Tagespolitik allgemein

Russland lässt die Muskeln spielen.
Von Medwedew ist es geplant, Kurzstreckenraketen in Kaliningrad zu stationieren, von wo aus die ihrerseits von den USA geplanten Raketenabwehrschilde in Polen und der Tschechischen Republik erreicht werden können. Ob Atomare Sprengköpfe stationiert werden sollen, ist noch nicht klar.
Dies ist die erste bedeutende internationale Reaktion auf Obamas Wahlsieg und eine weitere Folge von Bushs Außenpolitik.

Meines Erachtens ist es jetzt besonders wichtig, dass Obama den wildgewordenen Texaner mal beiseite nimmt und diesem klar macht, dass er die verdammte Verantwortung hat, diese Situation jetzt nicht eskalieren zu lassen.

Die Reaktion der Staaten wird nicht lange auf sich warten lassen.

Amerikanischer Schutzschild: Russland stationiert Raketen in Kaliningrad - Ausland - Politik - FAZ.NET
 
Meines Erachtens ist es jetzt besonders wichtig, dass Obama den wildgewordenen Texaner mal beiseite nimmt und diesem klar macht, dass er die verdammte Verantwortung hat, diese Situation jetzt nicht eskalieren zu lassen.

Das möchte ich mal zum Anlaß nehmen, um mit einer Unwahrheit aufzuräumen.
Auch wenn es in verschiedenen medien und Schriften immer wieder behauptet wird, Georg W. Bush ist KEIN Texaner.
Er wurde in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut geboren.

Er war lediglich Gouverneur von Texas
 
Hat Obama jetzt überhaupt schon Einfluss auf den Präsidenten? Ich meine er kann viel sagen aber defacto hat Bush doch noch vis Januar das sagen, oder?
 
Hat Obama jetzt überhaupt schon Einfluss auf den Präsidenten? Ich meine er kann viel sagen aber defacto hat Bush doch noch vis Januar das sagen, oder?

So weit ich das mitbekommen habe, werden beide bis zur Amtsübernahme zusammenarbeiten, um den Übergang ordentlich hinbekommen zu können.
Aber das Sagen hat nach wie vor George W. Bush. Ist nur die Frage, ob Bush jetzt noch handeln kann, wie er will, da ihm die Bevölkerung ziemlich deutlich das Vertrauen entzogen hat und auch so hat Bush schon einen riesigen inner- und außerpolitischen Scherbenhaufen hinterlassen.
 
Das möchte ich mal zum Anlaß nehmen, um mit einer Unwahrheit aufzuräumen.
Auch wenn es in verschiedenen medien und Schriften immer wieder behauptet wird, Georg W. Bush ist KEIN Texaner.
Er wurde in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut geboren.

Er war lediglich Gouverneur von Texas
Stimmt, George W. ist alles andere als ein Texaner, sondern vielmehr Neu-Engländer. Allerdings ist ja kein Geheimnis, dass sowohl er selber, als auch seine Beräter und PR-Agenten keine Gelegenheit auslassen, an diesem Mythos zu feilschen.... :D
 
Schorsch Dabbeljuuh ist eine sogenannte Lame Duck, also eine lahme Ente. Er präsidiert zwar noch bis zur Vereidigung von Obama, hat aber alles tunlichst zu unterlassen, noch etwas Tragendes auf den Weg zu bringen. Er hat nur einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Obama sucht sich jetzt seine Leute, die er in die von ihm gewünschten Positionen hieven möchte. Jeder Person, die er als Minister usw. möchte, werden dann erstmal die Därme gezählt, damit keiner in ein staatstragendes Amt kommt, der eventuell noch die eine oder andere Leiche im Keller hat.
Mahlzeit
Reinhold
 
Zurück zur heimischen Politik.
Heute Mittag gegen 13:00 Uhr lud die hessische SPD zur Pressekonferenz, um ihren Spitzenkandidaten für vorgezogene Neuwahlen im Januar vorzustellen. Andrea Ypsilanti steht weiterhin als Vorsitzende der Partei und der Fraktion zur Verfügung. Spitzenkandidat für den sehr kurzen Wahlkampf wird der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Hessen Süd Thorsten Schäfer-Gümbel.
Hat die hessische SPD einen Dummen gefunden, der den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Mir tut er jetzt schon leid. Den Scherbenhaufen, den Frau Y. angerichtet hat, kann auch kein Nobody aufkehren denk ich mal. Seine Politkarriere kann Herr Schäfer-Gümbel jetzt schon mal vergessen.
Schönes Wochenende
Reinhold
 
Vielleicht ist das das Beste, was in der aktuellen Situation gemacht werden kann: von vorne Anfangen!
Ich habe leider in letzter Zeit kaum die Möglichkeit, die politischen Machenschaften in Hessen zu verfolgen und ich habe den Namen Schäfer-Gümbel noch nie gehört, aber ein Neuanfang ist imho besser, als wenn jetzt versucht würde, irgendwie die Richtung zu korrigieren. Das würde nur auf noch mehr Unmut stoßen!
 
Frau Ypsilani ist selbt für eine Politikerin mit einer aussergewöhnlich hohen Machtbesesseheit gesegnet.
Trotz aller fehler die sie gemacht hat, und die zu der jetzigen desaströsen Lage der Hessen-SPD geführt haben krallt sich Frau Ypsilanti mit deutschen Endsiegglauben an die Macht.
Zwar hat schickt sie einen Strohmann gegen Koch ins rennen, bleibt aber selber Parteichefin.
Man kann ja nie wissen:rolleyes:
 
Der Herr Schäfer-Gümbel (Mann, was für'n Name, ist ja schlimmer als Kiekheben-Schmidt-Winterstein) ist eh nur ein Verlegnheitskandidat, der nach der vorgezogenen Neuwahl des Hessischen Landtags kommenden Januar wieder in der Versenkung verschwinden wird, denk ich mal.
Herr Schaub, momentan Bürgermeister von Baunatal, tat gut daran, dass er den Posten des Spitzenkandidaten nicht angenommen hat. Mehr als verlieren konnte er eh nicht. Mit seinem Posten als Bürgermeister von Baunatal, da steht übrigens das hessische VW-Werk, ist er offensichtlich gut bedient. Und so hat er sich halt nicht auf den Schleudersitz Spitzenkandidatur gesetzt. Sehr kluge Entscheidung.
Schönen Sonntag
Reinhold
 
Der Herr Schäfer-Gümbel (Mann, was für'n Name, ist ja schlimmer als Kiekheben-Schmidt-Winterstein) ist eh nur ein Verlegnheitskandidat, der nach der vorgezogenen Neuwahl des Hessischen Landtags kommenden Januar wieder in der Versenkung verschwinden wird, denk ich mal.
Herr Schaub, momentan Bürgermeister von Baunatal, tat gut daran, dass er den Posten des Spitzenkandidaten nicht angenommen hat. Mehr als verlieren konnte er eh nicht. Mit seinem Posten als Bürgermeister von Baunatal, da steht übrigens das hessische VW-Werk, ist er offensichtlich gut bedient. Und so hat er sich halt nicht auf den Schleudersitz Spitzenkandidatur gesetzt. Sehr kluge Entscheidung.
Schönen Sonntag
Reinhold

Genau das bezweifle ich.
Herr Schaub hätte selbst bei einer verlorenen Wahl gerade mal Mekanix verloren.
Wäre er angetreten, und hätte verloren, dann wäre er eben Bürgermeister von Baunatal geblieben.Er hätte sein Amt als Bürdermeister erst aufgeben müssen, wenn er hessischer Ministerpräsident geworden wäre.
Nicht einen Moment vorher.
Daher zieht das Argument, er hätte die Sicherheit seines Bürgermeisteramtes vorgezogen nicht.
 
Einfach mal um hier ein paar Sachen klarzustellen:

George Bush ist nach wie vor der Präsident der USA und wenn er mit Obama bis zur Amtsübergabe zusammenarbeitet dann ist das ein reiner Höflichkeitsakt.

Er ist dazu in keinster Weise durch irgendein amerikanisches Gesetz gebunden und kann bis zu dem Zeitpunkt wo er die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger übergibt tun und lassen was er für richtig hält(im Rahmen seiner Amtsbefugnisse).

Er ist in keinster Weise eine lahme Ente und ist nach wie Staatsoberhaupt, Commander in Chief und der einzige Verfügungsberechtigte über die Atomwaffen der USA. Man sollte also keinesfalls den Fehler machen zu sagen Bush wäre nur noch kommisarisches Staatsoberhaupt der zu tun hat wie Obama es ihm sagt.

Zum anderen kann ich diese ewige Rumgehacke auf George Bush nicht mehr hören. Der Mann hat einen Haufen Unfug angestellt, aber wenig davon betrifft die Lebensqualität jedes einzelnen von uns direkt oder die BRD als solches.

Sicherlich hat er Afghanistan befreit und dort ist die BRD angagiert, aber dieses Angagement besteht meines Erachtens nach zurecht. Sicherlich hat er den Irak angegriffen und die Finanzkrise mitzuverantworten(durch seine Schuldepolitik) aber ich wage es zu bezweifeln das es hier im Forum(oder in der BRD) eine nennenswerte Anzahl an Personen gibt die täglich mit den Konsequenzen dieser Handlungen zu leben haben. Inwiefern seine Politik sich auf den Spritpreis und andere dinge des Täglichen Lebens ausgewirkt hat ist reine Spekulation und insofern für eine ernstnehmbare Debatte nicht wirklich geeignet.

Man sollte Bush nicht in den Himmel loben, er war mit Sicherheit kein politischer Lichtblick oder änhliches, aber ich kann viele seiner Entscheidungen nachvollziehen, vor allem da ich eine Weile selber in den USA gelebt habe und dort nach wie vor Freunde habe mit denen ichr egelmäßig in Kontakt stehe und deshalb auch weiß wie die Lage vor Ort aussieht.

Sicherlich ist es gut das jetzt ein anderer Wind wehen wird, aber ob die Welt ohne Bush besser oder schlechter wäre ist wieder reine spekulation. Und wenn Bush nicht in den nächsten 8 Wochen einen Atomkrieg anfängt dann wird er in kürze Geschichte sein und man wird nie wieder etwas nennenswertes von ihm hören.
 
Zum anderen kann ich diese ewige Rumgehacke auf George Bush nicht mehr hören. Der Mann hat einen Haufen Unfug angestellt, aber wenig davon betrifft die Lebensqualität jedes einzelnen von uns direkt oder die BRD als solches.
Nach der Logik müsste man eigentlich das Topic zur US-Wahl löschen. Denn wenn uns irgendwo ein Mitspracherecht fehlt, dann ist es bei demokratischen Entscheidungsprozessen eines anderen Landes.
Man kann Politik auch kritisieren ohne die unmittelbaren Folgen am eigenen Leib zu erleben.
Ökonomisch ist es aber sehr Wohl auch für uns von Belang was in Amerika geschieht, jedenfalls solange wir einen riesigen Leistungsbilanzüberschuss besitzen, also auf die Exportwirtschaft angewiesen sind.
Und wenn man sich dazu erheben darf Menschenrechtsverletzungen in einem komplett fremden System mit historisch anders gewachsener Kultur anzuprangern oder ganze Kriege im Namen der Freiheit und der Menschenrechte zu führen, dann liegt es doch auf der Hand sich selbst zuerst an die Nase zu fassen und an die Nase der Verbündeten des selben Kulturkreises und Systems.
 
Nach der Logik müsste man eigentlich das Topic zur US-Wahl löschen. Denn wenn uns irgendwo ein Mitspracherecht fehlt, dann ist es bei demokratischen Entscheidungsprozessen eines anderen Landes.
Man kann Politik auch kritisieren ohne die unmittelbaren Folgen am eigenen Leib zu erleben.
Ökonomisch ist es aber sehr Wohl auch für uns von Belang was in Amerika geschieht, jedenfalls solange wir einen riesigen Leistungsbilanzüberschuss besitzen, also auf die Exportwirtschaft angewiesen sind.
Und wenn man sich dazu erheben darf Menschenrechtsverletzungen in einem komplett fremden System mit historisch anders gewachsener Kultur anzuprangern oder ganze Kriege im Namen der Freiheit und der Menschenrechte zu führen, dann liegt es doch auf der Hand sich selbst zuerst an die Nase zu fassen und an die Nase der Verbündeten des selben Kulturkreises und Systems.

Schön und gut was du da erzählst. Nur das die meisten Leute so tun als ob sie durch Bushs handlungen persönlich angegriffen worden wären oder persönliche direkte Verluste erlitten hätten. Und das ist schlichtweg unwahr. Der Punkt wo ich zu viel bekommen habe als Mittwoch Abend zur Tanzstunde eine junge Frau reinkam(die wohlgemerkt mit den USA genau nichts am Hut hat) und ein T-Shirt mit "Obama for President" anhatte und in der Pause so dermaßen über Bush und McCain gelästert hat als ob die beinde ihre Erzfeinde auf der Grundschule gewesen wären.

Zumal Bushs sog. Menschenrechtsverletzungen durchaus diskutierbar sind ob sie als solche anerkannt werden könnten oder ob im Einzelfall die Verletzung von Menschenrechten zum Schutz anderer akzeptabel ist. Die BRD hat zu diesem Thema einen eindeutigen Standpunkt, der für mich aber nicht in allen Punkten akzeptabel ist und so geht es durchaus einigen anderen Menschen in diesem Land.
 
[...]und ein T-Shirt mit "Obama for President" anhatte und in der Pause so dermaßen über Bush und McCain gelästert hat als ob die beinde ihre Erzfeinde auf der Grundschule gewesen wären.
Das ist etwas was mir auch nicht so recht ins Hirn will. Wieso wird McCain nur mit Bush gleichgesetzt? Zu teilen auch hier im Thread. Bloß weil er der gleichen Partei angehört? Das heißt doch noch lange nicht, dass er genauso viel Müll fabrizieren wird/würde. Nichts gegen Obama, mir war er auch der liebere Kandidat, aber mittels Bush Anti-Wahl-Werbung gegen McCain zu betreiben halte ich für reichlich daneben.

Zumal Bushs sog. Menschenrechtsverletzungen durchaus diskutierbar sind ob sie als solche anerkannt werden könnten oder ob im Einzelfall die Verletzung von Menschenrechten zum Schutz anderer akzeptabel ist.
Was mich eher stört, ist dass er nun einfach sein Amt verlassen kann und seine Menschenrechtsverletzungen sowie seine Völkerrechtsverletzungen ungeahndet bleiben. Würde mich ja nichtmal stören, wenn er in einigen Punkten freigesprochen werden würde. Nur dass ihm voraussichtlich erst gar kein Prozess gemacht werden wird, stößt mir ziemlich auf.
 
Das ist etwas was mir auch nicht so recht ins Hirn will. Wieso wird McCain nur mit Bush gleichgesetzt? Zu teilen auch hier im Thread. Bloß weil er der gleichen Partei angehört? Das heißt doch noch lange nicht, dass er genauso viel Müll fabrizieren wird/würde. Nichts gegen Obama, mir war er auch der liebere Kandidat, aber mittels Bush Anti-Wahl-Werbung gegen McCain zu betreiben halte ich für reichlich daneben.
Naja, laut CNN hat McCain immerhin in mehr als 90% mit dem scheidenden Präsidenten gestimmt. Zudem stimmen laut McCain er und Bush "in den meisten DIngen überein". Damit gegen McCain und für Obama zu werben, ist also nicht völlig daneben, oder?
Quelle:
CNN Political Ticker: All politics, all the time Blog Archive - Fact Check: Does McCain almost always agree with Bush? « - Blogs from CNN.com
 
Diese Statistik von CNN überrascht mich ein wenig. Ich hatte Cain von Anfang an als keinen wirklichen Freund von Bush empfunden, eher als einen parteiinternen Gegenpol.
Was sollte ihn sonst bewogen haben, Palin mit ins Boot zu ziehen, als seine Miserie, Bushs Wahlbasis nicht 100%ig auf seiner Seite zu wissen? Eben weil er nicht ein zweiter Bush war.
 
Zumal Bushs sog. Menschenrechtsverletzungen durchaus diskutierbar sind ob sie als solche anerkannt werden könnten oder ob im Einzelfall die Verletzung von Menschenrechten zum Schutz anderer akzeptabel ist.
Konstruktive, sachliche Kritik ist eine Form der Diskussion, oder erlaubt sie zumindest.
Aus meiner Sicht wurden aber ganz eindeutig Fundamente des Rechtsstaats angegriffen, die eine Grenze weit überschritten. Gefangennahmen ohne richterliche Verurteilung und ohne Rechtsbeistand kann es in einem Rechtsstaat einfach nicht geben und schon gar nicht in einer Gewaltenteilung. Man darf in einem Land mit Meinungsfreiheit gerne für eine Art Willkürjustiz sein, hier eröffnet sich eine Möglichkeit zur Diskussion, aber dann nennt man es bitte auch so.
 
Nur um einmal zu zeigen, mit wem Frau Ypsilanti koalieren wollte :

Linkspartei
Mehr Kommunismus wagen
Von FOCUS-Korrespondent Alexander Wendt, Leipzig
So etwas geschieht selten: Eine Politikerin schreibt ihre Doktorarbeit über genau das Thema, das kurz darauf zum Stoff ihres ganz persönlichen politischen Dramas wird. Genau das widerfuhr der hessischen SPD-Landtagsabgeordneten Carmen Everts: Die heute 40-Jährige promovierte vor acht Jahren über die linksextremistischen Strömungen in der PDS bei dem Chemnitzer Politikwissenschaftler Eckhard Jesse: ?Politischer Extremismus. Theorie und Analyse am Beispiel der Republikaner und der PDS?.
Das, was Everts dort theoretisch zusammenfasste, nutzte sie am 3. November auch praktisch, als sie zusammen mit drei anderen SPD-Genossen das erste rot-rot-grüne Experiment im Westen platzen ließ. Eine in Teilen extremistische Partei, so Everts, dürfe nicht mitregieren. Jedenfalls werde sie diese Allianz nicht unterstützen: ?Ich kann das nicht.?

?Auf dem Boden des Grundgesetzes?

Prompt folgte der routinierte Aufschrei der Linkspartei: Extremistisch? Wir? Niemand spielt die verfolgte Unschuld mit so viel Hingabe wie Dietmar Bartsch, Geschäftsführer der Linkspartei. ?Ich vertraue ganz auf den Rechtsstaat Deutschland?, so Bartsch zu FOCUS Online, ?und darauf, dass spätestens das Bundesverfassungsgericht die Beobachtung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz stoppt.?

Dass der Geheimdienst Teile seiner Partei beobachtet, empfindet er als ebenso ungerecht wie überholt: ?Dieser ganze Verfassungsschutzzauber ist so was von funktional? ? sprich, ein Mittel, um seiner Partei etwas anzuhängen. Denn Bartsch wird nicht müde zu beteuern: ?Wir stehen auf dem Boden des Grundgesetzes.?

Dritte Chance für die Links-Allianz

Die aus PDS und West-Linken zusammengewürfelte Linkspartei, so glauben auch viele linke Sozialdemokraten in Hessen und anderswo wohlwollend, sei doch eine linke Truppe, wie es viele in Europa gebe, etwas linker als die Sozialdemokratie, aber gemäßigt und mehr oder weniger koalitionsreif. Unter ihrem neuen Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel könnte ein Bündnis mit der Lafontaine-Truppe sogar eine ? je nach Zählweise ? zweite oder dritte Chance im Westen bekommen. ?Sag niemals nie?, verkündet der Vertraute von Landeschefin Andrea Ypsilanti. In Wirklichkeit hat sich die Linkspartei sogar noch kräftig radikalisiert ? vor allem durch den Zustrom extremer West-Genossen.

Eine West-Aktivistin prägt das Gesicht dieser neuen Linken mehr als alle anderen: Ulla Jelpke. Die ehemalige Mitbegründerin des Kommunistischen Bundes (KB), die leidenschaftlich Stasi, linke Diktaturen und Terrororganisationen verteidigt, ist keine Hinter- sondern eine Vorderbänklerin. In der Linken-Bundestagsfraktion besetzt sie den einflussreichen Posten der innenpolitischen Sprecherin. Als Innenpolitikerin ihrer Partei nahm Jelpke schon 2006 an einem Treffen alter Stasi-Offiziere teil, für das sie allerdings das schöne Wort ?Kundschaftertreffen? benutzt.

?Verdienstvolles Unterfangen der Stasi?

Die Mielke-Truppe bedenkt sie mit wohlwollenden Worten: ?Ein Teil der Kundschaftertätigkeit der DDR diente dazu, die Nazi-Connections der BRD-Politik aufzudecken ? aus meiner Sicht ein immer noch verdienstvolles Unterfangen.? Dass beispielsweise die stasigesteuerten NS-Vorwürfe gegen Bundespräsident Heinrich Lübke nichts ?aufdeckten?, sondern auf manipuliertem Material beruhten, unterschlägt Jelpke wohlweislich.

Jelpke verkündet auch in einer Pressemitteilung: ?Absolut fehl am Platz sind Vergleiche zwischen Staatssicherheit und Gestapo.? Einen ähnlichen Vergleich zog sie allerdings kürzlich selbst in einer Bundestagsrede, als sie das Bundeskriminalamt eine ?geheim ermittelnde Staatspolizei? nannte, und damit in die Gestapo-Nähe rückte.

Der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK begegnet die Linken-Politikerin dagegen mit großem Einfühlungsvermögen. Als die Rebellen im Juli am Ararat drei deutsche Bergsteiger entführten, sprach Jelpke in der linksextremen Postille ?Junge Welt? von ?Gefangennahme? der Touristen durch ?kurdische Guerillakämpfer?, als wäre die Verschleppung von Zivilisten eine legitime Kriegshandlung.
Mit ihren Ansichten steht Jelpke in der Partei nicht allein, im Gegenteil. Terrororganisationen ist auch Parteichef Oskar Lafontaine freundlich gesinnt, solange sie sich einen linken Anstrich geben, wie die kolumbianische FARC, die sich durch Drogenhandel und Entführungen finanziert. Lafontaine behauptete vor kurzem wahrheitswidrig, die FARC stünde gar nicht auf der EU-Terrorliste. Auch Allianzen mit Extremisten in Deutschland, wie sie Jelpke fordert, werden von vielen Genossen unterstützt. So fordert eine parteiinterne Gruppierung mit dem Titel ?Antikapitalistische Linke?, die Linkspartei solle überall Bündnisse mit der DKP und anderen linksextremen Trüppchen eingehen. Den Erfolg im Westen, so der Aufruf, habe die Linkspartei schließlich auch ?der Solidarität der DKP? zu verdanken.
Zu den Unterstützern dieses ?Mehr-Kommunismus-wagen?-Aufrufs gehören neben Jelpke etliche Mitglieder der Linkspartei-Landesvorstände von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, zwei West-Mitglieder des Bundespartei-Vorstandes, und die aus dem Westen stammende Bundestagsabgeordnete Nele Hirsch. Einzige prominente Unterzeichnerin aus dem Osten: Die ewige Ikone der ?Kommunistischen Plattform?, Sahra Wagenknecht.

Die Nähe zur linksextremen DKP pflegt Jelpke ganz praktisch: In dem ?Linken Zentrum Münster? residiert ihr Wahlkreisbüro mit dem ortsansässigen DKP-Kreisverband unter einem Dach. ?Frau Jelpke kann diese Meinung gern haben, aber sie entspricht nicht den Beschlüssen?, meint Partei-Sprecherin Alrun Nüßlein matt. In Wirklichkeit toleriert die Parteiführung den Kurs von Jelpke und anderen Linksaußen-Genossen mit wohlwollendem Schweigen.

Lob für Ostblock und Stasi

Auch die Stasi- und DDR-Lobhudelei geht vielen Genossen der angeblich geläuterten und gewandelten Partei in Ost und West locker von den Lippen. So referiert etwa Andreas Heidrich von der ?Kommunistischen Plattform? des Linkspartei-Landesverbandes NRW in einem Internetbeitrag verständnisvoll über die DDR-Staatssicherheit: ?Der erste Versuch eines sozialistischen Staates auf deutschem Boden hatte natürlich Gegner, welche eine reale Bedrohung darstellten. Diese Feinde des Sozialismus gab es nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Landes.?

Und der ?Ältestenrat? der Linkspartei, in dem unter anderem der einstige Erste Sekretär der SED-Bezirksleistung Dresden, Hans Modrow, rastlos wirkt, gab vor kurzem ?Anregungen zum Umgang mit der Geschichte?. ?Wer sich im 21. Jahrhundert für einen demokratischen Sozialismus einsetzt, wird ... reale Leistungen des Sozialismus im 20. Jahrhundert nicht übergehen oder gar pauschal ablehnen dürfen.? Stasi, DDR und Ostblock als Blaupause für neue Taten? Den nostalgischen Erguss des Ältestenrats konnte man noch bis vor kurzem über die offizielle Website der Linkspartei anklicken.

Von Parteichef Lafontaine gibt es kein kritisches Wort über den Linksruck der Linkspartei. Es würde auch seltsam klingen von einem Politiker, der in immer neuen rhetorischen Verrenkungen die Zwangsübernahme der SPD durch die KPD in der einstigen sowjetischen Besatzungszone schönredet, oder sogar die ?Rückenteignung? von Familienunternehmen fordert.

Zu den wenigen, die sich überhaupt noch der Radikalisierung unter Lafontaine entgegenstellen, zählt der aus dem Osten stammende Europaabgeordnete André Brie. Bis heute habe sich die Linkspartei kein formales Programm gegeben. ?Dieses Vakuum?, klagt Brie, ?füllen nun Fundamentalisten und rückwärtsgewandte DDR-Nostalgiker aus?.
er mächtige Vorsitzende Lafontaine macht unmissverständlich klar, welche Genossen-Sorte er bevorzugt. Für ein DDR-seliges Erinnerungsbuch des einstigen Funktionärs Modrow spendete er ein warmherziges Vorwort. Den Kritiker Brie straft Lafontaine dagegen mit demonstrativer Nichtachtung.

Ich enthalte mich jetzt mal jedwedem Werturteil.
Nur sollte jeder, der diese Partei wählt, oder sie als demokratische Partei betrachtet, dies einmal lesen und sich seine Gedanken darüber machen.
 
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