PSW und Urheberrecht

Namen sind regelmäßig nur dann geschützt, wenn sie als Wortmarke eingetragen sind. Das kann man auch beim DPMA nachvollziehen (so sind bspw. Namen wie Shmi oder Anakin Skywalker als Wortmarken eingetragen). Eine Markenrechtsverletzung liegt dann vor, wenn die geschützte Wortmarke im Geschäftsverkehr verwendet wird. Das Urheberrecht greift übrigens gar nicht, da Namen nicht die notwendige Schöpfungshöhe erreichen.
 
Richtig problematisch wird es erst, wenn man nicht nur einen Namen, sondern die gesamte Figur verwendet - erst dann wird gegebenenfalls (keineswegs automatisch!) das geistige Eigentum des Autors bzw. das Persönlichkeitsrecht der realen Vorlage verletzt. Zum Beispiel Thor: Jeder darf Thor heißen, so wie jeder Karl heißen darf. Eine Figur namens Thor ist nicht das Problem. Aber die bekannte Superheldenfigur, mit ähnlichem Aussehen, Kräften, Charakterzügen... da lehnt man sich schon aus dem Fenster, vor allem wenn man Geld damit machen will.
 
Man kann es ja aber gerne mal einfach versuchen, selber einen Comic rauszubringen, in dem Thor, Loki, Asgard und Co. vorkommen und dann schauen, was Disneys Rechtsabteilung dazu sagt... :D

Richtig problematisch wird es erst, wenn man nicht nur einen Namen, sondern die gesamte Figur verwendet - erst dann wird gegebenenfalls (keineswegs automatisch!) das geistige Eigentum des Autors bzw. das Persönlichkeitsrecht der realen Vorlage verletzt. Zum Beispiel Thor: Jeder darf Thor heißen, so wie jeder Karl heißen darf. Eine Figur namens Thor ist nicht das Problem. Aber die bekannte Superheldenfigur, mit ähnlichem Aussehen, Kräften, Charakterzügen... da lehnt man sich schon aus dem Fenster, vor allem wenn man Geld damit machen will.
Gerade Thor ist natürlich ein Superbeispiel - schließlich gibt es auch andere Filme mit dem Titel "Thor", in denen auch Loki und Co auftauchen, aber eben nichts mit Marvel zu haben.
Wann genau die "kritische Masse" erreicht wird, ist daher wahrscheinlcih gar nicht so leicht zu sagen (erst recht, bei einer Figur wie Thor, die auf der nordischen Mythologie basiert ...)
 
Gerade Thor ist natürlich ein Superbeispiel - schließlich gibt es auch andere Filme mit dem Titel "Thor", in denen auch Loki und Co auftauchen, aber eben nichts mit Marvel zu haben.
Wann genau die "kritische Masse" erreicht wird, ist daher wahrscheinlcih gar nicht so leicht zu sagen (erst recht, bei einer Figur wie Thor, die auf der nordischen Mythologie basiert ...)
An welchem Punkt die rechtliche rote Linie überschritten ist, muss sowieso immer ein Richter im Einzelfall entscheiden. Dafür gibt es die ja. ;)
 
Mal an die Leitung des Forums gefragt, aber wie wird die neue Urheberrechtsreform den das Forum beeinflussen? Streng genommen sind ja schon die Avatare, Signaturen und die ganzen Bilderthreads potenzielle Urheberrechtsverletzungen. Wird da das PSW sich nun anpassen müssen? Ich erinnere mich noch an das SWU Forum und da waren z.B. alle Avatare vorgegeben und man konnte keine eigenen Bilder benutzen, sondern musste aus deren Katalog sich ein Bild raussuchen. Könnte sowas nun auch auf das PSW zukommen? Wird die Medien Sektion eventuell sogar geschlossen werden müssen?

Immerhin wurden ja schon seinerzeit die Premium Profile abgeschafft wegen der EU-Datenschutzreform.
 
Ich würde vor allem erstmal allen Menschen, die sich im Internet bewegen, raten, zunächst abzuwarten, wie das nun national umgesetzt wird und keine voreiligen Entscheidungen treffen.
Mit "warten" ist natürlich nicht stillschweigen gemeint, die Proteste können gerne weiter gehen und wen man zur Europawahl nicht wählt, dürfte klar sein, aber ich würde keine Schritte unternehmen, bis das ganze dann tatsächlich ins nationale Recht verankert wird.
 
Wird auch für die Fanart-Fraktion interessant werden. Zwar sind meinen Arbeiten ja Eigenleistung, aber berühren ja je nach Motiv das geistige Eigentum von Lucasfilm bzw. Disney. Meines Wissens nach sind Fanart bereits Urheberrechtsverletzungen werden aber von den Rechteinhabern tolerriert. Oder gehe ich hier gerade am Thema vorbei? :confused:
 
Wird auch für die Fanart-Fraktion interessant werden. Zwar sind meinen Arbeiten ja Eigenleistung, aber berühren ja je nach Motiv das geistige Eigentum von Lucasfilm bzw. Disney. Meines Wissens nach sind Fanart bereits Urheberrechtsverletzungen werden aber von den Rechteinhabern tolerriert. Oder gehe ich hier gerade am Thema vorbei? :confused:
Ist soweit korrekt. Ich Frage mich nur was das für die Künstler bedeutet die dies schon kommerziell mit kleinem Nebenverdienst machen, oder auf Patreon gesponsert werden und dort ihre Fankunst dort exklusiv anbieten. Nicht zu vergessen Cosplayer die sich sponsoren lassen und bei Veranstaltungen für Geld auftreten, oder Fotos verkaufen.
Hat jetzt aber nichts mit dem PSW selbst zu tun.
 
Ne, ich bezog mich hier schon aufs PSW. Diese Community ist ja auch ein Teil der Zielgruppe bspw. meiner Fanart und sollte die Mediathek z.B. wieder abgeschafft werden, trifft es ja nicht nur irgendwelche Collagen aus Lucasfilmaterial oder Modelfotos, sondern auch Originalwerke von Fanartist oder Urlaubsfotos.
Aber wahrscheinlich ist abwarten das einzig was insbesondere wir User jetzt machen können.
 
Ich weiß es im Moment nicht. Genauso wenig weiß ich, wie das genau umgesetzt wird und wie das für die Betreiber von Foren etc. jemals wirklich durchsetzbar sein soll. Das ganze ist genauso auf dem Papier konstruiert wie DSGVO. Die einen Internetlaien und Paragraphenreiter haben die Idee und die Gleichgesinnten winken es durch... im Fall von Artikel 13 zusätzlich noch die Idee einen Lobbyisten des Springerverlags.
 
Keine Panik auf der Titanic, Leute. Erstmal muss die Richtlinie sowieso in nationales Recht umgesetzt werden und das dürfte sicherlich nicht vor 2021 geschehen exkl. einer Frist bis zum Inkrafttreten des Gesetzes wie bei der DSGVO. Außerdem muss man jetzt auch mal ganz klar sagen, dass die üblichen Verdächtigen aktuell eine ziemlich perfide Meinungsmache betreiben. Gerade die Kanzlei WBS gehört da für mich dazu, ebenso wie einige EU-Abgeordnete. Und von den ganzen Leuten, die mit YT mittlerweile ihren Lebensunterhalt verdienen, will ich gar nicht erst anfangen. Es ist nun mal auch so, dass die Begründung mit der in den Horrorszenarien auch Diskussionsforen als online content-sharing service provider eingestuft werden, eigentlich relativ wacklig ist. Also, einfach abwarten. Vor Inkrafttreten der DSGVO haben auch alle das Ende des Internets herbeigeredet - aber auf die gigantische Abmahnwelle warte ich immer noch. :)
 
Die Lobby musste eben Geld in die Hand nehmen und eine Menge Abendessen bezahlen. Google musste nur ein paar Youtubern in Aussicht stellen, dass sie vielleicht bald richtig für ihr Geld arbeiten müssen... :p

Dass das Eine so sein soll wie das Andere ist auch irgendwie eine verquere Ansicht. Wenn sich der Verhandlungsführer dieser Richtlinie hinstellt und sagt, dass man sich nur so (auf Lobbyart) Gehör verschafft und jede andere Art des politischen Diskurs gleichzeitig verunglimpft und ignoriert (E-Mails an die Abgeordneten kommen nur von Bots und die Demonstranten sind gekauft), zeugt das eher von einem ekelhaften Demokratieverständnis. Den Schachzug die Abstimmung vor die angekündigten Demonstrationen zu legen ist von gleicher Art (die Lüge danach im Bundestag verwundert dann auch keinen mehr). Und die öffentliche Meinung hat man offensichtlich auch erfolgreich frisiert, wenn Künstler vor die Kamera treten, für diese Richtlinie werben und dann rauskommt dass die im Vorstand einer Verwertungsgesellschaft sind. Im gleichen Vorstand sitzen dann auch Schreiberlinge, die zum Schein das Für und Wider dieser Richtlinie beäugen und sich in Verschwörungstheorien und Halbwahrheiten verzapfen, ohne natürlich zu Kennzeichen dass sie einen Interessenkonflikt haben.

Ganz ehrlich. Wenn ich das von außen betrachte, dann ist mir die mögliche Instrumentalisierung von YouTubern durch einen Konzern nicht so wichtig, wie das herumtrampeln auf basisdemokratischer Vorgänge "weil das ja normal sei". Wenns nur beim Essen geblieben wäre.
 
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Google musste nur ein paar Youtubern in Aussicht stellen, dass sie vielleicht bald richtig für ihr Geld arbeiten müssen... :p
Das klingt jetzt auch ganz schön pauschalusierend, als ob nun jemand der Videos für YouTube macht nicht für sein Geld arbeite würde, nur weil es eben kein Beruf mit festen Arbeitszeiten ist, bedeutet ja nicht das die großen YouTuber den ganzen Tag nichts machen und sich nur für eine Stunde am Tag vor die Kamera setzen.
Ich kenne genug YouTuber die haben ganz klein Angefangen und haben sich hochgearbeitet bis min. 50 000 Abonnenten hatten und Millionen von Klicks generieren, weil erst dann kann man damit ja erst wirklich Geld verdienen und davon leben. Und das sind nicht nur Gamer und V-Logger.
 
Ganz ehrlich. Wenn ich das von außen betrachte, dann ist mir die mögliche Instrumentalisierung von YouTubern durch einen Konzern nicht so wichtig, wie das herumtrampeln auf basisdemokratischer Vorgänge "weil das ja normal sei".

Aber gleich großen Teilen des Parlaments vorzuwerfen, dass diese nur irgendwelchen Interessen von irgendwelchen Lobbys folgen würden, ist mindestens genau so deppert. Das ist ein ziemlich unverholener Vorwurf der Korruption und mit der stetigen Wiederholung solcher Anschuldigungen wird das Vertrauen in die parlamentarische Demokratie nachhaltig gestört. Wenn man dem grundlegenden Prozess der Gesetzgebung nicht mehr vertrauen kann, dann haben wir ein massives Problem. In diesem Sinne haben die durchgeknallten Reaktionen, wie du sie hier beschrieben hast, der Demokratie an sich natürlich einen Bärendienst erwiesen, das ist klar. Aber man kann und sollte sich auch ganz dringend darauf einigen, dass dieser ganze Disput ungeheuerlich unsachlich durchgeführt wurde. Da kann sich keine Seite von freisprechen.
 
Wenn ich das von außen betrachte, dann ist mir die mögliche Instrumentalisierung von YouTubern durch einen Konzern nicht so wichtig [...]

Ja, kann schon sein, dass das für dich anders aussieht, aber für mich halt nicht. Wenn ein Unternehmen mit Sitz in den USA damit droht, dass Leute möglicherweise bald ihre Arbeit verlieren oder wenigstens ihre Einnahmen sinken werden, wenn sie nicht massiv gegen eine geplante EU-Richtlinie mobil machen, dann geht das schon in dieselbe Richtung wie 'ne pauschale Verunglimpfung von Demonstranten.

Übrigens bin ich auch keineswegs ein Befürworter der verabschiedeten Richtlinie. Ich störe mich nur an der Panik, die durch's Netz geht und den Behauptungen, die in Bezug auf die Richtlinie aufgestellt, von vermeintlichen Experten auch noch unterfüttert werden und einer näheren Betrachtung dann doch nicht standhalten.

Das klingt jetzt auch ganz schön pauschalusierend [...]

Keine Sorge, dass war schon nicht so gemeint, wie's für dich klang. ;)
 
Aber man kann und sollte sich auch ganz dringend darauf einigen, dass dieser ganze Disput ungeheuerlich unsachlich durchgeführt wurde.

Kann man sich. Allerdings messe ich nicht mit einem Maß. Dafür sind die Seiten zu unterschiedlich. Gab es unsachliche Aussagen auf Seiten der Gegner von Artikel 13? Ja, es wurde überdramatisiert was das Zeug hält. Gab es daraufhin auch Aussagen von Gegner von Artikel 13 den Dikurs nicht unsachlich zu gestalten? Ja, die gab es auch. Der Protest gegen Artikel 13 und co. wurde eigentlich mit zunehmender Dauer immer sachlicher von den Gegner geführt. Die einzigen Debatten wo Gegner und Befürworter aufeinander trafen wurde allesamt von den Gegnern initiiert.
Dagegen hat die andere Seite keinerlei Selbstreflexion gezeigt und das wiegt hier eben ungleich schwerer, weil die Gegenseite hauptsächlich (Europa)Politker oder Interessenvertreter waren. Bei denen habe ich aufgrund ihrer Position eine andere Erwartungshaltung.
 
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Übrigens bin ich auch keineswegs ein Befürworter der verabschiedeten Richtlinie. Ich störe mich nur an der Panik, die durch's Netz geht und den Behauptungen, die in Bezug auf die Richtlinie aufgestellt, von vermeintlichen Experten auch noch unterfüttert werden und einer näheren Betrachtung dann doch nicht standhalten.

Kann ich gut nachvollziehen. Mich stört die Panikmache ebenso. Noch mehr stört mich aber das alleinige Fokussieren auf Artikel 13. Schenkt man dem einen oder anderen Artikel zur gesamten Thematik seinen Glauben, gibt es da doch weitaus schlimmere Baustellen (u.a. das unsägliche Leistungsschutzrecht). Problematisch ist an der Debatte des Weiteren die Verquickung von diesen Regelungen mit der Abstimmung über Nord-Stream-2 sowie Alexander Voss' zur Schau gestellte Unwissenheit über das eigene Projekt. Denn bei manchen Interviews hatte ich öfters den Eindruck, dass er selbst nicht genau weiß, was da alles Inhalt ist (und wie es sich auswirken könnte).

Nun ja. Da ich mit einem Veto seitens der Bundesregierung nicht rechne (siehe Nord-Stream-2) und Oettinger schon jetzt vor einer möglichen Verwässerung bei der nationalen Umsetzung warnt, wird man wohl wirklich die nationale Variante abwarten.

Grüße,
Aiden

P.S.: Das manche Parlamentarier den falschen Knopf bei der Abstimmung über das Zulassen neuer Änderungsvorschläge gedrückt haben oder im Nachhinein - als die Kritik größer wurde - eine Änderung ihrer Stimme beantragten, finde ich als Kritikpunkte an der Arbeitsweise des EU-Parlaments ganz interessant.
 
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