Polizeiliche Willkür gg. Natives ist dort normal, so jedenfalls berichten mir, die Familienangehörigen von dort. Also was nützen oder bedeuten verfassungsmäßige Rechte, wenn die Umsetzung menschlicher Willkür unterliegt?
Das Papier welches Rechte gibt ist Grundvoraussetzung um diese Rechte auch zu erlangen. Und sie ermöglichen eben auch, diese Rechte einzufordern. Wenn also das Papier nicht wäre, hätte man gar keine Möglichkeit sein Recht einzufordern, weil man sie einfach nicht hat. Es ist noch viel Nachholbedarf, aber bspw. die Einkommen in den Reservaten steigen seit Jahren stärker als in den restlichen USA. Polizeiwillkür ist in den Vereinigten Staaten ein weit verbreitetes Problem, was ich aber nicht als staatliche so gewollt oder gar gesteuert sehe, sondern als Umstand des Justizsystems selbst, in denen Sheriffs gewählt werden und es keinen allgemeinen Ausbildungsstandard wie in Deutschland gibt. Den USA da aber vorzuwerfen diesen Umstand zu forcieren halte ich für überzogen.
Unrecht gegeneinander aufwiegen bringt, da stimme ich dir zu nix. Mir geht es eher darum, dass der Westen sich auf moralisch dünnem Eis bewegt. Wie will man den eigenen Standpunkt Russland gegenüber durchsetzen, wenn man selbst das Völkerrecht bzw. Menschenrechte oft, sagen wir mal flexibel interpretiert?
Das Problem ist, dass es dann keine Standards in der Welt mehr geben kann, denn wer soll sie vertreten? Wenn Russland das Völkerrecht bricht, dann ist das falsch und auch wenn die USA das sagen, macht das dieses Unrecht nicht weniger zum Unrecht.
Und nochmal, der Westen ist divers, er ist eben nicht nur die USA und er macht Fehler, aber der Westen ist auch das einzige Konstrukt, was sich selbst ständig hinterfragt. Das macht nicht Russland, das macht nicht China, nicht Nordkorea.
Ich will mal den Historiker Heinrich August Winkler zitieren: "Die Geschichte des Westens ist auch die Geschichte der Fähigkeit zur Selbstkorrektur. Die Geschichte des Westens ist eine Geschichte der Kämpfe um die Aneignung dieser Menschheitsideen von Freiheit und Toleranz."
Man kann doch nur selbst seine Maxime zu Grunde legen und das Handeln danach beurteilen. Da bringt dieses Aufwiegen des Unrechts eben keinen Mehrwert, es torpediert eher eine ursächliche Diskussion, weil man sich in ideologische Denkmuster einbinden lässt.
Soll heißen: Warum soll Russland auf den Westen hören, wenn Drecksregime, wie in Saudi-Arabien ähnlich handeln, was z.B. Menschenrechte betrifft... also ich möchte weder in Russland noch S-Arabien ein Homosexueller sein.
Wäre ein Homosexueller denn in Deutschland besser aufgehoben als in Russland oder Saudi-Arabien?