Also meines Erachtens sind alle Imperialen nach Endor von der Realität abgehobene Mörder. Ihr Reich ist verloren, ihr Kaiser ist tot. Was gibt es da noch zu kämpfen? Sie sollten froh sein, daß dieser endlose Krieg endlich vorüber ist.
Vor allem Thrawn kann ich nicht verstehen. Er war ein kluger Mann (bzw. Chiss). Ihm hätte man es zutrauen sollen, das Imperium verloren zu geben und sich völlig den Gefahren von jenseits der Unbekannten Regionen zuzuwenden. Statt dessen hat er einen Krieg ausgefochten, der längst verloren war. Und das nehme ich ihm absolut übel. Statt die wenigen Ressourcen der Galaxis auf die kommende Bedrohung durch die Vong zu konzentrieren - von der er meines Erachtens genauso wie Palpatine wußte - hat er seine Zähne in die Rebellion geschlagen und versucht, sie zu vernichten. Dabei war ihre Fähigkeit, in Extremsituationen zu siegen, oder ihrem Feind wenigstens schreckliche Wunden zuzufügen, spätestens seit Endor weithin bekannt.
Aus diesem Grund ist Pellaeon für mich der einzige Imperiale, der nach Endor überzeugen kann. Er braucht einige Jahre, um die neue Welt, die aus dem Ende des Imperiums bei Endor erwachsen ist, zu verstehen, öffnet sich ihr aber schließlich und schließt Frieden. Dieser Friedensvertrag ist in meinen Augen die größte Leistung imperialer Rest-Kräfte nach Endor.
Daala, Zsinj, Iceheart und wie sie alle hießen hatten mit der imperialen Idee von Ordnung und Sicherheit nichts zu tun. Statt dessen haben sie im Namen eines toten Kaisers, oder auch in ihrem eigenen Namen Morde begangen, für die es weder Entschuldigung, noch Rechtfertigung geben kann.
Man kann sie idealistisch nennen, wenn man in der imperialen Idee ein Ideal sieht, aber selbst dieser Weg ist finster und kaum zu begehen, denn Fakt ist, daß die Idee des Imperiums mit Alderaan starb.
Betrachtet man sich die Entwicklung von der Republik zum Imperium, so ist letzteres nichts völlig Böses. Es gab Chaos in der Galaxis, Eigennutz und Gier. Damit hat das Imperium aufgeräumt und der Galaxis die Ordnung und den Frieden zu geben versucht, die von der Republik nicht mehr sicherzustellen waren. Doch mit der Vernichtung Alderaans endet diese Aufgabe im Völkermord, und spätestens ab diesem Moment ist niemand mehr zu entschuldigen, der im Namen des Imperiums handelt.
Und um im weiten Bogen zum Thema zurückzukehren, für mich ist Pellaeon der größte Kriegsherr des Imperiums, weil er der einzige ist, der sich der neuen Zeit anpaßte, anstatt sie durch Gewalt, Haß und Zukunftsangst zu vernichten.