So, jetzt hab ich endlich die ersten beiden Episoden (bei mir waren es Episode 9 - Die Saat und Episode 10 - Familienbande) und muß den Machern erstmal Respekt zollen, das sie ausgetreten Pfade verlassen und Neues probiert haben und das auch sehr gelungen ...
Nach allem was ich bisher gehört habe (von dem Gedanken einer "Prequelserie" war ich auch nicht begeistert) war ich auf das Schlimmste gefasst und bin sehr positiv überrascht worden ...
Aber fangen wir mal ganz vorne an, beim Opener.
Allein dieser hat mich sehr positiv überrascht. Ich hab wieder Mal mit zig Kameraeinstellungen gerechnet, die die Enterprise zeigen gerechnet, untermalt von einem netten Orchester, das beim dritten Hören langweilig wird ...
Stattdessen was Neues, ein eindrucksvoller Streifzug durch die See-, Luft-, Raumfahrt untermalt von von einem wunderschönen, gesungenen Lied.
Ich weiß, die Fakten kennt ihr alle schon, aber ich hab mir ungläubig die Augen gerieben als ich das gesehen hab, hab dreimal zurückgespult, mittlerweile den Opener herausgeschnitten und auf meiner Platte verewigt und jetzt geh ich ihn mir nochmal angucken

...
Ich glaube eine besseren Opener hätte man für eine solche Serie nicht finden können und wenn es nach mir geht dann sollten sie nichts daran ändern, nicht an der Art, nicht an der Musik ...
Kommen wir zur Crew. Mir ist jetzt negativ im Gedächtnis geblieben das sie noch recht "flach" ist. Ein Worf, Data, Chakotay oder Doctor sticht immer deutlich heraus während ich hier Probleme hatte; wer ist jetzt wer.
Eine Vulkanierin, ein was auch immer der Arzt ist und ansonsten war nicht allzu viel Abwechslung. Nun gut, eine Gestalt wie Data, Odo oder der Doctor wäre auf dem Schiff wohl noch (wer weiß wer und was ihnen noch begegnet) unglaubwürdig gewesen.
Aber gut, ich hab jetzt erst zwei wohl eher belanglosere Episoden gesehen und das wird bestimmt noch kommen.
Ansonsten war ich auch von dem Umgang der Crew untereinander sehr angetan.
Man merkt das die Menschheit gerade mal den Warpantrieb erfunden hat, das man noch weit von den Verhältnissen im 24. ten Jahrhundert entfernt ist und daß das Reisen im All noch ein Abenteuer kaum ungefährlicher als unsere heutige Raumfahrt ist.
Da setzt natürlich andere Strukturen und Verhältnisse untereinander voraus (und Hallo, die haben eine Hund dabei der sich frei bewegen darf) und ich bin froh das die Macher das auch so gemacht haben und man, wie es bereits erwähnt worden ist, stark von sonstigen technischen Kauderwelsch abgewichen ist. Auch sehr schön zu sehen wie die Menschen noch ihren Platz im Universum suchen, Thema oberste Direktive in "Die Saat" ...
Kommen wir zum Schiff.
Rain äußerlich kann man nicht viel sagen. Ich find es recht schick, aber an der Defiant kratzt es nicht ansatzweise aber das schafft auch nur der Millenium Falcon

...
Was das Innere angeht fand ich es sehr gelungen. Man sieht in Ansätzen wie spätere Enterprises mal aussehen werden, andereseits erinnert es noch sehr stark und glaubwürdig an unsere Raumfahrt. Es ist nicht alles glatt und hinter Paneelen versteckt, anstatt von Glasflächen hinter denen sich die Monitore und Armaturen verstecken hängen Flatscreens an den Wänden und es muss stellenweise noch richtig geheblt und gehievt werden.
Alles kleine Räume, wenig Platz. Von Qartieren darf man ja nicht reen, eher von Kajüten.
Vom Flair erinnerte es mich sehr stark an DS9 (auch wegen den Verhältnissen innerhalb der Crew) und, bitte nicht lachen, stellenweise roch es auch ein bissl nach der Nostromo ....
Ein Wort zu den Unformen. Man kann sie sofort in die Bekannten Sternenflottenuniformen einreihen, aber sie sehen konsequenterweise sehr nach funktioneller Weltraumkleidung statt nach Schlafanzug aus. Sehr gut gemacht ...
Was ich in "Die Saat" nicht so schön fand sind die Kulissen der Planeten. Nachdem ich bei Voy unterm Stricj froh war das man endlich von den Pappkulissen wegggekommen ist bauen die hier ein Stadt die aus dem 16- Jahrhundert stammen könnte und die seltsamerweise steriler als die Brücke der Voyager ist ...
Ich erwarte ja nicht das die da Karren mit Pestopfern für die Authenzität hinstellen, aber eine präindustriale Stadt ist nie und nimmer so sauber und hygenisch

Na ja, an künstliche und teilweise unglaubwürdige Kulissen ist man ja bei Star Trek gewohnt ....
Tja, was Negatives noch,
Ich hasse Scott Bakula, aber bisher konnte ich es ertragen (hat sich gut gehalten der Jung) und er spielt einen Captain so wie er sein muss. Wie gesagt, zu der Zeit war es immer noch ein Abenteuer im Weltraum zu reisen (siehe "Familienbande") und da muss man andere Qualitäten haben als ein Picard.
Das sind noch andere Zeiten als im 24. Jahrhundert, deshalb sollte man keinen Sternenflottenkapitän erwarten wie man ihn aus dem 24. ten JH kennt ...
Nun g, ich habe erst zwei Episoden gesehen, aber befürchte die erste Staffel krankt am selben Symptom wie alle ST Serien: stellen weise schwache bis sehr schwache Drehbücher ...
Bisher wurde es aber auch immer stetig besser also bin ich da guter Dinge ...
Jo, Fazit.
Ein im nachhinein gelungenes Konzept das konsequent umgesetzt wurde bis ins kleinste Detail.
Man erkennt es sofort als ST wieder, aber es ist erfrischend anders, neu, nichts aufgewärmtes ...
Alles ist genauso wie es bei der Thematik der Serie zu sein hat und eigentlich bleibt nur zu hoffen das die Serie dieselbe positive Entwicklung durchmacht wie die bisherigen Serien, das sich die Figuren weiterentwickeln, das wir den Krieg gegen die Klingonen sehen und die Serie eine roten Faden kriegt, den ich bei Voy teilweise schmerlich vermisst habe ...
Ich denke die Serie hat ein riesiges Potential und sie wird bestimmt viele neue Fans gewinnen, zwar auch einige verli8eren denke ich aber das ist normal wenn man etwas so konsequent in eine Richtung verfolgt und sich die Geister dran scheiden.
Also ich war bei Voyager bei weitem nicht so begeistert und ich freue mich schon auf die nächsten Episoden

....