Ich habe das Buch nun auch gelesen und kann Wraith in den meisten Punkten nur zustimmen. Einzig die Sprache sehe ich anders, die war zwar bestimmt kein Highlight, viel mir aber auch nicht zu oft negativ auf, was vielleicht auch daran liegt, dass ich die Deutsche Version gelesen habe.
Schlecht fand ich das Buch gar nicht mal, denn SW-Bücher die sich größtenteils nur mit militärischen Aspekten beschäftigen sind ziemlich selten. Und dieser Teil ist sehr gut gelungen, ich würde ihn auf jeden Fall nicht schlechter als den von Traviss und Stackpole einordnen. Wraith hat ja Walter Jon Williams mit den beiden JT-Autoren verglichen, ich würde hier eher Stackpole als Beispiel nehmen. Die JT-Autoren scheinen auch einige Bücher von ihm gekannt zu haben, so kommt neben Nejaa mit Armand Isard noch eine weitere Stackpole Person hinzu, nur haben sie Stackpoles Bücher wohl nicht gründlich gelesen. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man Halcyon so fehlcharakterisieren kann.
Die Charakterisierung war der wohl schwächste Teil des Buches, hier hat sogar Barbara Hambly bessere Arbeit geleistet. Die Personen sind voller Klischees und bleiben das ganze Buch über oberflächlich beschrieben. Halbwegs interessant fand ich nur die Personen, die auch oberflächlich sein sollten z.B den Rodianer, den Muun und der Typ, der Halcyons Schiff geklaut hat (Ich kann mich an keinen der Namen mehr erinnern). Über diese Personen soll man gar nicht so viel erfahren und das ist mir auch wesentlich lieber als den Schrott zu lesen, der über Halcyon und das Liebespaar geschrieben wurde.
Ebenfalls misserabel sind die Dialoge und Gefühlsbeschreibungen. Man muss nur die Szene lesen, in der Anakin Halcyon gesteht und Halcyon Anakin gesteht, dass er verheiratet ist. Dannach hat man für das restliche Buch genug. Man hätte so tolle Sachen zu diesem Thema schreiben können und das Gegenteil war der Fall. Die Dialoge waren meistens sogar noch wesentlich schlechter als die der neuen SW-Filme und das sagt schon einiges. Auch der Humor jedenfalls hatte ich an einigen Stellen das Gefühl sie sollten lustig sein, kam bei mir schlecht an. Vielleicht ist es typischer Militärhumor, den auch den Humor aus Traviss Republik Comanndo-Büchern fand ich nicht gerade toll.
Ein Aspekt der mir gut gefallen hat waren die Beschreibungen der Schlachten. Ich fand sie meistens sehr realistisch. Nur hat der Schluss diese wieder zu nichte gemacht. Denn dort kommt super-Anakin zum Zuge und erledigt alles im Alleingang. Ich hätte dies erwarten müssen.
Letztendlich ist Jedi Trial ein tolles Militärbuch, welches in fast allen restlichen Aspekten leider schamlos versagt. Trotzdem war ich ganz zu frieden. Es ist zwar für mich das bisher schlechteste Clone Wars-Buch, aber es war um einiges besser als viele andere SW-Bücher.