Star Trek oder Star Wars, das ist die Frage hier...
Ehrlich Leute,
die ellenlangen Diskussionen, ob nun Star Wars oder Star Trek eine bessere Zensur verdient, geht mir allmählich auf den Keks. Auch, weil die Unterschiede letztlich verschwindend gering sind, wenn man die beiden Mytologien mal als das betrachtet, was sie im wahren Leben sind: ein gut gemachtes Kino- bzw. TV-Spektakel. Freuen wir uns daran, dass es beides gibt und gestehen wir beiden Fangruppierungen ihre wohlverdiente Daseinsberechtigung zu.
Es spielt für die menschliche Evolution nicht die geringste Rolle, ob mit Phasern geschossen oder dem Laserschwert gekämpft wird. Entscheidend ist vielmehr, welche Einstellung die Menschen generell gegenüber dem Krieg und implizierter Waffengewalt einnehmen. Eine Verherrlichung der Kampfszenen verdienen weder die Raumschlachten in Star Wars noch die diejenigen in Star Wars. Aus dem einfachen Grund, weil Gewaltmanifestationen immer das schlechtere Argument sind.
Hat man mal begriffen, was der eigentliche Zweck von ST und SW ist, nämlich die Kassen der Filmindustrie und Merchandisingartikel-vertreiber klingeln zu lassen, wird man zweifelsfrei zugeben müssen, dass beide Science Fiction-Genres extrem erfolgreich sind (oder anders gesagt: es nichts besseres gibt...) und einander in nichts nachstehen.
Auch in punkto «Publizität» halten sich ST und SW die Waage. Genaugenommen muss man hier sogar sagen, dass die Abenteuer von Captain Kirk, Picard, Sisko und Co. eine Spur besser wegkommen. In Deutschland haben Star Trek-Conventions in den letzten Jahren immer weit über vierstellige Besucherzahlen erreicht. Die Jedi Con-3 schaffte es noch nicht einmal auf 500 Nasen.
Wer ehrlich und aufrichtig ist, kann nicht das eine dieser beiden Genres in den Himmel loben und das andere in die Hölle wünschen. Wer es doch tut, hat das Wesen der Science Fiction-Literatur nicht verstanden. Dem geht es auch nicht um Zukunftsperspektiven, Visonen für eine bessere Welt, ein besseres Zusammenwirken aller Völker und Nationen, sondern um puren Personenkult - den gleichen Personenkult, den etwa GZSZ-Fans oder Anhänger des «Bigh brother»-Wahns für sich in Anspruch nehmen. Und auch die Fans von «Deutschland sucht den Superstar» müssen sich diesen Vorwurf gefallen lassen, weil nicht wirklich zählt, wie gut einer singen oder beim Publikum ankommen kann. Enscheidend ist, wie gut einer sich aus einer unliebsamen Situation manöverieren kann, wie gut sein Verhandlungsgeschick in Krisenzeiten ist, ob er Menschen führen, die Umwelt auf seine Hilfe zählen kann. Auf die Macht zu vertrauen kann helfen und ist schliesslich ein uraltes biblisches Gebot. Aber so wie viele im wahren Leben vergeblich darauf warten, dass Gott die Sache schon richtet, wird auch die Macht nicht verhindern, dass nach Episode III- Schluss ist, es vielleicht noch einen elften, aber garantiert keinen zwölften Star Trek-Film im Kino geben wird. Was dann? Vielleicht kommt dann die Zeit, wo man sich als Star Trek-Gegner an diesen Geschichten erfreut oder plötzlich seine Liebe für George Lucas Sternenkrieg entdeckt.
Möge dieser Tag den langersehnten Frieden zwischen Warsler und Trekkies bringen
Mit freundlichen Grüssen
Wookie Trix