Cassia
Senatswache
Es braucht sicherlich nicht noch mehr Vorschriften und Bürokratie, sondern einfach 'ne konsequente Umsetzung der bereits existierenden Gesetzgebung. Wesenstests taugen außerdem kaum dazu, eine Langzeitprognose über die Aggressivität eines Hundes treffen. Sie werden bei Listenhunden nur angeordnet, um die behauptete genetisch erhöhte Aggression dieser Rassen zu überprüfen, bei anderen Rassen sind sie nur dazu geeignet das gegenwärtige Verhalten des Hundes zu testen, nicht aber eine Prognose über die zukünftige Entwicklung desselbigen zu treffen. Niedersachsen hat übrigens seit einigen Jahren sowohl 'ne Registrierungs- als auch 'ne Haltescheinpflicht - gebracht hat's in diesem Fall ja ganz offensichtlich nichts. Mehr Gesetze helfen nicht, wenn es nicht genügend taugliches Personal gibt, um diese ggf. auch durchzusetzen.
da hast du Recht. Ich finde es auch fahrlässig, dass man diesen Wesenstest nur einmal machen muss. Wenn man Pflegehunde übernimmt, die eine Vorgeschichte haben.. sollte man diesen Wesenstest jährlich wiederholen müssen.
Das Problem ist nicht die Bürokratie, sondern dass es als nicht wichtig genug klassifiziert wird um angemessenes Personal dafür bereitzustellen.
Ist das nicht so ziemlich die Definition von unberechenbarem Verhalten? Der Hund hat zweifellos zwei Menschen tot gebissen und trotzdem erweckt er bei Dir als passionierten Hundehalter nicht den Eindruck aggressiv zu sein. Ein Hund scheint jedenfalls eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle.
Was soll mit dem Hund jetzt eigentlich passieren, wenn er nicht eingeschläfert wird?
ich weiß ja nicht was in der Wohnung vorgefallen ist. Wenn zB (dient nur als Beispiel, ich will die Tragik nicht herabspielen!), Mutter und Sohn sich gestritten haben, oder gar handgreiflich gegeneinander wurden - kann der Hund das fehlinterpretieren. Er könnte dann in die Beschützerrolle übergehen und sich einmischen. Bei kranken Menschen, die kaum eigene Kraft haben, geht das fatal aus. Zumal ein Hund, der NICHT als Rettungshund ausgebildet wurde, versucht wie bei Welpen, seine Schützling am Hals aus der Gefahrenzone zu ziehen. (Deswegen erwähnte ich den Tiger Vorfall). Jedes Tier ist eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle. Fernab von Gattung oder Rasse.
Es wird im Fall Chico vermutlich ein langzeit Pflegeplatz gesucht. Zumindest ist das der jetzige Stand der Dinge.