche praktischerweise die spaßige Spielmusik liefern!) helfen bei der Vorstellung an künstliche Lebensräume für Robo-Tiere inklusive „akkustischer Beschallung“. Andere Tiere stellen die Gegner dar, jedoch auch die Schlüssel zum Vorankommen im Spiel, denn Evo kann einen besiegten Gegner im Anschluss steuern und von dessen individuellen Eigenschaften profitieren.
So startet ein typischer Level beispielsweise damit, dass man eine Maus mit Turboantrieb steuert, diese über ein paar Rampen manövrieren muss um später einen Schafbock im Kampf zu besiegen und mit diesem über einen Fluss zu springen, an dessen anderem Ufer wiederum ein Raketen schießender Wachhund lauert, welcher dem ausgebüchsten Schafbock ein jähes Ende bereiten möchte. Doch nur der Wachhund hat eine reale Chance, die flink attackierenden Füchse zu bezwingen, welche am Ende der Level-Karte warten. Nur wie soll der Hund über den Fluss kommen? Das Ufer hat eine zu hoch gelegene Kante, um einfach hinüber zu schwimmen. Und was hat es mit diesem Schalter auf sich? Wie soll man überhaupt in die Nähe dieses Schalters kommen? Waren da nicht noch fliegende Schafe am Anfang des Levels? Das alles ist 'Space Station Silicon Valley' at it's best.
Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Spiel nur schwierig einzustufen. Das Frustpotenzial der Missionen reicht von „schwindend gering“ über „man braucht halt Geduld“ bis hin zu „Jetzt hat mich dieses bekloppte Nilpferd schon wieder getötet. Na gut, dann halt ein achter Versuch!“. Dies liegt in erster Linie an den absolut verschiedenen Tieren als an den Gefahren der unterschiedlichen Umgebungen. So verfügt ein Schaf außer der Fähigkeit kurz zu fliegen über keine einzige Attacke, während eine Raketen-Hyäne über einen Turbo und - selbstredend - Raketen verfügt und die aufgrund ihrer geringen Größe kompliziert zu treffenden Skorpione vor allem in der Mehrzahl eine enorme Gefahr darstellen. Es kommt also darauf an, welchen Tieren man in einer Mission begegnet und welches Tier gerade von Evo gesteuert wird und wer vom Computer. Besiegte Tiere liegen im übrigen „tot“ im Level herum und können jederzeit wieder benutzt werden. Dieser Aspekt ist für allem für die Spieler wichtig, welche sich die 'Trophäe' im jeweiligen Level sichern wollen. Dieses goldene Artefakt erscheint, sobald der Spieler eine - mal mehr, mal weniger - komplexe Handlung durchgeführt hat, die mit den originellen Begegenheiten der Karte zu tun haben; beispielsweise das Töten aller Roboter-Tiere einer spezifischen Rasse oder das Springen durch blauer Ringe innerhalb der Mission. Zusätzlich hält jeder Level 15 Floppy-Discs versteckt, die es zum 100%igen Spielerfolg benötigt.
Mit 30 Missionen (exklusive Final-Level) sorgt das Spiel für ausreichend Zeit am Controller und kommt insgesamt sehr ausgewogen daher, was Abwechslung, Komplexität und Ausmaß betrifft. Die Steuerung ist fast durchgehend sehr gut; lediglich die Kamera lässt eine 360°-Rotation, warum auch immer, nicht an jeder Stelle zu, was das Spielvergnügen insbesondere an gefährlichen Stellen wie Magma-Flözen unnötig verkompliziert. Die „Gute-Laune-Düdels-Musik“ aus den bereits erwähnten Lautsprechern kommt ziemlich kultig daher, weiß jedoch nach mehr als 30 Minuten Aufenthaltszeit in einem Level dezent zu nerven. Aber wofür gibt es Tiere mit der Fähigkeit, Raketen zu schießen?
Negativ am Spiel ist die Tatsache, dass ein Bug vorliegt, der den Spieler daran hindert, alle Trophäen einzusammeln. (Der Rest des Spiels ist jedoch ohne Probleme zu meistern!) Die bisweilen kreischende Albernheit des Spiels würde ich unter Geschmackssache verbuchen, hat den ein oder anderen Kritiker allerdings durchaus dazu genötigt, einen Punkt Abzug zu geben. Darüberhinaus ist die Grafik derart comic-haft gehalten, dass der Verdacht naheliegt, man habe sich seitens der Entwickler eine ambitioniertere Optik gespart, „weil das ja sowieso ein Fun-Game ist“. Allerdings ist weniger manchmal auch mehr, denn dem Nintendo 64 waren natürlich auch Grenzen gesetzt und lieber eine gute Comic-Grafik als eine schlechte Real-Grafik. Über die reine Anzahl an grafischen Elementen (Pflanzen, Kisten, Hügel, u.v.w.) kann ich mich jedoch nicht beklagen.
Unter dem Strich ist 'Space Station Silicon Valley' ein sehr unterhaltsames N64-Spiel, das in erster Linie durch wunderbare Übersichtlichkeit besticht: gespeichert wird nach einem fertigen Level und die Missionen sind nach dem Spielen allesamt frei wählbar - zur Vervollständigung oder spaßeshalber. Und Spaß ist das zweite große Stichwort, denn wer wollte nicht schon mal mit einem Bomben werfenden Schneehasen mit Helikopter-Rotor auf dem Kopf über einen vereisten See fliegen und nervigen Huskys auf roten Skiern und Minen legenden Eisbären auf Ketten den Garaus machen?
Bilder aus dem Spiel:
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Wertung: 90%
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Spiel 1
Space Station Silicon Valley (N64)
1998 erschien mit 'Space Station Silicon Valley' ein 3D-Adventure von dem Machern von 'DMA Design' (heute 'Rockstar') für das Nintendo 64.
Aus Wikipedia:
„Die Handlung des Spieles handelt von einer Raumstation, Lebensraum von etlichen Tieren, welche im Jahre 2001 verschwunden ist. Obwohl man dachte, die Station wäre für immer verschwunden, taucht sie im Jahr 3000 erneut auf, und ein Mitentwickler, Professor Cheese, startet eine Exkursion zu der Station. Für diese Exkursion wurde ein Duo engagiert, Dan und sein Partner Evo, die den Auftrag haben, die Station zu untersuchen und die Gründe für das Verschwinden herauszufinden. Sie finden heraus, dass in den über 1000 Jahren, die vergangen sind, die Tiere weitergelebt haben und gelernt haben, mit Technologie umzugehen, wie beispielsweise ein elektrischer Fuchs mit motorisierten Rädern. Sie finden heraus, dass die Station in ihrer Umlaufbahn mit der Erde kollidieren wird, wodurch es des Spielers Mission wird, die Menschheit zu retten.
Der Spieler nimmt die Rolle eines Roboters namens Evo ein, der bei dem Sturz in die Station so stark beschädigt wurde, das er lediglich ein Mikrochip ist. Er ist in der Lage, den Körper von Tieren beizutreten und sie zu steuern, wodurch er besondere Fähigkeiten erhält, die er nutzen kann, um Rätsel zu lösen. Dan steckt in dem Schiff fest und kann nichts anderes tun als Evo durch Funkkontakt zu helfen.
Ziel des Spieles ist es, Evo erfolgreich durch die diversen Gebiete des Spieles zu bringen und dabei die Einzelteile des Roboters wiederzufinden. Die Einzelteile werden dazu benötigt, den Roboter wieder zusammenzubauen, um letztendlich beim Endkampf gewappnet zu sein.“
Dieses Einzelspieler-Erlebnis ist absolut verrückt, jedoch liebenswert. Durch die vielen, vielen verschiedenen durch Evo spielbaren Tiere gewinnt 'Silicon Valley' regelmäßige Abwechslung und durch die vier Klimazonen (Gebirge/Stadt, Eis, Dschungel, Wüste) ist auch das Level-Design alles andere als monoton. Die Spielwelt der Level ist durch unsichtbare Wände in ihrer Größe sinnvoll begrenzt und Lautsprecher (welche praktischerweise die spaßige Spielmusik liefern!) helfen bei der Vorstellung an künstliche Lebensräume für Robo-Tiere inklusive „akkustischer Beschallung“. Andere Tiere stellen die Gegner dar, jedoch auch die Schlüssel zum Vorankommen im Spiel, denn Evo kann einen besiegten Gegner im Anschluss steuern und von dessen individuellen Eigenschaften profitieren.
So startet ein typischer Level beispielsweise damit, dass man eine Maus mit Turboantrieb steuert, diese über ein paar Rampen manövrieren muss um später einen Schafbock im Kampf zu besiegen und mit diesem über einen Fluss zu springen, an dessen anderem Ufer wiederum ein Raketen schießender Wachhund lauert, welcher dem ausgebüchsten Schafbock ein jähes Ende bereiten möchte. Doch nur der Wachhund hat eine reale Chance, die flink attackierenden Füchse zu bezwingen, welche am Ende der Level-Karte warten. Nur wie soll der Hund über den Fluss kommen? Das Ufer hat eine zu hoch gelegene Kante, um einfach hinüber zu schwimmen. Und was hat es mit diesem Schalter auf sich? Wie soll man überhaupt in die Nähe dieses Schalters kommen? Waren da nicht noch fliegende Schafe am Anfang des Levels? Das alles ist 'Space Station Silicon Valley' at it's best.
Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Spiel nur schwierig einzustufen. Das Frustpotenzial der Missionen reicht von „schwindend gering“ über „man braucht halt Geduld“ bis hin zu „Jetzt hat mich dieses bekloppte Nilpferd schon wieder getötet. Na gut, dann halt ein achter Versuch!“. Dies liegt in erster Linie an den absolut verschiedenen Tieren als an den Gefahren der unterschiedlichen Umgebungen. So verfügt ein Schaf außer der Fähigkeit kurz zu fliegen über keine einzige Attacke, während eine Raketen-Hyäne über einen Turbo und - selbstredend - Raketen verfügt und die aufgrund ihrer geringen Größe kompliziert zu treffenden Skorpione vor allem in der Mehrzahl eine enorme Gefahr darstellen. Es kommt also darauf an, welchen Tieren man in einer Mission begegnet und welches Tier gerade von Evo gesteuert wird und wer vom Computer. Besiegte Tiere liegen im übrigen „tot“ im Level herum und können jederzeit wieder benutzt werden. Dieser Aspekt ist für allem für die Spieler wichtig, welche sich die 'Trophäe' im jeweiligen Level sichern wollen. Dieses goldene Artefakt erscheint, sobald der Spieler eine - mal mehr, mal weniger - komplexe Handlung durchgeführt hat, die mit den originellen Begegenheiten der Karte zu tun haben; beispielsweise das Töten aller Roboter-Tiere einer spezifischen Rasse oder das Springen durch blauer Ringe innerhalb der Mission. Zusätzlich hält jeder Level 15 Floppy-Discs versteckt, die es zum 100%igen Spielerfolg benötigt.
Mit 30 Missionen (exklusive Final-Level) sorgt das Spiel für ausreichend Zeit am Controller und kommt insgesamt sehr ausgewogen daher, was Abwechslung, Komplexität und Ausmaß betrifft. Die Steuerung ist fast durchgehend sehr gut; lediglich die Kamera lässt eine 360°-Rotation, warum auch immer, nicht an jeder Stelle zu, was das Spielvergnügen insbesondere an gefährlichen Stellen wie Magma-Flözen unnötig verkompliziert. Die „Gute-Laune-Düdels-Musik“ aus den bereits erwähnten Lautsprechern kommt ziemlich kultig daher, weiß jedoch nach mehr als 30 Minuten Aufenthaltszeit in einem Level dezent zu nerven. Aber wofür gibt es Tiere mit der Fähigkeit, Raketen zu schießen?
Negativ am Spiel ist die Tatsache, dass ein Bug vorliegt, der den Spieler daran hindert, alle Trophäen einzusammeln. (Der Rest des Spiels ist jedoch ohne Probleme zu meistern!) Die bisweilen kreischende Albernheit des Spiels würde ich unter Geschmackssache verbuchen, hat den ein oder anderen Kritiker allerdings durchaus dazu genötigt, einen Punkt Abzug zu geben. Darüberhinaus ist die Grafik derart comic-haft gehalten, dass der Verdacht naheliegt, man habe sich seitens der Entwickler eine ambitioniertere Optik gespart, „weil das ja sowieso ein Fun-Game ist“. Allerdings ist weniger manchmal auch mehr, denn dem Nintendo 64 waren natürlich auch Grenzen gesetzt und lieber eine gute Comic-Grafik als eine schlechte Real-Grafik. Über die reine Anzahl an grafischen Elementen (Pflanzen, Kisten, Hügel, u.v.w.) kann ich mich jedoch nicht beklagen.
Unter dem Strich ist 'Space Station Silicon Valley' ein sehr unterhaltsames N64-Spiel, das in erster Linie durch wunderbare Übersichtlichkeit besticht: gespeichert wird nach einem fertigen Level und die Missionen sind nach dem Spielen allesamt frei wählbar - zur Vervollständigung oder spaßeshalber. Und Spaß ist das zweite große Stichwort, denn wer wollte nicht schon mal mit einem Bomben werfenden Schneehasen mit Helikopter-Rotor auf dem Kopf über einen vereisten See fliegen und nervigen Huskys auf roten Skiern und Minen legenden Eisbären auf Ketten den Garaus machen?
Bilder aus dem Spiel:
Wertung: 90%
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