Neue Oscar Regelungen für mehr Diversität

Das Minderheitenbingo kann man bestimmt auch ins Absurde treiben. Was ist mit Trisomie 21? Aids, Parkinson oder Autismus?

Diese Storyvehikel haben bislang ja prächtig für Oscars gereicht. Aber echte Schauspieler mit diesen Problemen regelmäßig in Haupt- und Nebenrollen zu besetzen?

Hollywood muss sich echt am Riemen reißen, sonst wird die Filmschmiede halt vom Zahn der Zeit zerrieben.

Man schaue sich nur mal an, was ein paar Computerspiele erreicht haben. Namentlich Wolfenstein I & II. Das hatte sogar so viel impact, dass darüber eine jahrzehntelange Praxis der NS-Selbstzensur zu Gunsten der Sozialadäquanzklausel revidiert wurde. Und der Plot dieser Spiele bombardiert einen mit ikonenhaften Vertretern von Minderheiten und... it fucking works!

Max Hass!
 
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Das Minderheitenbingo kann man bestimmt auch ins Absurde treiben. Was ist mit Trisomie 21? Aids, Parkinson oder Autismus?

Diese Storyvehikel haben bislang ja prächtig für Oscars gereicht. Aber echte Schauspieler mit diesen Problemen regelmäßig in Haupt- und Nebenrollen zu besetzen?

Hollywood muss sich echt am Riemen reißen, sonst wird die Filmschmiede halt vom Zahn der Zeit zerrieben.

Ich möchte dann bitte auch mehr unattraktive Schauspieler, gerne auch mit Zahnproblemen, in den Hauptrollen sehen und natürlich auch sehr alte Menschen in all ihren Facetten.

Und was ist mit Tieren?
 
Auch schön, wie Romero ganz spontan Ben mit einem farbigen Schauspieler besetzt hat, als er Night of the Living Dead inszinierte. Diese Beispiele imponieren mir...!

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Besetzung wirklich spontan war. Der Film entstand auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den USA, und kann durchaus als Metapher auf Rassismus und Rassentrennung verstanden werden. Bezeichnend ist ja da auch die Schlussszene,
in der die Bürgerwehr, die offenbar aus weißen Rednecks besteht, Ben wie beiläufig abknallt, und die Leiche auf einem LKW entsorgen.

C.
 
Aber im generellem macht es Sinn, es spielt zu modernen Zeiten in einer modernen Welt und da kann man die Diversität auch gerne so darstellen wie sie eben auch in echt ist.
Gerade der Punkt ist es, wo ich bei solchen Aktionen oft recht skeptisch werde. Ich finde nicht, dass da die Wirklichkeit abgebildet wird; allenfalls die von Diversitätsidealisten gewünschte Idealvorstellung(?) der Welt/Gesellschaft. Die in modernen Serien und Filmen oft zwecks Quoten dargestellten Verhältnisse kann ich aus dem echten Leben jedoch nicht bestätigen. Vor allem nicht vom eher ländlichen Raum. Daher haben diese Quoten auf mich oftmals eine recht befremdliche Wirkung. Aber okay, Hollywood und generell USA ist halt nicht Österreich und, glücklicherweise, umgekehrt.

Ich möchte dann bitte auch mehr unattraktive Schauspieler, gerne auch mit Zahnproblemen, in den Hauptrollen sehen und natürlich auch sehr alte Menschen in all ihren Facetten.
Von Übergewichtigen und dummen Menschen ganz zu schweigen. Das ist es halt, was ich kritisiere: will man uns jetzt Realität oder Idealität verkaufen?
 
Viele Kritikpunkte, die ich sehe, wurden hier schon ausgeführt. Auf mich wirkt dieses Diktat etwas hilflos. Die Academy wurde über die Jahrzehnte mit tausenden "alten, weißen Männern" besetzt, ein Spiegel der Machtverhältnisse in Hollywood. Die strukturellen Probleme sind bekannt und nun, vier Jahre nach #OscarSoWhite, wirkt das vor allem ziemlich verschlafen. Diversität ist zu einem Schlagwort des Marketings geworden und wird immer aktiver eingebunden, die Chancen von Angehörigen "unterrepräsentierter" Gruppen ist subjektiv höher als je zuvor.

Ausgerechnet jetzt versucht man es mit einem Zwang, der zurecht dazu führt, dass sich manch einer dem Vorwurf des Quoten-POC/LGBTQ etc. pp. ausgesetzt sehen wird. Das hat schon etwas von Zensur, vor allem für die hier schon benannten historischen Produktionen, aber am Ende eben für alle, welche ohne diskriminierende Agenda eine nicht-diverse Geschichte erzählen möchte.

Ein Grund mehr, sich die Veranstaltung zu sparen.
 
Das aktuelle Beispiel ist ja "Parasite". Der Film hat dem koreanischen Film und deren Kultur extrem geholfen. Der Gewinn "bester Film" hat weltweit dem koreanischen Kino mal endlich die Aufmerksamkeit gegeben, die es verdient hat. Dort werden seit mindestens 10 Jahren viele tolle Filme gedreht. Außerdem ist der Film hochaktuell und gesellschaftskritisch.

Nach der neuen Regelung wäre das nicht möglich gewesen, da nur Koreaner mitpielen.
 
Das aktuelle Beispiel ist ja "Parasite". Der Film hat dem koreanischen Film und deren Kultur extrem geholfen. Der Gewinn "bester Film" hat weltweit dem koreanischen Kino mal endlich die Aufmerksamkeit gegeben, die es verdient hat. Dort werden seit mindestens 10 Jahren viele tolle Filme gedreht. Außerdem ist der Film hochaktuell und gesellschaftskritisch.

Nach der neuen Regelung wäre das nicht möglich gewesen, da nur Koreaner mitpielen.

Zu Ende denken hilft oft...
 
Nach der neuen Regelung wäre das nicht möglich gewesen, da nur Koreaner mitpielen.
Ich vermute mal stark, dass man diese Regeln rein aus amerikanozentristischer Perspektive auslegen wird und als als "unterrepräsentierte Ethnie" alles fällt, was kein weißer, heterosexueller Mann ist.
Ich habe Parasite nicht gesehen, aber ich denke mal, dass er die Anforderungen locker erfüllen dürfte.
 
Ich finde es Minderheiten gegenüber ehrlich gesagt weitaus diskriminierender, wenn sie nur deswegen in einen Film eingebaut werden, damit sie halt eingebaut werden, und nicht oder jedenfalls nicht nur aufgrund der Leistung des/der jeweiligen Schauspielers/Schauspielerin. Glauben die, dass ein schwarzer Mensch sich gerne als Mittel zum Zweck fühlt, weil er herangezogen wird, um irgendeine Quote zu erfüllen?

Es funktioniert doch jetzt mit der Diversität eigentlich schon gut genug. Man nehme "Tenet" als aktuelles Beispiel, mit John David Washington sehen wir einen Schwarzen in der Hauptrolle, der seine Sache auch noch fantastisch macht. Ich weiß nicht, ob seine Wahl von irgendeinem Kalkül hinter den Kulissen angetrieben wurde, aber zumindest im Film selbst spielt seine Hautfarbe nicht ein einziges Mal eine Rolle, und so soll es doch auch sein. Was ich damit sagen will ist das, was meiner persönlichen Überzeugung entspricht: Es ist egal, ob du weiß, schwarz, asiatisch oder sonst etwas bist, es kommt auf den Menschen an, der du bist. Ich hatte bisher nie den Eindruck, dass gerade Hollywood etwas Gegenteiliges vermitteln will. Mit so einer Regelung wird ein Thema wie Hautfarbe aber doch gerade erst forciert, weil es durch die erzwungene Zusammenstellung des Casts in den Mittelpunkt rückt.

Ich wüsste auch nicht, was man ändern müsste - mir fällt spontan, wenn es sich nicht gerade um einen Fantasyfilm handelt, wirklich kein einziger Hollywood-Film ein, in dem nicht auch Schwarze zu sehen wären. Wie gesagt, oft genug spielen Schwarze auch die Hauptrolle, das ist auch gut so, sollte dann aber doch an der schauspielerischen Leistung liegen. Das funktioniert bei Filmen wie eben jetzt "Tenet", aber auch bei sämtlichen Filmen mit beispielsweise Denzel Washington oder Will Smith (ohne damit sagen zu wollen, dass die alle gut sind) in der Hauptrolle doch schon lange problemlos.

Und wie schon gesagt worden ist, dann müsste das auch auf alle "Minderheiten" ausgeweitet werden, auch abgesehen von der Hautfarbe. Auch hier gilt, man sieht in Filmen, zumindest in Nebenrollen, immer wieder mal übergewichtige oder objektiv unattraktive Schauspieler/-innen, und ich muss sagen, es freut mich, dass auch diese Menschen die Chance haben, in einem Film mitzuspielen und nicht ausgeschlossen werden. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind: Der Mensch ist einfach ein Augentier, und niemand von uns möchte doch, um es mal auf die Spitze zu treiben, beispielsweise einen dicken James Bond sehen. Ich finde das kann man sich ruhig eingestehen und offen aussprechen, das hat nichts damit zu tun, dass man etwas gegen dicke Menschen hat - ich sage das als jemand, der noch vor ein paar Jahren selbst mal sehr dick war.
 
Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind: Der Mensch ist einfach ein Augentier, und niemand von uns möchte doch, um es mal auf die Spitze zu treiben, beispielsweise einen dicken James Bond sehen.

Das ist aber auch kein gutes Beispiel. Man wird alleine deshalb keinen dicken James Bond sehen, weil es nun mal kein glaubwürdiges Storytelling wäre, wäre James Bond dick. Niemand würde einen Actionfilm ernst nehmen, dessen Protagonist übergewichtig aus Hubschraubern springt oder sich Handgemenge mit unzähligen Bösewichten liefert, wo er selber kaum durch 'ne Tür passt. Wenn man dann aber sieht, wie sich teilweise bloß über die Idee echauffiert wird, die Rolle eines James Bond könnte ja mal mit einem farbigen oder schwarzen Darsteller - oder ganz verrückt! - mit einer Frau besetzt werden, verstehe ich schon, woraus sich der Frust mancher marginalisierter Community speist.
 
Das ist aber auch kein gutes Beispiel. Man wird alleine deshalb keinen dicken James Bond sehen, weil es nun mal kein glaubwürdiges Storytelling wäre, wäre James Bond dick. Niemand würde einen Actionfilm ernst nehmen, dessen Protagonist übergewichtig aus Hubschraubern springt oder sich Handgemenge mit unzähligen Bösewichten liefert, wo er selber kaum durch 'ne Tür passt. Wenn man dann aber sieht, wie sich teilweise bloß über die Idee echauffiert wird, die Rolle eines James Bond könnte ja mal mit einem farbigen oder schwarzen Darsteller - oder ganz verrückt! - mit einer Frau besetzt werden, verstehe ich schon, woraus sich der Frust mancher marginalisierter Community speist.
Auch wenn ich keinen „dicken James Bond“ brauche, muss ich zum Thema „dicker Action-Protagonist“ sagen: ich liebe die Sammo-Hung-Filme. Und der war früher auch richtig fit! Selbst heutzutage noch einigermaßen.

Aber es kommt halt immer drauf an, wie man einen Film schreibt. Wenn dann „Seht her, Ihr dicken Leut! Ihr seid toll, wie Ihr seid. Der Dschäims macht das auch ganz toll und haut sogar die dünnen, eingebildeten weißen Jungs in die Pfanne“ herauskommt, funktioniert es natürlich nicht gut.
 
Das ist aber auch kein gutes Beispiel. Man wird alleine deshalb keinen dicken James Bond sehen, weil es nun mal kein glaubwürdiges Storytelling wäre, wäre James Bond dick. Niemand würde einen Actionfilm ernst nehmen, dessen Protagonist übergewichtig aus Hubschraubern springt oder sich Handgemenge mit unzähligen Bösewichten liefert, wo er selber kaum durch 'ne Tür passt. Wenn man dann aber sieht, wie sich teilweise bloß über die Idee echauffiert wird, die Rolle eines James Bond könnte ja mal mit einem farbigen oder schwarzen Darsteller - oder ganz verrückt! - mit einer Frau besetzt werden, verstehe ich schon, woraus sich der Frust mancher marginalisierter Community speist.
Thor in Avengers Endgame? Oder Bob Parr in Die Unglaublichen? Wenn die Rolle ähnlich angelegt wäre wäre das sogar mal wieder eine ganz interessante Story Idee, ein abhalfterter, depressiver, übergewichtiger James Bond der wieder in Form kommen muss damit seine Mission erfüllen kann. Ich fände das sogar sehr interessant.
Außerdem ist dick ja auch relativ, zwischen einem 30iger BMI Übergewicht und so dick das er nicht mehr durch die Tür passt liegen halt schon einige Dimensionen.

Zu der Sache mit der Ethni und Geschlecht von James Bond, die Rolle ist eben so angelegt und basiert auf Tropen der Agentfilme des kalten Krieges, man hatte 50 Jahre einen weißen Mann der charmant und cool ist und einfach ein gewisses Bild erfüllen muss. Von mir aus können sie ja gerne eine Frau oder einen Schwarzen MI6 doppel Null Agenten einführen und ihm die 007 geben, aber dann bitte unter einem neuem Namen. Weil ich will keinen weiblichen James Bond, ich will dann schon jemanden haben der individueller ist und seine eigene Backstory hat und nicht einfach nur ein weibliches oder schwarzes Abziehbild von ihm, oder jemanden der dann den Charakter völlig umkrempelt das er als James Bond nicht mehr wieder zu erkennen ist.
 
Den Trend, warum jede männliche Rolle einen weiblichen Gegenpart haben muss auf Teufel komm raus, werde ich sowieso nie verstehen. Spider-Woman, Batgirl, She-Hulk und all diese Albernheiten... es ist mir ein Rätsel. Ich meine, ich hätte noch nie erlebt, dass jemand sich nach einem männlichen Black Widow verzerrt, nach 3 männlichen Engel für Charly oder nach Samannus Aran (nachdem man rausfand, dass Samus eine Frau ist, wohlgemerkt ^^). Oder nach einem Alan Ripley im Alien-Universum. Diesen Wahn, dass man keine Domäne exklusiv Männern überlassen darf, weil das sonst keine Gleichberechtigung wäre, halte ich für ganz, ganz großen Quatsch. Und wirkt auf mich alles andere als emanzipiert: als ob eine Frau niemals für sich selbst, einfach als Frau, stehen darf, sondern ihren Wert nur dann unter Beweis stellt, wenn sie ja unbedingt auch alles 1:1 schafft, was ein Mann schafft... ! Was für ein Unfug. o_O

Insofern wünsche ich mir einen weiblichen James Bond ungefähr genauso sehr wie einen schwangeren Arnold Schwarzenegger. Und wir alle wissen, was dabei rausgekommen ist.
 
Wenn man dann aber sieht, wie sich teilweise bloß über die Idee echauffiert wird, die Rolle eines James Bond könnte ja mal mit einem farbigen oder schwarzen Darsteller - oder ganz verrückt! - mit einer Frau besetzt werden, verstehe ich schon, woraus sich der Frust mancher marginalisierter Community speist.

Wenn man aber auch so blöd ist und so ne Grütze wie "Doom Annihilation" bewusst im Fahrwasser von Doom (2016) und Doom Eternal auf den Markt rotzt, muss man sich wirklich nicht über derartige Reaktionen wundern. Das Problem ist nicht, dass der Doom Guy zu ner Doom Gal wurde, sondern dass der Film ganz einfach total beschissen ist und das Wesen der Spiele und des Protagonisten kein Stück zum Publikum transportiert.

Selbes Spiel bei Avatar – Der Herr der Elemente(Serie) und Aang - The Last Airbender (Film).

Natürlich findet man das dann auch auch bei der "The Dark Tower"-Verfilmung, bei dem man Idris Elba mal so was von verheizt hat. :crazy

Und diese komische Ghostbusters-Persiflage.

In diesen Fällen ist meiner Ansicht nach das Casting überhaupt nicht das Problem. Die Probleme sind lieb- und einfallslose Produktionen, denen man sichtbar anmerkt, dass gerade einmal so viel Aufwand betrieben wurde, so dass man nicht mehr vom Etikettenschwindel sprechen kann. Dieser Rotz hätte aber sowieso auch niemals die Chance auf einen Oscar gehabt. :crazy
 
Wenn man aber auch so blöd ist und so ne Grütze wie "Doom Annihilation" bewusst im Fahrwasser von Doom (2016) und Doom Eternal auf den Markt rotzt, muss man sich wirklich nicht über derartige Reaktionen wundern. Das Problem ist nicht, dass der Doom Guy zu ner Doom Gal wurde, sondern dass der Film ganz einfach total beschissen ist und das Wesen der Spiele und des Protagonisten kein Stück zum Publikum transportiert.

Ben meint damit eher die Diskussionen als man ins Spiel brachte Idris Elba zum nächsten Bond zu machen oder halt - wie von ihm geschrieben - eine Jane Bond zu verfilmen.

Grüße,
Aiden
 
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