M'haeli (Plynn-System)

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton und Shim'rar

Ari’a beruhigte sich ein wenig, als Shim’rar ihr anbot, es später erneut zu versuchen, den kleinen Herby zurückzuholen, falls er in ein paar Stunden immer noch nicht aufgetaucht war. Ari’a nickte zustimmendend und lächelte den lilahäutigen Twi’lek hoffnungsvoll an. Es verletzte sie zwar, dass er sagte, dass sie nicht viel dazu beigetragen hatte, Herby zurückzuholen, da sie doch nach seiner Aussage viel geschrien hatte, doch wusste sie auch, dass er vollkommen recht hatte. Sie schämte sich dafür, dass sie sich für ihren kleinen Freund so wenig zusammengerissen hatte. Das Angebot von Shim’rar war jedoch sehr nett und es tröstete sie in der Tat, als er sie tätschelte, was sie selbst ein wenig wunderte. Früher hatte sie sich vor jeder Berührung von ihm förmlich geekelt, doch jetzt...war es irgendwie anders. Es beruhigte sie. Es gab ihr das Gefühl, dass er sie noch zum Teil mochte und sie nicht völlig wertlos war. Er irritierte sie sehr, denn zu Alaton sprach er immer anders über sie als wenn er mit ihr persönlich sprach. So als würde sie seine Worte zu Alaton gar nicht hören. Vielleicht....führte er ja Alaton an der Nase herum und er wollte sie gar nicht töten, sondern Alaton nur Angst machen? Schließlich ignorierte er auch ihr Flehen und einige ihrer Fragen diesbezüglich. Zwar hatte Flehen bei ihm noch nie wirklich etwas geholfen, aber ignoriert hatte er es noch nie. Das würde ihre Theorie bestätigen, dass er die Worte über sie zu Alaton nicht ernst meinte. Trotzdem änderte sich nichts daran, dass Alaton tatsächlich sein neuer Schüler war, was das nachfolgende Gespräch bestätigte. Vielleicht hatte sie aber Glück und er wollte sie beide? Das war wohl Wunschdenken und die junge Twi’lek wusste, dass dies alles so nicht stimmte und sie die wahre Wahrheit kannte, doch wollte sie diese Wahrheit nicht akzeptieren. Ihre ersponnene Realitätät gefiel ihr irgendwie besser und es tat ihr gut, an jene zu glauben, denn es beruhigte sie. Schon etwas ruhiger, hob sie ihren Nahrungsriegel wieder auf, welchen sie vor Schreck fallen gelassen hatte und aß ihn zu Ende und verfolgte das Gespräch von Shim’rar und Alaton. Doch die letzten Worte wurden nicht besser und sie glaubte nicht, was sie da hörte.


„Was?! Verkaufen?“


Jetzt hatte er es schon wieder gesagt. Er hatte vorhin schonmal so etwas angedeutet, doch da hatte sie geglaubt, er hätte es nur so gesagt, aber er würde es doch wohl kaum zweimal nur so dahinsagen oder? Sie versuchte sich damit wieder zu beruhigen, dass was er zu Alaton sagte, so nicht stimmte und Alaton nur drohen wollte, was ihm widerfahren könnte, wenn er versagte. Doch leider steckten in diesen Sätzen zu viel Wahrheit, als dass sie es länger für sich positiv verdrehen könnte. Erstens, gab es ihrer Meinung nur ganz selten männliche Twi’lek Sklaven und außerdem, drohte er Alaton nun direkt, dass er seine Schüler tötete, wenn sie ihm nicht mehr nützlich waren. Genau eben dass, was ihr bald widerfahren würde, bzw. widerfuhr, weil sie anscheinend unbrauchbar für Shim’rar geworden war. Das musste sie irgendwie ändern! Aber wie?! Doch noch war sie nicht tot und konnte etwas ändern. Das Shim’rar Alaton jedoch befahl, er solle sie ins Gesicht schlagen, um seine Ausbildung damit zu beginnen, begriff sie nicht wirklich den Sinn darin, außer, dass er sie damit ärgern wollte. Doch wieso?!

Ari’a sah Shim’rar erschrocken und verärgert ins Gesicht und sah dann zu Alaton.

„Tu das nicht, ich habe dir nichts getan!“

Meinte sie etwas verzweifelt, merkte jedoch schnell, dass Worte hier nichts halfen und Alaton dem Befehl nachgehen musste und er sah auch nicht danach aus, als wollte er sich dagegen sträuben. Warum auch? Er hätte dadurch ja keine Schmerzen, nur wenn er sich weigerte. Verdammt! Als hätte sie mit Shim’rar alleine nicht schon genug Probleme und Herby war immer noch nicht zurück!

Verzweifelt ging sie ein Stück nach hinten und sammelte leere Verpackungen und Essstäbchen auf und warf sie Alaton entgegen, doch leider ließ sich der ganze Kram nur schwer werfen und sie erzielte damit nicht die gewünschte Wirkung, nämlich nur die, dass sie sich zum Bantha machte.


„Fass mich nicht an!“


Fuhr sie Alaton an und sie spürte, dass sie wütend auf ihn wurde. Sie hasste schon seine bloße Anwesenheit und jetzt hatte sie auch noch mit zwei männlichen Twi’lek zu tun! Sie suchte verzweifelt noch einige Steine, welche von der Wand abgebröckelt waren und schleuderte sie Alaton entgegen.
Doch dies alles half nichts. Sie brauchte echte Waffen und nicht solch harmloses Zeug, doch körperlich kam sie gegen ihn nicht an. Das sah sie schon auf Anhieb. Sie bräuchte ein Messer und sie wusste auch wo Shim’rar seines hatte, doch solange er in seinen Stiefeln steckte, kam sie selbst dort nicht ran. Verzweifelt huschte sie daher wieder zu Shim’rar und drückte schützend ihr Gesicht in seine Kleidung und hielt sich an ihm fest.


„Bitte! Pfeift ihn zurück!“


Natürlich war ihr klar, dass sie somit nun in Gefahr lief, dass Shim’rar sie erst recht umdrehte und für Alaton festhielt, doch sie wusste nicht, was sie machen sollte.


„Warum tut ihr das?! Wieso helft ihr mir und dann erzählt ihr solch abscheulichen Dinge?“

Murmelte sie in sein Oberteil hinein.


Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar

Shim’rar hatte recht seine Ausbildung hatte schon längst begonnen. Schon damals als er den Mann in der Bar getötet hatte. Er hatte auch schon einiges gelernt. Zum Beispiel den Leuten ein falsches Bild von sich zu vermitteln. Auch einiges andere. „Wenn du mir nicht mehr nützlich bist werde ich dich umbringen, und wenn du stark genug bist wirst du zweifelsohne mich töten.“ Diese Worte erschreckten Alaton ein wenig. Wieso sollte er Shim’rar töten. Wenn seine Ausbildung beendet war wären sie doch gleichstark. Konnte man einen Lehrer übertrumpfen? Alaton wusste nicht wie, außer bei einem mächtigeren Lehrer lernen aber das würde Shim’rar nicht zulassen.

“Wenn du also deine Ausbildung, sagen wir, "offiziell" beginnen willst, dann tu das, indem du Ari'a schlägst.“ Diese Worte erschreckten Alaton doch warum sollte er Ari’a schlagen. Sie hatte ihm nichts getan was sie auch betonte und es hätte weder Shim’rar oder ihm etwas gebracht aber er konnte nicht nein sagen.

Er ging auf Ari’a die Stäbchen nach ihm warf und Shim’rar anflehte Alaton zurück zu pfeifen. Das ärgerte Alaton am meisten. Er war kein Hund. Er schaute ihr tief in die Augen und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, sodass sie nach hinten fiel. Dann wandte er sich an Shim’rar und fragte:

„Warum habe ich das tun müssen? Was hat es ihnen oder mir gebracht, Meister?

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar

op: ich kann die nächsten Tage nicht posten. frühestens wieder am Freitag oder Sonntag
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton und Shim'rar

Ehe Shim’rar irgendetwas tat, riss Alaton sie von ihm weg, blickte ihr tief in die Augen und verpasste ihr eine heftige Ohrfeige. Ari’a verlor den Halt und landete somit auf dem Boden, sich die glühende Wange mit der Hand haltend. Tränen standen ihr vor Schmerz in den Augen und wahrscheinlich sah man gerade jeden einzelnen Finger von Alaton auf ihrer Wange. Sie fühlte sich wie ein geschlagenes Bantha. Sie war für die Beiden nur wie Vieh. Irgendwie fühlte es sich jedenfalls für den Moment so an.
Gekränkt sah sie zu Alaton hoch, welcher sich wahrscheinlich nun sein Lob bei Shim’rar abholte. So ein mieser Kerl! Er hatte ihr ihren Platz weggenommen! Plötzlich hörte sie jedoch jemanden wimmern. Erst glaubte sie, sie würde ihr eigenes Weinen hören, doch sie stellte schnell fest, dass sie selbst gar nicht weinte. Doch wer? Ihr Blick wanderte durch die Zelle. Natürlich weinten weder Alaton noch Shim’rar, doch wer könnte sonst... .Natürlich! Herby!
Ari’a sah sich nun hektisch in der Zelle um und erblickte schließlich ihren nun durchsichtigen Freund über dem Türrahmen. Er sah an sich besser aus als sonst, abgesehen davon, dass man durch ihn hindurchsehen konnte. Aber er besaß richtige Gliedmaßen, niedliche Ohren, eine Stupsnase und Knopfaugen. Doch es zerbrach ihr das Herz, dass er weinte. Bestimmt hatte er gesehen, dass Alaton sie geschlagen hatte! Dabei sollte er doch keine Gewalt erleben! Die junge Twi’lek versuchte ihre Tränen wegzuwischen und stand auf, um ihrem kleinen Freund zu zeigen, dass er nicht so schlimm war, auch wenn ihre Wange immer noch extrem glühte. Doch der Kleine beruhigte sich nicht und kam auch nicht zu ihr herunter, als sie die Arme nach ihm ausstreckte, sondern wich vor ihr zurück.


„Herby, es tut mir leid! Ich wollte dich nicht verletzen!“

Doch Herby machte eine beschwichtigende Bewegung, schüttelte seinen kleinen Kopf und deutete auf Alaton. Er weinte also wegen ihm... . Diesem Scheusal! Er hatte Herby zum Weinen gebracht! Wütend fixierte sie Shim’rars neuen Schüler und ging dann ohne Vorwarnung auf ihn zu. Alaton selbst bemerkte gar nicht, dass sie sich ihm von hinten näherte und Ari‘a nutzte seine recht breitbeinige Beinstellung und holte mit ihrem Fuß aus und trat ihm mit voller Wucht in seine Weichteile, so dass er zusammenfuhr und in die Knie ging. Ari’a wünschte sich, sie hätte härteres Schuhwerk angehabt, als diese Stoffschuhe ihres Kostüms, doch es schien ausreichend gewesen zu sein. Zufrieden über ihr Werk sah sie wieder hoch zu Herby, welcher nun wieder etwas zufriedener und beruhigter wirkte, dennoch traute er sich noch nicht zu ihr. Aber immerhin hatte er aufgehört zu weinen.

„Wehe, ihr fasst mich nochmal an!“

Fuhr sie Alaton an, denn vor ihm brauchte sie sich eigentlich nicht so zu fürchten, denn er besaß nicht die Zauberkraft wie Shim’rar, nein, er war nur ein ganz normaler Twi’lek wie sie, gegen den sie schon ankommen konnte. Sie konnte sich doch nicht alles gefallen lassen!

Zufrieden lächelnd rannte sie dann zu Shim’rar und umarmte ihn.

„Oh danke!!! Ihr habt es geschafft! Ihr seid wirklich der Beste! Ihr habt Herby zurückgebracht! Er ist wieder da!!“

Meinte sie fröhlich und vergaß für den Moment alle bösen Absichten von Shim’rar. Für sie war er momentan nur der Held.

Alaton hat mich geschlagen und hat damit Herby zum weinen gebracht. Ist das nicht furchtbar!?“

Meinte Ari’a und vergaß auch für den Moment, dass Shim’rar eigentlich den Befehl gegeben hatte. Sie suchte bei ihm nun Trost und schmiegte sich an ihn.


„Jetzt hat er aber aufgehört, nachdem ich Alaton weh getan habe. Das hatte er verdient!

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Der lilahäutige Twi'lek war überrascht, wie vehement das Mädchen doch auf das reagierte, was er zu Alaton gesagt hatte. Einerseits schien sie in einer Traumwelt zu leben, in der verrottetes Obst ein Eigenleben bekommen hatte, andererseits war sie noch weit genug bei Verstand, um zu verstehen, dass er ihr mit dem Verkauf an Sklavenhändler gedroht hatte und sie alles in allem wie ein Nutztier behandelte - dessen Nützlichkeit verwirkt war.
Interessant.


Wieso du was tun musstest? Ich habe dir gesagt du sollst sie schlagen, aber musstest du es deswegen tun? Ich denke nicht.

Je früher Alaton lernte, was Rücksichtslosigkeit wirklich bedeutete - Pragmatismus in Reinform, sich nicht um das Wohl oder Überleben anderer zu scheren - um so besser würde sein Training verlaufen. Solange er es nicht übertrieb wie so viele andere Sith, die über das Ideal hinaus schossen und glaubten, durch übertriebene Grausamkeit irgendetwas erreichen zu können. Sie kümmerten sich wahrscheinlich mehr um die Belange anderer als jeder Normalsterbliche, und schienen zu glauben, dass sie eigennützig handelten wenn sie Zeit darauf verschwendeten sinnlos Angst und Schmerzen zu verursachen.

Du wolltest sie schlagen, weil ich es dir gesagt habe. Vergiss das nicht. Du hast gedacht, sie zu schlagen ist Teil deiner Ausbildung, also ist es dir wert, es zu tun. Du hast für dich entschieden, dass die Schmerzen unserer kleinen Ari'a ein geringer Preis für dein persönliches Weiterkommen ist - mehr oder weniger.

Bevor Shim'rar weiter darauf eingehen konnte rief die blauhäutige SKlavin auf einmal etwas über ihren Herby, und ging dann auf Alaton los. Was sie dann tat beobachtete der Sith mit einem leichten Grinsen, und obwohl er damit nicht gerechnet hätte war es eine gute Lektion für seinen neuen Schüler - ebenfalls etwas, worauf die wenigsten Sith achteten. Gewalt erzeugte Gegengewalt, und meistens war ein Ziel, das man nur durch Gewalt erreichen konnte, eine Art tickende Bombe, wenn die Opfer jemals auf die Idee kamen, dass auch Sith sterblich waren - und das waren sie.

Natürlich, ich habe es doch versprochen,

meinte er schließlich zu Ari'a als sie von Herbys Rückkehr erzählte. Er hatte nicht die geringste Ahnung von dem, was in ihrem Kopf vor sich ging, aber solange sie glaubte, dass ihr Herby in Gefahr war, würde sie vielleicht nichts dummes anstellen.
Aber wenn es ihm gelänge, sie weiter zu manipulieren, ihren Hass auf ihren Konkurrenten Alaton zu schüren, dann konnte aus ihr vielleicht sogar mehr werden als eine Übungspuppe. Sicherlich nicht mehr als eine kleine Herausforderung, aber immerhin. Vielleicht konnte Shim'rar seinem Schüler an ihr noch mehr Techniken demonstrieren, als er erwartet hatte, wenn ihr Geist sich so manipulieren ließ wie es im Moment den Anschein hatte.


Aber es war gut, dass Alaton hier dich geschlagen hat. Herby mag es nicht, wenn du weinst, aber er mag es, wenn du für ihn leidest. Dadurch fühlt er sich besser, so als würdest du ihm etwas zu essen geben - und als Geist...

führ der Twi'lek fort, in der Hoffnung, ihr Hirngespinnst richtig zu beschreiben,

...kann er ja keine normale Nahrung mehr essen. Also wirst du für ihn leiden müssen, ab und zu. Und ich weiß, für ihn tust du das gerne. Magst du noch einen Rationsriegel? Alaton und ich gehen nämlich gleich nach oben in die Lobby. Wenn du artig bist darfst du mitkommen und dir ein Leckerli verdienen. Du brauchst allerdings eine Leine...

Eigentlich wollte Shim'rar die Fähigkeiten seines Schülers testen, aber wenn sich dabei eine Gelegenheit ergab, Ari'a zu demütigen und gleichzeitig etwas mehr über ihren Geisterzustand zu erfahren, dann war das natürlich noch besser.


Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, (Herby) und Shim'rar

Das Herby endlich wieder da war, stimmte die junge Twi’lek so fröhlich, dass sie die Worte von Shim’rar zu Alaton gar nicht richtig wahrnahm. Das Mädchen erwachte jedoch wieder aus ihrer Euphorie, als Shim’rar über ihren Freund sprach. Sie versuchte die Worte des lila häutigen Twi’lek zu verstehen. Herby mochte es, wenn sie für ihn litt? Ari’a nickte langsam, als Zeichen, dass sie es verstanden hatte.

„Ja, er kann nicht mehr essen. Wegen mir... . Es ist verständlich, dass er sich dann etwas anderes sucht, was ihn erfreut, was seinem "Leben" noch einen Sinn gibt. Wahrscheinlich sieht er mein Leiden als Wiedergutmachung für all das, was ich ihm angetan habe…. . Vielleicht erhält es ihn ja sogar so als Geist am Leben. Ich meine, schließlich brauchte er ja auch mein Leiden zum wiedererwachen. Vielleicht ist er wie eine Energiezelle, die man wieder immer wieder aufladen muss. Aber sagt mir…wieso wisst ihr das so genau? Wisst ihr das aus Erfahrung? Oder hat Herby...ich dachte, Herby spricht nicht mit euch?! Oh…oder hat er doch? Ich habe ihm noch gar nicht gesagt, dass er euch nicht ansprechen soll!“

Stellte das Mädchen erschrocken fest. Sie hoffte, dass ihr kleiner Freund vorsichtig war, denn Shim’rar war gefährlich. Zwar hatte sie dem Kleinen schon ein wenig davon erzählt, doch fürchtete die, Herby könnte etwas unüberlegtes zu dem lila Twi’lek sagen, was dessen Zorn auf ihn lenkte. Sie musste unbedingt mit ihrem Freund darüber reden, allerdings unter vier Augen.
Als Shim’rar sie nach einem weiteren Rationsriegel fragte, nickte Ari’a heftig mit dem Kopf, denn ihr Magen knurrte noch immer und ihr lief schon alleine bei dem Gedanken an den Riegel das Wasser im Mund zusammen. Doch was dann folgte, ließ sie für einen Moment verstummen und sie wich von Shim’rar ein Stück zurück.


„Eine Leine?“

Fragte Ari’a etwas benommen und fasste sich an ihren Hals, als hätte sie dort schon eine oder wie das Gefühl wäre, eine zu haben. Einige Erinnerungen kamen wieder in ihr hoch, wie er sie damals auf dem Schiff an der Leine gehalten hatte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, doch auch andere Erinnerungen kamen in ihr hoch und sie senkte den Kopf. Ihr war klar, wieso Shim’rar sie an der Leine haben wollte. Er traute ihr nicht, was verständlich war nach all ihren Fluchtversuchen und vielleicht war es sogar für sie selbst besser, wenn er sie an der Leine hielt. So kam sie nicht wieder auf den dummen Gedanken zu fliehen, welcher sie die letzten Monate nur in Teufelsküche gebracht hatte. Besonders in diese miese Lage. Es war vielleicht sogar zu ihrem eigenen Schutz. Daher nickte Ari’a schließlich.

„In Ordnung. Ich habs wohl nicht anders verdient. Abgesehen davon…bin ich es wohl auch Herby schuldig. Nicht nur, weil ich in umgebracht habe, nein…ich habe ihn auch schon an einer Leine gehalten, als wir durch die Pilzschluchten gelaufen sind. Ich hatte Angst, mein kleiner Freund würde mir weglaufen. Er ist doch so niedlich. Oder jemand könnte ihn deswegen wegschnappen. Allerdings hatte es ihm gar nicht gefallen, als ich ihm den Strick um den Hals gelegt habe und ich denke, er ist mir deswegen immer noch etwas sauer. Aber er ist mir auch irgendwie wie ein Haustier.“

Meinte Ari’a und blickte hinter sich zu Herby, welcher mit verschränkten Ärmchen eingeschnappt über dem Türrahmen schwebte. Ari’a selbst war die kleine Parallele zu der Behandlung von Herby und der Behandlung von ihr durch Shim’rar jedoch nicht bewusst.

„Außerdem denke ich…habe ich meine Würde eh schon längst vor ein paar Wochen durch euch im Wald verloren. Ich werde also brav sein und die Leine tragen.“


Meinte das junge Mädchen, welches nun wieder für einen Moment in der Realität angekommen war. Ihr erster Satz klang traurig, jedoch ein wenig anklagend und Shim’rar wusste sicher, auf welche Aktion sie hier anspielte.


Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar

Kurz nach dem er Ari’a geschlagen hatte holte sie zu einem Tritt in seine Weichteile aus, er versuchte auszuweichen, dennoch traf sie. Ein Schwall Schmerz durchflutete ihn und zwang Alaton auf die Knie sofort begann er eine Abwehr gegen den Schmerz aufzubauen um sich gegen weitere Angriffe schützen zu können. Außerdem griff er in seine Tasche und griff zu seinem Taschenmesser, das er immer bei sich trug. Er zog es nicht sondern ließ seine Hand in der Tasche, um eine Waffe, die sie noch nicht sehen konnte, zu haben. Er würde sie umbringen, falls sie ihn noch einmal attackierte. Doch Ari’a führte ihre Angriffen nicht fort. Langsam stand er auf hielt aber sein Messer immer noch stichbereit. Seine Mauer gegen die Schmerzen begann zu schwanken und er kämpfte weiter. Alaton war froh, dass sich Ari’a mit Shim’rar unterhielt so war fürs erste kein Angriff zu erwarten.

Du hast gedacht, sie zu schlagen ist Teil deiner Ausbildung, also ist es dir wert, es zu tun. Du hast für dich entschieden, dass die Schmerzen unserer kleinen Ari'a ein geringer Preis für dein persönliches Weiterkommen ist - mehr oder weniger. War es denn nicht ein Teil seiner Ausbildung? Der Sith äußerte sich nicht näher dazu aber er schien es zu genießen, dass
Ari’a ihn getreten hatte. Wer anderen weh tut macht sich Feinde und Feinde sind Gefährlich. Es war am sichersten die Feinde auszuschalten und nicht gehen zu lassen. Sie könnten sich rächen und diese Rache könnte einem das Leben kosten.

Warum der Sith Ari’a an einer Leine haben wollte war Alaton unklar. Vielleicht war es auch nur um sie zu demütigen. Ihm war es auch egal Ari’a hatte ihn angegriffen und sie würde es sicher wieder tun, wenn sie Gelegenheit hatte und deshalb musste er auf der Hut sein. Doch was würde es Alaton bringen jetzt in Panik zu verfallen? Nichts! Jetzt viel Alaton ein, dass er noch gar keine Waffe besaß. Bis auf das Messer das wahrscheinlich nicht mal ein gut gegerbtes Rycritleder durchbohren könnte. Er würde Shim’rar bald darauf ansprechen müssen. Doch jetzt noch nicht. Er sah wieder Ari’a an sie redete weiter auf Shim’rar ein. Dass sie die Leine einfach so akzeptierte verwunderte Alaton ein bischen. Aber vielleicht war Shim’rar auch nur einmal so brutal gewesen, dass sie tat was immer er wollte.

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Shim'rar grinste, als das Mädchen mehr oder weniger für sich selbst rechtfertigte, warum es richtig war, dass sie für ihren imaginären Freund leiden musste. Er versuchte, seinen Gesichtsausdruck als wohlgesonnenes Lächeln zu tarnen, gab sich dabei allerdings wenig Mühe, denn wahrscheinlich erkannte Ari'a den Unterschied ohnehin nicht.
Wie es schien war Herby ein besseres Mittel, das Gör gefügig zu machen, als alles, was die Hutten gemeinhin nutzten. Ob es sich imaginäre Freunde allerdings als sinnvolle Alternative zur normalen Behandlung von säumigen Schuldnerinnen in den Fängen der Syndikate von Nar Shaddaa erwiesen war nicht anzunehmen, und selbst wenn, der lilahäutige Twi'lek hätte wenig Interesse daran, diese Idee zu vermarken.
Die Grenzen von Herby austesten, das war jedoch etwas anderes.


Nein, natürlich nicht. Herby genießt es nicht, wenn du leidest, aber leider braucht er es, weil er ja sonst nichts essen kann. Es freut ihn sogar, dass du es für ihn tust, und er hat gesagt, dass dein Leiden gut schmeckt, besser als alles, was du ihm bisher gegeben hast.

Tatsächlich hatte er nicht bedacht, dass er ja aus Gründen der Glaubwürdigkeit befohlen hatte, dass das Phantasiekonstrukt nicht mit ihm sprechen durfte. Doch es war zu verlockend für ihn, behaupten zu können, dass er wusste, was das körperlose Früchtchen wollte. Aber es gab eine Möglichkeit, das wieder einzurenken.

Aber du hast natürlich Recht, Herby redet nicht mit mir. Er weiß, dass ich ihn dafür töten würde. Aber er darf mir Briefe schreiben, die ich dann lesen kann, wenn es mir passt, oder auch nicht. Also kann er mir sagen, was ich wissen muss, ohne mit ihm reden zu müssen. Daher weiß ich auch, dass er dich bittet, ihn regelmäßig zu füttern, damit er dich nicht erst darum bitten muss. Und er will, dass du dir immer neue Möglichkeiten ausdenkst, wie du leiden kannst, und mich darum bittest, dir zu helfen, damit du es auch richtig machst.

Hätte er vorher niemals auch nur angenommen, dass er das Mädchen derart umdrehen könnte, so machte es jetzt beinahe Spaß, sie durch ihre ureigene Phantasiewelt hindurch zu manipulieren wie eine Marionette an unsichtbaren Fäden. Allerdings hatte er auch hart dafür gearbeitet, und selbst wenn sie sich als gehorsames Püppchen erwies war das nicht sein Ziel gewesen.
Tatsächlich hätte er, wenn er sie nur als Sklavin gewollt hätte, einfach zu Anfang seiner Versuche, sie zu brechen, ihren Geist mit Hilfe der Macht zermalmt. Jetzt war es dafür vielleicht noch nicht zu spät, aber Ari'a hatte sich ihm widersetzt, und ein Teil von ihm wollte Rache - Rache, die sie miterleben sollte.
Die Leine, die sie anfänglich schockierte, war nur dabei nur ein weiterer Schritt, den sie bemerkenswert schnell akzeptierte.


Du hast etwas verloren in diesem Wald, das mag sein, aber nicht deine Würde. Selbst ein Haustier kann Würde haben, wenn es sie sich verdient. Los, such dir etwas als Leine aus und leg es dir an. Dann...

Mit dem jungen Ding an der Leine nach oben gehen und sie als Trainingsobjekt für seinen wortkargen Schüler zu benutzen war sicherlich schon demütigend, aber auch wenn es nicht zu seinen wirklich wichtigen Zielen gehörte genoss der Sith es, sie zu demütigen.
Er musste aufpassen, dass dieser Drang ihn nicht am Ende noch mehr kostete, als er ihm an kurzfristiger Freude einbrachte. Aber eine Sache wollte er ihr noch antun - insbesondere in Anwesenheit seines neuen Schülers.
Zumal er nicht sagen konnte, ob sie den kleinen Ausflug überhaupt überleben würde.


An der Leine musst du natürlich auf allen Vieren gehen, das verstehst du sicher. Und hast du schon mal ein Schoßtier gesehen, das Kleidung trägt? Also bitte. Komm schon, wir wollen los.

Damit ging Shim'rar grinsend zur Treppe, und wartete darauf, das Alaton und Ari'a ihm folgten. In der Lobby würde er sich darum kümmern müssen, was sein neuer Schüler bereits wusste und konnte. Außerdem würde der Lilahäutige darauf achten, wie der Vierlekkige auf die Behandlung des Mädchens reagierte - schließlich war sie alles andere als üblich, und wahrscheinlich gab es nicht viel, was der junge Mann von ihr lernen konnte.


Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Das Herby regelmäßig essen brauchte, in Form von ihrem Leiden, klang für sie noch plausibel, da er so ja auch wiedererweckt worden war. Daher nickte sie zustimmend und war froh zu hören, dass Shim’rar ihr versicherte, dass Herby es nicht genoss, wenn sie litt. Als er ihr jedoch sagte, dass er ihren Freund töten würde, wenn er ihn anspräche, zuckte Ari’a kurz zusammen und sorgte sich um ihren kleinen Freund, dass er auch ja nichts dummes anstellte und anscheinend hatte Herby bereits begriffen, ohne dass sie es ihm gesagt hatte, dass Shim’rar nicht von ihm angesprochen werden wollte. Spätestens jetzt, wusste er es sicher. Doch die Sache mit den Briefen nahm Ari‘a dem Twi’lek nicht ab. Das klang zu sehr nach Shim’rar. Zum einen konnte sie sich nicht vorstellen, dass Herby ständig sehen wollte, dass sie auf verschiedenste Arten litt und vor allem nicht, dass sie sich dafür an Shim’rar wenden sollte. Das würde dem Twi’lek wohl so passen! Außerdem hatte er die ganze Zeit keinen Brief von Herby gelesen und er war gerade erst zurück. Mit Sicherheit hätte sie so etwas nicht verpasst. Ein Blick zu Herby verriet ihr, dass der letzte Teil von Shim’rar gelogen war und Ari‘a sah ihn skeptisch an. Als er sie daran erinnerte, dass sie im Wald ihre Jungfräulichkeit verloren hatte, zuckte Ari’a abermals bei der Erinnerung zusammen und biss sich auf die Lippe. Das er sie mit einem Haustier verglich, passte ihr gar nicht und noch weniger, dass sie sich die Leine selbst suchen sollte und sich dann ihre Würde verdienen konnte. Ari’a sah ihn für einen Moment verunsichert an und rührte sich nicht vom Fleck. Als Shim’rar sie als Schoßtier bezeichnete und dann auch noch verlangte, dass sie auf allen Vieren gehen sollte und dies auch noch unbekleidet, geriet Ari’a ins Wanken und musste sich an der Wand festhalten. Sie fühlte sich, als hätte man ihr gerade den Boden unter den Füßen gerissen oder sie geschlagen. So sah sie auch aus. Entsetzt sah sie Shim’rar hinterher, welcher sich nun zur Treppe und dem Aufzug begab.


„Was?! Ich bin kein Schoßtier!“


Brachte sie mit einer viel zu hohen Stimme hervor, die durch ihr Entsetzen und ihrer Angst entsprungen war. Dies zeigte abermals deutlich, welche Stellung sie jetzt bei ihm hatte. Sie hatte sich nicht geirrt und dennoch war sie verwirrt über das was er ihr sagte. Es passte alles überhaupt nicht zusammen. Es ergab keinen Sinn. Er half ihr, gab ihr Ratschläge und im nächsten Moment verpasste er ihr wörtliche Ohrfeigen. Hilfesuchend sah sie zu Herby hoch. Sie wollte sich nicht so demütigen lassen! Besonders nicht vor zwei Männern! Wieder wünschte sie sich, sie wäre keine weibliche Twi’lek und sah wütend zu Alaton, den Shim’rar bisher nicht so behandelte wie sie. Nicht mal annährend. Doch was sollte sie tun? Shim’rar war zu gefährlich, um sich ihm zu widersetzen. Er würde sie vielleicht somit noch eher töten, verkaufen, noch mehr quälen oder sogar Herby töten. Ein innerlicher Konflikt spielte sich nun in ihr ab und man sah es ihr auch deutlich an, denn noch immer stand sie unschlüssig in der Tür der Zelle. Herby redete derweil auf sie ein, dass sie sich Shim’rar beugen sollte, da er sie nicht verlieren wollte und nicht sehen wollte, wie man sie bestrafte und fügte auch sein eigenes Wohl mit ein, dass er sich selbst auch vor Shim’rar fürchtete. Wütend sah sie zu ihrem kleinen Freund hoch.

„Ja, du hast ja auch leicht reden! Du bist ja nicht gefangen wie ich, wirst nicht behandelt wie Dreck und musst dich nicht benehmen als wärest du ein wertloses Tier!“

Fuhr sie ihren Freund an, welcher nun beleidigt aus der Zelle flog und ihr vorschmiss, dass sie ihn getötet hatte und auch bereits an der Leine gehalten hatte. Ari’a schnappte nach Luft und Tränen standen ihr in den Augen.

„Es tut mir ja auch total leid! Herby warte!!“

Schrie sie ihrem kleinen Freund hinterher, doch dieser war bereits beleidigt nach oben in die Lobby geflogen. Traurig sah sie ihrem Freund nach und sah dann verärgert und gekränkt zu Shim’rar. Sie bereute ihre harten Worte zu Herby. Wütend über sich selbst und über die Gesamtsituation, marschierte sie in den kleinen Flur, wo mehrere Zellen nebeneinander standen und fühlte sich gezwungen, dem Befehl von Shim’rar nachzugehen. Sie musste es für Herby tun, damit er sich wieder beruhigte und sie sich damit auch irgendwie bei ihm entschuldigte, doch auch, weil sie Shim’rar fürchtete und ihr kamen immer wieder seine letzten Drohungen in ihr hoch. Mit zitternden Händen vor Angst und Wut durchsuchte sie die übrigen Lagerräume, fand Drahtseile, warf diese jedoch schnell beiseite, da sie sich selbst nicht strangulieren wollte. Schließlich löste sie eine nicht ganz so angerostete Kette, mit vielen Gliedern und einem einfachen mechanischen Schloss von einigen Kisten. Sie war wohl früher dazu gedacht, Kisten so zusammenzuketten, dass sie nicht umfielen, beim umlagern. Angewidert über diese Umstände und mit Tränen in den Augen begab sie sich zu Alaton und Shim'rar und warf ihnen einen verachtenden Blick zu, ehe sie die Gliederkette um ihren Hals legte und die benachbarten Glieder mit dem Vorhängeschloss zusammenkettete. Ihre Hände zitterten dabei so sehr, dass sie das Schloss zweimal fallen ließ, denn sie fürchtete sich gerade selbst die letzte Freiheit zu nehmen, die sie noch hatte. Schließlich klickte das Schloss und sie hatte die Schlaufe der Gliederkette so angebracht, dass sie nicht sofort davon stranguliert wurde. Leider war sie sehr schwer und bedauerlicherweise hatte sie hier kein Seil gefunden, was sie selbst hätte schnell wieder aufbinden können. Wütend und ein wenig zu heftig gab sie ihm das längere Ende der Kette in die Hand.

„Zufrieden?! Ihr bekommt das doch sicher wieder mit euren Kräften auf, oder? Ich habe leider keinen Schlüssel dazu gefunden.“


Meinte sie wütend und schämte sich sehr, so dass ihre Wangen glühten. Doch ausziehen konnte sie sich nicht. Das ging einfach nicht.


„Ich bin kein Tier! Ich bin eine Twi’lek und heiße Ari’a Sinya, falls ihr das vergessen habt!!“

Fuhr sie ihn an, ging jedoch dennoch in die Knie und dann auf alle Viere. Sie zitterte am ganzen Körper und sie kämpfte gegen ihre Tränen an. Es war so demütigend! Womit hatte sie das nur verdient!? Trotzdem fürchtete sie sich so vor ihm, dass sie hin und hergerissen war, seiner Forderung einfach nachzugehen. Schließlich hatte er sie schon so gesehen, Herby auch, wenn sie sich in der Zelle an der Wasserleitung gewaschen hatte. Was machte es also für einen Unterschied, wenn Alaton sie auch so sah? Es war nur einer mehr. Sie musste es für Herby tun, um alles wieder gut zu machen, auch ihre Worte von eben und vielleicht half dieses Leiden ja auch, um Herby Kraft zu geben. Wütend und vor allem verzweifelt richtete sie sich kurz darauf wieder auf und riss ihr Oberteil und ihr Unterhöschen von sich und gab Shim’rar die Sachen genauso heftig, wie die Kette, als wäre er gerade ihr Kleiderständer. Zum Schluss streifte sie die Stoffstiefel ab und sah dann zitternd und mit schnellen Atem zu Alaton und dann wieder zu Shim’rar und ging abermals auf die Knie.
Mit einem kurzen Blick zur Treppe, stellte sie bedauerlich fest, dass Herby nicht zurück war und sie hoffte, dass ihr kleiner Freund wirklich in der Lobby war.


"Wenn Herby jetzt weg ist, seid ihr dafür verantwortlich! Er ist dann nur wegen euch weggelaufen!"


Fuhr sie Shim'rar abermals an und hoffte, dass sie das richtige tat und nicht alles umsonst war.

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Der Twi'lek nahm die Kette aus der Hand des Mädchens, und war überrascht, dass sie sich etwas so permanentes und vor allem schweres ausgesucht hatte.

Nein, ich denke nicht, dass ich das öffnen kann - zumindest für eine Weile nicht,

meinte er beiläufig, als er einmal probehalber an ihrer Leine zog. Natürlich war sie stabil, und eher würde sie sich selbst erwürgen bevor sie die Kette zerbrechen oder auf andere Art öffnen konnte, aber es schadete Ari'a nicht, ihr diesen Umstand noch einmal vor Augen zu führen.
Wie es schioen hatte sie zuvor mit sich selbst gerungen, und dabei Herby angeschrien, zumindest nach dem, was Shim'rar aus ihrem Verhalten geschlossen hatte. Scheinbar hatte seine Sklavin die Untiefen der Zurechnungsfähigkeit längst und endgültig hinter sich gelassen. Das machte sie einerseits sehr leicht manipulierbar, andererseits unberechenbar, und so, wie sie ihn anfuhr, sie wäre kein Tier, war er versucht sie gleichsam als Gegenbeweis wie eines zu treten. Wirklichen Spaß konnte er mit ihr nicht mehr haben, so viel war klar, selbst nachdem sie sich schließlich doch gemäß seiner Order entkleidete.
Der lilahäutige Mann nahm ihr Kostüm entgegen und ließ es als Demonstration seiner Fähigkeiten einige Meter durch den Raum schweben, bevor es in einem Staubhaufen landete.


Natürlich bist du ein Tier. Du lebst in einem Käfig, Opfer deiner eigenen Dummheit und Beschränktheit, hinter Gitterstäben, die du dir selbst geschmiedet hast. Du bist Opfer, Beute, Dreck unterm Schuh. Und du hast es selber so gewollt.

Damit zerrte er das Mädchen an ihrer Kette die Treppe hinauf, und nahm einfach an, dass Alaton ihnen folgen würde. Was er ihr gesagt hatte stimmte, Wort für Wort, doch tatsächlich hatte er an etwas anderes gedacht als ihr persönliches Schicksal. Es traf auch alles auf ihre ganz persönliche Dummheit zu, das stimmte durchaus, aber im Endeffekt meinte er etwas, das den Großteil der Bevölkerung der Galaxis betraf.
Ein richtiger Sith zu sein bedeutete nicht, etwas dazuzulernen - keine Technik, kein Wissen, keine Waffe machte jemanden zu einem Sith. Es ging darum, die Dinge zu vergessen, zu tilgen, mit denen sich jedes Individuum zum Wohl des Ganzen einschränkte und selbst fesselte. Es galt, Rücksicht und Mitgefühl auszuschalten, alle Tabus zu vergessen, um klar zu denken, und sich nicht von den Dingen beeinflussen zu lassen, die "man nicht tut".
Selbst die meisten so genannten Sith hatten dies nicht erkannt, und überspielten ihre Unfähigkeit durch sinnloses Gemetzel und nutzlose Brutalität, um dadurch ihren infantilen Vorstellungen von "ach so böööse" nachzukommen. Traurige gestalten...
Oben angekommen zog er sein nacktes Haustier zu den Überresten einer der Säulen, die vor Jahrzehnten die Decke der einst prunkvollen Eingangshalle gestützt hatten. Der Zahn der Zeit hatte etwa zwei Meter über dem Boden den Permabeton abgetragen und die Armierung aus Durastahl freigelegt. An einer der hervorstehenden Spitzen hängte er die Kette des Mädchens ein, und konzentrierte sich mit Hilfe des Macht auf das freie Ende. Es kostete ihn deutlich mehr Konzentration als das Schweben der Kleidung, doch schließlich verbog sich das Ende zu einer Öse, die die Kette fest hielt.


Sei froh, dass ich nicht auf die Idee komme dich über Nacht hier zu lassen - ohne vorher mit dir Gassi zu gehn,

flüsterte der Sith, und beschloss, Herby nicht näher zu erwähnen. Er würde wieder auftauchen, wenn sie es wollte, und je mehr er auf sie einredete, desto größer die Gefahr, dass sie erkannte, dass er sie manipulierte. Lauter, und auch für Alaton hörbar, fügte er hinzu.

Also, was kannst du bereits? Was willst du lernen? Zeigs mir - an ihr, wenn du kannst, sie braucht die Aufmerksamkeit. Ich habe dich vorher gefragt, warum du sie geschlagen hast. Jetzt sage ich dir, dass du keinen Grund hast, ihr weh zu tun oder sie zu demütigen. Aber noch viel wichtiger, du hast keinen Grund, nicht den geringsten, Rücksicht auf sie zu nehmen.

Auch wenn er keine Absicht hatte seinen Schüler zu einer Gefahr werden zu lassen, diese Lektion musste er lernen. Selbst Ari'a hätte sie lernen müssen, wenn sie noch genug Verstand übrig gehabt hätte.

Wenn dir dein persönliches Fortkommen nicht das Wichtigste ist, dann wirst du versagen - und sterben. Also - zeig mir, dass du mehr bist als ein Möchtegern-Fiesling. Überrasch mich,

fügte Shim'rar hinzu, und stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an die Seite, bereit sich überraschen zu lassen, auch wenn es es so früh nicht erwartete. Alaton sollte ihn lediglich nicht enttäuschen, dann wäre für den Moment seiner Tauglichkeit schon Genüge getan.


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar

Irgendwie schien sich der Sith selbst zu widersprechen. Erst sagte er, dass Alaton keinen Grund hatte Ari’a zu schlagen und jetzt sollte er kein Möchtegern Fiesling sein. Sein Fortkommen war Alaton das Wichtigste aber warum hatte er dann Ari’a geschlagen. Es hatte ihn sicher nicht weitergebracht. Er hatte sie geschlagen weil der Sith es wollte und er musste vorerst tun was COLOR="Magenta"] Shim’rar[/COLOR] verlangte um ein Ausbildung zu erhalten aber er wollte der Knechter und nicht der Geknechtete sein.

„Warum sollte ich sie demütigen oder verletzen? Was würde es mir bringen? Ich bin Entschlossen alles zu tun wenn es für mich einen Nutzen hat. Doch im Moment sehe ich in solchen Handlungen keinen Nutzen.“

Alaton erinnerte sich gut daran, dass sie sich gewehrt hat nachdem er sie geschlagen hatte. Ari’a war keinesfalls ungefährlich. Es könnten schlimmere Verletzungen oder sogar der Tod folgen wenn er einfach so Leute verletzte. Er ist nicht klug mehr Feinde zu haben als man standhalten konnte.

„Es ist keinesfalls sinnvoll sich durch unüberlegte Handlungen Feinde zu machen. Einfach herumgehen und Leute verletzen um zu zeigen wie stark man ist, ist meiner Meinung nach keine Stärke sondern eine Schwäche. Zu viele Feinde können dazu führen, dass man bei einem Racheakt das Leben verliert.

Alaton wusste, dass das nicht das war, was der Sith hören und sehen wollte aber wieso sollte er eine Handlung durchführen die ihm Sinnlos und überflüssig erschien. Immerhin war er doch Herr von sich selbst und nicht der Sklave eine anderen.

„Der Mann in der Bar war etwas anderes. Ich habe dort zwei Dinge gelernt. Erstens: man kann auch ohne Waffe töten es ist nur das richtige Wissen dafür notwendig. Zweitens: Ich habe es nicht für sie getan Meister sondern um Meine Ausbildung zu erhalten.“

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Das junge Mädchen schnappte nach Luft, als Shim’rar ihr sagte, dass er die Kette nicht aufbekommen würde, doch wurde ihr im nächsten Moment klar, dass er schon konnte, aber nicht wollte. Sie hätte sich liebend gerne ein Seil oder so etwas genommen, doch das hatte sie hier nicht gefunden. Sie hätte höchstens die Stoffreste von Shosh zusammenknüpfen können und diese als Leine verwenden können, doch dafür war es jetzt auch zu spät. Traurig blickte sie zu ihrer Kleidung, welche ihr zwar nicht wirklich gefallen hatte, sie jedoch wenigstens etwas bedeckt hatte. Eindrucksvoll flogen die Kleidungsstücke in der Luft und landeten dann im Dreck, was für sie bedeutete, dass sie wohl nicht mehr benötigt wurden und sie fragte sich gleichzeitig, ob dies auch ihr eigenes Ende bedeutete. Ängstlich sah sie nun zu Shim’rar und jede Wut war nun fort. Seine Worte die folgten, waren schlimmer als die Peitschenhiebe auf dem Weg nach Thyferra. Er machte sie nieder und Ari’a fand für so viel Gemeinheit keine Worte mehr. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie versuchte sie so schnell wie möglich mit den Händen wegzuwischen. Geknickt folgte sie nun krabbelnd Shim’rar und hatte Mühen auf der Treppe mitzuhalten. Sie hatte ihr Schicksal nicht so gewollt, aber sie wusste, dass es ihr vielleicht jetzt besser ginge, hätte sie einfach damals das getan, was er von ihr verlangt hätte. Jetzt hatte offensichtlich Alaton ihren Platz eingenommen, fing jedoch auf einer höheren Stufe an als sie damals und sie war nun mehrere Stufen gleichzeitig gefallen. Sie fragte sich, ob sie überhaupt wieder aufsteigen könnte. Ob es überhaupt noch möglich war... . Schweigend folgte sie dem lilanen Twi’lek und sah zu Boden und musste höllisch aufpassen, dass sie sich ihre Knie nicht an den Scherben und Bruchstücken in der Lobby zerschnitt und lief daher ab und zu auf allen Vieren, was ihr jedoch schwerer fiel und trotzdem aufpassen musste, wo sie mit ihren nackten Füßen hintrat. Der Weg, wohin auch immer, zog sich und plötzlich wurde der teils zerstörte Marmorboden grün und Grashalme sprossen hervor. Die Sonne schien und überall war das Zirpen der Insekten zu hören. Sie fühlte sich plötzlich frei und unbesorgt. Die Wolken zogen in lustigen Figuren über ihr hinweg und weiter hinten lag Herby mit einem Grashalm im Mund im Gras und döste. Ari’a lächelte und wollte aufstehen und zu ihm rennen, doch irgendwie gelang es ihr nicht. Ein lilafarbener Käfer war auf ihren Rücken gelandet und drückte sie nach unten. Sie konnte sich kaum halten, so sehr nahm er ihr die Kraft und schließlich lag sie mit dem Bauch auf der Erde und das erdrückende Gefühl endete nicht.
Erschrocken fuhr Ari’a leicht zusammen, als sie ein merkwürdiges Geräusch über ihr wahrnahm. Sie befand sich plötzlich wieder in der Lobby und lehnte an einer Säule und Shim’rar hatte ihre Kette an einer selbst gebogenen Öse festgemacht. Seine geflüsterten Worte trafen sie hart, als er sie erneut mit einem Tier verglich, so dass sie sogar leicht zurückschreckte, als ob er sie gerade geschlagen hätte. Ihr Bein zuckte bedrohlich, denn sie verspürte den Drang ihn einfach zu treten und auf ihn einzuschlagen, bis sie nicht mehr konnte.


„Wieso behandelt ihr ihn eigentlich nicht so? Nur weil ich eine Frau bin?“


Fragte Ari’a mit weinerlicher Stimme und nickte in die Richtung von Alaton, welcher die Aufgabe bekommen hatte irgendetwas an ihr zu demonstrieren. Jetzt begriff sie noch mehr den Grund für die Leine und sie begann zu zittern, als ihr die Sache mit der Zielscheibe wieder einfiel und sie fragte sich gleichzeitig, ob sie das überleben würde. Sie zog kurz an der Kette, doch sie war fest. Es gab kein Entkommen, keine Hoffnung und auch kein Wunder. Enttäuscht stellte sie auch fest, dass Herby nicht in der Lobby war. Vielleicht...war er auch weg, weil er neue Energie benötigte? Nun, leiden würde sie wohl die nächsten Minuten genug, auch wenn es ihr überhaupt nicht gefiel, aber vielleicht nützte es ja wenigstens ihm... . Alaton weigerte sich jedoch gegen Shim’rars Befehl. Ari’a sah ihn ein wenig verwundert an, sie hätte es nicht erwartet und war gleichzeitig gespannt, wie Shim’rar reagieren würde. Würde er ihn genauso bestrafen wie sie damals? Hatte Alaton etwa Angst vor ihr oder einfach nur Mitgefühl, welches der lilane Twi’lek offenbar aus ihm raustreiben wollte? Ari’a hörte nur halb weiter zu und sah sich um und entdeckte plötzlich neben der Säule, zum alten Tresen der Rezeption ,einige verstreute Pillen auf dem Boden, welche aus dem geöffneten Erste Hilfe Schrank herrührten. Nicht weit davon entfernt lag die zylinderförmige, nicht zersetzbare Verpackung dieser kleinen runden Pillen. Auf dem Etikett stand auf mehreren Sprachen der Inhalt. Es waren wohl, wenn sie es von der Entfernung richtig las, Schlaftabletten, auch wenn sie sich fragte, was solche in einem Erste Hilfe Schrank suchten. Vielleicht hatte einer der Angestellten damals solche gebraucht? Plötzlich kam ihr eine Idee, wusste jedoch nicht, ob sie es schaffen konnte und ob sich überhaupt die Möglichkeit ergab... . Da Alaton und Shim’rar eh gerade abgelenkt waren, sammelte sie die am nächst liegenden Pillen auf und überlegte sie zuerst in ihren Nasenlöchern zu verstecken, ließ es jedoch bleiben, weil nicht genug hineinpassen würden, zumal sie sich vielleicht daran verschlucken könnte. Daher hob sie unauffällig ihren einen Arm und tat so, als würde sie sich am Kopf kratzen, da ihr Kopfschmuck juckte und schob eine Pille nach der anderen unter ihren Kopfschmuck und klemmte sie somit dort ein, so dass es äußerlich durch das dicke braune Leder nicht zu sehen war. Vielleicht konnte sie ja so Alaton loswerden... . Doch jetzt hieß es erstmal, dass hier zu überleben und sie fürchtete sich sehr, doch sie blieb an der Säule sitzen.

„Nicht jeder denkt so rücksichtslos wie ihr! Lasst ihn doch! Ich finde es richtig, was er sagt. jedenfalls...teilweise.“

Warf Ari’a nun dazwischen und stellte sich wörtlich auf die Seite von Alaton. In der Hoffnung, dass somit die Schmerzen für sie ausblieben bei der Übung und dass Shim’rar den jungen Mann bestrafte und vielleicht ihr eine neue Chance gab, in dem er Alaton tötete. Doch dies war wohl Wunschdenken... .


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Shim'rar schüttelte langsam den Kopf, nachdem sein Schüler sich ausgesprochen hatte. Er hatte vielleicht etwas verstanden, aber von der wirklichen Erkenntnis war er noch weit entfernt. Der lilahäutige Mann sah sich einen Moment lang um, bevor er darauf antwortete.

Du hast dir gemerkt was ich gesagt habe, aber du hast nichts verstanden. Glaubst du wirklich, du hättest in der Bar nicht so gehandelt, weil ich es dir gesagt habe? Also hast du es für mich getan, und dir dadurch deine Ausbildung ermöglicht.

Der Sith ging zu einem Marmorbrocken, der einige Meter entfernt am Boden lag, und hob ihn mit beiden Händen hoch.

Dieser Stein ist nutzlos - so wie Ari'a. Aber wenn du wegen dieses Steins einen Umweg in Kauf nimmst, anstatt darüber hinweg zu steigen, dann nimmst du Rücksicht auf ihn - du räumst ihm einen Platz in deiner Welt ein, und schmälerst so deine Ziele.

Auch wenn sein Beispiel ziemlich stark hinkte ließ Shim'rar den Brocken theatralisch fallen. Leider zersplitterte der Marmor nicht, sondern rollte einen halben Meter, bevor er ziemlich langweilig zur Ruhe kam.

Du wusstest nicht, dass du aus dem Leiden des Mannes in der Bar etwas lernen wurdest - ich bezweifele sogar, dass du wirklich etwas sinnvolles gelernt hast. Du hast getan, was ich wollte, damit ich tue, was du willst - dich ausbilden.

Schnellen Schrittes ging er zu dem gefesselten Mädchen und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.

Ari'a hatte ihre Chance, und hat versagt. Sie ist es kaum mehr wert eine Sklavin genannt zu werden, und wenn ich sie verkaufen würde bekäme ich wohl grade mal die Fahrtkosten heraus.

Im Moment wollte er keine Rücksicht auf ihren löchrigen Geist nehmen - Herby würde das schon richten, und wenn nicht, dann konnte er ihm die Schuld zuschieben wenn er sie tötete. Sie war entbehrlich, und er hätte es fast vergessen. Während er ihr eine Hand auf die Schulter legte und mit der anderen ihr linkes Lek kniff und lang zog flüsterte er ihr zu,

Bild dir nichts darauf ein. Wärst du kein Weibchen, dann wärst du schon längst tot.

Laut und an Alaton fuhr er fort,

Du meinst vielleicht, du wüsstest, worauf du dich eingelassen hast, aber du benimmst dich wie ein wohltätiger Egoist. Du sorgst dich darum, dir Feinde zu machen, du rechtfertigst deine Aktionen im Nachhinein... Man könnte meinen, du willst Sith werden und trotzdem allen ein Freund sein.

Mit einem Tätscheln auf die Schulter wandte er sich von der nackten Twi'lek ab und ging langsam auf seinen Schüler zu.

Ein Sith zu sein bedeutet zu rennen - immer in eine Richtung, sich nie umsehen, nie zurückblicken. Wenn du stehen bleibst oder strauchelst bist du tot! Es macht keinen Unterschied, ob dich ein selbstgerechter Jedi tötet, dich ein Schatten der Vergangenheit einholt oder du bei einem Speederunfall ums Leben kommst. Du bist hier, weil du erkannt hast, dass die Galaxis sich nicht kümmert, keine Rücksicht nimmt, und dass die einzige Möglichkeit für dich, etwas zu bekommen ist, es dir zu nehmen.

Irgendwie schien es ihm momentan zu liegen, einen Schüler auszubilden. Bei den Grundlagen gab es auch noch nicht das Problem, dass er Alaton klein halten musste. Hier musste er dem vierlekkigen Twi'lek das vermitteln, was er in langen Jahren auf Nar Shaddaa gelernt, und was er aus der Zeit mit Arica mitgenommen hatte.
Vor allem war der junge Mann eine angenehme Abwechslung zu Ari'a. So dumm wie sie konnte er sich gar nicht anstellen, selbst wenn es eine Weile dauerte, bis er die Philosophie der Sith in der Interpretation von Shim'rar verstanden hatte.


Du musst dir klar über das werden, was du willst. Dann musst du erkennen, was es dich kostet, es zu bekommen - ohne Rücksicht auf Verluste. Und dann musst du entscheiden - und zwar definitiv - ob der Nutzen den Schaden ausgleicht. Wenn nicht, dann vergiss den Nutzen und halte dich nicht mehr damit auf. Wenn ja, dann tu, was du tun musst, und bleib dabei.

Alaton hatte sicherlich Recht damit, dass es nichts gab, was er an Ari'a demonstrieren konnte, um wirklich zu beweisen, dass er verstanden hatte. Aber es gab etwas anderes, wofür das Gör gut war.

Ich erwarte, dass du darüber nachdenkst und danach handelst. Wenn du Fragen hast, dann stell sie. Jetzt will ich aber, dass du mir zeigst, was du mit der Macht bereits zu tun im Stande bist. Sie ist unser Werkzeug, nicht unsere Bestimmung, also halte dich dieses Mal nicht mit Moral auf und zeig mir an unserem Haustier, was du kannst. Wenn du dabei Rücksicht auf sie nimmst... tu es nicht.


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Aufmerksam verfolgte das angekettete Mädchen die Erklärungen von Shim’rar. Sie war überrascht und gleichzeitig enttäuscht, dass er im Gegensatz zu ihr, mit Alaton ganz vernünftig redete und ihn nicht für sein Verweigern bestrafte. Bei ihr hatte er nie eine Ausnahme gemacht... . Wahrscheinlich war es bei Alaton nicht mal eine Ausnahme, sondern der Normalfall. Die darauf folgenden Worte von Shim’rar projizierte sie ehr auf sich, obwohl sie für Alaton gedacht waren. Sie musste seinen Schüler ohne Rücksicht auf Moral oder andere Verluste töten, damit sie weiterkam. So, dass sie wieder dessen Platz einnehmen könnte, in dem sie sich so wieder hocharbeitete. Doch würde ihr dies gelingen? Wie sollte sie dies tun? Sie war angekettet und an sich für ewig verdammt... . Der lila Twi’lek behandelte sie immer schlimmer und ihr Leben schien an einem immer mehr reißenden Faden zu hängen. Wie sollte sie sich da noch hocharbeiten können? Es schien überhaupt kein Schlupfloch zu geben. Dem jungen Mädchen kam auch die Idee, eventuell abends-wenn sie bis dahin überhaupt überlebte-Shim’rar zu verführen. Schließlich hatte er sie sonst ja auch immer begrabscht und er bezeichnete sie ja noch als Attraktiv, was sie wohl als kleinen Trost nehmen konnte und wieso er sie vielleicht noch nicht getötet hatte. Doch wusste sie nicht, ob sie dies könnte, zumal sie fürchtete, dass er diese Aktion ausnutzen würde. Damit musste sie stark rechnen und sie wusste nicht, ob sie dafür bereit war. Doch vielleicht würde sie so überleben? Nie im Traum hätte sie daran gedacht, dass sie einmal darüber nachdenken würde, sich bei jemanden hochzuschlafen, doch wenn es in dem Fall eventuell nicht anders ging? Und was war, wenn es nicht half und alles umsonst wäre? Dann hätte sie es zumindest versucht und trotzdem schauderte sie bei dem Gedanken, Shim’rar verführen zu wollen. Das war irgendwie abartig, erschien ihr aber als einzige Lösung neben der, Alaton zu töten. Doch diese Chance müsste sie erstmal haben und das ganze auch überleben. Es erschien ihr viel zu schwierig.
Shim’rar holte sie aus ihren Gedanken, als dieser ihr eine heftige Ohrfeige verpasste. Ari’a drehte dabei leicht ihren Kopf weg, doch viel gebracht hatte es nicht. Ari’a war durch die Situation immer eingeschüchterter, denn er verglich sie immer mehr mit einem Tier, sogar mit einem nutzlosem Stein. Der Kloß in ihrem Hals wurde dadurch immer größer und vor allem schmerzhafter, so dass die glühende Wange dagegen nur halb so schlimm war. Als er auch noch an ihrem einen Lek zog und ihr zuflüsterte, dass sie längst tot wäre, wenn sie kein Weibchen wäre, ließ sie erschaudern. Dies bestätigte ihre Vermutung, wieso sie noch lebte und wie sie ihn vielleicht am besten Umstimmen könnte. Ari’a schluckte hart und war froh, dass Shim’rar nicht bemerkt hatte, dass eine Schlaftablette aus ihrem Kopfschmuck gefallen war, als er schmerzhaft an ihrem Lek gezogen hatte. Zum Glück waren sie nicht alle herausgefallen. Als Shim’rar erneut vom Verkaufen sprach, merkte Ari’a wie langsam Wut neben ihrer enormen Angst aufstieg. Seine Worte, die gegen sie gerichtet waren, waren schlimmer als Dornen, die sich in ihren Geist rammten. Nebenher schnappte sie auf, wie er von Sith, Jedi und der Macht sprach.

Ryl „Der hat doch tatsächlich noch einen Namen für seine Zauberei. Wie einfallslos.“ /Ryl

Murmelte sie leise vor sich hin, gleichzeitig auch irgendwie an Herby gewandt, in der Hoffnung Herby würde es hören und ihr vielleicht beistehen und merken, wie schlecht es ihr ging...oder lud er sich gerade an ihr auf wie an einer Steckdose? Herby war lieb...er würde doch nicht einfach tatenlos zusehen, wie man sie hier behandelte?! Wo war er nur?
Die Worte von Shim’rar hämmerten sich nach und nach in ihren Geist. Immer wieder hallten sie in ihrem Kopf wider und Tränen liefen ihr nun über die Wangen. Versagt, nutzlos, Stein, Weibchen, Haustier...tot. Und jetzt sollte Alaton auch noch an ihr zeigen, was er konnte, was auch immer „Macht“ bedeutete. Ihre Wut wuchs in ihr und sie sah mit nassen Augen Alaton an und wartete auf den bevorstehenden Schmerz und sah dann rüber zu Shim’rar der sie behandelte wie Dreck unter dem Schuh, wie er gesagt hatte. Aus dem nichts schepperte es plötzlich und direkt kreisrund um sie herum flogen die Trümmer explosionsartig von Keramik, Putz, Stein und Marmor von ihr vom Boden weg. Selbst der kleinste Staub flog durch die Gegend und größere Teile zerstörten das bereits angeknackste Glas von dem Thresen und die nahe liegenste Fensterscheibe. Selbst in die Richtung von Shim'rar und Alaton flog jede Menge, so dass sie von dem Staub ganz eingehüllt waren. Ari’a verstand nicht sofort was geschehen war und sah die beiden Twi'leks mit offenem Mund an und saß mitten in dem 2m Durchmesser großen leergefegten Kreis (bzw. sauber gemachten Boden). Schließlich sprang sie erschrocken auf und sah sich hektisch um, bis sie den Übeltäter des Ganzen gefunden hatte. Herby, welcher munter und offensichtlich auch sauer auf Shim’rar und Alaton durch die Gegend flog.


„Sag mal bist du irre, Herby!? Bist du völlig verrückt?! Denkst du, du hilfst mir damit?!“

Fragte sie panisch zur Decke, denn ihre Wut hatte sich nun in enorme Angst verwandelt.

„Das tut mir total leid! Das...war ein....Unfall!“

Meinte zu nun beschwichtigend zu Alaton und Shim’rar und lief zu ihnen, um deren Kleidung abzustauben oder zu helfen, aus Angst dafür bestraft zu werden. Sie vergaß jedoch durch die Aufregung die Kette und wurde schmerzhaft nach hinten gerissen und landete rückwärts auf ihr Hinterteil.


"Au..."

Jammerte sie und hielt sich ihren Hals. Wenn sie Pech hatte, waren nun alle Überlebenspläne dahin.

Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Zuletzt bearbeitet:
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

„Das ist mein Problem ich habe noch keine Ausbildung in der Macht gehabt und habe deshalb keine Ahnung wie man sie Benutzt. Ein anderer Sith sagte einmal, dass Zorn und Hass die stärksten Gefühle sind und, dass man sie gebrauchen sollte. Ihr sagtet, dass die Macht unser Werkzeug ist doch ich habe leider keine Ahnung wie man es benutzt Meiste.

Der Sith sagte er dürfe sich nicht auf andere Rücksicht nehmen er müsste einen geraden Weg folgen und alle Verluste in kauf nehmen. Er müsste aber auch vorher wissen ob der Gewinn die Verluste ausgleicht.

Meister Ich will meine Ausbildung und bin bereit alles dafür zu tun wenn dazugehört jemanden zu töten würde ich das auch tun. Ich habe mich für diesen Weg entschlossen und nur der Tod kann mich davon abhalten das Ziel nicht zu erreichen.

Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Der lilahäutige Twi'lek war grade dabei, seinem neuen Schüler zu antworten, als er etwas aus Richtung des Mädchens spürte. Er war in Gedanken bei Alaton, und versuchte abzuwägen, auf welcher Art er dem anderen Twi'lek den richtigen Zugang zur Macht vermitteln konnte, ohne aus ihm eine zu große Gefahr für sich selbst zu machen. Vielleicht hätte er sonst früher bemerkt, dass Ari'a quasi überkochte.
Er hatte seit ihrem ersten Aufeinandertreffen versucht, sie über die sprichwörtliche Klippe zu treiben, so weit, bis sie ihr Potential entfalten konnte und aller Zivilisations Bande brachen. Aber sie hatte sich stets an die Tabus und Moralvorstellungen geklammert, mit denen sie geimpft worden war, und hatte den Absprung nicht geschafft. Und im Gegenzug hatte Shim'rar beschlossen, dass der Aufprall ihr das Genick brechen würde.
Doch scheinbar hatte sie genug gehört, um ohne ihre verfluchte Rücksicht um sich zu schlagen. Ihre Kontrolle über die Macht war praktisch nicht existent, und ihr Ausbruch war grobschlächtig und ungezielt.
Grade das machte ihn so gefährlich.
Instinktiv riss der Sith seine Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen, doch er wusste sofort, dass er nicht schnell genug sein würde. Dass er es überhaupt versucht hatte sprach Bände darüber, wie unvorbereitet sie ihn getroffen, wie sehr er seine Abwehr vernachlässigt hatte.
Als er seine Machtabwehr um sich errichtete war es bereits zu spät ihren Angriff selbst zu kontern. Die größeren Splitter konnte er gerade noch abwehren, indem er ebenfalls die Macht einsetzte, doch sie waren bereits nah genug, dass einer davon ihn an der rechten Wange streifte und sich äußerst schmerzhaft einige Zentimeter in sein rechtes Lek bohrte.
Der lila Twi'lek blieb für einen Moment regungslos stehen und wartete. Nicht etwa darauf, dass das Mädchen nachsetzen würde - dafür war sie vielleicht dumm, aber nicht fähig genug. Wahrscheinlich war sie von ihrer Tat noch so überrascht, dass sie nicht wusste, was geschehen war. Tatsächlich entschuldigte sie bereits und versuchte, trotz ihrer Kette auf die beiden zu zu rennen.
Nein, der Sith wartete, bis sich der Wunsch, Ari'a auszuweiden und dabei zuschauen zu lassen, wieder in die unerwünschten Untiefen seines Unterbewusstseins zurückgezogen hatte. Er würde ihm nichts bringen, grausam zu ihr zu sein, wenn nicht Alaton etwas daraus lernte. Zudem hatte sie von einem gewissen Standpunkt aus getan, was er verlangt hatte - nur zu spät. Ihr Tod war ebenfalls schon beschlossene Sache, also gab es nichts, was er ihr noch antun musste.
Nach einem tiefen Atemzug ließ er zu, dass sich seine Sinne auf ein normales Maß entspannten, und ließ seine noch halb gehobenen Arme sinken. Er sah zu Alaton, der auf den ersten Blick nicht viel abbekommen hatte außer Staub. Shim'rar selbst war ebenfalls ergraut - er hatte sie gefährlichen Projektile abwehren können, für den Staub war keine Zeit gewesen - und eigentlich auch keine Notwendigkeit.


Zorn und Hass sind wie Drogen, Alaton - du fühlst dich stärker, aber du verlierst die Kontrolle. Denk doch nur, Ari'a auf welche langsamen, schmerzhaften Arten ich dich töten könnte, wenn ich zulassen würde, dass mein Hass auf deine grenzenlose Dummheit und dein masochistischer Mangel an Selbsterhaltung meine Hand führt?

meinte er zunächst zu seinem Schüler, dann mit einem Seitenblick auf das am Boden sitzende Mädchen. In ihrem Kopf grausame Bilder hervorzurufen kostete nichts, und war gerade richtig, um seine kochenden Gefühle ihr gegenüber zu besänftigen.

Konzentrier dich, Alaton, und schließe deine Augen. Du darfst diese kleine Schlampe hassen, sie verachten, verteufeln, es ist mir egal. Du darfst mit ihr machen, was du willst, sie nur nicht töten, und nicht anfassen, wenn ich in der Nähe bin. Was ich aber vor allem will ist, dass du dich auf sie konzentrierst. Du kannst sie mit Hilfe der Macht spüren, fühlen, wo sie ist. Versuch es. Du wirst es wahrscheinlich nicht beim ersten Versuch schaffen. Problematisch wird es nur, wenn du nach dem ersten Versuch aufgibst.

Im Moment konnte er sich nur mit Mühe darauf konzentrieren, seinem Schüler Anweisungen zu geben. Trotz seinen Bemühungen sich zu beruhigen drängte es ihn, das Mädchen für ihren Ausbruch zu bestrafen, wenn auch nur um zu verhindern, dass so etwas nochmal vor kam.
Der Holzsplitter im empfindlichen Fleisch seines Leks brannte mittlerweile, und trug damit nicht zu seiner Entspannung bei. Dennoch ging er langsamen Schrittes zu dem blauhäutigen Mädchen und ging neben ihr in die Knie. Er sah ihr für einen Moment in die Augen und lächelte dabei humorlos, dann legte er ihr eine Hand auf ihre rechte Wange.


Ich will, dass du deine Phantasie benutzt. So wie du eine Mauer errichtet hast, die dich zumindest kurzzeitig beschützt hat. Stell dir einen Raum vor, im Keller, aus dem es kein Entkommen gibt. Du bist darin allein, nackt, auf einen Metalltisch gekettet, und es ist stockdunkel. Dir ist kalt, du hast Hunger und Durst, es stinkt nach deiner Angst, und du weißt nicht, wer noch im Raum ist.

Shim'rar wusste, dass er sich gehen ließ. Was er grade tat war sinnlos, und selbst die Idee, sie durch diese ihr eingeimpfte Schreckensvision besser kontrollieren zu können war allenfalls vorgeschoben. Er wollte sie leiden lassen, sie sollte für die vergeudete Zeit bezahlen, die sie zu verantworten hatte. Ein schneller Tod stand für das Mädchen schon längst außer Frage.
Einen Moment lang schwieg der Sith, und streichelte dabei ihr rechtes Lek beinahe liebevoll, zumindest bis zu dem Moment, wo er sie mit seinen spitzen Fingernägeln hineinkniff.


In diesem Raum kannst du nicht schlafen, nicht sterben, nur hilflos liegen. Und jeden Tag kommt jemand, der dich schneidet, dich schockt, dich durchbohrt. Er wird nie mit dir reden, denn du hast keine Stimme dort, und er wird keine Gnade zeigen, denn du hast sie nicht verdient.

Langsam ebbte sein Zorn ab, und der kühle, berechnendere Teil seines Geistes übernahm die Kontrolle. Doch er wollte sich die Veränderung nicht anmerken lassen, und selbst für sein normales Wesen war es befriedigend, das Mädchen für ihre maßlose Nutzlosigkeit leiden zu sehen. Und vielleicht gab es ihr Hoffnung, dass er für sie die Zeit aufwendete, um ein Bestrafungsszenario zu konstruieren, anstatt sie an Ort und Stelle niederzustrecken.

Ich kann dich in diesen Raum sperren, in deinem Kopf. Wenn du das nicht willst... Nun, ich will ehrlich sein. Ich sehe keine Rettung mehr für dich. Du wirst weiterleben, nur weil ich es so will, als Spielzeug und Haustier. Mach nicht den Fehler zu glauben, dass es nicht noch schlimmer kommen kann, und denk an das schwarze Zimmer.

Damit ließ er ihr Lek los, griff nach dem Splitter, zog ihn heraus und drückte ihn gegen die Stelle, die er eben gekniffen hatte.

Du bist meine Aufmerksamkeit nicht wert. Aber ich mache es dir leicht. Wenn du ihn rausziehst werde ich dafür sorgen, dass du den morgigen Tag nicht erlebst.

Damit stach er den Splitter in das empfindliche Fleisch ihrer Kopftentakel und sah ihr einen Moment lang in die Augen, bevor er aufstand und einige Schritte zurück ging.
Was er eben gesagt und getan hatte gefiel ihm nicht. Er hatte sich benommen wie ein grausamer Wahnsinniger, wie die anderen Sith im Orden, die er verachtete und bemitleidete. Er hätte Ari'a vor langer Zeit aus dem Weg schaffen sollen. Jetzt behinderte sie ihn durch ihre Anwesenheit, und sein Wunsch zu glauben, dass seine in sie investierte Zeit nicht vergebens gewesen war hatte ihn ein ums andere Mal daran gehindert, das richtige zu tun.
Er nahm sich vor, das Mädchen so oder so am morgigen Tag zu töten - mit dem Zugeständnis, es auf eine Art zu tun, die ihr die Hoffnung ließ.
Und so gesehen hatte er noch etwas gelernt durch ihre Anwesenheit. Sie hatte ihm gezeigt, dass Gefahr selbst aus den unscheinbarsten Richtungen drohen konnte, und er sein eigenes Mantra - zu laufen und nie stehen zu bleiben - sträflich vernachlässigt hatte.


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Erst jetzt bemerkte das junge Mädchen, dass Shim’rar sogar verletzt war, als der Staub sich endlich legte, der bei ihr sogar mehrfaches Husten verursacht hatte. Der Splitter in seinem Lek war nicht zu übersehen und Ari’a biss sich nervös in ihre Unterlippe. Die Worte des älteren Twi’lek waren wie immer fies und erniedrigend. Sie war keine Schlampe, doch vor allem beunruhigte sie die Tatsache, dass Shim’rar immer mehr ihren Tod erwähnte. Zwar hatte er in der Möglichkeitsform gesprochen, doch genau wie die Sache mit dem Verkaufen, war sie sich sicher, dass diese Worte auf der Wahrheit basierten. Die Schreckensbilder, die Shim’rar damit auslöste, verursachte bei ihr Gänsehaut und als er auch noch auf sie zukam und sich zu ihr kniete, war ihr bereits klar, dass er keine guten Absichten habe würde. Angespannt sah sie ihm in die orangen Augen. Genau beobachtete sie seine Bewegungen und blieb ganz streif vor Angst. Seine Worte bohrten sich in ihren Geist und seine Hand, welche ihre Wange und schließlich ihr Lek berührte, war zwar weich und sanft zu ihr, doch sie hatte es durch seine Worte im Gefühl, dass dies jeden Moment in Schmerz umschlagen würde. Trotzdem blieb sie still, denn seine Worte lähmten sie förmlich und sie begann zu zittern. Sie fragte sich, ob es möglich war, bereits in ihrem Alter an einem plötzlichen Herzinfarkt zu sterben, denn sie verspürte gerade Todesangst, als er diese konkreten Bilder in ihr auslöste. Jetzt, wo er ihr so nah war, sah sie auch seine Schnittwunde an der Wange und sie wusste, dass jetzt die Rache folgte für seine Verletzungen und sie musste auch nicht lange darauf warten. Sie jammerte verzweifelt vor Schmerz auf, als er seine spitzen Nägel in ihren Lek stieß und als er ihr dann erklärte, dass er diese Bilder, die nun in ihrem Kopf waren, real werden lassen konnte, sah sie ihn entsetzt an. Niemals würde sie ihn nochmal unterschätzen und sie glaubte ihm sehr wohl, dass es noch schlimmer werden konnte. Sie wollte nicken, dass sie verstanden hatte, doch traute sie sich nicht, da seine Nägel noch in ihr Lek kniffen, so dass es ihr auch schwer fiel seinen Worten überhaupt zu folgen. Danach zog er seinen Splitter aus seinem Lek und hielt ihn gegen ihren und stellte ihr einen Kompromiss, welcher eigentlich keiner für sie war, denn sie wollte nicht sterben und wieder hatte er von ihrem Tod gesprochen, was nun wirklich Panik in ihr auslöste. Er hatte gesagt, dass es keine Rettung mehr für sie gab! Doch ehe sie weiter denken konnte, gab er seinen Schmerz an ihr ab, in dem sie nun den Splitter in ihrem Lek stecken hatte und Ari’a jammerte erneut vor Schmerz auf und sah Shim’rar verständnislos an und schaffte es erst wieder den Mut zu fassen, um zu sprechen, als Shim’rar sich wieder von ihr entfernt hatte. Niemals würde sie den Splitter entfernen, doch es tat sehr weh und wahrscheinlich würde es sich auch noch entzünden! Und was wäre, wenn er von selbst herausfiele? Doch dafür steckte er wohl zu tief drin.


„Ich habe doch gar nichts gemacht... .“


Meinte Ari’a kleinlaut und völlig eingeschüchtert. Ihre Wut vor einigen Minuten war völlig verflogen, anstelle dessen, nagte an ihr Angst und Verzweiflung.

„Das war Herby, dass habt ihr doch gesehen! Es tut mir leid, dass er euch getroffen hat! Ich habe mich doch bereits entschuldigt! Aber ich tue es gerne nochmal! Entschuldigt....Herr.“

Das letzte Wort fiel ihr nicht leicht, doch es erschien ihr in der derzeitigen Situation als angemessen.

„Ich war doch die ganze Zeit gehorsam! Ihr hattet gesagt, ich müsse alles tun, was ihr verlangt und das habe ich! Ich habe mich angeleint, mich für euch ausgezogen, auf allen Vieren gelaufen und bin nicht weggelaufen! Ihr hattet gesagt, ich könne mir hier oben etwas zu Essen verdienen, noch habe ich davon nichts gesehen.“

Erinnerte sie ihn mit weinerlicher Stimme und versuchte ihre Worte vorsichtig auszudrücken.


„Es ist unfair, wenn ihr mich als die Schuldige hierfür seht. Ich will nicht sterben!“

Sagte sie nun schluchzend und in ihrem Kopf drängte sich immer mehr der Gedanke auf, dass sie wahrscheinlich doch versuchen müsste ihn zu verführen, auch wenn ihr alleine der Gedanke daran schon Angst und Übelkeit bereitete, aber vielleicht würde es helfen und ihr Leben verlängern, denn es war für sie ganz offensichtlich, dass Shim’rar sie bald töten wollte und die Ungewissheit, wann dies eintreten würde, machte ihr noch mehr Angst. Aber sie wusste, wie gerne dieser sadistische Twi’lek körperliche Nähe von einem Weibchen, wie er so gerne zu sagen pflegte, hatte. Vielleicht war sie dann wieder seiner Aufmerksamkeit wert. Es war furchtbar in welcher Situation sie sich befand und sie sah traurig zu Herby, welcher sich nun tröstend gegen ihre Schulter gelehnt hatte, da er sich schuldig fühlte. Sie fragte sich ebenfalls, ob ein Mordversuch an Alaton überhaupt klug wäre, wenn sie dabei erwischt werden würde. Wahrscheinlich wäre dies in ihrer derzeitigen Lage ihr Tod. Es durfte nichts dabei schief gehen...doch erstmal musste sich überhaupt die Möglichkeit dazu ergeben. Es gab für sie nun also mehrere fast unüberwindbare Hürden zu bewältigen und wahrscheinlich würde irgendeine sie in den Tod stürzen. Der Splitter in ihrem Lek brannte immer mehr und sie hatte das Bedürfnis ihn rauszuziehen, doch musste sie sich beherrschen, wenn sie weiterleben wollte. Es war sehr grausam von Shim’rar und sie fragte sich, wie lange sie jenen Splitter tragen musste.

„Bitte, lasst mich am Leben! Ich habe euch doch versprochen, dass ich alles tue, was ihr verlangt. Wirklich alles! Egal was es ist! Vergesst die Zeit vor...vor eurem Raub an meiner Unschuld! Ich bin seit dem nicht mehr die Selbe! Wirklich!“

Flehte sie verzweifelt und stand auf und begab sich zu Shim’rar so weit es die Kette zuließ und ging auf die Knie, auch wenn ihr bewusst war, dass ein Angriff von Alatons Seite jeden Moment eintreffen konnte, doch momentan machte ihr der lila häutige Twi’lek weit aus mehr Sorgen.

Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar

Er schloss den Worten des Sith folgend die Augen. Löste seine Anspannung und versuchte Ari’a mit Hilfe eines siebten Sinnes zu orten … nichts.
Die Frage war wohl wie er jemanden „fühlen“ sollte wenn er nicht wusste, wie sich das „Gefühl“ anfühlt. Er wusste nicht was von den Gefühlen die durch seinen Körper liefen wichtig und was nicht wichtig war. Er versuchte es noch mal. Schob alle Zweifel und störenden Gedanken aus seinem Bewusstsein und versuchte es noch mal… nichts.
Es gab mehrere Gründe für sein Versagen und Alaton wollte nicht annehmen, dass er es einfach nicht konnte. Er überlegte woran es liegen könnte. Seine Beine wurden langsam von dem vielen Stehen müde und er setzte sich auf den Boden. Die Kälte des Steins zog langsam in ihm empor doch das störte Alaton nicht er fühlte sich fast wieder in einem Zuhause. Auf Dorin war es ihm nicht gut gegangen. Der eine Jedi hätte ihn fast umgebracht. Er schob die Bilder an die vergangenen Tage aus dem Kopf. Da spürte er plötzlich etwas aus Ari’a Richtung er konnte das Gefühl nicht definieren, aber es war anders als alles was er bis jetzt gefühlt hatte. Er versuchte danach zu greifen doch es entglitt ihm wieder. Er öffnete die Augen um sie kurz darauf wieder zu schließen jetzt wo er wusste wie es sich anfühlte glaubte er das Gefühl leichter zu bekommen mit Vorfreude startete er einen weiteren Versuch… nichts. Ein wenig enttäuscht und verärgert öffnete er die Augen wieder, er sah und hörte Ari’a mit Shim’rar sprechen. Das Gespräch interessierte ihn nicht und er verdrängte es wie alle anderen Gedanken. In der Lehre fühlte er es wieder kürzer als zuerst vielleicht eine halbe Sekunde, denn die sofort aufkommende Freude verdrängte es wieder.

„Meister, Ich habe ganz kurz etwas Gefühlt etwas, das ich noch nie Gefühlt hatte ich glaube es war Ari’a. Doch als ich nach dem Gefühl greifen wollte ist es mir entglitten.

Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Der Twi'lek waar mit der Reaktion von Ari'a nicht zufrieden, aber diese Option gab es für das Mädchen ohnehin nicht mehr. Er würdigte ihr Flehen keiner Reaktion und keines Blickes. Stattdessen wandte er sich seinem Schüler zu, der scheinbar wenig Glück mit der Nutzung seines Talents hatte.

[Ryl]Dummkopf. Verschwende meine Zeit nicht, davon hab ich von der wertlosen Schlampe schon genug gehabt.[/Ryl]

Es stimmte schon, dass man in der Muttersprache der Twi'lek besser und eindringlicher fluchen konnte denn auf Basic, und im Moment half es vielleicht auch, Alaton in Rage zu versetzen. Shim'rar wollte aus dem Adepten keinen sabbernden, wutschnaubenden Idioten machen wie es die meisten Sith waren, aber er musste lernen einen emotionalen Zugang zu seiner Gabe zu finden, um seine Emotionen im Anschluss beherrschen zu lernen.
Um sein Ziel zu erreichen, auch wenn es für ihn eigentlich ein uncharakteristisches war, hob er seine Stimme und brüllte den anderen Mann an. Für den Fal, dass das noch nicht ausreichte, entschied er sich, den anderen gleichzeitig körperlich zu bedrohen.


[Ryl]Ich habe keine Zeit für Stümper mit vier Lekku, die meine Nerven stehlen. Schließ deine Augen und versuch es richtig, sonst reiß ich dir zwei Lek aus und verprügel dich damit.[/Ryl]

Es war ein komisches Gefühl, sich so aufzuführen, zumal es alles andere als seine Art war. Der lilahäutige Mann sah sich als kühl und berechnend, nicht brutal und tobend. Er erreichte seine Ziele durch Subtilität und einer unterschwelligen Art der Grausamkeit. Alaton anzuherrschen war eine interessante Abwechslung, mehr aber auch nicht.
Während er auf eine Antwort - oder einen Lernerfolg - seines Schülers wartete richtete er seinen Blick wieder auf das blaue Häuflein nackten Elends. Mitleid wäre nach all der Dummheit ihrerseits verschwendet, aber irgendwie empfand der Twi'lek etwas Ähnliches für sie. Er spürte, dass er langsam dazu bereit war, sie von ihrem Leid zu erlösen, und zwar permanent.
Sie hatte sich ihm sogar schon angeboten, und er konnte sich denken, was das für Ari'a bedeuten musste. Die Frage war nur, wollte er sie überhaupt noch? Sie hatte noch den gleichen, wenn auch ausgemergelten Körper, aber ihr Geist war in eine Vielzahl von Scherben zersprungen - sie war beschädigte Ware.
Mit sanfter Stimme, die im scharfen Lontrast zu seinem Tonfall gegenüber seinem Adepten stand, sprach er sie schließlich an.


Sieh es einfach ein, Ari'a, du bist wertlos. Du bist es nicht einmal mehr wert, dass ich dich abrichte und als Sklavin verkaufe. Du hast es ja nicht mal mehr geschafft, Herby unter Kontrolle zu halten. So taugst du ja nicht mal mehr als Spielzeug. Und zieh diesen Splitter heraus, du bist nicht mal mehr wert, ihn zu tragen.

Er streckte eine Hand in ihre Richtung und griff mit der Macht nach der Kette um ihren Hals. Vielleicht missverstand sie seine Geste und erwartete, dass er ihr Genick brechen wollte, vielleicht auch nicht. So oder so hatte sie ausgedient - und das ohne je wirklich ihm oder einem Zweck gedient zu haben.
Er suchte und fand eines der Kettenglieder unterhalb des improvisierten Hakens an der Säule, und bog es auf. Auf diese Weise würde ihr Kettenhalsband intakt bleiben.
Nachdem das geöffnete Kettenglied zu Boden gefallen und das Mädchen frei war warf er ihr den letzten Rationsriegel hin, den er im Moment noch bei sich hatte. Dann verabschiedete er sie traurig lächelnd.


Da, nimm den, auch wenn du ihn dir niemals verdienen könntest. Und jetzt geh. Verschwinde von hier und freu dich, dass du noch am Leben bist. Wenn dir jemand Arbeit anbietet solltest du zugreifen, immerhin hast du nichts mehr zu verlieren.

Wenn sie sich weigerte zu gehen blieb ihm noch, sie im Laufe der nächsten Tage beim Training mit seinem neuen Schüler sterben zu lassen. Falls sie noch genug Sinn im Kopf hatte um zu fliehen, dann würde er sie jagen und dafür sorgen, dass der Rest ihres Lebens unangenehm ausfiel - wenn er sich die Zeit dafür nehmen wollte, falls es dazu kam.


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Das er gar nicht auf sie reagierte, steigerte ihre Verzweiflung noch, obwohl sie nicht damit gerechnet hatte, dass diese noch steigerbar gewesen war. Sie senkte ihren Kopf und saß kniend auf dem Boden und starrte die Bodenfliesen an, welche an jener Stelle sogar noch intakt waren. Sie fuhr zusammen, als der lilane Twi’lek plötzlich losbrüllte und sie schnallte erst spät, dass dies diesmal gar nicht für sie galt, sondern für seinen neuen Schüler. Ihr Herz war dabei einige Zentimeter nach unten gerutscht. Sie kannte es gar nicht von ihm, dass er so schrie. Hatte sie ihn so verärgert, dass er jetzt so gereizt war? Seine Worte auf Ryl verstand sie natürlich und es tat ihr weh, dass er sie abermals eine Schlampe nannte. Vielleicht verlor er ja schneller die Geduld mit Alaton, als er mit ihr. Wünschen würde sie es diesem neuen Schüler.
Schließlich wandte sich Shim’rar doch wieder ihr zu, jedoch weit aus ruhiger als zu Alaton, doch seine Worte rammten den Dolch in ihr Herz nur noch tiefer. Ihr Ende schien jetzt näher denn je, wenn sie sogar den Splitter rausnehmen sollte. Natürlich tat sie das nicht, doch sie fühlte sich wirklich wie Dreck. Wahrscheinlich hatte er Recht. Sie war nichts mehr Wert. Als ihre Kette ruckte, glaubte sie, ihr Ende würde jetzt jeden Moment kommen und begann zu zittern und kniff die Augen zusammen, als könnte sie dabei wegsehen, doch es kam ganz anders. Das Kettenende hinter ihr fiel zu Boden und Shim’rar warf ihr einen Rationsriegel hin. War dies ihre Henkersmahlzeit? Mit zitternden Händen nahm sie ihn und hielt ihn fest in den Händen. Sie sollte gehen? Verschwinden? Ari’a traute ihren Ohren nicht. Ihr Mund stand fassungslos offen und sie sah den Twi’lek ungläubig an. Sie brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass dies ihre Chance war, auch wenn sie nicht verstand, wieso der Twi’lek sie plötzlich gehen ließ. Hatte er doch Mitleid mit ihr? Ehe sich der grausame Twi’lek es sich anders überlegte, sprang Ari’a plötzlich auf und rannte so schnell wie sie konnte zum Ausgang der Lobby und durch die halb zerstörte Tür, wo auch ein ihr fremder Speeder parkte, der wahrscheinlich Shim’rar „gehörte“. Kaum war sie an der frischen Luft vor dem Eingang, blieb sie abrupt stehen. Es dämmerte bereits und es war relativ windig. Ari’a begann zu zittern, jedoch nicht vor Kälte. Sie hatte Angst. Angst alleine zu sein. Furcht vor der Dunkelheit, Panik vor ihrer nun ungewissen Zukunft. Diese weite Landschaft machte ihr Angst, obwohl sie selbst nicht verstand wieso, denn ein solches Gefühl hatte sie nie gehabt. Es kam ihr so vor, als wollte der gesamte Planet sie verschlucken und die Dunkelheit und Einsamkeit erinnerte sie zu stark an die vielen Wochen in der viel zu engen Zelle. Das junge Mädchen wich daher immer weiter zurück, bis sie mit ihren nackten Füßen inmitten der Eingangstür stand, zwischen den Scherben der zerbrochenen Tür. Sie sah über ihre Schulter wieder zu Shim’rar und wechselte ihren Blick alle paar Sekunden zwischen der weiten Ferne und dem lilanen Twi’lek. Was war nur mit ihr los? Sie konnte und durfte und tat es nicht? Oder war dies vielleicht eine Falle und er würde sie, kaum war sie ein paar Meter entfernt, töten? Aber er hatte es recht ernst gesagt... . Doch sie konnte nicht. Wie würde ihre Zukunft schon aussehen? Sie konnte es sich vorstellen... so wie sie unbekleidet und wie eine entlaufende Sklavin aussah. Sie war doch wirklich nur Dreck und andere sahen dies sicherlich genauso.
Schließlich drehte sich Ari’a gänzlich um und lief langsam wieder in die Lobby hinein und spürte, dass es ihr komischer Weise besser ging, um so weiter sie sich von dem Ungewissen entfernte.


Ryl“Was habt ihr nur mit mir gemacht?“/Ryl


Fragte das junge Mädchen verunsichert, da sie selbst nicht ganz verstand, wieso sie nicht einfach gelaufen war, anstatt zu ihrem Peiniger zurückzukehren. Schließlich stand sie wieder vor Shim’rar und sah ihn ernst an.

„Ich kann nicht weg. So, wie ich aussehe, so nackt und angekettet, würde ich nur geradewegs in die Prostitution landen oder auf dem nächsten Sklavenmarkt oder beides. Wer sollte mir schon Arbeit anbieten? Das kann nur so etwas in der Richtung sein. Ich bin doch nur Dreck unter dem Schuh, nichts wert....minderwertig, schlecht. So denkt doch jeder über mich.“


Meinte sie traurig.

„Ich will da nicht enden. Ich habe kein Geld...ich habe nichts. Ich bin so tief gefallen und weiß gar nicht wirklich, wie das passieren konnte. Bei euch fühle ich mich momentan sicherer...als da draußen vor der Tür. Ich weiß nicht wieso. Es müsste eigentlich andersrum sein. Herby meint aber, dass ihr vielleicht gar nicht so schlecht seid. Wir nur einen schlechten Start hatten. Schließlich habt ihr den Kleinen wiederbelebt und wolltet mich eben gehen lassen und eigentlich wolltet ihr ja am Anfang nur das Beste für mich und irgendwas aus mir machen. Mehr aus mir machen, als ich auf Kashyyyk war. Das habe ich wohl nie wirklich zu schätzen gewusst. Ich selbst bin für meinen tiefen Fall verantwortlich...und nicht ihr. Ich habe mich schlecht benommen und bin ein Niemand.“

Meinte sie und seufzte.

„Könnt ihr mir nicht helfen aus mir wieder eine halbwegs wertvolle Twi’lek zu machen? Ich mache alles, was ihr wollt. Bitte gebt mir die Chance und tötet mich nicht. Ohne euch kann ich nicht mehr leben. Schon lange nicht mehr. Ich schaffe es nicht mehr, alleine zu leben. Die weite Welt macht mir Angst. Die Dunkelheit erdrückt mich.“

Meinte Ari’a und glaubte selbst nicht recht, was sie da sagte. Stimmte das tatsächlich so, was da über ihre Lippen ging oder war es nur die Angst, dass er sie töten würde, wenn sie kaum ums Hotel gelaufen wäre? Oder war es doch die Wahrheit? War es nicht eher Dummheit, zu ihrem Peiniger zurückzukehren, welcher sie töten wollte? Wahrscheinlich. Vielleicht war es wirklich die Angst, dass er sie töten würde, wenn sie wirklich fort lief, denn wieso sollte er sie jetzt laufen lassen, wo er sie doch immer wieder mühsam eingefangen hatte und sie hart dafür bestraft hatte? Er hatte gesagt, dass sie dies nie wieder tun sollte und daran sollte sie sich vielleicht lieber halten und daran arbeiten, wieder interessant für den Twi’lek zu werden. Mit Sicherheit war der Riegel, welchen sie noch ungeöffnet in der Hand hielt, ihre Henkersmahlzeit. Wer weiß, vielleicht war sie gerade ihrem Tod gerade so entronnen oder stand gerade direkt vor ihm... .

„Bitte helft mir und Herby aus diesem Loch.“

Oder entsprachen ihre Worte doch der Wahrheit? Ari’a wusste es nicht. Vielleicht war es beides. Die Angst vor dem Tod und der viel zu dunklen Zukunft ohne Shim’rar.


Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar
 
Hotelruine im Nirgendwo - Lobby - Ari'a, Alaton, Herby und Shim'rar

Der Rauswurf des geschundenen Mädchens schien Früchte zu tragen, denn wie es schien wusste Ari'a nicht, wo sie hingehen sollte. Zwar war es nicht seine Absicht gewesen, sie gleichsam durch umgekehrte Psychologie gefügig zu machen, und er hatte eher damit gerechnet, dass sie die Ungewissheit da draussen jeder weiteren Minute in seiner Gesellschaft vorzog. Sie hatte allerdings auch eine abstruse Vorstellung vom Leben auf M'haeli - der Planet war vielleicht nach Agamar das Musterbeispiel an langweilig, gesetzestreu und vor allem hinterwäldlerisch.
Es gab hier keine Sklavenmärkte, und wahrscheinlich musste man selbst an dein Raumhäfen sehr genau suchen, um die Art von Prostitution zu finden, an die das Mädchen in ihrer Panik wohl dachte. Das schlimmste, was ihr hier passieren konnte war, in die Fänge eines skrupellosen Wahnsinnigen zu geraten, doch irgendwie bezweifelte der Sith, dass seine gescheiterte Schülerin sich dessen bewusst war, als sie freiwillig zu ihm zurück kam.


Du hast Recht mit allem was du sagst. Und dann erwartest du von mir, dich irgendwie wertvoll zu machen? Aus jedem Vieh auf der Weide kann man mehr machen als aus dir, und an jedem Nerf ist mehr dran als an dir.

fragte er mit nachsichtiger Stimme, während er sie von oben herab anlächelte. Er gab Alaton ein Zeichen, weiter zu trainieren, und ging dann an der Twi'lek vorbei durch die zerstören Türen nach draussen, wo die Dunkelheit eines Herbstabends dabei war, allem die Farbe zu nehmen.

Du kannst gerne dein Bestes tun, um mich umzustimmen. Ich sollte es dir ausreden, aber... es wird interessant, dir zuzusehen wie du versuchst deiner Existenz einen letzten Funken Sinn zu geben.

fügte er süffisant hinzu, und ging ein paar Schritte weiter. Im Moment hatte er vor, etwas zu essen zu besorgen, und dabei seinem nackten Ballast zu demonstrieren, dass sie tatsächlich ihren Wert verloren hatte. Solange sein Schüler noch übte und er Hunger hatte machte es ohnehin keinen Sinn, an wichtigen Plänen zu arbeiten. Genauso gut konnte er noch etwas Spaß mit Ari'a haben, auch wenn sie ihn, ausgemergelt wie sie war, nur bedingt ansprach. Viel interessanter wäre ohnehin, auf welche Ideen das Mädchen während des Marschs durch die Dunkelheit kam. Einer der Umliegenden Höfe würde daran glauben müssen.


Hotelruine im Nirgendwo - vor der Lobby - Shim'rar
 
Zurück
Oben