Aus eigene Erfahrungen und Erlebnissen anderer, die ich hier nicht breit treten möchte, kann ich nur sagen, daß Wörter wie
"feige" auf deutsch gesagt ziemlich
scheiße!!!
sind. Mir persönlich zeigt es eigentlich, daß manche Leute sich scheinbar mit dem Problem nicht wirklich auseinandergesetzt oder versucht haben, die Leute zu verstehen, die einmal in einer solchen Situation waren.
Ich rede jetzt nicht von einer Aktion a la Möllemann, der nicht bereit war, sich dem Bockmist zu stellen, den er scheinbar verzapft hat, sondern von psychisch (und auch physisch) kranken und angeschlagenen Menschen, die oftmals wirklich keinen Ausweg aus ihren Problemen sehen, die einfach nicht in der Lage sind, um Hilfe zu bitten oder sie schlichtweg nicht erfahren.
Manche Menschen sind emotional nicht in der Lage, Dinge, die Callista unter anderem angesprochen hat......
Verlust, Trauer, Schmerz, gehören nun mal zum Leben wie zum Beispiel Liebe und Freundschaft.
.....zu verarbeiten, besonders wenn diese wie ein Dampfhammer über einen hinwegrollen und man mit sich selbst und dem Leben einfach nicht mehr klar kommt.
Wenn Menschen sich zu einem Selbstmord entscheiden, dann ist das letzte, an was sie denken, ihr Umfeld und was sie diesem dazu antun. Da ist jeder Suizid-Gefährdete ein Egoist und zusehr mit seinen eigenen Problemen beschäftig, um sich auch noch um die der anderen zu kümmern.
Wer Suizid-Gefährdete und Selbstmörder als feige darstellt, weigert sich, sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzten und schiebt die Verantwortung wieder an das Opfer (!) zurück!
Mh, übrigens, ein schönes Beispiel dafür, in was für eine katastrophale Geisteshaltung solche (dummen) Urteile wie "Feige" meiner Meinung nach führen:
Vor meinen Augen ist vor 2 Jahren ein Mann in Düsseldorf vor die U-Bahn gesprungen. Es ist ihm relativ wenig passiert, weil er wohl zufrüh und zu weit sprang und der Bahnfahrer erstklassig reagiert hat. Und hinter mir stand ein Mann, der simpel sagte:
"So ein Arschloch, jetzt komm' ich zu spät zur Arbeit."
Ein beherztes "Halt's Maul, Du Penner, sonst vergeß ich mich!" meinerseits wurde von einigen Passanten mit zustimmung bedacht, andere sahen mich (!!!) entsetzt an, wie ich sowas sagen könnte!
Ach, Callista, übrigens:
Man stiehlt sich einfach aus dem Leben, ohne wirklich gekämpft zu haben.
Man kann immer kämpfen, daß stimmt, aber es wie im Sport und wie im Krieg. Man kann einen Kampf auf verlieren.
Ist, als Metapher, ein Fußballer, der kämpft und doch verliert, feige?
Ist es ein Soldat, der verzweifelt für seine Idee kämpft und verliert, feige?
Wohl nicht.
Also hört alle bitte auf, Menschen, die mit sich selbst um ihr Leben kämpfen und dann verlieren als feige zu bezeichnen!!!!