Ein großes Problem ist es,daß leider eine Tatsache immer untergeht,wenn sich der Fokus der NS-Verbrechen auf einen Täter richtet.
Und zwar die Tatsache,daß,so grausam Heim auch gewütet haben mag,er leider nur einer unter vielen,unter sehr vielen war.Gerade die SS-Ärzte,die in den KLs ihren "Dienst" taten,sind da ein mahnendes Beispiel.Jeder kennt oder hat zumindest schon von den Untaten des Auschwitz-Arztes SS-Hauptsturmführer Dr.Josef Mengele gehört.Aber auch wenn Mengele besondert grausam war(er soll übrigens ein sehr höflicher und charmanter Mann gewesen sein),auch er war nur einer unter vielen.Und alle haben sie mitgemacht.Alle.
Ein sehr bekannter Autor,der mehrer Kls,darunter auch Birkenau überlebt hat,Hermann Langbein,schreibt zum Beispiel,daß der Standortarzt von Auschwitz,
SS.Sturmbannführer Dr.Eduard Wirths,durchaus mit Skrupeln behaftet war.
Und doch hat er mitgemacht.Und doch hat er,was er als Vorgesetzter Mengeles hätte tun können,die sinnlosen Versuche Mengeles nicht unterbunden.
Mir persönlich ist nur ein Auschwitz-Arzt bekannt,der nach dem Krieg von einem polnischen Gericht(!!!) freigesprochen wurde.Dies war der SS-Obersturmführer Dr.Hans Münch.Er wurde freigesprochen,weil er sich wiederholt weigerte,das Gas Zyklon-B in die Gaskammern zu schütten.
Heute weiß man jedoch soviel über Dr.Münch,daß es wohl damals gereicht hätte,ihn an den Galgen zu bringen.
Selbst dieser Arzt war also nicht besser,oder sagen wir lieber anderst,als seine Kollegen.
Und dagegen werden Ärtzte nicht ausgebildet.
