Yaga Minor (Yaga-System)

[Yaga Minor, Gefängniskomplex, Verhörraum]- Commodore Bornhald, Colonel Deszettes, Lord Gorthaur, Delinquent, Wachen

Die Schreie wurden schlimmer. Garett Bornhald, fest davon entschlossen, bis zum bitteren Ende seine tadellose Haltung aufrecht zu erhalten, konnte sich nur mühsam verkneifen, gepeinigt den Mund zu verziehen. Längst waren es keine Worte mehr, die in die sterile Luft des engen, nahezu klaustrophobiefördernden Raumes herausgebrüllt wurden. Es waren Laute, unsinnige Laute, der Ausdruck perfekter Agonie, der jedes Stimmband dereinst überlasten musste.
Neben Bornhald stand Colonel Deszettes. Der in Ungnade gefallene Armeeoffizier hatte vom Schicksal seines Gouverneurs unweigerlich erfahren müssen, stand aber dennoch hier und beobachtete hin- und hergerissen zwischen Befriedigung und tierischer Furcht das Spektakel. Feine Schweißperlen hatten sich auf dem Gesicht des Mannes gebildet und in seinen sonst den Anschein perfekter Einfältigkeit bestens beherrschenden Augen glomm ein Funke jener Panik, die auch Bornhald in seiner Lage empfinden würde. Doch der Commodore war es nicht, der den Zorn der schattenhaft vor ihnen aufragenden Gestalt auf sich gezogen hatte, von der sie momentan lediglich den mit pechschwarzem Stoff verkleideten Rücken zu Gesicht bekamen. Lord Gorthaur schien zu beschäftigt, seine beiden Untergebenen auch nur zu registrieren – doch Bornhald wusste aus bitterer Erfahrung, dass dieser Schein trog.
Die Schreie wurden schlimmer. Erst um ein ersticktes Gurgeln erweitert, waren sie nun einem letzten, aufbäumenden Jaulen gewichen, ehe sie schließlich – nein, endlich! – vollkommen verstummten. In Bornhalds Kopf jedoch hallten sie noch lange nach...
Jetzt wagte der Flottenoffizier es, einen Blick auf den in eine halbliegende Position gebrachte Metallstuhl zu werfen, dessen Arm- und Beinfesseln die kraftlose Gestalt eines menschlichen Mannes in seiner derzeitigen Lage hielten, obwohl längst jegliche Kraft aus seinen Muskeln gewichen war. Ein kleines Blutrinnsal lief dem Mann aus dem Mundwinkel – er musste sich vor Pein selbst auf die Zunge oder Lippe gebissen haben. Gorthaurs Methoden verursachten keine erkennbaren Schäden.
Abrupt wandte der Sith sich in einer schwungvollen, durch nichts angekündigten Bewegung zu den beiden Offizieren um. Bornhald war es, als bliebe ihm sein Herz stehen. Mühsam hielt er dem Blick der infernoartigen Augen des Inquisitors stand – eine Sekunde lang. Zumindest zitterte er nicht, wie Deszettes neben ihm, aus dessen Gesicht die Farbe fast schneller gewichen war als aus der Leiche auf dem Verhörstuhl. Obwohl der Commodore keinen Fingerzeig des Inquisitors gesehen hatte, verließen die beiden schwarzgepanzerten Soldaten des Storm Commando ihre Position hinter ihm und Deszettes, um die leere Hülle des Widerstandskämpfers loszuschnallen, in die Mitte zu nehmen und aus dem Verhörraum zu schleifen. Dies war der mittlerweile sechste Kadaver, dem dieser Weg vorbehalten war. Die jeweiligen Männer (und Frauen) waren kurz zuvor verhaftet worden, in einer beispiellosen Großaktion des imperialen Militärs, die zweifelsohne jene Untergrundorganisation zerschlagen konnte, welche zuvor den Jedi Unterschlupf gewährt und unzweifelhaft auch ihre Flucht ermöglicht hatte. Deutlicher als je zuvor war Sanders Inkompetenz an den Tag getreten – ein Umstand, der den Gouverneur indes nicht weiter kümmern musste. Wohl aber seinen militärischen Stellvertreter.


„Sagen Sie mir, Colonel...“

Obwohl Gorthaur sich um keinen Millimeter bewegt hatte, wich Deszettes automatisch einen halben Schritt zurück, nur um festzustellen, dass zwei schwarzgepanzerte Elitesoldaten dort bereits lautlos die Positionen ihrer Kameraden eingenommen hatten. Bornhald zuckte zusammen, bevor der Sith mit gefährlich ruhiger Stimme weitersprach.

„Ist der Dilettantismus dieser „Widerstandskämpfer“ nicht erschreckend? Mit welcher Bereitschaft sie mir doch den Standort ihrer Lager, Hauptquartiere und die Namen ihrer Anführer genannt haben...“

Die bleiche Hand des Sith-Inquisitors strich leicht über den Knauf seiner Waffe, eines Lichtschwertes, das an seinem schwarzen, mit seltsamen Runen verzierten Gürtel hing.

„Man mag kaum glauben, dass eine so schlecht organisierte Gruppe lange auf einer Zentralwelt des Imperiums überleben konnte. Oder sollte ich mich korrigieren? Man mag es kaum glauben, sofern die Sicherheitsvorkehrungen imperialem Standard entsprechen?“

Bereits jetzt kam der nun fast schlotternde Deszettes Bornhald vor wie eine wandelnde Leiche.

„Mein Lord, ich... ich habe mich stets an die Befehle des Gouverneurs gehalten...“

Eine Weile geschah nichts, obschon es Bornhald so vorkam, als streifte ein leichter, kalter Hauch seine Wangen. Nur das gepresste Atmen des Colonels war wirklich hörbar.

„Ja, natürlich Colonel... Sie waren nichts weiter als ein treuer Untergeber...“

Angewidert verfolgte der Commodore, wie Deszettes nervös lächelte.

„G... ganz recht, mein Lord, ganz recht...“

Dann jedoch quietschte er fast, als sich zwei schwere Handschuhe – die der beiden Soldaten hinter ihm – auf seine Schultern legten.

„Bornhald?“

Die Stimme Gorthaurs ließ dem Offizier einen eisigen Schauer langsam die Wirbelsäule empor kriechen.

“Mein Lord?“

„Sie können gehen. Suchen Sie mir einen neuen Kommandanten für die Garnison...“

“Sehr wohl, mein Lord.“

Ohne Deszettes eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ Bornhald ungehindert den Verhörraum. Kaum hatte dessen Tür sich fauchend hinter ihm geschlossen und er die beiden davor postierten Sturmtruppler passiert, meinte er, Schreie zu hören. Der Commodore beschleunigte seine Schritte.
Die Schreie wurden schlimmer.


[Yaga Minor, Gefängniskomplex, Verhörraum]- Commodore Bornhald, Colonel Deszettes, Lord Gorthaur, Delinquent, Wachen
 
Yaga Minor - Hauptstadt - Haus der Trekans

Es war schon Mittag und die Sonne stand hoch am Himmel als Wilson aufwachte. Geblendet von dem Licht kniff er die Augen zusammen und riß die Vorhänge zu.

Ahhrr....das....verfluchte Licht!

Was war letzte Nacht geschehen? Er konnte sich nur daran erinnern das er seine Mutter besucht hatte. Sie war schockiert über das Aussehen von ihrem Sohn. Sie machte sich und den Sith Vorwürfe und lief vor lauter Sorge im Haus herum. Wilson machte diese Fürsorge krank. Zu lange hatte er sich der dunklen Seite unterworfen. Auch wenn er die Macht jahrelang nicht gebraucht hatte, so hatte er sich nie von ihr befreien können. Manchmal, nachts, suchte sie ihn heim. Sie zeigte ihm Bilder von Tod und Leid begleitet von unsagbaren Schmerzen. Seine Mutter wurde immer hektischer und fing an Essen auf den Tisch zu stellen um etwas gegen die Abmagerung ihres Kindes zu unternehmen. Währenddessen stieg die Wut in Wilson. Ein Groll gegen seine Mum begang seine Venen langzukriechen und erfüllte seinen Verstand. Auf einen Schlag war Wilson nicht mehr Herr seiner Sinne und viel über sie her. Die zierliche frau hatte keine Chance sich gegen den in Nahkampftechniken trainierten Ex-Sith durchzusetzen.

Es war ein kurzer Kampf und kaum begonnen kehrte wieder Stille in das sonst so friedliche Haus. Langsam kam der junge Mann wieder zu sich und sah was er getan hatte. Seine Eigene Mutter erwürgt in einem Anfall von Wut. Doch kaum hatte er realisiert was geschehen war suchte ihn wieder einer dieser Anfälle heim. Doch diesmal war er heftiger als sonst. Es kam ihm vor als würden Käfer durch seine Adern kriechen uns sie dabei von innen zerfetzen. Die Schmerzen waren so stark das Wilson sich den Dolch von seinem Gürtel nahm und die Klinge in sein Bein trieb. Die Schmerzen die dadurch verursacht wurden ließen ihn die Schmerzen im Inneren vergessen. Doch im Gegensatz zu diesen waren die Stichwunden-Schmerzen erträglich. Doch er verlor Blut....viel Blut. Wilson fing an zu taumeln und musste sich gegen eine Wand lehnen. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Das war alles woran er sich erinnern konnte. Er wusste nicht wie er in sein Zimmer gekommen war, noch wie er überlebt hatte. Wahrscheinlich war er in seinem Wahn in sein Zimmer getorkelt und auf dem Bett zusammengebrochen. Wilson versuchte aufzustehen doch die Schmerzen in seinem Bein brachten ihn vorrübergehend zu Fall. Beim zweiten Versuch blieb er stehen. Humpelnd schleppte er sich ins Badezimmer wo er sich einen Verband um das immernoch leicht blutende Bein wickelte. Es konnte nicht so weitergehen. Die dunkle Seite verlangte immer stärker nach ihm. Am anfang wollte er es sich nicht wahrhaben lassen aber mittlerweile wusste er es. Entweder ein leben mit der dunklen Seite und bei den Sith oder keines. Das war die Botschaft.

Doch was wollte er bei den Sith. Ihre Ideale waren nicht die seinen und ihre Schwäche machte sie blind. Nicht umsonst hatte er den Orden verlassen und war abtrünnig geworden. Doch nun, nach monatelanger Qual sah er die Dinge in einem anderen Licht.Das einzige was er von seinem Leben noch zu erwarten hatten war der Tod. Oft hatte Wilson mit Selbstmord-Gedanken gespielt doch nie hatte er sie durchgeführt. Er war ein Krieger. Und als solcher zu stolz für einen Selbstmord. Wenn er die restlichen Tage seines Lebens noch irgendwie klangvoller machen Konnte dan war er nun bereit es zu tun.

Mit schmerzverzehrtem Gesicht stand er auf und humpelte Richtung Ausgang. Noch einmal schaute er sich um und entdeckte seinen Dolch auf dem Boden neben der Wand an der er gestern zusammgesackt war. Er hob ihn auf und verließ das Haus seiner Eltern zum zweiten Mal um zu den Sith aufzubrechen. Er Stieg in seine Raumfähre und startete die Generatoren. Das träge aber vielseitige Schiff hob ab und verschwand im Mittagshimmel von Yaga Minor. Wilson wollte keine Zeit verlieren und war auch nicht scharf darauf im Cockpit einen Anfall von den gestriegen Ausmaßen zu bekommen. hastig tippte er die Koordinaten von Bastion ein. Er musste Janem finden. Dieser würde ihn sicher töten doch war es nicht das was Wilson wollte. Die Sterne wurden zu Fäden und Wilson sprang ind den Hyperraum.

Yagar Minor - Orbit - Fähre von Wilson
 
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- Yaga Minor - Orbit von Yaga Minor - INT “Musashi” - Quartier des Kommandanten - allein -

Yaga Minor. Das Rückrad des Imperiums drehte sich ruhig um die eigene Achse. Im Orbit befanden sich die riesigen Werften und produzierten weitere Schiffe für die Flotte des Imperators. Hier warteten eine Menge Kreuzer auf Befehle von Bastion. Jeder Kommandant war heiß darauf in das Schlachtgeschehen gegen die verfluchten Rebellen eingreifen zu können. Unter den vielen Schiffen drehte auch der gräuliche Angriffskreuzer “Musashi” seine Runden um den Planeten. Die kuppelartigen Generatoren glänzten leicht im Sonnenlicht des Sterns dieses Systems.

Toji, der junge Kommandant der “Musashi” stand gut gelaunt im Bad und rasierte sich das Gesicht. Seit genau zwei Wochen war der alte Captain aus dem aktiven Dienst geschieden und hatte dem jungen Mann von Onderon das Feld überlassen. Die Crew schien mit dieser Entwicklung keine großen Probleme zu haben. Der Wechsel fand also reibungslos statt. Innerlich hatte sich der freundliche Offizier auf den Umzug in sein neues, größeres Quartier gefreut. Umso größer war die Enttäuschung als er bemerkte, dass auch dieses Zimmer in einem schlichten grau gehalten war. Überall konnte man das Zeichen des Imperiums erkennen. Ja, die Zugehörigkeit zur imperialen Flotte war nicht von der Hand zu weisen. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Commanders ab. ‘Vielleicht werden wir ja heute endlich aus diesem öden System abgezogen und an die Front geschickt’, dachte sich Toji und spülte sein Gesicht mit kalten Wasser ab.

Lässig verließ er das Badezimmer und holte aus seinem Schrank eine neue graue Uniform hervor. Erst jetzt fiel ihm ein, dass der Großteil der Besatzung noch im Landurlaub war. Die letzte Amtshandlung seines Vorgänger war es, der Besatzung einen schönen Urlaub zu wünschen und sich dann aus dem Staub zu machen. Nun musste Toji mit der Notbesatzung das Schiff auf Fordermann bringen. Hier und da gab es noch ein paar Verbesserungen, welche in den letzten Jahren einfach versäumt wurden. Die Techniker waren Tag und Nacht mit irgendwelchen langfristigen Aufgaben beschäftigt. Trotzdem befand sich das Schiff in einem guten Zustand.

“Auf Piraten- oder Rebellenjagd kann man damit locker gehen...”, murmelte der Offizier zu sich selbst in seinem freundlichen Ton.

Wieder huschte ein kurzes Lächeln auf sein Gesicht. Noch immer in einer sehr freundlichen Stimmung verließ er sein Quartier und ging zur Brücke. Auf dem Weg dahin begrüßten ihn die anwesenden Crewman freundlich. Mittlerweile hatte sich der Führungswechsel auf dem Schiff herumgesprochen. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür zur Brücke. Nur wenige Leute waren hier versammelt und so hielt sich das allgemeine Gemurmel in den beiden Gräben, links und rechts vom Panoramafenster weg, in Grenzen. Tojis erster Offizier, eine bezaubernde Cathar, wartete schon auf ihn. Schnell tauschte man die neusten Informationen aus. Noch immer hatte sich das Oberkommando nicht gemeldet. Seit der Schlacht, welche im Orbit des Hauptplaneten vom Imperium (Bastion) stattfand, schien es noch etwas ungeordnet zuzugehen.


- Yaga Minor - Orbit von Yaga Minor - INT “Musashi” - Brücke - mit Brückencrew -
 
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- Yaga Minor - Orbit von Yaga Minor - INT ?Musashi? - Brücke - mit Brückencrew -

Lieutenant Commander Senjjari Baschi, die erste Offizierin, reichte dem Commander ein kleines schwarzes Gerät. Ein Datapad mit den neusten Informationen über den Zustand des Schiffes. Sanft nickend nahm Toji die Unterlagen entgegen. Ein Lächeln umspielte das Gesicht des asiatischen Kommandanten. Noch immer herrschte ein leises Gemurmel in den Gräben. Anscheinend funktionierte noch nicht die ganze neue Elektronik. Missmut machte sich unter den Anwesenden breit. Die Techniker arbeiteten Tag und Nacht und erlebten trotzdem Rückschläge.

?Vielleicht sollten wir vom Planeten neue Mechaniker holen. Die hier brauchen alle ein bisschen Freizeit?, schlug Senjjari vor und musterte den Vorgesetzten mit ihren violetten Augen.

?Ich weiß noch nicht, Nummer Eins?, entgegnete Toji freundlich. ?Diese Männer und Frauen sind in ihre Arbeit vertraut. Außerdem gehören Rückschläge dazu??

Die Cathar nickte und wandte sich dem Panoramafenster zu. Der Commander folgte ihrem Blick. Vor ihnen war der Planet und seine zahlreichen Werften zu erkennen. Hier und da waren noch ein paar Kreuzer im Bau. ?Wahrlich das Rückrad des Imperiums?, dachte er sich und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. Strenge verdrängte die Freundlichkeit aus seinem Gesicht. Das Lächeln war wie in Stein gemeißelt. Ein leiser Jubel brach unter den Mechanikern aus. Sie hatten den Fehler gefunden.

Plötzlich hüstelte jemand hinter den beiden Offizieren. Verwundert drehte sich Toji um und erkannte seinen zweiten Offizier. Oskata Matachi, ebenfalls ein junger aufstrebender Offizier von Bastion. Sein langes schwarzes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er trug einen leichten Bart. Seine Augen sprangen von Toji zu Senjjari und wieder zurück. Langsam entspannte sich der Comamnder und ging auf seinen Offizier zu.

?Sir, wollen Sie nicht langsam etwas essen? In der Offiziersmesse habe ich schon ein paar Gerichte in Auftrag gegeben? Vielleicht finden Sie ja dann noch etwas Zeit für Ihre sportliche Ertüchtigung?, sagte Matachi und strich seine Uniform gerade.

Toji nickte und lächelte seinem zweiten Offizier zu. Zu zweit machten sie sich zur Offiziersmesse auf. Schon von weitem konnte man den Duft des Essens erhaschen. Gut gelaunt setzten sich die zwei Männer an einen Tisch. Schnell kam ein Koch vorbei und brachte ihnen das Essen. Ein einfaches Reisgericht.


- Yaga Minor - Orbit von Yaga Minor - INT ?Musashi? - Offiziersmesse- mit Matachi -
 
- Yaga Minor - Orbit - FRG Argus - Korridor - Leutnant John Crool -

Crool ging den Korridor entlang zu Commander Dias’ Kabine, um ihm bescheid zu geben, dass sie nun Muunlist erreicht hatten. John war erleichtert, dass die Argus werde auseinander gefallen, noch überfallen worden war. Dann stand er vor der Kabine er klopfte 2-mal und trat dann ein. An dem Schreibtisch saß Commander Dias mit hochgekrempelten Ärmeln über den Berichten brütend.
“Commander, wir haben nun Yaga Minor erreicht.”, berichtete Crool. Commander Dias nickte und machte sich auf den Weg zur Brücke.
Als Seifo dicht gefolgt von Crool die Brücke erreichte, bot sich ihm ein Anblick dir riesigen Docks, die Verteidigungsanlagen und die vielen Schiffe. Er flog in Richtung eines Docks, vorbei an einem INT. Als sie im Dock waren flog ein Andockkorridor heran und verband sich mit der Argus. Direkt neben ihnen entstand gerade eine Korvette. Seifo nun sichtlich zufrieden kam wieder in seinen Rhythmus und erteilte seine Befehle:

“Crool, Sie sagen den Technikern was repariert werden muss und kümmern sich um die Inventur.
Drove, Sie holen mir aus meiner Kabine die Berichte und teilen die Schichten auf dem Schiff ein und ich werde mich um den Rest kümmern.”

Alle gingen los um die Befehle zu erfüllen. Im Abdockkorridor kam Seifo der Stellvertretende Dockleiter entgegen und überschüttete Seifo mit einem Schwall von Fragen und Informationen:
“Wo zur Hölle sind ihre Akten? Und warum habe Sie nicht auf unsere Funksprüche reagiert? Außerdem können Sie nicht einfach so mit ihrer Fregatte in ein Dock hinein fahren und den Chef markieren! Ach ja ehe ich es vergesse: Für Sie liegen Befehle vor und Dokumente die Sie ausfüllen müssen. Am besten folgen Sie mir, sonst übernehmen sie hier noch das Kommando!”
Der Stellvertreter eilte los und Seifo folgte ihm mit eine Seufzer.

- Yaga Minor - Orbit - Dock - Andockkorridor - Commander Seifo Dias und Stellvertretender Dockleiter Norman Dart -
 
[Yaga Minor ? System ? ISD II Glory - Brücke] Captain Arnaut, Brückencrew und Admiral Quinn Fuller

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Mit skeptischen Blicken bedachte Admiral Fuller die fernen Fixsterne, bevor die Augen ihren Weg hinüber zu den Werftanlagen fanden und schließlich bei den Reparaturdocks hängen blieben. ?Eine Schande, dass Imperiale gegen Imperiale kämpfen?? murrte er leise vor sich hin, bevor er sich straffte und sich zur Sensorikkontrolle begab.

?Sind die letzten Transporter eingetroffen?? Die brünette Lieutenant ? jener Aufgabenbereich, als auch die Kommunikation schienen innerhalb der Flotte der Zweig zu sein, indem sich angehörige des weiblichen Geschlechts besonders hervor tun konnten ? schüttelte sachte den Kopf. ?Nein Sir, aber laut unseren Daten liegen sie somit vollkommen im Zeitlimit.? Ein schneller Blick auf ihr Chronometer folgte. ?Sie haben noch fünf Minuten, ich informiere sie umgehend über die Ankunft, oder das Fehlen.? Fuller nickte. ?Weitermachen.?

Wenn er eines hasste, dann war es das Warten. Vielleicht nahm der Admiral zu oft das Schlechteste als gegeben, aber immerhin konnte man dann nicht negativ überrascht werden. Es gab nur zwei Dinge, die er mehr hasste. Offene Auflehnung gegen Befehle und was die Spitze seiner Hasspyramide war, feige Flucht, Desertation vor dem Feind. Es gab eine unumstößliche Regel, wenn man sich an jene hielt konnte man wunderbar mit Fuller auskommen. ?Jeder kämpft, niemand flieht.?

Sein Weg führte ihn hin zur Kommunikation und auch hier begegnete ihm eine Frau, als verantwortliche Offizierin.
?Sir.?, begrüßte sie ihn militärisch korrekt und nahm eine äußerst akkurate Haltung ein. ?Gibt es etwas Neues von der Administration der Allgegenwärtigkeitsbasis? Sind die da drüben endlich so weit?? ?Nein Sir, sie sagen sie brauchen mindestens noch acht weitere Stunden.? Ein leises Grollen entglitt Furrer, bevor er diesmal zorniger sprach. ?Sagen sie ihnen sie haben zwei Stunden, wenn bis dahin nicht alles vorbereitet sind, komme ich persönlich zu ihnen hinüber und verteile Arschtritte.? ?Ich richte es ihnen aus, Admiral.? Ein Nicken folgte als Bestätigung und Aufforderung zugleich. ?Lieutenant, ich brauche eine Holoverbindung zur Musashi.

Schließlich trat er zum Holoprojektor. ?Commander, ich habe neue Einsatzbefehle für sie. Sie und ihr Schiff werden Flottenadmiral Moresby für kommende Operationen überstellt, ebenso die Retribution (VIN), die Fearless (Strike) und die Hydra (Strike). Begeben sie sich im Verband nach Bastion und erwarten sie dort weitere Befehle. Fragen??

[Yaga Minor ? System ? ISD II Glory - Brücke] Captain Arnaut, Brückencrew und Admiral Quinn Fuller
 
- Yaga Minor - Orbit von Yaga Minor - INT ?Musashi? - Offiziersmesse - mit Matachi -

Die beiden Offizier unterhielten sich lebhaft während sie die schlichte Reisspeise verzehrten. Dabei hatten sie kein festes Thema. Besonders der Verrat einiger Offiziere gegenüber dem Imperator hatten die beiden Männer schwer getroffen. Niemand hatte gedacht, dass man irgendwann gegen seine eigenen Leute kämpfen müsste. Die lästigen Rebellen machten in einigen Sektoren schon Probleme genug. Kopfschüttelnd kehrten die beiden Männer auf die Brücke zurück.

Während sich Senjjari und Matachi unterhielten kam eine Holo-Nachricht von der ?Glory?, einem imperialen Sternzerstörer des Typs II. Natürlich nahm Toji die Nachricht persönlich entgegen. Einige Sekunden später stand ihm ein glatzköpfiger Offizier gegenüber. Es dauerte nur wenige Sekunden bis Toji dem Gesicht ein Namen zugeteilt hatte. ?Admiral Fuller?, fiel es ihm ein. Sofort salutierte der Commander und legte ein etwas ernsteres Gesicht auf.

?Commander, ich habe neue Einsatzbefehle für Sie?, begann der Admiral mit dem verzerrten Ton des Funkgerätes. ?Sie und Ihr Schiff werden Flottenadmiral Moresby für kommende Operationen überstellt, ebenso die ?Retribution?, die ?Fearless? und die ?Hydra?. Begeben Sie sich im Verband nach Bastion und erwarten Sie dort weitere Befehle. Fragen??

Toji brauchte einen Moment um die Informationen zu verarbeiten. Anscheinend hatte man seine Gebete erhört und schickte ihn nun zu einem Ort wo mehr los war. Seine Mannschaft dürfte nicht wirklich sehr lange brauchen um wieder aufs Schiff zu kommen. Wirkliche Fragen warfen sich jetzt noch nicht auf.

?Nein keine weiteren Fragen, Sir?, entgegnete Toji pflichtbewusst.

Danach folgte eine kurze Verabschiedung mit Salut und die Verbindung wurde beendet. Sofort drehte sich der Commander an seine Crew in den Gräben der Brücke und gab Befehle. Die Mannschaft musste so schnell wie möglich wieder an Bord sein, denn man konnte nicht einfach das Oberkommando warten lassen. Man zählte auf den Dienst der ?Musashi?. Hektisches Treiben machte sich bemerkbar.

Gut zwei Stunden später war die Mannschaft vollzählig an Bord. Auch genügend Proviant und Treibstoffe hatte man dem Schiff zur Verfügung gestellt. Langsam setzte sich der Abfangkreuzer in Bewegung. Sein Ziel war der Treffpunkt mit der ?Retribution?, der ?Fearless? und der ?Hydra?. Jeder wollte so schnell wie möglich nach Bastion.


- Yaga Minor - auf dem Weg zum Treffpunkt - INT ?Musashi? - Brücke - mit Brückencrew -
 
- Yaga Minor - auf dem Weg zum Treffpunkt - INT “Musashi” - Brücke - mit Brückencrew -

Langsam bewegte sich der keilförmige Abfangkreuzer auf den Rand des Systems zu. Die blauen Triebwerke leuchten in den kräftigsten Farben und zeugten von vollfunktionstüchtigen Maschinen. In der Ferne konnte man die beiden Strike-Kreuzer und den Vindicator Sternzerstörer ausmachen. Anscheinend warteten sie schon auf die Ankunft der “Musashi”.

Auf der Brücke war endlich wieder Leben eingekehrt. Die Stationen waren voll besetzt. Toji ließ sich von jeder Station eine Zustandsmeldung geben. Zufriedenheit spiegelte sich auf dem Gesicht des jungen Mannes wieder. Sein Blick war starr auf das Panorama-Fenster gerichtet. Seine Gedanken drehten sich um die zukünftigen Missionen. Scheinbar wollte das Oberkommando wieder einen weiteren Abfangkreuzer in ihren aktiven Reihen wissen. ‘Doch so einfach ist die Sache nicht’, dachte sich der kommandierende Offizier.

“Commander Murata, die drei anderen Schiffe sind bereit zum Sprung. Daten wurden so eben übermittelt. Es wird keinen Zwischenstop nach Bastion geben”, berichtete Senjjari mit einem leichten Schnurren in ihrer Stimme.

‘Die Cathar sind schon ein komisches Volk’, sinnierte Toji und erneut zeichnete sich ein Lächeln auf das Gesicht von ihm. Während seiner bisherigen Dienstzeit hatte er Senjjari, sein ersten Offizier, schätzen gelernt. Die Cathar dachte wirklich pragmatisch und hatte ein großes technisches Wissen zur Hand. Außerdem besaß sie eine echte Kampfeslust und ähnelte so dem ruhigen Menschen in einer gewissen Weise. Zwar war sie um einiges ernster als er, aber vielleicht gab sich das auch mit der Zeit. Sie war auch die erste gewesen, die ihm zu seinem neuen Posten gratuliert hatte. Bis zum Schluss war die Wahl zwischen den beiden offen. Toji, der Taktiker auf dem Schiff, und Senjjari, die kämpferische Mechanikerin.

“Wir springen bei der besten Gelegenheit. Lassen Sie den anderen Schiffen einen kleinen Vorsprung, damit wir ihren Vektor aufzeichnen können”, befahl Toji nach einem Moment.

Wie auf ein abgesprochenes Zeichen sprangen die vier Schiffe in kurzen Abständen in den Hyperraum. Dabei bildete die “Musashi” eine Art Nachhut. Mit wirklichem Widerstand auf dem Weg nach Bastion konnte aber keiner der kommandierenden Offiziere rechnen. Nur dumme Rebellen würden sich so tief in imperialen Raum wagen. Vom Überleben wollte man an dieser Stelle lieber nicht reden. Jedem war die Macht des Imperiums bekannt.


- Hyperraum - nach Bastion - INT “Musashi” - Brücke - mit Brückencrew -
 
- Yaga Minor - Orbit - Dock - Bericht-Verwaltungszentrale - Commander Seifo Dias und Bericht-Verwalterin Lucy Dart -

Seifo saß auf dem Stuhl gegenüber der Bericht-Verwalterin. Sie hatte darauf bestanden, dass er solange bleibt bis sie den Bericht durch hatte. Jegliche Versuche von Seifo zu verschwinden waren kläglich gescheitert und er wunderte sich wie inkompetent Leute sein konnten.
?Also und wie ist das noch mal mit dem Schaden am Rumpf passiert??, fragte sie und seifo nun sichtlich gereizt stöhnte auf.
?Ich sage es ihnen nun zum letzten Mal! Bei der Schlacht über Bastion!?
Die Frau lachte auf und schnatterte direkt wieder los:
?Eine Schlacht über Bastion? Sie wollen mir ernsthaft weismachen, dass eine Schlacht über unserem Hauptplaneten statt gefunden hat??, die Frau lachte erneut amüsiert auf und Seifo vergrub sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. Die Frau fuhr zu weiter fort:
?Wahrscheinlich hat uns auch einer der imperialen Moffs verraten und Kaiser Phollow ist tot!?
Seifo sah die Frau mit weil aufgerissenen Augen an. Er war verdutzt, dass in einem einzigen Menschen so viel Dummheit und Ignoranz hausen konnte. Er stand auf und sagte zu ihr:
?Lesen sie den Bericht und tun ihren Job und ich gehe zurück auf mein Schiff und tue den Meinen.?
Mit diesen Worten verließ er den Raum. Er schloss die Tür und atmete erleichtert auf.

*** Im Docklager ***

Crool stand vor der kleinen Rezeption und hörte ermüdet dem Lager-Verwalter zu:
?Also. Du brauchst 3 Mausbotters, 4 Laserknarren, 400 Meter Ersatzgekabel, neue Muni, Essen, medizinisches Zeug, 50 Datablocks und 4 neue Ties??
Crool sah verwirrt auf seinen Notizblock und schüttelte den Kopf:
?Nein, nein, nein! 10 Mousebotter, 5 Blaster, 300 Meter Ersatzkabel, 3 neue Ties, Munition, Verpflegung und 10 Datapads. Und für sie immer noch Sir!?
- ?Ja, aber du hast doch 20 Mousebotters gesagt!?
- ?Nein, habe ich nicht! Ich sagte 10!?
- ?Nein! Du sagtest 14!?
- ?Es ist egal was ich sagte! Ich brauche 10!?
- ?Da brauchst du aber erstmal die Unterschrift eines Leutnants!?
- ?Ich bin Leutnant! Sehen sie nicht die Abzeichen??
- ?Aber dir gehört dieses Schiff nicht!?

Crool starrte den Mann wütend an und war sich nicht sicher ob er die Ausrüstung heute noch bekommen würde.

- Yaga Minor - Orbit - Dock - Docklager - Leutnant John Crool und Lager-Verwalter Erich Kortell -
 
[Yaga Minor – Flottenstützpunkt – de Vries Büro] Commodore Vivant und Flottenadmiral de Vries

Der oftmals gutmütig wirkende Flottenadmiral war der erste Angehörige des Oberkommandos gewesen, dass sich im vorübergehenden Flottenhauptquartier bei Yaga Minor eingefunden hatte. Im Gegensatz zu Hochadmiral Jeratai, verletzte es sein Ego nicht mit einem Schiff unterhalb der Sternenzerstörer-Klasse zu reisen, eher im Gegenteil, gab es einem doch die Möglichkeit besser Eindrücke aus den einfachen Rängen der imperialen Streitkräfte zu erhalten. Vivant hatte das natürlich anders gesehen, war er doch bestückt mit dem üblichen großmütigen Stolz des Flottenoffiziers.

„Flottenadmiral, ich habe die Berichte die sie haben wollten… der über das Wolvesquad befindet sich ganz oben.“ Erinnerte De Vries Adjutant den ergrauten Admiral, der mit einem Nicken meinte: „Legen Sie es ruhig auf meinen Schreibtisch. Haben Sie ebenso die neuesten Informationen über die Rüstungsbemühungen parat?“ Dem zustimmenden Nicken des Commodores folgte eine Erläuterung: „Anaxes hat wie gewünscht mit der Grundsteinlegung einer neuen Fabrik begonnen, allerdings muss der dortige Gouverneur sich noch mit Zulieferern einig werden, vor einer Dauer von sechs Monaten rechne ich nicht mit der in Betriebnahme. Auf Balmorra ist die Umrüstung des Werkes so weit, dass sie innerhalb des nächsten Monats mit der Produktion von TIE-Advanced beginnen können. Laut den Berichten von Rendili werden diese ihre Produktionsrate durch werksinterne Umstrukturierungen leicht erhöhen können, allerdings gibt es Bedenken bezüglich der Werkstofflieferungen, da ihre Zulieferer so schon kaum nachkommen. Die meisten Rohstoff- und Materiallieferungen gehen eben an die Werften von Kuat oder Rendili selbst, da diese Priorität haben.“ Es trat eine kurze Pause ein, bevor der Flottenadmiral das Wort erhob. „Dann müssen wir eine wirtschaftlich, verstärkte Entwicklung in dem Bereich der TIE-Komponenten anregen, allerdings darf dies die Werften nicht beeinträchtigen. Aber durch Subventionen können wir gezielt das wirtschaftliche Wachstum in die Richtung anregen, die uns vorschwebt. Natürlich sind dies lediglich längerfristige Rüstungsbestreben…“ Einen nachdenklichen Blick auf das Datenpad und einige Eingaben später, schien er eine weitere Möglichkeit gefunden zu haben. „…die Zulieferer der ehemaligen republikanischen Rüstungsindustrie, in den eroberten Gebieten, haben derzeit mit starken Auflagen zu kämpfen. Ich denke es sollte ohne große Schwierigkeiten möglich sein, diese unter strenger Beobachtung, zumindest mit der Produktion unkritischer Systeme zu betrauen. Ihre Auftragsbücher sind ziemlich leer und wir sollten somit schnell zu Einigungen kommen. Setzen sie für Morgen die ersten Besprechungstermine an, Commodore.“

„Sehr wohl…“ der Adjutant verstummte kurz. „…es gibt noch etwas, Sir. Eine eher ungewöhnliche Anfrage aus dem Sith Orden, dabei geht es wohl um eine Kooperation der Streitkräfte mit den Sith. Eine Anfrage von Lady Ilumina… ich war so frei dem Bericht eine Hintergrundakte, soweit bekannt, hinzuzufügen.“

Nachdem der Commodore das Büro seines Vorgesetzten verlassen hatte, nahm dieser sich erst einmal die Zeit für die aktuellsten Berichte über das WolveSquad. Neue Piloten hatten ihre, zum Teil sehr verschlungenen, Wege in die Elitestaffel gefunden, zumindest einer von ihnen hatte mehr als nur das Potential zum Unruhestifter, aber Wing Commander Janson Sez wusste, was er tat und in diesem Vertrauen, wünschte de Vries ihm viel Erfolg mit der anstehenden Weiterbildung. Diese Ausbildung würde sicherlich die neuen und alten Staffelmitglieder zusammenschweißen, als auch das Einsatzgebiet der Staffeln vergrößern. Allerdings gab es dabei noch eine Ungereimtheit zu klären. Der Flottenadmiral rief noch einmal die letzte Nachricht - bezüglich der Wolves - des Geheimdienstes auf und beantwortete sie persönlich.

Von: Flottenadmiral Horvic de Vries
An: <betreffender Ansprechpartner innerhalb des Geheimdienstes>
Betreff: Weiterbildungsmaßnahme

Mit ihrer Zustimmung zu dem Projekt steht dieser ungewöhnlichen Kooperation nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es da einen Punkt, der keinerlei Diskussion zulässt. Das WolveSquad ist und bleibt Teil des Sternenjägerkorps und wird nicht dem Geheimdienst unterstellt.
Im Rahmen des gemeinschaftlichen Projektes jedoch wird man den betreffenden Ausbildern eine Weisungsbefugnis erteilen. Befehle für Teilnahme an Kampfeinsätzen können jedoch nur durch militärische Anweisungen erfolgen. Die gewünschten ergänzenden Ausbilder werden in vollem Umfang gewährt, als auch der Ausbildungsstandort.

Gezeichnet
Flottenadmiral Horvic de Vries

Die Nachricht leitete er erst einmal an Vivant weiter, er würde sich um die Weiterleitung an den zuständigen Ansprechpartner kümmern. Danach nahm er die Akte über die ungewöhnliche Anfrage Lady Iluminas in Augenschein…

[Yaga Minor – Flottenstützpunkt – de Vries Büro] Flottenadmiral de Vries
 
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- Yaga Minor - Orbit - Dock - Auf der FRG Argus - Kantine - Commander Seifo Dias und Leutnant John Crool -

Seifo sichtlich verzweifelt. Die Argus war erneut beschädigt, da ein Tanker seine hochexplosive Ladung verloren hatte und diese dann hoch gegangen war. Zusätzlich entpuppten sich die Befehle des Flottenoberkommandos als schlichter Transport- und Eskorten-Jobs in System von Yaga Minor und als hätte all das noch nicht gereicht wurde ihm als Heimatdock, für seine Zeit auf Yaga Minor, das von Norman Dart eingeteilt.
?Wie sieht es mit unserem Neuzugang aus??, fragte Seifo Crool, der ebenso verzweifelt war wie er.
?Er soll heute ankommen. Frischfleisch, direkt von der Akademie. Ich habe mich erkundigt er heißt Frank Gibson und hatte den Abschlusstest 2-Mal wiederholt und ist dieses Mal trotz erneutem Versagen hierher geschickt worden, mit der Begrünung, dass er einfach ein wenig praktische Erfahrung bräuchte. Außerdem ist er der Sohn von einem der Vorsitzenden in der Prüfungskommission.?
Seifo stand auf, um sich nach den Reparaturen zu erkundigen, worauf hin man ihm mit einem knappen bald antwortete.
Seifo kam zurück und machte sich über seinen Salat her. Mit einem lauten Rumpsen ging die Tür auf und Crool wäre um ein haar an seinem Getränk erstickt. Bob Cäwen, der sich relativ schnell wieder kuriert hatte, kam hinein gestapft, salutierte und begann seine Meldungen vorzutragen:

?Sir, der neue 2.Offizier wird sich verspäten, da das Shuttle einen Defekt hatte. Die Arbeiten am Schiff werden vermutlich heute fertig gestellt und wir können wieder ablegen. Außerdem haben wir eine Nachricht vom Oberkommando erhalten.?
Cäwen reichte Seifo ein Datapad mit einer Meldung vom Oberkommando:

-------------- Neue Nachricht ------------

Von: Flottenoberkommando
An: Kommando der FRG Argus
RE: Mission

------------- Start der Nachricht ----------

Geehrtes Kommando der Argus,
Das Flottenoberkommando kam zu dem Entschluss, dass sie für wichtigere Aufgaben benötigt werden.
Wir ziehen sie hiermit vom Transportdienst um Yaga Minor ab und verlegen sie zurück in den Eskortdienst. Für den Beginn ihrer ersten Aufgabe müssen sie nach Kuat fliegen und an Dock 4 Anlegen. Dort erhalten sie weitere Instruktionen. Wir haben dem Dockleiter eine Nachricht geschrieben, dass sie Ablegen, sobald Herr Gibson antrifft.

Flottenoberkommando

--------- Ende der Nachricht ---------

Seifo gab Cäwen das Datapad zurück und richtete sich auf:
?Leutnant rufen sie die Männer zusammen. Wir legen ab, wenn Gibson hier ist.?
Seifo verschwand im schnellen Schritt hinter der nächsten Tür. Crool, der sichtlich verwundert war, nahm das Datapad. Nachdem er es gelesen hatte, sprang er auf und eilte zur Funkzentrale.

- Yaga Minor - Orbit - Dock - Auf der FRG Argus - Kantine - SO Bob Cäwen
 
- Yaga Minor - Orbit - Dock - Auf der FRG Argus - Hangar - Commander Seifo Dias, Leutnant John Crool und SO Bob Cäwen -

Seifo stand am Ende des Hangars und wartete ungeduldig auf das langsam näher kommende Shuttle. Nur die Piloten und Trooper hatten sich aufgestellt, da Seifo direkt bei der Ankunft des 2.Offiziers ablegen wollt. Endlich erreichte das Shuttle den Hangar und mit einem leichten Rumpsen landete es. Die Rampe öffnete sich und ein schmächtiger, blasser und sichtlich verunsicherter Mann trat, gefolgt von 2 Troopern, heraus. Seifo, hinter dem Crool und Cäwen Aufstellung genommen hatten, kam dem Unteroffizier entgegen und schüttelte ihm die Hand. Seifo nickte Crool zu, der direkt Gibson bedeutete ihm zu folgen, und machte sich auf den Weg zur Brücke. Er stellte sich in den Fahrstuhl, betätigte den Knopf und fuhr nach oben. Die Türen schoben sich auf und Seifo trat auf die Brücke.
Seifo gab den Befehl zum Hyperraumsprung nach Kuat. Zufrieden betrachtete Seifo das bekannte Spektakel vor dem Hyperraumsprung. Dann sprang die Argus in den Hyperraum und lies Yaga Minor hinter sich.


- Yaga Minor - Orbit - FRG Argus - Brücke - Commander Seifo Dias -
 
[Yaga Minor – Allgegenwärtigkeitsbasis – Kommandozentrum] diverse Offiziere und Admiral Quinn Fuller

Das war es also, die Berichte über eine Schlacht bei Bastion hatten sich bewahrheitet, zuerst waren nach und nach Schiffe eingetroffen die davon berichteten, die Holoübertragung des neuen Imperators, wollte er erst als Propaganda abtun, einige Interviews und eine Korvette der Aufklärung hatte diese Zweifel jedoch aus dem Weg geräumt. Es war offiziell und nach und nach, würde jeder imperiale Sektor und jede imperiale Welt den neuen Imperator anerkennen müssen. Sicherlich würde es auch jene geben, die das Imperium nun für geschwächt hielten – was sicherlich auch stimmte, der Verlust an Material, Personal und insbesondere an Führungsoffizieren würde die Flotte auf Monate, wenn nicht Jahre hinaus zu spüren bekommen. Doch das hieß nicht, dass man Welten, Gouverneure oder Moffs, welche die Gunst der Stunde nutzen wollte, um sich vom Imperium loszusagen, tolerieren konnte oder würde.

Fuller war kein Narr und auch wenn er Politik nicht wusste, war es doch klar, dass sich Darth Allegious gerade in den ersten Monaten seiner Herrschaft durchsetzen musste, und wie verdeutlichte man allen am Besten, dass man nicht spaßte und Querdenker nicht tolerieren würde? Exakt, man statuierte ein Exempel. Gleich welche Welt sich versucht sah, dem Imperium zu entsagen, musste damit rechnen, dass die gesamte Macht der imperialen Militärmaschine sich gegen sie wandte, um zu verhindern, dass andere Welten dieser nacheiferten. Yaga Minor würde definitiv nicht zu solchen Welten hinzu gehören, man war dafür viel zu tief mit dem Imperium verankert, die Loyalität dem Imperium gegenüber war hier tief verankert.
Vielleicht gerade deshalb war Fuller besorgt, als er hörte, dass Admiral Cornell – ein Feigling und Speichellecker, der nach oben buckelte und nach unten trat – nun dem imperialen Oberkommando angehörte. Aber im Prinzip konnte es ihm erst einmal egal sein, Befehle von oben, musste er befolgen, ganz gleich ob es ihm gefiel, wer diese Befehle gab. Dass die ersten Befehle zur Neustrukturierung und Konsolidierung der Streitkräfte innerhalb weniger Tage gegeben werden mussten, waren ihm klar. Gerade die ersten tatsächlichen Berichte und Order, welche man nun nachdem die Ordnung wieder hergestellt war, von Bastion erhalten hatte, ließen diese Schlussfolgerung zu. Yaga Minor als Werftwelt würde viel Aktivitäten sehen, daher war es notwendig, die Sicherheit gewährleisten zu können. Die vergangenen Monate hatten seinem Kommando einige taktische Schwachstellen aufgezwungen, insbesondere die Möglichkeit, Schiffe im Realraum zu binden war ihm genommen worden.

Daher hatte der Admiral das getan, was zahlreiche Kommandeure im Moment unternahmen – er sicherte sich dringend benötigte Streitkräfte, solange er es noch konnte. Insbesondere der Abfangkreuzer Musahsi würde eine gefährliche Lücke füllen, nur zu gut konnte sich Fuller noch erinnern wie er das Schiff auf Flottenadmiral Moresbys Befehle ursprünglich aus seinem Kommando abgetreten hatte.


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An: Commander Toji Murata
Von: Sektor-Hauptquartier Yaga Minor
Betreff: Marschbefehl
Priorität: Hoch

Unverzüglicher Marschbefehl der Musashi nach Yaga Minor, um dort die Sektorflotte zu verstärken.

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[Yaga Minor – Allgegenwärtigkeitsbasis – Kommandozentrum] diverse Offiziere und Admiral Quinn Fuller
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Yaga Minor | System | INT „Musashi“ | Brücke | mit den Brückenoffizieren ]

Mit gemächlicher Unterlichtgeschwindigkeit bewegte sich die „Musashi“, ein grauer Abfangkreuzer der imperialen Flotte, durch das Yaga Minor-System. In der Ferne konnte man den riesigen Planeten sehen, welcher gleich einem hellen Juwel durch das grelle Sonnenlicht strahlte. Umringt wurde der große Himmelskörper von einem gewaltigen Ring aus Werften. Hier bezog das Imperium einen Teil seiner Schiffe, Sternjäger und Waffen. Außerdem verfügte der Planet über eine fast unerschöpfliche Menge an Rohstoffen, die man für den Bau gebrauchen konnte. Selbstverständlich waren das für die imperiale Obrigkeit genügend Gründe, um den gesamten Sektor mit einer mächtigen Flotte vor dem eventuellen Feind (hauptsächlich die Neuen Republik) auszustatten.

Nun war die „Musashi“ nach einem mehrstündigen Flug endlich angekommen. Schon kurz nach der Schlacht im Bastion-System hatte Toji Murata, der Kommandant, den Marschbefehl erhalten. Sofort war er – nur mit der Mindestbesatzung und letzten Mängel – aufgebrochen. Toji hatte in diesem Fall selbst seinen ersten Offizier auf Bastion zurück gelassen. Er wollte sie zu einem besseren Zeitpunkt kontaktieren, denn sie hatten sich heftig gestritten. Mit ernster Miene hatte Serenety Akaji ihm ganz unerwartet ein Gesuch auf Versetzung vorgelegt. In diesem Augenblick war der junge Kommandant wirklich perplex gewesen. Hatte ihr Landurlaub gewährt, damit sie ihr Gemüt erst einmal beruhigen konnte. Jetzt stand er, etliche Lichtjahre von ihr entfernt, auf der Brücke seines Kreuzers und dachte über sie nach. Sicher, ob er richtig gehandelt hatte, war sich der junge Exot nicht.

„Nachricht wurde verschickt, Sir“, meldete Lt. Biggs und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Danke, Lieutenant“, entgegnete der Flottenoffizier ruhig und blickte weiter in die weitläufige, fast sternenlose Ferne.

Der leicht ramponierte Abfangkreuzer näherte sich weiter mit einem angemessenen Tempo den sehr großen Werftanlagen von Yaga Minor. Einzelne Schiffe hatten sich an taktischen Punkten im ganzen System verteilt. Man konnte erkennen, dass hier kein Stümper den Oberbefehl hatte. Trotzdem, oder gerade deshalb, näherte sich eine recht kleine Patrouille aus Tie-Fightern, welche die angeschlagene „Musashi“ kurz inspizierten. Das Schiff ließ sich davon natürlich nicht stören. Auch die Mannschaft blieb in diesem Moment gelassen. Man war solche Vorgänge mittlerweile gewohnt. Der Konflikt im Sith-Orden hatte das Misstrauen auch in die Flotte getragen. Vielleicht hatte Nereus Kratas in dieser Sache als Katalysator funktioniert, doch durch sein Ableben herrschte nun ein Vakuum an der einen Stelle, welche er früher ausgefüllt hatte. Nach ein paar Minuten kam die „Musashi“ zum Stillstand.

„Position wurde erreicht, Sir“, informierte der Steuermann seinen Befehlshaber.

„Dann heißt es nun warten...“, murmelte er. „Alle unwichtigen Systeme auf Stand-by.“

Toji blickte weiter in die Ferne. Seine Gedanken verweilten noch einen Moment bei dem tragischen Tod von Grandadm. Kratas. 'Ein echter Verlust für uns...', sinnierte der Flottenoffizier. 'Wer soll uns nun in die Schlacht führen? Wer soll die Galionsfigur? Etwa der Imperator selbst? Ein anderer Sith? Oder doch ein neuer Offizier? Kann man die Lücke, die Kratas' Tod schuf, überhaupt schließen?' Es waren viele Fragen, die dem Offizier gerade durch den Kopf gingen, und keine konnte er so einfach beantworten. Nüchtern betrachtet war Toji Murata nur ein kleines Licht in der imperialen Flotte und musste sich mit den Brocken zufrieden geben, die man ihm zuwarf. Er seufzte. Nicht immer war die Geduld seine Stärke. Schon als Kind hatte er diese Lektion am meisten gehasst.


[ Yaga Minor | System | INT „Musashi“ | Brücke | mit den Brückenoffizieren ]
 
[Yaga Minor – Allgegenwärtigkeitsbasis – Kommandozentrum] diverse Offiziere und Admiral Quinn Fuller

„Sensorprofilvergleich abgeschlossen, alle Verifizierungscodes stimmen überein.“, verlautete ein Fähnrich von der Raumüberwachung. Das war also wirklich die Musashi – gerade in diesen Zeiten musste man vorsichtig sein, niemand wusste, was die Zukunft bringen würde. „Sie hat einige Kampfnarben davongetragen…“ ergänzte der Unteroffizier wohl seine eigene Meinung zum Ausdruck bringend, doch Fuller hatte es ebenfalls bereits bemerkt und nickte nur kurz. ‚Gut, dann weiß Murata, wie es ist durch das Feuer einer Schlacht zu schreiten.’

„Weisen sie der Musashi Reparaturdock 16 zu, das Schiff hat höchste Priorität gegenüber anderen Neuankömmlingen.“

Der Admiral wollte den Abfangkreuzer so schnell wie möglich wieder in voller Einsatzbereitschaft wissen, da es seine taktischen Möglichkeiten massiv erweiterte und hinzu kam, dass Abfangkreuzer trotz ihres Nutzens recht seltene Schiffe waren, denn für nahezu die gleichen Kosten konnte man einen schweren Kreuzer bauen, der in einem Schiffskampf wesentlich stärker war. Ein Abfangkreuzer musste fast immer im Verband operieren, da seine Bewaffnung keinem Schiff der Kreuzerklasse wirklich gefährlich werden konnte. Das steigerte natürlich insgesamt die Kosten einen Interdictor zu unterhalten, was sich wiederum in den Budgetbüchern der entsprechenden Sektorflotte niederschlug, aber Fuller wollte verdammt sein, wenn er sich von ein paar Zahlen abschrecken ließ. Die Musashi hatte ihren Wert in mehreren Schlachten bewiesen, insbesondere bei der Zerschlagung der so genannten Forces of Hope.

Das Schiff würde einen festen Platz in der Verteidigungsflotte von Yaga Minor finden, nicht jedoch der Kommandant. So wertvoll die Musashi als taktisches Mittel war, so töricht wäre es doch das Potential eines fähigen Kommandanten auf eine Schiffsklasse zu beschränken. Commander Murata hatte sich bewehrt und das Imperium konnte jeden kompetenten Captain gebrauchen den es bekommen konnte, die Selbstzerfleischung der vergangenen Monate hatte nicht gerade dazu beigetragen die Qualität des Offizierkorps zu heben. Dadurch bedingt musste man die Lücken schließen und auch wenn es vielleicht noch ein bisschen früh war, hatte der junge Kommandant der Musashi die nötigen Qualitäten – in alles andere würde er sich einfinden.
Ein nachdenklicher Blick auf das Datenpad bestätigte noch einmal die letzte Annahme, das einzige, was man ihm ankreiden konnte, war sein Dienst unter der Flagge des Großadmirals, während des Bruderkriegs. Das war jedoch nichts, was Fuller ihm zum Nachteil gereichen würde, dennoch konnte es noch politische Komplikationen für den Kommandanten beinhalten. Für den Admiral war es wenn überhaupt ein Pluspunkt, es gab zu wenig Idealisten in der imperialen Flotte
.

„Teilen sie Commander Murata mit, dass er mich im Haupthangar der Pandora treffen soll, Raumdock 2.“

Damit übergab Fuller das Kommando vorübergehend an den diensthabenden Commodore und machte sich selbst auf dem Weg zu dem Siegesklasse Sternenzerstörer.


[Yaga Minor – Allgegenwärtigkeitsbasis – Kommandozentrum] diverse Offiziere und Admiral Quinn Fuller
 
[ Yaga Minor | System | INT „Musashi“ | Brücke | mit den Brückenoffizieren ]

Schon aus der Ferne konnte man der „Musashi“ die Kampfspuren ansehen, welche sie bei Delastine durch den präzisen Angriff einer Staffel gefährlicher Raketenboote gesammelt hatte. In dem System war die gesamte Mannschaft nur mit einem echten Hauch Glück dem Tod entronnen, denn in dieser gefährlichen Situation standen ihnen zwei andere Kommandanten aus dem Verband zur Seite. Trotz dieser tatkräftigen Unterstützung hatte der graue Abfangkreuzer einige Schäden abbekommen. Dazu hatte die Crew herbe Verluste bei der eigenen Tie-Staffel hinnehmen müssen. Die Tie-Fighter waren den hochwertigeren Raketenbooten im direkten Duell nicht gewachsen gewesen.

Der Kommandant Toji Murata stand weiterhin mit einer nachdenklichen Miene an dem weitläufigen Panoramafenster. Sein Blick war auf die sternenlose Ferne gerichtet. Im Augenblick konnte sich der imperiale Flottenoffizier sehr gut mit der kalten Schwärze des Alls identifizieren. Bei den Gedanken lief ihm ein kalter Schauer für wenige Herzschläge über den breiten Rücken. Er atmete ruhig. Dabei war die ganze Zeit auf der Brücke kein Laut zu vernehmen. Natürlich kannte man Tojis Macken und störte sich nicht mehr daran. Glücklicher Weise kannte keiner den Grund für sein Verhalten. Es war Serenety Akaji, die ihn so nachdenklich stimmte.

„Commander, wir wurden ins Reparaturdock 16 verwiesen“, berichtete der Kommunikationsoffizier und blickte zu Toji.

„Steuermann, nehmen Sie Kurs auf das Dock“, befahl Toji trocken und schluckte leicht. „Passen sie die Geschwindigkeit den Gegebenheiten an. Sie haben mein volles Vertrauen.“

Langsam, fast schon schonend, setzte sich der schlanke Abfangkreuzer in Bewegung zu den großen Werften – zu den Docks. Man bewegte sich geschickt durch die Reihen aus riesigen Kreuzer. Vorbei an einzelnen Sternjägerpatrouillen. In diesem System herrschte noch die solide imperiale Ordnung, welche bei Bastion – der Thronwelt – wieder hergestellt werden musste. Irgendwie konnte sich Toji trotzdem nicht an den Gedanken gewöhnen, dass er nun in diesem Sektor operieren sollte. Brauchte man sein Schiff wirklich? Für den Kampf waren Schiffe wie die „Musashi“ nur in wirklich seltenen Fällen geeignet. Bei der Zerschlagung der „Forces of Hope“ hatte man die vier Projektoren, welche die Schwerkraft simulierten und damit andere Schiffe am Hyperraumsprung hinderten, gebraucht.

„Und nun?“, murmelte der Kommandant und kratzte sich an der Schläfe. „Sollen wir hier ernsthaft versauern?“

„Sir, Adm. Fuller möchte Sie im Haupthangar der „Pandora“ sehen“, informierte Lt. Biggs plötzlich ihren Vorgesetzten. „Das Schiff steht in Raumdock Zwei.“

Überrascht blickte der exotische Flottenoffizier zu der sanften Blondine. 'Was für ein Spiel wird mit mir hier getrieben?', fragte sich Toji, gleichzeitig dachte er über das wunderliche Timing nach. Noch nie hatte er etwas in der Art erlebt. Sein Blick glitt zu dem taktischen Bildschirm. Dort konnte man mehrere Schiffsnamen lesen. Ebenso konnte man in dieser kurzen Liste die „Pandora“, einen grauen Victory-Sternzerstörer der Klasse II, finden. Toji ging bei diesem Kreuzer nicht vom Flaggschiff des Admirals aus. Eine vage Ahnung geisterte ihn durch dem Hinterkopf, aber er gab diesem keimenden Gefühl nicht nach. Für einen kurzen Moment wechselte er einen Blick mit Senjjari. Hatte man seine lobenden Worte im letzten Bericht etwa beachtet?

„Lt. Cmdr. Baschi, Sie übernehmen die Brücke in der Zeit meiner Abwesenheit“, wies er die Cathar an.

„Wie Sie befehlen, Commander“, entgegnete Senjjari schnurrend und ihre Augen funkelten kurz.

Allein verließ der Kommandant die Brücke der „Musashi“. Gemächlich ging Toji zum Turbolift und stieg in die Kabine, nachdem sich die zwei Türen zischend öffneten. Automatisch wählte er auf der schmalen Konsole das Hangardeck aus. Sofort setzte sich die Kabine ganz sachte in Bewegung. Der Flottenoffizier versuchte in der Zwischenzeit wieder Ordnung in seine turbulente Gedankenwelt zu bekommen. Sein Herz schlug schneller als gewohnt – ein deutliches Zeichen für seine Nervosität. In dieser Situation hatte er keine Atemtechnik zur Hand, die ihm diese Emotion nehmen konnte. Somit war Toji auf sich allein gestellt.

Toji Murata überwand die restliche Distanz in kurzer Zeit. Ebenso kam der Start der Lambda-Fähre einer neuen Rekordzeit bei den Piloten gleich. Problemlos bewegte sich das weiße Shuttle durch die offenen Tore. Danach flog man vorbei an den riesigen Anlagen. Manche Reparaturdocks waren von ramponierten Schiffen belegt, während in anderen Docks neue Kreuzer produziert wurden. Hier, auf Yaga Minor, kam die Kriegsmaschinerie nie zum Stillstand. Brandneue Schiffe, brandneue Ties, brandneue Waffen – alles Material für den ewigen Kampf gegen die zahlreichen Rebellen. Natürlich musste man in diesem Atemzug noch Kuat nennen, das in manchen Fällen noch einen ganzen Tick größer war.

Gemächlich näherte sich die weiße Lambda-Fähre der „Pandora“, die gleich einem langen Dolch in dem Dock schwebte. Anscheinend wurden letzten Arbeiten an dem Victory-Kreuzer vorgenommen, da man an einigen Stellen noch das Aufleuchten von Schweißgeräten sehen konnte. Doch das weiße Shuttle ließ sich davon nicht beirren als es zur Landung ansetzte. Im Passagierraum wartete Toji auf diesen einen Moment. Nervös strich der imperiale Flottenoffizier seine graue Uniform glatt. Er war allmählich bereit für ein Treffen mit dem Admiral. Nur selten hatte er bis zu diesem Augenblick die Chance gehabt einen Offizier in dieser Rangordnung zu treffen. Langsam wanderte die Spitze seiner Zunge über die rauen Lippen. Dann erklang das Zeichen. Sie waren gelandet. Noch einmal holte er tief Luft, bevor er die Fähre gemäßigten Schritts verließ. Man erwartete ihn schon.

„Adm. Fuller, ich bin Cmdr. Murata, begrüßte der Exot seinen neuen Vorgesetzten mit einem Salut und blickte ihm direkt in die Augen. „Was kann ich für Sie tun?“


[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Haupthangar | mit Adm. Fuller (allein?) ]
 
[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Haupthangar | Admiral Quinn Fuller, Commander Toji Murata]

Fuller wartete allein im doch recht kühlen Hangar des Schlachtschiffs, die Beleuchtung war gedämpft, wie im Moment wohl überall auf dem Schiff, da nur noch die ein oder andere Wartungscrew an Bord war, um einige letzten Arbeiten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die alte Lady bereit für den Einsatz war. Ohne die Besatzung von mehr als 5000 Mann war keine Notwendigkeit für eine Festbeleuchtung gegeben, zumal der Admiral weniges mehr verachtete als Verschwendung. Das Shuttle, dass durch das magnetische Abdämmfeld glitt beobachtete der Offizier aufmerksam, ebenso wie den Commander, der jenes Transportmittel verließ, um sich vorzustellen und zu salutieren. Einen Salut, den der Admiral erwiderte.

„Das ist in der Tat eine interessante Frage, doch befürchte ich, dass sie für mich weit weniger tun können, als sie im Moment annehmen.“ Eröffnete Fuller mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. „Folgen sie mir.“

Die beiden Offiziere verließen erst einmal den Hangar, wobei sich der Ältere dann dem Gang gen Schiffsinnerem zuwandte.

„Die politische, als auch strategische Lage und somit auch die Zukunft des Imperiums ist ungewiss. Im Moment kann niemand absehen wie sich alles entwickeln wird… pessimistisch gesehen könnte alles zerbrechen wofür die Streitkräfte die letzten Jahre gekämpft haben. Die Flotte ist so geschwächt wie schon lange nicht mehr, republikanische Operationen, bis in die Kolonien hinein haben einige unserer Versorgungslinien empfindlich gestört und wir sind zu weit gestreckt. Hinzu kommen Berichte von zahlreichen Festnahmen und Erschießungen von Flottenoffizieren die sich einst mit Großadmiral Kratas identifiziert haben. Die Konsequenz daraus ist, eine massiv geschwächte Flotte, da es uns an Schiffen, als auch erfahrenen Kommandanten mangelt.“

Alles in Allem war es eine Schande, das Imperium hatte so kurz vor dem endgültigen Triumph gestanden, durch den Tod des Imperators jedoch verlor man erst die Initiative, und wandte sich anschließend gegen sich selbst. Auch wenn der schlimmste Fall, eine Aufteilung in lauter Splitterreiche, nicht eingetreten war, so hatte man alle Vorteile verspielt und befand sich nunmehr in einer denkbar schlechten Gesamtsituation. Innerhalb der Streitkräfte misstraute man sich einmal mehr, denn jeder hätte der Feind sein können und dies hatte einen Keil zwischen zahlreiche Besatzungen und Offiziere getrieben. Dass Offiziere welche ihre Meinung vertraten und verkündeten nun so offen „entfernt“ wurden, half in keiner Weise die Lage zu entspannen, sondern verursachte eher das Gegenteil.

Für eine Zeit lang schwieg der Admiral und durchschritt das Wirrwarr aus Gängen, um schließlich wahllos einen der Turbolifte zu rufen. Vermutlich wollte er nur ein wenig mehr Zeit für diese Entscheidung haben.


„Das ist der Punkt, an dem sie ins Spiel kommen, Commander.“
Knüpfte Fuller an seine ursprünglichen Worte an, während die Liftkabine ihren Weg absolvierte. „Ich weiß nicht, ob sie schlicht Glück hatten, oder ob man sie als unwichtig genug ansah, nicht in diesen Verdächtigenzirkel aufzunehmen…“ Wieder verstrichen einige Sekunden, in denen der erbitterte Admiral den vergleichsweise jungen Kommandanten musterte. „… Fakt ist, dass sie ihren Kreuzer erfolgreich durch mehr als ein Gefecht geführt haben, noch dazu auf Kratas Seite. Für manchen mag dies eher ein Nachteil sein, aber nicht für mich, ich sehe darin eher ein Zeichen, dass sie das richtige Tun, anstatt nach Rang und Anerkennung zu gieren, wie zahlreiche Offiziere, welche nun die „freigewordenen“ Ränge antreten werden. Hinzu kommt auch, dass ich ihr Schiff, die Musashi hier bei Yaga Minor brauche…“

Schließlich erreichte man das Ziel und die Turboliftkabine gelangte zum Stillständ während sich die Türen erneut öffneten. Fuller verlor keine Zeit und trat direkt hinaus, um die wenigen Meter zum eigentlichen Ziel zurück zulegen.

„…ihre Talente sollten jedoch gefördert werden.“
Mit diesen Worten betrat der Admiral die Brücke. „Die Pandora ist ein gutes, Schiff, sie hat zahlreiche Schlachten gesehen und überdauert, nun soll sie ihr Schiff werden. Bereiten sie der alten Dame und dem Imperium keine Schande und bleiben sie sich treu, das ist alles was ich von ihnen verlange.“

Einmal mehr fokussierten die harten, unnachgiebigen Augen des Admirals Toji, so als könnten sie ihn durchdringen, ein Blick der sicherlich schon den ein oder anderen Offizier verunsichert und eingeschüchtert hatten.

„Was meinen sie, schaffen sie das?“

[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Brücke | Admiral Quinn Fuller, Commander Toji Murata]
 
[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Haupthangar | mit Adm. Fuller ]

Dumpfes Licht, eisige Kälte, unheimliche Stille – Eindeutig befand sich das gesamte Kriegsschiff in einem Zustand der kompletten Ruhe. Außer wenigen Werftarbeitern, die für ihre letzten Tätigkeiten nur die allerwichtigsten Systeme brauchten, befanden sich niemand in diesem Moment an Bord der ruhenden „Pandora“, einem alten Victory-Kreuzer der Klasse II, welcher sich in den Wartungsdocks von Yaga Minor aufhielt. Als Besucher konnte man sich in diesem Augenblick wirklich nur äußerst schwer vorstellen, dass selbst in diesem leeren Hangar sonst die Betriebsamkeit regelrecht pulsierte, anstatt so problemlos der derzeitig vorherrschenden Stille lauschen zu können. Man nutzte bloß das Minimum an Energie, die dem Kreuzer eigentlich zur Verfügung stand.

Sanft war die weiße Lambda-Fähre in dem leeren, kühlen Hangar gelandet. Schnell war Toji Murata dem winzigen Shuttle entsprungen. In einem angemessenen Tempo näherte sich der Offizier, der zur Zeit der Kommandant auf der „Musashi“ war, dem wartenden Admiral. Man konnte jeden einzelnen Schritt auf diesem kalten Metallboden hören. Dazu machte sich im Hintergrund das Magnetfeld, das den Hangar vom Weltraum abtrennte, bemerkbar, bis die Hangartore sich schlossen. Äußerst zackig salutierte der exotische Flottenoffizier vor dem älteren Vorgesetzten. Man konnte Fuller nur schwer ansehen, was er mit diesem Treffen bezwecken musste. Zwar hatte Toji ein paar Vorstellungen, aber mussten diese stimmen? Er versuchte seine Ungeduld zu beherrschen.

„Das ist in der Tat eine interessante Frage...“, entgegnete der Admiral mit einer grimmigen Mimik. „... doch befürchte ich, dass Sie für mich weit weniger tun können, als sie im Moment annehmen.“

„Mit Verlaub, dass sind natürlich keine guten Aussichten“, sagte Toji und ließ seinen aufmerksamen Blick kurz durch den Hangar schweifen.

Zusammen verließen die beiden Flottenoffiziere den Hangar. Man wandte sich einem der Korridore zu, die tiefer ins Innere führen. Selbstverständlich erkannte der jüngere Offizier nicht gleich auf den ersten Blick, dass man diese Richtung eingeschlagen hatte. Dennoch konnte er sich nicht vorstellen, wohin die Reise gehen sollte. Seit seinem letzten Dienst auf einem Schiff dieser Klasse waren schon etliche Jahre vergangen. Damals hatte man die Mannschaft, zu der er gehört hatte, hauptsächlich auf die leidige Piratenjagd im Outer-Rim geschickt – ausschließlich im Outer-Rim! Damals hatte er sich daran aber nicht gestört, denn er war noch sehr frisch im aktiven Dienst. Jeder einzelne Auftrag war ein echtes Abenteuer für ihn gewesen.

„Die politische, als auch strategische Lage und somit auch die Zukunft des Imperiums ist ungewiss. Im Moment kann niemand absehen wie sich alles entwickeln wird“, eröffnete ihm Adm. Fuller nach und nach, weiterhin mürrisch – natürlich. „... pessimistisch gesehen könnte alles zerbrechen wofür die Streitkräfte die letzten Jahren gekämpft haben. Die Flotte ist so geschwächt wie schon lange nicht mehr, republikanische Operationen, bis in die Kolonien hinein, haben einige unsere Versorgungslinien empfindlich gestört und wir sind zu weit gestreckt. Hinzu kommen Berichte von zahlreichen Festnahmen und Erschießungen von Flottenoffizieren die sich einst mit dem Grandadm. Kratas identifiziert haben. Die Konsequenz daraus ist, eine massiv geschwächte Flotte, da es uns an Schiffen, als auch erfahrenen Kommandanten mangelt.“

Eine Tragödie. Eine Schande. Man konnte bei diesem schrecklichen Thema eine äußerst lange Liste an treffenden Umschreibungen finden. Das Imperium hatte für einen kurzen Moment die Galaxie in der eisernen Hand gehabt, jedoch war zu diesem Zeitpunkt der giftige Neid schon in einem Stadium gewesen, das ein schreckliches Desaster schlicht vorprogrammiert war. Phollow hatte das Imperium geeint, zusammengehalten und gerecht regiert – doch durch dessen plötzlichen Tod war ein überaus harter Kampf um die Nachfolge entbrannt. Machthungrige Sith hatten sich bekämpft und mit einem einzigen Schlag das gesamte Imperium in eine finstere Periode gestürzt. Nun stand die ganze Flotte und andere imperiale Organisationen vor einem Trümmerhaufen. 'Natürlich nutzen die Rebellen nun diesen Moment aus', dachte sich Toji. 'Wir müssen sie aufhalten!'

„Der Sith-Krieg – und besonders die letzte Schlacht um Bastion – hat der Flotte einen harten Schlag versetzt“, warf der Offizier ganz vorsichtig ein. „Es bestürzt mich zu hören, dass in diesen Stunden eine Lawine rollt, die man nur schwer aufhalten kann. Trotzdem dürfen wir in dieser schweren Zeit nicht die Hoffnung aufgeben. Das Imperium ist beständig – daran glaube ich.“

Sie liefen durch zahllose Gänge. Nur schwer konnte man als schlichter Besucher den einen Korridor vom anderen unterscheiden. Noch immer kam nur wenig Licht zum Einsatz, aber langsam hatte sich Toji an diese gruslige Atmosphäre gewöhnt. Er war über Fullers Offenheit überrascht gewesen. Sehr selten hatte er hochrangige Offiziere erlebt, welche die Spielkarten bei einer Partie Sabacc praktisch so offen auf den Tisch legten. Sollte er sich – als recht kleiner Fisch in der ganzen imperialen Flotte – darüber freuen oder lieber vorsichtig sein? Heimlich musterte er den mürrischen Admiral für eine Nanosekunde. Plötzlich kamen sie zu einem Turbolift. Wohin sollte die Reise bloß führen? Toji war sich darin nicht sicher.

„Das ist der Punkt, an dem Sie ins Spiel kommen, Commander“, begann Fuller nach einem Moment der Stille wieder. „Ich weiß nicht, ob Sie schlicht Glück hatten, oder ob man Sie als unwichtig genug ansah, nicht in diesen Verdächtigenzirkel aufzunehmen... Fakt ist, dass Sie Ihren Kreuzer erfolgreich durch mehr als ein Gefecht geführt haben, noch dazu auf Kratas Seite. Für manchen mag dies eher ein Nachteil sein, aber nicht für mich, ich sehe darin eher ein Zeichen, dass Sie das richtige Tun, anstatt nach Rang und Anerkennung zu gieren, wie zahlreiche Offiziere, welche nun die „freigewordenen“ Ränge antreten werden. Hinzu kommt auch, dass ich Ihr Schiff, die „Musashi“ hier bei Yaga Minor brauche... “

„Ich danke Ihnen für die offenen Worte, Admiral“, reagierte Toji auf die gesprochenen Worte nach einer kurzen Bedenkzeit. „Mich treibt nicht diese Gier nach Rängen an, sondern schlicht das eigene Pflichtbewusstsein. Mir stand nicht danach, Teil einer Seite zu werden, aber die Pflicht hat nach mir gerufen und so bin ich diesem Ruf gefolgt. Mit Verlaub, zum Glück auf Kratas' Seiten.“

Surrend bewegte sich die kleine Kabine des Turbolifts von einem Deck zum nächsten. Eine Konsole zeigte den beiden Passagieren an, in welcher Etage sie sich gerade befanden. Der Lift war sehr leise – ein winziges Detail, das Toji auf diesem alten Kreuzer gefiel. Zischend öffneten sich die Türen als die Kabine ihr Ziel erreicht hatte. Sofort verließ Fuller den Turbolift, Toji folgte ihm. Toji schnappte nach Luft. Die zwei Offiziere waren auf der Brücke angekommen. Einer riesigen Brücke. Eindeutig waren die Stationen, das Panoramafenster – einfach alles! - größer als auf der „Musashi“. Durch das Fensterglas konnte man Yaga Minor sehen. Ruhig drehte sich der Planet um seine eigene Achse. Er, Yaga Minor, wirkte aus dieser gewaltigen Entfernung schlicht idyllisch.

„…Ihre Talente sollten jedoch gefördert werden“, bestimmte Fuller nach wenigen Schritten. „Die „Pandora“ ist ein gutes, Schiff, sie hat zahlreiche Schlachten gesehen und überdauert, nun soll sie Ihr Schiff werden. Bereiten sie der alten Dame und dem Imperium keine Schande und bleiben sie sich treu, das ist alles was ich von ihnen verlange. Was meinen Sie, schaffen Sie das?“

„Es ist mir eine wahre Ehre...“, sagte der junge Exot und spürte mit einem Mal den prüfenden Blick Fullers auf sich. „Ich werde Ihnen und dem Imperium keine Schande bereiten. Admiral, Sie können sich darauf verlassen.“

Das Herz schlug schnell, laut und unerbittlich in seiner kräftigen Brust. Toji erwiderte den Blick. Er wollte sich nicht einschüchtern lassen. Trotzdem tauchte unter den schwarzen Haaren, auf der Stirn, die eine oder andere Schweißperle hervor blitzen. Die klitzekleinen Tropfen funkelten in dem Licht, welches man auch hier nur gedämpft vorfand. Seine Gedanken rasten in diesem Moment. 'Was wird nun mit mir passieren?', fragte er sich. 'Waren meine Antwort zu seiner Zufriedenheit? Oder zähle in Zukunft auch ich zu den erschossenen Kommandanten, die von Fuller erwähnt wurden?' Toji behielt seine eiserne Miene bei. So leicht wollte er seine Emotionen nicht zeigen. Lange hielt er dem Blick jedoch nicht stand, da es auch gegen seine Erziehung sprach und als unhöflich galt.


[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit Adm. Fuller ]
 
**** Com Nachricht *****

An: Commander Toji Murata
Von: Sayaka Akaji
Priorität: dringend

Toji, ich erbitte dringend ein Holographisches Gespräch mit dir, sobald du diese Nachricht erhältst. Ich weiß bereits dass du dich nicht mehr im Orbit von Bastion befindest und dein Schiff abgezogen wurde. Genau dies bereitet mir große Sorgen. Sollte ich nicht in kürze Antwort erhalten, muss ich mich an das Oberkommando wenden.

Sayaka

**** Com Nachricht Ende ****
 
[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Brücke | Admiral Quinn Fuller, Commander Toji Murata]

Commander Murata enttäuschte den Admiral nicht, er war ein solider, verlässlicher Offizier, Männer und Frauen wie ihn, konnte die Flotte im Moment definitv gebrauchen, auch wenn der jüngere Mensch noch ein recht unbedeutender Schiffskommandant war und ihm viele der wahren Hintergründe der letzten Monate nicht unbedingt geläufig waren. Und doch hatte er sich instinktiv auf die richtige Seite gestellt.

„Es geht mir nicht darum, dass sie mich nicht enttäuschen, es geht darum, dass sie das Richtige für das Imperium tun, und das ehrenvoll…“ sinnierte Fuller, „…nur ein Mann, der keine Ehre hat, kann sich seine Ideale, seine Werte und schlussendlich sich selbst verraten. Wenn man dies tut, wird man zum Feind dessen wofür man einst gestanden hat, wie Niriz, ihm war alles gleichgültig, außer seiner Rache, der Preis dafür, war ihm egal. Unter anderem Seinetwegen, sehen wir so schweren Zeiten gegenüber, lassen sie sich das immer eine Lehre sein. Sie haben eine Verantwortung zu tragen, dieses Schiff, ist ihre Bürde, jedes Lebewesen an Bord, lebt oder stirbt mit ihren Entscheidungen…“

Schließlich wandte sich der Admiral von Toji ab und trat zu der Dienstplakette des gealterten Schlachtschiffs. Abgesehen von dem Schiffsnamen und seiner Dienstnummer beinhaltete sie auch das Motto das dem Schiff gegeben wurde:

‚Fortis cadere, cedere non potest.’ - Der Tapfere mag fallen, aber er weicht nicht zurück.


„… und ich glaube sie sind bereit dafür.“

Fuller trat wieder zu Commander Murata und entfernte ihm die Rangabzeichen, um danach eine Schatulle mit neuen Abzeichen zu überreichen und zu salutieren.

„Captain Toji Murata, die Pandora hat Marschbefehle binnen 24 Stunden aus dem Dock auszulaufen und ihre Patrouillendienste in den mittleren Randgebieten wieder aufzunehmen, transferieren sie was an Crew notwendig sein sollte, die ursprüngliche Besatzung der Pandora steht ebenfalls auf Abruf bereit, eine Liste finden sie im Büro des kommandierenden Offiziers, als auch weitere Details ihrer Missionsparamenter.
Sie kennen die Crew ihres Kreuzers am Besten, ich will einen aktuellen Statusbericht und einen Vorschlag für einen neuen kommandierenden Offizier der Musashi, bevor sie ihren Dienst an Bord der Pandora antreten.“


Wie hieß es doch so schön, es war an der Zeit den Jungen das Feld zu überlassen, auch wenn Fuller es nur ungerne tat, so hatte der junge Offizier seine Chance verdient. Als kein Mann großer Worte, nickte er Toji schlicht, aber dennoch ernst zu.

„Für den Moment schlage ich vor, sie machen sich mit der alten Dame ein wenig vertraut und leiten dann alles in die Wege, sie haben viel zu tun, Captain.“

Mit diesen Worten salutierte Admiral Fuller ein letztes Mal und verließ dann die Brücke, um dem Kommandanten die Möglichkeit zu geben, sich mit der neuen Lage vertraut zu machen.

[ Yaga Minor | System | VSD II „Pandora“ | Brücke | Admiral Quinn Fuller, Commander Toji Murata]
 
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