Prefsbelt IV

Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Kals temporäres Quartier | Kal Andrim, Captain Sunstrider

Der folgende Tag begann so, wie der letzte aufgehört hatte. Mit einer Tanzstunde, der letzten vor dem Ball wohlgemerkt. Captain Sunstrider war immer noch ausgesprochen nervös beim Tanzen, was ihren sonst so professionellen Panzer aufbrach und sie in diesen Momenten mehr ihrem Alter entsprechend wie eine junge Frau wirkte, die sie nun einmal auch war und weniger wie die professionelle Offizierin, die ebenfalls in ihr steckte. Es machte sie einfach menschlicher.

„Sehr gut Captain, heute Abend wird ein voller Erfolg sein.“

Kal lobte sie nicht nur, um ihr Selbstvertrauen aufzubauen. Sie hatte tatsächlich erstaunlich viel und kurzer Zeit gelernt und der Kuati rechnete nicht mit irgendwelchen exotischen oder modernistischen Musikstücken. Der Akademieleiter Vikas Sanyal schien ein ausgesprochen konservativer Mensch zu sein. Sicher, er mochte vielleicht mit einem exzentrischen Musikgeschmack überraschen. Allerdings schien ihm Tradition und Beständigkeit wichtig zu sein und so würde es sicher mehr als genug der Art von Tänzen geben, auf die Kal seine Staffelführerin vorbereitet hatte.

„Danke Lieutenant. Aber das sagen Sie doch nur, um mich zu beruhigen.“

Sie schien seine Einschätzung nicht zu teilen.

„Captain, Sie fliegen im Cockpit erfolgreich Ausweichmanöver mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit ohne mit irgend jemandem zusammenzustoßen oder vom feindlichen Sperrfeuer erwischt zu werden und Sie können mir auf der Fechtmatte Paroli bieten. Also werden Sie auch heute Abend überstehen. Und wer weiß? Vielleicht fordert Sie auch gar niemand zum Tanz auf.“

Seine ersten Worte schienen sie tatsächlich aufzubauen. Warum er sie an ihre sonstigen Fähigkeiten erinnern musste, verstand er zwar nicht so recht, aber er konnte ebenso wenig nachvollziehen, dass ihr sein letzte Kommentar irgendwie nicht zu gefallen schien. Sie schaute ihn verärgert an und presste ihre Lippen zu einem Strich zusammen, was den Kuati dazu bewegte, beschwichtigend die Hände zu heben.

„Keine Sorge, ich werde definitiv mit ihnen Tanzen. Und unser Plan war doch eh, dass Sie so viel mit mir tanzen, dass Sie danach alle anderen Aufforderungen höflich ablehnen und Erschöpfung vortäuschen können, ohne negativ aufzufallen.“

Aber es nützte nichts. Warum regte sie das Thema überhaupt so auf? Captain Sunstrider war sichtlich verstimmt auf einmal. Selbst beim gemeinsamen Frühstück sprach sie kaum ein Wort mit ihm, während sie demonstrativ freundlich zu seiner Flügelfrau Lieutenant Perlim und selbst dem alten Knochen Colonel Rorsam war. Schließlich gab der Kuati es einfach auf. Am Vormittag hatte er ohnehin noch ein paar Sachen zu erledigen, darunter ein Anruf bei der Regionalzentrale von Kuat Drive Yards auf der der nahen Werftwelt Yaga Minor. Es gab einiges zu besprechen, bevor die Verhandlungen mit Arvus Pell beginnen konnten.

So verging dann auch die Zeit im Flug, bis
Kal seine Ausgehuniform anlegen und zum Sektempfang aufbrechen musste. Der Ehrenhof der Akadamie war mehr als gut besucht, aber die Anlage war auch dafür ausgelegt, viele Gäste aufzunehmen Diverse Kadettengruppen hatten Schautafeln aufgestellt und priesen mehr oder weniger interessiert wirkenden Würdenträgern die Programme der Akademie an, während im Hintergrund eine andere Kadettengruppe Livemusik darbot. Gespielt wurde nichts aufdringliches, um das allgemeine Gesprächsklima der Gäste nicht zu stören und tanzbar war die Musik auch nicht wirklich. Es war mehr ein Hintergrundrauschen, wie man es aus manchen Turboliften kannte.

Kal selbst wurde von Colonel Rorsam abgefangen, der ihn in Richtung des Akademieleiters dirigierte.

„Ah Lieutenant, wie schön Sie hier anzutreffen. Ich hatte schon befürchtet, wir hätten Sie verloren.“

Dem Kuati entging der mahnende Ton genauso wenig wie die Rüge, die in den Worten des Geschwaderkommandanten recht unverhohlen versteckt war.

„Die Akademie ist ziemlich weitläufig, Colonel und es sind viele interessante Gäste gekommen. Eine lokale Persönlichkeit hat mich in Beschlag genommen und wir hatten eine Vielzahl von interessanten Punkten zu diskutieren. Der Name Arvus Pell sagt ihnen vielleicht etwas?“

Der ältere Offizier machte nicht den Anschein, dass der Lobbyist ihm geläufig war. Kals Konter schien ihm aber definitiv nicht zu gefallen. Natürlich konnte er den Kuati hier nicht weiter zurechtweisen, ohne die Stimmung des Empfangs zu stören. Jedenfalls nicht in Hörweite von Vikas Sanyal, dem Kal nun vorgestellt wurde.

„Herr Direktor? Dies hier ist Flight-Lieutenant Kal Andrim, von dem ich Ihnen schon erzählt hatte. - Lieutenant Andrim, das hier ist Vikas Sanyal, der Direktor dieser Akademie.“

Vikas Sanyal wirkte einen Sekundenbruchteil irritiert, aus seinem aktuellen Gespräch mit einigen Würdenträgern gerissen zu werden. Der Moment war so kurz, dass Kal bezweifelte, dass Colonel Rorsam das Missfallen des Direktors überhaupt bemerkte. Kal gegenüber war der Direktor jedenfalls ausgesprochen höflich.

„Ah, Lieutenant Andrim, sehr erfreut. Wir haben hier schon viel von Ihnen gehört. Ihr Karrierestart hat ein paar Wellen geschlagen, Sie sind ein strahlendes Beispiel für jeden aufstrebenden Offiziersanwärter.“

Kal nahm das Lob gerne an. Sicher, es war wahrscheinlich hauptsächlich eine Höflichkeitsfloskel, aber das Lob ging runter wie Öl.

„Vielen Dank, Herr Direktor. Meine Leistungen sind aber nur fähigem Lehrpersonal wie Ihnen und Ihrem Stab zu verdanken. Sie sind das Fundament auf dem ich Laufen lernen durfte.“

Der Kuati kannte das Spiel nur zu gut und so war es ihm ein leichtes, den Ball zurückzuspielen und seinerseits Vikas Sanyal mit Lob zu überhäufen und seine Familie hatte ihn auch gut genug ausgebildet, um es ehrlich klingen zu lassen. Tatsächlich wusste er über den Mann und seine Lehrmethoden praktisch nichts und die Akademie auf Anaxes deren Absolvent er war hatte nur eine Meinung über die anderen Lehreinrichtungen des Imperiums. Sie waren bestenfalls zweitklassig. Natürlich würde Kal das hier niemals so direkt zum Ausdruck bringen.

Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Sektempfang im Ehrenhof der Akademie | Kal Andrim, Colonel Rorsam, Vikas Sanyal, diverse Kadetten, Würdenträger, Personal
 
[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Lambdafähre auf dem Weg zur Flottenakademie ] - Theranos Zesh, Veran Koss, Gregor Bayl und Zahyn Lydien.


Der Himmel über Prefsbelt IV spannte sich in strahlendem Blau über das Land. Eine Handvoll dünne Wolkenschleier zogen träge dahin, während unter der anmutig gleitenden Lambda-Fähre endlose Felder, Weiden und Wälder vorbeizogen und dazwischen blitzten Jagdhütten und kleine Landgüter auf, winzig aus dieser Höhe. Es war ein idealer Tag für Feierlichkeiten – weder zu heiß noch zu kühl, die Luft klar, das Licht warm.

Im Inneren der Fähre herrschte eine positive Stimmung. Der Besprechungsraum mit seinem runden Tisch und den eingelassenen Holo-Projektoren bot Platz genug, damit Gouverneur Theranos, Palastdirektor Veran Koss, Legat Zahyn Lydien und Legat Gregor Bayl entspannt sitzen konnten. Der Tisch war poliert, ein leises Surren der Triebwerke vibrierte durch den Boden. Ein Diener hatte gerade ein Tablett mit Gläsern und einer Karaffe klaren Wassers gebracht, diskret verbeugt und sich wieder zurückgezogen.

„Ich bin gespannt, welche Gesichter wir heute wiedersehen werden“, meinte Bayl in seinem gewohnt leichten Ton und strich sich über die Ärmel seiner Galauniform. Er erzählte von einem Aristokraten aus Blue One, den er wenige Tage zuvor getroffen hatte – ein Mann, der sich in betrunkenem Übermut in einer Gaststätte so sehr über einen Gehbehinderten mokiert hatte, dass er selbst beim Versuch, aufzustehen, die Treppe hinabgestürzt war. „Die Ironie der Szene“, fügte Bayl hinzu, „lag darin, dass er, der über andere lachte, am Ende selbst unfähig war, auch nur gerade zu gehen.“

Lydien hob eine Augenbraue, doch selbst der sonst so reservierte Beamte, konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen. „Manche Leute strafen sich von selbst. Man muss nur abwarten.“

Koss griff den Faden der kurzen Geschichten auf. „Ich hatte vor kurzem einen Zwischenfall, vor kaum ein paar Tagen an einem Abend wollte mich ein Straßenräuber überfallen, als ich in Zivil unterwegs war. Zu seinem Unglück hatte er die falsche Wahl getroffen, seine zwei Kumpane sind weggerannt, als er nach einem einzigen Schlag liegenblieb.“

Theranos stieß ein knappes Lachen aus, während Lydien nur den Kopf schüttelte und meinte: „Dann haben die wohl gelernt, dass der Palastdirektor nicht das beste Ziel ist.“

Theranos selbst nahm schließlich das Wort und berichtete von seiner Begegnung mit Sayvorn. Seine Stimme wurde ernster, und er schilderte, wie dieser junge Adlige mit Arroganz und Anspruchsdenken vor ihm gestanden hatte – und wie er ihm klargemacht hatte, dass die Zeit der Privilegien vorbei war. „Es ist noch immer erstaunlich, wie tief Korruption Wurzeln schlagen kann. Aber es ist ebenso erstaunlich, wie schnell Gesichter erblassen, wenn man ihnen ihre eigene Schuld vor Augen führt.“

Ein kurzes Schweigen folgte. Koss räusperte sich, verschränkte die Arme. „Wir sollten uns heute nicht von solchen Gestalten ablenken lassen. Aber eines sage ich, ich bestehe darauf, dass Sie Eure Exzellenz, von zwei ausgewählten Legionären begleitet werden. Solange wir nicht wissen, wer hinter dem Attentat steht, gebe ich Sie nicht ohne Schutz aus den Augen.“

Bayl und Lydien tauschten Blicke. Für uns wäre das übertrieben“, fügte Bayl hinzu. „Wenn jeder mit einer Eskorte auftaucht, wirkt es wie ein Alarmzustand. Für Sie, Gouverneur, ist es nachvollziehbar. Für uns… dann doch eher lächerlich.“

Theranos nickte knapp. „Einverstanden. Zwei Legionäre. Der Rest bleibt im Ballsaal, sichert den Hof und den Landeplatz. Es soll nicht aussehen, als würden wir im eigenen Reich belagert.“

Damit war der Plan besiegelt. Koss wirkte zufriedener, auch wenn er seine Wachsamkeit nicht ablegte.

Das Gespräch glitt danach wieder ins Leichtere. Jemand äußerte sich neugierig, was die Küche der Akademie heute wohl servieren würde. Vermutungen machten die Runde – von klassisch geröstetem Fleisch bis hin zu den feinen Fischtellern aus den Gewässern von Blue One.

Die Zeit verging, die Gespräche flossen, bis schließlich die Schiebetüren der Kabine sich leise öffneten. Ein Offizier meldete, dass die Akademie in Sicht sei. Durch die Panoramascheiben sahen sie die Wälder und offenen Plätze von Green One. Am Horizont aber erhoben sich die legendären Zwölf Gipfel – ein gewaltiges Gebirgsmassiv, dessen schroffe Flanken fast senkrecht aus dem Tal emporragten..

In der Mittagssonne zeigte sich das Bauwerk in einer fast unwirklichen Klarheit: ein Meer aus scharf geschnittenen Türmen, Bastionen und Mauern und Paradeplätze waren direkt in die Felsen eingelassen, verbunden durch Brücken, Galerien und monumentale Treppen, die wie in den Stein hineingemeißelt wirkten, waren überwiegend in tiefem Schwarzgrau und kaltem Chrom gehalten. Ein paar Fassaden, in einem hellen Grau verkleidet, boten einen Kontrast – doch eher wie ein kurzes Aufatmen zwischen den dunklen Linien, nicht wie echte Erleichterung.
Es lag eine düstere Strenge über dem Anblick, eine fast sakrale Aura. Der Komplex wirkte nicht nur wie eine Schule des Krieges, sondern auch wie ein Monument für Ordnung und Macht. Und doch – hier und da fanden sich Inseln aus grünem Leben. Kleine Paradeplätze, gesäumt von akkurat gezogenen Hecken; Gärten, in denen gepflegte Sträucher standen; und winzige Parkflächen. Diese Tupfer aus Farbe hauchten dem sonst überwältigenden Festungsbau den Hauch einer Akademie ein, die nicht nur Drill, sondern auch Repräsentation verkörperte.

Die Lambda-Fähre senkte sich, als plötzlich ein Paar TIE-Jäger von der Seite ins Blickfeld stieß, begleitet von einem zweiten Paar, das sich rasch anschloss. Ihr Kreischen schnitt durch die klare Luft, während sie in Formation die Fähre einkreisten. Für einen Moment spannten sich alle Blicke an Bord – doch bald löste sich die Anspannung. Denn auf dem Rumpf der Lambda war unübersehbar das planetare Siegel des Gouverneurs von Prefsbelt IV angebracht. Es war allgemein bekannt, und jeder Pilot, jeder Soldat im Luftraum von Prefsbelt kannte es. Nach wenigen Sekunden, in denen die TIEs das Schiff inspizierten, zogen sie auch schon wieder ab.

„Die werden sich gewundert haben wer die nicht angemeldeten Gäste sind“, murmelte Bayl belustigt, während die Fähre in einen majestätischen Kreis über den Akademiekomplex ging. Als der Pilot den Kurs auf den Landeplatz brachte, erhoben sich im Inneren der Fähre langsam die Passagiere. Ein Rucken, dann das vertraute leise Vibrieren des Landemanövers. Gouverneur Theranos Zesh stand auf, strich seine Gala-Uniform glatt, griff nach seinem Vibroschwert, befestigte es an der Halterung seines Gürtels und zog noch einmal den Kragen zurecht.
Die Legaten Bayl und Lydien standen ebenfalls bereit, Uniformen tadellos, Gesichter leicht angespannt und zugleich in freudiger Erwartung der heutigen Abwechslung. Hinter ihnen standen acht Legionäre in Paradeuniform, vier die den Ausstieg anführen würden, und vier weitere, die direkt hinter dem Gouverneur und seinen Begleitern Stellung beziehen sollten.

Das Zischen der Hydraulik kündigte das Öffnen der Rampe an. Dann traten zuerst die vier Legionäre hinaus, ihre Stiefel hallten auf der Rampe wider. Sie nahmen augenblicklich ihren Platz am Ende des Spaliers ein, das sich bereits aus den Besatzungen der zwei Begleitschiffe gebildet hatte. Dann nach ein paar Sekunden folgte Theranos, mit erhobenem Haupt, die Legaten zu seinen Seiten und Koss direkt hinter ihm.
Theranos blieb kurz inmitten der Rampe stehen, atmete tief die klare Bergluft ein und ließ den Blick über die gewaltige Szenerie schweifen: die großen Bauten, die dunklen Türme und Banner. Ein Gefühl von Macht, aber auch von Verantwortung, legte sich schwer auf seine Schultern.

Noch während die Gruppe die Rampe weiter hinabschritt, war Bewegung auf dem Landedeck erkennbar. Ein schlanker Offizier kam hastig näher, die schwarze Mütze schief, die Uniform korrekt, doch leicht zerknittert vom schnellen Lauf. Neben ihm zwei Wachoffiziere und ein kleiner Tross von Adjutanten, die offenbar ebenso überrascht waren. Kaum hatten Theranos und seine Begleiter den Fuß auf den Hangarboden gesetzt, kam der Mann zum Stehen, salutierte scharf und stellte sich vor:

„Captain Rynel Corvas, aktueller Wachhabender Offizier, Exzellenz.“ Man hörte einen kaum verhohlenen Anflug von Unsicherheit in seiner Stimme. „Bitte verzeihen Sie – wir haben keine Mitteilung über Ihre Ankunft erhalten. Offenbar ist uns hier ein Fehler unterlaufen.“

Theranos ließ ein kaum merkliches Lächeln über die Lippen huschen, hob die Hand und machte eine lässige Geste, die wie ein Schnitt durch die förmliche Spannung wirkte. „Keine Sorge, Captain Corvas. Das war Absicht. Ich wollte den Direktor der Akademie mit meiner Anwesenheit überraschen und wir würden uns dann zum Empfang begeben.“ Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt, getragen von einer Note, die sowohl Milde als auch Autorität erkennen ließ.

Corvas nickte hastig, sichtlich erleichtert, aber immer noch nervös. „Natürlich, Exzellenz. Der Sektempfang ist vorbereitet und sollte gerade beginnen. Wenn Sie mir bitte folgen wollen – ich führe Sie dorthin.“

Koss gab noch ein paar Befehle und dann setzte sich die Gruppe begleitet von zwei Legionären in Bewegung. Der Weg führte sie durch breite Korridore aus poliertem Durastahl und dunklem Gestein. Überall hingen Banner mit dem imperialen Wappen, dazwischen metallene Wandreliefs mit Szenen aus Schlachten und Siegen der Flotte. Die Wände wirkten kühl, beinahe sakral, doch hier und da öffneten sich Durchgänge, die in lichte Arkaden hinausführten. Schon bald erreichten sie einen hohen Durchgang, der auf einen gewaltige Ehrenhof hinausführen und den Blick auf den Bereich des Sektempfangs freigaben.

Theranos lies den Blick über den Hof schweifen „Und so beginnt das heutige Spektakel“, murmelte er,


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Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Sektempfang im Ehrenhof der Akademie | Kal Andrim, Colonel Rorsam, Vikas Sanyal, diverse Kadetten, Würdenträger, Personal

Das folgende Gespräch lief recht entspannt. Belanglose Plattitüden auszutauschen und dem Gegenüber das Gefühl zu geben, gehört und wertgeschätzt zu werden, gehörte zum politischen Spiel, das dem Kuati dank seiner Ausbildung zur zweiten Natur geworden war. Und auch wenn er für gewöhnlich nicht viel Wert auf derlei legte, so war ihm doch bewusst, dass es seinem Geschwaderkommandanten ein Anliegen war, mit ihm vor Vikas Sanyal ein wenig anzugeben. Er spielte das Spiel also gerne mit, allein schon, um seine Karriere nicht zu gefährden. Colonel Rorsam schien sich wenigstens ein wenig zu entspannen, während Kal den Direktor unterhielt.

Das änderte sich aber schlagartig, als ein gewisses...Raunen durch die Besuchermenge ging. Als der Kuati sich umwandte, um nach dem Grund für die Unruhe zu suchen, wurde er schnell fündig.
Kal kannte zwar das Gesicht nicht, aber an den Uniformen erkannte er, dass der Gouverneur erschienen war. Das schien einige Leute hier ziemlich zu überraschen und wieder andere schienen Anstoß an den beiden bewaffneten und gerüsteten Wachen zu haben, die den kleinen Hofstaat begleiteten, den der Gouverneur mitgebracht hatte.

Vikas Sanyal entschuldigte sich eilig bei Kal und den anderen Offizieren. Dieser Besuch des Gouverneurs schien nicht auf der Tagesordnung zu sein. Ein recht wunderlicher Umstand, wurde hier doch ein ziemlich großes Jubiläum gefeiert. Es gab hier offenbar also gewisse Spannungen in der örtlichen Verwaltung und der Gouverneur wollte mit einem Überraschungsbesuch auftrumpfen. Das versprach interessant zu werden.

Kal selbst hielt sich da genauso wie Colonel Rorsam heraus. Auch Captain Sunstrider, die nun zu ihrer kleinen Gruppe dazustieß, schien nicht motiviert, sich in dieses Gefecht zwischen Direktor und Gouverneur irgendwie einzumischen. Das war nicht ihr Gefecht, was man von den gereichten Häppchen hier allerdings nicht behaupten konnte. So frei von der Aufmerksamkeit des Direktors und anderer Würdenträger, nutzten die Kampfpiloten die Gelegenheit, sich gütlich zu tun, während die örtliche Prominenz und jene, die sich dazu zählten, dem Gouverneur ihre Aufwartung machen wollten.

Nicht wenige der Anwesenden duckten sich dann auch unwillkürlich als eine Formation TIEs über den Veranstaltungsort brauste. Offensichtlich eine kleine von der Akademie organisierte Demonstration imiperialer Macht. Zweifellos lange im Voraus geplant, diente sie jetzt zufällig mehr dazu, die Autorität des Gouverneurs zu unterstreichen als die Akademie selbst glänzen zu lassen. Bei dem Gedanken zuckten
Kals Mundwinkel leicht, die Ironie des Ganzen entging ihm ganz und gar nicht.

Genauso wenig entging ihm, wie
Arvus Pell sich aus der Menge löste, um sich mit einem der Herren im Gefolge des Gouveneurs (Gregor Bayl) auszutauschen. Die Blicke der beiden verrieten dem Kuati, dass es bei dem Gespräch auch um Kal selbst ging, also ließ er es sich nicht nehmen, den beiden grüßend zuzunicken, bevor er sich wieder dem Buffet und den umstehenden Offizieren widmete.

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Die Woche war wirklich gut gelaufen. Prominente Gäste aller Colleur hatten den bisherigen Feierlichkeiten beigewohnt, sodass sich Vikas Sanyal die für die nächsten Jahren wichtigen Spendenzusagen von lokalen Industriellen und anderen Mäzenen hatte sichern können, um den Unterhalt der kostspieligen Sonderprogramme der Militärakademie zu finanzieren und auch die Zeichen für den heutigen finalen Tag standen auf vollen Erfolg. Die Stimmung des Akademiedirektors hätte nicht besser sein können und umso tiefer fiel sie dann, als jemand auf den Plan trat, mit dem Vikas Sanyal ganz und gar nicht gerechnet hatte.

Gouverneur Theranos Zesh machte seine unangekündigte, nicht eingeladene und noch weniger willkommene Aufwartung und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, hatte er nicht nur seinen halben Stab im Schlepptau sondern brachte zwei offen bewaffnete Gardisten mit als wären hier mitten in der Akademie Kampfhandlungen zu erwarten. Vikas Sanyal konnte über diese Taktlosigkeit einfach nur den Kopf schütteln. Wäre der Gouverneur jemand geringeres, er würde ihn einfach aus der Akademie entfernen lassen.

Doch weil Gouverneur Theranos Zesh eben der Mann war, der er nun einmal war, war das leider nicht möglich. Also entschuldigte sich Vikas Sanyal eiligst von seinen aktuellen Gesprächspartnern, straffte seine Anzugjacke und ging mit offenen Armen und einem aufgesetzten, diplomatischen Lächeln, das seine Augen nicht erreichte auf den Gouverneur zu, um ihn zu begrüßen.

Gouverneur Zesh, welch freudige Überraschung. Wir hatten gar nicht mit Ihrem Kommen gerechnet. Umso mehr freut es mich natürlich, dass Sie trotzdem gekommen sind. Hätten wir das aber gewusst, hätten wir uns besser auf Sie vorbereitet...“

Der Schein musste natürlich gewahrt bleiben und Vikas Sanyal hatte ganz sicher nicht im Sinn, sich von diesem neuen Gouverneur den Tag vermiesen zu lassen. Kaum hatte der Akademiedirektor sich damit abgefunden, Theranos Zesh irgendwie abspeisen zu müssen, flog eine Formation TIE/ln über den Ehrenhof der Akademie und das auch noch direkt direkt aus dem Rücken des Gouverneurs kommend. Die Piloten waren eigentlich abgestellt worden, den Gästen des Sektempfangs eine Show zu bieten, aber jetzt wirkte es einzig wie eine Machtdemonstration des Gouverneurs, während Vikas Sanyal seine Mühen hatte, die Verärgerung über das alles nicht nach außen dringen zu lassen. Er hatte zunehmend Mühe damit, da ihm die Kontrolle über seinen großen Tag von Minute zu Minute mehr aus den Fingern zu gleiten schien.

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Nach Absprache mit Theranos spiele ich in dieser Szene den Akademiedirektor NSC.
 
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Der Anblick war gewaltig. Ein Platz von strenger Symmetrie, eingefasst von hohen Arkaden, deren Schatten wie Zähne ins Licht griffen. In der Mitte sprudelte ein kunstvoller Brunnen, dessen Wasser im Wind glänzende Tropfen sprühte. Schwarz-graue Steinplatten bildeten den Boden, durchzogen von chromblitzenden Mustern, die an taktische Karten erinnerten. Offiziere, Kadetten und geladene Gäste standen in Gruppen beisammen, ihre Gespräche verebbten sofort, als die Delegation den Hof betrat.

Nachdem Captain Corvas sich entschuldigen ließ, da er wieder auf seinen Posten musste, schweifte Theranos Blick prüfend über die Menge. Er spürte die Unruhe, die leisen Flüstertöne, den Unmut einiger Gäste über die Gardisten in makellosen Uniformen, die mit ihrem blauen Wappen und den weißen Handschuhen wie aus einem Bild gehoben wirkten. Gerade in diesem Moment brandete das Dröhnen von Triebwerken auf – eine Formation TIE/ln-Jäger stürzte über die Gipfel herab, flog in enger Parade direkt über den Hof hinweg. Banner flatterten, die Wasseroberfläche im Brunnen erzitterte.

Theranos aber blieb ruhig stehen, die Hände locker hinter dem Rücken verschränkt, und ließ es über sich ergehen. Er wusste: Für die Menge sah es nun so aus, als sei diese Demonstration sein Werk – als habe er, der Gouverneur, seinen Einzug bewusst mit einer Machtdemonstration gekrönt. Ein kaum sichtbares Grinsen huschte über sein Gesicht. Man nimmt, was man kriegen kann.

Da trat Bewegung an der Seite auf. Direktor Vikas Sanyal hatte sich von einer Gruppe Offiziere gelöst und kam schnellen Schrittes näher, die Uniform straff, das Lächeln professionell – doch die Augen verrieten etwas anderes: Ärger, der nur mühsam hinter Höflichkeit verborgen war. Mit offenen Armen, die Gestik eines Mannes, der die Kontrolle behalten wollte, näherte er sich dem Gouverneur.

„Gouverneur Zesh,“ rief er, die Stimme von geübter Lautstärke, „welch freudige Überraschung. Wir hatten gar nicht mit Ihrem Kommen gerechnet. Umso mehr freut es mich natürlich, dass Sie trotzdem gekommen sind. Hätten wir das aber gewusst, hätten wir uns besser auf Sie vorbereitet…“

Theranos blieb stehen, ließ auf sich zukommen und erwiderte leicht die Geste der offenen Arme, als hätte er einen alten Bekannten vor sich. Theranos lächelte, freundlich, beinahe jovial, dennoch war der Blick des jungen Gouverneurs aufmerksam und in seinen Augen etwas Wachsamkeit. Einen Augenblick lang musterte er Sanyal, als wollte er ihn prüfen. Dann hob er die Hand, machte eine kleine, wegwerfende Bewegung, fast lässig zog er sich die Handschuhe aus und verschränkte dann wieder die Arme hinter seinem Rücken.

„Direktor Sanyal,“ begann er mit ruhiger Stimme, die mühelos über den Platz trug. „Es ist mir eine große Freude, Sie endlich persönlich zu treffen. Ich hörte bereits von den Festlichkeiten zu Ihrer Ehrung und hatte nicht den geringsten Zweifel, dass ein vorausschauender Leiter einer Institution wie dieser hier, ganz sicher an eine Einladung für den Gouverneur gedacht haben muss. Vermutlich… ist sie unterwegs abhanden gekommen. Solche Dinge geschehen. Kein Makel Ihrer Seite, gewiss nur ein bedauerlicher Irrtum eines eifrigen Boten.“

„Umso mehr freut es mich, heute hier zu sein. Nach den Strapazen der letzten Tage in Gold One und Green One…“
Er legte kurz die Hand auf das Herz, als wollte er die Anstrengung fast theatralisch unterstreichen. „…ist dieser Ort geradezu ein Lichtblick.

Theranos machte einen halben Schritt näher, beugte sich leicht vor, so dass nur Sanyal ihn hören konnte. Seine Stimme blieb freundlich, dennoch war das Lächeln verschwunden und einer etwas härteren Miene gewichen sowie ein kaum spürbarer, stählerner Unterton schwang mit, als er sprach.

„Ich hatte übrigens einen Beamten in Green One gebeten, Sie zu kontaktieren. Ich weiß, wie viel Arbeit auf Ihren Schultern lastet, Direktor und auf Grund Ihrer Dienste, die Sie dem Imperium während des Bürgerkriegs erwiesen haben, sowie die Unterstützung der Administration in Green One auf diesem Planeten haben, haben Sie meinen größten Respekt und Ansehen. Dennoch, auch die Geschicke eines Planeten verdienen Zeit. Es sollte nicht nur dann ein Termin mit einem Beamten oder dem Gouverneur zustande kommen wenn, ich darf Sie Zitieren. Falls Green One nicht in Flammen steht, möge man mich verschonen, ist doch etwas sehr theatralisch finden Sie nicht?

Ein kurzer Augenblick – dann richtete er sich wieder auf, das Lächeln wieder diplomatisch zurück auf den Lippen, als sei nichts geschehen. „Aber sicher war es nur ein Missverständnis. Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen.“

Er nickte Sanyal einladend zu, als hätte er eben erst ein freundliches Kompliment ausgesprochen, und drehte den Kopf, um den Hof mit prüfendem Blick zu mustern und zu warten, welche Antwort er von seinem Gegenüber erhalten würde.


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Unterdessen hatte sich ein anderer Gast aus der Menge gelöst – Arves Pell. Die Haltung eines Mannes, der es gewohnt war, in feinen Gesellschaften zu verkehren, trat er durch die Reihen der Offiziere und Aristokraten. Pell war kein Unbekannter Lobbyist auf Prefsbelt IV. Mehr als einmal war er bereits bei Bällen, Empfängen oder Kulturveranstaltungen aufgetreten. Vor einiger Zeit bei der Wiedereröffnung der restaurierten Oper von Blue One, davor bei einer Ausstellung über die imperiale Flottenarchitektur. An solchen Orten liefen sich Politiker sowie Aristokraten und Lobbyisten über den Weg, tauschten Informationen und Versprechen aus.

Nun also bewegte er sich zielsicher auf Legat Gregor Bayl zu.

Gregor hatte eben noch neben Theranos und Direktor Sanyal gestanden, doch als Pell sich näherte und Theranos gerade seinen Satz beendet hatte, machte er einen halben Schritt zurück, neigte knapp den Kopf und sagte:
„Eure Exzellenz, Herr Direktor, ich darf mich kurz entschuldigen.“

Dann wandte er sich um, die Hände locker hinter dem Rücken verschränkt, und ging Pell entgegen.

„Legat Bayl, welch Freude,“ begrüßte Arves ihn, der Tonfall weich und kultiviert, aber mit diesem unterschwelligen Zug von Berechnung. „Es ist immer ein Vergnügen, Sie zu sehen. Blue One war schon eine Bühne, aber die Akademie… das ist noch einmal ein anderes Gewicht.“

Gregor nahm den Gruß entgegen, verzichtete aber auf die überschwängliche Wärme. Ein Händedruck, kurz und fest. „Herr Pell. Sie sind also auch hier. Offenbar zieht es uns beide immer wieder an dieselben Orte.“

Arves lächelte und ließ den Blick über den Hof wandern, wo die Gäste bereits merklich über den plötzlichen Auftritt des Gouverneurs tuschelten. „So ist es wohl. Ich sehe, Sie begleiten unseren neuen Gouverneur. Das dürfte einige überrascht haben.“

„Überraschungen,“ erwiderte Gregor nüchtern, „sind nichts Schlechtes. Ebenso überraschend wie erfreulich sind die Leistungen, die unser junger Gouverneur bereits erbracht hat.“

Arves hob leicht die Braue, seine Neugierde kaum verborgen. „Tatsächlich? Ich habe schon… Andeutungen gehört. Aber Sie wissen, wie Gerüchte sind. Flüstern und Deutungen.“

Gregor lächelte schmal. „Gerüchte sind selten zuverlässig. Aber Sie kennen Ihre Quellen ja. Sie lassen sich sicher kaum täuschen.“

„Das ist richtig,“ meinte Arves, wobei sein Lächeln für einen kurzen Augenblick ein Stück zu breit wirkte fürs Bayls Geschmack.

Bayl nutzte die Gelegenheit, um das Gespräch elegant zu rahmen, ohne zu viel preiszugeben und dem Lobbisten keinen Raum für Fragen zu lassen. „Ich fasse Ihnen das Wesentliche zusammen: Es gab Inspektionen in Green One und Gold One. Bereits dort wurden Beschlüsse gefasst, Präfekturen neu geordnet, Infrastruktur wieder in Stand gesetzt. Gesetze für den Schutz und Neuerrichtungen von Einrichtungen sind auf den Weg gebracht. Die planetare Sicherheit erhält eine klare neue Struktur. In Blue One wie in Gold One laufen bereits Projekte, die den Unterschied sichtbar machen werden.“

Arves nickte langsam, als koste er jedes Wort ab.

Bayls Blick blieb fest. „Und das ist nur die Oberfläche. Sie wissen, es gibt auch ein Projekt von weit größerer Tragweite und zwar wird es ein neues Großprojekt geben. Nicht irgendein Plan der planetaren Regierung, nicht das übliche Geflecht von lokalen Verträgen. Sondern ein Auftrag direkt von Moff Aren Vayliuar. Er hat persönlich Gouverneur Zesh beauftragt. Es ist ein imperiales Mandat – nicht verhandelbar, nicht privatisierbar.
Mehr werde ich nicht sagen. Aber die ganze Version meiner Worte wird man in einer Woche bei einer Pressekonferenz entnehmen können."



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Die seidenen Worte des Gouverneurs trafen Messerstichen gleich direkt ins Herz des Akademiedirektors. Vikas Sanyal hatte mehr und mehr Mühe, seine Wut unter Kontrolle zu halten. Doch hier und jetzt einen Gefühlsausbruch vor den Versammelten Gönnern der Akademie und seiner Projekte zuzulassen, würde ihn vollkommen das Gesicht verlieren lassen und das Ende seiner Karriere einleiten. Also schluckte er die bittere Pille und machte gute Miene zum bösen Spiel, soweit er es eben konnte.

Als Theranos Zesh sich dann auch noch vorbeugte und ihn direkt zitierte, zum Glück so, dass sonst niemand die Worte aufschnappen konnte, konnte Vikas Sanyal aber nicht anders als scharf einzuatmen und sich buchstäblich auf die Zunge zu beißen, um nicht verbal auszuschlagen. Doch der Gouverneur zeigte sich heute von seiner ganz sicher nur vorgeheuchelten gütigen Seite und schlug dem Direktor eine Brücke, über die er nur zu gerne ging.

„Ein Missverständnis, in der Tat. Da haben Sie absolut recht, Gouverneur Zesh. - Ich kann Ihnen versichern, dass ich der Sache auf den Grund gehen werde und jegliches Fehlverhalten meines...Sekretariats...einer angemessenen Bestrafung zuführen werde. Seien Sie sich gewiss, das so etwas nie wieder vorkommen wird.“

Mit einer einladenden Geste bat Vikas Sanyal den Gouverneur ins Zentrum des Empfangs und einfach, um den Mann einen Moment nicht anblicken zu müssen, winkte er einen der Kellner mit Getränken auf dem Tablet heran. Sich selbst sicherte der Direktor ein Sektglas.

„Werden wir die Ehre Ihrer Anwesenheit noch ein wenig genießen dürfen oder müssen Sie direkt wieder los? Für heute Nachmittag ist noch eine Parade angesetzt und für Sie finden wir auf der Ehrentribüne ganz sicher auch so kurzfristig einen gebührlichen Platz.“

Der Direktor hoffte inständig, dass der Gouverneur das Angebot ausschlagen würde. Theranos Zesh hatte seine Machtdemonstration gegeben, also konnte der Mann jetzt auch gut und gerne wieder verschwinden, was Vikas Sanyal betraf. Schließlich hatte er sich ja auch ganz reuhmütig dem Gouverneur gefügt, also was sollte er jetzt hier noch wollen?

„Nach einer Gedenkveranstaltung für gefallene Alumni wird es heute Abend auch noch ein Bankett und einen Ball geben. Kann ich Sie dafür vielleicht begeistern, Gouverneur Zesh? Ich weiß ja was für ein beschäftigter Mann Sie sind. Wir würden Sie zwar vermissen, aber ich versichere Ihnen, dass wir Verständnis dafür hätten, wenn Sie nach dem Empfang wieder abreisen müssten...“


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Der Austausch mit Legat Bayl war wie immer eine äußerst angenehme Angelegenheit. Der Mann war ein begabter Politiker und verstand es zu reden und hatte stets die Hand am Puls der Zeit, sodass er zu eingreifen wusste, wo und wann es nötig war, um die Dinge für gewöhnlich reibungslos über die Bühne zu bringen. Aufmerksam hörte der Lobbyist den Ausführungen Bayls zu und Arves Pell konnte zu dem gesagten nur zustimmend nicken.

„Prefsbelt IV ist im Umbruch und wenn ich so frei sein darf, es wird sich vieles hier zum besseren wenden. Ich kann Ihnen versichern, dass meine Geschäftspartner voll und ganz hinter den Bestrebungen der neuen Administration stehen und sie unterstützen können, wo wir es nur können. - Natürlich wird es hier und da Reibungen geben. Veränderungen erzeugen immer noch Angst und darum möchte ich Ihnen noch einmal versichern, dass ich Ihnen mit Rat und Tat jeder Zeit zur Verfügung stehe, um den Lauf der Dinge so reibungslos wie möglich zu gestalten.“

Und Arves Pell würde über seine Beraterverträge mehr als gut daran verdienen. Aber das sollte nicht die Sorge der Regierung sein, denn die kosteten seine Dienste nicht einen einzigen imperialen Credit. - Legat Bayl deutete dann noch das Großprojekt des Moffs an, von dem Arves Pell seine Informanten in der Verwaltung und andernorts schon erheblich mehr mitgeteilt hatten, als es der Regierung vermutlich lieb war. Natürlich würde der Lobbyist den Legaten niemals mit diesem Wissen belasten. Stattdessen wollte er ihn lieber in eine viel versprechende Richtung bewegen.

„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie neugierig wir alle darauf sind. Die bisherigen Andeutungen waren...nunja, nicht allzu konkret. Aber das haben Andeutungen und die Ankündigungen einer Pressemitteilung in der Regel so an sich, nicht wahr?“

Arves Pell schenkte seinem Gesprächspartner sein diplomatischstes Lächeln.

„Herr Legat, ich erspare Ihnen die Frage nach weiteren Details, aber ich möchte Sie auf einen ganz besonderen Ehrengast hinweisen. Unser allseits beliebter Akademiedirektor hat nämlich keine Kosten und Mühen gescheut, um ein paar Alumni aus dem Raumjägerkorps hierher zu locken und die haben jemanden mitgebracht, den der Gouverneur vielleicht kennen lernen möchte.“

Und mit diesen Worten nickte der Lobbyist bedeutungsschwanger auf die Gruppe von Offizieren, mit der Vikas Sanyal gesprochen hatte, bevor der Gouverneur aufgetaucht war.

„Der junge Flight-Lieutenant da zwischen dem Colonel und dem Captain. Er hat gewisse familiäre Beziehungen, die zu aktivieren sich als günstig erweisen könnte. Kal Andrim sein Name. Er gehört dem gleichnamigen Kuati Adelshaus an, das einer der Hauptanteilseigner von Kuat Drive Yards ist.“

Das alles steckte Arves Pell dem Legaten fast schon in einem beiläufigen Plauderton als unterhielten sie sich über Belanglosigkeiten wie dem Wetter oder die letzten Sportereignisse.

„Natürlich, der Lieutenant selbst hat nur wenig Einfluss über die Familiengeschäfte. Aber ich kann Ihnen versichern, dass er über die nötigen Kontakte geführt, um die eine oder andere Tür zu öffnen. - Wenn Sie mögen, kann ich Sie einander vorstellen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich lohnen wird.“

Galaktische Großkonzerne wie Kuat Drive Yards waren wirklich schwer zu knackende Nüsse. Es gab buchstäblich Tausende Sternensysteme, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten und darum setzte der Lobbyist auch so viel daran den jungen Lieutenant von den Vorzügen Prefsbelts zu überzeugen. Jetzt musste nur noch die Regierung seinen Wert erkennen und dann stand ihrem Erfolg sehr wahrscheinlich nichts mehr entgegen.

Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Sektempfang im Ehrenhof der Akademie | Kal Andrim, Colonel Rorsam, Captain Sunstrider, diverse Kadetten, Würdenträger und Personal im Hintergrund, Vikas Sanyal, Theranos Zesh, Veran Koss, Gregor Bayl, Zahyn Lydien, Captain Rynel Corvas, zwei Gardisten, Arvus Pell

Nach Absprache mit Theranos spiele ich in dieser Szene den Akademiedirektor NSC.
 
[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Flottenakademie | Ehrenhof & Sektempfang. ] - Theranos Zesh, Veran Koss, Gregor Bayl, Zahyn Lydien sowie Arves Pell, Vikas Sanyal und NPC´s.



Der Beginn des Sektempfangs lief genau so, wie es sich Theranos erhofft hatte. Akademie Direktor wirkte überrascht, wenn nicht sogar überfordert im ersten Moment. Nach der Eröffnung Floskel folgte Theranos dem Direktor in das Zentrum des Sektempfangs und nahm sich ebenfalls ein Glas des Tablet´s, wie es sein Gegenüber getan hatte und lauschte weiter.

Er erwiderte den Blick des Direktors mit höflicher Ruhe, während jener ihm das Angebot machte, am Nachmittag die Parade von der Ehrentribüne und am Abend das Bankett als sein Gast zu begleiten.

Auch wenn der Direktor sicher auf das genaue Gegenteil anspielte und er Theranos am liebsten nicht hier wollte, war genau diese öffentlich ausgesprochene Einladung, genau die Möglichkeit auf die der Gouverneur gehofft hatte. Sie spielte ihm perfekt in die Karten, erlaubte sie ihm doch, sich unübersehbar an der Seite des Direktors zu zeigen – und gleichzeitig genügend Nähe, um zwischen den Zeilen zu prüfen, wo Vikas Sanyal wirklich stand. Da konnte er nicht anderst als ein kurzes, amüsiertes Zucken seiner Mundwinkel zuzulassen.

Er ließ das Glas in seiner Hand kreisen, die Bläschen stiegen leise zischend auf, und fuhr dann fort – mit jener Mischung aus Diplomatie und unterschwelliger Schärfe, die er so bewusst einsetzen konnte.

„Herr Direktor, wenn schon der Alljährliche Ball ansteht und dann am selben Tag auch noch Ihr Jubiläum gefeiert wird, ein Tag der Ihr jahrzehntelanges Wirken für die Akademie würdigt”

dann ließ er ca zwei Sekunden pause um seinem Satz mehr Wirkung zu verleihen.

“Wie könnte ich da Ihre Einladung ausschlagen? Es wäre geradezu undenkbar, einer solchen Ehre nicht Folge zu leisten.“

Ein kurzes Nicken nach hinten, wo sich Legat Lydien und Palastdirektor Koss vielleicht mit zwei Meter Abstand sich ebenfalls bereits mit Gläsern versorgt hatten. Theranos wandte sich halb zu ihnen, seine Stimme nun etwas lauter so, dass die nächsten Umstehenden es hören konnten und damit es der Direktor nicht wieder zurücknehmen konnte.

„Meine Herren, wir wurden eingeladen, die Parade am Nachmittag und das Bankett am Abend von Ehrenplätzen in der Gesellschaft des Ehrenwerten Direktors aus zu genießen. Ich habe selbstverständlich zugesagt.”

Mit einem Diplomatischen lächeln und einem Dank auf den Lippen, protesten der Legat sowie der Palastdirektor dem Gouverneur und dem Akademiedirektor zu.

Theranos nickte dann wieder dem Akademiedirektor zu erhob, sein Glas stellte sich schnell neben den Vikas Sanyal bevor dieser regieren konnte und sagte dann fast schon feierlich.

“Zum Wohl, auf den Akademiedirektor und das Imperium”.

Diesem ruf schlossen sich natürlich die umstehenden sofort an, damit man Ihnen ja nicht nachsagen konnte man habe dem Direktor an seinem großem Tag nicht den nötigen Respekt gezollt.

In der Hoffnung, nun für die Außenstehende Zuschauer dieses Spektakels als neuer "Bekannter" und Ehrengast des Direktor dazustehen, blickte er diesen nun wieder erwartungsvoll aber freundlich an.



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Bayl schnaubte, dieses trockene, halb belustigte Ausatmen, das bei ihm oft statt eines offenen Lachens kam. „Sich Lohnen…Sie haben immer wieder ein besonderes Talent, diese passenden Kontakte zu finden, nicht wahr?

Aus der Sicht des Legaten war das Arves, wie er leibt und lebt. Immer bereit, Brücken zu bauen, immer derjenige, der hinterher mit süßer Stimme daran erinnerte, dass man diesen Kontakt ja nur ihm verdankte – und dass man ihm dafür selbstverständlich noch etwas schuldig war. Bayl wusste um das Spiel, aber er ließ Arves diesmal ohne kleines verbales Geplänkel gewähren. Zum einen waren eben Kontakte wichtiger Teil seines Geschäfts, zum anderen könnte dieser Kontakt aufgrund der anstehenden Projekte möglicherweise wirklich hilfreich sein.

Bayls Blick folgte der Geste. Er kannte den Namen – Kuat, allein das reichte, um die Ohren von Admirälen und Moffs hellhörig werden zu lassen. Doch ebenso wusste er, dass ein junger Offizier auf Prefsbelt kaum das Sprachrohr seines Clans war.
Er legte den Kopf leicht schief und musterte Pell. Dennoch, sollte der Kuati irgendwann Karriere machen, wird Pell sich rühmen, er habe den ersten Stein ins Rollen gebracht.

„Nun gut“, sagte Bayl schließlich, seine Lippen zu einem schiefen Grinsen verzogen.

„Ich wäre ein Narr, eine solch… günstige Gelegenheit ungenutzt zu lassen”

Er deutete in Richtung des jungen Offiziers, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und sagte.

„Gehen wir, stellen Sie mich dem Herrn Andrim vor, möglicherweise hat unser Planet ja mehr Bedarf an neuen Personen, mit bekannten Namen, die sich gut in Kombination mit Öffentlichkeit und Militär präsentieren lassen”

Und mit dieser Geste folgte er Arves, bereit, den jungen Kuati kennenzulernen. Einerseits gingen Gregor schon manche Möglichkeiten und Ideen durch den Kopf wie er den Kuati möglicherweise auf seine Seite und die des Gouverneurs ziehen konnte und gleichzeitig wollte er Arves genau im Blick behalten, um zu sehen welche Fäden er hier wieder zu spinnen versuchte.



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