Tagespolitik allgemein

Natürlich ist alles möglich. Man wird wohl abwarten müssen. Nur wenn die reguläre russische Armee kein gutes Bild abgibt, hat sie ja bisher nicht, dann spricht das eher gegen eine Inszenierung, würde ich mal sagen.
 
Vielleicht ist das doch alles eine große Inszenierung.
Aus welchen Gründen auch immer ?
Das kann ich mir absolut nicht vorstellen, weil es Putin schlecht und schwach hat aussehen lassen.
Was imo hingegen gut vorstellbar ist, dass Putin mit dem "Vermittlungsmanöver" Zeit gewinnen wollte und Prigoschin bekommt jetzt eine große Zielscheibe verpasst. Vielleicht auch eine Möglichkeit, sich die Wagner-Truppe einzuverleiben.

Es war nach den vergangenen deftigen Kritiken von Prigoschin an der russischen Führung (insbesondere Schoigu - nur ist der Putins Vertrauter und agiert auf dessen Befehl. Keine Ahnung, wie sich Prigoschin sich vorgestellt hat, die Schelte des Einen wäre nicht gleichzeitig die Schwäche des Anderen) sowie der kürzlich geplanten Vereinigung aller russischen Streitkräfte eh klar, dass es da irgendwie Konfrontation geben wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir kennen ja das Abkommen nicht. Aber wenn Prigoschin aus dem Fenster fällt hat Putin vermutlich sein Wort gebrochen, lässt er ihn leben wirkt er schwach.
Ich würde vermuten das Prigoschin in Zukunft in einem silbernen Käfig wohnt...vielleicht auch Bronze und wenn Gras über diese Sache gewachsen ist einen Unfall erleidet. Natürlich ohne Putins zutun.....nicht :D
 
Putins Zeit scheint sich dem Ende zu nähern. Da versucht einer wie Prigoschin einen Putsch und kommt bis 100 km an Moskau ran und die ganze verdammte Welt bekommt das mit wie die Russen sich blamieren.
Und Lukaschenko handelt einen Deal aus, Prigoschin kommt davon. Welches Bild ergibt sich nun, sichtbar für alle ?

Putins Thron wackelt, er wirkt schwach.

Prigoschin erscheint wagemutig, aber vernünftig in letzter Minute. Er kann sich jetzt breit da hin stellen und sagen das er einen Rückzieher gemacht hat um Blutvergiessen zu vermeiden.

Und Lukaschenko kann sich jetzt auch mehr von Putin lösen und sich als Vermittler darstellen.

Bei der ganzen Nummer hat Putin eindeutig an Image verloren und Schwäche gezeigt.
 
Die Frage ist aber auch, so wie der Putsch bisher verlaufen ist, war der überhaupt verhältnismäßig? Sähe der nicht etwas anders aus, mit mehr Hektik und Panik?

Man erinnere sich an die frühen 90er zurück (Augustputsch), wo es mit großem Tamtam zur Sache ging. Oder täuscht das womöglich?
 
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das Putin Prigoschin damit durchkommen läßt.
Das glaub ich auch nicht. Prigoschin hat sich m.E. eine fette Zielscheibe aufgemalt.
Putins Zeit scheint sich dem Ende zu nähern. Da versucht einer wie Prigoschin einen Putsch und kommt bis 100 km an Moskau ran und die ganze verdammte Welt bekommt das mit wie die Russen sich blamieren.
Und Lukaschenko handelt einen Deal aus, Prigoschin kommt davon. Welches Bild ergibt sich nun, sichtbar für alle ?

Putins Thron wackelt, er wirkt schwach.

Prigoschin erscheint wagemutig, aber vernünftig in letzter Minute. Er kann sich jetzt breit da hin stellen und sagen das er einen Rückzieher gemacht hat um Blutvergiessen zu vermeiden.

Und Lukaschenko kann sich jetzt auch mehr von Putin lösen und sich als Vermittler darstellen.

Bei der ganzen Nummer hat Putin eindeutig an Image verloren und Schwäche gezeigt.
Bin da nicht so sicher. Und vor allem sind angeschossene Hunde, immens gefährlich. Vor allem könnte es für Prigoschin dann brennzlich werden, wenn Putin ihn für einen Stachel im Fleisch hält und er ja diese Scharte, welche diese Schwäche darstellt ausmärzen will. Ich denke Prigoschin wird 2024 nicht mehr erleben. Er hat gespielt und m.E. verloren. Ich denke, dass er darauf gehofft hat, dass sich die Armee in Teilen hinter ihn stellt. Weil das nicht passiert ist, hat er einen Rückzieher machen müssen.
 
Es gab doch Tote unter den russischen Armeesoldaten. Ein Flugzeug und sechs Hubschrauber wurden abgeschossen. Jedenfalls werden die ganzen Ereignisse das Ansehen Russlands nicht gesteigert haben.
 
Wahrscheinlich haben sich beide Seiten nur deshalb geeinigt, weil das, was sie erwartet hatten, nicht eingetreten ist.

Prigoschin rechnete wahrscheinlich damit, dass die russischen Streitkräfte in größerem Umfang überlaufen und die Moskauer Eliten seinen Putsch stärker unterstützen würden.

Putin rechnete wahrscheinlich damit, dass die russischen Streitkräfte Prigoschins kleinem Aufstand im Norden mehr Widerstand entgegensetzen und ihn möglicherweise sogar zerschlagen würden.

Stattdessen haben die russischen Streitkräfte größtenteils einfach nur zugesehen und Wagner vorbeiziehen lassen, mit dem Ergebnis, dass sowohl Prigoschin als auch Putin sehr dumm dastanden, während so ziemlich alle anderen nur peinlich berührt zusahen. Also einigten sie sich mit Lukaschenko als Vermittler und taten mehr oder weniger so, als wäre die ganze Sache nie passiert.

Aber die Sache ist passiert und die Katze aus dem Sack. Die internen Schwächen der Russischen Föderation wurden noch einmal ganz deutlich. Putin hat sich von einer Söldnertruppe erpressen lassen und steht nun vor der Wahl, entweder darauf zu hoffen, Polizei und Nationalgarde würden auch bei einem weiteren Putschversuch ausreichen, oder loyale reguläre Verbände aus der Ukraine abzuziehen und zum eigenen Schutz zu verwenden. An der Lage an der Front hat sich zumindest grundsätzlich nichts geändert. Wagner war ja bereits aus der Ukraine abgezogen und die russischen Truppen dort stehen unter strikter Zensur - wie viel sie vom Chaos daheim mitbekommen haben, ist fraglich. Die Effekte der Verwerfungen in der Logistik und der höchsten militärischen Führung wird man aber dennoch spüren, denke ich.

Eines aber ist klar: Der Mythos vom genialen, knallharten Meisterspion Putin, der sein Land fest im Griff hat, für Recht und Ordnung sorgt und alles und jeden gegeneinander ausspielt, ist gründlich demontiert. Der Mann war, ist und bleibt ein Autokrat, der es ganz gut geschafft hat, sich an die Macht zu klammern, aber auch nicht mehr. Das politische System ist auf Korruption, Zynismus und Apathie aufgebaut und hat eine atomisierte Gesellschaft erschaffen, die sich zwar passiv in ihr Schicksal fügt, aber zu echten nationalen Kraftanstrengungen und Veränderungen weder willens noch fähig ist. Die Macht kann sich, so ist deutlich geworden, jeder greifen, der über ausreichend bewaffnete Anhänger verfügt und skrupellos genug agiert. Aber ich bin mir sicher, die Anhängerschaft Putins - sei es in Russland, hier oder anderswo - wird trotzdem weiter davon künden, wie viel "stabiler" dieses System doch im Vergleich zur "dekadenten und schwachen westlichen Demokratie" sei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da der Kerl bei einer Landratswahl mit bundespolitischen Themen hat Stimmung machen können (und 53% ihn daraufhin wählten), zeigt mir das vor allem, dass die Bevölkerung keine Ahnung hat, was ein Landrat macht.

Die Verdrossenen sehen in solchen Wahlen bloß wiederkehrende Möglichkeiten "denen da oben" einen "Denkzettel" zu verpassen. Ein überaus trauriges Verständnis von Politik.

Grüße,
Aiden
 
Zuletzt bearbeitet:
In einer Stichwahl erhielt er nach dem vorläufigen Ergebnis 52,8 Prozent der Stimmen. Das teilte das Wahlamt mit. Der amtierende Landrat von der CDU, Jürgen Köpper, kam nur auf 47,2 Prozent, obwohl er von einer Parteienallianz unterstützt wurde.
[...]
Linke, SPD, Grüne und FDP in Thüringen hatten für eine hohe Wahlbeteiligung und die Unterstützung des CDU-Bewerbers geworben. Die Wahlbeteiligung lag nun bei 59,6 Prozent - im ersten Durchgang vor zwei Wochen waren es 49,1 Prozent. Der Landkreis im Thüringer Wald mit 57.000 Einwohnern und rund 48.000 Wahlberechtigten ist einer der kleinsten in Deutschland.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik...innt-landratswahl-in-thueringen-18989834.html

Absolute Wahlbeteiligung: 48.000 * 0,596= 28608
Absolute Stimmen für Sesselmann 28608 * 0,528 = 15105
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind das dann: 15105 / 57000 = 0,265
Für Jürgen Köpper ist dieses Verhältnis: 13503 / 57000 = 0,237


Das sind Zahlen, die schon ziemlich stark an die Entscheidungsverhältnisse bei Brexit und US-Präsidentenwahlen erinnern. Viel zu knappe Ergebnisse, viel zu wenig Vernunft. Glücklicherweise ist das nur ein Hansel aus dem einwohner- und flächenmäßig kleinsten Landkreis der Neuen Bundesländer und hat so auch nicht viel zu sagen oder politisches Gewicht. Aber dieses Wahlmodell an sich, bei dem eine absolute Minderheit dann in eine Position gebracht wird, um das ganze Gesellschaftmodell an sich zu demontieren, ist andernorts bereits mehrfach erprobt worden. Die Demokratie vertraut darauf, dass keine Verfassungsfeinde an die Macht kommen. Dieses Vertrauen ist aber schlicht und ergreifend nicht angebracht. Die Koalition in letzter Sekunde, um Sesselmann zu verhindern, ist gescheitert. Und es waren am Ende nur 1602 Menschen, die hier das Zünglein an der Waage gewesen sind.

Es ist ganz ganz dringend erforderlich, Wahlen so auszugestalten, dass wieder gewählt wird, was man WILL und nicht das, was man NICHT WILL.
 
Laut Focus Experten könnte der Wagner Aufstand eine Inszenierung gewesen sein, um Prigoschin und seine Truppe nach Belarus zu bringen, ohne Verdacht zu erregen. Diese könnten später dann von Belarus aus die Ukraine angreifen oder sogar den Westen.

Quelle
 
Laut Focus Experten könnte der Wagner Aufstand eine Inszenierung gewesen sein, um Prigoschin und seine Truppe nach Belarus zu bringen, ohne Verdacht zu erregen. Diese könnten später dann von Belarus aus die Ukraine angreifen oder sogar den Westen.

Quelle
Naja, die sogenannten Experten des Focus.
Ich erinnere mich an wenig Momente in denen die richtig lagen.
 
Es ist ganz ganz dringend erforderlich, Wahlen so auszugestalten, dass wieder gewählt wird, was man WILL und nicht das, was man NICHT WILL.

Für Brandenburg, Thüringen und Sachsen, die alle nächstes Jahr eine Landtagswahl vor sich haben, sehe ich keine rosigen Zeiten voraus. In Thüringen stören sich viele AfD-Wähler beispielsweise nicht einmal daran, dass Höcke ein Faschist ist. Eine echte, flächendeckende Demokratisierung hat da nach der Wende also nie stattgefunden. Man hat sich da voll und ganz auf die Wirkung der "blühenden Landschaften" verlassen, die Kohl anfangs versprochen hatte.

Ein anderes Problem dürfte aber meiner Meinung nach auch sein, dass man in der Politik solche Wahlergebnisse anschließend auch immer auf Bundesebene diskutiert und so weiter den Eindruck erweckt, dass da eine stärkere Verbindung existiert als es tatsächlich der Fall ist. Vielleicht müsste man ab einem gewissen Alter die Leute noch einmal zu einem "Wahlvorbereitungskurs" schicken, wo ihnen erklärt wird, was für eine Wahl sie da gerade vor sich haben...

Grüße,
Aiden
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Focus Experten könnte der Wagner Aufstand eine Inszenierung gewesen sein, um Prigoschin und seine Truppe nach Belarus zu bringen, ohne Verdacht zu erregen. Diese könnten später dann von Belarus aus die Ukraine angreifen oder sogar den Westen.

Wie stark ist denn Wagner überhaupt noch? Die wurden doch mW bei Bachmut ziemlich verheizt, und in der Folge von der regulären Armeeführung ziemlich kurz gehalten, was Nachschub und Versorgung angeht. Selbst wenn ein paar tausend Getreue ihrem Anführer nach Belarus folgen, dürfte die Schlagkraft zu gering sein, um die Ukraine oder gar den Westen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

C.
 
Naja, die sogenannten Experten des Focus.
Ich erinnere mich an wenig Momente in denen die richtig lagen.
Ich geb darauf auch nichts und warte einfach mal ab was nun weiter passiert. Unnötige Panik bringt nichts.

Wie stark ist denn Wagner überhaupt noch? Die wurden doch mW bei Bachmut ziemlich verheizt, und in der Folge von der regulären Armeeführung ziemlich kurz gehalten, was Nachschub und Versorgung angeht. Selbst wenn ein paar tausend Getreue ihrem Anführer nach Belarus folgen, dürfte die Schlagkraft zu gering sein, um die Ukraine oder gar den Westen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

C.
Eben. Find ich auch ungewöhnlich, das man seitens des Focus auf die Angstschiene springt.

Ungewöhnlich finde ich an der Sache jedoch, dass sich die Wagner Truppe relativ ungestört in Richtung Moskau bewegen konnte.

Und wenn es keine Inszenierung war, dann hat Putin jedenfalls für alle sichtbar sehr große Schwäche gezeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben