Tagespolitik allgemein

Nicht ganz richtig. Es standen insgesamt sogar sechs Kandidaten zur Wahl (allerdings nur drei in allen Staaten der USA). Donald Trump und Hillary Clinton für die Republikaner resp. Demokraten, Gary E. Johnson für die Libertarian Party, Jill Stein für die Green Party, Darrell Castle für die Constitution Party und Evan McMullin als unabhängiger Kandidat.
Und jeder davon hat nicht mal 1% der Stimmen und 0 Wahlmänner bekommen. Da diese von den Medien quasi komplett Ignoriert wurden. Außer Gary Johnson und Jill Stein die wenigstens ab und zu ein Interview bekommen haben. Meiner Meinung nach haben die USA ein sehr archaisches und Undemokratisches Wahlsystem, aber die Politik ist so festgefahren das mögliche Änderungen nicht mal angesprochen werden.

Außer die republikanische Partei würde mal die Wahl verlieren, aber mehr Wählerstimmen bekommen, dann wäre das Geschrei wahrscheinlich groß. Den Demokraten fehlt da irgendwie der Wille oder das Rückgrat mal konkrete Änderungen durchzusetzen, die Republikaner die setzen ja alle Hebel in Bewegung wenn sie wollen und legen den Staat dann auch mal für zwei Wochen komplett Lahm.

Es gibt Kandidaten, welche nicht in allen Staaten gewählt werden können!? Haben die dann überhaupt irgendeine Chance den Wahlsieg davonzutragen? :crazy
Ein dritter Kandidat hat praktisch gar keine realistischen Chancen irgendwelche Wahlmänner zu bekommen, sofern er nicht die Mehrheit in wenigstens einem Staat erzielen kann. Das ist schon fast ein Jahrhundert her das dies das letzte mal der Fall war.
 
Und jeder davon hat nicht mal 1% der Stimmen und 0 Wahlmänner bekommen.

Ich glaube, MacMullin hat in Utah mehr Stimmen eingefahren (~22%) als Clinton, jedenfalls war's so, als ich in der Wahlnacht das letzte Mal auf cnn.com vorbeigesehen hatte.

Haben die dann überhaupt irgendeine Chance den Wahlsieg davonzutragen?

In der Theorie schon. Die Kandidaten die ich aufgezählt habe, sind zumindest in so vielen Staaten zur Wahl angetreten, dass sie theoretisch genügend Wahlmänner hätten gewinnen können. Daneben gab es noch eine ganze Reihe anderer Parteien, die eigene Kandidaten aufgestellt haben, aber in nicht ausreichend Staaten zur Wahl zugelassen waren, um die erforderliche Anzahl von min. 270 Wahlmännern auch erreichen zu können.
 
@Agustin Prada wenn dein Kommentar wirklich nicht sarkastisch gemeint war, würde mich wirklich interessieren, wie du zu der Annahme gekommen bist beziehungsweise, die du Donald Trump nicht für einen sexistischen Rassist halten kannst. Das ist keine wertende Frage sondern eine, die mich tatsächlich interessiert, da ich gerade wirklich nicht feststellen kann, ob dein Kommentar tatsächlich ironisch oder ernst gemeint warm

Nein, das meine ich bis zu einem gewissen Grad schon ernst. In den deutschen Medien ist es heutzutage so, dass Trump im Grunde schon ganz standardmäßig mit den Worten Rassist und Sexist assoziiert wird. Das ist eine Tatsache, an der es nichts zu rütteln gibt und wird vor allem mit gewissen Aussagen von Trump begründet.
Als Beispiel fällt mir vor allem der Spruch mit den Latinos ein ("Sie kommen in unser Land, sind Vergewaltiger, Drogenhändler und Mörder"). Ich interpretiere diese Aussage als keinen Angriff gegen die Latinos als Volk, sondern als populistische Kritik an der illegalen Einwanderung in den USA, in Folge derer natürlich auch Kriminelle den Weg in die USA finden. Wer das leugnet, dem kann ich persönlich echt nicht mehr helfen und demjenigen empfehle ich dringendst, sich den Geschichten südamerikanischer Drogenkartelle zu befassen. Das seine Kandidatur von den Grenzschutzbehörden unterstützt wurde, unterstreicht das meiner Meinung nach deutlich, vor allem weil es das bei keinem Kandidaten zuvor gab. Wobei es letzten Endes natürlich eine dämliche, populistische Äußerung ist und man das sicherlich politisch korrekter hätte formulieren können. Im Zusammenhang damit, fällt mir noch die "Mrs. Housekeeper"-Sache ein, die oft als Beweis für sein Rassistsen- und Sexistentum in genannt wird. Ob es sich dabei um eine sarkastische Äußerung gehandelt hat, kann ich nicht sagen. Ich kenne jedenfalls Menschen, die aus Spaß schlimmeres sagen und die ich nicht als Sexist oder Rassist einstufen würde.
Inwieweit ist er außerdem noch ein Rassist? Hat er jemals die schwarze Bevölkerung angegriffen? Mir fällt da kein Beispiel ein. Seine Law und Order Rhetorik muss übrigens nicht unbedingt Rassismus implizieren. Ganz im Gegenteil.
Beim Thema Sexismus sieht es deutlicher aus und die Sache mit dem Video ist schon schwerwiegend.
Ich sehe es so, dass Donald Trump dieses Jahr ganz Amerika besucht hat und auf verschiedene Arten von Menschen getroffen ist. So einen Wahlkampf zu führen, prägt einen Menschen mit ziemlich großer Sicherheit und da auf Trump's Veranstaltungen alle möglichen Gruppen vertreten waren und er mit diesen auch offen gesprochen hat, ist für mich der Rassismus-Vorwurf Polemik und ein erbärmlicher Versuch Deutschlands, uns an gewissen Punkten über andere Staaten zu stellen, wo uns ansonsten der Mumm fehlt. Wenn wir uns aber die Wahlergebnisse der AFD bei uns anschauen, würde ich das zumindest mal bezweifeln. Denn so offen gegen Afrikaner z.B wie einige Gestalten dort, hat ein Donald Trump meines Wissens nach nie geredet. Bei der Sexismus-Sache sehe ich es deutlich kritischer, unter anderem wenn wir uns mal die Historie seiner ganzen Ehen zu Gemüte führen. Andererseits empfehle ich, mich mit seiner Familie zu befassen, vor allem seinem Nachwuchs, der aus wirklich sympathischen und anerkannten jungen Leuten besteht. Das kommt sicherlich nicht von ungefähr und ich bin eigentlich schon der Meinung, dass man einen Menschen unter anderem auch an seinen Kindern messen kann.

Ich hoffe, ich konnte dir meine Bedenken gegenüber diesen ziemlich schwerwiegenden Anschuldigungen etwas erklären. Vielleicht täusche ich mich ja ihn ihm, aber das die Berichterstattung in Deutschland die Wahrheit in dieser Hinsicht dermaßen für sich beansprucht, halte ich für ziemlich dreist. Und deshalb wundert es mich auch nicht, weshalb es so viele als Tatsache sehen, dass Donald Trump Rassist ist. Seine positiven Seiten habe ich noch nie beleuchtet gesehen, und die bestehen sicherlich.
 
Ich glaube, MacMullin hat in Utah mehr Stimmen eingefahren (~22%) als Clinton, jedenfalls war's so, als ich in der Wahlnacht das letzte Mal auf cnn.com vorbeigesehen hatte.
Ich meinte 1% aller Stimmen zusammengenommen. Gab schon dritte Parteien die bei Wahlen so 17%-25% der Stimmen in einem Staat ergattern konnten. Und ich meine einmal hat ein Kandidat wohl mal wirklich ~17% der gesamten Wählerstimmen bekommen, und trotzdem keinen einzigen Wahlmann ergattern können. (Edit: Ross Perot 1992, mit 18,91%)

Wie Theodor Roosvel 1912 als für die Progressiv Party angetreten ist und 27,86% bekommen hat.
Das letzte mal das ein dritter Kandidat Wahlmänner ergattern konnte war George Wallace 1968 für die American Independant Party, 13,67% der Stimmen und 46/538 Wahlmännern. Also auch schon fast 50 Jahre her.

 
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Nein, das meine ich bis zu einem gewissen Grad schon ernst. In den deutschen Medien ist es heutzutage so, dass Trump im Grunde schon ganz standardmäßig mit den Worten Rassist und Sexist assoziiert wird. Das ist eine Tatsache, an der es nichts zu rütteln gibt und wird vor allem mit gewissen Aussagen von Trump begründet.
Als Beispiel fällt mir vor allem der Spruch mit den Latinos ein ("Sie kommen in unser Land, sind Vergewaltiger, Drogenhändler und Mörder"). Ich interpretiere diese Aussage als keinen Angriff gegen die Latinos als Volk, sondern als populistische Kritik an der illegalen Einwanderung in den USA, in Folge derer natürlich auch Kriminelle den Weg in die USA finden. Wer das leugnet, dem kann ich persönlich echt nicht mehr helfen und demjenigen empfehle ich dringendst, sich den Geschichten südamerikanischer Drogenkartelle zu befassen. Das seine Kandidatur von den Grenzschutzbehörden unterstützt wurde, unterstreicht das meiner Meinung nach deutlich, vor allem weil es das bei keinem Kandidaten zuvor gab. Wobei es letzten Endes natürlich eine dämliche, populistische Äußerung ist und man das sicherlich politisch korrekter hätte formulieren können. Im Zusammenhang damit, fällt mir noch die "Mrs. Housekeeper"-Sache ein, die oft als Beweis für sein Rassistsen- und Sexistentum in genannt wird. Ob es sich dabei um eine sarkastische Äußerung gehandelt hat, kann ich nicht sagen. Ich kenne jedenfalls Menschen, die aus Spaß schlimmeres sagen und die ich nicht als Sexist oder Rassist einstufen würde.
Inwieweit ist er außerdem noch ein Rassist? Hat er jemals die schwarze Bevölkerung angegriffen? Mir fällt da kein Beispiel ein. Seine Law und Order Rhetorik muss übrigens nicht unbedingt Rassismus implizieren. Ganz im Gegenteil.
Beim Thema Sexismus sieht es deutlicher aus und die Sache mit dem Video ist schon schwerwiegend.
Ich sehe es so, dass Donald Trump dieses Jahr ganz Amerika besucht hat und auf verschiedene Arten von Menschen getroffen ist. So einen Wahlkampf zu führen, prägt einen Menschen mit ziemlich großer Sicherheit und da auf Trump's Veranstaltungen alle möglichen Gruppen vertreten waren und er mit diesen auch offen gesprochen hat, ist für mich der Rassismus-Vorwurf Polemik und ein erbärmlicher Versuch Deutschlands, uns an gewissen Punkten über andere Staaten zu stellen, wo uns ansonsten der Mumm fehlt. Wenn wir uns aber die Wahlergebnisse der AFD bei uns anschauen, würde ich das zumindest mal bezweifeln. Denn so offen gegen Afrikaner z.B wie einige Gestalten dort, hat ein Donald Trump meines Wissens nach nie geredet. Bei der Sexismus-Sache sehe ich es deutlich kritischer, unter anderem wenn wir uns mal die Historie seiner ganzen Ehen zu Gemüte führen. Andererseits empfehle ich, mich mit seiner Familie zu befassen, vor allem seinem Nachwuchs, der aus wirklich sympathischen und anerkannten jungen Leuten besteht. Das kommt sicherlich nicht von ungefähr und ich bin eigentlich schon der Meinung, dass man einen Menschen unter anderem auch an seinen Kindern messen kann.

Ich hoffe, ich konnte dir meine Bedenken gegenüber diesen ziemlich schwerwiegenden Anschuldigungen etwas erklären. Vielleicht täusche ich mich ja ihn ihm, aber das die Berichterstattung in Deutschland die Wahrheit in dieser Hinsicht dermaßen für sich beansprucht, halte ich für ziemlich dreist. Und deshalb wundert es mich auch nicht, weshalb es so viele als Tatsache sehen, dass Donald Trump Rassist ist. Seine positiven Seiten habe ich noch nie beleuchtet gesehen, und die bestehen sicherlich.

Wo ich dir zustimmen kann ist, dass die Berichterstattung alles andere als journalistisch astrein war und ist. Auch bei uns in Deutschland. So gut wie alle haben sich auf Clintons Seite gestellt. Und das ist schon eine sauerei. Aber er hat auch unglaublich viel Angriffsfläche geboten und uns Deutsche ja im Endeffekt auch beleidigt. Da muss er sich dann auch nicht wundern, wenn das dann zurückschwingt.
 
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Hat er jemals die schwarze Bevölkerung angegriffen?
Ja, doch. Schon. Wie wäre es damit, dass er sagte, dass die afroamerikanische Community im schlimmsten Zustand in der Geschichte der USA ist? Mit anderen Worten also in einem schlimmeren Zustand als zur Zeit der Sklaverei oder der Segregation. Hat er nach Empörung aus der Community übrigens auch nie erklärt, was er damit meinte. Das mag daran liegen, dass er bei der Äußerung natürlich nicht mit den Schwarzen sprach, sondern über sie.

da auf Trump's Veranstaltungen alle möglichen Gruppen vertreten waren und er mit diesen auch offen gesprochen hat, ist für mich der Rassismus-Vorwurf Polemik und ein erbärmlicher Versuch Deutschlands, uns an gewissen Punkten über andere Staaten zu stellen, wo uns ansonsten der Mumm fehlt.
Das kannst du so nicht reduzieren. Der Vorwurf kam nicht primär aus Deutschland, das Gegenteil ist der Fall. Die Empörung ist nur immer aus den USA hier rübergewandert. Ich frage mich ja, wie du dir sonst erklärst, dass 88% (!) der afroamerikanischen Wähler Clinton gewählt haben, obwohl sie nicht grad beliebt ist. Genauer gesagt, unterlag Trump bei allen Minderheiten deutlich. Soweit ich weiß, ist die einzige Mehrheit, die er hatte, die von weißen Männern über 45 ohne Collegeabschluss. Seine Äußerungen zu Minderheiten waren ja zahlreich, von der Beleidigung der Eltern eines muslimischen Gefallenen aus Afghanisten bis zum Absprechen der Qualifikation eines (in Indiana geborenen) Richters mit Hispanic-Wurzeln. Vermutlich lagen diese Ergebnisse also nicht nur an Clintons... ähm... "Wahlprogramm", sondern daran, dass sie offener auf alle anderen Gruppen als nur auf die Angry White Men zugegangen ist und sie nicht primär dann erwähnt hat, wenn es um Kriminalität geht. Dass man damit leugnet, dass es in den Minderheiten Kriminalitätsprobleme gibt, sehe ich nicht so.

Ich glaube mittlerweile eher, dass man bei manchen Leuten inzwischen sagen kann, was man will - hinterher wird immer abgestritten, dass es rassistisch war, und gesagt, dass sich Leute nicht wegen alles und jedem beleidigt fühlen sollen. Das ist ja schon ein Reflex geworden, weil die Rassismuskeule leider sehr häufig auch grundlos ausgepackt wurde. Lustigerweise werden dadurch inzwischen aber auch klar rassistische Aussagen damit relativiert und unter der Formel "Verstoßen gegen politische Korrektheit" schöngeredet, wenn etwa jemand sagt, dass es den versklavten Schwarzen besser ging als den Schwarzen heute. Wenn das kein Rassismus ist, weiß ich auch nicht. Erneut ist irrelevant, wie ernst er das meinte und ob er ein Rassist ist oder nicht - es bleibt in jedem Fall eine rassistische Äußerung. Es ist übrigens auch ziemlich bizarr, wenn jemand - im Gegensatz zu den davon Betroffenen! - behauptet, dass etwas nicht beleidigend oder rassistisch war. Als ob man das als außenstehender Weißer beurteilen könnte. Ob das der Fall ist, liegt nämlich nunmal primär am Adressaten. Leuten, die sich dadurch beleidigt fühlen, zu sagen, dass die sich nicht so anstellen sollen oder es womöglich ja nicht ernstgemeint war, find ich eher skurril. Es ist doch nicht Aufgabe des Adressaten, sich nicht beleidigt zu fühlen, sondern es ist Aufgabe des Absenders, darauf zu achten, dass er andere nicht beleidigt. Völlig verdrehte Logik, wenn man die Schuld für eine Beleidigung beim Empfänger abladen will.

Nebenbei bin ich auch nicht der Meinung, dass Trump selber ein Rassist ist. Darum geht es aber auch überhaupt nicht. Es geht darum, dass er Klischees und Resentiments von anderen Menschen schürt, Stimmungen verschärft, wenn er solche Dinge sagt, und das völlig kalkulierend nur aus dem Grund, weil es ihm Stimmen bringt. Weil es bei Leuten, die weniger gebildet, weniger intelligent als Trump selber oder weitaus mehr frustriert als er sind, weil sie keine Milliarden auf dem Konto haben, dann rascher Hemmschwellen fallen lässt. Das hat katalysatorische Wirkung, die sich in den USA zur Zeit, wie auch bei uns sehen lässt und wie es auch in der Geschichte immer wieder der Fall war. Wenn bestimmte Hemmungen fallen, wird die Stimmung immer hitzig. Darum ist es auch völlig unerheblich, wie viel von Amerika er besucht hat, wie viele Schwarze oder Hispanics er als Freunde hat oder nicht. Es geht dabei nicht um ihn. Sondern darum, welche Botschaft er für andere Menschen nach außen sendet und was er damit anrichtet oder jedenfalls anrichten kann und dass er das offenbar billigend in Kauf nimmt. Insbesondere, wenn er dann auch noch "das System" als solches als korrupt und "rigged" bezeichnet. Sein Sieg jetzt ist der beste Beweis dafür, dass es das gerade nicht in dem Umfang ist, wie er es den Leuten verkaufen will. Man kann ja immer politisch anderer Meinung sein, man kann auch hart in der Sache diskutieren, sollte man sogar. Aber sobald man die Demokratie als solches denunziert und in Frage stellt, gleichzeitig existierende Stimmungen gegen Minderheiten schürt, ist das einfach ein Spiel mit dem Feuer.

Vielleicht täusche ich mich ja ihn ihm, aber das die Berichterstattung in Deutschland die Wahrheit in dieser Hinsicht dermaßen für sich beansprucht, halte ich für ziemlich dreist.
Kann ich nur widersprechen. Es gab im Prinzip keine Medien in den USA, in denen diese Dinge nicht auch Thema gewesen wären. Die Verteilung war so ziemlich die Gleiche. Dass hier speziell Propaganda zu Lasten von Trump betrieben wurde und diese Äußerungen in den USA anders diskutiert wurde, ist einfach nicht richtig. Abgesehen davon ist es auch selektive Wahrnehmung, denn über Clintons Fehltritte wurde sowohl in den Staaten als auch hierzulande (zu Recht) ausgiebig berichtet. Da gab es halt nur nicht so viele abseits der E-Mails und der Deplorables-Äußerung, während es bei Trump ja nunmal gerade Ziel war, so viel wie möglich mit Aufsehen in den Medien zu landen, weil er versteht, wie er das für sich nutzen kann. Wenn überhaupt, ist man ihm also mit der Berichterstattung auf den Leim gegangen.

Natürlich ist Trump kein Hitler und der gescheiterten Kandidatur Clintons wird auch kaum wer nachtrauern. Den meisten Kritikern geht es doch eh viel weniger um diesen durchaus unterhaltsamen Polit-Clown, der ohne Zweifel sehr clever Stimmungen nutzt, unabhängig davon, ob es anständig ist oder nicht, solange er dafür gewählt wird. Es geht vielmehr darum, dass dieser Wahlkampf verbrannte Erde hinterlässt und die Spaltung in den USA vorangetrieben hat wie es keiner in der jüngeren Geschichte getan hat (auch die vom Ergebnis her ähnlich gelagerte Wahl zwischen George W. Bush und Al Gore nicht). Es besteht halt die Gefahr, dass ein Trump, wenn er so weitermacht, nach vier oder acht Jahren dann Trümmer hinterlässt und es braucht ihn nichtmal scheren. Eben weil er kein Politiker ist und danach wieder in sein altes, bequemes Leben zurückkehren wird, während die Demokratie vielleicht vor einem sozialen Scherbenhaufen steht, den sie so schnell nicht wieder reparieren kann. Das ist das, was Leuten Sorgen macht - nicht unbedingt Trump selber. Und ja, ich finde das auch besorgniserregend. Weil man solche Tendenzen zur Zeit überall auf der Welt sieht. Manche nehmen ihr bequemes Leben irgendwie für naturgegeben und völlig selbstverständlich an und haben vergessen, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass das auch weiter so bleibt - und das, obwohl die Demokratie gerade auf eine sehr schwierige Situation zusteuert, weil immer mehr Vertrauen in sie verloren geht und die starken Vaterfiguren gerade wieder im Kommen sind.
 
Wer das leugnet, dem kann ich persönlich echt nicht mehr helfen und demjenigen empfehle ich dringendst, sich den Geschichten südamerikanischer Drogenkartelle zu befassen.

Ich glaube das leugnet keiner. Trump hat halt nicht nur gesagt, dass unter den illegalen Migranten auch Kriminelle sein können, sondern dass unter den Kriminellen Migranten auch Gute Menschen sein können.
Wenn man sich die Statistik anschaut, wäre es nachvollziehbarer wenn er gesagt hätte, dass die Amerikaner Mörder oder Vergewaltiger sind, aber einige sind auch Gute Bürger.

https://www.washingtonpost.com/news...ents-connecting-mexican-immigrants-and-crime/
 
Wo ich dir zustimmen kann ist, dass die Berichterstattung alles andere als journalistisch astrein war und ist. Auch bei uns in Deutschland. So gut wie alle haben sich auf Clintons Seite gestellt. Und das ist schon eine sauerei. Aber er hat auch unglaublich viel Angriffsfläche geboten und uns Deutsche ja im Endeffekt auch beleidigt. Da muss er sich dann auch nicht wundern, wenn das dann zurückschwingt.
Ich bin nicht der Ansicht, dass die deutschen Medien Trump schlechtgeredet und Clinton unrechtmäßig gelobt haben. Fand es ganz ausgewogen, was die Berichterstattung über die jeweiligen Zweifel und Bedenken der amerikanischen Wählerlager anging; da kamen die Kritiker beider Seiten gleichermaßen zu Wort. Aber natürlich hat die Berichterstattung in Deuschland auch der Tatsache Rechnung getragen, dass für die BRD und ihre Interessen Clinton auf jeden Fall der bessere Partner gewesen wäre. Natürlich hätte Deutschland sich alles gewünscht, nur nicht Trump. Das spiegelt so offensichtlich nicht die Meinung der amerikanischen Wähler wider; muss es aber auch nicht, denn die sind auch nicht die Adressaten unserer Medien.
 
Ich bin nicht der Ansicht, dass die deutschen Medien Trump schlechtgeredet und Clinton unrechtmäßig gelobt haben. Fand es ganz ausgewogen, was die Berichterstattung über die jeweiligen Zweifel und Bedenken der amerikanischen Wählerlager anging; da kamen die Kritiker beider Seiten gleichermaßen zu Wort. Aber natürlich hat die Berichterstattung in Deuschland auch der Tatsache Rechnung getragen, dass für die BRD und ihre Interessen Clinton auf jeden Fall der bessere Partner gewesen wäre. Natürlich hätte Deutschland sich alles gewünscht, nur nicht Trump. Das spiegelt so offensichtlich nicht die Meinung der amerikanischen Wähler wider; muss es aber auch nicht, denn die sind auch nicht die Adressaten unserer Medien.

Gut ich schau morgens immer NTV und N24 und spring ab und zu zum ARD Morgenmagazin. Da wurde zwar auch über Clintons E-Mail Affäre und über ihre betrügerische Foundation gesprochen. Aber Trump wurde immer weit aus mehr Platz eingeräumt und das bei jedem kleinen Furz, der es nichtmal wert wäre darüber zu berichten. Und dann der Wahlabend im ARD. Da war eine Trump Befürworterin da und die war nicht gerade die Hellste. Sonst waren alle Anderen pro Clinton von den geladenen Zuschaueren ganz zu schweigen. Ich habe also ein ganz anderes Bild.
 
Gut ich schau morgens immer NTV und N24 und spring ab und zu zum ARD Morgenmagazin. Da wurde zwar auch über Clintons E-Mail Affäre und über ihre betrügerische Foundation gesprochen. Aber Trump wurde immer weit aus mehr Platz eingeräumt und das bei jedem kleinen Furz, der es nichtmal wert wäre darüber zu berichten. Und dann der Wahlabend im ARD. Die war eine Trump Befürworterin da und die war nicht gerade die Hellste. Sonst waren alle Anderen pro Clinton. Ich habe also ein ganz anderes Bild.
Hängt wahrscheinlich auch sehr davon ab, aus welchen Medien man seine Infos holt. Um NTV und N24 mache ich z.B. meistens einen Bogen, ich halte mich was Nachrichten angeht fast ausschließlich an die Öffentlich-Rechtlichen. In den diversen Reportagen bei Phönix gab es ein paar ziemlich aufschlussreiche und gefühlt objektive Biographien und Einschätzungen zu Hillary. Und wie gesagt, eine Darstellung von Clinton als kleineres Übel ist aus deutscher Sicht ja auch berechtigt. Die Interessen der Bundesrepublik und unserer Wirtschaft haben alle mit Verlässlichkeit und Beständigkeit zu tun. Da ist eine Fortsetzung des eingefahrenen Kurses sehr wünschenswert. Die Amerikaner haben natürlich eine andere Sicht auf die Dinge.
 
Aber mal ehrlich, wenn die Herren Politiker immer wieder lügen und falsche Versprechen machen , nur um gewählt zu werden dann braucht man sich auch nicht wundern.

Dann sollten wir aber auch abwarten, was von Herrn Trumps Versprechungen so übrig bleibt, wenn erstmal der politische Alltag eingekehrt ist. Auf mich macht er nach wie vor den Eindruck eines Schaumschlägers, der halt das erzählt, was seine Klientel gerne hören möchte. Ein Selbstdarsteller, geil auf Applaus.

Ob die Populisten es nachher besser machen sei mal dahingestellt

Kurzfristig und für ihre Stammwählerschaft vielleicht. Langfristig wäre mir jetzt kein Fall bekannt.

Vielleicht sollten sich einige Politiker mal Gedanken darüber machen und die Zeichen der Zeit lesen, bevor es zu spät ist.

Vielleicht sollten viele Wähler sich auch einfach mal Mühe geben, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge auch nur ansatzweise zu verstehen. Lieber fällt man dich heutzutage auf irgendwelche Verschwörungstheorien rein, oder richtet sich lediglich nach seinen Befindlichkeiten, anstatt sich mit Fakten auseinanderzusetzen.

C.
 
Vielleicht sollten viele Wähler sich auch einfach mal Mühe geben, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge auch nur ansatzweise zu verstehen. Lieber fällt man dich heutzutage auf irgendwelche Verschwörungstheorien rein, oder richtet sich lediglich nach seinen Befindlichkeiten, anstatt sich mit Fakten auseinanderzusetzen.

C.
Wenn der Zorn groß genug ist interessieren die Fakten keinen. Da erreichst du nur noch mit Emotionen etwas.
Traurig, ist aber so.
 
Dann sollten wir aber auch abwarten, was von Herrn Trumps Versprechungen so übrig bleibt, wenn erstmal der politische Alltag eingekehrt ist. Auf mich macht er nach wie vor den Eindruck eines Schaumschlägers, der halt das erzählt, was seine Klientel gerne hören möchte. Ein Selbstdarsteller, geil auf Applaus.



Kurzfristig und für ihre Stammwählerschaft vielleicht. Langfristig wäre mir jetzt kein Fall bekannt.



Vielleicht sollten viele Wähler sich auch einfach mal Mühe geben, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge auch nur ansatzweise zu verstehen. Lieber fällt man dich heutzutage auf irgendwelche Verschwörungstheorien rein, oder richtet sich lediglich nach seinen Befindlichkeiten, anstatt sich mit Fakten auseinanderzusetzen.

C.

Da gebe ich dir vorbehaltlos recht.Schuld an der ganzen Misere das der Wähler heute auf die dümmsten Verschwörungstheorien reinfällt sind diese Social Media Plattformen (z.B.Facebook). Was da tagtäglich geteilt,geliket und kommentiert wird geht auf keine Kuhhaut mehr.Da sollte sich Facebook wirklich mal was überlegen um diesen Mist zu stoppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Zorn groß genug ist interessieren die Fakten keinen. Da erreichst du nur noch mit Emotionen etwas.
Traurig, ist aber so.

Aber dann kann die Lösung nicht sein, diesem Zorn und der Unsachlichkeit nachzugeben, oder?
Trump wurde wohl hauptsächlich von Weißen zwischen 30 und 45 ohne Hochschulabschluss gewählt, also von dem, was mal den unteren Mittelstand in den USA gebildet hat. Warum glauben ausgerechnet diese Leute, jemand wie Trump würde deren Probleme lösen. Er mag zwar nicht direkt zum politischen Establishment gehören, aber er ist einer, der in eklatanter Weise davon profitiert hat, dass in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten dieser Mittelstand nahezu zerschlagen wurde, der Milliarden gescheffelt und von der Vernichtung etlicher Arbeitsplätze massiv profitiert hat. Und der soll jetzt plötzlich der Heilsbringer sein, weil der die Verbitterung und den Hass aufgegriffen der Menschen auf irgendwelche Minderheiten gelenkt hat?
Mit der AfD hierzulande ist es das Gleiche. Deren Pläne würde die Situation von Rentnern, HartzIV-Empfängern und Geringverdienern nochmal drastisch verschärfen, aber trotzdem stellen sie sich als Anwalt der kleinen Leute dar, indem sie gegen Flüchtlinge und irgendwelche tatsächlichen oder herbeifantasierten "Eliten" hetzen, und der Pöbel läuft ihnen bereitwillig nach.

C.
 
Natürlich ist Trump kein Hitler und der gescheiterten Kandidatur Clintons wird auch kaum wer nachtrauern. Den meisten Kritikern geht es doch eh viel weniger um diesen durchaus unterhaltsamen Polit-Clown, der ohne Zweifel sehr clever Stimmungen nutzt, unabhängig davon, ob es anständig ist oder nicht, solange er dafür gewählt wird. Es geht vielmehr darum, dass dieser Wahlkampf verbrannte Erde hinterlässt und die Spaltung in den USA vorangetrieben hat wie es keiner in der jüngeren Geschichte getan hat (auch die vom Ergebnis her ähnlich gelagerte Wahl zwischen George W. Bush und Al Gore nicht). Es besteht halt die Gefahr, dass ein Trump, wenn er so weitermacht, nach vier oder acht Jahren dann Trümmer hinterlässt und es braucht ihn nichtmal scheren. Eben weil er kein Politiker ist und danach wieder in sein altes, bequemes Leben zurückkehren wird, während die Demokratie vielleicht vor einem sozialen Scherbenhaufen steht, den sie so schnell nicht wieder reparieren kann. Das ist das, was Leuten Sorgen macht - nicht unbedingt Trump selber. Und ja, ich finde das auch besorgniserregend. Weil man solche Tendenzen zur Zeit überall auf der Welt sieht. Manche nehmen ihr bequemes Leben irgendwie für naturgegeben und völlig selbstverständlich an und haben vergessen, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass das auch weiter so bleibt - und das, obwohl die Demokratie gerade auf eine sehr schwierige Situation zusteuert, weil immer mehr Vertrauen in sie verloren geht und die starken Vaterfiguren gerade wieder im Kommen sind.

Das ist eine Einschätzung die ich teile. Ich zitiere diesen Absatz absichtlich ganz, weil der nun folgende Teil diese Situation ein wenig anders darstellt.

Jakob Augstein beim Spiegel verfällt jetzt ganz ungeniert der Hysterie und dem Nationalismus und packt auch gleich noch die Nazi-Keule aus.

Eine kleine Kostprobe:
Donald Trumps Sieg bedeutet das Ende des Westens. Die Ära des Liberalismus ist vorüber. Ein neuer Faschismus kommt an die Macht. Ob sie wollen oder nicht: Die Deutschen werden ihr Heil in den Grenzen der Nation suchen müssen.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...-wahl-ist-das-ende-des-westens-a-1120608.html

Es stimmt, dass Trump kein Berufspolitiker ist. Es ist wahr, dass er durch Wutreden und blinde Hetze den Wahlsieg eingefahren hat. Diese Wahlkampfmanöver finde ich persönlich ziemlich erbärmlich, aber mindestens ebenso erbärmlich ist auch dieser Kommentar auf Spiegel-Online. Augstein macht sich genau der selben kruden Argumentationsstrukturen schuldig, wie auch Trump sie angewendet hat: Unsachlichkeit, pathetisches Propagandavokabular, blinde Rundumschläge gegen alle und fatalistische Prophezeiungen aus der trüben Glaskugel. Dieser Text ist nicht nur ein bisschen links, sondern das ist eine richtig abgefahrene Polemik der untersten Schublade, deren Schlussformel den Verzicht auf ein gemeinsames Europa und die verkappte Forderung auf Rückbesinnung nach einem nationalistischen Deutschland enthält. :facep:

So deeskaliert man eine Situation ganz gewiss nicht. Quo vadis, Spiegel?
 
Der linke Augstein ist ein unerträglicher Narzist dessen Meinung alleine zählen muss.
Dieses unerträgliche Wesen halte ich schon lange nicht mehr aus und ich schalte auch immer gleich ab wenn ich ihn im Fernsehen sehe.
Ganz schlimm. ^^

Alles was dem Herrn nicht paßt ist gleich Faschismus.
Vor solchen Leuten hätte ich mehr Angst als vor Trump.
Selber mit dem goldenen Löffel im Mund geboren und den großen Linken geben.
 
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