Seid ihr Ästhetiker?

Nomis Ar Somar

Wanderer
Welche Rolle spielt Ästhetik und Schönheit in Eurem Leben? Wie definiert ihr diese? Bis in welche Bereiche geht das für Euch? Achtet Ihr auf Euer Aussehen, lasst aber den Haushalt oder Garten ein wenig schleifen? Andersrum? Spielt Symmetrie eine Rolle für Euch bei beispielsweise Objekten? Konsumiert Ihr lieber Medien mit „klassisch schönen Menschen“? Fühlt Ihr euch dabei fair und natürlich oder oberflächlich und verkürzt denkend, wenn Ihr schöne Sachen präferiert?
 
Harmonie ist mir grundsätzlich sehr wichtig. Dazu gehören für mich auch die von dir angesprochenen Dinge. Farben und Formen sollten zueinander passen, für mein Wohlbefinden sollte es im Haus sauber und ordentlich sein. Wenn die Kinder immer wieder Dinge herumliegen lassen, macht mich das ziemlich wütend.

Ich mag schon immer symmetrische, klare, harmonische Gestaltung. In meinem Kleiderschrank gibt es kaum ein Teil mit Muster, Color-Block oder.ä. Niemals würde ich freiwillig ein One-Shoulder-Kleid oder ein Kleid tragen, das vorne kürzer als hinten ist.

Ich liebe Musik und bin da meistens ganz auf Mainstream-Linie. Schöne Melodien gefallen mir hundertmal besser als dysharmonisches Indie-Geschrammel. :D
Auf manche Menschen wirke ich dadurch ganz sicher oftmals spießig, angepasst und langweilig. Das bin ich auch, aber wer mich kennt, weiß natürlich auch um meine anderen Facetten der Persönlichkeit. ;)

Ästhetik in Filmen weiß ich natürlich zu schätzen. Ich denke, das würde jeder Filmfan unterschreiben. :)
Aber das Aussehen der Schauspieler muss für mich gar nicht besonders schön sein. Im Gegenteil fällt es mir immer positiv auf, wenn ein Gesicht nicht perfekt ist.

Ich selbst fühle mich nicht oberflächlich. Ich weiß, dass für mich Symmetrie, Harmonie, Ästhetik gleichbedeutend mit Ordnung und Kontrolle sind. Ich weiß auch, woher dieses Empfinden kommt und daher kann ich diesen Wesenszug an mir akzeptieren und übertrage ihn möglichst auch nicht auf mein persönliches Umfeld.
 
Unter Ästhetik und Schönheit verstehe ich u.a. Gepflegtheit. Persönlich achte ich auch darauf. Irgendwie werde ich da ganz unruhig, wenn die Kopf- oder die Barthaare zu lang werden. Das mag ich irgendwie nicht.

Seit Corona (und aus der Not heraus) habe ich mir angewöhnt, die Haare selbst zu schneiden. Hat irgendwie geklappt und mache es heute noch so. Zuvor habe ich unseren (mittlerweile verstorbenen) Hund jahrelang frisiert. Ob es daran gelegen hat, dass mir das gelungen ist? Gut möglich.

Da wir neben einem städtischen Wäldchen wohnen und fast das ganze Jahr mit Laub und anderen Baumimmissionen zu kämpfen haben, kann ich unser Haus und Grundstück nicht vernachlässigen. Das ist z. T. auch schon zum Zwang geworden, wenn ich ehrlich bin. Da gibt es ja die Devise: Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen. Irgendwie wünsche ich mir mehr Gelassenheit oder salopp ausgedrückt: eine Scheißegal-Einstellung. Aber eine gesunde.
 
Danke für die ersten Antworten. Ja, bei mir ist das jedenfalls so, dass ich schöne Häuser, Straßen, Städte, Kleidung, Objekte, Filme, Menschen und so weiter mag, selbst aber gar nicht das sooo dringende Bedürfnis habe, „Teil davon zu sein“, sprich: Ich lebe ein verhältnismäßig genügsames Leben in einer eher langweilig eingerichteten Wohnung, konsumiere aber gerne 'schöne Inhalte'. Mal bildlich und leicht übertrieben gesprochen: Ich sitze am Wochenende auch schonmal unrasiert im schlabbrigen Pullover vor einer weißen Raufasertapete, höre dabei Klassik und denke mir „Ach, was kann das Leben ästhetisch sein“.

Also generell achte ich vor allem in der Außenwelt (v.a. auf der Arbeit) schon auf mein Äußeres (und habe das Gefühl, ich brauche das auch für ein gesundes Maß an Selbstachtung), aber darüberhinaus denke ich mir manchmal, dass ich zu hohe Ansprüche an die Welt habe, in der ich lebe; aber da reden wir von anderen Bereichen, etwa der Umwelt. Ich finde es zum Beispiel immer furchtbar, wenn Straßen mit Kaugummis vollgespuckt und verklebt sind. Da denke ich mir dann immer „Wer macht das? Wer hat so wenig Respekt und Ästhetik-Empfinden für diese Stadt?“

Ich muss das thematisch für mich erstmal alles so ein bisschen aufdröseln, schätze ich.
 
Harmonie ist mir grundsätzlich sehr wichtig. Dazu gehören für mich auch die von dir angesprochenen Dinge. Farben und Formen sollten zueinander passen, für mein Wohlbefinden sollte es im Haus sauber und ordentlich sein. Wenn die Kinder immer wieder Dinge herumliegen lassen, macht mich das ziemlich wütend.

Ich mag schon immer symmetrische, klare, harmonische Gestaltung. In meinem Kleiderschrank gibt es kaum ein Teil mit Muster, Color-Block oder.ä. Niemals würde ich freiwillig ein One-Shoulder-Kleid oder ein Kleid tragen, das vorne kürzer als hinten ist.

Ich liebe Musik und bin da meistens ganz auf Mainstream-Linie. Schöne Melodien gefallen mir hundertmal besser als dysharmonisches Indie-Geschrammel. :D
Auf manche Menschen wirke ich dadurch ganz sicher oftmals spießig, angepasst und langweilig. Das bin ich auch, aber wer mich kennt, weiß natürlich auch um meine anderen Facetten der Persönlichkeit. ;)

Ästhetik in Filmen weiß ich natürlich zu schätzen. Ich denke, das würde jeder Filmfan unterschreiben. :)
Aber das Aussehen der Schauspieler muss für mich gar nicht besonders schön sein. Im Gegenteil fällt es mir immer positiv auf, wenn ein Gesicht nicht perfekt ist.

Ich selbst fühle mich nicht oberflächlich. Ich weiß, dass für mich Symmetrie, Harmonie, Ästhetik gleichbedeutend mit Ordnung und Kontrolle sind. Ich weiß auch, woher dieses Empfinden kommt und daher kann ich diesen Wesenszug an mir akzeptieren und übertrage ihn möglichst auch nicht auf mein persönliches Umfeld.
Da finde ich mich spontan in allem gespiegelt.

Ergänzend dazu: was bei potentiellen Partnern gar nicht geht sind ungepflegte Zähne. Diese dürfen gerne auch nicht ganz so regelmäßig sein, finde ich sogar ziemlich charmant, aber gut gepflegt.

Bei Outfits kann es auch mal ein Muster sein, aber die Farben müssen sich harmonisch in der restlichen unifarbenen Kleidung wiederfinden.

Ich hatte früher sogar in fast allen Farben Schuhe und Handtaschen, da bin ich mittlerweile pragmatischer geworden.

Aber die Farben müssen stimmen. Zwei unterschiedliche Blautöne im gleichen Outfit sind ein No Go.

Am Arbeitsplatz muss auch alles aufgeräumt sein. Und wenn ich mich konzentrieren muss, bitte absolute Stille. Das war war schon in der Schule so. Lernen mit Heavy Metal Unterstützung ging gar nicht und wenn ich mich unterhalte soll die Hintergrundmusik leise sein.
 
Ich glaube die richtige Bezeichnung ist Ästhet. :klugs

Zum Thema: Ich würde schon behaupten, dass ich ein Faible für Ästhtetik habe, z.B. was schönes und elegantes Design von Objekten wie Autos, Möbeln, Alltagsgegenständen oder auch Dingen wie Schallplatten-Cover, Buchumschläge usw. angeht. Gleiches gilt für Kunstwerke, egal ob Malerei, Skulptur, Fotografie oder Film. Dabei muss es nur eher selten symmetrisch oder harmonisch zugehen. Auch das auf den ersten Blick Hässliche, Kaputte, Verfallene oder Disharmonische kann eine sehr interessante Ästhetik abbilden, z.B. Lost Places, die Mode verschiedener Subkulturen usw.
Was mein Äußeres angeht bin ich kein Mode-Narr, habe aber über die Jahre einen gewissen eigenen Stil kultiviert. Dieser ist jetzt nicht besonders hervorstechend, aber ich würde z.B. niemals mit Joggingklamotten und/oder Schlappen das Haus verlassen. Sobald ich mich von meinem Haus mehr als 100 Meter fortbewege, ziehe ich festes, bzw. geschlossenes Schuhwerk an, auch im Sommer. Gerade was Herrenmode angeht sieht man besonders in der warmen Jahreszeit vieles, was ich als komplett unästhetisch empfinde.

C.
 
Bei Klamotten bin ich sehr unoriginell...da muss der Schnitt gut sitzen, farblich weiß-grau-schwarz+Jeans
Anders sieht das beim Wohnen aus: Da lege ich viel Herzblut rein (ist auch mein Beruf;-)) und könnte mich wie ein Schneekönig freuen, wenn da etwas gut passt. Wichtiger als klassische Harmonie ist mir eine gut komponierte Collage aus Elementen, die eben NICHT wie aus einem Guss wirken. Das strenge kombiniert mit selbstgemachtem, das moderne mit dem abgeranzten Familienerbstück. Ein No-Go ist für mich Sterilität, da habe ich dann das dringende Bedürfnis etwas Chaos zu verbreiten:D....
Gute Architektur ist etwas, dass ich sehr genießen kann, dabei ist es egal, ob aktuelle oder historische.
 
Auch ich verstehe darunter erstmal grundlegend Gepflegtheit und Sauberkeit. Und ich mag es auch zu Hause sauber und hübsch eingerichtet, gut dekoriert, passende Wandfarben usw. . Ich weiß Ästhetik auch in einem Restaurant zu schätzen, wie der Tisch dekoriert ist, die Innenausstattung ist und wie die Teller angerichtet sind. Man geht doch viel lieber in ein hübsch hergerichtetes Restaurant. Ich schätze auch Gastgeber, die auch etwas fürs Auge herrichten. Man sieht sich auch lieber hübsche Städte an. Oder im Urlaub, das das Hotel hübsch hergerichtet ist, ob das Urlauberstädtchen schön hergerichtet ist, hübsche Promenade, schöner Strand, schöne Natur, Parks usw.. Das alles hübsch ist, macht viel aus. Das gilt auch für mich persönlich an mir selbst. Mir ist das sehr wichtig. Ich genieße auch einen schönen Garten und schaue mir auch gerne andere Gärten an. Heute bewunderte ich kreative Halloweendekorationen an den Fenstern, vor den Türen, auf den Terrassen und in den Vorgärten beim Spaziergang. Auch für die Kinder habe ich das Naschwerk hübsch hergerichtet. So macht es doch einfach mehr Spaß. Und ich finde, das alles hübsch hergerichtet ist, ist das Salz in der Suppe. Egal wo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine interessante, aber schwierige Frage, da ich vermute, dass wir alle ganz unterschiedliche Verknüpfungen zum Wort "hübsch" haben.
Ich mag warme Farben und urige Sachen, die für mich Gemütlichkeit ausstrahlen.
Ein Beispiel: Dielenboden finde ich wunderschön und ich mag den Landhausstil.
"Moderneren" Dingen kann ich nicht so viel abgewinnen - jenseits davon, ob sie ordentlich oder unordentlich sind.
Ich bin kein Fan von Perfektion und mag es, wenn Dinge nicht zu 100% zueinander passen.
Ich finde Menschen, die nicht perfekt gestylt das Haus verlassen und die abgetragene Chucks tragen, meist viel, viel sympathischer als Menschen mit perfekt aufeinander abgestimmter Kleidung und der richtig sitzenden Frisur.
Vintage finde ich schön, ein Café aus zusammengewürfelten Möbeln: Das zieht mich an.
Auch ich mag es gepflegt und sauber, aber Ästhetik schließt da für mich sehr viel mehr ein, als diese beiden Attribute.
Was ich überhaupt nicht mag, sind perfekt gepflegte Gärten und englischer Rasen.
Ich mag es wild und natürlich und das heißt für mich nicht unordentlich.
Mich nerven gesellschaftliche Vorgaben und Regeln zu dem, was gerade besonders in sein sollte. Für mich sind andere Sachen wichtiger: Wo wurde etwas hergestellt, wie wurde es hergestellt, wie riecht es.
Ich sehe chick deutlich besser aus als leger und dennoch liebe ich meinen Hoodie und versuche gar nicht so viel darauf zu geben, was das Außen dazu sagt. Ich fühle mich am wohlsten, wo ich ich sein kann und wo keiner meint, mir reinsprechen zu müssen.
Mich stören Kommentare über das Äußere (du siehst aber fertig/krank/müde/bla) aus.
Aber auch an mir geht nicht alles vorbei und ich bin eitel, was z.B. meine Haare betrifft :D
Daher vielleicht: Solange Dinge sauber sind, alles okay.
Und optische Vorlieben hab ich dennoch auch. Mein Partner ist für mich viel attraktiver mit Bart, als ohne :zuck: :D
 
Wenn ich so die Beiträge hier quer lese, dann wundert es mich überhaupt nicht, dass die Leute nicht mehr mit der Bahn fahren. Alleine vom Ästhetischen her sind die meisten Bahnhöfe leider abgrundtief hässlich und nicht mal ansatzweise eine Herausforderung an Architekturbüro und Städteplanung gewesen. Dazu kommt, dass viele Haltestellen buchstäblich Angsträume sind, weil heruntergekommen und schlecht beleuchtet, feucht & zugig, vermüllt und voller Ungeziefer. Ich verbringe einen signifikanten Teil meiner Zeit an diesen Orten und das stumpft irgendwie ab. Bei mir hat sich da eine gewisse Resignation breit gemacht, wenn es um menschengemachte Statussymbole geht, die vielleicht irgendwann man mal schön & modern gewesen sein mögen, aber vom Zahn der Zeit abgenagt wurden. Der Colonius in Köln, heute nichts weiter, als eine Ruine mit Telekomwerbung und Antennen drauf, weil der gesetzliche Brandschutz* den Publikumsverkehr nicht mehr zulässt, ist ein weiteres Beispiel.

*Es gibt nur einen Aufzug; ein zweiter Rettungsweg, wie eine Treppe, fehlt völlig.

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Zum Glück habe ich noch ein paar andere Steckenpferde. Viele Handwerke finde ich hochinteressant, weil sie fantastische Ergebnisse hervorbringen. Mode/Schneiderei finde ich da grundsätzlich sehr interessant. Ebenso das Zubereiten von Speisen, oder das Arbeiten mit Holz, Leder und Metall. Und natürlich das Machen, Analysieren und Erleben von Musik. Auch das Malen von Bildern und das Coden von Apps und Internetanwendungen würde ich gelegentlich als ästhetisch ansprechend beschreiben. Da geht überall ziemlich viel und es gibt buchstäblich Jahrtausende menschlicher Kultur, die es z.B. Dank Youtube auch in den Äther geschafft hat. Dafür wurde das Internet gemacht! Filme, Serien und Computerspiele sind hier an dieser Stelle als Kernthema des ganzen Forums wohl eh bei den meisten Leuten nur ein weiterer abgehakter Punkt auf einer solchen Liste.

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Das alles stinkt aber gänzlich ab, wenn man mal wirklich die Augen und Ohren aufmacht und seine Sinne in die Richtungen erstreckt, die uns die Natur samt ihrer Gesetzmäßigkeiten offenbart hat:

Selbst simple Dinge, wie eine steife Herbstbrise, die den ganzen Wald auf der anderen Straßenseite zum hin- und herwiegen bringt, ein heftiger Regenschauer oder die Effekte der Sonne (Regenbogen, Eisbogen (Ich konnte vor ein paar Jahren mal einen sehen. Wirklich atemberaubend!), Auf- und Untergang) und natürlich alle anderen Gestirne von der Milchstraße über die Plejaden oder die Andromedagalaxie. Wenn aus einer Teslaspule Blitze schießen, die die Luft zu ionisiertem Plasma machen und singen, dann ist das wahnsinnig schön. Ebenso ein Kaminfeuer. Oder der Blick durch ein Mikroskop auf Sandkörner oder Zellen. Oder der Blick durch ein Teleskop auf Sonne, Mond und Sterne. Fotografien im Zeitraffer (Pflanzenwachstum) oder der Zeitlupe (Vögel, Wasser).
 
Welche Rolle spielt Ästhetik und Schönheit in Eurem Leben? Wie definiert ihr diese? Bis in welche Bereiche geht das für Euch? Achtet Ihr auf Euer Aussehen, lasst aber den Haushalt oder Garten ein wenig schleifen? Andersrum? Spielt Symmetrie eine Rolle für Euch bei beispielsweise Objekten? Konsumiert Ihr lieber Medien mit „klassisch schönen Menschen“? Fühlt Ihr euch dabei fair und natürlich oder oberflächlich und verkürzt denkend, wenn Ihr schöne Sachen präferiert?
Ich glaube, dass für mich Ästhetik eine viel geringere Rolle spielt als für andere. Mir ist mein Aussehen (meist) leider nicht wichtig genug, um viel Zeit darin zu investieren, Haushalt und Garten sind völliges Chaos und die Schönheit der Natur konnte ich (leider!!) noch nie verstehen. Wo andere "oh" und "ah" rufen, stehe ich verständnislos daneben, zucke die Achseln und denke mir "Yo, Bäume halt, ne." Natürlich habe ich auch gewisse optische Präferenzen, aber ob die sonderlich ästhetisch sind... würde ich nicht unter das Wort setzen. Ich finde manches halt heißer als anderes :p Nicht unbedingt ästhetischer.
Das einzige, wo Ästhetik für mich eine Rolle spielt, sind Objekte - wenn man das dazuzählen will. Mir ist Haptik und Symmetrie unglaublich wichtig. Echte Bücher, Schallplatten, CDs. Das richtige Gefühl beim Besteck. Ob das aber noch unter Ästhetik fällt... hm.
 
Jede Zeit hat ja auch ihre ganz eigene Ästhetik. Wenn ich mir so den bundesdurchschnittlichen Bahnhof/Innenstadtbereich/Kleidungsstil/Neubau anschaue, stelle ich schon ein großes Maß an Tristesse, Monotonie, Zweckmäßigkeit/Lieblosigkeit fest.
 
Die Natur bringt auch in meinen Augen von ganz alleine die schönste und harmonischste Ästhetik zum Vorschein und das in großer Vielfalt. Aber, wenn es unsauber ist, sprich Müll herumliegt, dann wirkt es nicht mehr schön.
 
ich denke es ist auch eine Frage, was man ästhetisch findet. Ich achte in soweit auf mein Aussehen, dass ich gepflegt aussehe, aber gleichzeitig trag ich am liebsten weite,lange und unauffällige Sachen, weil ich nicht gesehen werden möchte. Ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl.

Desweiteren liebe ich Regentage, aufgrund meiner Reizverarbeitungsstörung. Wenn andere sagen "Oh, herrlich die Sonne scheint, denke ich mir super, kannst ohne Medikamente nicht raus, außer du willst nach kurzer Zeit Kopfschmerzen kriegen." Ich mag eine dunkle Winternacht, grauen Himmel, das finde ich sehr ästhetisch. Ich fühle mich wohl wenn es regnet und kühl ist.

Oder den brutalistischen Baustil. ich verliere mich gerne in brutalistischen Häusern. Für viele sind sie trostlos, für mich geben sie Geborgenheit und Sicherheit. Nachts, werden diese Häuser bunt, wenn die Leute das Licht anmachen. . Deshalb liebe ich auch Mosaikkerzen so. Ich schaue gerne in das bunte Glas und träume.

Um bei Star Wars zu bleiben. Ich finde auch den Imperator sehr ästhetisch, wobei mir viele wohl widersprechen würden. Er hat was mystisches und ich mag die Art wie er sich bewegt und seine Roben dabei fallen. Es hat in meinen Augen etwas sehr elegantes. Besonders in der Szene in der er Anakin in diese medizinische Basis begleitet.
 
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Hm, nein. Schönheit spielt keine übergeordnete Rolle in meinem Leben. Ich glaube zwar, ein Auge und auch Empfänglichkeit für Ästhetik zu haben - häufig selbst dort, wo andere diese gar nicht erst vermuten oder von vornherein ausschließen würden – sie ist mir aber nicht so wichtig, dass ich irgendeine Form von Anstrengung unternehmen würde, um diese zu kultivieren. Ich erfreue mich an zufälligen Begegnungen mit Schönheit, bin aber nicht geneigt, diese fortwährend künstlich selbst zu erschaffen. Deko und dergleichen findet man bei mir deshalb kaum bis gar nicht.
Gegenstände sind dann wertvoll und schön für mich, wenn sie Gefühle und Erlebnisse repräsentieren, an die ich gerne erinnert werden möchte. Das kann ein Buch, ein schon halbzerfallenes Stück Papier, der selbstgebastelte Schlüsselanhänger, ein abgetragener Pullover oder was auch immer sein. Manchmal sogar Elektrogeräte. Ich habe immer noch die Einzelteile eines abgewrackten Lenovos, der schon alt und gebraucht war, als ich ihn vor über 10 Jahren zum ersten Mal in Betrieb nahm. Schön sind hier die Erinnerungen an die gemeinsame Bastelarbeit mit einem Menschen, den ich sehr geliebt habe.

Wie für die meisten Vorposter ist die Natur auch für mich eine schier unerschöpfliche Quelle von Schönheit. Nicht adrett arrangierte Gärten, oder mit Zierpflanzen staffierte Anlagen, sondern tatsächlich die ursprüngliche, von Menschen ungezähmte Natur samt ihre unkontrollierbaren Erscheinungen. So gibt es nichts Vergleichbares, das einen ähnlich intensiven Gefühlscocktail aus Faszination und Ehrfurcht in mir hervorruft, wie etwa der simple Blick in den unendlich tief erscheinenden Sternenhimmel.
Oder so wie letztens, als sich während eines spätabendlichen Spaziergangs die Wolkendecke unvermittelt lichtete und einen imposanten Vollmond offenbarte, der den Himmel um sich herum in rötliches Licht tauchte. Das sind Momente puren Staunens und Glücks. Glück darüber, im genau richtigen Moment den spontanen Entschluss gefasst zu haben, nochmal vor die Tür gehen zu wollen und dadurch Zeuge eines so wunderschönen Schauspiels werden zu können. Noch schöner wurde es nur dadurch, dass mein Partner dabei war und ich das mit ihm gemeinsam erleben konnte.
Auch Gewittern begegne ich seit jeher gleichermaßen mit Faszination wie auch Furcht. Es ist wie das unmissverständliche Machtwort einer Gewalt, die wir niemals vollends werden kontrollieren können. Und die auch kein Erbarmen zeigt, wenn sich der Mensch als ihr Gegner erweist.

Soweit es um den Haushalt geht, mag ich Funktionalität und eher schlichtes Design. Problematischer als Unordnung, die in Maßen sogar behaglich wirken kann, finde ich Schmutz und Dreck. Da ich in Hausarbeit aber nur so viel Zeit wie unbedingt nötig investieren möchte, sollten Möbel und regelmäßig genutzte Gegenstände möglichst unkompliziert gereinigt und gewartet werden können. Darüber hinaus bin ich eher entspannt in solchen Dingen und kann Unordnung auch mal Unordnung sein lassen.
Ein Zuhause, in dem ich nicht auch mal herumgammeln und faul sein kann, wäre kein Zuhause für mich.
 
Ich für meine Teil achte schon ein wenig aus Ästhetik und ein harmonische optisches Zusammenspiel. Allerdings mehr in meiner Umgebung als an mir selbst. Ich habe auch meinen Spaß daran MS Word-Dokumente zu gestalten, sei es nun im Beruf oder in der Freizeit (Rollenspiel-Charakterbögen bspw.).
Bei Menschen ziehe ich eine schöne Natürlichkeit der klassischen Schönheit vor.
 
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