Begnadigung für RAF-Terroristen

Ich glaube aber nicht, das solch ein Grundprinzip als europäisch oder christlich benannt werden sollte.

Aha, wie sollte es dann benannt werden "weltfremd u. unchristlich" vielleicht.

Oder willst du vielmehr unser Wertesysthem der Ganzen Welt aufzwingen, oder dieses als Ganzes u. überhaupt in Frage stellen.

Bevorzugst du eine Humane Ethik oder eine praktische Ethik?

Kannst du vielleicht mal genauer erklären was du mit diesem einen Satz ausdrücken willst ?

mfg
colonelveers
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Top-Terrorist Christian Klar,welcher um Gnade nachgesucht hat,hat sich offensichtlich nicht gewandelt.
Aus seiner Zeller herraus ruft er auch heute noch zum Kampf auf.

Ex-RAF-Terrorist Klar ruft zum Kampf auf

Der auf einen Gnadenentscheid des Bundespräsidenten hoffende Ex-RAF-Terrorist Christian Klar ist einem Fernsehbeitrag zufolge in einer öffentlichen Äußerung für die Überwindung des bestehenden Gesellschaftssystems eingetreten. Das berichtete das ARD- Politikmagazin "Report Mainz" am Montag vorab. Demnach äußerte Klar Anfang des Jahres in einer Grußbotschaft für die Rosa-Luxemburg- Konferenz die Hoffnung, dass die Zeit jetzt gekommen sei, "die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen".
Klar nimmt das Motto der Konferenz "Das geht anders" auf und fährt wörtlich fort: "Wo sollte sonst die Kraft zu kämpfen herkommen?"




Die Grußbotschaft wurde laut "Report Mainz" von dem ehemaligen PDS-Abgeordneten und wegen Stasi-Vorwürfen entlassenen Rektor der Berliner Humboldt-Universität, Heinrich Fink, am 13. Januar verlesen. Darin prangere Klar ein "imperiales Bündnis" an, "das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln".

Gutachter reagiert überrascht


Zum Schluss schreibt Klar: "Es muss immer wieder betont werden: Schließlich ist die Welt geschichtlich reif dafür, dass die zukünftigen Neugeborenen in ein Leben treten können, das die volle Förderung aller ihrer menschlichen Potenziale bereithalten kann und die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung vertrieben sind."
Der Freiburger Kriminologe Helmut Kury, der ein für den Gnadenentscheid wichtiges Gutachten verfasst hatte, zeigte sich überrascht von den die Äußerungen. "Er hat sich sicherlich nicht genützt damit." Jeder normale Bürger werde sagen, Klar sei unverbesserlich. Der Text bewege sich in den RAF-Gedankengängen von damals. "Daraus kann man aber nicht schließen, dass er zu denselben Taten geneigt ist wie damals", sagte Kury zu "Report Mainz".

Gnadengesuch bei Köhler


Klar, der an der Ermordung des früheren Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer beteiligt war, sei seit mehr als 25 Jahren inhaftiert. Das habe die Möglichkeiten einer Weiterentwicklung reduziert. In seinem umfassenden Gutachten kam Kury zu dem Schluss, dass sich Klar früher oder später bei den Angehörigen der RAF-Opfer entschuldigen werde.
Sein Gnadengesuch hat Klar noch bei Bundespräsident Horst Köhlers Vorgänger Johannes Rau eingereicht. Der Anfang 2006 gestorbene Rau hielt 2003 das Gesuch für noch nicht entscheidungsreif. Er sah die für eine Gnadenwürdigkeit nötige Einsicht noch nicht gegeben. Es wird erwartet, dass Köhler im Laufe der nächsten Monate über Klars Gnadengesuch entscheidet. (N24.de, nz)

Und der "Gutachter" ist überrascht:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 
Ohne jetzt die Taten Klars beschönigen oder verharmlosen zu wollen, aber hat er damit:

Darin prangere Klar ein "imperiales Bündnis" an, "das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln".

z.B. angesichts des Gebahrens der USA nicht auch irgendwo recht? :verwirrt:

C.
 
Ohne jetzt die Taten Klars beschönigen oder verharmlosen zu wollen, aber hat er damit:



z.B. angesichts des Gebahrens der USA nicht auch irgendwo recht? :verwirrt:

C.

Die Frage ist eher,ob es einem verurteilten Mehrfachmörder und politischen Überzeugungsmörder zusteht,weiterhin zum Kampf aufzurufen.
Alleine die Tatsache,daß solche eine Kreatur überhaupt eine Grußbotschaft an die Konferenz richten darf,und daß diese auch noch verlesen wird,zeigt m.E. wessen Geistes Kinder die Teilnehmer dieser Konferenz und die Veranstalter der Selben sind.

Der RAF-Experte Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für Sozialforschung verglich den Text im „Berliner Tagesspiegel“ mit den seinerzeitigen Kommandoerklärungen der RAF nach Attentaten. Das sei der „Sound, der in den 80er-Jahren nach Mordanschlägen“ zu hören war
 
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Die Haftbedinungen für den Top-Terroristen Christian Klar werden zunächst nicht gelockert :

Berlin (dpa) - Der ehemalige RAF-Terrorist Christian Klar erhält vorerst keine Haftlockerungen. Diese Entscheidung gab der baden-württembergische Justizminister Ulrich Goll (FDP) in Stuttgart bekannt. Grund sei Klars umstrittene Grußbotschaft vom 13. Januar 2007 an die Rosa-Luxemburg-Konferenz.

In der Botschaft hatte Klar antikapitalistische Kritik an der Bundesrepublik geübt. Goll kündigte an, ein neues Gutachten «über die Frage einer fortwährenden Gefährlichkeit des Gefangenen Klar» in Auftrag zu geben. «Die irritierenden Aussagen des Gefangenen stellen zum Teil das Ergebnis des bereits vorher fertig gestellten Lockerungsgutachtens in Frage», sagte Goll.

Unterdessen hat die Witwe des 1977 von RAF-Terroristen ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer an Bundespräsident Horst Köhler appelliert, den seit mehr als 24 Jahren einsitzenden Klar nicht zu begnadigen. Sie begründete ihre Forderung ebenfalls mit Klars Plädoyer für ein anderes Gesellschaftssystem.

«Dieses Grußwort beweist, dass in Klars Kopf in all den Jahren der Haft nichts stattgefunden hat. Ist das nicht das entscheidende Argument dafür, dass er nicht begnadigt werden darf?», sagte Waltrude Schleyer der «Bild»-Zeitung.

In einem Grußwort für die Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin hatte Klar Mitte Januar die Hoffnung geäußert, dass die Zeit jetzt gekommen sei, «die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen».

Als erstes Regierungsmitglied sprach sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) ebenfalls gegen eine Begnadigung aus. Klar habe gegenüber den Hinterbliebenen keine Reue gezeigt. «Vor diesem Hintergrund wäre eine Begnadigung den Angehörigen der Opfer schwer zu vermitteln», sagte Neumann ebenfalls der «Bild»-Zeitung. Der CSU-Rechtsexperte Norbert Geis kündigte an, im Bundestag für einen Appell der Abgeordneten an Köhler werben, dem Gnadengesuch Klars nicht stattzugeben.

Auch der FDP-Partei- und -Fraktionsvorsitzende Guido Westerwelle sprach Klar eine Gnadenwürdigkeit ab. Die Attacke auf das freiheitlich-demokratische System, von dem er Gnade erbitte, sei ein weiterer Beleg, dass es für ihn keine Gnade geben könne. «Ich würde sehr bedauern, wenn der Herr Bundespräsident anders als sein Vorgänger zu dem Ergebnis käme, das Gnadengesuch anzunehmen», sagte Westerwelle den «Kieler Nachrichten» (Mittwoch).

Nach Ansicht des rechtspolitischen Sprechers der Grünen, Jerzy Montag, muss einer, der um Gnade bittet, «reinen Tisch» machen mit seiner Vergangenheit. «Wer Gnade haben will, der soll aufräumen. Aber, ob das geschehen ist oder nicht, weiß der Herr Bundespräsident besser als wir», sagte Montag dem WDR. Keiner kenne den Schriftverkehr mit dem Bundespräsidenten. Dieser sei völlig frei in seiner Entscheidung, die er nicht begründen müsse. «Es kann sein, dass er entscheidet, dass er ablehnt. Es kann auch sein, dass er das Gnadengesuch nicht beantwortet.»
 
Hmh, ich muss sagen, irgendwie finde ich die ganze Aufregung sehr unverständlich.
Denn aus den Worten geht nicht hervor, daß Klar die Menschen zum bewaffneten Kampf aufruft!!
Der Aufruf zu einer neueren, besseren Zukunft auf friedlichem Weg ist doch nichts gegen einzuwenden.
Außerdem sind die Menschen da noch nie wählerisch gewesen. Che Guevara, Ghandi und Mutter Theresa in einer Reihe der "Helden"....

"die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen".

Ein Schelm, der aus diesem Satz mehr lesen kann als ich. :rolleyes:
Ich lese darin lediglich, daß eine gesellschaftliche Orientierung geben sollte, die sich nicht nur dem Kapital verpflichtet. Und daß diese "Vormacht" des Kapitals gescheitert ist

Darin prangere Klar ein "imperiales Bündnis" an, "das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln".

Ist nur noch eine Frage der Zeit bis Bushgegner auf ihn aufmerksam werden und ihn nach Amerika holen :p

Habe ich schon mal erwähnt, daß ich diese aus dem Sinnzusammenhang gerissenen Zitate hasse wie die Pest. Auf diesem Weg kann man sogar mein Kampf zum Handbuch für Pazifisten machen :rolleyes:
 
Habe ich schon mal erwähnt, daß ich diese aus dem Sinnzusammenhang gerissenen Zitate hasse wie die Pest. Auf diesem Weg kann man sogar mein Kampf zum Handbuch für Pazifisten machen :rolleyes:

Dem Manne kann geholfen werden. :kaw:

Hier der originale Wortlaut der Klar'schen Erklärung:

Liebe Freunde, das Thema der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz "Das geht anders" bedeutet - so verstehe ich es - vor allem die Würdigung der Inspiration, die seit einiger Zeit von verschiedenen Ländern Lateinamerikas ausgeht. Dort wird nach zwei Jahrzehnten sozial vernichtender Rezepte der internationalen Besitzerklasse endlich den Rechten der Massen wieder Geltung gegeben und darüber hinaus an einer Perspektive gearbeitet.

Aber wie sieht das in Europa aus? Von hier aus rollt weiter dieses imperiale Bündnis, das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die propagandistische Vorarbeit leisten dabei Regierungen und große professionelle PR-Agenturen, die Ideologien verbreiten, mit denen alles verherrlicht wird, was den Menschen darauf reduziert, benutzt zu werden.

Trotzdem gilt hier ebenso: "Das geht anders". Wo sollte sonst die Kraft zu kämpfen herkommen? Die spezielle Sache dürfte sein, dass die in Europa ökonomisch gerade abstürzenden großen Gesellschaftsbereiche den chauvinistischen "Rettern" entrissen werden. Sonst wird es nicht möglich sein, die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen.

Es muss immer wieder betont werden: Schließlich ist die Welt geschichtlich reif dafür, dass die zukünftigen Neugeborenen in ein Leben treten können, das die volle Förderung aller ihrer menschlichen Potentiale bereithalten kann und die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung vertrieben sind.

C.
 
Habe ich schon mal erwähnt, daß ich diese aus dem Sinnzusammenhang gerissenen Zitate hasse wie die Pest. Auf diesem Weg kann man sogar mein Kampf zum Handbuch für Pazifisten machen :rolleyes:

Äh,ich verstehe Dich jetzt nicht so ganz.
Er hat doch ein Bündnis angesprochen.

Hmh, ich muss sagen, irgendwie finde ich die ganze Aufregung sehr unverständlich.
Denn aus den Worten geht nicht hervor, daß Klar die Menschen zum bewaffneten Kampf aufruft!!
Der Aufruf zu einer neueren, besseren Zukunft auf friedlichem Weg ist doch nichts gegen einzuwenden.

Allerdings ruft er auch nicht zum unbewaffneten Kampf auf.
Er ruft zum Kampf auf.
Und er ruft dazu auf,diesen Staat und desen Gesellschaftform zu beseitigen.
Nun,wie jeder weis würde ich diesem Staat und dieser Gesellschaftsform keine Träne nachweinen,aber es stellt sich immer noch die Frage,ob eine Serienmörder,der diesen Staat um Gnade anwinselt,zur Vernichtung dieses Staates aufrufen darf.
 
@Crimson: Vielen Dank :)

Liebe Freunde, das Thema der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz "Das geht anders" bedeutet - so verstehe ich es - vor allem die Würdigung der Inspiration, die seit einiger Zeit von verschiedenen Ländern Lateinamerikas ausgeht. Dort wird nach zwei Jahrzehnten sozial vernichtender Rezepte der internationalen Besitzerklasse endlich den Rechten der Massen wieder Geltung gegeben und darüber hinaus an einer Perspektive gearbeitet.

Soweit ich erkennen kann, bezieht sich das auf Venezuela und andere lateinamerikanische Staaten, in denen gerade sozialistische Regierungen an der Macht sind. Diese pochen darauf, daß das Land mehr an den Rohstoffen, besonders dem liebsten Kind der Amis, dem Erdöl, beteiligt wird und nicht amerikanische Konzerne den Gewinn machen, den diese Schwell- oder auch Dritte-Welt- Länder weitaus nötiger brauchen.


Aber wie sieht das in Europa aus? Von hier aus rollt weiter dieses imperiale Bündnis, das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die propagandistische Vorarbeit leisten dabei Regierungen und große professionelle PR-Agenturen, die Ideologien verbreiten, mit denen alles verherrlicht wird, was den Menschen darauf reduziert, benutzt zu werden.

Mit dieser Kritik steht er nicht alleine dar. Es gab doch auch mal einen Bundeskanzler, der mit diesem Thema sogar noch einen Wahlkampf gewinnen konnte.


Trotzdem gilt hier ebenso: "Das geht anders". Wo sollte sonst die Kraft zu kämpfen herkommen? Die spezielle Sache dürfte sein, dass die in Europa ökonomisch gerade abstürzenden großen Gesellschaftsbereiche den chauvinistischen "Rettern" entrissen werden. Sonst wird es nicht möglich sein, die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen.

Nun, es gibt auch große Umbrüche im Moment, wie in den Jahren davor auch schon.


Es muss immer wieder betont werden: Schließlich ist die Welt geschichtlich reif dafür, dass die zukünftigen Neugeborenen in ein Leben treten können, das die volle Förderung aller ihrer menschlichen Potentiale bereithalten kann und die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung vertrieben sind.

Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. In meinen Augen durchwegs legitim.

Ich verstehe das Geschrei um diesen Brief einfach nicht. Was sagt das denn bitte Böses aus? Daß er nichts dazu gelernt hat? Und eine neue RAF gründen will?
In meinen Augen bei weitem nicht. Ich sehe da keine terroristischen Ziele, aber vielleicht läßt mich heute auch meine Phantasie im Stich.



Äh,ich verstehe Dich jetzt nicht so ganz.
Er hat doch ein Bündnis angesprochen.

Diesen Einwand verstehe ich nun nicht so ganz. Egal, wen er angesprochen hat, die Sätze sind nicht im Sinnzusammenhang wiedergeben, sondern aus dem Schreiben herausgerissen. Der Adressat ist dabei doch absolut irrelevant.


Allerdings ruft er auch nicht zum unbewaffneten Kampf auf.
Er ruft zum Kampf auf.

Es wird am laufenden Band zu irgendwelchen Kämpfen aufgerufen. Und anhand des oben zitierten Schreiben, was Crimson dankenswerter Weise gepostet hat, sehe ich nun wirklich keinen terroristischen Hintergrund.


Und er ruft dazu auf,diesen Staat und desen Gesellschaftform zu beseitigen.

Ich sagte schon, ein Schelm, wer da mehr rausliest als ich. ;)
Ich kann diesen Ansatz nicht nirgendwo erkennen.


Nun,wie jeder weis würde ich diesem Staat und dieser Gesellschaftsform keine Träne nachweinen,

Ich für meinen Teil schon. Aber ich ärgere mich gerne rot,gelb, grün und schwarz, ohne erschossen zu werden.
Ich für meinen Teil würde keinem der Vorgängerstaaten auch nur eine Träne nachweinen. Ich habe mein Wahlrecht ziemlich lieb.


aber es stellt sich immer noch die Frage,ob eine Serienmörder,der diesen Staat um Gnade anwinselt,zur Vernichtung dieses Staates aufrufen darf.

Er winselt nicht um Gnade. Er hat einen regulären Antrag gestellt. Dies ist in unserem Grundgesetz nun einmal verankert. Und es zeigt vielleicht gerade das, worauf viele hoffen. Nämlich, daß man den Staat als solches kritisien und versuchen kann zu ändern, aber mit den Mitteln, die legal sind. Und sich der Rechtsstaatlichkeit beugen, ist ein deutliches Zeichen meiner Meinung nach.
Von Vernichtung des Staates habe ich nichts gelesen. Er wendet sich nur gegen Dinge, in seinen Augen, aber auch in den Augen vieler Anderer, einfach nur Unrecht sind.
 
Soweit ich erkennen kann, bezieht sich das auf Venezuela und andere lateinamerikanische Staaten, in denen gerade sozialistische Regierungen an der Macht sind. Diese pochen darauf, daß das Land mehr an den Rohstoffen, besonders dem liebsten Kind der Amis, dem Erdöl, beteiligt wird und nicht amerikanische Konzerne den Gewinn machen, den diese Schwell- oder auch Dritte-Welt- Länder weitaus nötiger brauchen.

Es werden sich jetzt viele wundern,aber auch ich empfinde eine große Sympatie für Hugo Chavez.Er ist ein Dorn im Fleisch der USA.


Aber gerade an der Person des Hugo Chavez zeigt sich die verlogenheit und die Doppelmoral der Linken.
Hugo Chavez hat sich jetzt eine Art Ermächtigungsgesetz verabschiedenn lassen,und er beabsichtigt sich zum Präsident auf Lebenszeit machen zu lassen.
Also nichts,was unbedingt als demokartisch zu bezeichenen wäre.
Und was hört man dazu von den Linken ?
Nichts.

Er winselt nicht um Gnade. Er hat einen regulären Antrag gestellt. Dies ist in unserem Grundgesetz nun einmal verankert.

Genau das ist das Perverse und Erbärmliche an dieser Kreatur.
Sie will etwas von dem Schweinesystem,daß sie mit Mord und Bomben vernichten wollte,in Anspruch nehmen,was ihr nutzt.
Seine Äusserungen zeigen m.E.,daß er immer noch in der Denkweise der RAF verhaftet ist.Und nicht nur er.
Bestes Beispiel dafür,daß Linken immer noch nicht in der BRD angekommen sind,ist die heutige Titelseite des legalen Sprachrohrs des linken Terrors,die Zeitung "Taz".
Diese schrieb heute auf ihrer Titelseite im Bezug auf die abgelehnten Hafterleichterungen für Klar:Das Schweinesystem schlägt zurück"

Er wendet sich nur gegen Dinge, in seinen Augen, aber auch in den Augen vieler Anderer, einfach nur Unrecht sind.

Wie er sich gegen diese Dinge gewandt hat,das haben wir in den 70er und 80er Jahren gesehen.
 
Bestes Beispiel dafür,daß Linken immer noch nicht in der BRD angekommen sind,ist die heutige Titelseite des legalen Sprachrohrs des linken Terrors,die Zeitung "Taz".
Diese schrieb heute auf ihrer Titelseite im Bezug auf die abgelehnten Hafterleichterungen für Klar:Das Schweinesystem schlägt zurück"

Die BRD garantiert allerdings u.a. eine freie Meinungsäußerung, selbst wenn diese Meinung grotesk ist oder im "Sprachrohr des linken Terrors" :-)crazy) erscheint.
Außerdem sollte man wissen, daß gerade die Schlagzeilen der Taz oft arg überspitzt sind und miit einer gewissen Ironie spielen.

Seine Äusserungen zeigen m.E.,daß er immer noch in der Denkweise der RAF verhaftet ist.Und nicht nur er.

Seine Äußerungen zeigen zunächst nur, daß er immer noch einer anti-kapitalistischen Haltung verhaftet ist, und nicht, daß er nach 25 Jahren Knast nochmal versuchen wird, diese Haltung mit Gewalt durchzusetzen. Eine solche Haltung an sich ist jedoch per sé kein Verbrechen.

C.
 
Es werden sich jetzt viele wundern,aber auch ich empfinde eine große Sympatie für Hugo Chavez.Er ist ein Dorn im Fleisch der USA.

So geht es eben vielen. Ist auch legitim.


Aber gerade an der Person des Hugo Chavez zeigt sich die verlogenheit und die Doppelmoral der Linken.

Warum gerade nur die der Linken?


Hugo Chavez hat sich jetzt eine Art Ermächtigungsgesetz verabschiedenn lassen,und er beabsichtigt sich zum Präsident auf Lebenszeit machen zu lassen. Also nichts,was unbedingt als demokartisch zu bezeichenen wäre.
Und was hört man dazu von den Linken ?Nichts.

Naja, links und demokratisch? Sind nicht unbedingt zusammengehörend in meinen Augen. Gerade im Sozialismus waren es immer wieder Einzelne, die sich die Macht auf Lebenszeit gesichert haben. Lenin, Stalin, Mao und Castro fallen mir da spontan ein.

Die Sowjets waren auch nicht die große Demokratie und trotzdem Vorbild eines solzialistischen Staates


7Genau das ist das Perverse und Erbärmliche an dieser Kreatur.
Sie will etwas von dem Schweinesystem,daß sie mit Mord und Bomben vernichten wollte,in Anspruch nehmen,was ihr nutzt.

Aber genau das gesteht das Grundgesetz den Menschen in diesem Staat doch zu. Und wenn seine Mittel legal sind, dann ist es doch okay.


Seine Äusserungen zeigen m.E.,daß er immer noch in der Denkweise der RAF verhaftet ist.Und nicht nur er.

Das sehe ich genau wie Crimson. Er ist der sozialistischen Denkweise verhaftet. Das ist sein gutes Recht. Du darfst doch auch für Preußen schwärmen^^


Bestes Beispiel dafür,daß Linken immer noch nicht in der BRD angekommen sind,ist die heutige Titelseite des legalen Sprachrohrs des linken Terrors,die Zeitung "Taz".

Sprachrohr des linken Terrors geht mir doch zu weit.


Diese schrieb heute auf ihrer Titelseite im Bezug auf die abgelehnten Hafterleichterungen für Klar:Das Schweinesystem schlägt zurück"

Genau so eine blöde Schlagzeile wie "Gnade der Gnadenlosen". Den Artikel darunter fand ich dagegen gut.


Wie er sich gegen diese Dinge gewandt hat,das haben wir in den 70er und 80er Jahren gesehen.

Eben das Wie war das Entscheidende. Und ist das Entscheidende. Es geht auch auf legalem Wege. Das gehört auch zur Demokratie :)
 
Die BRD garantiert allerdings u.a. eine freie Meinungsäußerung, selbst wenn diese Meinung grotesk ist oder im "Sprachrohr des linken Terrors" :-)crazy) erscheint.
Außerdem sollte man wissen, daß gerade die Schlagzeilen der Taz oft arg überspitzt sind und miit einer gewissen Ironie spielen.

Ich weiß nicht,was Du jetzt wieder von mir willst:confused:

Weder habe ich die Meinungsfreiheit noch das Recht derer Ausübung erwähnt oder kritisiert.
Ich habe lediglich die Äusserung der TAZ erwähnt,und ihre Einstellung zur BRD und deren System.
Auch wenn sie diese Äuserungen geben darf,so hat sie sie doch gegeben.

Die feindliche Einstellung der TAZ zur Demokratie und dem in der BRD gültigen System wird nicht geändert dadurch,daß sie ihre Hetzen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit äussern darf.
Ich habe die Äusserungen kritisiert,nicht die Tatsache,daß diese Äusserungen erlaubt sind.

Was die TAZ als solche betrifft,so sei bitte versichert,daß ich deses linke Kampfblatt seit fast 20 Jahren verfolge.
Daher bin ich über dieses Blatt sehr gut informiert.
Dieses Blatt ist neben der UZ das linke Gegenstück zu Dr.Freys rechten Schandblättern.
Die TAZ hat hat sich m.E. immer als Sprachrohr des linken Terrors verstanden.
Alleine die Tatsache,daß das Hauptquartier der TAZ "Rudi Dutschke Haus" heißt,sagt eigendlich alles.
Auch die Jubelhymen zur bevorstehenden Freilassund der Terroristin Mohnhaupt sprechern da eine klare Sprache.
Auch die Auftritte von Mitgliedern der TAZ-Redaktion im "Presseclub" sprechen Bände.
Ebenso die Beiträge von RAF-Terroristen in der TAZ.
 
Die feindliche Einstellung der TAZ zur Demokratie und dem in der BRD gültigen System wird nicht geändert dadurch,daß sie ihre Hetzen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit äussern darf.

Ich wüsste jetzt nicht, daß die TAZ demokratiefeindlich eingestellt ist, da deren interne Strukturen wohl demokratischer organisiert sind, als bei jedem anderen Herausgeber von Printmedien in diesem Land. :verwirrt:
Daraus, daß die TAZ ihre Klientel in einem bestimmten Teil des politischen Spektrums in diesem Land sucht und auch findet wurde nie ein Hehl gemacht, warum auch? "Links" und "Rechts" sind Strömungen, die sich in jedem demokratischen System wiederfinden.

§2 des Redaktionsstatuts der TAZ:

taz schrieb:
Die taz engagiert sich für eine kritische Öffentlichkeit. Sie tritt ein für die Verteidigung und Entwicklung der Menschenrechte und artikuliert insbesondere die Stimmen, die gegenüber den politisch Mächtigen kein Gehör finden. Die taz wendet sich gegen jede Form von Diskriminierung. Für die Redaktion ist die Freiheit entscheidend, welche als ein demokratisches Recht von Jedem einzelnen Menschen wahrgenommen werden kann. Die Zeitung ist der wahrheitsgetreuen Berichterstattung verpflichtet... Die Redaktion weist jede Einflussnahme, jeden Druck seitens einzelner Personen, politischer Parteien, ökonomisch, religiös oder ideologisch orientierter Gruppen zurück. ... In der Überzeugung, dass aus deutscher und auch aus europäischer Sicht allein die Welt nicht adäquat beschrieben werden kann, haben Inlands- und Auslandsthemen den gleichen Rang.

Als mittlerweile siebtgrößte überregional erscheinende Tageszeitung in Deutschland wird es sich das Blatt zudem garnicht erlauben können, anti-demokratisch bzw. verfassungsfeindlich aufzutreten.

Dieses Blatt ist neben der UZ das linke Gegenstück zu Dr.Freys rechten Schandblättern.

Ich weiß gerade nicht, ob man damit die Druckerzeugnisse eines Dr. Frey auf- oder die TAZ abwertet. Vom Selbstverständnis her sah sich die TAZ eigentlich immer als Gegengewicht zu den Produkten des bürgerlich-konservativ eingestellten Springer-Konzerns.


Auch die Jubelhymen zur bevorstehenden Freilassund der Terroristin Mohnhaupt sprechern da eine klare Sprache.
Auch die Auftritte von Mitgliedern der TAZ-Redaktion im "Presseclub" sprechen Bände.

Liegt es nicht irgendwo im Auge des Betrachters, ob ein Artikel nun eine (ungerechtfertigte) "Jubelhymne" ist, oder einfach die Beleuchtung eines anderen Aspektes einer Sache?

C.
 
Liegt es nicht irgendwo im Auge des Betrachters, ob ein Artikel nun eine (ungerechtfertigte) "Jubelhymne" ist, oder einfach die Beleuchtung eines anderen Aspektes einer Sache?


Nun,wenn eine "Zeitung" über die Freilassung einer Mehrfachmörderin jubelt,einer Möderin aus politischer Überzeugung,die selbst heute noch glaubt im recht zu sein,so sagt dies m.E. alles über die geisteshaltung diser Zeitung.
Und dies ist dann das Gleiche wie in den zeitungen des herrn Frei,in welchen selbst Rudolf Höß heute noch als Folteropfer bezeichnet wird.


Übrigens,die RAF-Terroristin Susanne Albrecht darf heute unter falschen Namen als Lehrerin Kinder unterrichten(!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
 
Hier mal Interview,welches m.E. zeigt,wies ehr die Linke der RAf und ihrennZielen und Idealen heute noch die Treue hält:

Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensembles, hat dem Ex-RAF-Terroristen Christian Klar einen Praktikumsplatz angeboten. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt er, warum er die RAF-Terroristen nicht mit "gewöhnlichen Mördern" gleichstellt.

SPIEGEL ONLINE: Herr Peymann, was halten Sie von der Aufforderung des CDU-Generalsekretärs Ronald Pofalla und der Berliner Union, Sie sollten wegen ihrer Sympathiebekundung für die Kapitalismuskritik Christian Klars als Intendant des Berliner Ensembles zurücktreten?


DPA
Peymann: "Mir ist wohl persönlich jemand lieber, der noch Reste seines alten Denkens bewahrt hat"
Claus Peymann: Diese Forderung kann mich nicht erschüttern. Ich bin da einiges gewohnt. Sie ändert auch nichts an meiner Sympathie für Klars Kapitalismuskritik, denn er hat im Kern doch Recht. Auch wenn er sie in diesem altmodisch linken Kauderwelsch formuliert, ist sie deshalb nicht falsch. Wenn sie der CDU nicht gefällt, ist das deren Problem. Über meinen Rücktritt entscheide ich - und ich mache weiter.

SPIEGEL ONLINE: Klar hat gängige Vorstellungen von Globalisierungsgegnern formuliert, sie aber auch mit dem düsteren expressionistischen Pathos alter RAF-Erklärungen gewürzt.

Peymann: Ich denke, er muss die heutige Sprache erst mal neu erlernen. Im Gefängnis, noch dazu bei jahrelanger Isolation, fehlen einem - im wahrsten Sinne - die Worte, die Möglichkeit zur Anpassung an neue Sprechweisen. Gleichzeitig zeigt es die Perversität unserer Situation: dass wir heute nicht einmal mehr von einer Revolution sprechen dürfen. Ich glaube, dass drei Viertel der Weltbevölkerung die Probleme, die Klar angesprochen hat, durchaus ähnlich sehen.

SPIEGEL ONLINE: Welche Probleme meinen Sie genauer?

Peymann: Dass das Bush-System global ebenso wenig Zukunft hat wie das System der westeuropäischen Demokratien, wie wir es auch hier in Deutschland haben. Wir sind doch im Grunde in einer verzweifelten Situation: Zunehmende Gewaltbereitschaft, die Erosion aller ethischen Grundlagen, korrupte Politiker, Gewerkschafter und Manager - eine "Jugend ohne Gott"...

SPIEGEL ONLINE: Was wäre denn bitte eine zukunftsfähige Alternative? Der Sozialismus Marxscher Prägung, auf den sich auch Christian Klar beruft, ist doch von der Oder bis nach China als Diktatur in großem Maßstab gescheitert.

Peymann: Das folgerichtige Scheitern der kommunistischen Diktaturen ist keine Legitimation für eine Diktatur des Kapitals.

SPIEGEL ONLINE: Warum wird die Debatte um den Umgang mit den letzten vier Gefangenen der RAF so emotional und erbittert geführt?

Peymann: Da kommt ein neuer Fundamentalismus hoch, mittelalterliche Rachegedanken, ein Bedürfnis nach Vergeltung.

SPIEGEL ONLINE: Zeigt sich nicht eher, dass der "Deutsche Herbst" nicht verarbeitet ist, dass er Traumata hinterlassen hat, dass es keinen Konsens darüber gibt, warum es im Wohlstands-Westdeutschland überhaupt dazu kommen konnte, dass junge Menschen aus der Mitte der Gesellschaft zu Terroristen werden konnten? Auch darüber, ob Staat und Gesellschaft auf den Terrorismus richtig reagiert haben, besteht kein Einverständnis.

Peymann: Es wäre sehr gut und wichtig, wenn eine Diskussion mit dem Ziel zustande käme, den Deutschen Herbst aufzuarbeiten. Wir haben lange Jahre den Faschismus verdrängt, die DDR unter den Teppich gekehrt, und das ist wohl auch mit den dramatischsten Wochen in der Geschichte der alten Bundesrepublik geschehen.

SPIEGEL ONLINE: Wie kam es Ihrer Erinnerung nach zu diesen dramatischen Wochen des Deutschen Herbstes?

Peymann: Es war auf jeden Fall nicht so, dass da eine Horde isolierter Desperados aus Mordlust einfach mal herumgeschossen und gebombt hätte. Am Anfang stand ein großer Aufbruch, der den besten Teil der Jugend erfasste, die aus dem Biedermeier der Adenauerzeit ausbrechen wollte. In Berkeley, in Paris, in Prag, überall suchten junge Menschen nach neuen Wegen. Von ihnen sind in diesem Land ein paar Minister geworden, etliche Journalisten und Verleger, wieder andere Theaterleute - und einige sind zu RAF-Leuten geworden.

SPIEGEL ONLINE: Und als solche zu Mördern geworden.

Peymann: Aber nicht - und das ist ein wichtiger Unterschied, der gerne unterschlagen wird - zu gewöhnlichen Mördern, die töten, nachdem sie eine Frau vergewaltigt haben oder die töten, um sich zu bereichern. Diese Terroristen haben getötet, weil sie glaubten, mit ihren Morden etwas gegen die Ermordung von hunderttausenden von Kindern und Frauen in Vietnam tun zu können, weil sie glaubten, etwas gegen das Elend in der Dritten Welt tun zu müssen. Wie Brecht seine Johanna der Schlachthöfe sagen lässt: "Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht...". Für mich ist Christian Klar deshalb eine tragische Figur.

SPIEGEL ONLINE: Auch ein tragischer Mörder bleibt ein Mörder. Was hat Sie dazu bewegt, Christian Klar einen Praktikumsplatz hier am Berliner Ensemble anzubieten? Sie haben es mal einen Akt "christlicher Nächstenliebe" genannt.

Peymann: Dies ist das eine, zum anderen ist da ein Verständnis für seine persönliche Tragik, für die Hoffnung und die Tragik einer Generation, die an einem Scheideweg stand, einer Generation, die einen Traum von einer besseren Welt hatte. Ich stand Anfang der siebziger Jahre auch an diesem Scheideweg, an dem Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin oder auch Christian Klar standen. Ergreifen wir einen Beruf? Gehen wir zum Theater oder gehen wir in den Widerstand? Nehmen wir Steine und Knüppel, wie ein späterer Außenminister, oder nehmen wir auch eine Knarre, wenn ein Demonstrant von einem Polizisten erschossen wird, der friedlich gegen den Schah und sein Folterregime protestierte?


Forum

RAF- Terroristen - Gnade vor Recht?
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SPIEGEL ONLINE: Das klingt, als hätten Sie Schuldgefühle gegenüber der winzigen Minderheit, die den Traum von einer Weltrevolution dann blutig ernst nahm, statt sich - wie Sie - im relativen freien und folgenlosen Raum der Kulturproduktion auszutoben?

Peymann: Ich habe keine Schuldgefühle, ich habe nur gelernt, die Beweggründe der Menschen zu erforschen. Sonst könnte ich keine Stücke von Kleist, Tschechow oder Handke inszenieren.

SPIEGEL ONLINE: War es nicht eine ungeheure Selbstanmaßung dieser Generation, dass sie - obwohl oder gerade weil sie "die Massen" oder die "Arbeiterklasse", auf die sie sich berief, nicht hinter sich hatte - diese zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen wollte, mit einer Revolution, mit Gewalt?

Peymann: War die französische Revolution eine Anmaßung? Ist politische Utopie Anmaßung? Ist der Kampf für eine bessere Welt Anmaßung? Für ihren Lebensirrtum haben diese Menschen jedenfalls entweder mit ihrem Tod - oder mit einer sehr, sehr langen Gefängnisstrafe bezahlt.

SPIEGEL ONLINE: Das was Sie "Lebensirrtum" nennen, haben wiederum 34 Menschen - nicht nur Prominente wie Generalbundesanwalt Siegfried Buback oder der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, sondern Streifenpolizisten oder Fahrer - wiederum mit ihrem Leben bezahlt. Was sagen Sie den Angehörigen der RAF-Opfer? Können Sie nachvollziehen, wenn einige von Ihnen sagen, die RAF-Gefangenen sollten nicht freigelassen werden?

Peymann: Ich achte die Gefühle der Angehörigen, und weil ich sie achte, sage ich mir immer wieder, wir leben in einem Land, das ein Rechtsstaat ist und kein Rachestaat und in dem der Satz Jesu aus dem Lukas-Evangelium "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" auch über Mitglieder der RAF, die lebenslänglich im Gefängnis einsitzen, gesagt werden darf.

SPIEGEL ONLINE: Der von Ihnen skizzierte, mittlerweile historische Kontext, aus dem die Terroristen kamen, erscheint heute sehr weit entfernt, geradezu exotisch, und ist wohl von Jüngeren gar nicht mehr nachzuvollziehen.

Peymann: Ja, wenn man den historischen Hintergrund, den Vietnamkrieg und den großen Weltverbesserungstraum ausblendet, dann stehen die Terroristen nur noch als kalte Killer da. Eine RAF-Debatte, die Sinn machen soll, müsste aber genau diesen Kontext rekonstruieren. Warum, müssten wir fragen, ist ein großer Traum so grausam umgekippt? Wie wurde aus dem Traum der Befreiung der Alptraum des Terrorismus?

SPIEGEL ONLINE: Bis heute scheinen die meisten Politiker die öffentliche Diskussion über die RAF lieber mehr oder minder populistisch zu funktionalisieren, als dass ihnen an einer differenzierten Ursachenforschung gelegen wäre.

Peymann: Wir haben es ja inzwischen auch mit Politikergenerationen zu tun, deren Spitzenvertreter sich als käuflich erweisen. Ich hätte vor 30 Jahren nie geglaubt, dass man einen Bundeskanzler kaufen kann. Mittlerweile haben wir schon zwei dieser Sorte hinter uns gelassen: Kohl, der die Namen seiner diskreten Großspender wohl mit ins Grab nehmen wird, und Schröder, der nicht zuletzt deshalb so ein guter Kumpel von Putin war, weil für ihn dann ein prima Job rausspringt. Jedenfalls ist die Optik so.

SPIEGEL ONLINE: Von den letzten RAF-Gefangenen wird gefordert, sie müssten Reue zeigen und sie müssten endlich offenbaren, wer wen ermordet hat. Können Sie das nachvollziehen?

Peymann: Dafür dass sie letzteres nicht getan haben, sondern geschwiegen haben, saßen oder sitzen sie mindestens zehn Jahre länger im Gefängnis, als die RAF-Leute, die als Kronzeugen ausgesagt haben. Mir ist ohnehin wohl persönlich jemand lieber, der noch Reste seines alten Denkens bewahrt hat, auch um überhaupt die jahrelange Isolation im Gefängnis und über 20 Jahre Haft zu überleben, als ein Heuchler, der verlogen zu Kreuze kriecht. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass alle ehemaligen RAF-Leute wissen, dass ihr bewaffneter Kampf politisch und moralisch ein schwerer Fehler war.

Alleine mit seiner Bemerkung,daß die RAF-Mörder in seinen Augen nicht gewöhnliche Mörder waren,beweißt Claus Peymann hier,wessen Geistes Kind er ist.
Ähnlich wie die Grünen,die der legale politische Arm des RAF-Terrors waren und auch heute noch sind(siehe die Aussagen von Claudia Roth,Josef Martin Fischer,Antje Volmer,RAF-Ströbele und Daniel Cohn-Bandit),versucht Peymann hier,die Morde der RAF zu relativieren.
 
Hier mal Interview,welches m.E. zeigt,wies ehr die Linke der RAf und ihrennZielen und Idealen heute noch die Treue hält

Die "Linke" (die es so als monolithischen Block gar nicht gibt) und die RAF hatte und haben nunmal gleiche politische Ziele und Ideale. Die Art (gewaltsam, gewaltlos), wie diese umgesetzt hätten werden sollen unterschied und unterscheidet sich.

Ähnlich wie die Grünen,die der legale politische Arm des RAF-Terrors waren und auch heute noch sind

Ob sie es überhaupt mal waren ist schon mehr als vage, daß sie es heute noch sind würde implizieren, daß die RAF noch immer existiert, und das ist wohl definitv nicht so.

versucht Peymann hier,die Morde der RAF zu relativieren.

Wirklich? Ich lese da eher heraus, daß es ihm um eine differenzierte Betrachtungsweise geht, um die Taten von einst zu erklären und verständlich zu machen, was imho in der Tat überfällig ist.
Denn mit einem hat der Mann recht: Wirklich aufgearbeitet ist der "Deutsche Herbst" auch heute - 30 Jahre später - noch lange nicht.

C.
 
Ich finde das Interview auch sehr gut. Vor allem geht es ihm darum, den deutschen Herbst in seinen historischem Kontext zu sehen. Und gerade das ist wichtig.

Peymann schrieb:
Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass alle ehemaligen RAF-Leute wissen, dass ihr bewaffneter Kampf politisch und moralisch ein schwerer Fehler war.

Das ist auch in meinen Augen so. Aber nur weil man nicht herumschleimt, heißt es nicht, daß man kein Bedauern empfinden kann. Man kann jedem Menschen nur vor den Kopf schauen.
 
@Padme Master und Crimson.

ich kann eurer Argumentation nicht folgen.
es ist doch ganz klar nachzulesen,daß er die RAF-Bande wortwörtlich "Nicht gewöhnliche Mörder" nennt.
Er stellt sie also m.E. ausserhalb von gewöhnlichen Mördern.
Daß heißt,er zeigt Verständnis für die Taten und die Täter.
Er relativiert sie also damit.
 
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