Tagespolitik allgemein

Wenn es keine Anzeichen gibt, dass einer seiner Freunde oder dessen Umfeld infiziert ist, würde ich sagen nein.
Berücksichtigst du bei diesem Ratschlag die Problematik, dass bei vielen die Krankheit milde verläuft und die Inkubationszeit bis zu 2 Wochen völlig symptomfrei sein kann, in der man jedoch andere infiziert? Das macht nämlich den Denkansatz "es gibt keine Anzeichen" leider vollkommen wertlos. Wenn es dir heute gut geht, ist das Einzige, was du daraus schließen kannst, dass du das Corona-Virus vor 15 Tagen noch nicht gehabt hast. Mehr nicht. Da finde ich die Entschlossenheit, sich nicht "einsperren" zu lassen, was lediglich ein wenig Disziplin und Opferbereitschaft erfordern würde, ziemlich ignorant, egoistisch und auch allen Virologen und Experten gegenüber, die selber noch bei der Erforschung des Virus mit sovielen unbekannten Variablen zu kämpfen haben, überaus anmaßend. Im Grunde stellst du dein Urteil damit über das von Experten, die zur Vorsicht raten, weil sie die Gefahr noch nicht treffend einschätzen können. Was gibt dir das Privileg, es besser zu wissen?
 
Was gibt dir das Privileg, es besser zu wissen?

Niemand. Ich habe Jedihammer nur meine Ansicht zu dem Thema gesagt. Wenn du die Disziplin hast, deine sozialen Kontakte bis auf weiteres aufzugeben, dann Hut ab. Ich weiß nur, dass sowohl meine Schwester (Einzelhandel), mein Bruder (KFZ Mechatroniker) und ich als Selbstständiger mit einem etwas größeren finanziellen Risiko nicht einfach daheim bleiben können. Genauso wie bei mir sieht es mit meinem Vater (Rechtsanwalt selbstständig) aus. Wir alle treffen jeden Tag auf unzählige Menschen. Das ist kein Egoismus und keine Ignoranz, sondern notwendig. Ob ich nebenbei noch 3 Freunde oder Freundinnen ab und zu treffe (und obendrein Vorsicht walten lasse und hygienisch äußerst penibel bin) macht da aus meiner Sicht auch keinen großen Unterschied.
 
Wenn es keine Anzeichen gibt, dass einer seiner Freunde oder dessen Umfeld infiziert ist, würde ich sagen nein.

Du hast nicht verstanden wie der Virus vorgeht, oder ?

Jedihammer und seine Familie gehören anscheinend zur Risikogruppe , ein Mensch ohne Vorerkrankung kann andere Menschen trotzdem anstecken selbst wenn der oder diejenige keine Symptome zeigt und das ist dann sehr schlecht für diejenigen die zur benannten Risikogruppe gehören.
 
Ich weiß nur, dass sowohl meine Schwester (Einzelhandel), mein Bruder (KFZ Mechatroniker) und ich als Selbstständiger mit einem etwas größeren finanziellen Risiko nicht einfach daheim bleiben können. Genauso wie bei mir sieht es mit meinem Vater (Rechtsanwalt selbstständig) aus. Wir alle treffen jeden Tag auf unzählige Menschen.

Das hat sich ja bald auch erledigt, wie's scheint.
 
@Minza so sieht's aus. Schlecht für mich, aber die letzten Tage bin ich mit einem unguten Gefühl zur Arbeit gegangen. Bin nicht ganz fit und die Leute halten keinen Abstand.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
 
Niemand. Ich habe Jedihammer nur meine Ansicht zu dem Thema gesagt. Wenn du die Disziplin hast, deine sozialen Kontakte bis auf weiteres aufzugeben, dann Hut ab. Ich weiß nur, dass sowohl meine Schwester (Einzelhandel), mein Bruder (KFZ Mechatroniker) und ich als Selbstständiger mit einem etwas größeren finanziellen Risiko nicht einfach daheim bleiben können. Genauso wie bei mir sieht es mit meinem Vater (Rechtsanwalt selbstständig) aus. Wir alle treffen jeden Tag auf unzählige Menschen. Das ist kein Egoismus und keine Ignoranz, sondern notwendig. Ob ich nebenbei noch 3 Freunde oder Freundinnen ab und zu treffe (und obendrein Vorsicht walten lasse und hygienisch äußerst penibel bin) macht da aus meiner Sicht auch keinen großen Unterschied.
Ich bin ebenfalls beruflich weiter im Einsatz. Das sehe ich als Notwendigkeit. Dass ich mich gerade jetzt mit meinen Freunden treffen muss, die ich sonst eh immer sehen kann und trotzdem nicht ständig sehe, dagegen nicht. Man kann auch mal ein, zwei Wochen mit Whatsapp, Skype und Mario Kart Online überbrücken. Wenn du die 3 Freunde als keinen großen Unterschied siehst, jemand hat ein paar Seiten zuvor eine schöne Übersicht gepostet, wie es sich mit dem exponentiellen Wachstum verhalten kann. So werden aus unter 40 Infizierten, wenn es jeder an 3 Menschen weiter gibt (also die Anzahl an Leuten, die du weiter zu treffen nicht schlimm findest), über 50 Millionen Menschen – in weniger als zwei Wochen. Das ist also in meinen Augen so, als würdest du fragen, was schon ein kleiner Schneeball anrichten soll, der friedlich die Skipiste hinunterkullert.
 
Weiß nicht, zumindest im Lebensmittel-Einzelhandel sehe ich schwarz für einen Shutdown.

Der Lebensmittel-Einzelhandel wird in Form von Supermärkten nie zugemacht, da hast du Recht. Die werden hier am Mittwoch sogar Extraschichten schieben. Die sind systemrelevant und werden somit auch von uns in der Betreuung unterstützt.
Aber für KFZ Mechatroniker und Anwalt sieht die Sache da etwas anders aus...
 
Der Lebensmittel-Einzelhandel wird in Form von Supermärkten nie zugemacht, da hast du Recht. Die werden hier am Mittwoch sogar Extraschichten schieben. Die sind systemrelevant und werden somit auch von uns in der Betreuung unterstützt.
Aber für KFZ Mechatroniker und Anwalt sieht die Sache da etwas anders aus...

Jo, meine Schwester muss Sonntags auch rein und bis 22 Uhr arbeiten. Ob an allen Tagen oder ob nur an bestimmten weiß ich aber auch nicht aktuell.

@Alzbeta : Da hast du vollkommen recht. Bei uns in der Kleinstadt geht es bisher, aber was ich so an Videos von woanders sehe, ist absolut krank.

Z.B hier oder hier
 
So langsam frage ich mich, ob man das Konzept von wegen "Mensch als Krone der Schöpfung" nicht grundlegend überdenken sollte:

https://www.tagesschau.de/inland/corona-partys-101.html

:facep:
Da muss man sich nicht wundern, wenn die Behörden dann halt Schließungen von oben her anordnen, wenn Apelle an Vernunft und Solidarität bei einigen anscheinend vergebens sind.

C.

Wenn sich alle von Anfang an umsichtiger verhalten hätten, wäre wohl ein Lock down nicht notwendig.

Ich wurde erst mal zwangsgehomeofficed. Wir teilen uns so auf, dass möglichst wenige vor Ort sein müssen. Daher werde ich wenn ich hin muss, auf die späten Abendstunden ausweichen, wenn nur noch die Schicht da ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, meine Schwester muss Sonntags auch rein und bis 22 Uhr arbeiten. An welchen Tagen genau oder ob nur an bestimmten weiß ich aber auch nicht aktuell.

Hier in Bayern isses Montag bis Samstag bis 22oo und Sonntag bis 18oo... wie deine Schwester dann Schicht hat ist natürlich ne andere Sache. Und ich bin Menschen wie deiner Schwester da auch unendlich dankbar, dass sie das System mit aufrecht erhalten. Hoffentlich führt die Sache dann zumindest dazu, dass ihr Job nach der Krise auch mal richtig anerkannt wird.
 
Ich finde es etwas bedenklich, dass jetzt auch Psychotherapie-Praxen schließen. Sind Seelsorger nicht ein ebenso wichtiger Teil für die medizinische Versorgung?
 
Ich finde es etwas bedenklich, dass jetzt auch Psychotherapie-Praxen schließen. Sind Seelsorger nicht ein ebenso wichtiger Teil für die medizinische Versorgung?

Wir haben am WE den ersten Konfirmations-Gottesdienst. Wenn er nicht abgesagt wird, sage ich ihn ab. Ich vermeide nicht jeden sozialen Kontakt um dann in der Kirche mit Hunderten eingepfercht zu sein.
 
Eine Kassiererin meinte, ihr Urlaub wäre gestrichen worden. Das ist so verrückt alles! Mir werden gerade die Stunden massiv gekürzt und andere arbeiten bis zum Umfallen.
 
@Raven Montclair

Naja... Psychotherapie ist auch etwas essentieller und akuter als ein (man verziehe mir) doofer Ritus in nem Tempel.

@Alzbeta

einfache Abhilfe: gerade sucht der Einzelhandel händeringend Aushilfen für genau DIESEN Fall. Also in den gekürzten Stunden los und die da unterstützen und allen ist geholfen.
Bei uns haben drei Leute ihren Urlaub abgesagt, um helfen zu können. Da musste nichtmal was gestrichen werden.
 
Hier in Bayern isses Montag bis Samstag bis 22oo und Sonntag bis 18oo... wie deine Schwester dann Schicht hat ist natürlich ne andere Sache. Und ich bin Menschen wie deiner Schwester da auch unendlich dankbar, dass sie das System mit aufrecht erhalten. Hoffentlich führt die Sache dann zumindest dazu, dass ihr Job nach der Krise auch mal richtig anerkannt wird.

Da geht es mir genauso. Sie und ihre Kollegen gehören echt zur letzten Résistance und müssen ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um die Versorgung der Allgemeinheit aufrechtzuerhalten.
 
Naja... Psychotherapie ist auch etwas essentieller und akuter als ein (man verziehe mir) doofer Ritus in nem Tempel.
Gerade jetzt in der Zeit, wo viele Menschen verunsichert sind und die Gefahr droht, dass Menschen durch die Maßnahmen vereinsamen. Klar, Telefonseelsorge gibt's immer noch. Dennoch..doofes Gefühl. Mal gucken was das mit den Selbstmordraten macht?
 
Ich finde es etwas bedenklich, dass jetzt auch Psychotherapie-Praxen schließen. Sind Seelsorger nicht ein ebenso wichtiger Teil für die medizinische Versorgung?

Soweit ich weiß werden auch ambulante Dienste gestrichen, Familienhilfe....das wird nicht nur finanziell noch Jahre an unserer Gesellschaft zehren.

Es gibt ja nicht nur intakte Familien, wo zb die Kinder super betreut werden. Ganz viele hocken jetzt nur noch in der Wohnung herum, die Eltern schlafen oder schreien rum....und die Familienhilfe und die Schule als Rettungsanker brechen weg.
 
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