Weißwurst...

Ich und Salz in konzentrierter Form? Sagen wir es mal so: Wenn irgendwo eine Brezel liegt, gehe ich auf Sicherheitsabstand. Salzstangen? Für mich eher „Stangen der Verzweiflung“. Und Spiegelei mit extra Salz? Da flüstere ich dem Ei leise zu: „Du bist gut, so wie du bist – du brauchst keine Kristalle, um zu glänzen.“

Ich lasse das Salz also lieber weg. Meine Geschmacksknospen haben eine Salzschwelle, und die wurde offenbar irgendwo in einem früheren Leben bei null Milligramm festgesetzt. ;)
 
Meine Geschmacksknospen haben eine Salzschwelle, und die wurde offenbar irgendwo in einem früheren Leben bei null Milligramm festgesetzt. ;)

Weißwürste enthalten übrigens pro 100 g etwa 1,8 bis 2,2 g Salz...
Also grob das 2000-fache deiner angeblichen Toleranzschwelle. :p
Aber vielleicht ist dein innerer Salzsensor ja ein komplexes biochemisches Wunderwerk, das Wurstsalz liebevoll umarmt, während es beim Brezelsalz sofort Alarm schlägt. Wer weiß, vielleicht ist das eine Art kulinarischer Reflex...so wie ein Bypass fürs Geschmackstrauma. :D

Abe ich verstehs troztzdem...was nämlich die fiesen Salzkörner auf Gebäck angeht: Same here.
Dabei liebe ich ja Salzstangen und ess die voll gerne... aber eben nur wenn ich die körnigen Störenfriede vorher großzügig abschabe.
Und wo wir schon bei ekligem, unnötigen Beiwerk sind: Wer zum Henker kam auf die Idee, Kümmel auf leckeres Gebäck zu streuen? :mad: Kümmel ist für mich wie der Stiefonkel, den keiner eingeladen hat, der aber trotzdem immer mit am Tisch sitzt...
 
Ach Kyriaki, du hast meinen inneren Salzsensor erwischt wie ein Trüffelschwein die letzte versteckte Brezelkrume! ;)

Deine Theorie vom biochemischen Wurst-Bypass gefällt mir ausgesprochen gut – ich stelle mir das jetzt als inneres Ampelsystem vor:

Brezelsalz? ALAAAARM!
Weißwurstsalz? Ach, komm rein, Bruder, ist gemütlich hier!

Du siehst: Ich bin kein Karl Lauterbach, und natürlich konsumiere ich Salz – halt nur selektiv wie ein Gewürz-Snob mit Gefühl.

Und was die Inkonsistenz angeht – ich bin da quasi die menschgewordene Lebensmittelparadoxie:
Ich verabscheue kohlensäurehaltiges Wasser. Warum soll Wasser beim Trinken schäumen wie ein schief gezapftes Bier? Aber wehe, ein Softdrink verliert seine Kohlensäure! :thumbsdown:

Noch schöner wird es bei Zwiebeln:
Sobald sie in Ringform daherkommen oder sich auf Pizza, Salat oder sonstiger Speise sonnen, bin ich raus. Aber stopf sie in eine Frikadelle – am besten gut versteckt und durchgebraten – und ich schnurre wie eine zufriedene Katze. Widerspruch? Ganz sicher. Geschmack? Auch.

Und Kümmel auf Gebäck? Ja, wer hat den eingeladen? Der steht da wie der unangenehme Onkel auf Familienfeiern – keiner weiß, wer ihn gerufen hat, aber er redet laut und isst alles weg. :nope:

In diesem Sinne: Auf dass unsere Geschmacksknospen weiter in friedlicher Uneinigkeit leben dürfen – jede mit ihrem eigenen inneren Bypass und Toleranzpegel!
 
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