Die Feminisierung von "Star Wars"

Mal schön der Reihe nach, denn hier wird diskussionstechnisch mal wieder einiges durcheinandergeworfen.

Aber der Film zeigt nicht woher er das hat. [...]
Und selbst wenn man die Erklärung mit dem T-16 so stehen lässt eracheint es höchst fragwürdig dass jemand der nur Athmosphärenflüge absolviert hat auch sofort den Flug im Weltall perfekt beherrscht.
Das Argument ist in sich jetzt nicht schlüssig. Zuerst prangerst du an, was der Film nicht zeigt, aber dann argumentierst du mit etwas, was der Film auch nicht zeigt (und auch nicht klar gesagt hat). Woher weißt du, dass Luke nur Atmosphärenflüge absolviert hat? Das geht aus ANH nicht hervor. Das ist also nur eine Annahme*. Und wenn du bereit bist, das aus dem Kontext heraus anzunehmen, dann ist es auch nicht zuviel verlangt, anzunehmen, dass Lukes mehrmals erwähnte Fähigkeiten als Piloten zutreffend sind, oder?

* Ich weiß, dass es in der Lore selber korrekt ist, aber du sollst dich bitte entscheiden, ob du mit dem argumentierst, was aus dem Film selbst hervorgeht, oder nicht.

Ben sagt viel, wenn der Tag lang ist. Er sagt Luke, dass sein Vater von Vader getötet wurde. Er sagt Luke, dass sein Vater wollte, dass er sein Lichtschwert kriegt usw.
Ben ist nicht das, was eine gute Quelle ist.

Somit gibt es nur Lukes Eigenaussage "ich kann fliegen" (ach ja, ein Kumpel lobt ihn noch, super Quelle) -> bei Luke ist es okay, bei Rey wird das dann diskutiert?
Du vermischst hier zwei verschiedene Dinge. Erstens ist es wegen einer (gut begründeten) Notlüge von Ben sehr zweifelhaft, alles in Frage zu stellen, was er von sich gibt. Warum sollte Ben "lügen" in Bezug darauf, was er über Lukes Können gehört hat? Das ergibt keinen Sinn, nicht mal im Gesamtkontext der Saga.
Zweitens ging es mir nicht um die Stichhaltigkeit der Argumente in-universe, sondern um das, was der Film uns als Zuschauern vermittelt, also um die Erzählweise. Das war es, was ich kritisierte. In ANH wird an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass Luke Pilot ist, und offenbar ein talentierter auch noch. Seit der Szene in Ben Kenobis Hütte arbeitet der Film also mit einem kontinuierlichen Charakteraufbau von Luke darauf hin, ihn als die Figur zu etablieren, die er für das Finale des Films sein muss, um seine Rolle glaubwürdig auszufüllen. Wir sehen eine klare und nachvollziehbare Motivation, die seine Handlungen gegen das Imperium und für die Rebellion begründet, und wir lernen die Facetten seines Charakters kennen, die ihn dazu befähigen, bei dem Kampfeinsatz am Ende teilzunehmen, sei das nun durch Erwähnungen oder durch explizite Darstellung. Mehrmals im Film fällt die Aussage, Luke sei ein guter Pilot, noch lange bevor er an das Steuer eines X-Wings gerät. Und wenn es dann so weit ist, dann kauft man das der Figur durchaus ab. Ich glaube, in Krisenzeiten ist auch im RL nicht ungewöhnlich, dass – vor allem, wenn man knapp an Männern ist – Leute in ein Kampfflugzeug gesetzt werden, die vorherige Flugerfahrung mitbringen, und sei es nur von einem Sprühflieger. Und das trifft auf Luke eben zu.
Die gleiche Art von kontinuierlichem Aufbau lässt sich bei Rey vermissen. Wir wissen, dass sie selbständig ist und offenbar ganz gut alleine zurecht kommt, und dass sie sich darauf versteht, Schrott zu verwerten. Aber das alleine ist noch keine ausreichende Erklärung dafür, dass sie ein guter Pilot ist. Es erklärt, wieso sie imstande ist, den Falken zu reparieren und Probleme mit der Technik zu diagnostizieren und zu beheben, daher habe ich mit diesem Element ihrer Figur übrigens auch kein Problem! Als sie in den Eingeweiden des Falken hängt und an der Kiste rumschraubt – das nehme ich ihr sofort ab, weil der Aufbau im Film sie dafür etabliert hat.
Eine vergleichbare Etablierung ihres Piloten-Könnens findet halt nicht statt – bis zu dem Moment, wo sie fliegen muss. Das ist es, was ich kritisiere. Ich kritisiere nicht, dass sie eine gute Pilotin ist, auch wenn es ein bisschen den schalen Beigeschmack des Alleskönner-Genies stärkt, aber darüber sehe ich hinweg. Ich kritisiere halt, dass es aus dem vorherigen Charakteraufbau nicht wirklich hervorgegangen ist, und daher den Eindruck eines deus ex machina-Augenblicks erweckt. Und sowas zeugt nicht von guter Charakterzeichnung und -entwicklung, sondern ist ein Syptom für Mary Sue-Anwandlungen und daher legitim kritisierbar.

Ich finde auch, dass Rey hier kritischer bewertet wird als Luke und zwar einzig und allein deshalb weil sie eine Frau ist.
Der letzte Teil des Satzes ist eine sehr lose Behauptung. Meine Begründung für Reys kritische Bewertung kannst du oben detailliert nachlesen und dann überleg nochmal, ob du mir wirklich unterstellen kannst, dass meine Argumentation nur existiert, "weil sie eine Frau ist".

Ich konnte mich jedoch eines leisen Eindrucks nicht erwehren, dass es doch am Geschlecht liegt und dass Luke hier stellenweise für ein Verhalten/bestimmte Fähigkeiten quasi anerkennend auf die Schulter geklopft wird (a la "boa, dieser Teufelskerl!") und Rey wird, sobald sie beeindruckende Fähigkeiten zeigt, dafür als Mary Sue/"flach"/wie auch immer unangenehm auffallend kritisiert.
Entschuldige bitte, aber Luke Skywalker hast du als Erstes ins Spiel gebracht und einen Vergleich zwischen den Figuren gezogen. Das ging nicht von mir aus. Im Gegenteil – ich habe ganz bewusst als Gegenbeispiel für Rey einen eher kürzlich entwickelten, starken weiblichen Charakter genannt zum Vergleich, um eben direkt aufzuzeigen, dass ich starke, weibliche Charaktere durchaus schätze. Wenn sie denn überzeugend sind. Auf Korra trifft das in meinen Augen zu, auf Rey eher nicht. Und dass man Episode VIII abwarten sollte, sage ich auch schon seit mehreren Seiten. Nur kommt damit halt auch eine Erwartungshaltung zustande. Wenn Rey überzeugen soll, dann müssen VIII und XIV delivern an ihrer Charakterfront, und einiges zu ihren Ursprüngen klären. Und ich sehe eben die Gefahr, dass man sich eher auf den vor ihr liegenden Weg der Charakterentwicklung konzentrieren wird und das Ganze auf eine nebulös-bröcklige Basis aufbaut, die nie befriedigend konstruiert wird, aber das sehen wir dann ja.

Um übrigens auf dein ursprüngliches Posting zurückzukommen an dieser Stelle, erwecken deine Reaktionen, legitime Charakterkritik als nur am Geschlecht liegend wahrzunehmen und die Tatsache, dass Luke ein glaubwürdigerer Aufbau attestiert wird, mit einem Lob àla "Teufelskerl" zu verwechseln, den Eindruck, dass hier eher Feministinnen- als Männertränen vergossen werden aktuell. Nur eine kleine, persönliche Anmerkung von meiner Seite.
 
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Du vermischst hier zwei verschiedene Dinge. Erstens ist es wegen einer (gut begründeten) Notlüge von Ben sehr zweifelhaft, alles in Frage zu stellen, was er von sich gibt.
Es ist eigentlich sogar notwendig, alles in Frage zu stellen! Ben gibt selbst zu, dass Owen Angst hat, dass Luke Ben auf seinem Kreuzug folgen würde.
Und letztlich passiert genau das, wofür Owen Angst hatte. Ben bequatscht Luke. Und dazu nutzt er eben auch Lügen - und das ist auffällig. Wenn man bedenkt, dass Ben eben seine Pläne mit Luke hat, dann sollte man sich wirklich genau angucken, was er so erzählt und welchen Worten man da Glauben schenken kann ...

In ANH wird an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass Luke Pilot ist, und offenbar ein talentierter auch noch. Seit der Szene in Ben Kenobis Hütte arbeitet der Film also mit einem kontinuierlichen Charakteraufbau von Luke darauf hin, ihn als die Figur zu etablieren, die er für das Finale des Films sein muss, um seine Rolle glaubwürdig auszufüllen.
Bis auf die Tatsache, dass Luke keine Ahnung vom Hyperraumsprung hat - so wirklich kontinuierlich ist das nicht :P


Ich kritisiere nicht, dass sie eine gute Pilotin ist, auch wenn es ein bisschen den schalen Beigeschmack des Alleskönner-Genies stärkt, aber darüber sehe ich hinweg. Ich kritisiere halt, dass es aus dem vorherigen Charakteraufbau nicht wirklich hervorgegangen ist, und daher den Eindruck eines deus ex machina-Augenblicks erweckt. Und sowas zeugt nicht von guter Charakterzeichnung und -entwicklung, sondern ist ein Syptom für Mary Sue-Anwandlungen und daher legitim kritisierbar.

Ach so, du hättest dir eine Szene zwischen BB-8/Finn und Rey gewünscht, in der sie ihm von ihren Pilotenfähigkeiten erzählt. Klar, wenn ich jemandenn neu kennenlerne, erzähle ich ihm auch gleich immer alles, was ich so kann! :rolleyes::rolleyes:

Und wenn es die Szene gäbe, würdest du dich wahrscheinlich darüber aufregen, dass diese Szene doch nur dazu da ist, damit das später mit dem Falken glaubwürdiger wirkt ...
 
Es ist eigentlich sogar notwendig, alles in Frage zu stellen! Ben gibt selbst zu, dass Owen Angst hat, dass Luke Ben auf seinem Kreuzug folgen würde.
Und letztlich passiert genau das, wofür Owen Angst hatte. Ben bequatscht Luke. Und dazu nutzt er eben auch Lügen - und das ist auffällig. Wenn man bedenkt, dass Ben eben seine Pläne mit Luke hat, dann sollte man sich wirklich genau angucken, was er so erzählt und welchen Worten man da Glauben schenken kann ...
Ich glaube, wenn man die Filme jahrzehntelang gesehen hat, braucht man nicht mehr viel in Frage stellen und kann sich allmählich ein definitives Urteil zu bilden beginnen. Ich weiß, dass Ben in einem Punkt Luke definitiv anlügt, und das ergibt im Kontext der Geschichte einwandfreien Sinn und außerdem sieht man es in Guinness' Schauspiel auch, dass hier an der Stelle etwas faul ist. Nichts davon ist bei seinen anderen Äußerungen der Fall.
Dass er sagte, Anakin wollte, dass Luke sein Schwert bekommt, wenn er alt genug ist, halte ich übrigens bis heute nicht für eine Unwahrheit. Anakin wusste, dass sie ein Kind erwarten, und bestimmt ging er davon aus, dass sein Kind stark in der Macht sein würde. Dass er plant, seinem Sohn eines Tages sein Laserschwert zu übergeben, kommt mir wie eine der natürlichsten Vater-Sohn-Ideen überhaupt vor. Ich finde es schade, dass die PT bzw. Episode 3 es versäumt hat, eine entsprechende Stelle im Film abzubilden. Ich hatte mir seit Episode I gewünscht, eine Szene zu sehen, in der Obi-Wan Anakin dabei zusieht, wie er sein Schwert baut, und Anakin freudig erzählt, dass eines Tages sein Sohn es bekommen würde. Leider hat sich die PT dann jedoch in eine andere Richtung entwickelt. Was ich schade finde, weil sowas ein guter Moment zwischen Obi-Wan und Anakin gewesen wäre.

Bis auf die Tatsache, dass Luke keine Ahnung vom Hyperraumsprung hat - so wirklich kontinuierlich ist das nicht :P
Inwiefern? Luke versteht sich halt nicht auf die Details der Hyperraum-Navigation – na und? Erstens passt das zum Buschpiloten, zweitens ist das für den Kampfeinsatz am Todesstern völlig unerheblich, da müssen sie ja nicht mal durch den Hyperraum. Dass er überrascht darüber ist, dass es so lange dauert, auf die Koordinaten des Navigationscomputers zu warten, stört die Kontinuität seines Charakters nicht im Geringsten. Eher unterstreicht sie seine Glaubwürdigkeit als Bauernjunge.

Ach so, du hättest dir eine Szene zwischen BB-8/Finn und Rey gewünscht, in der sie ihm von ihren Pilotenfähigkeiten erzählt. Klar, wenn ich jemandenn neu kennenlerne, erzähle ich ihm auch gleich immer alles, was ich so kann! :rolleyes::rolleyes:
Ich hätte mir jedenfalls mehr als gar nichts gewünscht. Wie das konkret gelöst würde, darüber brauche ich nicht spekulieren, aber gar keine Lösung ist halt auch keine elegante Lösung.

Und wenn es die Szene gäbe, würdest du dich wahrscheinlich darüber aufregen, dass diese Szene doch nur dazu da ist, damit das später mit dem Falken glaubwürdiger wirkt ...
"Aufregen"? :konfus: Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt in dieser Diskussion über irgendwas aufgeregt. Können hier manche Kritik echt so schlecht vertragen, dass sie diese mit Emotionalität und anderen Unsachlichkeiten zu untergraben versuchen? Bleib doch mal bei den Fakten statt mit solchen Unterstellungen zu arbeiten.
 
@Geist: Dass Luke nie die Athmosphäre seines Planeten verlassen hat ist eine begründbare Annahme die sich auf dem im Film gezeigten Frust von Luke, Aussagen à la "ich werde niemals von hier wegkommen", Lukes offen gezeigter Ahnungslosigkeit über Weltraumreisen und die "Welt da draußen" etc. stützt. Luke war offensichtlich auch noch niemals in Mos Eisley, von wo aus die ganzen Raumschiffe starten.

Natürlich kann man immer noch unterstellen dass Luke mal mit seiner T-16 ins All geflogen ist. Missachtet man mal kurz dass dies (Legends) Kanon widerspricht, in dem es nun mal heißt dass die T-16 das gar nicht kann (sie heißt ja auch nicht umsonst "Skyhopper") bleibt immer noch die Frage, warum so eine kleine Maschine das tun sollte. Wozu ein Raumschiff für den Privatgebrauch herstellen, dass primär wohl eher für den Abschuss von Ungeziefer gedacht ist und das offensichtlich nicht mal Hyperraum tauglich ist und daher wohl immer nur im Orbit von Tatooine herumfliegen kann. Was hätte ein Farmer von so einem Fluggerät? Und noch wichtiger, woher soll die Lars Familie eigentlich das Geld für so ein Raumschiff haben.
 
@Geist: Dass Luke nie die Athmosphäre seines Planeten verlassen hat ist eine begründbare Annahme die sich auf dem im Film gezeigten Frust von Luke, Aussagen à la "ich werde niemals von hier wegkommen", Lukes offen gezeigter Ahnungslosigkeit über Weltraumreisen und die "Welt da draußen" etc. stützt. Luke war offensichtlich auch noch niemals in Mos Eisley, von wo aus die ganzen Raumschiffe starten.
Also so wie sein Können als Pilot eine begründbare Annahme aufgrund der Aussagen im Film ist? ;)
 
"Aufregen"? :konfus: Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt in dieser Diskussion über irgendwas aufgeregt. Können hier manche Kritik echt so schlecht vertragen, dass sie diese mit Emotionalität und anderen Unsachlichkeiten zu untergraben versuchen? Bleib doch mal bei den Fakten statt mit solchen Unterstellungen zu arbeiten.
Ich weiß, dass Ben in einem Punkt Luke definitiv anlügt, und das ergibt im Kontext der Geschichte einwandfreien Sinn und außerdem sieht man es in Guinness' Schauspiel auch, dass hier an der Stelle etwas faul ist.
An der Stelle wird es einfach extremst albern. Wie willst du Guinness' Schauspiel etwas ansehen, was zum Zeitpunkt des Drehs noch nicht "faul" war?
Sind das die Fakten, die dir so wichtig sind?
 
@Geist, nette Anspielung auf Independence Day mit dem Sprühflugzeug. Aber gut, dass das nicht das wahre Leben ist.

Für mich funktionierte die Szene mit dem Falcon als Hinweisgeber auf Reys außergewöhnliche Verbindung zur Macht.
Bevor ich den Film gesehen hatte, habe ich versucht mich so wenig wie möglich spoilern zu lassen. Bis zu der Stelle war mir nicht klar, ob Finn oder Rey machtsensitiv ist. Die Flucht habe ich mir dann wesentlich unspektakulärer vorgestellt. Als ich aber sah, was Rey drauf hat, war es mir klar. Scheinbar hat Rey selber keine Erklärung für ihr überragendes Können, da sie im Anschluss dies Finn zu verstehen gibt.
Für mich genügte des Satz, indem Rey sich selbst als Pilot bezeichnet, als Erklärung, dass sie fliegen kann. Das sagt sie so selbstsicher, dass das für mich außer Frage stand. Wie gut sie allerdings ist, war dann aber für mich und die Filmfigur tatsächlich überraschend.

Ich hab aber das Gefühl, dass hier im Thread bei diesem Thema nicht die Szene kritisiert wurde, weil eine Frau besonderes Können als Pilotin aufweist, sondern weil eine Filmfigur nicht ordentlich etabliert wurde. MMn wäre eine Vorbereitung des Zuschauers auf Reys können aber kontraproduktiv und erzählerisch unmöglich gewesen. Das hätte den obigen Überraschungsmoment kaputt gemacht.
Wie hätte man das vorbereiten sollen? - "Guck mal, da ist Rey. Die ist eine super heftige Kampfpilotin, weiß es aber nicht. Noch nicht!" Machtgeister ab. - ;)
In einigen Threads hat man den Machern von Ep. VII vorgeworfen man solle sich an show, don't tell halten. Die Szene ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, dass man das gemacht hat.
Rey ist also overpowered, das ist wohl so gewollt. Die Erklärung, weshalb sie in Bezug auf die Machtanwendung ein außergewöhnlicher Autodidakt ist, muss noch nachgeliefert werden. Dafür haben wir ja noch zwei Episoden. Bis dahin sehe ich die ganze Mary Sue Diskussion eher gelassen.
 
Weil an der Stelle wird es einfach extremst albern. Wie willst du Guinness' Schauspiel etwas ansehen, was zum Zeitpunkt des Drehs noch nicht "faul" war?
Sind das die Fakten, die dir so wichtig sind?
Hast du einen Beleg dafür, dass da zu den Drehzeiten noch nichts "faul" war? Ich weiß, dass der Twist mit Vaders Vaterschaft erst später kam, aber ich bin der Ansicht, dass GL definitiv schon damals irgendetwas im Sinn hatte mit Lukes Vater für eine spätere Enthüllung. Vielleicht war damals geplant, dass Obi-Wan Lukes Vater getötet hatte. Ich finde sein Schauspiel an der Stelle jedenfalls sehr bezeichnend bis heute. Vielleicht irre ich mich ja und es ist nur Zufall, jedenfalls passt die Szene aber so, wie sie in dem Moment ist, geradezu perfekt zu der späteren Enthüllung.

Die Fakten, die mir wichtig sind, kannst du alle hier nachlesen, mit besonderem Augenmerk auf die Charakterisierung von Luke bzw. Rey.
 
Hast du einen Beleg dafür, dass da zu den Drehzeiten noch nichts "faul" war?
Brauch ich den? Hast ja auch keinen für deine These ...
Die Fakten, die mir wichtig sind, kannst du alle hier nachlesen, mit besonderem Augenmerk auf die Charakterisierung von Luke bzw. Rey.
Da es dir scheinbar nicht bewusst ist: Aussagen wie "Mary Sue-Anwandlungen" sind KEINE Fakten, das sind WERTUNGEN.
 
@Geist, nette Anspielung auf Independence Day mit dem Sprühflugzeug. Aber gut, dass das nicht das wahre Leben ist.
Da musst du mir auf die Sprünge helfen, ich hab dem Film sicher gute 15 Jahre nicht mehr gesehen. Kommt das dort so vor? In meinem Beispiel weiß ich es eigentlich konkret von einem Bekannten meiner Oma aus dem 2. WK :D Ich weiß jetzt nicht ob es ein Sprühflugzeug war, jedenfalls hatte er Hobbyerfahrung(?) als Flieger und wurde deswegen dann als Pilot eingesetzt.

Ich hab aber das Gefühl, dass hier im Thread bei diesem Thema nicht die Szene kritisiert wurde, weil eine Frau besonderes Können als Pilotin aufweist, sondern weil eine Filmfigur nicht ordentlich etabliert wurde.
Ja, danke. Genau darum geht es. Meinetwegen kann man über die Glaubwürdigkeit der Figur streiten, bis wir alle alt sind, aber dass attestiert wird, dass diese Kritik nur wegen dem Geschlecht zustande kommt, finde ich ziemlich ignorant.

MMn wäre eine Vorbereitung des Zuschauers auf Reys können aber kontraproduktiv und erzählerisch unmöglich gewesen. Das hätte den obigen Überraschungsmoment kaputt gemacht.
Das ist mal ein guter Punkt. Im Endeffekt bleibt dann aber bestehen, dass sowas dann im Nachhinein gut erklärt werden muss, sonst verbleibt es einfach als billiger Over the Top-Moment. Das Problem, das ich persönlich damit auch habe, ist, dass die verbleibenden möglichen Erklärungen für Reys Können zunehmend problematisch werden. Es gibt ja bereits Gerüchte, dass vielleicht Rey die Auserwählte ist, eine Reinkarnation von Anakin oder was in der Art? Das sind beides Dinge, die mir – rein erzählerisch und im Gesamtbild der Saga – nicht unbedingt gefallen würden, also stehe ich dem natürlich kritisch gegenüber. Das hat mit Rey selber gar nicht mal zu tun.

Wie hätte man das vorbereiten sollen? - "Guck mal, da ist Rey. Die ist eine super heftige Kampfpilotin, weiß es aber nicht. Noch nicht!" Machtgeister ab. - ;)
Rey hätte auf Jakku eine Pilotin statt einer Schrottsammlerin sein können, zum Beispiel. Oder halt auf irgendeine Art erahnen lassen, dass sie mehr als nur einen kleinen Speeder gesteuert hat je. Möglichkeiten hätte es also schon gegeben. Bei Poe Dameron hat es auch funktioniert, ihn als Piloten zu charakterisieren, obwohl wir ihn erst bei seiner Flucht mit Finn was fliegen sehen. Weil alles, was wir über ihn wissen, erklärt, dass er ein Pilot mit einigen Jahren Erfahrung ist. Drum kaufe ich ihm auch ab, wenn er übermütig meint, dass er alles fliegen kann. Ich weiß, dass er dabei übertreibt, aber ich weiß auch, okay, er hat eine entsprechende Ausbildung vom Widerstand, er ist eine Kämpfernatur, er ist alleine auf eine Mission nach Jakku geflogen – okay, Poe kann fliegen.
Bei Finn glaube ich auch sofort, dass er gegen FN-2199 im Nahkampf mit einem Laserschwert kämpft. Wieso? Weil ich weiß, dass er Sturmtruppler war und wenn ein anderer Sturmtruppler ihn mit einer Nahkampf-Waffe konfrontiert, dann ist glasklar, dass bewaffnete Nahkämpfe Teil ihrer Ausbildung waren. Das macht aus ihm aber natürlich noch nicht automatisch den Fechtmeister Nummer 1, und deswegen besteht er letztendlich mit dieser Waffe, auf die er nicht spezialisiert ist, weder gegen FN-2199 noch gegen Kylo Ren erfolgreich.

Rey ist also overpowered, das ist wohl so gewollt. Die Erklärung, weshalb sie in Bezug auf die Machtanwendung ein außergewöhnlicher Autodidakt ist, muss noch nachgeliefert werden. Dafür haben wir ja noch zwei Episoden. Bis dahin sehe ich die ganze Mary Sue Diskussion eher gelassen.
Da kann ich dir zustimmen, und wie schon gesagt: wenn die Erklärung im Nachhinein passt, dann ist es auch okay. Niemand hier hat Rey auch für alle Zeiten als unglaubwürdigen Charakter verdammt. Nur – die Macher sind halt in der Bringschuld mit einer Erklärung, das steht fest, und mit dieser Erklärung wird die Qualität ihrer Figur maßgeblich stehen oder fallen.

Brauch ich den? Hast ja auch keinen für deine These ...
Meine These erklärt aber Bens Verhalten an der Stelle. Deine wirft die Frage auf, wieso Ben sich bei dieser Antwort so windet, daher wäre es natürlich gut, wenn du sie beantwortest.

Übrigens fällt in ANH auch schon, dass Owen befürchtet, dass zuviel von Lukes Vater in ihm steckt. Dass irgendetwas mit Lukes Vater bereits in ANH geplant war, ist also ziemlich schwer zu verneinen.

Da es dir scheinbar nicht bewusst ist: Aussagen wie "Mary Sue-Anwandlungen" sind KEINE Fakten, das sind WERTUNGEN.
Welche Elemente zur Charakterbildung im Film vorkommen oder nicht vorkommen, das sind nachprüfbare Fakten. Dass Luke als Pilot mehrmals charakterisiert wurde, bevor er sich in einen X-Wing setzt, ist ein Fakt. Dass das bei Rey nicht passiert bis unmittelbar bevor sie im Falken sitzt, ist ebenfalls ein Fakt.
Dass ich das blöd finde, das ist eine Wertung. Nachdem das geklärt wäre, kannst du ja versuchen, jetzt wieder sachlicher zu bleiben? Als ob es so schlimm wäre, dass Reys Charakterisierung halt nicht optimal ist. Wo ist das Problem, wenn man Kritik daran äußert? Die anderen Figuren in der ganzen Saga sind ja auch nicht perfekt und darüber kann man doch wohl reden. Dafür sind wir doch hier, oder nicht?
 
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Meine These erklärt aber Bens Verhalten an der Stelle. Deine wirft die Frage auf, wieso Ben sich bei dieser Antwort so windet, daher wäre es natürlich gut, wenn du sie beantwortest.

Das Problem ist, dass deine These ein Verhalten erklärt, dass ich so gar nicht wahrnehme. Ich stimme schon deiner Annahme
Ich finde sein Schauspiel an der Stelle jedenfalls sehr bezeichnend bis heute.
nicht zu. Für mich ist da nichts besonderes. Du kannst das gerne in den Film interpretieren (!= Fakten, nur als Hinweis). Ich tue das nicht und von daher ist für mich deine These die, die Fragen aufwirft ...
 
Das Problem ist, dass deine These ein Verhalten erklärt, dass ich so gar nicht wahrnehme. Ich stimme schon deiner Annahme

nicht zu. Für mich ist da nichts besonderes. Du kannst das gerne in den Film interpretieren (!= Fakten, nur als Hinweis). Ich tue das nicht und von daher ist für mich deine These die, die Fragen aufwirft ...
Warum befürchtet Owen Lars, dass zuviel von seinem Vater in Luke steckt, laut deiner These? Meine hat eine Erklärung dafür.

Wenn du diesen Teil der Unterhaltung noch länger bereden willst, finden wir dafür aber sicher einen angemesseneren Thread, es gibt bestimmt irgendwo was zu dem Thema.
 
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@Geist Nö, ich bin es garantiert nicht die hier irgendwelche Tränen vergiesst, das bist ja immer noch u.a. du:-D
Wie ich bereits sagte, ich für meinen Teil finde Rey Bombe und habe null Problem mit ihrer angeblich so flachen Darstellung.
Was du ihr da ankreidest, dem kann ich nunmal null zustimmen.
Es ist Fakt, dass es bei Luke genauso dämlich oder eben halt nicht dämlich ist, dass er ein Fliegerass ist.
Und mein Verdacht ist, dass du das halt gar nicht mehr merkst, eben aus dem Grund, weil Luke eben ein Kerl ist.
Korra kenne ich leider nicht und kann da deswegen keinen Vergleich anstellen.
 
@Geist Nö, ich bin es garantiert nicht die hier irgendwelche Tränen vergiesst, das bist ja immer noch u.a. du:-D
Und wo vergieße ich hier irgendwelche Tränen? :konfus: Mit solchen unsachlichen Unterstellungen bist halt du die Person, die den Eindruck erweckt, dass das Thema sie emotional werden lässt. Wie du siehst, habe ich es nicht nötig, in meiner Argumentation auf eine persönliche Schiene abzurutschen, während das bei dir jetzt schon wiederholt vorkam. :zuck:

Wie ich bereits sagte, ich für meinen Teil finde Rey Bombe und habe null Problem mit ihrer angeblich so flachen Darstellung.
Was du ihr da ankreidest, dem kann ich nunmal null zustimmen.
Es ist Fakt, dass es bei Luke genauso dämlich oder eben halt nicht dämlich ist, dass er ein Fliegerass ist.
Und inwiefern ist das "Fakt", wenn wir bereits feststellen konnten, dass die Filme sehr unterschiedlich daran herangehen, diese Fähigkeiten im Vorfeld zu etablieren und zu erklären? Luke ist ein Farmer, der unter anderen auch geflogen ist als Teil seiner Arbeit. Außerdem erfahren wir, dass sein Vater ein großer Raumpilot war, was suggeriert, dass er daher eine angeborene Affinität dazu haben kann. Zudem will Luke an die Imperiale Akademie, gut möglich, dass er das als Pilot machen will und daher mit dem Thema auch vertrauter sein kann.
Rey ist eine Schrottsammlerin, über deren Herkunft wir praktisch gar nichts wissen. Bei ihr wird weder suggeriert, dass sie je irgendwas geflogen hat, noch dass ihr die Flugkunst im Blut liegt. Die Sachverhalte sind also sehr anders dargestellt und können daher gar nicht "genauso" stichhaltig/dämlich sein.

Und mein Verdacht ist, dass du das halt gar nicht mehr merkst, eben aus dem Grund, weil Luke eben ein Kerl ist.
Vielleicht merke ich es deshalb nicht, weil es einfach nicht stimmt. Wie du hier im Thread lesen kannst, bin ich nicht der Einzige, dem Reys mager begründete Fähigkeiten aufgefallen sind. Willst du allen kollektiv so eine sexistische Ader vorwerfen oder nicht vielleicht doch überdenken, ob dein Standpunkt eventuell nicht ganz so bombenfest ist, wie du meinst? Ich finde es ja schön, dass du Rey so sehr magst, aber das sollte halt deinen Blick nicht verklären. Wie erklärst du dir übrigens, dass ich Reys Fähigkeiten als Bastlerin und Mechanikerin ohne Zögern anerkenne (die, oh Wunder, besser aufgebaut und etabliert wurden als ihr Pilotenkönnen), wenn ich doch so frauenfeindlich bin, hm? Nach deiner Logik müsste ich ihr das dann doch auch nicht zugestehen, weil meine Argumentation nicht auf gültigen Punkten beruht sondern nur darauf, dass sie eine Frau ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Geist, ich denke, die Bezeichnung weibliche Brust oder Busen wären hier angebrachter, oder noch besser ein Hinweis darauf, dass Rey eine Frau ist, das sollte genügen. Immerhin sind hier auch Kinder/Jugendliche unterwegs.
 
Also ich seh nicht was so verkehrt daran ist von Titten zu sprechen als ob Kinder und Jugendliche ein Problem mit so einem stinknormalen Wort für Melonen hätten und noch nie Euter gesehen hätten :P
 
Zum Vergleich der Flieger-Ass-Fähigkeiten von Luke und Rey:
Bei Luke hat es mich auch gewundert, dass er am Ende ein passabler X-Wing-Pilot ist obwohl er so eine Maschine nie geflogen ist. Vorerfahrung mit kleineren Maschinen hin oder her, ist das bedienen eines Kampffliegers im Ernstfall doch für einen unerfahrenen Piloten eine riesige Herausforderung. Das Luke das aber gebacken bekommt, habe ich mir immer mit der Macht erklärt und nie mit seiner Vorerfahrung.
Allerdings erhalten wir in ANH in der Tat mehr Hinweise auf Lukes Affinität zum Fliegen.
Bei seinem Vater hat der Sprung vom Pod-Racer zum Kampfflieger in TPM auch gut funktioniert.
Bei Rey, habe ich oben bereits ausgeführt, gibt es auf ihr Vermögen Pilotin zu sein nur ihre eigene Behauptung als Hinweis.
(Und dass sie einen Pilotenhelm hat. Fund- oder Erbstück?)
Um so größer ist aber der Überraschungsmoment, wenn sie die Schrottmühle erstmal steuert.

Ich fasse mal kurz zusammen.
Bei Luke, Rey und Anakin gab es Hinweise auf ihr Vermögen Fliegen zu können. Die Häufigkeit dieser Hinweise variiert von Figur zu Figur. Alle drei sind überragende Kampfpiloten, weil sie mit der Macht eine starke Verbindung haben.

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Nur mal so aus Neugier, gibt es hier überhaupt jemand, der tatsächlich Probleme damit hat, dass eine Frau in der ST im Fokus steht? Oder das Disney nun auch stärker auf weibliche Star Wars Fans und die, die es noch werden sollen, eingeht?

Kann es sein, dass wir hier interessante Inhalte und Fragen diskutieren, und wir den Themen nur das Gewandt einer Geschlechterdebatte überstülpen, obwohl es keinen juckt dass Rey eine Frau ist?

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@Geist, coole Reaktion.
 
Also ich seh nicht was so verkehrt daran ist von Titten zu sprechen als ob Kinder und Jugendliche ein Problem mit so einem stinknormalen Wort für Melonen hätten und noch nie Euter gesehen hätten :P

Weil das besagte Wort vulgär ist. Seine Verwendung als Hinweis darauf, dass eine Person eine Frau ist, würdigt die Person herab.
Natürlich gibt es Jugendliche, die diese Ausdrücke und derberes verwenden und das ist (mMn leider) eher die Regel als die Ausnahme.
Ich, als Erwachsener, sollte aber diese Ausdrücke nicht verwenden, außer ich will bewusst eine Person herabwürdigen und etwas an Niveau einbüßen.
Man sollte in solchen Fällen aber immer die Courage haben die Menschen, die sexistische, rassistische oder faschistische usw. Bemerkungen machen, darauf hinzuweisen. Vorausgesetzt man stört sich daran. Das ist zwar auf Dauer anstrengend immer mit der gezückten Moralkeule zu schwingen, aber manchmal lohnt es sich. Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der jeder Mensch akzeptiert und respektiert wird, und das möchte ich für mich ja auch, dann muss man Jugendliche und Kinder und ggf. auch Erwachsene darauf hinweisen, dass manche Menschen durch eine bestimmte Wortwahl beleidigt oder gedemütigt werden.
Argumente wie, das ist normal, oder das war nicht so gemeint, zählen für mich nicht.
Gegen das Wort Titte spricht natürlich nichts. Das steht bestimmt auch im Duden, ohne dass der gleich auf dem Index landet, aber mir ging es um den Kontext.

Edit: Entschuldigt bitte den Doppelpost, eben ließ sich mein vorheriger Beitrag nicht bearbeiten. Jetzt gehts wohl wieder. ;)
 
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