The Wheel (Besh-Gorgon-System)

The Wheel-Landebucht 5-B- Bei der Revenger- mit Essam und P-B6 und den anderen beiden Droiden- Otto in seinem Büro

Der Grosse brauchte also auch eine Idee und profitierte-ebenso wie sie selbst- von dem Bonus, dass sie nicht gesucht wurden, weil man sie für tot hielt. Thatawaya grinste.

“Totgeglaubte leben länger, oder wie war der Spruch? Wir können uns das wunderbar zu Nutze machen”

Dazu kam, dass die meisten Angestellten beim Imperium menschlich waren und so wie Menschen für sie alle gleich aussahen, so sah sie wohl aus wie jede andere Fosh. Zumindest für andere Spezies. Für Essam galt vermutlich das selbe. Definitiv ein Vorteil. Essam erzählte, dass er unter Felsen begraben aufgewacht war. Thatawaya mahlte mit dem Schnabel.

“Mich hat man schwer verletzt allein auf Ziost zurück gelassen. Die glauben nie, dass ich noch lebe. Geschweige denn die Flucht von dort geschafft habe. Drum wage ich diese Aktion überhaupt. Bis die mir auf die Schliche kommen, bin ich eines natürlichen Todes gestorben irgendwo in dem Wissen, den Bewohnern dieser Pyramide die Hölle bereitet zu haben.”

Ihr Federkamm wurde quietschgrün bei der Vorstellung und erneute erfüllte Ungeduld ihre Brust. Sie konnte es kaum erwartet, den Anschlag durchzuführen. Ob ihre letzte Ration schon für Unruhe gesorgt hatte?
Essam bezeichnete die Sith als fehlgeleitete Narren, die an Stärke und Grausamkeit glaubten. Thatawaya sah ihn an.

“Mein….Meister fühlte sich auf jeden Fall so, als wäre er weit über allen anderen. Arrogant und überheblich. Ich hoffe vor allem, dass ich ihn mit meinem Gift treffe.”


Vielleicht sollte sie es wagen, ihn in seinem Quartier zu besuchen. Allerdings würde sie sich damit auf jeden Fall verraten. Also verwarf sie den Gedanken wieder. Sie musste einfach die Bactalieferungen vergiften und hoffen, dass er eine Behandlung damit bekam. Aber die Vorstellung vor ihm zu stehen, während er sich vor Krämpfen und Schmerzen am Boden lag oder sogar ganz gelähmt handlungsunfähig zusehen musste, wie sie ihn lebendig ausweidete war schon angenehm. In dem Moment stutzte Thatawaya und sah Essam skeptisch an. Er hatte was gegen die Grausamkeit der Sith? Zum Glück kannte er die Bilder nicht, die in ihrem Kopf ihre Bahnen zogen. Sie war auch grausam, aber sie wollte den Sith ihre Dienste nicht mehr zur Verfügung stellen. Verräterisches Pack.

“Wir werden ihnen zeigen, dass sie genauso angreifbar sind wie alle anderen. Das tut ihnen auch mal gut.”

grummelte sie und prüfte den Sitz der kleinen Umhängetasche, in denen sie die Credits verstaut hatte. Essam bestätigte, dass er bereit war und sie nickte.

“Dann los.”

Damit gingen sie los, die Station erkunden. Thatawaya kannte sich hier garnicht aus. Eigentlich kannte sie sich nirgendwo gut aus. Ausser inzwischen vielleicht auf Ziost oder auf Bastion rund um die Stadt. Sie mussten sich also rumfragen und es dauerte eine ganze Weile, bis sie alles hatten. Thatawaya betrachtete ihre beiden IDs , einmal mit dem Namen Thatawaya und einmal mit dem Namen Velkara. Die Holos waren natürlich identisch und die Menschen würden eh keinen Unterschied erkennen. Ob ein Computer oder Droide da besser war, würde sie noch ausprobieren müssen.
Nachdem sie ihre IDs in der Tasche hatten, ging es darum, die Labor-Ausrüstung zu besorgen. Spritzen zum Injizieren des Gifts in die Bacta-Packungen. Thatawaya fand sogar etwas, womit sie das Gift konzentrieren konnte, was das Verteilen einfacher und das Leid für die Sith grösser machen würde. Begeistert bezahlte sie den sicher viel zu hohen Preis für das Set, aber das erschien ihr praktisch.

“Also, was brauchen wir noch?”

fragte sie und sah Essam fragend an.

“Hilfe!”

Sie musterte die vielen verschiedenen Wesen um sich herum. Aber Otto hatte sich ja umhören wollen. Dann fiel ihr Blick auf Essam.

“Und Kleidung für dich.”

Thatawaya hatte Federn und brauchte jetzt nicht unbedingt Stoff über ihrem Federkleid. Anders als viele andere Lebewesen war sie eigentlich niemals wirklich nackt. Es sei denn , sie war krank oder irgendwas war vorgefallen, dass sie viel zu viele Federn gelassen hatte. Vielleicht sollte sie für so einen Fall doch noch irgendwie einen Umhang oder so besorgen. Der schwarze Umhang der Sith war gut gewesen, hatte aber eindeutig gelitten in den letzten Monaten. Also brauchte sie da auch Ersatz.

“Hast du was gesehen,was dir gefallen hat?”

fragte sie den Grossen und dachte nach, ob ihr irgendwas aufgefallen war. Aber irgendwie war Kleidung etwas, dem sie so viel Beachtung schenkte wie Obst und Gemüse. Garkeine. Apropos Obst und Gemüse:

“Was essen sollten wir auch mal”

Allerdings bezweifelte sie, dass sie hier jagen dürfte. Dennoch wanderte ihr Blick noch einmal über die Wesen um sie herum. Diesmal nicht mit dem Ziel, Mitstreiter ausfindig zu machen, sondern mit dem Gedanken, wessen Verschwinden wohl nicht so auffallen würde. Rasch verdrängte sie den Gedanken. Diese Station war gut und vielleicht würde sie sie noch einmal brauchen in Zukunft. Wenn sie dann einen anderen, vielleicht wichtigen Kunden gefressen hatte, würde man sie wahrscheinlich nicht mehr so willkommen heissen, wie Otto es getan hatte. Sie seufzte, plusterte ihr Gefieder auf, ehe sie es mit einem Schütteln zurück in die Ursprungsposition brachte. Das war ein Vorteil auf Ziost gewesen. Da hatte es niemanden geschert, wen sie gefressen hatte. Aber reichlich gedeckt war der Tisch da ja auch nicht gewesen. Leider.

The Wheel- irgendwo auf der Station- mit Essam und anderen Kunden und Händlern.
 
The Wheel- Landebucht 5-B- in der Nähe der Revenger- Essam mit Thatawaya und P-B6


Essam musterte die Fosh, die wohl nun erst einmal seine Begleitung war. Bei dem Spruch, dass totgeglaubte länger lebten, schloss er ruhig seine Augen und nickte bedächtig. Doch reagierte er nicht weiter auf diesen Teil. Mit verschränkten Armen, aber ehrlichem Interesse folgte der Hühne dann aber den Ausführungen von Thatawaya. Dennoch schien die Kleine ein wenig zu aufgeregt zu sein.

“Wir sollten nicht übereifrig sein. Es kann sehr viel schief gehen. Doch werden wir bestimmt eine Lösung finden.”

Erst als Thatawaya von ihrem Meister erzählte nickte Essam nachdenklich und man konnte sehen, dass da nicht nur Ruhe, sondern auch ein gewisser Schmerz waren.

“Wenn wir Erfolg haben, dann treffen wir zumindest nicht die Falschen.”

Ein leichtes Grinsen umspielte Essams Lippen.

Wenig später erkundeten Essam und Thatawaya die Station. Es war wirklich noch verwirrender, als es der zu groß geratene Nelvaaner gedacht hätte. Es sah wirklich überall gleich aus. Jedoch konnte er langsam das System der Beschilderungen erfassen. Manchmal schaute er wahrscheinlich sogar zu lange auf die Beschilderungen. Auch Essam besorgte sich erst einmal eine ID, um sich ausweisen zu können. Angeblich kam er nun von Lothal und hatte dort auf einer Farm gearbeitet. Sie würden noch Verstärkung benötigen, was die Fosh sehr gut erkannte. Essam nickte ruhig und erinnerte sich daran, dass er noch Kleidung benötigte. Leider war nicht viel zu sehen, was ihm passen würde. Bis er an einem Stand vorbei kam, wo jemand Ausrüstungen von Kämpfern irgendwelcher Arenen oder Kopfgeldjäger anbot, die wohl nicht mehr lebten. Er fand etwas, was auf einer Art Wühltisch gehäuft wurde. Ein Brustpanzer mit Schulterplatten. Einen Umhang mit Kapuze und dazu noch eine beschlagene Lederhose. Der Vorbesitzer war wohl Trandoshaner gewesen und seine Arbeit aufgegeben. Scheinbar war alles auch recht günstig und Essam hatte noch genug für Nahrung übrig, um die nächste Reise zu überstehen, wenn nicht sogar ein halbes Festmahl zu sich zu nehmen. Zu der Ausrüstung gab es noch eine Art Speer, der für seine Größe angemessen war.


“Nicht perfekt, es sollte aber reichen, denke ich. Essen wäre wirklich eine gute Option. Wie ernährst du dich normalerweise?”

Essam schaute Thatawaya nachdenklich an und versuchte sich zu erinnern, ob er etwas von einer vergleichbaren Spezies wusste. Allerdings kannte er durch seine Studien in der Bibliothek der Sith nur ein paar Vögel, die aber nicht zivilisiert waren. Ein Ärgernis. So viel zu lernen. Auch Essam hatte ein wenig Hunger.

“Diese Raumstation beherbergt so viele Spezies… ich bin mir sehr sicher, dass wir hier etwas finden, was unseren Hunger stillt.”

Er schaute Thatawaya aufmunternd an. Irgendwie war das alles spannender als er es je erwartet hätte. Denn diese ganze Geschichte… einfach alles… Es war quasi perfekt. Man konnte quasi nicht einen Schritt machen, ohne über etwas Ungewöhnliches zu stolpern. Da musste es doch auch Nahrung für sie geben. Auch wenn sie eher ungewöhnliche Bedürfnisse hätten.




The Wheel- Irgendwo auf der Station - Essam mit Thatawaya und einer Menge fremder Leute.
 
The Wheel- Irgendwo auf der Station- mit Essam und anderen

Der Grosse gab zu bedenken, dass sie trotzdem vorsichtig sein mussten. Thatawaya musterte ihn. Vielleicht hatte er recht und mehr Erfahrung mit ihrem…. Ziel. Ja, sie durfte die Sith nicht unterschätzen. Sie waren zwar absolut unzuverlässige Verräter. Aber sie waren auch brandgefährlich. Und Thatawaya erkannte, das ihre Wut auf die Sith und ihr Eifer sie blendeten für die Gefahr. Allerdings sagte allein die Tatsache, dass sie nur nach wenigen Minuten hier einen Verbündeten gefunden hatte, auch einiges aus.

Sie rüsteten sich aus mit allem, was sie brauchten. Wobei Thatawaya eher so aussah, als würde sie ein Chemie-Labor eröffnen wollen. Na ja… zum Teil stimmte das auch. Ihre Tränen mussten aufbereitet werden, wenn sie damit wirklich Schaden anrichten wollte. Also würde sie später wohl mal einen Ort aufsuchen, an dem sie sich ungestört….reinsteigern konnte. Vielleicht würden sie auch etwas Zeit investieren müssen, damit sie genug hatten, damit der Anschlag sie lohnte. Essam brachte sie von ihren Gedanken weg mit der Frage, wie sie sich normalerweise ernährte. Thatawaya sah ihn wieder an.

“Rohkost”

meinte sie und mahlte amüsiert mit dem Schnabel. Aber ja.. .vielleicht hatten sie ja hier Glück etwas Essbares zu finden. Sie konnte ja nicht der einzige Carnivore in der Galaxis sein. Sie hatte Menschen auch Fleisch essen sehen...allerdings machten sie das vorher irgendwie warm. Warum sie es nicht direkt frisch von ihrer Beute verzehrten, verstand sie nicht. Da wars doch auch noch warm, wenn sie es warm gern hatten. Eine komische Spezies war das.

Etwas später hatten sie tatsächlich einen Ort gefunden, an dem Schlachtvieh komplett verwertet wurden und Teller mit Innereien angeboten wurden. Was für ein Luxus, dafür nicht selbst jagen zu müssen. Thatawaya fühlte sich wie irgendwas Hochrangiges, weil jemand anderes den gefährlichen und mühsamen Part der Nahrungsbeschaffung für sie übernommen hatte und sie einfach nur einen Teller mit Essen kaufen und sich damit an einem Tisch setzen musste. Nur das. Und sie durfte tatsächlich an einem Tisch essen wie andere auch! Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das jemals gehabt hatte. Bisher hatte sie ihre Nahrung direkt aus ihrer Beute gegessen und die hatte dabei einfach am Boden gelegen. Umso genussvoller liess sie sich ihre Mahlzeit schmecken und es war in der Tat ein ganz anderes Erlebnis . Nicht nur, bequem zu sitzen sondern auch...in Ruhe essen zu können. Ohne in Alarmbereitschaft zu sein, weil jemand ihr ihre Beute vielleicht streitig machen könnte.

Während sie speisten, sah Thatawaya sie um und noch mehr: Sie lauschte. Ein Mann kam herein. Er hatte keine Ohren und grüne Schuppen. Zumindest glaubte Thatawaya, dass das ein Mann war. So ganz sicher war sie sich da nie. Er liess sich bedrückt an einen anderen Tisch fallen, an dem schon andere sassen.

“Er hats nicht geschafft”

meinte er nur und sofort sahen die anderen Leute ebenso bedrückt aus, während Thatawaya noch versuchte zu verstehen, um was es da ging. Sie steckte sie mit der Gabel einen Bissen Lunge in den Schnabel und schlang ihn hinter. Da sie keine Zähne hatte, musste sie ja auch nicht kauen. Die Männer an dem Tisch schwiegen eine ganze Weile, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, ehe einer ein Schluck aus seinem Glas trank und meinte.

“Verdammte Sith.”

Heeey. Thatawaya veränderte ihre Position und beobachtete, wie einer der Männer Schnaps für die ganze Runde bestellte und sie das Zeug runter kippten. Aber mit ihrem Fluch hatten sie...naja, vielleicht einen anderen Fluch herauf beschworen. Thatawaya beobachtete sie wie ihre nächste Beute, während sie noch ein Stück Leber in ihren Schnabel legte. Sie stupste dann Essam an und nickte in Richtung der Männer. DAS könnten ihre Leute werden. Wenn sie ein Problem mit den Sith hatten und vielleicht auf Rache aus waren, waren sie vielleicht bereit, beim Verteilen zu helfen. Sie beendeten ihr Mahl schweigend und warteten, bis die Männer ebenfalls bezahlten und sich auf den Weg machten. Dann erhob sich Thatawaya und beeilte sich, hinter ihnen her zu kommen. In einem etwas weniger belebten Gang holte Thatawaya schliesslich auf und sprach sie an. Sie erzählten von einer Begegnung mit einem Sith, der einen ihrer Freunde das Leben gekostet hatte. Das war Thatawayas Stichwort und sie erzählte ihnen von ihrem Plan. Natürlich hatten sie eigenen Idee und stimmten Essam bei seinen Bedenken zu. Allerdings konnten sie sie relativ schnell überzeugen, sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

Sie konnten jedoch nicht gleich los. Thatawaya verbrachte fast zwei Wochen mit der Vorbereitung. Die fünf Männer, die sie quasi angeheuert hatte, hatten auch noch andere Aufträge, die sie erstmal abschliessen mussten. Thatawaya verbrachte unterdessen relativ viel Zeit in der Kapitäns-Kabine und weinte. Sie weinte so viel, wie sie konnte. Gegen Ende der Woche hatte sie jedoch genug zusammen, dass sie ihr Gift in Spritzen aufziehen und fertig machen konnte. Viel brauchte es ja nicht, wenn nur ein Kratzer mit einer benetzten Kralle ausreichte, um ihre Opfer zu lähmen. Die Spritzen waren dementsprechend klein, aber jeder von ihnen würde 7 bis 8 Spitzen verteilen können. Sie hatte auch weiteres Material für eine zweite und dritte Runde, die sie dann aber wieder vorbereiten müsste. Fürs erste war sie erschöpft. Sowohl körperlich als auch Mental. Die Wut auf Sturn war zwar ein guter Antrieb, aber es nahm auch echt viel von ihr. Aber es war ja für einen guten Zweck. So vorbereitet ging es schliesslich los in Richtung Bastion. Sie flogen mit der Revenger, die den Decknamen StarDust bekommen hatte und alle hatten eine falsche ID. Jetzt mussten sie am Ziel dann nur noch eines sein: Leise, schnell und effektiv.

The Wheel-Weltraum- Revenger- mit Essam und 5 anderen Männern.


Weiter direkt auf Bastion
 
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