[Hauptstadt, Platz] Paíx, Nereus, Marth, Anakin, Dengar, Dhemya, Tesar, Miyazaki, AFCler, Sturmtruppen
Während sich Paíx ächzend in eine für seine schmerzende Schulter vorteilhaftere Position brachte, riss das Gefecht außerhalb des zur Ruine verunstalteten und wohl einst prächtigen Bauwerks nicht ab, wenngleich sich aus dem erzwungenen Rückzug des Mandalorianers das Feuer nun auf seine Mitstreiter auf dem Dach konzentrierte. Doch diese waren augenscheinlich im Vorteil: unterstützt, da geschützt durch die Erhöhung und damit auch geographisch in einer erhobenen Position, ließen sie aus der Deckung heraus kontinuierlich Blasterfeuer auf die teils sehr offensiv aus ihrem Unterschlupf heraus brechenden Sturmtruppen regnen. Die schwarz uniformierte Elite beging derartige Fehler nicht, die wohl den gewöhnlichen imperialen Soldaten durch blanken Aktionismus zu Eigen wurden, der sich wiederum mit der Präsenz des Oberbefehlshabers begründen ließ, was die Weißbehelmten in törichtem Eifer dazu anstachelte, die Widersacher möglichst eigenhändig auszumerzen.
In günstiger Position für das Wohlbefinden seiner Schulter angelangt, eröffnete Paíx ebenfalls wieder das Feuer, welches zumindest auf imperialer Seite durch diverse erfolgreiche Treffer der Schocktruppen leicht abflaute. Doch seine eigene Zielgenauigkeit ließ erheblich zu wünschen übrig - das markante Zittern, das all seine Glieder durchlief, ließ kaum einen effektiv platzierten Schuss zu.
Die schwarz gekleidete Garde des Hochadmirals zog sich durch die anhaltende Dezimierung der Sturmtruppen zurück, ihrem Schutzbefohlenen Deckung bietend, welcher sich nun auch dazu veranlasst sah, selbst zum bei sich getragenen Blaster zu greifen. Doch bevor Kratas die ein oder andere Salve auf die Mandalorianer abgeben konnte, wurde er selbst von einem Schuss getroffen, der durch die Deckung hindurch direkt in den Oberkörper des Oberbefehlshabers schlug, seine Rangabzeichen einem diffusen dunklen Fleck weichen und den Hochadmiral selbst ins torkeln versetzen ließ.
Der untersetzte Offizier an seiner Seite fing ihn auf, doch Paíx war sich für einen Moment nicht sicher, ob das überhaupt noch einen Unterschied machte - in Anbetracht der offenbar fatalen Salve. Doch der Mandalorianer erhaschte gerade noch einen Blick auf den leicht zuckenden Kratas, bis sich eine Art Phalanx aus dessen Garde vor ihn schob, und umgehend den vom anderen Offizier befohlenen Rückzug antrat.
Das Blasterfeuer der Mandalorianer hingegen versiegte nicht und auch Paíx sah sich dazu verleitet, die sich nun stark zu ihrem Vorteil geneigte Situation auf dem Platz dazu zu nutzen, sich zu erheben, um aus besserer Position heraus den Flüchtenden noch den ein oder anderen Abschiedsgruß hinterher zu senden.
Doch schon im Aufraffen wurde dieser Plan zerschlagen: sein Blickfeld nahm verblichene Züge an, und nur kurzes Kopfschütteln sowie das Lehnen an den Ferrobeton-Pfeiler, dessen kunstvolle Verzierungen noch ansatzweise zu erkennen waren und für Paíx anfangs wirbelnde Manöver vollzogen, ließen seine Gedanken langsam klarer werden. Er brauchte augenblicklich medizinische Verpflegung anstatt den Imperialen nachzueilen, mahnte er sich ungehalten. Gänzlich irritiert meinte er auch dann noch auszumachen, wie sich Gesteinsbrocken mittlerer Größe, die von den voran gegangenen Explosionen aus den umliegenden Häusern gesprengt worden waren, in die Luft erhoben und den Soldaten des Imperiums nachzueilen schienen. Begann er schon zu halluzinieren?
Erschreckt fuhr er dann herum, als er an seiner Seite eine Gestalt ausmachte. Hatte er etwa laut nach einem Arzt verlangt, sodass dieser nun schon eingetroffen war? Erst mehrere Sekunden und einige unverständliche Worte des Aufgetauchten waren vonnöten, um Paíx erkennen zu lassen, dass es sich um einen mandalorianischen Schocktruppler handelte.
„... nicht aufrücken... befestigte Stellung... Saviin...“, glaubte Paíx zu verstehen, was er mit einem vage vollzogenen Nicken kommentierte. Die Schocktruppen schienen von einer weiteren Verfolgung abzusehen, und ihren Außenminister vielmehr zu seinem Schiff zurückbringen zu wollen.
Gestützt von dem Mandalorianer an seiner Seite ging es schleppend aus dem Gebäude heraus. Draußen hatte eine weitere Schocktruppe bereits ein Lufttaxi positioniert, womöglich das, welches Paíx hierher gebracht hatte, wie dieser wirr registrierte. Auch standen dort die rothaarige Frau und sein ehemaliger Meister, denen Paíx kurz ein verunglücktes Lächeln zuwarf, ehe er in das Taxi gelegt wurde.
„Wir bringen ihn zum Widerstandscamp, um ihn medizinisch zu versorgen.“, glaubte Paíx noch dem Mandalorianer zuzuordnen zu können, welcher sich Dhemya und Anakin zugewandt hatte, ehe die Tür dumpf klingend zugeschlagen wurde. Minuten vergingen, in denen der Mandalorianer sich fragte, wann sie endlich starten würden. Folglich versuchte er sich aufzurichten, und die Schocktruppe anzusprechen, die am Steuer des Taxis saß. Dieser wandte sich augenblicklich um.
„Wir werden gleich ankommen, Mr. Secretary...“
Mürrisch wollte Paíx den Mandalorianer fragen, wie dieser die Korvette zu erreichen gedachte, wenn sie doch gar nicht voran kamen, doch seine Zunge versagte ihm, und nur ein weiteres Ächzen löste sich aus seinem Mund. Er sank wieder in die angenehm weichen Polster zurück, und freundete sich gerade halbwegs mit dieser Lage an, als sich die Tür wieder öffnete.
Mit Verwunderung stellte Paíx fest, dass ihr Aufenthaltsort nicht mehr der Platz der Hauptstadt war. Die lehmige Erde mit den vereinzelt sprießenden Gräsern sprach für das Widerstandscamp, und als er hoch gehievt wurde, erblickte er die vereinzelten, wohlbekannten Zelte. Zwischen diesen herrschte nun jedoch weitgehende Leere, und nur vereinzelt war eine Person auszumachen.
Doch allzu lange Zeit für die Betrachtung der aktuellen Situation hatte Paíx auch nicht: gestützt vom Mandalorianer wurde er eine in den Stein gehauene Treppe hinunter geführt, die Paíx endlos und unermesslich steil vorkam.
Dann erhob sich endlich die „Saviin Ca'tra“ vor seinem Auge, und umgehend scharten sich gleich mehrere Personen um Paíx, dem es so vorkam, als würden sie vielmehr um ihn herumtanzen, was er jedoch ohne wirkliches Interesse hinnahm. Eine große Müdigkeit erfasste almmählich von ihm Besitz, und als er letztlich die Rampe der Korvette nach oben geführt wurde, aus der grelles Licht nach außen trat und er seinem Gleichgewicht enthoben wurde, war Paíx sich schon sicher, dem Tode nahe zu sein. Jedoch fand er sich dann in der Horizontalen auf einer Pritsche oder Ähnlichem wieder, und das gleißende Licht erwies sich als dezente Beleuchtung des Frachtraums. Entfernte Worte klangen wie dumpfes Surren, welches Paíx nicht einordnen konnte, welches ihm aber irgendwie so etwas wie Zuversicht einimpfte.
Mit der Erkenntnis, wohl doch nicht zu sterben, versank Paíx schließlich in der um sich greifenden Schwärze, die ihn nach einem kurzen Stechen in seinen linken Arm wohlig auffing.
[Widerstandscamp, „Saviin Ca'tra“, Frachtraum] Paíx, Doc, weitere Mandalorianer