Tagespolitik allgemein

Bei Rheinmetall, Airbus Defence, KMW Nexter und HK finden am Montag angeblich spontane Betriebsfeiern statt.

Spaß bei Seite: Das ist für die Verteidigung des Landes eine absolute Zäsur und wäre in dieser Form wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen, hätte man nicht über Jahre Jahrzehnte so einen schlechten Job gemacht. So viel Geld muss die BW erstmal (kurzfristig!) ausgeben können ...wenn sie jetzt nicht spontan 100 F-35 kaufen und die Fließbänder der Rüstungsindustrie ab Montag heiß laufen, wird das 2022 eine sportliche Hausnummer.

Vielleicht gibt es dann bald deutsche Flugzeugträger in der Nordsee.
 
Das ist eigentlich auch meine Überzeugung.
Die Frage ist nur, welchen Preis ist er bereit zu zahlen.
Wann ist der Zeitpunkt erreicht wo er gar nicht mehr anders kann als zur Not die Ukraine in ein komplettes Trümmerfeld zu verwandeln.
Was Kiew angeht, so hoffe ich das die Stadt schnell fällt. Nicht weil ich Russland den Sieg wünsche, sondern weil ich nicht wünsche das diese wunderbare Stadt zerstört wird. Bei aller Wertschätzung die ich gegenüber dem Mut und dem Kampfeswillen der ukrainischen Streitkräfte und dem ukrainischen Volk empfinde , ich hoffe das an auf beiden Seiten es nicht zum Äußerten treibt.
Vorallem weil gerade Putin immer so sehr auf das ihm heilige Russentum hinweist.
Kiew ist jedem nationalen Russen heilig.
Kiew ist der Geburtsort des Russentums auf Erden. Ich hoffe man berücksichtigt das auch in der militärischen Führung Moskaus.

Ich muss dir leider widersprechen.
Die Ukrainer können es sich nicht leisten Kiew zu verlieren.
Auch mir ist die historische Bedeutung dieser wunderschönen Stadt klar, aber wenn sie Kiew verlieren ist es ein moralischer Rückschlag der den Streitkräften das Genick brechen könnte.
Egal wie, sie müssen Kiew halten.


Vielleicht gibt es dann bald deutsche Flugzeugträger in der Nordsee.

Na ja einer liegt ja schon in der Nordsee.

Aber im ernst: Ich bin 39 Jahre alt, als ich 1982 geboren wurde war der kalte Krieg noch kalt und ein paar Jahre später brach die Sowjetunion zusammen. Ich hätte in meinem Leben nicht damit gerechnet einen solchen Krieg in Europa zu erlebem, geschweige denn Russland wieder als Feind wahrnehmen zu müssen.

So pazifistisch ich bin, pazifismus bringt dir nichts wenn du einen größenwahnsinnigen Diktator auf der anderen Seite hast.
Mir wärs lieb wir würden die 100 Milliarden in die Kultur, das Sozialsystem, Renten und Schule stecken, das wir diese 2% mehr für die Bundeswehr für das Sozialsystem fest ins Grundgesetz schreiben, aber die Zeit gibt das nicht mehr her.

Leider.
 
Ich muss dir leider widersprechen.
Die Ukrainer können es sich nicht leisten Kiew zu verlieren.
Auch mir ist die historische Bedeutung dieser wunderschönen Stadt klar, aber wenn sie Kiew verlieren ist es ein moralischer Rückschlag der den Streitkräften das Genick brechen könnte.
Egal wie, sie müssen Kiew halten.

Aus militärischer und politischer Sicht verstehe ich Dich durchaus.
 
Aus militärischer und politischer Sicht verstehe ich Dich durchaus.

Es ist so ne fiese Sache.
Meine Liebe zur Geschichte, zu geschichtsträchtigen Bauwerken die es nicht verdient haben in Schutt und Asche gelegt zu werden steht einfach ein eiskalter Gedanke bzw. eine eiskalte Frage gegenüber: Wo hört Putin auf wenn er diesen Krieg gewinnt?
Es würde ihn ermutigen weiterzugehen, seine Worte vom Russischen Reich in seinen historischen Grenzen wahr zu machen.
Und wir beide wissen wo das alte Zarenreich seine Grenzen hatte (Ich frage mich ob er in seinen Gedanken soweit ging und sich fragte ob wir einer neuen Teilung von Polen zustimmen würden, Preußen wieder nehmen würden. Zutrauen tue ich ihm halt alles).
Deswegen muss er verlieren, er muss einen so hohen Preis zahlen das er nie wieder auf die Idee kommt einen Krieg anzufangen. Nicht mit der Ukraine, nicht mit seinen baltischen Nachbarn und erst nicht mit der NATO.
 
Kann ich nicht nachvollziehen.
Offensiv und offen klare Stellung bezogen, genau wie man Putin jetzt gegenüber treten muss. Alles richtig gemacht.
Habe ja auch nicht gesagt, dass ich es für falsch unter den aktuellen Umständen halte, nur dass mir bei dieser Entscheidung an sich recht unwohl ist. Weniger wegen der Außenpolitik sondern eher wie sich unsere Gesellschaft auch in nächster Zeit wandeln könnte.
 
Habe ja auch nicht gesagt, dass ich es für falsch unter den aktuellen Umständen halte, nur dass mir bei dieser Entscheidung an sich recht unwohl ist. Weniger wegen der Außenpolitik sondern eher wie sich unsere Gesellschaft auch in nächster Zeit wandeln könnte.
Das teile ich wiederum, gerade in Bezug zum zukünftigen Umgang mit russischen Mitbürgern. Danke für die Erklärung.
 
100 Milliarden klingt natürlich gut, aber irgendwie sind mir das noch zu wenige Details. Und das Scholz im selben Zug dann die Kiste mit der Tornado-Nachfolge wieder aufmacht, zeigt halt das eigentliche Problem. Bei der Beschaffung mischen sich zu viele Leute ein, die sich nicht einmischen sollten, Beschlüsse des Vorgängerkabinetts werden nicht umgesetzt, sondern revidiert und ich lese vor allem immer noch kein klares Bekenntnis zur Beschaffung von bewaffneten Drohnen.
 
sondern revidiert und ich lese vor allem immer noch kein klares Bekenntnis zur Beschaffung von bewaffneten Drohnen.

Die Beschaffung bewaffneter Heron-Drohnen hat er ausdrücklich genannt, das war sicher kein Zu- oder Unfall. Für mich klang das so, als hätte die SPD endlich einen Hacken drangemacht. We will see ...

Nach Nennung der Summe dachte ich mir aber auch, dass das ziemlich schnell ging und da wird auch eine gehörige Portion Aktionismus/Show dazugehören. Scholz blieb nach der Außendarstellung des Regierung in den letzten Tagen aus meiner Sicht aber fast keine Wahl mehr, als eine große Bombe platzen zu lassen. Aussagen a la "Wir prüfen, ob wir den Etat erhöhen können, sind aber optimistisch" wären in meinen Augen fatal gewesen und auch genauso eingeordnet worden.

Es war seine Chance auf den großen Moment und die hat er mit beiden Händen fest ergriffen. Ich hoffe jedenfalls, dass am Ende nicht nur Geld ausgegeben, sondern die Strukturen bis ins Mark hinterfragt werden.

Die Frage ist nur, welchen Preis ist er bereit zu zahlen.
Wann ist der Zeitpunkt erreicht wo er gar nicht mehr anders kann als zur Not die Ukraine in ein komplettes Trümmerfeld zu verwandeln.
Was Kiew angeht, so hoffe ich das die Stadt schnell fällt. Nicht weil ich Russland den Sieg wünsche, sondern weil ich nicht wünsche das diese wunderbare Stadt zerstört wird. Bei aller Wertschätzung die ich gegenüber dem Mut und dem Kampfeswillen der ukrainischen Streitkräfte und dem ukrainischen Volk empfinde , ich hoffe das an auf beiden Seiten es nicht zum Äußerten treibt.

Gegenüber den ersten Schlägen am Donnerstag sieht man mittlerweile immer mehr zerstörte Zivilgebäude, das ist sicher ein Zeichen der zunehmenden Frustration auf Seiten der Russen. Da die Ukrainer sie offenbar in Häuser- bzw. Straßenkämpfe verwickeln, bleibt ihnen aus ihrer einsatztaktischen Sicht gar nicht so viel anderes übrig und sie nehmen den Tod der Zivilisten dafür in Kauf.

Es gibt noch unbestätigte Gerüchte über den Einsatz belarussischer Spezialkräfte in der Ukraine und es wird wiederholt aufgegriffen, dass am Montag Kyiv um jeden Preis erobert werden soll. Unabhängig bestätigen lässt sich das nicht, aber es wird sicher noch sehr viel ungemütlicher. Die ukrainischen Streitkräfte ziehen ihre Truppen sicher nicht umsonst in der Hauptstadt zusammen.

Na ja einer liegt ja schon in der Nordsee.

Die Elsflether Werft hätte uns sicher ein gutes Angebot zur Bergung und Instandsetzung gemacht:crazy.

Aber im ernst: Ich bin 39 Jahre alt, als ich 1982 geboren wurde war der kalte Krieg noch kalt und ein paar Jahre später brach die Sowjetunion zusammen. Ich hätte in meinem Leben nicht damit gerechnet einen solchen Krieg in Europa zu erlebem, geschweige denn Russland wieder als Feind wahrnehmen zu müssen.

So pazifistisch ich bin, pazifismus bringt dir nichts wenn du einen größenwahnsinnigen Diktator auf der anderen Seite hast.
Mir wärs lieb wir würden die 100 Milliarden in die Kultur, das Sozialsystem, Renten und Schule stecken, das wir diese 2% mehr für die Bundeswehr für das Sozialsystem fest ins Grundgesetz schreiben, aber die Zeit gibt das nicht mehr her.

Leider.

Als ich geschlüpft bin, war das Thema zwar schon durch, aber für Pazifismus hat es nie gereicht. Unsere Spezies hat mir trotz der vielen Wunder nie einen belastbaren Anhaltspunkt dafür gegeben.

Bzw. keine Sorge, die Bundesrepublik gibt deutlich mehr als 2% für Soziales aus^^.

Ich sehe das aber auch gar nicht als Widerspruch. Mann kann und muss in einer funktionierenden Demokratie einen breit aufgestellten, effektiven und damit an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Sozialstaat erhalten und trotzdem genug Knarren im Schrank haben.
 
Die Elsflether Werft hätte uns sicher ein gutes Angebot zur Bergung und Instandsetzung gemacht:crazy.

Na ja selbst wenn sie ihn in Standsetzen, unsere Bundeswehr ist zwar veraltet, aber ich glaub leicht moderner als Stukas ist sie dann doch.

Als ich geschlüpft bin, war das Thema zwar schon durch, aber für Pazifismus hat es nie gereicht. Unsere Spezies hat mir trotz der vielen Wunder nie einen belastbaren Anhaltspunkt dafür gegeben.

Bzw. keine Sorge, die Bundesrepublik gibt deutlich mehr als 2% für Soziales aus^^.

Ich sehe das aber auch gar nicht als Widerspruch. Mann kann und muss in einer funktionierenden Demokratie einen breit aufgestellten, effektiven und damit an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Sozialstaat erhalten und trotzdem genug Knarren im Schrank haben.

Wir werden diese Knarren auch im Schrank haben müssen. (Schöne Forumlierung im übrigen :))
Ich weiß das wir mehr als 2% fürs Soziale ausgeben, mir wärs nur lieber wenn wir die 2% und diese 100 Milliarden auf das Soziale und nicht auf die Bundeswehr draufsetzen könnten.

Als ich angefangen hab mich für Geschichte zu interessieren war für mich relativ schnell klar das Krieg immer ein schrecken ist der unendliches Leid verursacht.
Wir beide hatten ja den Luxus in einer friedlichen Welt aufzuwachsen, in der die Dipolmatie einen starken Stellenwert hatte.
Kriege - bis auf die im Balkan der 90ziger Jahre - war weit weg.
Und selbst die Kriege die im Irak, in Afgahanisten usw weiter geführt wurden haben, zumindest bei mir - nicht den Eindruck hinterlassen als ob es sich dort um große Schlachten handelt wie ich sie aus den Geschichtsbüchern kenne.
Das hat sich mit der Ukraine geändert.

Das ist ein Krieg wie man ihn aus dem Geschichtsbuch kennt, und so leid es mir um meinen Pazifismus tut. Er muss hier und jetzt sein Ende finden.
Ja wir brauchen dieses Geld für die Bundeswehr, ja wir müssen diese Waffen liefern und Putin ganz klar zeigen: bishier her und nicht weiter.
Das ist die einzige Sprache die er noch versteht.

P.s.: ich schau grad die Bundestagsdebatte.
Könnte bitte irgendwer dieser 5. kolonne von Putinfreunden und potentiellen Spionen von Putin in der AfD mal einer aufs Maul hauen?
Das Pack geht mir so aufn Sack.
 
Ich denke mal diese 100 Milliarden werden wie so oft nicht auf einen Schlag kommen^^ Viel eher über 2 oder 3 Jahre verteilt oder so ähnlich. Es klingt zwar erstmal gut, wird aber dann doch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.

Zum Flugzeugträgerthema: JH wird sich da vielleicht erinnern, aber wir haben vor einigen Jahren im Militärgeschichte-Thread schon mal darüber diskutiert, warum vor allem Deutschland keine Flugzeugträger braucht. Um es kurz zu erklären: Einsatztaktisch macht es wenig Sinn. Mit modernen Kampfflugzeugen und Land und Seegestützten Anti-Schiff-Raketen (Bspw. die Harpoon), die nahezu jeden strategischen Punkt in Nord- und Ostsee und theoretisch auch in der Barentssee erreichen können, braucht es keine überteuerten schwimmenden Flughäfen, die schwer zu verteidigen sind. Es hat schon seine Gründe warum auch keine CBG der Navy hier stationiert ist.
Deutlich schlauer wäre es vor allem bei der Marinepolitik einen gemeinsamen europäischen Weg einzuschlagen, das nur am Rande.

Von dem Geld wird erstmal viel für die Bereitstellung der eigentlich geplanten Einsatzhöhe draufgehen nehme ich an. Vor allem richtiges Kampfgerät wie der Leopard 2A5 (oder ist man schon bei 6) ist eher bedingt Einsatzfähig. Außerdem wird es eine generelle Umstellung der Strategie geben müssen. Zum Beispiel hat die BW lange Zeit darauf gesetzt, der Roten Armee die effektiven Anti-Tank-Hubschrauber BO-105 gegenüberzusetzen. Die wurden aber gestrichen und Stattdessen wurde mit dem Tiger zwar ein vorzüglicher All-round Kampfhubschrauber angeschafft, der aber nicht in den Massen wie die BO-105 und nicht in dem Maße "einfach" ausgeführt ist. Aber auch die Tiger sind ja nur bedingt Einsatzbereit. Deutsche Rüstungstechnik braucht sich eigentlich gar nicht zu verstecken und ich muss auch mal einen Stein für sie brechen. Der Leopard gilt bis heute als einer der besten MBTs der Welt und ist absolut ebenbürtig mit den modernsten Ausführungen des M1 Abrams. Ebenso der Tiger, der dem amerikanischen Apache auch in wenig nachsteht. Auch die Panzerhaubitze 2000 ist ein absolut modernes und Leistungsfähiges Waffensystem! Das Problem liegt eher in der Logistik und Instandhaltung. Jedes Ersatzteil geht erstmal durch 5 Beschaffungsstäbe und und und. Da werden die Amerikaner immer für ihre scheinbare Verschwendung an Material in den Teilstreitkräften belächelt, aber wenn halt was gebraucht wird haben die es gleich 10x rumfliegen. Jetzt gleich wieder nach neuen Waffen zu schreien ist also eher naja ich sage mal Symbolpolitik. Das schöne ist auch: Da solche Projekte über Jahre oder Jahrzehnte angelegt sind muss dann das nächste oder übernächste Kabinett erst die Kostenexplosion ausbaden.
Einzig wo eine Modernisierung denkbar wäre, wäre die Luftwaffe. Hier wird ja schon länger geplant die Eurofighter und Tornados durch neue Systeme zu ersetzen. Aber auch hier finde ich persönlich den Eurofighter besser als seinen Ruf. Die könnten es auch (Gut gewartet und Bewaffnet) mit den russichen Fliegern aufnehmen.
Es steht aber zu befürchten, dass genau diese Beschaffungs- und Symbolpolitik weiter stattfinden wird. Freuen wird das dann vor allem die Firma McKinsey :confuse:
 
Die Beschaffung bewaffneter Heron-Drohnen hat er ausdrücklich genannt, das war sicher kein Zu- oder Unfall. Für mich klang das so, als hätte die SPD endlich einen Hacken drangemacht.

Ja, ich habe schon anderweitig gelesen, dass das nun endlich angekommen zu sein scheint. Immerhin. Ich bleibe aber dennoch skeptisch. Ich mag in der jetzigen Situation nicht in die üblichen Grabenkämpfe verfallen, aber die SPD muss sich erstmal beweisen. Vor allem nach der Personalie für's Verteidigungsministerium.

Könnte bitte irgendwer dieser 5. kolonne von Putinfreunden und potentiellen Spionen von Putin in der AfD mal einer aufs Maul hauen?
Das Pack geht mir so aufn Sack.

Die machen sich wahrscheinlich gerade mächtig Sorgen darum, woher in Zukunft das ganze Geld kommen soll, wenn der Russe bald für den Wiederaufbau der Ukraine zahlen muss. :braue
 
Ja, ich habe schon anderweitig gelesen, dass das nun endlich angekommen zu sein scheint. Immerhin. Ich bleibe aber dennoch skeptisch. Ich mag in der jetzigen Situation nicht in die üblichen Grabenkämpfe verfallen, aber die SPD muss sich erstmal beweisen. Vor allem nach der Personalie für's Verteidigungsministerium.



Die machen sich wahrscheinlich gerade mächtig Sorgen darum, woher in Zukunft das ganze Geld kommen soll, wenn der Russe bald für den Wiederaufbau der Ukraine zahlen muss. :braue
Wer weiß. Wenn am Ende in einem der Gefechte aus Versehen in Tschernobyl einer der stillgelegten Reaktoren getroffen wird braucht man sich um Wiederaufbau keine Sorgen mehr machen.
 
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