Vinsoth

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor, Rydia

Die Erklärung, die Rhea Parasini nun vorbrachte, entsprach in etwa dem, was Vilnok Moor erwartet hatte. Von einem gewissen Standpunkt aus, nämlich von ihrem eigenen, waren ihre Worte berechtigt und plausibel. Aber sie übersah dabei einfach das, was für ihn, den Senator und Vigo, am wichtigsten war: Seine Maskerade. Sie schien sich überhaupt keine Vorstellung davon zu machen, wie bedeutsam seine Geheimnisse waren, und dass sie dank dieser hundertmal gefährlicher für ihn war, als sie es mit Blastern, Klingen oder Gift jemals sein könnte.

Bisher war sein Geheimnis einem kleinen Kreis von Eingeweihten vorbehalten gewesen, und davon abgesehen, dass einer von ihnen ihn nun offenbar auszubooten plante, war es halbwegs sicher gewesen, dass es sich nicht unkontrolliert ausbreitete. Denn jeder einzelne, der von der Sache wusste, steckte selbst auch so tief mit drin, dass er schon aus eigenem Interesse Stillschweigen bewahren musste. Zumindest hatte das bisher gegolten. Parasini hingegen war nicht persönlich involviert und brauchte keine Konsequenzen zu fürchten, wenn das Gerücht um sein Doppelspiel und den Einfluss der Black Sun auf Vinsoth die Runde machte. Er musste sie unschädlich machen, auf die eine oder andere Weise, daran führte einfach kein Weg vorbei.

Natürlich musste er ihr recht geben, dass es ihm mehr nützen würde, sie in seine Dienste zu nehmen, als sie zu töten; sie war eine nützliche Ressource, und ihr Wissen, insbesondere über den Verräter in seinem engsten Vertrautenkreis, war auch nicht ohne Wert. Dennoch: Solange sie imstande war, ihn mit seinem Geheimnis zu erpressen oder im Handstreich all seine Pläne scheitern zu lassen, war sie das Risiko nicht wert. In diesem Fall war ihr sofortiger Tod zweifellos die bessere Option.


»Mir scheint, Sie überschätzen Ihre Bedeutung ein wenig, Miss Parasini«, sagte Moor alias Zula. »Tatsächlich habe ich schon mehrere talentierte Attentäter in meinen Diensten. Ich gebe zu, dass ich vor allem an Ihrem Wissen interessiert wäre. Aber ich kann Sie einfach nicht frei herumlaufen lassen, solange Sie meine gefährlichsten Geheimnisse kennen.«

Die Drohung in seiner Stimme war unüberhörbar. Er war fest entschlossen, sie umzubringen, falls es zu keiner Einigung kam, und ein Teil seines Ich beschäftigte sich gerade mit der Auswahl des Knopfes, den er zuerst drücken wollte, um die automatischen Verteidigungsanlagen in Gang zu setzen. Sein Vorschlag würde ihr nicht gefallen, soviel stand fest - aber es war der einzige nicht-tödliche Ausweg, der ihm einfiel.

»Folgendermaßen lautet mein Gegenvorschlag: Sie treten bei ordentlichem Sold in meine Dienste, was den Schutz der Black Sun mit einschließt. Sie geben mir die Namen und Fakten, die ich brauche, um meine Sicherheitslücke zu schließen. Und ich lasse Sie am Leben. Aber nur unter der Bedingung, dass Sie sich die fortschrittlichste Überwachungstechnologie implantieren lassen, die Vinsoths Sklavereiindustrie zu bieten hat.«

Und die Chevins hatten schon immer ein bemerkenswertes Talent für solche Erfindungen gehabt. Die technischen Möglichkeiten, die Moor zur Verfügung standen, gingen weit über Schockhalsbänder und implantierte Sprengladungen hinaus.

»Immerhin sind Sie aufgrund Ihres Wissens in der Lage, mich zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort in der Galaxie aus zu vernichten. Mit den entsprechenden Implantaten hätte ich die gleiche Möglichkeit und es wäre ein gewisser Ausgleich hergestellt; die richtige Basis für gegenseitiges ›Vertrauen‹, finden Sie nicht auch?

Sie tragen sie, bis Sie bewiesen haben, dass ich mich besser auf Sie verlassen kann als derjenige, der Sie hierher geschickt hat. Und wenn Sie tief genug mit drin stecken, um die Geheimnisse schon aus eigenem Interesse für sich zu behalten, lassen wir die guten Stücke wieder entfernen.

Das, oder ich drücke hier irgendwelche Knöpfe. Sie haben die Wahl.«


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Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor

"Ihr Angebot wird von einer bestechenden Logik gestützt...",

musste Rhea zugeben. Ein Punkt den sie aus Überheblichkeit nicht zuende gedacht hatte. Das Problem ließ sich jedoch bis auf eine Kleinigkeit leicht lösen. Sie würde darauf eingehen müssen.


"Nur wie garantiert ihr mir, dass mich eure Versicherung nicht zu eurem persönlichen Sklaven macht?"

Ihre Gedanken kreisten, da sie sich selbst nicht so sicher war, wie man das bewerkstelligen sollte.

"Auch wenn ich mit Sicherheit hochwertiger bin als die meisten eurer Pakete, lasse ich mir eine Zeitbombe implantieren und laufe ja doch Gefahr je nach eurem Belieben... nun ja, beschädigt zu werden."

Innerlich machte sich eine ihr weitesgehend unbekannte, bzw. schon lange nicht mehr erlebte Anspannung breit. Ihre Selbstbeherrschung reichte hingegen noch deutlich um nach außen hin die abgeklärte Eis Königin zu geben. Rhea hatte sich unter Kontrolle, zumal sie ihre außerordentlich langjährige Erfahrung dazu konditioniert hatte keinerlei Gefühle preiszugeben oder gar zu empfinden.

Rhea musterte die Umgebung beiläufig und analysierte die Möglichkeiten, mit denen Zula sie ausschalten würde können. Wie erwartet fielen ihr spontan einige verdächtige Einrichtungsgegenstände oder kaum erkennbare Unebenheiten in dem Raum auf. Ihre Überlegungen galten in der kurzen Unterhaltungspause jedoch ihrer ID Karte, die der Chevin bisher ignoriert hatte. Offensichtlich wusste er den Vertrauensbeweis nicht sonderlich zu schätzen. Ein Fehler wie sie fand, ebenso wie eine Verhandlungsbasis der er sich absichtlich widersetzte. Das er auf der ID die Wahrheit über ihr implizit angesprochenes Alter befand, bestätigt von der Black Sun selbst zu einer Zeit, als der kleine Moor wohl gerade noch das Laufen lernte, war ihm demnach auch nicht bekannt. Auch ihre Dienste für die Black Sun mussten für ihn somit auffindbar sein, sofern die Vigos vor ihm gewissenhaft mit ihren eigenen Datenbanken umgegangen waren. Leider lebte ihr ehemaliger Arbeitgeber nicht mehr und bot für Rhea mit seinem Jahrzehnte zurückliegenden Ableben für eine Gelegenheit sich von einem Lebensabschnitt zu verabschieden, den der Chevin sicher weniger wohlwollend zur Kenntnis nehmen würde. Auf den Geschäftssinn ihres Gegenübers vertrauend musste die Attentäterin auf den Deal eingehen, den sie ja eigens gewünscht hatte.


"Ich akzeptiere.",

meinte die Frau wieder gewohnt kühl.


"Ich möchte sie jedoch bitten die Daten meiner ID abzurufen und als einen Beweis meines aufrichtigen Willens zur Kenntnis zu nehmen."

Sie fokussierte seinen Blick, wobei ihre Körperhaltung wenig bis überhaupt garnicht mit einer menschlichen Reaktion auf den bevorstehenden, im Grunde unvorteilhaften Deal zu vergleichen war. Rhea verriet keine Furcht, kein Zögern und keine Unsicherheit - sie empfand auch nichts dergleichen.

"Einhergehend mit dieser Bitte, möchte ich ihre Lebensversicherung, wie auch immer diese aussehen mag bei vollem Bewusstsein erhalten und bestehe darauf, dass es sich um eine nicht-tödliche Maßnahme handelt. Ich will wissen womit ich es zu tun kriege, so wie ihr es auch wisst. Außerdem stellen wir so sicher das meine Effektivität nicht beeinträchtigt wird - auch wenn das keine Hürde wäre."

Auch wenn sie nicht viel davon erhoffen konnte, da der Überwachungsaspekt weit wichtiger war, als die Möglichkeit die Attentäterin auf Knopfdruck auszuschalten, so hätte sie so zumindest eine Chance sich von dem Gerät zu befreien. Sicher wäre diese Chance recht gering, aber marginal vorhanden. Der Chevin war sich der Technologien die in seinem Kopf bereits herumschwirrten augenscheinlich sehr sicher. Wichtiger war ihr jedoch, dass der Deal umgesetzt werden konnte und auch Zula seinen Teil der Abmachung einhielt.

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Wenn er nicht genau gewusst hätte, dass dies nach derzeitigem Stand der Technik unmöglich war, hätte Vigo Zula die Killerin, die sich Rhea Parasini nannte, für einen verblüffend lebensechten Droiden halten können. Die Frau schien kaum eine humanoide Regung zu besitzen. Ihre Selbstbeherrschung war enorm - keine schlechten Voraussetzungen sicherlich für die heikle Arbeit, der sie nachging. Selbst seine Ankündigung, dass er sie mit Sklaventechnologie ausstatten wolle, empfing sie gelassen, und zu seiner Überraschung akzeptierte sie nach kurzem Nachdenken.

Die Einschränkungen, die sie daraufhin machte, ließen den Moment der Verblüffung jedoch schnell vorübergehen. In dem Bestreben, sich nicht zu viele Einschränkungen aufzuerlegen, war die Frau drauf und dran, die Maßnahme ihres gesamten Sinns zu berauben. Die Verhandlungen waren also doch noch nicht zuende.


»Ihre Bedingungen sind inakzeptabel«, sagte Moor alias Zula augenblicklich und entschieden. »Jede einzelne davon.«

Ohne den Blick von seiner Gegnerin abzuwenden, tastete seine freie rechte Hand, von der Anspannung statt dem Bewusstsein geführt, nach der ID und ließ sie spielerisch durch die Finger gleiten.

»Zweck dieser Vereinbarung ist es, Ihren unverschämten Vorteil mir gegenüber auszugleichen. Da Sie bedauerlicherweise imstande sind, nicht nur die Frucht meiner jahrelangen Arbeit zu zerstören, sondern dabei auch mein Leben massiv zu gefährden, muss die Absicherung dementsprechend sein. Ich brauche kein kleines Hindernis, sondern eine echte Garantie gegen einen möglichen Verrat. Immerhin habe ich nicht den geringsten Anlass, Ihnen zu vertrauen.

Sie werden nicht erfahren was alles in Ihrem Körper steckt, es werden sehr wohl auch tödliche Maßnahmen darunter sein, und auf gar keinen Fall werden Sie bei der Prozedur bei Bewusstsein sein. Ich gehe trotz aller Implantate ein hohes Risiko damit ein, Sie überhaupt am Leben zu lassen. Ziehen Sie die Sache nicht ins Lächerliche, indem Sie eine Anleitung zum eigenhändigen Ausbau im nächsten Hobbykeller verlangen. Einen solchen Nerfhandel werde ich bestimmt nicht eingehen.

Dafür zu sorgen, dass ich keinen Grund habe, Sie zu vernichten, wird Ihr Teil des Handels sein.«


Einer ihrer Einwände war jedoch berechtigt, und dieses Zugeständnis konnte er gerne machen:

»Dass Sie bei Ihrer Arbeit von den Einbauten nicht beeinträchtigt werden, versteht sich von selbst. Natürlich könnte ich Ihnen alles Mögliche versprechen - was zählt schon ein Wort in einer Situation wie dieser und zwischen Leuten wie uns. Aber natürlich wird es in meinem ureigensten Interesse sein, dass Sie ordentlich funktionieren, wenn Sie für mich arbeiten. Die Geräte werden nicht leicht zu entdecken sein: Einerseits um Ihre Tarnung aufrechtzuerhalten; andererseits, damit Sie sich nicht einseitig unserer Abmachung entziehen.«

Für einen winzigen Augenblick glitt sein Blick zu der ID in seiner Hand und seine Finger stellten augenblicklich ihre nervöse Bewegung ein; seine Maske war nun beinahe wieder so perfekt wie ihre.

»Dieses Ding werde ich gründlich überprüfen. Sobald dieses Vieraugengespräch als solches beendet ist und ich es mir leisten kann, meine Konzentration zwischen Ihnen und den Daten aufzuteilen. Solange wir unter uns sind, dürfen Sie sich meiner ungeteilten Aufmerksamkeit gewiss sein. Wenn Sie wollen, dass ich es in Ihrer Anwesenheit prüfe, muss ich meine Wachen dazuholen.«

Es war Zula völlig egal, ob Parasini diese extreme Vorsicht als Feigheit auslegen würde. Immerhin, wenn sie so gut war wie sie vorgab, würde sie wissen, dass alle Sicherheitsmaßnahmen berechtigt waren. Er war alles andere als sicher, ob er sich mit ihr nicht ein gewaltiges Problem ins Haus holen würde.

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[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gerichtsgebäude AB88 |Gerichtssaal 12] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,

Die beste kriminelle Leistung des Jahrhunderts so könnte man es nennen wenn es dem unbekanntem Gönner gelang sie wirklich aus diesem Schlamassel herauszuholen. Agro und Nubukus waren zum Glück noch auf freien Fuß mit der Dark Nemesis und könnten sie von Vinsoth wegbringen wenn der Gönner ihnen nicht ihr Schiff zurückgab. Die Verhandlung hatte vor gerade mal 5 Minuten bestimmt begonnen und schon wurde Elliseria nach ihren letzten Worten gefragt. Viel zu sagen gab es nichtmehr, sie hatten den Ablauf so beschrieben wie es der Gönner wollte und jetzt lagen sie sowieso in seinen Händen. Alternativen gleich Null.
>>Ich habe nichts zu sagen Maam, genauso wenig meine Mannschaft.<<
sprach sie laut zur Richterin die nur kurz nickte und sich erhob.
>>Wir ziehen uns zur Beratung zurück<<
sagte sie laut und verschwand zusammen mit den Mitrichtern hinter einer Tür. Kurz war Elliseria verwirrt aber fasste sich schnell wieder. Einige Minuten vergingen bis erneut die gesamte Delegation der Richter erschien. Alle im Saal erhoben sich als die Richterin das Urteil verlas.
>>Hiermit wird im Namen des Gesetzes von Vinsoth und der neuen Galaktischen Republik, Elliseria Xindaris und alle ihre Crewmitglieder zur lebenslangen Haft auf Vinsoth verurteilt! Ihre Besitztümer werden beschlagnahmt und zu Staatsbesitz umgewandelt.<<
gab die Chevin knapp von sich und schon war die Verhandlung zuende, sie hatte vielleicht 15 Minuten gedauert. Ohne zu zögern kamen mehrere Polizisten und brachten die Crew der Chaos Star aus dem Gerichtssaal Richtung der Gefängniskomplexe von Vinsoth.
Jetzt lag endgültig der weitere Verlauf der Geschichte in den Händen des Gönners.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Vor Gerichtsgebäude AB88 | Speeder] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,
 
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Sie bewegten sich in eine Sackgasse. Solange sich dieser sture Chevin nicht darauf einließ ihre ID zu prüfen und damit einen Teil ihrer Verhandlungsgrundlage zumindest zu prüfen, hatte das Ganze hier absolut keinen Sinn mehr. Es war völlig ausgeschlossen, dass Rhea sich zu einer laufenden Zeitbombe machen ließ. Sie war eine professionelle Attentäterin und dieser Senator von einer Welt voller grauer Rüssel-Wesen begann ihre Nerven zu strapazieren. Noch hielten die Drahtseile, aber die Frau begann bereits sich zu fragen, ob sie sich nicht besser hätte an einen der anderen Vigos wenden sollen. Sie hatte seine zwei Identitäten unterschätzt, aber der große Vorteil war, dass die Chevin im Gegensatz zu Menschen, Twi'lek oder Falleen weniger dazu neigten Abmachungen zu brechen - zumindest das musste sie Zula zugestehen.

In jedem Fall aber spitzte sich die Lage zu. Sie würde hier nicht in einem Stück herauskommen und musste sich nun zwischen einem Sklavendasein oder einer heiklen Flucht mit vielen Toten entscheiden. Der letzte Ausweg war der letzte Vorschlag des Vigos. Das erschwerte zwar die ersetere Lösung, erhöhte dafür aber eine ausgeglichenere Lösung der Verhandlungen.


"Ihr sprecht von Vertrauen und Absicherungen, aber überseht das ihr längst ein regungsloser Haufen grauen Schleims sein könntet. Bringt eure Wachen herein und schaut euch die verdammte ID an. Wir wollen schließlich eine Lösung um unser beider Probleme bestmöglich aufzulösen."

Ihre Worte waren nachdrücklich, aber noch emotional streng beherrscht - soweit dies nötig war. Rhea lehnte sich zurück und nahm eine entspanntere Sitzhaltung ein, wobei sie ihre Füße auf der Tischkante ablegte und überschlug.

"Ich will wie gesagt mit offenen Karten spielen. Dafür müssen sie sich diese also auch anschauen - ansonsten hat das hier keinen Sinn."

Sie schaute den Chevin, gespannt ob er seinen eigenen Vorschlag bereit war einzulösen, an.

"Dann können sie sich von mir aus auch eine Meinung bilden. Andernfalls wird das hier mit Sicherheit hässlich."

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Mit einiger Missbilligung nahm Senator Vilnok Moor alias Vigo Zula die patzigen Worte der Assassinin zur Kenntnis.

»Es ist sehr bedauerlich, dass Sie schon wieder ins Drohen verfallen«, antwortete er. »Es wird sich noch zeigen, wer hier am längeren Hebel sitzt.«

Es war nun wirklich an der Zeit, Tatsachen zu schaffen. Auch ohne dass sie ausdrücklich darum gebeten hätte, hätte er zu diesem Zeitpunkt nun wohl den stummen Alarmknopf gedrückt. Noch nicht den, der die Wache des Regierungssitzes alarmierte, sondern vorerst nur den, der seinen Leibwächter herbeirief.

Keine zwei Sekunden später trat Mullon ein. Der Chevin war groß, bullig und narbengesichtig, und Humanoide neigten dazu, seine Geschwindigkeit und Geschicklichkeit sogar noch mehr zu unterschätzen als die seiner Artgenossen. Aber Moor wusste, dass Mullon sein Handwerk verstand, und verließ sich vollstens darauf, dass seine Anwesenheit einen gewissen Schutz für ihn darstellen würde.

Dem Leibwächter war seine Überraschung über die unbemerkte Besucherin kaum anzusehen.


»Verriegeln, Sir?« fragte er nur; er war kein Freund vieler Worte, wenn es um den Job ging.

»Ganz recht. Keiner raus, keiner rein - außer natürlich weitere Wachen, falls es Not tut.

Mullon, seien Sie doch so gut und werfen Sie ein Auge auf meine verehrte Besucherin, solange ich mir einige Daten ansehe. Sie scheint mir noch unentschlossen zu sein, ob sie sich weiterhin meiner Gastfreundschaft erfreuen möchte, und ich möchte hier nur ungerne eine unschöne Szene erleben.«


Die geschwollene Ausdrucksweise war alles andere als nötig. Schließlich war Mullon einer der wenigen, die über sein Doppelspiel bescheid wussten, so dass die Fassade des Senators ihm gegenüber überflüssig war und Zula auch Klartext hätte reden können. Aber er zog es vor, seine eigentliche Persönlichkeit - oder die Hälfte davon, die er als die dominante betrachtete - zumindest teilweise zurückzuhalten, um der Fremden kein allzu klares Bild von sich selbst zu vermitteln.

»Wie Sie wünschen, Senator«, antwortete der Wächter, auf das Spiel eingehend. Er trat dicht hinter den Stuhl der Besucherin und verharrte dort reglos. Sollte sie eine falsche Bewegung machen, so wäre er in der Lage, die kleine, schlanke Frau binnen eines Herzschlages mit seinen langen Armen zu packen und binnen eines zweiten mit bloßen Händen zu zermalmen. Bewaffnet war er außerdem. Eine Garantie war natürlich auch das nicht, aber zumindest eine ausreichende Absicherung, um eine Überprüfung der ID zu wagen.

Zula nahm den Chip und steckte ihn in den Multifunktionsport seines Holoprojektors. Das Gerät las die Daten aus und zeigte sie nach einigen Sekunden über dem Schreibtisch an. Sofort drückte der Vigo-Senator auf einen Knopf, der dafür sorgte, dass die Buchstaben, Zahlen und Bilder undurchsichtig hinterlegt wurden und nur von seiner Position aus erkennbar waren: Alles musste Mullon ja auch nicht wissen. Die Eingabe einer geheimen Tastenfolge zeigte dem Vigo schließlich das, was sich hinter der Fassade einer scheinbar gewöhnlichen ID verbarg: Daten der Black Sun.

Sie detailliert zu studieren, fehlte ihm die Zeit und Muße. Aber nachdem er die Authentizität geprüft und bestätigt gefunden hatte, überflog er den Inhalt. Sie war auf den Namen Rhea Parasini ausgestellt (was allerdings nicht zwangsläufig bedeutete, dass dieser auch echt war) und protokollierte eine lange und tadellose Dienstzeit für die Black Sun. Offenbar hatte die Frau schon einige heikle Aufträge der Organisation erfolgreich ausgeführt und hatte einiges Vertrauen genossen. Allerdings lag das bereits fünfzig Jahre zurück. Er scrollte nochmals zurück zu den Basisangaben und las diese erneut. Die ID bestätigte ihre Behauptung von vorhin, bereits deutlich über hundert Jahre alt zu sein. Offenbar war sie Morellianerin. Eine Spezies, über die der Chevin baldmöglichst Erkundigungen einholen würde.


»Interessant«, sagte er zunächst. Das stimmte: Sein Interesse an der Mörderin stieg. »Sie hatten also schon mit der Organisation zu tun. Aber leider geht aus den Daten nicht hervor, aus welchem Grund Sie verschwunden und für so lange Zeit untergetaucht sind. Erklären Sie mir das.«

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[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Vor Gerichtsgebäude | Gepanzerter Gleiter] Elliseria, Crew der Chaos Star, NPCS

Ein Urteil war schnell gesprochen, und wie erwartet fiel es hart aus. Die Regierung von Vinsoth zeigte gerne, dass man bei Sklaverei keinen Spaß verstand. Einen besseren Weg, sich vom alten System zu distanzieren und den moralischen Schulterschluss mit der Neuen Republik zu üben, als Sklaventreiber, -händler und -schmuggler aufs Härteste zu bestrafen, gab es nicht. Und so kam auch in diesem Fall eine lebenslängliche Haftstrafe als Urteil nicht überraschend. Eigentlich konnten sich die geständigen Angeklagten sogar noch glücklich schätzen: Erst vor kurzer Zeit hatte man die Todesstrafe abgeschafft, die früher noch häufig verhängt worden war, und die Art deren Vollstreckung war bisweilen recht archaisch gewesen.

Doch in diesem Fall verhielten sich ein paar Dinge anders, als es den Anschein hatte. Das Urteil selbst war ebenso eine Farce wie der Prozess, und niemand mit Ausnahme des Chev-Anklägers, der sich selbst voll Genugtuung für diesen Sieg gratulierte, nahm ihn ernst. Vielleicht mochte es den angeblich Verurteilten doch ein wenig eng um die Brust werden, als man sie in Fesseln abführte und wieder in den gepanzerten Transporter sperrte, der sie auch zum Gerichtsgebäude gebracht hatte. Auch die Schockhalsbänder, die sie im Falle eines Fluchtversuches nicht nur aufhalten, sondern im schlimmsten Fall auch töten wurden, nahm man ihnen nicht ab. Das Schwebefahrzeug setzte sich in Bewegung und fuhr über staubige Straßen dahin, durch die festgebauten Teile der Hauptstadt und die vorgelagerten, ständig in Veränderung begriffenen Nomadenlager. Es verließ die Stadt in Richtung der Anlage der planetaren Sicherheit, in welcher die Gefangenen bereits vor dem Prozess untergebracht gewesen waren.

Die Sonne sank hinter eine ferne Hügelkette und verhieß mit gewaltiger Symbolkraft das Ende eines ereignisreichen Tages, just in dem Moment, als der Gefangenentransporter das Haupttor der Gefängnisanlage erreichte. Doch im letzten Moment bog er ab, schlug die Richtung in freies Gelände ein. Die Gefangenen konnten durch das winzige Fenster an der Rückseite des Transportgleiters nicht sehen, wohin die Fahrt ging, aber sicherlich verspürten sie sowohl eine große Erleichterung als auch Sorge vor einer ungewissen Zukunft, als das Gefängnis hinter ihnen kleiner wurde und Abendschatten sich darübersenkten.

Sie fuhren in die weitläufigen Ebenen Vinsoths hinaus, und bald schon war es draußen so dunkel geworden, dass man überhaupt nichts mehr erkennen konnte.


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Ruhig und regungslos blieb die Attentäterin auf ihrem Platz und behielt Zula im Blick. Der sicherlich mehr als qualifizierte Wächter des Vigos interessierte sie nicht im geringsten - zumindest äußerlich. Klar hoffte sie, dass ihre ID den Chevin wenigstens teilweise von ihren guten Absichten überzeugen würde, doch das Gefühl der Hoffnung war nicht ansatzweise groß genug um ihr tatsächlich eine emotionale Reaktion abzufordern. Im Gegenteil wirkte es auf sie mehr wie ein Beruhigungsmittel, das die zuvor leicht angestaute Unsicherheit von Parasini unverzüglich ablöste.

Noch bevor Zula die Daten ihrer ID kommentierte, erkannte die Frau in den schwer zu lesenden Gesichtszügen des Chevins, dass sich die Umstände änderten. Allerdings rechnete die Attentäterin keinesfalls mit einer Änderung seiner Haltung ihr Gegenüber. Sie war gefährlich und selbst, wenn sie noch Mitglied der Black Sun gewesen wäre, wäre ein gewisses Misstrauen gerechtfertigt. Und das war auch gut so, war es doch ein essentieller Bestandteil ihrer Profession sie jederzeit für tödlich oder zumindest gefährlich zu halten.


"Die Antwort ist denkbar einfach.",

begann sie nüchtern mit der gewünschten Erläuterung.


"Mein damaliger Vigo wurde damals das Opfer eines Attentats. Er handelte mit Informationen - sehr gefährlichen Informationen... und außerdem sehr erfolgreich."

Sie machte eine kurze Pause, während sie sich an den Mensch erinnerte, der in seinem Job wirklich herausragend war, aber auch sehr kurzsichtig.

"Er hat aber schlampig gearbeitet. Sein Hochmut hat dafür gesorgt, dass eine unverschlüsselte Datenbank in die Hände der Attentäter fiel."

Das Parasini damit auf der Abschussliste stand, nicht zuletzt da sie dem konkurierenden Informationsnetzwerk erheblichen Schaden durch ihre Attentate zugefügt hatte, ergab sich ihrer Meinung nach von selbst.

"Es war ein Zeichen der Zeit, dass ich meinen eigenen Tod vorgetäuscht habe und untertauchte."

Dies war wiederrum ein Punkt, den sie lieber genauer erläuterte, ohne darauf zu warten, extra angesprochen zu werden. Weiterhin hielt sie dem Blick des Vigos stand und begann, fast schon als würde sie einen Vortrag halten, zu erklären warum sie untergetaucht war.

"Das waren andere Zeiten. Es gab ein Gleichgewicht zwischen Republik und dem Imperium. Die Black Sun war nicht das was sie heute war... oder was die Allianz der Black Sun daraus gemacht hatte. Attentäter wie ich hatten es leicht und ich habe die Gunst der Stunde genutzt voran zu schreiten."

Ein wissendes Lächeln trat in ihr auch nach über 100 Jahren noch jung wirkendes Gesicht, als sie sich wieder vor lehnte.

"Vielleicht komme ich eines Tages in eine ähnliche Situation... bis dahin werden aber die meisten, wenn nicht sogar alle derzeitigen Mitglieder der Black Sun ihre natürliche Lebenszeit überschritten haben. Ihr braucht euch also nicht um einen Stimmungswechsel meinerseits sorgen."

Als Morellianerin - noch dazu in ihrem Beruf - war es so gut wie ausgeschlossen, dass sie eines natürlichen Todes sterben würde. Selbst wenn sie das nächste Jahrhundert im Dienst der Black Sun stehen würde, hätte sie nichtmal die Hälfte ihrer möglichen Lebensspanne erreicht. Ein Punkt der Zula hoffentlich klar war. Sie redete nicht gerne darüber, hielt es aber für einen wichtigen Punkt. Wer wusste schon ob es die Black Sun dann überhaupt noch geben würde. Niemand konnte soweit im voraus planen und dabei ernst genommen werden.

"Wie auch immer werden sie feststellen, dass ich zuverlässig gearbeitet habe und dies auch weiter zu tun gedenke. Die Galaxis hat sich geändert - ich nicht."

Waren ihre letzten, trockenen Worte zu diesem Thema. Gespannt darauf, wie ihr Bericht die Meinung des Vigos beeinflusst hatte, tat sie weiter was sie am besten konnte - neben dem Ermorden. Sie blieb abgeklärt auf ihrem Platz.

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Nach Vilnok Moors Empfinden dauerte dieses Gespräch nun lange genug. Sie saßen zwar noch nicht lange da und sprachen, und er war während der Hälfte seiner Zeit ein Politiker und um ein Vielfaches langatmigere Debatten und Reden gewöhnt, doch eigentlich war alles gesagt. Alles zumindest, was sich besprechen ließ, ohne vorher Tatsachen zu schaffen. Solange nicht sichergestellt war, dass diese Attentäterin wirklich dem Vigo-Senator diente und nicht irgendwem sonst (oder niemandem), würden sie sich nur noch im Kreise drehen. Wie gut, dass er sich an einen Grundsatz jeder Art von Geschäft und Politik gehalten hatte: Fordere viel, dann kannst du nachgeben. Auch in diesem Falle würde ein Ergebnis, das zu seinen Gunsten ausfiel, wie ein Kompromiss aussehen.

»In Anbetracht Ihrer langjährigen Dienste für das Syndikat und der Tatsache, dass Sie offenbar auch für sehr komplexe Aufträge qualifiziert sind, will ich ein Zugeständnis machen«, sagte er, seine Aufmerksamkeit nun wieder völlig auf Rhea Parasini richtend. »Ich werde auf den Einbau von Bomben und anderen zwangsläufig tödlichen Apparaturen verzichten. Allerdings werden Sie einsehen, dass ich von Überwachungs- und Kontrollimplantaten nicht-tödlicher Art auf keinen Fall abrücken kann.«

Nicht-tödlich... das konnte so viel bedeuten. Es gab eine Menge Wege, jemanden vollständig zu Grunde zu richten und für immer unschädlich zu machen, ohne ihn umzubringen. Und darauf setzte Moor natürlich. Sollte sie tatsächlich Verrat an ihm üben, so durften sich seine Druckmittel nicht auf einen kleinen Denkzettel beschränken. Er musste in der Lage sein, sie wirkungsvoll an einer schädlichen Maßnahme gegen sein Regime zu hindern - oder, falls dies nicht gelang, zumindest Rache an ihr zu nehmen. Zwar strich er einige der Implantate nun von seiner geistigen Liste, denn er hatte vor, sich zumindest dem Wortlaut gemäß an sein Versprechen zu halten, aber sie war noch lang und umfangreich genug. Wenn eine intelligente Spezies jahrhundertelang ihre gesamte Findigkeit nur auf die Aufrechterhaltung und Perfektionierung ihrer Sklavenbeherrschung richtete, kamen zwangsläufig ein paar interessante Technologien dabei heraus.

»Da es natürlich nicht in Ihrem Ermessen liegen darf, wie lange die Gegenstände in Ihrem Körper verbleiben, ziehe ich es vor, dass Sie deren genaue Art und Lage nicht kennen. Schon aus diesem Grund ziehe ich eine Implantation unter Vollnarkose vor. Ohne Arzt zu sein, nehme ich auch an, dass dies medizinisch sowieso von Vorteil wäre - mit einer kleinen subkutanen Sonde ist es hier natürlich nicht getan, sondern es werden etwas kompliziertere Eingriffe notwendig werden. Wir sind ja hier nicht bei den Hutts.«

Es war nicht einfach, über solche Angelegenheiten mit jemandem zu verhandeln, der ebenso gut aus Stein hätte sein können. Auch jetzt zeigte die Attentäterin nicht die mindeste Regung, und bis sie den Mund aufmachte um zu antworten oder mit einer unerwarteten Handlung zeigte, wie sie über dieses wenig vorteilhafte Angebot dachte, hatte er keine Möglichkeit, sie einzuschätzen. Auf unangenehme Weise undurchschaubar und unberechenbar war sie, und wieder fragte sich Moor alias Zula, ob es nicht schlauer wäre, sie einfach zu eliminieren und dann zu vergessen.

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Geduldig hörte sie zu wie Vigo Zula seine Schlussfolgerungen zog. Zumindest dass die Verhandlungen jetzt lang genug gedauert hatten, konnte die Attentäterin unterschreiben. Wie es einem Politiker gebührte hatte er das ganze Geplänkel zu einem Ergebnis gebracht, das ihm noch mehr als genug Vorteile brachte. Sie war jedoch eine Killerin und nicht ans Verhandeln gewohnt und beschloss es in diesem Moment auch einfach gut sein zu lassen. Im Grunde war sein Angebot inakzeptabel, aber sie wollte ja etwas von ihm oder besser der Organisation die er repräsentierte und das würde sie am Ende hoffentlich bekommen.
Emotionslos erhob sich die große Frau langsam aus ihrem Sessel und stellte sich dem Vigo mit verschränkten Armen gegenüber. Aus dem Augenwinkel nahm sie noch wahr, wir der Chevin Wächter bereit war sie zu terminieren - auch wenn so gut wie keine Regung die Bereitschaft verriet.


"Sie haben soeben den Deal ihres Lebens abgeschlossen."

Mit einem kurzen Nicken und einem angedeuteten Lächeln signalisierte Parasini, dass sie einverstanden war sich seiner Prozedur zu unterziehen. Tief in ihrem Inneren hatte sie natürlich kein gutes Gefühl, aber wenn es nunmal der Preis sein sollte den sie zahlen musste, dann sollte es eben so sein.

"Dann fangen wir am besten an gute Geschäftspartner zu sein."

Kommentierte sie den Deal schlussendlich und fügte hinzu:

"...aber die Identität meines Ex-Auftraggebers erhalten sie erst, wenn ich aus der Narkose erwacht bin."

Parasini rechnete damit, dass sich auf diese Weise ihre Chancen zumindest etwas erhöhten nicht ewig zu schlafen. Wenn der Chevin soviel Vertrauen in seine Überwachungsimplantate hatte wie er durchblicken ließ, sollte das für ihn akzeptabel sein.

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Zufrieden über die Zustimmung der Attentäterin, doch keineswegs in Freude oder gar Erleichterung ausbrechend, da eine Täuschung oder ein Verrat auch dadurch nicht unwahrscheinlicher geworden war (sondern erst durch die Implantate werden würde), griff Senator Moor alias Vigo Zula abermals zu der Maske, mit der er vorhin beim Gespräch sein Gesicht verhüllt hatte. Auch jetzt verbarg sie den größten Teil seiner äußeren Erscheinung, den Rest würde die Software des Komlinks bewirken, die sein Aussehen und seine Stimme verändern würde. Mit einigen Tastendrücken seiner großen, klobigen Hände aktivierte der Chevin das auf der Schreibtischplatte befestigte Gerät und stellte eine gesicherte Verbindung zur Black-Sun-Basis her, genauer zum dortigen medizinischen Labor.

»Was kann ich für Sie tun, Boss?« fragte ohne Umschweife ein männlicher Chevin mit hagerem, eingefallenem Gesicht, das im Gegensatz zu dem des Vigo nicht verzerrt wurde.

»Bereiten Sie eine Operation vor. Einer Morellianerin sollen diverse Kontrollgeräte eingepflanzt werden. Eine Liste lasse ich Ihnen zukommen.«

Und schon war das Gespräch wieder beendet, der kurze Kontakt selbst im Falle eines Abhörens nur schwer zurückzuverfolgen. Man konnte nicht vorsichtig genug sein, wenn es um die Tarnung der Basis ging, zumal seine eigene nun ja schon zumindest gegenüber der Mörderin aufgeflogen war.

»Wir werden einen kleinen Ausflug unternehmen, Miss Parasini. Mullon und noch ein paar Leute werden uns zu einem Ort begleiten, an dem sofort und gründlich operiert werden kann. Ihre Forderung ist natürlich berechtigt: Behalten Sie Ihre Kenntnisse vorläufig für sich. Später wird noch genug Zeit dazu sein.«

Mullon, der mit den gut organisierten Abläufen vollständig vertraut war, bewachte die Morellianerin weiterhin mit äußerstem Argwohn, während sein Herr über Funk noch ein paar Anweisungen gab. Als schließlich die Tür aufging und eine Eskorte von drei Bewaffneten, allesamt Chevins, hereinkam, verließen sie in deren Begleitung das Büro.

Draußen fuhr ein Wagen vor, ein geräumiger, gepanzerter Gleiter, der sie alle trotz ihrer teils beträchtlichen Körpermaße aufnehmen konnte. Er trug keine Kennzeichen, die ihn mit der Regierung oder sonst einer offiziellen Behörde in Zusammenhang bringen konnten. Ebenso wenig wie das auf einen auswärtigen Händler zugelassene Corellianische Shuttle, das am Raumhafen bereits zum Start vorbereitet wurde. Es würde sie zum derzeitigen, ständig wechselnden Aufenthaltsort der mobilen Black-Sun-Basis bringen. Allerdings auf beträchtlichen Umwegen: Die Sorge um die Sicherheit verlangte, zuerst in eine falsche Richtung zu fliegen und mehrfach den Kurs zu wechseln, um beobachten zu können, ob irgendein Boden- oder Luftfahrzeug oder ein Sternenschiff auf diese Bewegungen reagierte. Dass man die Attentäterin noch vor Beginn des Fluges gründlich nach Wanzen und anderen unerwünschten Geräten scannen würde, um eine Preisgabe der Position an Dritte zumindest zu erschweren, erklärte sich von selbst.

Mit rasanter Geschwindigkeit, aber ebenfalls Umwege über Nebenstrecken nehmend, brauste der Gleiter durch Vinsoths Regierungshauptstadt.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor, Rydia
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | vor der Hauptstadt | Ebenen | Gepanzerter Gleiter] Elliseria, Crew der Chaos Star, NPCS

Die schnelle Fahrt des gepanzerten Gefangenentransporters durch die Ebenen und Wüsten Vinsoths dauerte mehrere Stunden. Eine Pause gab es nicht, niemand versorgte die Gefangenen mit Wasser oder Nahrung, und auch nicht mit Informationen darüber, was sie als nächstes erwarten würde. Die Bewacher hatten, aus gutem Grund und Sorgen um ihr persönliches Wohlbefinden, kein persönliches Interesse an den Angelegenheiten des Vigo, sondern führten nur stumpf ihren Auftrag durch: Die Häftlinge zur Basis der Black Sun zu schaffen, anstatt zum Gefängnis.

Sie führten diesen Befehl mit einem mulmigen Gefühl aus: Sie fürchteten sich vor den Konsequenzen, die ihnen drohten, wenn die staatlichen Behörden ihnen auf die Schliche kamen. Mit den Helfershelfern von Sklavenhändlern ging man nicht schonungsvoller um als mit den Skalvenhändlern selbst, und es waren schon Mitglieder der Black Sun zu schwersten Strafen verurteilt worden. Dass dies alles zu einem Spiel gehörte, das ihren Horizont überstieg, und die öffentliche Anklage und Verurteilung durch die Staatsanwaltschaft ein beliebter Kniff ihres eigenen Vigos war, unliebsam gewordenes Personal für immer loszuwerden, ahnten sie nicht; obwohl sie eine Hälfte des Lügengebildes kannten, blieb die andere Hälfte für sie im Verborgenen. Dieses Schicksal teilten sie mit Tausenden auf diesem Planeten und an anderen Orten in er Galaxis.

Es musste gegen Mitternacht sein, als das Fahrzeug anhielt und die hintere Rampe abgesehnkt wurde, damit die Gefangenen aussteigen konnten. Die Bewacher lösten jetzt ihre Fuß- und Handfesseln, machten aber keine Anstalten, ihnen auch die Schockhalsbänder abzunehmen; so weit ging das Vertrauen wohl nicht.

Im künstlichen Licht zahlreicher Scheinwerfer und beleuchteter Fenster konnte die Besatzung der beschlagnahmten Chaos Star nun einen Blick über die Szenerie werfen. Mitten im zerstampften Gras einer Ebene standen wie hingestreut viele Gebäude in unterschiedlichster Form und Größe. Manche von ihnen ruhten auf großen Kettenraupen wie die Sandcrawler auf Tatooine, andere waren auf Repulsorkissen hierher gelangt und hatten sich auf den Boden abgesenkt. Den Zweck der meisten Bauwerke konnte man von außen nicht erraten, andere aber waren eindeutig Wohn- oder Verwaltungsgebäude oder dienten technischen Zwecken wie der Kommunikation oder der Energieversorgung. Alles in allem bildeten sie rein äußerlich eine Nomadensiedlung, wie es Tausende auf Vinsoth gab: Die typische Heimstatt der traditionell lebenden Chevins und Ausgangspunkt ihrer Jagdzüge durch die wildreiche Landschaft ihres Heimatplaneten.

Eine Besonderheit gab es jedoch, die sie von anderen Lodge-Siedlungen unterschied: Ganz wie in alten Zeiten, waren alle Chevs, die sich hier bewegten, eindeutig unfrei; so, als hätte es niemals Reformen auf Vinsoth gegeben. Was ja in gewisser Weise auch den Tatsachen entsprach.

Aus einer der Lodges trat nun ein Chevin in einer weißen Robe, die im künstlichen Licht glänzte. Dieses Mitglied der herrschenden Spezies war weiblichen Geschlechtes, auch wenn es den Auswärtigen wohl schwer fallen musste, in dem Halbdunkel die äußerlichen Unterschiede auszumachen. Flankiert wurde sie von zwei grimmig aussehenden Kämpfern mit schweren Blastergewehren in den Händen. Sie trat auf die Gefangenen zu, und nachdem einer der Wächter in der Uniform der planetaren Sicherheitskräfte ihr die Fernbedienung für die Schockhalsbänder übergeben hatte, sagte sie:


»Willkommen in der Basis der Black Sun. Ich wurde soeben darüber informiert, dass der Vigo selbst uns besuchen wird, um mit Ihnen zu sprechen. Folgen Sie mir doch hinein.«

[Vinsoth-System | Vinsoth | vor der Hauptstadt | Ebenen | Gepanzerter Gleiter] Elliseria, Crew der Chaos Star, NPCS
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Vor der Hauptstadt | Speeder] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,

Lange, viel zu lange für Elliserias Geschmack und den der Crew um ihr herum fuhren sie in ihrem Gefangenentransporter. Die Nervosität und Spannung war fast greifbar, zwar wussten alle das ein unbekannter Gönner ihnen geholfen hat zu entkommen aber wie genau jetzt alles ablaufen würde war ungewiss. Und genau diese Ungewissheit nagte an den Anwesenden. Der Mangel an frischem Wasser, die Halsbänder und die Hitze waren der Stimmung nicht gerade zuträglich. Mehrmals schien es so als würden irgendwelche Söldner Streit beginnen und so eine Schlägerei anzetteln aber Gargoyl schaffte es durch seine Ausstrahlung und einen einzigen Blick alle wieder ruhig zu bekommen. Ohne ihn wären sie hier sich wohl alle schon an die Gurgel gegangen, wiedermal zeigte sich wie praktisch ein T´suur sein kann wenn er vollkommen unter Kontrolle war.
Stunden um Stunden vergingen, die Müdigkeit übermannte einige der Anwesenden und sorgte für umherliegende, reglose Gestalten. Nur wenige waren noch wach, darunter eben Elliseria, Gargoyl und Karton.. Hätte man nicht gewusst das sie schlafen würden würde es aussehen als wären alle schlafenden an irgendeinem Gas gestorben.
>>Ich mag das warten nicht, wann kommen wir endlich an? Und vor allem wo?<<
fragte der T´suur knurrend was ihm nur einen missbilligenden Blick von Karton einbrachte bevor dieser antwortete.
>>Ruhig! Ich bezweifel das der ,,Gönner´´ uns nicht abhört oder jemanden hier als Spion schon auf seiner Seite hat. Hoffen wir das beste.<<
>>Hoffen? Pah! Soll er doch uns abhören! Soll er doch seinen Spion unter uns haben! Ich werde ihm die Gliedmaßen rausreißen und allen seinen Dienern wenn er uns hintergeht!<<

"Ruhe! BEIDE! Es bringt nichts wenn wir uns streiten!"
beendete Elliseria das Gespräch bevor die beiden handgreiflich wurden. Es war bekannt das Gargoyl gegen die anderen Offiziere von Elliseria eine Abneigung besaß und deswegen sie immer wieder eingreifen musste um schlimmeres zu verhindern, vor allem jetzt war es wichtig ruhig zu bleiben und sobald sie frei waren Agro und Nubukus zu informieren.
Gerade wollte sich Elliseria an eine Wand lehnen um sich etwas auszuruhen als auf einmal das Fahrzeug stehen blieb, eine Rampe geräuschvoll ausgefahren wurde und die Wachen ihnen die Hand- und Fußfesseln entfernten. Durch das lärmen der Rampe waren alle wach geworden und schienen bereit zu sein einen Kampf auszutragen, jedoch würde es keinen geben. Den kaum das alle befreit waren wurden sie schon hinaus auf eine kleine Ebene zwischen dutzenden Konstrukten geführt. Waren das wirklich Repulsoren unter manchen Gebäuden? Oder spielte die Müdigkeit Elliseria nur einen Streich?
Ungeachtet des Szenarios um sie herum kam ein Chevin in einer Weißen Robe samt 2 Bewachern zu ihnen und sprach mit einer Stimme die man fast ,,freundlich´´ nennen könnte zu ihnen.
»Willkommen in der Basis der Black Sun. Ich wurde soeben darüber informiert, dass der Vigo selbst uns besuchen wird, um mit Ihnen zu sprechen. Folgen Sie mir doch hinein.«
sagte sie und nahm ein kleines Gerät an sich, eine Fernbedienung für die Halsbänder. Diese Aussage verblüffte die gesamte Mannschaft. Ihr Gönner war von der Schwarzen Sonne? Ein Vigo? So ergab auch alles einen Sinn, das schnelle Reagieren auf den Sklavenhandel, das infiltrieren des Gefängnisses um die Nachricht zu übergeben, die Piloten die sie hierher brachten. Alles Teile des Kriminellen Netzwerkes des Vigos.
"Meine gesamte Crew?"
fragte Elliseria ohne großartig zu zeigen was diese Erkenntnis erklärte oder das sie sie überraschte. Pokerface war angesagt, wenn sie wiedermal vor den Vigo trat sollte sie dieses mal stärker aussehen. Auf die Frage nickte der Chevin nur kurz und drehte sich schon um um zu einem der Gebäude zu marschieren, Elliseria zögerte nicht lange um ihm zu folgen, nur kurz zögerte ihre Crew und folgte ihr dann. Die Bewacher flankierten sie, wenigstens solange bevor sie vor dem Gebäude standen und Elliseria erst jetzt bewusst wurde wie klein das Gebäude war, es war kleiner als jeder Sandcrawler auf Tatooine und mindestens genauso hässlich, als sich die Tür öffnete zeigte sich auch das sie mindestens genau so eng waren. Ein Wunder das der Chevin in Weiß, Gargoyl oder die Bewacher hinein kamen ohne stecken zu bleiben. Als sie drin waren lief der Chevin zielstrebig einen Gang entlang bevor er vor einer Tür stehen blieb, die Chaos Knights waren direkt hinter ihm und einige schauten schon nervös nach vorne, erwartungsvoll was geschehen würde. Kurz verharrte das gigantische Wesen bevor es die Tür aufdrückte und in einen kleinen Konferenzraum kam. 3 Sessel standen vor einem Schreibtisch und hinter diesem eine gigantische Version eben diesen Sessel, wahrscheinlich für den Vigo. Da es sich bei Gargoyl, Elliseria und Karton um die ,,Anführer´´ der Crew handelten setzten sie sich in genau dieser Reihenfolge in die Sessel, die übrigen Crewmitglieder versammelten sich hinter den 3 in einem wilden Haufen und schauten immer wieder sich um, einige zur Tür, einige zu den Sitzenden, andere zu den Bewachern oder zu dem Chevin. Elliseria selbst schaute sich auch aufmerksam um, hinter dem Sessel fiel ihr eine gut versteckte Luke auf. Wahrscheinlich dazu da um im Falle des Falles durch einen Hinterausgang ein- oder auszutreten. Aufmerksam wartete Elliseria, nach außen hin ruhig nur innerlich war sie aufgeregt. Logischerweise, einen Vigo trifft man nicht alle Tage!


[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,
 
[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Luftraum | corellianisches Shuttle] Vilnok Moor, Rhea Parasini, Mullon, Chevins

Der Flug zum derzeitigen Aufenthaltsort der Black-Sun-Basis dauerte eine ganze Weile. Zeit genug, um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. Dazu hatte Vilnok Moor alias Vigo Zula nun auch alle Gelegenheit, denn er befand sich in einem anderen Passagierabteil als Rhea Parasini. Ihm wäre nicht wohl dabei gewesen, die ganze Zeit neben der Mörderin zu sitzen: Noch war schließlich nicht klar, ob sie die Wahrheit sagte und was für Hintergedanken sie hegte. Erst wenn die Kontrollmechanismen eingebaut waren, konnte der Vigo sich seiner neuen Attentäterin halbwegs sicher sein. Bis dahin wusste er aber lieber ein Panzerschott zwischen sich und ihr und mehrere bewaffnete Wächter an ihrer Seite. Mullon, das wusste er, würde sich nicht von ihr überlisten lassen.

Sein Kommen hatte er der Basis über eine abhörsichere Verbindung schon vor dem Start mitgeteilt, damit man dort Vorkehrungen treffen konnte. Das bedeutete vor allem eine gesteigerte Wachsamkeit. Wenn das corellianische Shuttle demnächst dort ankommen würde, wären diverse Verteidigungsanlagen und eine Menge Bewaffnete kampfbereit, so wie stets, wenn Fremde dorthin gebracht wurden; man konnte überhaupt nicht sicher genug sein, ob nicht doch einer von ihnen einen Peilsender trug oder eine andere Möglichkeit hatte, Feinden ein Positionssignal zu senden. Auch bereitete man sich schon in diesem Augenblick auf einen baldigen Aufbruch vor: Man würde die Basis abermals verlegen; hundert oder hundertfünfzig Kilometer in eine noch nicht bestimmte Richtung. Da sie so gut wie nicht von gewöhnlichen Siedlungen zu unterscheiden war, von denen es mehrere in diesem Umkreis gab, würde also auch eine spätere Rückkehr zum vorherigen Standort nicht zwangsläufig eine Entdeckung bedeuten.

Auch dass die Operation vorzubereiten war, hatte Zula bereits vom Büro des Senators aus verlautbaren lassen. Die Ärzte in der Basis würden darauf vorbereitet sein, die Morellianerin sofort zu operieren. Doch eine wichtige Information fehlte den Medizinern noch: Welche Gerätschaften ihr implantiert werden sollten. Die Auswahl war groß: Die Kultur der Chevin hatte eine Menge solcher Apparate hervorgebracht. Der Senator-Vigo nahm sich Zeit für die Auswahl und entschied sich schließlich für Geräte der neuesten Bauserien sowie ältere Modelle, die für ihre enorme Zuverlässigkeit bekannt waren. Insgesamt vier Einheiten wollte er Rhea Parasini einpflanzen lassen.

Zum einen ein gewöhnliches Ortungsgerät, das es möglich machte, überall in der erschlossenen Galaxis ihren Standort auszumachen. Da sich aber ein Sender, der permanent Signale abgab, unmöglich mit ihrer Arbeit als Attentäterin in Einklang bringen ließ, fiel die Wahl auf ein passives Gerät, das nur dann ein Positionssignal abgab, wenn es eine entsprechende Anfrage empfing. So konnte er sich jederzeit vergewissern, ob sie auch dort war, wohin sie gehörte. Und ihr, sofern er es für richtig hielt, zugleich mächtig in die Suppe spucken, denn er konnte mit der Signalanfrage auch ihre Deckung auffliegen lassen, was in einer entsprechenden Situation ein ebenso subtiles wie gründliches Mittel sein konnte, sie auszuschalten.

Das zweite Implantat sollte ebenfalls der Ortung dienen, jedoch ohne ein verräterisches Signal abzugeben. Es funktionierte nur auf kurze Entfernung, auf einen einzigen Planeten oder bestenfalls noch dessen Trabanten beschränkt, doch wurde damit auch keine Enttarnung riskiert. Das Implantat beinhaltete keinerlei technische Apparaturen, sondern wirkte nur aufgrund einer permanenten Strahlung, die es abgab: Unauffällig, wenn man nicht wusste wonach man suchte; aber unverkennbar, wenn man die passenden Sensoren verwendete.

Die Überwachung war somit zweifach abgesichert. Nun ging es darum, sicherzustellen, dass Zula ein verräterisches Vorhaben auch unterbinden und einen möglichen Angriff ihrerseits problemlos abwehren konnte. Ein vielseitiges Kontrollgerät, in seiner Funktion einem Droiden-Hemmbolzen nicht ganz unähnlich, würde diesen Zweck erfüllen. Es konnte programmiert werden, schmerzhafte und lähmende Elektroschocks in nicht-tödlicher Stärke abzugeben, wann immer eine bestimmte Bedingung erfüllt wurde: Sobald sich der Träger zu nahe an die Position des Steuergerätes oder eines anderen Senders heranbewegte, zum Beispiel. Er konnte es also so einstellen, dass die Mörderin außer Gefecht gesetzt wurde, sobald sie unaufgefordert den Regierungspalast betrat oder sich ihm näher als fünf Meter näherte. Außerdem konnte es auch fernbedient werden.

Das vierte und letzte Implantat war das fieseste. Es handelte sich um einen kleinen, unscheinbaren Chip, der in einer aufwendigen Operation direkt in das Gehirn verpflanzt und mit den Nervenbahnen verknüpft wurde. Je nachdem, wo man ihn plazierte und wie man ihn anschloss, konnte man damit auf beinahe jeden Nerv des Körpers einwirken. Gemäß seinem Versprechen würde er das Implantat so einsetzen lassen, dass man mit ihm keine lebenswichtigen Funktionen wie den Herzschlag oder die Lungenfunktion unterbinden konnte. Doch es würde genug andere Möglichkeiten geben, schlimmen Schaden anzurichten. Diese Waffe würde er nur dann anwenden, wenn Rhea Parasini seinen schlimmsten Hass auf sich zog; dann, wenn er Lust hatte, sie leiden zu lassen und sie zugrunde zu richten. Nein, sterben würde sie davon nicht, jedenfalls nicht sofort; aber er konnte nach Belieben ihre Körperteile versagen lassen, sie mit Krämpfen peinigen oder sie in eine sabbernde Idiotin verwandeln. Dies war das Los, das sie auf sich ziehen würde, wenn sie Verrat an ihm beging und sich dabei erwischen ließ.

Natürlich wählte er nur Gerätschaften aus, die aufgrund ihrer Materialien und Bauweise sehr schwer zu orten waren. So würde die Attentäterin keine Probleme haben, durch Kontrollen zu kommen, wenn ihre Arbeit dies erforderte, und weiterhin so unauffällig sein wie zuvor. Und zugleich würde es ihr nicht leicht werden, die Apparate zu finden und sie zu entfernen.

Sobald diese Liste fertig war, übermittelte er sie an die Basis.


»Mullon, ist alles in Ordnung?« frage er zur Sicherheit über den Bordfunk.

»Ja, Boss«, bestätigte der Leibwächter. »Unser Gast verhält sich friedlich.«

»Sorgt dafür dass es auch so bleibt. Wir erreichen unser Ziel etwa in einer Stunde.«

Bewusst erwähnte er nicht, dass die Black-Sun-Basis dieses Ziel sein würde. Bisher hatten sie Parasini im Unklaren darüber gelassen, wohin sie flogen, und ihr Bestes getan, eventuelle Verfolger auf falsche Fährten zu führen. Vielleicht konnte es sich die Attentäterin denken; aber man musste ihr ja nicht noch Gewissheit verschaffen.

Die nächste Stunde verbrachte Zula in seinen Sessel zurückgelehnt mit Snacks und Drinks. Dieser Ausflug kostete ihn wertvolle Zeit: Seine knappe Freizeit, die er normalerweise zum Schlafen genutzt hätte. Doch nun ging die Nacht für so etwas drauf, und schon morgen früh würde ihn wieder viel Arbeit erwarten in seiner Doppelrolle als Senator von Vinsoth und Vigo der Black Sun. Der Schlaf würde bis zur nächsten Nacht warten müssen, und für sowas war er eigentlich schon zu alt. Da wollte er sich wenigstens jetzt noch ein Stündchen entspannen. Schließlich nickte er ganz entgegen seines Vorsatzes ein und erwachte beim Landeanflug aus einem unbequemen, wenig erholsamen und viel zu kurzen Schlaf.

Das Shuttle senkte sich über eine grasbewachsene Fläche. In unmittelbarer Nähe mussten sich die zahlreichen Lodges der Basis befinden, doch konnte Moor alias Zula sie nicht sehen, denn zahlreiche Scheinwerferkegel waren auf das landende Schiff gerichtet. Dies diente ebenfalls der Sicherheit: Die Verteidiger der Basis konnten einen potentiellen Angreifer so gut beobachten, ohne selbst genau erkannt zu werden. So konnte der Vigo auch nicht sehen, dass Flugabwehrkanonen und Raketen auf sein Shuttle gerichtet waren. Aber er wusste natürlich, dass es sich so verhielt.

Als er maskiert die Rampe hinunterging, wurde er von mehreren seiner Mitarbeiter empfangen. Sie verneigten sich ehrerbietig vor ihm und grüßten schleimerisch.


»Willkommen, Vigo. Ihr Besuch ist uns eine Ehre!«

»Ja, schon gut. Sind unsere anderen Gäste schon eingetroffen?«

»Jawohl, Boss. Sie befinden sich in Lodge Drei und erwarten Sie bereits.«

»Gut. Bringen Sie meine humanoide Begleiterin zum OP, und passen Sie auf, dass sie Ihnen unterwegs nicht entwischt. Schärfen Sie den Ärzten außerdem ein, dass sie auf jeden Fall überleben soll; sie ist eine zu große Investition, um verpfuscht zu werden! Mullon, Sie begleiten sie ebenfalls und bringen sie nach der Operation zu mir.«

Die Wächter machten sich mit Rhea Parasini von dannen und Vilnok Moor ging hinüber zu Lodge Drei, einem fahrbaren Gebäude, das etwa halb so groß wie ein Sandcrawler der Jawas war. Er betrat es durch einen Seiteneingang und stieg die schmale Treppe zu einem Besprechungsraum hinauf, in den man die Gefangenen mit Sicherheit gebracht hatte. Als er diesen durch eine niedrige Luke hinter dem Schreibtisch betrat, hatten vor diesem schon drei der Sklavenschmuggler Platz genommen: Die Anführerin, der gefährlich aussehende, blaue T'surr und ein weiterer Mann, der Zula unbekannt war, demnach aber wohl zu den Hauptleuten gehörte.

Der Vigo war sicher, dass Xindaris ihn als den Mann aus dem Hologramm erkannte - obwohl hinter der Maske und der Kapuze natürlich jeder beliebige Chevin stecken konnte.


»Willkommen im Zentrum meiner Macht«, eröffnete er das Gespräch. »Man hat mich auf dem Weg hierher unterrichtet, dass es keine Probleme gegeben hat. Sie haben die Verhandlung reibungslos durchgezogen und der Justiz genug Beweise an die Hand gegeben, um meinen Widersacher auszuschalten. Ich bin zufrieden mit Ihnen. Und meinen Teil der Abmachung habe ich auch erfüllt, wie Sie sehen. Immerhin sind Sie nicht im Gefängnis.«

Frei waren sie allerdings auch nicht. Sie trugen ja die Sklavenhalsbänder und wurden von bewaffneten Chevin bewacht.

»Und Sie werden auch freikommen, wie ich es versprochen habe. Wo und wie das geschieht, muss sich allerdings erst noch zeigen. Selbstverständlich werde ich Fremde nicht frei in meiner Basis herumlaufen lassen; das wäre doch sehr dumm, nicht wahr? Ich habe Sie hierher bringen lassen, weil dies der beste Ort ist, um mit Ihnen darüber zu sprechen, wie es weitergehen soll.

Sind Sie bereit, sich einen Vorschlag anzuhören?«


[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,

Minuten um Minuten vergingen und so langsam wurden einige der Anwesenden ungeduldig. Jedoch nur unter dem gesamten Kriminellem Gesindel was sich zwischen den 3 Sesseln und der Tür sich versammelt hatte. Verständlich, regungslos blieben die Chevinwachen auf ihren Posten und der Gastgeber war bisher noch nicht aufgetaucht. Elliseria trommelte auf der Lehne herum und blickte abwechselnd zu ihren beiden Stellvertretern. Karton war ruhig und gefasst aber Gargoyl schien keineswegs so gefasst zu sein, er bleckte seine Zähne und schaute sich um wie ein gefangenes Raubtier. Es war ihm nicht zu verdenken, sie waren hier eingeschlossen, der einzige Ausgang war hinter den Wachposten die sie wenn sie schlechte Laune hatten einfach niederschießen würden.
In genau diesem Moment öffnete sich die geheime Luke und eine stark vermummte Gestalt trat in den Raum, entfernt erinnerte ihn Elliseria an jemanden und es dämmerte ihr langsam. Dies war ihr ,,Retter´´ und gleichzeitig Vigo der Black Sun, und er ging in den Raum zu dem großem Sessel um sich darauf niederzulassen. Währenddessen begann er zu erzählen, das er zufrieden mit ihnen war und dann sagte er jedoch etwas was die Aufmerksamkeit aller Anwesenden erregte. Er hatte einen Vorschlag zu machen, das war nicht verwunderlich. Wahrscheinlich Stillschweigen über alle Tätigkeiten und vielleicht eine zeitlich bedingte Unterordnung und ,, Abarbeitung ´´ der ,,Schulden´´ die durch das befreien entstanden sind. Aber es war ein Strohhalm, ein Strohhalm den Elliseria ergreifen würde.
"Natürlich Herr Vigo, wir sind bereit uns ihren Vorschlag anzuhören, bisher sind durch ihre Vorschläge ja nur Vorteile entstanden."
sagte sie mit dem hübschestem und charmantestem Lächeln zu dem sie fähig war und behielt ihren Blick auf den Chevin. Karton und Gargoyl blieben beide still, fast so als würde auch nur ein Muks dafür sorgen das der Chevin den Wachen den Befehl gab zu schießen und sie alle so zu töten.



[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,
 
[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star

Ja, die Menschenfrau schätzte die Lage richtig ein. Sie verdankte Zula bereits viel: Ihre Freiheit, ihr Leben und die ihrer Besatzung. Ein wenig Bescheidenheit war da tatsächlich angebrachter als Hochmut und Selbstgefälligkeit es gewesen wären, die man bei vielen Mitgliedern ihrer Branche selbst in der ausweglosesten Situation noch beobachten konnte. Doch Elliseria Xindaris wusste offenbar wie die Dinge standen und wo ihr Platz war. Das gefiel dem Vigo, denn es war die wichtigste Voraussetzung für eine Zusammenarbeit. und in diese Richtung zielte der Vorschlag ab, den er der Crew der Chaos Star zu unterbreiten hatte:

»Sie haben versagt.«

Dieses vernichtende Urteil ließ er erst einmal im Raum verklingen. Der blauhäutige T'surr schien sich am liebsten auf ihn stürzen zu wollen.

»Ihr Schiff wurde aufgebracht, die Ladung beschlagnahmt, und ohne mich würde Ihre Karriere nun ein trauriges Ende finden. Aber das lag nicht in Ihrer Macht. Sie hatten einfach das Pech, sich mit den falschen Leuten anzulegen; das kann man nicht immer vermeiden. Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass Sie wahrscheinlich unbehelligt an den Patrouillen vorbei gekommen wären, wenn die Behörden keinen Tipp aus Korm Bossons Palast bekommen hätten.«

Dass dieser Tipp von seinen Leuten gekommen war und er selbst die Enterung der Chaos Star befohlen hatte, verschwieg Zula an dieser Stelle. Die Piratin musste ja nicht alles wissen, und ihre Besatzung noch viel weniger.

»Vinsoth hat einen deutlichen Überschuss an Sklaven, für die auf anderen Planeten gute Preise bezahlt werden. Allerdings sind unsere Vertriebswege erst im Aufbau begriffen. Wir haben bei weitem nicht so viele eigene Schiffe, wie nötig wären, um den Handel auf wirklich profitable Weise durchzuführen. Da käme Ihre Chaos Star uns sehr gelegen. Nicht nur das Schiff selbst, sondern auch Sie, die Besatzung.

Offenbar haben Sie keine Skrupel, Sklaven zu schmuggeln. Tun Sie das weiterhin, aber tun Sie es für mich. Gegen eine Gewinnbeteiligung oder einen Festpreis, das wäre noch auszuhandeln. Ein Beitritt zur Black Sun mit dem obligatorischen Treueeid wäre daran geknüpft. Dass eine Nähe zum Syndikat mehr Vor- als Nachteile bringt, konnten Sie schon am eigenen Leib spüren; andernfalls wären Sie ja nicht hier.

Also, denken Sie darüber nach, ob die Chaos Star wieder unter Ihrem Kommando und künftig unter Flagge der Black Sun fahren soll. Beraten Sie sich ruhig mit Ihren Leuten. Wir lassen Sie ein paar Minuten alleine; rufen oder klopfen Sie, wenn Sie eine Entscheidung gefällt haben.«


Zula erhob sich und verließ den Raum abermals durch die hintere Luke. Sobald er fort war, gingen auch die beiden bewaffneten Wächter. Hinter ihnen schloss sich die Tür und die Verriegelung rastete ein. Die Fremden waren nun unter sich. Abgesehen von den versteckten Überwachungsgeräten natürlich.

[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,

Die vernichtende Feststellung des Vigos schien am Ehrgefühl einiger der Anwesenden zu nagen, allen voran an Gargoyl welcher einmal laut zischte und so aussah als würde er liebend gerne einfach nur nach vorne springen und die Gurgel des Vigos erdrücken wollen. Jedoch beherrschte er sich, die Wachen würden nämlich wohl sofort kurzem Prozess mit ihm machen wenn er es versuchen würde und trotz seines gekränkten Ehrgefühls war Gargoyl schlauer als er aussah. Elliseria nickte währenddessen nur bei den Ausführungen des Vigos, ihr gegenüber hatte immer richtig kombiniert und einige Informationen noch einfließen lassen, etwa das ein Handlanger von Bossom sie verraten hat und das sie dringend Bedarf an Transportmöglichkeiten für Sklaven haben, wie auch für passende Besatzungen. Danach sagte der Vigo endlich sein Angebot, er würde sie in die Black Sun aufnehmen, sie würden für ihn arbeiten und er würde ihnen auch ihr Schiff zurückgeben. Danach erhob er sich und verschwand wieder in der Tür, die Wachen gingen durch die Haupttür und ließen sie so ,,allein". Elliseria war sich sicher das er irgendwo sie abhören würde, der Vigo wirkte ganz und gar nicht wie ein Grünschnabel.
>>Ich denke die Lage ist klar? Wer ist gegen einen Beitritt?<<
fragte Karton alle Anwesenden und keiner hob eine Hand oder sagte ein Wort, sie alle wussten das dieses Angebot NUR Vorteile brachte. Es war schon länger beschlossene Sache das die Chaos Knights der Black Sun beitraten wollten, der Vigo würde ihnen sogar noch mehr Arbeit geben. Mit einem nicken nahm Karton dieses Ergebnis zur Kenntniss und blickte zu Elliseria die nur kurz nickte um zu zeigen das auch sie wusste wie es weitergeht. Nach wenigen Minuten kam der Vigo zurück und setzte sich auf den Sessel. Kaum nachdem er dies getan hat begann Elliseria zu reden.
"Herr Vigo, wir haben uns beraten und sind zu dem Schluss gekommen ihr Angebot anzunehmen. Wir werden der Black Sun beitreten und für sie arbeiten. Jetzt würde ich ihnen gerne noch etwas ,,beichten". Sie haben nicht alle Mitglieder meiner Piratengruppe hier, ich besitze noch einen YT-2000 namens ,,Dark Nemesis". Dort befinden sich noch einige weitere meiner Mitarbeiter. Momentan ist es am äußerstem Rand des Systems versteckt und wartet auf eine Nachricht von mir, wenn sie mir bald eine Komeinheit zur Verfügung stellen kann ich sie über unser Geschäft in Kenntnis setzen und sie können ein weiteres Schiff für ihre Geschäfte einplanen."
sagte sie zu ihrem gegenüber und lächelte noch einmal charmant bevor sie sich in den Sessel zurücklehnte und abwartete wie der Vigo reagieren würde.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,
 
[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star

Die Außenweltler berieten sich nicht lange, bis sie zu einem Entschluss kamen. Nachdem zuerst die Wachen und dann auch der Vigo auf ihre Plätze zurückgekehrt waren, erklärte Elliseria Xindaris, dass sie und ihre Mannschaft bereit waren, sich der Black Sun anzuschließen. Zur freudigen Überraschung Zulas, die er sich aber nicht anmerken ließ, würden sie sogar noch ein weiteres Schiff nebst Mannschaft in das Syndikat einbringen.

»Sie werden Gelegenheit erhalten mit Ihrem Schiff zu sprechen. Es wird uns willkommen sein. Allerdings kann ich aus Sicherheitsgründen keine Kommunikation von meiner Basis aus erlauben. Dies werden wir von einem anderen Ort aus ermöglichen.

Ihre Aufnahme in das Syndikat können wir allerdings schon hier und jetzt abwickeln. Sie werden einen Eid auf die Grundsätze der Black Sun leisten und zugleich auf die Regeln, die ich als Vigo von Vinsoth meinen Untergebenen auferlege.

Die wichtigste davon ist die Geheimhaltung. Sie werden nicht versuchen, meine Identität herauszufinden, nicht einmal Mutmaßungen darüber austauschen. Dass man mich Zula nennt, wird bis auf Weiteres alles sein, was Sie über mich zu wissen brauchen. Auch werden Sie zunächst keinen Zugang zu dieser Basis erhalten, Sie werden nicht versuchen, ihren Standort ausfindig zu machen und unaufgefordert hierher zurückzukehren. Und überhaupt haben die Vorgänge auf Vinsoth Sie nicht zu interessieren. Ich werde Ihnen mitteilen, wie Sie Kontakt zu mir oder meinen Mitarbeitern aufnehmen können. Alles weitere werden Sie erst erfahren, wenn Sie sich mein Vertrauen erworben haben. Dass Sie zunächst auf unbestimmte Zeit unter Beobachtung und Bewährung stehen, brauche ich wohl nicht zu betonen.«


Er blickte streng in die Gesichter der Anwesenden. Er hoffte, dass ihnen allen klar war, dass der Verstoß gegen diese wichtigste Grundregel in jedem Fall der Tod sein würde; und dass sie ihn ernst genug nahmen, um sich nicht zu Dummheiten hinreißen zu lassen. Wenn sich eine Verbrecherorganisation eines nicht leisten konnte, dann Schwätzer.

»Auch als Pateessa werden Sie weiterhin selbst für Ihr Auskommen verantwortlich sein, nicht viel anders als das bisher der Fall gewesen ist. Für den Schutz und die Aufstiegschancen, die das Syndikat Ihnen zur Verfügung stellt, erhalte ich 20 Prozent Ihrer Erlöse. Nicht verhandelbar.

Das gilt natürlich nicht für Arbeiten, die Sie im Auftrag der Black Sun durchführen. Sie werden Kontaktadressen von Leuten erhalten, bei denen Sie sich darüber informieren können, ob die Black Sun Aufträge zu vergeben hat, neue Kopfgelder auslobt und dergleichen. Und es kann passieren, dass ich Sie ausdrücklich anfordere; in diesem Fall sollten Sie zur Verfügung stehen.«


Noch einmal schwieg er kurz, um diese Bedingungen nachhallen zu lassen. Die Leute hatten nun die letzte Gelegenheit es sich nochmals durch den Kopf gehen zu lassen, die letzte Chance zu einem Rückzieher. Wenn der Eid erst einmal gesprochen war, dann gab es kein Zurück mehr.

»Dann werden Sie nun in die Black Sun aufgenommen. Sie alle werden mir nun den Eid nachsprechen:«

In mehrere Stücke unterteilt, so dass die Anwesenden Satz für Satz nachsprechen konnten, formulierte Vigo Zula nun den Schwur:

»Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Organisation, ihren Mitgliedern und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über unsere Sache dringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts, der Kodex bedeutet alles.«


[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,

Das der Vigo sie gleich hier in die Black Sun aufnehmen würde war eine Sache die sich keiner der Anwesenden ausgemalt hatte. Die anderen ,,Bedingungen" waren alle akzeptabel, Erlöse aus dem Sklavenhandel bekam der Vigo 20%, der Rest war ihr Geld. Sie sollten dem Vigo mit Namen Zula nicht in die Quere kommen oder Nachforschungen bezüglich der Basis oder ihm selbst betreiben. Keiner der Anwesenden hatte seine Skrupel bezüglich des Beitritts, als der Vigo begann den Schwur der Sun vorzusprechen sprachen ihm alle Anwesenden sofort nach.

»Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Organisation, ihren Mitgliedern und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über unsere Sache dringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts, der Kodex bedeutet alles.«


kam ausnahmslos von allen über ihre Lippen. keiner schwieg, keiner zögerte. Allen vorran Elliseria,Gargoyl und Kardon. Nach diesem Eid waren sie also Mitglied der Black Sun, dem Aufstieg der Chaos Knights stand jetzt weniger im Weg. Elliseria würde mit genügend Arbeit und Glück es zu etwas großem Schaffen, wer weis vielleicht war sie irgendwann eine ,,Kollegin" von Zula?



[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Ebene | Lager der BS | Konferenzraum der BS ] Elliseria,Zula,Crew der Chaos Star,NPCS,
 
[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star

Im Chor ihrer unterschiedlichen Stimmen sprachen die Besatzungsmitglieder der Chaos Star den Schwur nach. Ob sie tatsächlich alle geschworen hatten oder sich bereits der erste Verrat ereignet hatte, würde eine exakte Video- und Holoaufzeichnung ergeben, die in diesen Augenblicken bereits ausgewertet wurde.

»Ich beglückwünsche Sie: Sie alle sind nun Mitglieder der Black Sun im Rang eines Pateessa. Da mir Ihre persönlichen Angaben und Genproben aus der polizeilichen Erfassung zur Verfügung stehen, sind auch keine weiteren Formalitäten notwendig. Halten Sie sich an diesen Eid, dann steht ihnen eine gute Zukunft bevor; brechen Sie ihn, und Sie haben gar keine mehr.

Und nun sind Sie selbstverständlich frei. Sie werden feststellen, dass die gute Zusammenarbeit innerhalb der Black Sun vor allem auf Vertrauensbasis funktioniert. Daher werde ich Ihnen nun die Halsbänder abnehmen lassen.«


Durch die Luke hinter Zula erschien wie auf Kommando die weiß gekleidete Chevin, welche die Crew der Chaos Star bei ihrer Anreise begrüßt hatte. Sie reichte ihm die Fernbedienung für die Schockhalsbänder, und er drückte den Knopf zur Deaktivierung und Entrieglung der Geräte.

»Ich nehme an, dass Chana sich Ihnen noch nicht vorgestellt hat; das hole ich jetzt nach. Sie ist die Leiterin dieser Anlage hier. Sie wird Ihnen ein paar Hinweise zum Betragen in unserer Basis geben.«

Während die Wächter herumgingen, um die Halsbänder einzusammeln, sprach die Chevin:

»Aus Gründen der Geheimhaltung ist es verboten, aktive Sender, Kommunikationsgeräte und dergleichen bei sich zu tragen, solange man sich hier befindet. Solche Geräte müssen vor der Ankunft deaktiviert werden. Das Tragen von Waffen ist gestattet, solange sie gesichert in einem Halfter stecken.

Niemand fliegt die Basis an, ohne vorher mindestens dreimal den Kurs gewechselt zu haben, um eventuelle Verfolger abzuschütteln; wer Verfolger im Nacken hat, ist hier nicht willkommen. Anfliegende Schiffe, die keinen gültigen Erkennungscode senden oder nicht auf Landefreigabe warten, werden ohne weitere Fragen abgeschossen. Wer die Basis betritt, hat sich zuallererst bei mir oder meinen Leuten anzumelden.

Sie alle sind Pateessa, also noch auf Bewährung. Sie benötigen eine ausdrückliche Einladung und Erlaubnis, um die Basis aufsuchen zu dürfen. Außerdem dürfen Sie sich hier nur unter Aufsicht bewegen und haben keinen Zutritt zu empfindlichen Bereichen. Welche das sind, erfahren Sie von Ihren Aufsehern. Das gilt absofort.«


»Danke, Chana. Sie alle tun jedenfalls gut daran, diese Regeln zu beachten und die Aufseher nicht zu verärgern. Man wird Ihnen jetzt die Kantine zeigen, wo Sie einen Willkommenstrunk und ein paar Snacks bekommen werden. Warten Sie dort, ich habe hier noch einige Dinge zu erledigen. Ich lasse Ihnen bescheid geben, wenn ich bereit bin, Sie zur Chaos Star zu bringen. Von dort aus können Sie auch Ihr zweites Schiff kontaktieren.«

[Vinsoth-System | größter Kontinent | Ebenen | Basis der Black Sun | Lodge Drei | Besprechungsraum] Vilnok Moor, Elliseria Xindaris, Crew der Chaos Star
 
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