Allgemeine Spoilerwarnung
Review: Band 1: Kampf ums Überleben
Der erste Band überzeugt durchaus. Über 2/3 des Romans werden zwar die Ereignisse von Episode II aufgearbeitet, da dies aber alles aus Bobas Blickwinkel stattfindet, ist dies ziemlich interessant.
Auch die restliche Handlung (insb. die kurzzeitige Rückkehr nach Kamino) überzeugt.
Das Feeling des Buches ist recht nahe an Episode II.
Vom Schreibstil her fällt auf, dass die Boba Fett - Reihe mit Sicherheit die kindgerechteste deutschsprachige SW - Literatur ist.
Trotzdem ist der erste Band durchaus zu empfehlen, - man hat auf jeden Fall einen netten SW - Lesenachmittag.
Review: Band 2: Im Kreuzfeuer
Band 2 läßt etwas nach. Count Dookus Machenschaften auf Raxus Prime wirken nicht besonders überzeugend. Terry Bisson müht sich leider vergeblich das typische Dooku - Charisma rüberzubringen. Die Erstürmung von Dookus Basis durck Kloneinheiten gehört zu den gelungeneren Dingen des Buches. Der Aufenthalt auf der Candaserri ist, die beste (und einzige) deutschsprachige Beschreibung über das Leben auf so einem Schifff. Das ist aber fast schon eher ein Versäumnis der "Erwachsenen" - Literatur, als eine besondere Stärke dieses Buches. Leider wirken Bobas Abenteuer auf den Schiff trotzdem irgendwie ermüdend, zu sehr folgen sie dem "Kleine Junge erlebt Abenteuer" - Prinzip.
Die Freundschaft von Boba zu Gar ist sehr schön.
Der Besuch auf Bespin und Cloud City ist ein schöner Einfall die Handlung an sich in diesem Abschnitt überzeugt aber wieder eher weniger (Aura Sing hat ein paar nette Momente).
Review:Band 3: Das Labyrinth
Nach dem eher mäßigen zweiten Band legt die Reihe kräftig zu und "Das Labyrinth" ist bis hier das beste Buch der Reihe. Die Planetenhopserei in den ersten beiden Bänden war nicht gerade die beste Idee für Bücher dieser Länge, bzw. Kürze.
"Das Labyrinth" spielt ausschlließlich auf dem Bankenplaneten Aargau und das kommt ihm sehr zu gute.
Die Geschichte wird straff und durchaus spannend erzählt, - auch wenn immer wieder das "Kind löst Problem" - Schema durchkommt.
Der Auftritt von Aura Sing ist sehr gelungen.
Allerdings kommen einem beim Lesen der Fett - Reihe mehr und mehr Fragen, da vieles nicht so recht passen will:
1. Die Behauptung, Aargau wäre der sauberste Planet, auf dem Boba je war, ist etwas verwegen, wenn man an die sterilen Gänge von Kamino denkt. Besonders schwerwiegend ist, dass nicht erklärt wird, wie das mit der Sauberkeit auf Aargau funktionieren soll.
2. San Hill bewegt sich frei auf einen Planeten mit Klonsoldaten und wird eventuell sogar von ihnen geschützt. Wie funktioniert das ? Hatte der Bankenclan wirklich keine Schiffe oder Kriegsgerät auf Geonosis im Einsatz, so, dass San Hill noch nicht öffentlich gebrandmarkt ist ?
3. Aura Sing greift einen Barabel an die Kehle. Also nachdem, was ich in der NJO gelesen habe ist ein Barabel kein Wesen, dem man an die Kehle greifen sollte, - auch nicht wenn man Aura Sing heißt.
4. Was machen Jawas auf Aargau ?
Außerdem nervt die ständige Wiederholung von "Boba war der einzige der wußte, dass Dooku und Tyrannus die gleich Person waren", - ja so langsam weiß man es !
Trotzdem bisher das beste Buch der Reihe.
Review: Band 4: Gejagt
Die Reihe legt weiter zu.
Wieder nur ein Planet und diesmal ist es mit Tatooine auch noch ein Bekannter. Der Besuch bekannter Örtlichkeiten ist sehr schön.
Bobas Darstellung gefällt mir hier bisher am besten, er wirkt weit erwachsener, aber ab und zu kommt (an den passenden) Stellen das Kindliche noch durch.
Das Schönste in dem Buch sind die ritterlichen Gedanken von Boba, wie er Ygabba und ihre Truppe retten möchte. Sehr schön, dass man hier eine derartig helle Seite sieht und somit vor Augen geführt bekommt, dass aus Boba noch jemand ganz anderes hätte werden können.
Seine Beziehung zu Ygabba gefällt mir super, - das paßt hier weit besser als seine Freundschaft zu dem Jungen in Band 2.
Am Ende bringt er Ygabba wieder mit ihrem Vater zusammen, -sehr schön, obwohl es fragwürdig ist, ob es gut ist ein kleines Mädchen in Jabbas Palast rum laufen zu lassen.
Jabba hat einen tollen Auftritt und wirkt sehr authentisch. Wie Boba mit ihm redet ist klasse, - auch schön, wie er sich langsam beginnt einen Ruf aufzubauen.
Durge ist ein dummer Haudrauf, wird aber sehr gut beschrieben.
Wieder ergeben sich Fragen:
1. Ein Tusken taucht in Mos Espa auf. - Wie ist das möglich ? Müssen sich die Tusken von den großen Siedlungen nicht fern halten ?
2. Noghri bewachen die Cantina. - Ich hatte bisher den Eindruck, als wäre sie in der Gffa nicht besonders weit verbreitet und nahezu unbekannt, bis sie für Leia zu Leibwächtern werden.
3. Ein Neimoidianer wird als furchterregend beschrieben und es wird behauptet, dass er die Kinder vor den Hutts schützt. Beides mag nicht so recht zu einem Neimoidianer passen.
4. Jabbas Segelbarke wirkt imo viel zu groß, außerdem weiß ich nicht, wieso eine Segelbarke plötzlich 100 Meter senkrecht in die Luft schießen sollte......
Wie gesagt, bisher das beste Boba Fett - Buch, was vor allem Bobas erwachseneren Darstellung zu verdanken ist (am Rande auch Jabba und Ygabba)
Review: Band 5: Eine neue Bedrohung
Boba arbeitet nun schon eine ganze Weile für Jabba und ist zu einem gefürchteten Kopfgeldjäger geworden und nun bekommt er einen ungewöhnlich schwierigen Auftrag.
Dieser Band hat viel Licht, aber auch Schatten.
Das Buch fängt sehr schön an, die Szenen mit Jabba gehören zu den besten des Buches, die Szenen mit Ygabba und ihren Vater sind die schönsten.
Ygabba und Boba harmonieren wirklich toll miteinander und ich hoffe zumindest noch in Band 5 über sie zu lesen (gerne auch mehr in zukünftigen Romanen).
Bobas Darstellung ist in diesem Buch starken Schwankungen unterworfen: Mal ist er genau so, wie man es sich von dem erwachsenen Boba vorstellt (besonders schön ist dies dargestellt, als er am Anfang zu Jabba zurückkommt) und dann wieder genauso, wie man Boba aus der Reihe bisher kannte. Beides ist für sich genommen absolut gelungen, aber es entsteht zusammengenommen ein wilder Mix, der es dem Leser unmöglich macht sich Boba bildlich vorzustellen.
Der Planet Xagobah ist sehr gelungen und interessant: Allein schon die Szene wo Boba beinahe von den Pilz gefressen wird ist toll, - da hat er schonmal einen Vorgeschmack auf den Sarlac bekommen

, naja er entkommt ja beiden.
Die Handlung um die Xamster hätte man sich sparen können, sie ist nicht gerade interessant und führt schließlich zu gar nichts, - und das weiß der Leser auch von Anfang an. Boba erhält hier zwar alle nötigen Informationen für seine Mission, aber das hätte man bestimmt auch anders lösen können.
Der Angriff der Klonsoldaten auf die Zitadelle von Wat Tambor ist sehr gut und passend beschrieben und wirklich gut (zumindest so lange, bis Boba nicht unmittelbar bei den Bodenkämpfen dabei ist).
Die beste Szene im Buch ist der Auftritt von Anakin Skywalker.
Er wird zwar nur auf drei Seiten erwähnt aber es ist einfach gewaltig und cool und bleibt nachhaltig in Erinnerung. Über die letzten Bücher hat Boba bei jeder sich bietenden Gelegenheit über jeden (da waren Leute wie Durge, Aura Sing, ein Padawan und Klonsoldaten dabei) gesagt/gedacht, dass er besser fliegen könnte und bei Anakin kommt dann "Der kann fliegen"

, - einfach nur genial.
Die Darstellung von Wat Tambor finde ich sehr gewöhnungsbedürftig, - mußte ausgerechnet Wat Tambor ein Nahkampfexperte sein, der schneller ist als Aura Sing, Durge, Noghri und Boba ? Vielleicht ist Nute Gunray auch ein Nahkampfexperte ?
Auf den letzten Seiten hat General Grievous seinen Auftritt: Bei der Veröffentlichung war dies vermutlich ein wirksames Kaufargument, aber nach Episode III (und einigen EU - Material), kennt man Grievous und sein Auftritt reißt das Buch am Ende stark nach unten. Wiedermal sieht der Leser, was für ein flacher und dumpfer "Charakter" dieser Grievous doch ist....Grievous in einem Buch bedeutet einfach nichts gutes....Luceno hat in "LOE" offensichtlich alles aus ihn herausgeholt (was auch schon nicht herausragend viel war

) und hat für die anderen Autoren offensichtlich nichts übrig gelassen.
Das Ende des Buches soll anscheinend ein Cliffhanger sein, wirkt hier aber so, als wären der Autorin die Seiten ausgegangen oder hätte aus irgendeinen anderen Grund mitten in der Geschichte aufgehört zu schreiben.
Das Buch ist insg. nicht so gelungen, wie Band 4, aber besser als Band 3.