Tagespolitik allgemein

Ich nehme mir jetzt die letzten 100 Postings hier in diesem Thread und konstruiere mir daraus ein laienpsychologisches Pseudospiegelbild der Gesellschaft.

Nix anderes tut nämlich Sascha Lobo, wenn er tollwütige Spackos auf Facebook zur Grundlage für das gescheiterte Deutschland macht. :facep:
 
Nix anderes tut nämlich Sascha Lobo, wenn er tollwütige Spackos auf Facebook zur Grundlage für das gescheiterte Deutschland macht. :facep:
Sascha Lobo steht momentan auf Platz drei meiner Geschwurbel-Rangliste der Kolumnisten bei SpOn, aber eigentlich auch nur, weil Augstein und Stokowksi in noch größerer Regelmäßigkeit noch größeren Bullshit verbreiten. Dennoch komme ich nicht umhin, Lobo in einigen Punkten Recht zu geben. Kommt selten genug vor. Dass er sich allerdings aus den sozialen Netzwerken immer genau das rauspickt, was ihm in den Kram passt, ist leider nichts Neues. Er überhöht den ganzen facebook/twitter-Kram in schöner Regelmäßigkeit, ist damit aber auch in guter Gesellschaft, wenn man sich anschaut wie Spiegel Online u.Ä. ständig irgendwelche Twitter-Nutzer zitiert, als hätte diese verschwindend geringe Anzahl der regelmäßig dort ihren Senf abgebenden Figuren irgendeine Aussagekraft für die Gesellschaft an sich. Im Übrigen sind die facebook-Kommentare, die er da erwähnt, doch noch harmlos. Wer mal richtiges Elend sehen will, sollte sich den Kommentarbereich bei youtube geben ...

Nichtsdestotrotz: In diesem Punkt (unabhängig von sozialen Plattformen) deckt sich seine subjektive Wahrnehmung mit meiner aus Gesprächen mit Verwandten, Bekannten, Freunden und Kunden. Die Hysterie und das Überhöhen des Guten wie Schlimmen in Bezug auf Hamburg ist momentan eben genau das - hysterisch.
 
Ich nehme mir jetzt die letzten 100 Postings hier in diesem Thread und konstruiere mir daraus ein laienpsychologisches Pseudospiegelbild der Gesellschaft.

Nix anderes tut nämlich Sascha Lobo, wenn er tollwütige Spackos auf Facebook zur Grundlage für das gescheiterte Deutschland macht. :facep:

In einer Kolumne über das Internet, bezieht sich der Kolumnist auf.. Internetkommentare. Macht irgendwie Sinn.

Ansonsten ist es mit Kommentaren aber eigentlich abseits von Hamburg nicht besser. Da braucht man ja nur in die Kommentarspalten von Zeitungen zusehen. Die Leserschaft ist stumpfsinnig, brutal, blutdurstig und alles in allem genauso schlimm wie die Personen, gegen die sich ihre Kommentare richten.
 
In einer Kolumne über das Internet, bezieht sich der Kolumnist auf.. Internetkommentare. Macht irgendwie Sinn.

Ich glaube die Kritik ist eher, dass der Lobo sich daraus ein Urteil über die deutsche Öffentlichkeit an sich erlaubt. Dabei ist es in meinem Empfinden schon lange klar, dass sich in Kommentarspalten im Internet eher nicht der Medianbürger rumtreibt.
 
Ansonsten ist es mit Kommentaren aber eigentlich abseits von Hamburg nicht besser. Da braucht man ja nur in die Kommentarspalten von Zeitungen zusehen. Die Leserschaft ist stumpfsinnig, brutal, blutdurstig und alles in allem genauso schlimm wie die Personen, gegen die sich ihre Kommentare richten.

Tageszeitung erreichen ca. 70% der Gesamtbevölkerung. Wie viele Menschen das sind, rechne ich dir jetzt mal nicht vor, aber wir können jetzt einfach mal davon ausgehen, dass das Proletentum diverser Kommentarspalten nicht für die Mehrheit der Bevölkerung steht. Häme und Kritik verbreiten sich immer schneller als gute Botschaften.
 
In einer Kolumne über das Internet, bezieht sich der Kolumnist auf.. Internetkommentare. Macht irgendwie Sinn.

Aber auch nur dann, wenn die Begriffe "Internet" und "Öffentlichkeit" eben nicht synonym gebraucht werden. Genau das macht Lobo aber schon im zweiten Satz des Artikels.

Die deutsche Öffentlichkeit ist nicht manipulierbar? Von wegen. Ein paar Videos schwarz gekleideter, Autos anzündender Männer reichen für drei Tage Dauerrage, ohne Rücksicht auf Verluste.

Und auch dieser Absatz ist bewusste Irreführung:

2017 gibt es in Deutschland über 30 Millionen aktive Facebook-Nutzer. Dort, in der Onlinebevölkerung, ist Verstörendes geschehen: ein sozialer Medien-Massenfuror, nicht als einzelner Wutausbruch, sondern über zwei, drei Tage, sich immer wieder selbstentzündend. Die deutsche Netzöffentlichkeit hat sich nach anfänglicher Irritation über die Härte der Polizei hineingesteigert in einen Empörungsrausch.

30 Millionen aktive Facebook-Nutzer.
Onlinebevölkerung.
Netzöffentlichkeit.

Das sind gezielt gewählte Formulierungen, denen jede sachliche Relevanz zur Realität abgeht.
 
Aber auch nur dann, wenn die Begriffe "Internet" und "Öffentlichkeit" eben nicht synonym gebraucht werden. Genau das macht Lobo aber schon im zweiten Satz des Artikels.
Lobo macht das nicht nur im zweiten Satz, sondern in so ziemlich jedem seiner Kommentare im Übermaß. In Kombination mit seinem meist sehr festgefahrenen Weltbild ergibt das eine sehr verschrobene Sicht auf die Dinge. Aber okay, is' halt eine Kolumne, ergo höchst subjektiv geprägt. Für der Weisheit letzter Schluss muss man das dann trotzdem nicht halten.
 
In Kombination mit seinem meist sehr festgefahrenen Weltbild ergibt das eine sehr verschrobene Sicht auf die Dinge. Aber okay, is' halt eine Kolumne, ergo höchst subjektiv geprägt.

Es entbehrt eben nicht einer gewissen Ironie, wenn sich ein Schreiberling eines Leitmediums über die Manipulierbarkeit der Massen echauffiert, nur um exakt dasselbe Verhalten postwendend mit dem eigenen Publikum noch viel weiter auf die Spitze zu treiben. :D
 
Die Kommentaristen in den Foren oder den Kommentarspalten sind mit Sicherheit nicht DIE Bevölkerung aber man kan auch genausowenig behaupten, sie gehörten nicht der Öffentlichkeit an und wären total unbedeutend. Gerade eben auch weil halt Zeitungen eben nicht Nischenblätter sind, sondern sehr viele Menschen erreichen und umgekehrt viel Feedback erhalten. Ja, die Bevölkerung ist natürlich im Millionenbereich angesiedelt und Kommentarbereiche umgekehrt haben nur einen verschwindenden Bruchteil dieser Zahl aber man sollte nicht vergessen, dass man für Umfragen auch nicht 80 Millionen befnigen tausend belässt.

Kurzum: Auch wenn es verallgemeinernd ist, ist es eben doch nicht fernab der Wahrheit, dass Medien mit einfachen/emotionalen Überschriften/Bildern ebensolche Reaktionen erzeugen, die man in den Kommentaren ablesen kann.
 
Ja, die Bevölkerung ist natürlich im Millionenbereich angesiedelt und Kommentarbereiche umgekehrt haben nur einen verschwindenden Bruchteil dieser Zahl aber man sollte nicht vergessen, dass man für Umfragen auch nicht 80 Millionen befnigen tausend belässt.

Man sollte hier auch nicht den Fehler machen, eine subjektive Wahrnehmung einer einzelnen Person auch nur in die Nähe einer Umfrage zu bringen. Umfragen und Kommentare sind viel zu unterschiedlich, vor allem wenn man aus dem Inhalt eines Kommentars das Wunderwerk verbringen will die Motivation dahinter zu entschlüsseln.
Die Kolumne von Lobo bleibt halt ein Kolumne und mehr nicht. Ihr Wahrheitsgehalt liegt irgendwo zwischen Spiegel Online Kommentarspalte und Facebook-Post.
 
Ich bin ja kein Freund der FDP, aber Christian Lindner ist mir schon sympathisch.
https://www.welt.de/politik/deutsch...angebruellt-FDP-Chef-wird-grundsaetzlich.html

Das sind ja auch oft Nulpen, die da auf die Bühne kommen. Muss man einfach so sagen.
Dann hat ein Lindner natürlich leichtes Spiel.


Nochmal zum G 20 Gipfel. Ich liste mal meine Eindrücke auf:

- Die Mehrzahl der Demonstranten war friedlich und wollte keine Krawalle
- Zusammensetzung der Krawallmacher scheint nicht nur aus Linken zu bestehen, sondern viele viele unpolitische Randalierer für die das einfach ein Happening war. Sogar von Rechten ist die Rede, aber ich gehe davon aus, dass sie, wenn überhaupt, nur in geringer Zahl beteiligt waren.
- Die Polizei muss sich fragen lassen, ob sie die Krawalle nicht hätte unterbinden können.
- Fälle von Gewalt seitens der Polizei müssen aufgeklärt werden und entsprechende Polizisten ggf. verurteilt werden.
- Alle Seiten nutzen das Thema zur politischen Stimmungsmache.
 
Die Polizei muss sich fragen lassen, ob sie die Krawalle nicht hätte unterbinden können.
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

Die Polizei hätte die Krawalle zu keinem Zeitpunkt unterbinden können, weil eine erhebliche Anzahl von Subjekten rein zum Krawallmachen angereist ist (bzw. sich zu diesem Zwecke quasi vor Ort mobilisiert hat). Zieht man die direkt aus dem Verkehr, gibt es Randale, lässt man die erst machen gibt es Randale. So oder so, in dem Punkt konnten die Einsatzkräfte nur verlieren. Was die Happy Hour vom Donnerstag anging, habe ich mich mit einem befreundeten Polizisten unterhalten, dem ich aufgrund seiner Verwendung und Ausbildung zutraue, das zu beurteilen. Er sagte, dass man gar keine andere Wahl hatte, als so vorzugehen und auf Spezialkräfte zu warten und dass die Sache eingedenk der Lage noch sehr glimpflich ausgegangen ist.
 
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