Tagespolitik allgemein

Hast du etwa nicht mitbekommen, dass der Brexit längst vollzogen wurde, ohne dass er gar nicht mehr zur rechten Zeit halb durch Verschieben auf einen unbestimmten Zeitpunkt in die Zukunft verlegt werden konnte? Und zwar ein bisschen plötzlich!

Er ist eben noch nicht vollzogen.
GB muß doch sogar noch an der Wahl zum EU-Parlament teilnehmen.
 
Er ist eben noch nicht vollzogen.
GB muß doch sogar noch an der Wahl zum EU-Parlament teilnehmen.

So sehr ich den Brexit bedaure, man hätte die Briten schon am 29. März ziehen lassen sollen.

Die Opposition im Land und die Remainer hatten drei Jahre Zeit ein neues Votum anzustreben, das hat man nicht hinbekommen und auch eine reine ja/nein Frage wäre nicht zielführende gewesen. (Man hätte Fragen sollen welchen Brexit man sich vorstellt, z.B. "Norwegen"-Modell, No-Deal etc.). Das sich Wähler von falschen Versprechungen verleiten lassen, ist nicht schön aber gehört auch dazu.

Allerdings gebe ich dir vollkommen recht, dass die Reaktionen hier immer davon abhängen wer wo etwas fordert.
 
Und wenn die EU das nicht mitgemacht hätte?^^

Hätten die Briten das 2018 hinbekommen, hätte die EU da auch erstmal wenig machen können außer zu signalisieren: diesen Weg gehen wir mit. Durch die Nennung von Alternativen wäre sich manch ein Brite vielleicht bewusst geworden, dass es keine einfache leave oder remain Frage war (und ist). Und vielleicht auch, dass man in einer globalisierten Welt in der viel, sehr viel verwoben ist nicht einfach die Uhr um 150 Jahre zurück stellen kann.

Auf der anderen Seite bin ich als Brexit-Gegner unglücklich über die Fristverlängerung: man läuft Gefahr sich zusätzliche Elemente ins Parlament zu holen, die keinerlei Interesse an der EU haben und damit die Möglichkeit haben von innen zu blockieren (noch mehr als das die Briten ohnehin schon gemacht haben).

Viele Bereiche der EU gehören reformiert, wenn man aber weiterhin ein global Player bleiben möchte, geht das nicht mit der Kleinstaatlichkeit die manche propagieren. Über letzteres freuen sich Putin, Bannon, Trump und Co.




Ich bin gespannt wie es mit dem Brexit weiter geht, befürchte aber, dass die Briten die Verlängerung nicht nutzen werden und es eine Never Ending Story wird. Für EU-Gegner optimal, denn konstruktiv arbeiten lässt sich mit dem Schwebezustand nicht.
 
Im Falle des Brexit fordern sie aber eben genau dies.
Das war zum einem ein nicht bindendes Referendum, und zum anderen sind seither drei Jahre vergangen und der Prozess hat sich als schwieriger herausgestellt als erwartet und man weiß nun viel mehr darüber und kann nun dessen Bedeutung besser verstehen. Außerdem ist es eine Forderung des eigenen Volkes, mit Märschen, Petitionen und Streiks die Millionen umfassen, und nicht einfach von oben herab von einem Despoten bestimmt.
 
Er ist eben noch nicht vollzogen.
GB muß doch sogar noch an der Wahl zum EU-Parlament teilnehmen.

Das war ein kläglicher Anflug von Humor meinerseits. ;)

Im Ernst: Mit jedem weiteren Tag sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass da jemals der Austritt vollzogen wird. Die Kommunalwahlen da drüben haben jetzt nochmal zusätzlich Öl ins Feuer gegossen und May hat vergeblich versucht, eine demokratische Abstimmung "passend zu machen" und das sogar drei zweieinhalb Mal. Das musste also gar nicht gefordert werden, sondern die Regierung selbst hat ein äußerst seltsames Demokratieverständnis an den Tag gelegt, bis der Vorsitzende des Unterhauses sogar substantielle Änderungen vor der dritten Abstimmung über das Austrittsabkommen durchgedrückt hat.
 
Das war ein kläglicher Anflug von Humor meinerseits. ;)

Okay,nix für ungut :D

Im Ernst: Mit jedem weiteren Tag sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass da jemals der Austritt vollzogen wird. Die Kommunalwahlen da drüben haben jetzt nochmal zusätzlich Öl ins Feuer gegossen und May hat vergeblich versucht, eine demokratische Abstimmung "passend zu machen" und das sogar drei zweieinhalb Mal. Das musste also gar nicht gefordert werden, sondern die Regierung selbst hat ein äußerst seltsames Demokratieverständnis an den Tag gelegt, bis der Vorsitzende des Unterhauses sogar substantielle Änderungen vor der dritten Abstimmung über das Austrittsabkommen durchgedrückt hat.


Man kann ja von der Iron Lady halten was man will. Aber den Zinober hätte es bei der nicht gegeben. Der hätte es ein paar Ohrfeigen gehagelt.:D

Das war zum einem ein nicht bindendes Referendum, und zum anderen sind seither drei Jahre vergangen und der Prozess hat sich als schwieriger herausgestellt als erwartet und man weiß nun viel mehr darüber und kann nun dessen Bedeutung besser verstehen. Außerdem ist es eine Forderung des eigenen Volkes, mit Märschen, Petitionen und Streiks die Millionen umfassen, und nicht einfach von oben herab von einem Despoten bestimmt.

Ist ja alles richtig.
Aber trotzdem ist das hier nun einmal eine innere Angelegenheit eines souverainen Staates. Der ausserdem nicht Mitglied der EU ist.
Und da hat die EU nun einmal nichts zu hupen,nichts zu fordern und nichts zu verlangen.
 
Man kann ja von der Iron Lady halten was man will. Aber den Zinober hätte es bei der nicht gegeben. Der hätte es ein paar Ohrfeigen gehagelt.:D

Ich bin mir nicht sicher was das Ziel von May ist, ob sie überhaupt eines hat. Man muss ihr lassen, dass sie die Eier gehabt hat und sich an die Spitze einer Regierung gestellt hat, die schon damals heillos zerstritten war um etwas umzusetzen, bei dem sich die Hardliner schon nicht einigen konnten (können sie heute immer noch nicht).

Irgendwie habe ich das Gefühl sie will es einfach aussitzen bis sich einen entnervte Mehrheit für "wir lassen es sein" finden.

Ist ja alles richtig.
Aber trotzdem ist das hier nun einmal eine innere Angelegenheit eines souverainen Staates. Der ausserdem nicht Mitglied der EU ist.
Und da hat die EU nun einmal nichts zu hupen,nichts zu fordern und nichts zu verlangen.

Wenn die EU eine einheitliche Linie hat, darf sie diese ruhig vertreten und gerade wenn man mit einem Staat zusammen arbeitet, bzw. der in den letzten Jahrzehnten mal mehr mal weniger in Richtung EU strebt, dann darf man sich auch dazu äußern.
 
Wenn die EU eine einheitliche Linie hat, darf sie diese ruhig vertreten und gerade wenn man mit einem Staat zusammen arbeitet, bzw. der in den letzten Jahrzehnten mal mehr mal weniger in Richtung EU strebt, dann darf man sich auch dazu äußern.

Das ist soweit in Ordung.Äussern darf sie sich sehr wohl.

Man wirft mir immer wieder vor(und ich betone ausdrücklich das dieser Vorwurf berechtigt ist) das ich zu sehr an der Formalie hänge.
Wennh hier eine internationale Körperschaft etwas zu fordern hat dann ist es der Europarat. Denn da ist die Türkei Mitglied. Und bin ich Mitglied,dann habe ich mich an die Regeln zu halten.
Deshalb verurteile ich auch die osteuropäischen Staaten die in der EU sind aber sich an der Flüchtlingspolitik der EU nicht beteiligen wollen. Ich verstehe diese Staaten sehr gut und ich bin ein bekennender Gegner der der Flüchtlingspolitik der EU. Aber entweder die Regeln gelten für alle oder wir lassen es. Die Mitgliedschaft in der EU ist eine Selbstverpflichtung. Wenn es einem Staat nicht passt-Da ist die Tür.
Jetzt meine Frage(selbst ich weiß nicht alles) : Ist die EU als Köperschaft Mitglied im Europarat ? Ich meine als Organisation nicht die Einzelstaaten.
Ist sie es,dann nehme ich meine Worte zurück. Dann ist sie auch berechtigt Forderungen zu stellen.
 
Ist die EU als Köperschaft Mitglied im Europarat ? Ich meine als Organisation nicht die Einzelstaaten.
Ist sie es,dann nehme ich meine Worte zurück. Dann ist sie auch berechtigt Forderungen zu stellen.

Ist sie nicht, allerdings ist die Türkei eng verbunden mit der EU bzw. offfiziell auch noch Beitrittskandidat. Natürlich wird die Türkei so schnell kein Mitglied, aber formal ist damit der Anspruch verbunden, dass sich die Türkei an bestimmte demokratische Grundregeln hält.
Darüber hinaus ist die Türkei noch Mitglied in anderen Organisation, die eigentlich demokrstische Verhältnisse einfordern.
 
Ich bin gespannt wie es mit dem Brexit weiter geht, befürchte aber, dass die Briten die Verlängerung nicht nutzen werden und es eine Never Ending Story wird. Für EU-Gegner optimal, denn konstruktiv arbeiten lässt sich mit dem Schwebezustand nicht.

Als ob der Verein in den letzten Jahren was konstruktives auf die Beine gestellt hätte. Sorry, am so gern es auch viele so sehen möchten, aber am BREXIT sind weder die Brexiters, noch die Rechtspopulisten allein schuld. Wenn ich mir die arroganten Schnösel ala Juncker, Asselborn und Co anschaue, dann wundert es mich nicht, dass die Menschen teilweise EU-verdrossen sind. Hier werden doch nur noch die Interessen der Konzerne vertreten und schon lange wird an den Bürgern vorbei regiert.
 
Sorry, am so gern es auch viele so sehen möchten, aber am BREXIT sind weder die Brexiters, noch die Rechtspopulisten allein schuld.

Richtig, auch deren Wähler.

Wenn ich mir die arroganten Schnösel ala Juncker, Asselborn und Co anschaue, dann wundert es mich nicht, dass die Menschen teilweise EU-verdrossen sind.

Asselborn ist luxemburgischer Außenminister und wenn du mich fragst einer der besseren. Was hat er getan, dass du ihn jetzt so titulierst?
Selbst Juncker hat mehr Selbstreflektion gezeigt, als es die Brexiteers und besonders Nigel Farage je könnten.

Hier werden doch nur noch die Interessen der Konzerne vertreten und schon lange wird an den Bürgern vorbei regiert.

Nenn mir ohne zu googlen 5 Beispiele.
 
Richtig, auch deren Wähler.



Asselborn ist luxemburgischer Außenminister und wenn du mich fragst einer der besseren. Was hat er getan, dass du ihn jetzt so titulierst?
Selbst Juncker hat mehr Selbstreflektion gezeigt, als es die Brexiteers und besonders Nigel Farage je könnten.



Nenn mir ohne zu googlen 5 Beispiele.

Die EU ist am Brexit wohl schuldlos... Ich sehe in dem wandelnden Alkoholiker Juncker. einen arroganten Schnösel. Warum? Ich mag mich an ein Interview erinnern, wo er gemeint hat, dass der EU-Durchschnittsbürger zu dumm ist, um die Komplexität der Politik zu begreifen. Stimmt vielleicht sogar, aber so spricht man nicht über die Leute, die einem den Sold zahlen.

Ich erinnere nur an die Energiesparlampen... Als man konventionelle Glühbirnen verbieten wollte, und diesen Dreck forciert hat. M.E. wollte man dem Philips-Konzern noch mehr Geld reinscheffeln. Auch bringt es dieser Verein nicht zu Stande, dass es Steueroasen für die Riesenkonzerne, wie Mc Donalds, Starbucks usw gibt, wie im Land deines hochgelobten Asselborn Luxemburg gibt.
 
Wenn nebenbei weniger Strom verbraucht wird und weniger Schadstoffe anfallen, dann ist das doch eine Win-Win-Situation.

Normalerweise schon. Nur dass diese Energiesparlampen der größte Müll waren. Wer sich die Hinweise auf den Verpackungen durchgelesen hat, der musste feststellen, wie giftig die Teile im Falle des Zerbrechens waren. Gehalten haben sie ohnehin nicht lang. Ich habe immer LEDs als Alternative bevorzugt.
 
LEDs sind besser, keine Frage. Die Giftstoffe die Austreten können beim Zerbrechen der Lampe, sind auch das einzige Argument gegen die Energiesparlampe. Was Effizienz und Lebensdauer angeht, sind sie den Glühbirnen jedenfalls eindeutig voraus. Übrigens gelangt durch die Kohleverstromung mehr Quecksilber in die Umwelt, als durch die Herstellung von Energiesparlampen.
 
Stichwort Müll: https://reset.org/blog/eu-plastikverbot-–-was-bringt-das-wirklich-01032019

Stichwort Roaming: https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/internet-telecoms/mobile-roaming-costs/index_de.htm

Das sind alleine zwei Regelungen, die den Konzernen mal so überhaupt gar nicht passen dürften und auch ganz sicher nicht zum Nachteil der Menschen sind.

Aber so ist das eben mit der Durchsetzung von Standards: Man muss gelegentlich Gewohnheiten aufgeben und bei diesen beiden Fällen war die Gewohnheit eben skrupellose Geschäftemacherei, die in dieser Weise nur deswegen möglich war, weil Gesetze an der Landesgrenze endeten.
 
Die EU ist am Brexit wohl schuldlos...

Stimmt. Meiner Meinung nach hätte man schon bei Thatcher die Reißleine ziehen müssen. So viel Ungleichbehandlung durch immer neue Extrawürste, die denen gestattet wurden, kann man einfach nicht nachvollziehen.

Vor der Brexit-Abstimmung gestand man den Briten sogar zu, dass sie Voll-Mitglied ohne neue Verpflichtungen hätten werden können, wenn das Votum gegen den Brexit ausfiele.

Grüße,
Aiden
 
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