War die Entführung von Susanne Osthoff vorgetäuscht?

Jedihammer schrieb:
Gut,über die Parktigken der Bloulevard-Presse müssen wir nicht reden,die sind unter aller Sau.
Aber trotzdem muß doch,wenn bei einen Entführungsopfer,das sich auch noch so seltsam benommen hat wie Frau Osthoff,plötzlich Geld aus dem Lösegeld gefunden wird,die Frage gestattet sein,wie dieses Geld in ihren Besitz geraten ist.

Richtig, diese Frage ist berechtigt, das sehe ich genauso, wie du. Aber es ist ein Unterschied, ob ich die Antwort abwarte, oder mir selbst eine zusammenreime.

Meinetwegen kann die Boulevardpresse über die Farbe von Brad Pitts Unterwäsche berichten, solange der Journalismus dabei sauber ist und die Informationen, die an die Leser dringen, der Wahrheit entsprechen oder zumindest Vermutungen in diese Richtung auch eindeutig als solche gekennzeichnet sind.

EDIT:
@ Bea:
Aber es liegt an uns und nur an uns, ein solches Treiben durch unsere Kohle zu unterstützen, oder eben nicht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
icebär schrieb:
@Seth & Bea:

Wärt ihr auch noch so gelassen, wenn eine x-beliebige Zeitung derartigen Unsinn über euch, eure Verwandten oder Freunde veröffentlicht?
Das hat mit Berichterstattung nichts mehr zu tun, sondern das ist purer Voyeurismus. Und wenn faktisch kein Skandal vorhanden ist, wird halt einfach einer draus gemacht...

Also ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte, bei einer solchen Geschäftspraxis.

Ich kauf solche Zeitungen und Zeitschriften eh nicht, informier mich immer hier oder über N24.de, gut manchmal kauf ich mir den Spiegel, selten aber. Osthoff ist nunmal eine Frau im Rampenlicht und da wird viel ******* verzapft, ja ich finds ja auch nicht gut, nur in jeder Berichterstattung steckt ein Fünkchen Wahrheit und dieser ganze Fall ist schon sehr Merkwürdig der da abläuft, auch wenn ich mir nicht erlaube irgendein Urteil zubilden. Allerdings läuft das schon seit Jahren so (also die Praktiken), da lohnt es auch nicht sich jetzt noch drüber aufzuregen, da helfen mehr direkte Anschreiben denke ich, naja und Frau Osthoff könnte sich ja vielleicht auch melden, zumindest hab ich bisher noch keine Stellungnahme gelesen, (vielleicht kann sie ja auch garkeine geben). Naja ich will mich da lieber raushalten.
 
Seth Caomhin schrieb:
Allerdings läuft das schon seit Jahren so (also die Praktiken), da lohnt es auch nicht sich jetzt noch drüber aufzuregen,[...]

Das sehe ich allerdings anders. ;)

Alleine diese Unterhaltung (für die ich mich übrigens mal bei allen Beteiligten bedanken möchte) macht vieles wieder wett und zeigt ganz deutlich, dass so ein Journalismus nicht auf blinde Akzeptanz stößt. Das werte ich als Schritt in die richtige Richtung. :)
 
Wookie Trix schrieb:
Klar, jetzt sind wieder die bösen Medien schuld???



Nein wir sagen nicht, dass die "bösen" Medien für alles verantwortlich sind!
Sie sind wohl nicht für die Entführung von Frau Osthoff verantwortlich. Sie sind auch nicht für die Freilassung von Frau Osthoff verantwortlich. Ja wahrscheinlich sind sie zum Teil für die moralische Unterstützung, die Frau Osthoff und ihre Familie während und nach der Entführung erfahren haben.

Besonders aber sind sie für den Anschein verantwortlich, dass sich Frau Osthoff nach ihrer Freilassung in irgendeiner Weise FALSCH verhalten hat. So als hätte man als Freigelassene dann eine Verpflichtung zu den Medien des Heimatlandes und natürlich zur Befriedigung der Neugier der Bevölkerung (kommt wir haben für ihren freien Arsch gezahlt, da wollen wir wenigstens ein wenig Dankbarkeit und ein paar freundliche Worte hören! Auch wenn ich persönlich gar nichts dafür getan habe!! Stellung zu nehmen.
Was hat Frau Osthoff so schreckliches/verabscheuungswürdiges gemacht, dass sie von den deutschen Medien wirklich an den Pranger gestellt wurde. (Sei es wegen "Ungereimtheiten" bei ihrer Arbeit, fragwürdigen Familienverhältnissen und Lebenswandel, unmoralischem Verhalten, verdächtigen Aussagen und Verhalten).

Sie wurde entführt!
Soweit mir bekannt ist kann das im Irak so ziemlich jedem passieren, aber besonders den engagierten Menschen, die halt nicht nur in der grünen Zone rumsitzen. nichts gegen die dortigen Entwicklungshelfer!.

Sie hat sich dann nach ihrer Befreiung nicht so verhalten, wie man das erwartet hätte. Sie hat weder sofort dieses "schreckliches Land" verlassen. Noch ist sie heimgegangen. Noch hat sie sofort den deutschen Medien Rede und Antwort gestanden.
Wieder soweit mir nicht bekannt ist, ist es weder ein Verbrechen noch eine Sünde nicht sofort das Land zu verlassen, indem man entführt wurde. Besonders nicht wenn man sich sehr damit verbunden fühlt (was wohl ihr Engagement im Irak auch unter schwierigen Bedingungen (Krieg, Terrorherrschaft Saddams) zeigt) und besonders wenn man hier noch Verpflichtung für Projekte UND Menschen hat (40 Familien wie sie in ihrem ZDF-Interview betonte)
Auch steht wohl nirgends geschrieben, dass man sich danach bei seiner Familie melden muss (besonders wenn man schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr mit dieser hat (5 Jahre wenn ich mich nicht falsch erinnere)).
Noch dass man sofort durch die Talkshows tingeln muss. Und alle seine Eindrücke aus erster Hand dem Voyeurismus der Deutschen ausliefern muss.


Dann hat sie (eine Deutsche!) sich an Al Dschasira gewandt (auch noch mit Schleier).
Na ja Frau Osthoff ist (obwohl sie aus Bayern kommt) Muslimin und wenn sie sich zuerst einem anerkannten Fernsehsender ihrer "Wahlheimat" Mittlerer Osten anvertrauen will, dann ist das ihr GUTES RECHT

In diesem besagten Interview hat sie nicht ausgeschlossen, wieder in den Irak zurückzugehen. (Wobei ich mir hier nicht 100% sicher bin, da ich noch kein Interviewsprotokoll vom ihrem Al-Dschasira Interview irgendwo im Netz gefunden habe.) Worauf sie sofort massivst von den deutschen Medien, deutschen Politikern, Großteilen der deutschen Gesellschaft beschuldigt und verurteilt wurde sich schon wieder unnötig in Gefahr begeben zu wollen.
Zudem wurde dann auch mal kategorisch den Projekten an denen Frau Osthoff beteiligt war die deutschen Mittel gekürzt (damit sie ja nicht Anreiz hat in den Irak zurückzugehen. :rolleyes: Als ob Frau Osthoff (die Medikamente ins Kriegsgebiet gebracht hat), abhalten würde)
Zudem wurde per Ferndiagnose von mehreren Psychiatern, Experten, etc. sowohl ihr Geisteszustand wie auch ihre Arbeit in Frage gestellt.
Dann wurden Stimmen laut, ob man im Falle einer zweiten Entführung überhaupt noch verpflichtet wäre sie zu retten oder ob sie, da sie den Irak so sehr liebte nicht gleich Irakerin werden will und sie doch einfach ihre deutsche Staatsbürgerschaft abgeben soll.
Nicht zu vergessen die moralischen Angriffe gegen Frau Osthoff (schiebt ihr Kind in ein Internat ab, will nicht heim zu ihrer Familie, hat nen fragwürdigen Jordanier/Iraker (habe beide Nationalitäten ihres Mannes gelesen) geheiratet, etc.)
Auch die ersten Verschwörungstheorien kamen auf. Sie hat für den BND gearbeitet, sie hatte Geld bei sich (woher wohl?), sie hatte Kontakte zu Saddams Regime, etc.
Oh und lasst uns nicht dieses verdächtige Interview im ZDF (vermummt wie eine radikale Ismlamistin, wie die Bild so schön titelte) und nur "wirres Zeug" redend vergessen.
Klar die "Alte ist wohl voll von der Rolle."

Ich meine HALLO. Wenn diese Frau einen außergewöhnlichen Lebensweg bestreitet, tiefes Engagement zeigt und ihr Leben einem Land gewidmet hat, dessen Kultur und dessen Menschen ihr womöglich wohl mehr bedeuten als ihre deutsche Geburtsstätte und nur weil sie keine medienerfahrene Geisel ist und sich etwas ungeschickt verhalten hat, gibt UNS das das Recht, sie zu verurteilen?
Sie als krank, nicht zurechnungsfähig, unzuverlässig, verantwortungslos, unvernünftig und dergleichen zu betiteln?

So einfach lässt sich der Schwarze Peter im Fall "Osthoff" nicht zuschieben, immerhin hat die hier angesprochene Entführte selber erheblich zur Verwirrung beigetragen und das Fass zum Überlaufen gebracht.
Genau sie hat zu Verwirrung beigetragen, weil sie ihre Privatssphäre schutzen wollte? Weil sie unverständliche Aussagen gemacht hat? Oder weil die Medien diese Aussagen nicht in den richtigen Kontext (3 Wochen Todesangst und Ungewißheit) setzen konnten, ohne sofort ein Urteil darüber abzulassen.
Ich will nicht wissen wieviele Ungereimtheiten ich nach nur einigen Tagen voller Todesangst abgeben würde. Geschweige denn ob man dann überhaupt meine sehr subjektiven Eindrücke überhaupt als Fakten ansehen könnte. Noch ob ich mir (verunsichert wie ich höchstwahrscheinlich wäre) überhaupt von irgendwelchen fremden Psychiatern, etc. helfen lassen wollte oder doch erst einige Zeit meine Ruhe bräuchte um mich einigermassen wieder zu fangen.

Ich will damit nicht sagen, dass die Berichterstattung über besagten Fall immer sauber gewesen ist. Aber im Boulevard-Journalismus läuft nunmal vieles darauf heraus, dass überall dort die Wahrheit lesergefällig hingebogen wird, wo man nicht mit zuverlässigen Fakten aufwarten kann. Das ist keine schöne Sache. Aber solange die Beteiligten nicht selber zur Wahrheit stehen und auch involvierte Behörden- und Regierungskreise nicht ihrer vollen Aufklärungspflicht nachkommen, wichtige Indizien verschleiert werden, wird es immer Berichterstatter geben, die sich eine Story so zurechtbiegen, dass sie verkauft werden kann.
Die involvierten Behördenkreise können wohl aus hier schon angesrochenen Gründen nicht tacheles reden (und ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Medien dass auch wissen. Ist ja nicht die erste Entführung von deutschen Staatsbürgern).
Frau Osthoff ist nicht freiwillig in die Medienwelt getreten (wie beschreibt es Kai Diekmann der Obermaker von "Wird-sie-geköpft"Bild so schön meint:
Diekmann schrieb:
Diekmann: Wer sein Privatleben privat lebt, bleibt privat. (…) Wer nicht selbst das Spiel eröffnet, muß auch nicht mitspielen.
siehe hier
Aha also hat sie dass Spiel eröffnet, als sie entführt wurde.
Also rein in den Schlamm und sich bespritzen lassen oder was ? :rolleyes:

Und sind wir mal ehrlich. Im Fall "Osthoff" sind wir inzwsichen doch genau da angekommen, wo der Bürger schwarz auf weiss stehen sehen will, dass Frau Osthoff mit den Entführern unter einer Decke steckt. Auch wenn dies nicht stimmt. Eine Vorverurteilung hat bereits stattgefunden. Frau Osthoff hat durch ihr fragwürdiges Verhalten viele Sympathiepunkte verspielt. Klar dass die Geier sich jetzt auf jedes Fitzelchen stürzen, dass zur Überführung der Täterin beiträgt.

That's the life....

Gruss, Bea

Mir war nicht ganz bewußt, dass man "Sympathiepunkte" gewinnen muss, damit man nicht vorverurteilt oder unfair behandelt wird. Mir war auch nicht bewußt, dass das Opfer Schuld ist, wenn der Bürger sich seine dämliche Vorstellung unbedingt bestätigt haben will.
Und mir war auch nicht bewußt, dass Rufmord einfach so unter "That's the life ..." subsumiert werden kann.

Tut mir leid, wenn ich jetzt deinen Beitrag nehme Wookie Trix und mir anhand von ihm meine Wut und meine Unverständniss, zum Teil auch mein Abscheu von der Seele schreibe (wirklich nicht persöhnlich gemeint), aber in meinen Augen, hat wohl Frau Osthoff weder die Pflicht noch die Verantwortung zu tragen, dass über sie fair und tatsachengerecht berichtet wird. Dass ist ja wohl eher Sache der Medien und nicht der "Nachricht".
Ist das nicht die Verantwortung der Medien, die besonders in diesem Felde durch Sensationsgeilheit und unprofessionellem Verhalten aufgefallen sind und deren Verantworutn nur recht wenig eingehalten wurde.

So jetzt bin ich auf eure Antworten gespannt!


Edit: @Jedihammer: Soweit ich gelesen habe, haben auch die Verantwortlichen (BKA und AA) diese Fragen gestellt und sind zu befriedigenden Antworten gekommen.
Reicht das nicht? Ich meine warum bezahlen wir sie sonst, wenn wir uns danach eigene Theorien zusammenspinnen und gar nicht deren Stellungnahmen abwarten.

Edit2 : Hab nochmals meinen Text durchgelesen und fehlende Satzteile, Kommas, etc. eingefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja also aufregen lohnt sich schon, ich meinte aber eher das darauf auch ein Handeln folgen muss. Ich find es Beispielsweise sehr gut wie Bildblog alles aufzeigt, nur leider passiert einfach zu wenig.

Ps.ich bin auch froh das der Journalismus nicht bei jeden auf die Akzeptanz stößt, wie schrecklich wäre es, wenn die Menschen wirklich alles glauben, nicht vorzustellen. Immer hinterfragen, so ists richtig^^
 
@Woodstock

Bei aller Berechtigung,mit der Du die Boulevardpresse kritisierst,aber eines solltest auch Du bedenken,daß niemand Frau Osthoff gezwungen hat,bei "Boulevard-Beckmann" aufzutreten.
Man kann nicht die Boulevard-Medien verteufeln,wenn sie über einen herfallen,und sie im gleichen Atemzug für sich selbst nutzen.

Denn was anders als Boulevard ist denn beckmanns sendung ?
 
Jedihammer schrieb:
@Woodstock

Bei aller Berechtigung,mit der Du die Boulevardpresse kritisierst,aber eines solltest auch Du bedenken,daß niemand Frau Osthoff gezwungen hat,bei "Boulevard-Beckmann" aufzutreten.
Man kann nicht die Boulevard-Medien verteufeln,wenn sie über einen herfallen,und sie im gleichen Atemzug für sich selbst nutzen.

Denn was anders als Boulevard ist denn beckmanns sendung ?


Wird man wenn man unter solch einem Kreuzfeuer steht, nicht fast genötigt sich zu verteidigen/ selber in die Medien zu gehen.

Ist es nicht eher so, dass , wenn man sich nicht äußert, angenommen wird man würde eigentlich zustimmen. Das Schweigen wird als Schuldeingeständniss angesehen. Es kommt immer die Frage auf: Ja wenn alles falsch ist, warum verteidigt sie sich nicht?
Wenn man sich dann doch (besonders wenn man (wie ich annehme) unter einem solchen Stress steht wie Frau Osthoff) an die Medien wendet (als Antwort auf die Anschuldigungen), muss es bei jeden medienunerfahrenen Menschen einfach (besonders ohne entsprechende Beratung) zu bestimmten verwirrenden Aussagen kommen.

Und zum Beckmann-Interview kann ich nicht wirklich etwas sagen (habe es nicht gesehen), würde aber hier diesen Gang zur Boulevardpresse eher als Antwort auf die schon vorher von Boulevard/"normalen Medien (die schlimmsten Artikel habe ich bei FAZ.net und bei Spiegelonline gelesen. Dazu sollte man aber auch sagen, dass ich Bild nicht mal angeschaut habe) erhobenen Anschuldigungen/ Vermutungen, etc ansehen, als eine Einladung zum "Spielen"!

Ich glaube nciht, dass Frau Osthoff, wenn die Medien nicht so einen Zirkus gemacht hätten, freiwillig sich bei Beckmann auf nen Stuhl gesetzt hätte.
Ist sie "mediengeil" ? Wohl kaum (sonst wäre sie sicher nicht Archäologin geworden).
Hat sie in der Vergangenheit die Medien zur Aufmerksamkeitssteigerun/ihrer eigenen Agenda genutzt? Soweit mir bekannt ist (hab bei tagesschau.de ein Interview mit nem renommierten Archäologen gelesen, der ihre Arbeit sehr lobt und vor allem, dass sie Dinge ins Gespräch bringt, die sonst vergessen würden.) hat sie oft die Medien benutzt, um auf Probleme im Irak (sei es humanitäre oder auch archäologische) aufmerksam zu machen.
Von diesen Wendungen an die Medien auf eine Vollmacht in ihrem Privatleben/Berufsleben herumszustochern zu schließen, ist in meinen Augen nicht gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedihammer schrieb:
@Woodstock

Bei aller Berechtigung,mit der Du die Boulevardpresse kritisierst,aber eines solltest auch Du bedenken,daß niemand Frau Osthoff gezwungen hat,bei "Boulevard-Beckmann" aufzutreten.
Man kann nicht die Boulevard-Medien verteufeln,wenn sie über einen herfallen,und sie im gleichen Atemzug für sich selbst nutzen.

Denn was anders als Boulevard ist denn beckmanns sendung ?

Ich sehe das genauso. Was ich auch noch eine Diskussion wert finde: Wenn Susanne Osthoff die Presse so zuwieder ist, warum hat sie sich dann bei den Medien verkauft? Ihr Interwievs in der arabischen TV-Sendern wie auch diejenigen in Deutschland haben alle gutes Geld gebracht. Der Auftritt bei Reinhold Beckmann soll Medienbereichten zufolge mit 1'000 Euro beglichen worden sein, zusätzlich den flügen für sie und ihre Töchter und die Unterbringung im Hamburger Nobelhotel "Vier Jahreszeiten". Für die Exklusiv-Story im "Stern" soll sogar ein fünfstelliges Honorar geflossen sein. Für dieses Geld kann man ruhig etwas Flunkerei in Kauf nehmen.

Wäre Susanne Osthoff wirklich so eine integere Frau, hätte sie gegenüber der Presse dann nicht den Schnabel gehalten?

Gruss, Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
Wookie Trix schrieb:
Ich sehe das genauso. Was ich auch noch eine Diskussion wert finde: Wenn Susanne Osthoff die Presse so zuwieder ist, warum hat sie sich dann bei den Medien verkauft? Ihr Interwievs in der arabischen TV-Sendern wie auch diejenigen in Deutschland haben alle gutes Geld gebracht. Der Auftritt bei Reinhold Beckmann soll Medienbereichten zufolge mit 1'000 Euro beglichen worden sein, zusätzlich den flügen für sie und ihre Töchter und die Unterbringung im Hamburger Nobelhotel "Vier Jahreszeiten". Für die Exklusiv-Story im "Stern" soll sogar ein fünfstelliges Honorar geflossen sein. Für dieses Geld kann man ruhig etwas Flunkerei in Kauf nehmen.

Wäre Susanne Osthoff wirklich so eine integere Frau, hätte sie gegenüber der Presse dann nicht den Schnabel gehalten?

Gruss, Bea


Hierzu will ich (um die in meinem vorherigen Post zum ausdruck gebrachte Meinung) mit einem Zitat eines Kommentars auf Zeitonline nochmals aufwerten:
hier zu finden (auch mit einem interessanten Kommentar von Seiten der Zeithier zu finden
zeitonline schrieb:
Kommentare

Irak

Kommentar zum giosetti Kommentar geniusinside - Hallo,
ich wurde direkt angesprochen und möchte kurz noch was dazu sagen.
Sie haben mich nicht richtig verstanden: Frau Osthoff und diese ganzen wirren Unaufgeklärtheiten um ihre Person, die Entführung, "das Lösegeld" strapaziert meine Nerven. Für mich kommt sie einfach sehr arrogant rüber, oftmals unglaubhaft. (das ist meine persönliche Meinung!!). Mich stört einfach, daß es nicht möglich ist, diese "Osthoff-Geschichte" nicht schneller abgeschlossen zu bekommen. Das heißt überhaupt nicht, daß ich den Fernseher abschalte oder so. Ich denke, in diesem Fall wird der Öffentlichkeit teilweise Dinge vorenthalten, aus welchen Gründen auch immer.
Wenn Frau Osthoff wirklich nichts zu verbergen hat, dann kann sie auch zu allen Punkten voll Stellung nehmen und muß nicht dauernd "um den heißen Brei rumreden". Und wenn sie denkt, daß sie manche Punkte aus Sicherheitsgründen nicht ansprechen will, hätte sie das auch sagen können.
Viele Menschen in Deutschland, auch mich, ärgert Frau Osthoff einfach nur, weil Menschen hier schon wegen Kleinigkeiten großen Ärger bekommen, weil sie z. B. aus Versehen ein Formular falsch ausgefüllt haben. Weiter geht es mit Hartz IV. Die Menschen haben es im Gefühl, daß hier irgendwas schräg läuft und sehen gleichzeitig, daß Frau Osthoff damit durchkommt und sogar die Wogen noch vor ihr geglättet werden. Viele wünschen sich ein wenig mehr Gerechtigkeit in diesem Land, ich glaube, der Fall Osthoff trägt nicht unbedingt dazu bei. Aus diesem Grund habe ich auch geschrieben, daß jetzt mal ein Ende sein möge mit Frau Osthoff, ein Ende, das klärend und auch aufklärend ist.

P.S.: genius_inside hat nichts mit "Genie" zu tun, das ist in Computerkreisen ein Nickname, abgeleitet von intel_inside! (23.01.2006 21:02:51)

Ist es nicht dass was man sich fragen würde, wenn Frau Osthoff NICHT sich in der Presse äußern würde?

Zu den 1000? bei Beckmann. Genau für 1000 Euronen und ne Nacht im Nobelhotel verkaufe ich mich auch gerne an die Presse und lasse mich dann in der gesamten deutschen Gesellschaft als "Buhmann, Verräter, Verbrecher, möglicher Terroristenfreund" outen.
Ist ja egal, wenn damit mein Lebenswerk (die Frau arbeitet seit mehr als 10 Jahren im Irak) in Gefahr gerät.
Hauptsache ich hab 1000? :rolleyes: :rolleyes: Für wie einfältig hält man Frau Osthoff überhaupt?

Und nochmal: Es war die Presse die angefangen hat, hier herumzustochern und Gerüchte zu streuen.
Sogar noch vor der Freilassung wurde gefragt, ob sie nicht selber Schuld sei (Geltungssucht, zu leichtsinnig, etc.) anstatt für ihre Freiheit zu schreiben!

Was hätte Frau Osthoff denn machen sollen?
Die Klappe halten und dann verleumdet werden.
Oder sich doch äußern und dann als geltungsgeile und raffgierige Frau bewertet werden (wenn ich dass so aus deinem Kommentar herauslese, Wookie Trix!).
Hier wird einfach unfair (ja ich weiß die WElt ist nicht fair, aber sollte man nicht wenigstens versuchen einen wenn auch niedrigen Pegel von Anstand zu bewahren?) argumentiert, aus der Ferne angeklagt und Vermutungen angestellt und bei einer Antwort darauf, wird dann sofort selbssüchtige Motive unterstellt.

Tolle deutsche (Medien)Gesellschaft.

Und sowie ich mich erinnere, hat Frau Osthoff sich erst mehr als eine Woche nach der Entführung an Al Dschasire "verkauft". Sehr komisches Verhalten einer Geltungssüchtigen, Geldgeilen aber wartet, die wollte sicher nur den Preis in die Höhe treiben, bestimmt! :rolleyes: :rolleyes:

Boah boah boah so eine gequirrlte Affenscheiße hab ich ja schon lange nicht mehr gehört.
(Wieder nicht gegen dich Wookie Trix, aber auch manche dieser Kommentare haben mich echt zur Weißglut gebracht. So eine arrogante Sesselhaltung.)

Komisch auch, dass sich niemand der "Da ist was faul"-Fraktion hier jetzt meldet?
Keine Gegenargumente? Keine Aufzeigung meiner falschen Schlussfolgerungen?

tut mir leid, dass der Post wieder sehr aggressiv geworden ist, so bin ich eigentlich nicht, aber bei diesem Thema komme ich wirklich sehr schnell auf 180
 
@Woodstock

Glaube mir, ich kann deine Aufregung verstehen und teile vieler deiner Punkte. Nur siehtst du das ganze wirklich ein wenig durch die rosarote Brille. Ich möchte auch noch mal ein Sprichwort einbringen, das - wie ich meine - bei Susanne Osthoff sehr angebracht ist: "Wer sich den Wölfen zum Frass vor sie Schnauze wirft, muss damit rechnen, gebissen zu werden..."

Oder anders gesagt, jeder ist gut darin beraten, den Bock nicht zum Gärtner zu machen. Frau Osthoff hat durch ihr Verhalten - und ich rede jetzt von ihrem Auftreten vor der Entführung - die Gunst vieler stiller Beobachter überspannt. Sie hat alle Vorbehalte ignoriert und ist trotz verschiedener Drohungen im Irak verblieben. Da ist es doch nur verständlich, dass sich einige Leute fragen, ob diese Frau noch alle Bits im Programm hat. Das ist das eine.

Nun ist tatsächlich passiert, was Frau Osthoff in unvernüftiger Weise auf sich genommen hat: sie ist enttführt worden. Und wer sieht sich nun in seiner Annahme bestätigt? Nicht die ach so weise und unbefleckte Frau Osthoff, sondern all die Leutz, die Osthoff für hirnrissig erklärt haben.

Jetzt passiert eine weitere Sache, die für all diejenigen Personen spricht, die auf Frau Osthoff mit dem Finger gezeigt haben: Osthoffs Entführung verkommt zur Farce und es tauchen Zweifel an der Darstellung der Ereignisse auf. Ob zurecht oder unzurecht, die Presse weiss diese Entwicklung für sich zu nutzen und unterstellt Frau Osthoff manigfaltiges Versagen, ja sogar kriminelle Absichten. Warum? Ganz klar, weil der Wind momentan aus der Ecke derer weht, die Frau Osthoff für eine Spinnerin halten. Das ist nicht neu. Viele Menschen haben schon ähnliche Schicksale geteilt. Ich denke da z.B. an Boris Becker. Einst würde Böbele als Spitzensportler und Aushängeschild für ganz Deutschland gefeiert und von der Presse vergöttert. Als man gemerkt hat, dass der Typ ausser einem gewissen Talent für gewisse Bälle nichts im Kopf hat, hat sich das Batt gewendet. Und als dann die Sache mit der Besenkammer passiert ist, hatte Becker bei der Presse endgültig ausgestuhlt. Und so ist passiert es eben auch mit Frau Osthoff.

Susanne Osthoff hat sich als unglaubwürdig und verantwortunglos bewiesen. Sie hat dem Steuerzahler eine menge Unkosten für die Entführung aufgebrummt. Hat dutzende Institutionen dazu genötigt, für sie aktiv zu werden. Das hat eine Menge Geld gekostet. Da ist es ganz normal, dass der Steuerzahler mit Unwollen reagiert und nur darauf wartet, dass Frau Osthoff als Mittäterin überführt wird. Die Presse weiss sehr wohl darum und nützt die Gunst der Stunde, mit schlechter Publicity zum Fall der Susanne Osthoff beizutragen. Das ist weiss Gott nicht schön. Aber Frau Osthoff hat den Bock selber zum Gärtner gemacht. Und solange sie selber nichts zu ihrer vollständigen Rehabilitation beiträgt, wird für sie das Eis dünn bleiben.

Ich bin gerne bereit, Frau Osthoff zu glauben, dass sie unschuldig ist und dass sie ein Opfer einer furchtbar miesen PR-Kampagne geworden ist. Aber mir muss Frau Osthoff auch glauben, dass sie den Hexentanz, der um sie gemacht wird, zu einem grossen Teil mitverschuldet hat: dadurch, dass sie alle verspottet hat, die ihr dazu geraten haben, je wieder einen Fuss in den Irak zu setzen.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
@Woodstock

Glaube mir, ich kann deine Aufregung verstehen und teile vieler deiner Punkte. Nur siehtst du das ganze wirklich ein wenig durch die rosarote Brille. Ich möchte auch noch mal ein Sprichwort einbringen, das - wie ich meine - bei Susanne Osthoff sehr angebracht ist: "Wer sich den Wölfen zum Frass vor sie Schnauze wirft, muss damit rechnen, gebissen zu werden..."
Hmm ob ich wirkliche eine rosarote Brille auf habe, muss ich mir wirklich mal überlegen (Selbstreflexion ist ja nicht so die Stärke der Gattung Homo Sapiens)
Und ob sich Frau Osthoff den Wölfen zum Frass vor die Schnauze geworfen hat, nur weil sie im Irak geblieben ist, ist IMHO Auslegungssache.

Oder anders gesagt, jeder ist gut darin beraten, den Bock nicht zum Gärtner zu machen. Frau Osthoff hat durch ihr Verhalten - und ich rede jetzt von ihrem Auftreten vor der Entführung - die Gunst vieler stiller Beobachter überspannt. Sie hat alle Vorbehalte ignoriert und ist trotz verschiedener Drohungen im Irak verblieben. Da ist es doch nur verständlich, dass sich einige Leute fragen, ob diese Frau noch alle Bits im Programm hat. Das ist das eine.
Ja sie hat wohl, obwohl es direkte Gefahrenwarnungen auf eine Gefahr für Frau Osthoff gab, den Irak nicht verlassen. Sie ist geblieben und hat auf ihre Kontakte im Irak, ihre Kenntnis des Landes und ihr Glück vertraut.
Ob und wieweit dieses Vertrauen gerechtfertigt war oder nicht, wie weit ihr Handeln "Tollkühn" oder doch "Verantwortungsvoll" war, kann ICH nicht einschätzen. Denn anderst als Frau Osthoff habe ich noch nie den Irak besucht, habe keine Kontakte und Bekannte dort und weiß nur dass was bis hier durchdringt.
Selbst wenn ihr eine gewisse Fahrlässigkeit (was genau ist denn Verantwortliches Verhalten in einer so unsicheren Umgebung? Nur in der Grünen Zone bleiben? Wenn ja, dann sollte man dem deutschen Staat und den ganzen deutschen Hilfsorganisationen viel Geld sparen und sie alle zurück holen, da man allein aus der grünen Zone wohl kaum was bewerkstellen kann.) nicht abzusprechen ist, sollte man doch hier die gleichen Maßstäbe wie bei anderen Entführungsopfer im Irak anlegen. Soweit mir bekannt ist, wurde weder Frau Sgrena (italienische Journalistin) noch den entführten Franzosen, Engländern, Nepalesen, etc. nach der Freilassung Fahrlässigkeit vorgeworfen (hey sie wurden entführt, da MÜSSEN sie ja einen Fehler gemacht haben).
Ich bin der Meinung, dass besonders im Irak man alles richtig machen könnte und dennoch eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben eingehen würde.

Ihr war ihre Arbeit wohl wichtiger als ihre eigene Gefahrensituation. Man kann dieses Verhalten als idealistisch und dumm einstufen, ich sehe hier aber eigentlich nur Mut und Engagement, zu dem ich leider nicht in der Lage bin.

Nun ist tatsächlich passiert, was Frau Osthoff in unvernüftiger Weise auf sich genommen hat: sie ist enttführt worden. Und wer sieht sich nun in seiner Annahme bestätigt? Nicht die ach so weise und unbefleckte Frau Osthoff, sondern all die Leutz, die Osthoff für hirnrissig erklärt haben.
Wie schon oben beschrieben, gibt es wohl kaum 100% Sicherheit vor Entführungen im Irak (mal sehen ob man nach der hoffentlichen Freilassung der beiden heute entführten Deutschen auch solche Überlegungen anstellt:confused: ) Es gibt nur ein höheres oder ein niedrigeres Risiko.
Frau Osthoff war sich des Risikos bewußt (ich denke jedem Ausländer und jedem Iraki ist dieses Problem mehr als bewußt) und sie hatte leider Pech.
Ich will hier ihre vielleicht dickköpfige Entscheidung nicht verteidigen, doch hier allein den Fehler bei Susanne Osthoff zu suchen ist in meinen Augen falsch.
Ich meine sie ist ja nicht mit nem Auto durch die Gegend gefahren, auf dem "Ich bin Deutsche, holt mich hier raus!" drauf stand.
Und soweit mit bekannt ist/ich es noch erinnere, wurde in dieser Phase der Entführung noch von Verantwortungslosigkeit und nicht von Verücktheit gesprochen, wenn man Frau Osthoff beschrieb.

Jetzt passiert eine weitere Sache, die für all diejenigen Personen spricht, die auf Frau Osthoff mit dem Finger gezeigt haben: Osthoffs Entführung verkommt zur Farce und es tauchen Zweifel an der Darstellung der Ereignisse auf. Ob zurecht oder unzurecht, die Presse weiss diese Entwicklung für sich zu nutzen und unterstellt Frau Osthoff manigfaltiges Versagen, ja sogar kriminelle Absichten. Warum? Ganz klar, weil der Wind momentan aus der Ecke derer weht, die Frau Osthoff für eine Spinnerin halten. Das ist nicht neu. Viele Menschen haben schon ähnliche Schicksale geteilt. Ich denke da z.B. an Boris Becker. Einst würde Böbele als Spitzensportler und Aushängeschild für ganz Deutschland gefeiert und von der Presse vergöttert. Als man gemerkt hat, dass der Typ ausser einem gewissen Talent für gewisse Bälle nichts im Kopf hat, hat sich das Batt gewendet. Und als dann die Sache mit der Besenkammer passiert ist, hatte Becker bei der Presse endgültig ausgestuhlt. Und so ist passiert es eben auch mit Frau Osthoff.
Also sollte man sich nicht gegen den Wind stellen, sondern sich verkriechen und bis zur nächsten Flaute warten? Ist es also Frau Osthoffs Schuld, dass der Wind aus dieser Richtung bläst? Ist es ihre Schuld, dass die Entführung (oder besser die Darstellung der Entführung, denn die Entführung selbst war sicher alles andere als eine Farce) zur Farce verkommt? Was hatte sie (nachdem sie entführt wurde) falsch gemacht außer, dass sie sich nicht so verhalten hat wie die deutsche Gesellschaft und die deutschen Medien es sich gewünscht/vorgestellt haben?
Sie ist nicht heim zur Familie gekommen, hat keine Interviews gegeben, in denen sie der deutschen Gesellschaft gedankt hat und erklärt, dass sie nur der Gedanke an ihre Familie hat durchhalten lassen. Dass sie zwar müde und erschöpft ist, aber jetzt glücklich wieder DAHEIM zu sein.

War die Ablehnung gegen ein solches "normales" Nach-Entführungsleben eine Straftat? War es verboten?
Nein ich glaube nicht.

Susanne Osthoff hat sich als unglaubwürdig und verantwortunglos bewiesen. Sie hat dem Steuerzahler eine menge Unkosten für die Entführung aufgebrummt. Hat dutzende Institutionen dazu genötigt, für sie aktiv zu werden. Das hat eine Menge Geld gekostet. Da ist es ganz normal, dass der Steuerzahler mit Unwollen reagiert und nur darauf wartet, dass Frau Osthoff als Mittäterin überführt wird. Die Presse weiss sehr wohl darum und nützt die Gunst der Stunde, mit schlechter Publicity zum Fall der Susanne Osthoff beizutragen. Das ist weiss Gott nicht schön. Aber Frau Osthoff hat den Bock selber zum Gärtner gemacht. Und solange sie selber nichts zu ihrer vollständigen Rehabilitation beiträgt, wird für sie das Eis dünn bleiben.
Ja sie hat den Steuerzahler eine Menge Unkosten bereitet. (Weil ein Staat nunmal sowohl die rechtliche wie auch die moralische Pflicht hat seine Bürger zu schützen, denn dies ist jedenfalls in meinen Augen die AUFGABE eines Staates). Wir wären auch bereit gewesen dass zu akzeptieren (so wie wir es bei Familie Wallert, den Saharageiseln (mehr oder minder) oder anderen Entführungsopfern) gemacht haben, WENN sie sich dafür aber unseren Konventionen und unseren Wertvorstellungen (heimkommen, mit der Tochter Weihnachten feiern, in die Talkshows gehen) unterwirft.
Das hat sie aber nicht gemacht. Sie ist im Mittleren Osten geblieben. Sie will nicht wieder nach Deutschland heim, da der Mittlere Osten (soweit ich dass aus ihren Aussagen und meinen Schlussfolgerungen sehe) ihre Heimat und ihre Aufgabe geworden ist.

Nochmal was war ihr Fehler (objektiv) außer entführt worden zu sein. Was auch schon anderen Deutschen/Ausländern im Irak passiert ist.
Wo liegt der Unterschied zu Frau Sgrena? Warum wurde in Italien sich darüber gefreut dass sie wieder da ist und nicht sofort nach ihrer eigenen Schuld gesucht (was bei Frau Osthoff wohl mehr als deutlich passiert.)

Ich bin gerne bereit, Frau Osthoff zu glauben, dass sie unschuldig ist und dass sie ein Opfer einer furchtbar miesen PR-Kampagne geworden ist. Aber mir muss Frau Osthoff auch glauben, dass sie den Hexentanz, der um sie gemacht wird, zu einem grossen Teil mitverschuldet hat: dadurch, dass sie alle verspottet hat, die ihr dazu geraten haben, je wieder einen Fuss in den Irak zu setzen.

Gruss, Bea


Du bist bereit ihr zu glauben, dass sie unschuldig ist. :eek: Ich dachte die Unschuldsvermutung im Bezug auf alle Personen bis etwas anderes bewiesen ist, ist eine Normalität und kein Geschenk, dass man dem anderen geben muss.
Wie hat sie alle verspottet (weil sie im Irak geblieben ist (ein Fehler, ja aber wirklich aus Geltungssucht, Besserwisserei oder doch aus Verantwortungsgefühl und Mitgefühl dem irakischen Volke gegenüber?), weil sie entführt worden ist? (ist anderen Leuten auch schon passiert, haben die ihre eigenen Gesellschaften auch verspottet?).
Und ist sie bisher wieder in den Irak zurückgekehrt? NEIN
Hat sie jemals behauptet sofort wieder in den Irak zurück zu wollen? NEIN (oder hat jemand von euch was anderes aus dem Al-Dschasira Protokoll gelesen? Wenn ja dann hätte ich wirklich gerne nen Link oder einen Scan, da ich meine QUellen gerne ohne weitere Verwurstelung/Interpretation durch andere Medien lese).
Ist es möglich, dass sich die Situation im Irak bessert und Frau Osthoff dann wieder die Projekte an denen sie Anteil hat persöhnlich beaufsichtigt. JA

Nochmal, damit wir uns hier nicht missverstehen.
Liebe Bea, schreibe mir einfach mal auf, was genau (welche Tat, welche Aussage) du Frau Osthoff vorwirfst. Wo hat sie einen Fehler gemacht, der die Presse/deutsche Politik/Gesellschaft dazu berechtigt so über sie zu Gericht zu sitzen?

Und ansonsten muss ich annehmen, dass du meinen anderen Argumenten die ich angebracht habe, wohl zustimmst, sonst hättest du (oder andere die nicht meiner Meinung sind) Gegenargumente gebracht, meine Logik/Schlussfolgerungen bezweifelt, etc.
Erinnert dich auch diese Logik nicht auch ein wenig an die "Wer sich nicht äußert stimmt zu"-Stimmung der Zeitungen.


Ich will nicht sagen, dass Frau Osthoff nicht auch Verantwortung für ihre Entführung hatte. Sie ist kein blütenreiner Engel (wer ist das, ich nicht!).

ABER was die Presse (und nicht nur Bild) und die deutsche Gesellschaft hier einfach sich so ein Urteil bilden, ist a) nicht fair, b)grenzt schon an Rufmord und übelste Verleumdung und spricht c) Frau Osthoff wirklich ihre Würde ab.
Sie wird "gebasht", einfach ausgedrückt. Weil die Mehrheitsmeinung gerade gegen sie ist, muss sie sich dass halt gefallen lassen (oder interpretiere ich dich hier falsch, wenn du schreibst: Ganz klar, weil der Wind momentan aus der Ecke derer weht, die Frau Osthoff für eine Spinnerin halten. Das ist nicht neu. Viele Menschen haben schon ähnliche Schicksale geteilt. ). Darf man so mit ihr umgehen?

In meinen Augen nicht! Sie ist keine Heilige, aber ihre Arbeit und ihr Engagement im Irak verdient unsere Hochachtung und keine Häme aus dem warmen Polstersessel heraus.

Immernoch vermisse ich hier die Meinungen, der "am Fall Osthoff ist irgendwas faul"-Seite.
Seid nicht schüchtern. Kommt zu uns in den Diskussionsring.
 
Jedihammer schrieb:
Meinst Du da jetzt jemanden Bestimmtes ?


Na ja ich hatte eigentlich erwartet, dass z.B. "Heuli", "Callista Ming" oder "Winston Turner", die ja auf der ersten Seite des Threats ihr Mißtrauen gegen Frau Osthoff/die ganze Situation zum Ausdruck gebracht haben, sich mal meinen Gegenargumenten stellen.

Da muss ich doch annehmen, dass wenn sie mir nicht wiedersprechen, sie mir zustimmen? :D :braue (ich glaube diese allgemeine Logik, benutze ich jetzt öfters. Einfach ein gutes Gefühl so oft "Recht" zu bekommen.
 
@Gelber Vogel;)

Ich sehe jetzt weder bei Heuli noch bei Winston eine Vorverurteilung.
Im gegenteil,Winston sagt ganz klar,daß er sich im Moment keine abschließende Meinung erlauben kann,da ihm die nötigen Hintergrundinfos fehlen.
Und selbst Cali sagt lediglich,daß ihr die Sache suspekt ist.
ich will hier nicht den Anwalt für die spielen,die Frau Osthoff die Sache nicht mehr abnehmen.
Aber allen drei von Dir erwähnten User kommt die Sache seltsam vor,und mir ehrlich gesagt haben sich auch aufgrund des Verhaltens und der Äusserungen Frau Osthoffs Fragen gestellt.
Das ist legitim.Wenn die Fragen nachvollziehbar geklärt werden,dann bin ich der Erste,der Frau Osthoff Abbitte leistet.
Aber die ganze Sache enthielt Ungereimtheiten.Und diese müssen aufgeklärt werden.Und wenn sich die Ungereimtheiten aus persönlichen Eigenheiten Frau Osthoffs ergaben,und sie können mit ihren Eigenheiten erkläert werden,dann ist sie wahrlich nur ein Opfer,denn persönliche Eigenheiten stehen jedem Menschen zu,und die haben wir auch alle.Und wenn sie das Geld als Ersatz von den Entführen bekam,weil diese sie bestohlen hatten,dann ist sie daran ebenfalls unschuldig.
Und,wie bereits erwähnt war das Verhalten der Boulevard-Medien ihr gegenüber eine riesen Sauerei.
Trotzdem hat der Fall Fragen aufgeworfen,und egal aus welchem Grunde diese Fragen entstanden sind,diese Fragen MÜSSEN beantwortet werden.
Und stellt sich herraus,daß Frau Osthioff unschuldig ist,dann gebührt ihr eigendlich eine Entschuldigung.
Aber diesen Schneid haben Bild und Co leider nicht.
 
Jedihammer schrieb:
@Gelber Vogel;)

Ich sehe jetzt weder bei Heuli noch bei Winston eine Vorverurteilung.
Im gegenteil,Winston sagt ganz klar,daß er sich im Moment keine abschließende Meinung erlauben kann,da ihm die nötigen Hintergrundinfos fehlen.
Und selbst Cali sagt lediglich,daß ihr die Sache suspekt ist.
ich will hier nicht den Anwalt für die spielen,die Frau Osthoff die Sache nicht mehr abnehmen.
Aber allen drei von Dir erwähnten User kommt die Sache seltsam vor,und mir ehrlich gesagt haben sich auch aufgrund des Verhaltens und der Äusserungen Frau Osthoffs Fragen gestellt.
Das ist legitim.Wenn die Fragen nachvollziehbar geklärt werden,dann bin ich der Erste,der Frau Osthoff Abbitte leistet.
Aber die ganze Sache enthielt Ungereimtheiten.Und diese müssen aufgeklärt werden.Und wenn sich die Ungereimtheiten aus persönlichen Eigenheiten Frau Osthoffs ergaben,und sie können mit ihren Eigenheiten erkläert werden,dann ist sie wahrlich nur ein Opfer,denn persönliche Eigenheiten stehen jedem Menschen zu,und die haben wir auch alle.Und wenn sie das Geld als Ersatz von den Entführen bekam,weil diese sie bestohlen hatten,dann ist sie daran ebenfalls unschuldig.
Und,wie bereits erwähnt war das Verhalten der Boulevard-Medien ihr gegenüber eine riesen Sauerei.
Trotzdem hat der Fall Fragen aufgeworfen,und egal aus welchem Grunde diese Fragen entstanden sind,diese Fragen MÜSSEN beantwortet werden.
Und stellt sich herraus,daß Frau Osthioff unschuldig ist,dann gebührt ihr eigendlich eine Entschuldigung.
Aber diesen Schneid haben Bild und Co leider nicht.


Lieber Generalfeldmarschall,

Es waren auch nur Beispiele um die "Gegenseite" (wenn mir dieser Term hier gestattet ist) zu zeigen.
Auch habe ich nie behauptet, dass die "Gegenseite" keinen Anspruch auf Aufklärung, Klärung der Ungereimtheiten hat. Aber zudem habe ich auch nie behauptet, die "Gegenseite" würde Frau Osthoff vorverurteilen (Ich sprach von "am Fall Osthoff ist irgendwas faul"-Seite; "Da ist was faul"-Fraktion, nicht von den Verleumdern, Vorurteilsvollen oder ähnlichem).

Natürlich gestehe ich ihnen ein Unstimmigkeiten zu sehen und gerne eine Erklärung dafür zu wollen. Aber diese gesamten Unstimmigkeiten werden hauptsächlich an der Person Susanne Osthoff festgemacht. Nicht an den Methoden des BKA/AA (zum Beispiel keine richtige Auskunft zu geben, so dass wir uns auch durchgesickerte Informationen des Focus begnügen müssen). Mir ist auch klar, dass die Bundesregierung nicht einfach erklären kann, dass sie Lösegeld gezahlt haben (genausowenig wie andere Staaten) um die kritische und gefährliche Situation nicht noch mehr zuzusptizen.

Aber wenigstens die Aussagen von Callista Ming (nicht persönlich gemeint) sind in meinen Augen einfach ungerechtfertigt. Niemand will ihr ihren Glauben, eigene Meinung absprechen. Dennoch würde ich nciht einfach so haltlose Anschuldigungen (Frau Osthoff arbeitet für den BND, war nicht als Archäologin unterwegs, die Entführung halte ich nicht für wahr) ablassen.
Auch dein Zitat am Anfang des Threats (woher hattest du das überhaupt?) hat solche hinterhältigen versteckten Äußerungen beinhaltet: ("Es ging nur ums Geld.";"Tophoven erklärte, in Interviews habe Osthoff "auffallend viel Mitgefühl und Sympathie für ihre Entführer gezeigt.", etc.)
Wird hier nicht suggeriert, dass nicht nur was ander gesamten Sache faul ist (wie definiere ich eigentlich eine saubere Entführung in einer solchen unsicheren, riskanten und nicht verlässlichen Situation wie im Irak?), sondern Frau Osthoff selber irgendwas damit zu tun hat (mal abgesehen davon, dass sie halt das OPFER der Entführung war!).

Und leider haben sich hier nicht nur die Boulevardmedien die Finger dreckig gemacht. Wie gesagt auf Spiegelonline (eigentlich eine sehr renommierte Seite, mit gutrecherchierten INhalten) wurde die Ferndiagnose eines "Trauma-Spezialist" veröffentlicht. Der hat einfach Theorein aufgestellt und diese fast als Tatsachen verkauft, ohne jemals ein Wort mit Frau Osthoff zu reden. Sowas macht man einfach nicht (lernt man bei den Psychologen schon im ersten Semester. Es gibt halt kaum allgemeine Lehrsätze in der Psychologie und nach Traumas schon gar nicht. Link hier

Oder F.A.Z.-Net (auch die FAZ sehe ich als sehr seriöse ) hat mit bestimmten Artikeln wirklich sich keine Dankesrede verdient. (Siehe hier).
Was macht Herr Hermann hier eigentlich außer unbestätigte Gerüchte, Mutmassungen und Verdächtigungen in die Runde zu streuen? (Wer hat wohl dann aus Teilen davno die "7 Rätsel der Susanne O." gemacht? Richtig die hier)

Diese einseitige Interpretation und Berichterstattung hängt mir einfach soo zum Halse raus.

Ah und noch ein kleiner Link zum "Verständniss zwischen uns, den Medien und Frau Osthoff (hier anhand ihres ZDF-Interviews" hier klicken

Ja es gibt Ungereimtheiten?
Welche waren das nochmal?
Sie hatte mehrere tausend Dollar in den Taschen! Doch wenn man meinen Link zum Stern auf der 3ten Seite gelesen hat, sind diese Ungereimtheiten wohl doch nicht mehr so mysteriös, oder?

Sie wollte nicht zugleich zurück! Wo liegt denn hier die Ungereimtheit? Nur weil wir anderst gehandelt hätten? Nur weil wir den Irak als Verbrecherhöhle betrachten? Deswegen ist es vielleicht für uns nicht nachvollziehbar, aber wenn ich mir Frau Osthoffs aufopfernde Arbeit im Irak ansehe, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sie nicht dieses Werk einfach so aufgeben will, nur weil sie eine schlimme Erfahrung gemacht hat.

Sie hat Sympathie mit den Entführern! Hmm ich glaube ich hätte auch Sympathie mit meinen Entführern, wenn ich nach fast 3 Wochen Todesangst rauskommen würde. Ich wäre ihnen dankbar mich nicht UMGEBRACHT zu haben. Zudem stelle ich Frau Osthoff tatsächlich die Fähigkeit zu ihre Entführung als Teil eines Gesamtproblem zu sehen. Wie z.B. die schreckliche Situation im Irak, die schrecklichen Lebensumstände des irakischen Volkes.
Ich sage nicht, dass diese Umstände solch kriminelle Vorgehen entschuldigen, aber dass sie dann immerhin nachvollziehbar und zum Teil auch verständlich wären.
Auch ich würde mich wehren wollen, wenn in meinen Augen Deutschland von muslimischen Eindringlingen besetzt wäre, die uns nur ausbeuten wollen und unsere Kultur zerstören. (In wieweit diese Sicht der Dinge stimmt ist wieder eine andere Frage, die nicht in diesen Threat gehört)

Hmm, ihre Tochter hat sie in ein Internat gesteckt, aber kein Geld für ein Wohnung! Vielleicht hat sie Hilfe von Freunden, dass Internat hat ein Stipendiatenprogramm, sie hat halt kein Geld für eine WOhnung, WEIL ihre Tochter im Internat ist (ja es gibt Leute die stellen eine Sache über eine andere und nehmen deswegen Probleme in Kauf). Ich kann mir 100 Dinge denken, die IMHO wahrscheinlicher sind, als "Die Osthoff brauchte das GEld, also hat sie sich kurz entführen lassen!"

Ansonsten fallen mir keine weiteren Ungereimtheiten ein (abgesehen von der Frage ob, wann und wieviel Lösegeld bezahlt wurde. Denn zu diesen Fragen kann Frau Osthoff wohl kaum Stellung beziehen, oder? SOllten wir da nicht die Regierung fragen? )
Dir? Ich bin auf deine Antwort gespannt.

Edit: Kann es sein, dass dein Eingangspost von der Bild kam?
Denn hier hier steht etwas ziemlich ähnliches:
Bild schrieb:
Rolf Tophoven, Leiter des Essener Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik, sagte BamS: „Frau Osthoff hat stets betont, ihre Entführung habe politische Hintergründe gehabt. Ich halte das für unwahr. Es ging immer nur ums Geld.“ Von Beginn an, so Tophoven, habe es zu viele Ungereimtheiten im Fall Osthoff gegeben. Der Terror-Experte: „In Interviews hat sie auffallend viel Mitgefühl und Sympathie für ihre Entführer gezeigt. Auch verlautete wiederholt aus Sicherheitskreisen, daß Osthoff nicht in ausreichendem Maße mit den deutschen Behörden kooperiert habe.“

Am 18. Dezember gab Außenminister Frank-Walter Steinmeier (50) die Freilassung von Susanne Osthoff bekannt


Osthoffs Bruder Robert verteidigte dagegen seine Schwester. Gestern sagte er BamS: „Wenn sich der Fund dieser Geldscheine in der Kleidung meiner Schwester bestätigen sollte, halte ich das für eine hinterhältige Intrige und eine getürkte Sache. Da wollen irgendwelche Leute meiner Schwester etwas unterstellen und sie in ein falsches Licht stellen!“
Oder haben die Nachrichtenpanscher da wieder wo abgeschrieben?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Woodstock

Um auf die Frage zurückzukommen, was ich Susanne Osthoff vorwerfe:

Eigentlich nichts. Da bin ich zuwenig über die Einzelheiten informiert. Aber wenn du mich nach dem ersten (subjektiven!) Eindruck von Frau Osthoff fragst, dann lautet die Antwort: Ich halte Susanne Osthoff für naiv. Klar ist es bewundernswert, wenn sich jemend mit soviel Engagement für die Ärmsten der Armen einsetzt und sich dabei gegen alle politischen und kulturellen Stolpersteine stellt. Aber wenn man so unbedacht an die Sache geht, dann kann man eben auch gehörig auf die Schnauze fliegen. Und das ist bei Frau Osthoff passiert. All ihren Erfolgen haftet ein schaler Geschmack an. Es wäre darum völlig falsch, sie zu glorifizieren. Denn, genauso gut, wie Osthoffs Engagement bei den einen in den Himmel gelobt wird, kann man Ihre Praxen als Paradebeispiele dafür auffassen, wie man es besser nicht macht.

Susanne Osthoff mag in bester Absicht gehandelt haben. Aber trotzallem ist und bleibt sie eine Täumerin, die in der romantischen Vorstellung gefangen ist, durch ihren Einsatz im Irak Geschichte zu schreiben. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Selbst den Anspruch, eine schlechte Mutter zu sein, nimmt Osthoff dafür in Kauf. Hauptsache, sie kann weiterhin im Sand buddeln und so tun, als wäre sie die Jeanne d'Arc des nahen Ostens. Das ist naiv, sehr naiv.

Gruss, Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß zuwenig über den Fall, was auch mein eher geringes Interesse daran angeht. Allerdings kann ich ihre Naivität zum Teil schon nachvollziehen. Immerhin lebt(e) sie in einem Land, das ihr sehr vertraut ist, in dem sie sich bisher immer sicher bewegt hat, das ihre Heimat geworden ist. Sie genießt den Schutz vieler einflussreicher, mächtiger Leute. Sie ist beliebt, ihre Arbeit wird geschätzt und ihre Anwesenheit im Irak ist von vielen erwünscht. Sie ist kompetent, weiß mit den Menschen dort zu kommunizieren und zu verhandeln. Da kann man schon mal die Situation / die Gefahr etwas unterschätzen.
Siemist schließlich keine Abenteuertouristin, die den kick sucht, zumindest glaube ich das.

Und was die Presse angeht: ich halte alles für möglich. Dass unsere Presse ohne Überprüfung, ohne Beweise Informationen verfälscht, erfindet, über-/untertreibt ist leider keine Ausnahme, selbst die sog. seriösen Medien treten manchmal unfreiwillig ins Fettnäpfchen und erzählen Bullshit. Solange nichts bewiesen ist, sollte diese Frau nicht vorverurteilt werden.

Eine Diskussion wie hier im Forum ist legitim, auch Verdacht sollte geäußert werden dürfen. Wenn aber die großen Medien Frau Osthoff vorverurteilen fügen sie der Frau und ihrer Familie einen Schaden zu, der vielleicht irreparabel ist. Sollen sie doch erst einmal abwarten, was am Ende als erwiesen gilt.

Außerdem halte ich es von seiten der Presse für unverantwortungslos, dass sie über den Fall so intensiv lamentieren, vor allem was das Lösegeld angeht. Damit werden nämlich die vielen anderen Ausländer, die im Irak arbeiten, die im Land dringend benötigt werden, gefährdet. Von den hunderten Irakern (oder waren es mehr?), die entführt worden sind, will ich gar nicht sprechen.
 
Ich will die Presse hier bestimmt nicht in Schutz nehmen. Aber man muss auch mal eines bedenken. Es ist für einen Journalisten nicht immer leicht, der Wahrheit auf die Sprünge zu kommen. Gerade, wenn man sich in einem Umfeld bewegt, wo jeden Tag eine andere Wahrheit gilt, Iklärende nformationen bewusst oder unbewusst verschwiegen werden. Nun weiss jedes Kind, dass jeden Tag eine neue Zeitung herauskommt. Daraus ergibt sich ein ungeheurer Zeitdruck. Die Leser wollen jeden Tag über das Neueste informiert sein. Wenn es aber nichts Neues gibt? dann wird halt spekuliert. Es werden Gerüchte gestreut. Das ist nicht fein, aber legitim. Schliesslich haben die Medien einen klaren Informationsauftrag. Wenn man dann noch die Weisheit dazu nimmt, dass in jedem Gerücht immer auch ein Körnchen Wahrheit steckt, dann führt auch der Boulevard-Journalismus eines Tages zur Aufdeckung der ganzen Wahrheit. Mehr noch: Hätten wir den Boulevard-Journalismus nicht, würde viele unangehmen Wahrheiten gar nicht ans Tageslicht kommen. Ich denke jetzt da mal an den Sex Skandal bei VW oder die unedlichen Machenschaften bei der Deutschen Bank. Ein Boris Becker wäre vermutlich auch nie zu seiner Besenkammer-Liebschaft gestanden, wenn nicht irgend ein revolverblatt diesen Akt aufgedeckt hätte. Wir wüssten nichts über die fragwürdigen Pinkelmethoden eines gewissen Welfengrafen und auch der Fall Hoyzer wäre niemals zur Aufklärung gekommen, gäbe es nicht die "böse" Presse.

Wie gesagt, ich will den Journalismus hier nicht rein waschen. Aber ich bitte doch auch zu bedenken, was für Anstrengungen nötig sind, der Wahrheit auf den Punkt zu kommen, respektive um eine gewissenhafte Berichterstattung zu garantieren. Wenn die Behörden ihrer Auskunftspflicht nicht nachkommen, dann ist das mindestens so verachtenswert, wie schlechter Journalismus. Und wenn dann auch die Betroffenen selbst nicht zur Wahrheit stehen, ihre Erlebnisse mal so und dann wieder völlig anders auslegen, dann kann einfach nichts Gescheites dabei rauskommen. Kommt hinzu, dass der Leser/Zuschauer nicht nur informiert, sondern beim Lesen/TV-Gucken auch noch unterhalten werden will.

Oder mal noch ganz anders gefragt: Warum ist die BILD so poulär? Weil der Leser genau diese Art von Revolverblatt-Jounalismus mag. Der Leser hat nämlich ungeheuren Spass daran, wenn Leute wie Frau Osthoff, Josef Ackermann oder Fifa-Boss Sepp Blatter für ihre Blödheit/Unverfrorenheit eines auf Dach serviert bekommen.

Also immr schön sich selber an der Nase nehmen oder einfach mal damit anfangen, als die Zeitungen und Boulevard-Magazine zu ignorieren, die mit unschönen (unwahren!) Medienberichten zum Fall bestimmter Mitbürger beitragen.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
Wenn man dann noch die Weisheit dazu nimmt, dass in jedem Gerücht immer auch ein Körnchen Wahrheit steckt, dann führt auch der Boulevard-Journalismus eines Tages zur Aufdeckung der ganzen Wahrheit.

Und wenn ich einen Brief auf eine Motorhaube klebe und oft genug gegen einen Briefkasten brettere, kommt der Brief vielleicht auch an. :)
 
icebär schrieb:
Und wenn ich einen Brief auf eine Motorhaube klebe und oft genug gegen einen Briefkasten brettere, kommt der Brief vielleicht auch an. :)


Das vielleicht nicht, aber für die BILD wäre es ein gefundenes Fressen, dich als Briefkasten-Mörder zu entlarfen und vom "Spiegel" gäbs 20'000 Euro als Honorar für die Exclusiv-Story obendrauf. ;)

Gruss, Bea
 
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