Nord-Korea und die Atomwaffen

Das Problem einer Diktatur ist, dass das Wohlsein des Volkes von der "Qualität" des Diktators abhängig ist, aber im Falle eines schlechten Diktators nicht so ohne weiteres vom Volk (oft nur mit Blutvergießen, Putsch, Revolution) durch einen neuen Diktator oder eine neue, vielleicht genauso üble Regierungsform, ersetzt werden kann.
Ceausescu, Franco & Co haben bewiesen, dass eine Diktatur die Hölle auf Erden für vile Bürger sein kann. Jedihammers Beispiel von Ranier beweist wiederum das Gegenteil.

Im Nahen Osten gibt es auch sowohl gemäßigte, die Menschenrechte einigermaßen mit gutem Willen praktizierende Diktatoren (soweit sie überhaupt genug Macht über den kompletten Staatsapparat haben) wie bspw. in Jordanien als auch das Gegenteil wie Syrien.

Das Problem einer Demokratie ist, dass sie nur Bestand hat, solange das Volk das Gefühl hat, dass es gut behandelt wird und mit der Regierung zufrieden ist.
Andauernde hohe Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut führt entweder zu Abwahl der "gemäßigten" demokratisch gesinnten Parteien, und radikalere und /oder kriminelle Kräfte übernehmen die politsche Bühne bis hin zur Entwicklung einer totalitären oder extrem undemokratisch autoritären System.
Wahrscheinlicher ist es jedoch, das die ncoh politisch einflussreichen Kräfte zur Vermeidung einer Machtübernahme selbst die liberale Ordnung beschneiden und die Demokratie demontieren, wie es meiner Meinung nach in Russland geschieht.

Die Idee von einem König, der seiner Ehre verpflichtet, dem Volke dient mag ich gar nicht als so unsinnig bezeichnen, denn unsere Demokratie, auch wenn sie die Menschenrechte schützt, ist nicht selten politsch unfähig Entscheidungen zu treffen, weil die Macht viel zu sehr dezentral verteilt ist.

Die politischen Akteure handeln kontraproduktiv, d.h. es werden Konsensgesetze geschaffen, die häufig nicht funktionieren. Der durch Presse inszenierten öffentlichen Meinung wird durch plumpe Polemik und platte Demagogie ins vermeintlich positive korregiert, um in den Meinungsumfagen oben auf zu sein, damit die nächsten Wahlen gewonnen werden. Dafür wird auch nicht selten gelogen, dass sich die Balken biegen. Politik verkommt zu einem lächerlichem Schauspiel. Am Beispiel USA sehen wir am deutlichsten, dass eine (Schein-)Demokratie von den wirklichen Machträgern, den Großkapitaleigner beinahe beliebig gesteuert werden kann, Politiker nur austauschbare Marionetten sind. In der BRD, in Austria oder dem Switzerland ist es ähnlich, wenn vielleicht auch nicht so offensichtlich.

Ein König, der auf Zeit, sagen wir mal auf 20 Jahre gewählt werden würde, und bei Versagenen geköpft werden würde... das wär doch mal interessant :D .

Nein ich glaube unsere Demokratie ist schon eher ein Garant für Frieden und Einhaltung der Menschenrechte als eine Demokratie. Im wirtschaftspolitischem Bereich wär es vieleicht besser einen Politiker zu haben auf dem sich die Macht konzentriert, der auf längere Zeit gewählt ist und privat finanziell unabhängig, d.h. nicht so leicht bestechbar ist.

So wie in Deutschland, in dem eine regierung Rücksicht auf den Koalitionspartner legen muss, sogar die Opposition wegen des bundesrates besänftigen muss, und vor der Presse und damit dem Wähler kuschen muss, kann gar nicht pragmatisch und zielorientiert funktionell gehandelt werden.
 
Modal Nodes schrieb:
Also, bei aller Freundschaft, aber ich klinke mich jetzt aus. Du redest die ganze Zeit von utopischen Menschenbildern, "Was wäre wenn"-Szenarios oder (wie Woodstock es bezeichnete) Luftschlössern.
Imo hast du aber in keinem Post mal Butter bei den Fischen gebracht.
Eigentlich habe ich mich entschieden dieses Luftschlösser-Kommentar zu überlesen. Da ich selbst mir eure Argumente anhöre und das Szenario ständig nach belieben so modifiziere, dass besagte Gegenargumente haltlos sind.
Nichtsdestoweniger ist das so entstehende Szenario kein Ding der Unmöglichkeit.

Nebenbei finde ich jemanden der von anfang an sagt "stellt euch vor..." vorzuwerfen das er ein fiktives Szenario erstellt, reichlich schwach.
Genausogut könnte einer sagen "wenn ich sehen könnte..." und einer kontert "du bist blind", das ist wirklich mehr als nur schwach.

Modal Nodes schrieb:
Offtopic: Was gab es für erstrebenswerte Dinge in der Nazi-Diktatur?
(Du bringst jetzt aber nicht das falsche abgenudelte Argument mit der Wirtschaft?)
Ich werde dir das als PN schicken. Ich habe nähmlich keine Lust, das das ganze hier zu einem multi-offtopic wird. Vorweg kann ich dir aber sagen, dass es sich um Sachen handelt, die auch in einer Demokratie möglich sind. Was der wesentlichste Grund ist, warum ich hier ein multi-offtopic befürchte, zumal ich nie vor hatte das als Pro-Argument zu benutzen.;)

Darth Doc schrieb:
Wenn zu mir ein Polizist sagt "stehen bleiben" werde ich das auch machen, ich hör mir an, was er zu sagen hat, aber in einer Demokratie muss ich nicht Angst haben dass er mich willkürlich ins Gefängnis schmeißen kann.
Und warum nicht? In einer Demokratie wie Deutschland oder Österreich ist das so, in anderen Demokratien haben Polizisten unnötig umfassende Befugnisse uind können das durchaus.

Punkte die man hier aufführt (Freiheitliche Entfaltung/Meinungsfreiheit), sie seien Teil einer Demokratie sind nur nach Definition *mal das Grundgesetz suchen muss, glaube da stand es drin* solcher Länder wie hier Teil einer Demokratie.

Betretet mal das alte Athen welches das Wort Demokratie prägte und versucht ruhig freiheitliche Entfaltung und Meinungsfreiheit geltend zu machen.

Und nun, um das Spielchen umzudrehen: Die Diktatur von der ich spreche, definiert Meinungsfreiheit sowie individuelle Entfaltung als Grundbestandteil einer Diktatur in ihrer Verfassung!
Darth Doc schrieb:
Eine Verfassungsänderung muss von 2/3 des Parlaments unterstützt werden, also ist es im Sinne des Volkes. Eine oder zwei Parteien alleine können nie eine Verfassungsänderung machen!!! Denn es gibt keine Koalition, die 75% der Abgeordnetenstimmen hat.
Korrektur. Es gab noch keine Koalition, die 75% der Abgeordnetenstimmen hat.
Warte mal den Moment ab, in welchem sich 4 Parteien zusammen schließen oder eine Partei übermächtig wird.
Darth Doc schrieb:
Es ist im Sinn des Volkes und nicht weill ein Herrscher es gezwungen hat ihn zu wählen.
...
Was soll ich zu dieser Aussage nur beifügen?? Kein Staatssystem hält auf Dauer, aber die Demokratie ist das beste. Die Menschen können wenigstens in Freiheit leben, und wenn ihnen die Regierung nicht mehr zu sagt etwas anderes wählen.
Wie oft soll ich mich denn noch wiederholen?
1. Dieser Diktator und das Parlament sind zwei paar Schuhe.
2. Dieser Diktator ist nur theorethisch Herrscher auf Lebenszeit.
3. Bislang hat mein Beispiel die "Freiheit" nur in dem Punkt wiedersprochen, dass der Diktator nur einmal gewählt wird. (Und wenn wir diesen Punkt weiter themathisieren, bin ich zuversichtlich, dass wir die Form der Wahl weit aus demokratischer Gestalten können, als gegenwärtig gehandhabt wird.
4. Niemand zwingt in meinem Beispiel das Volk einen bestimmten Herrscher zu wählen, aber es soll durchaus einen Herrscher wählen, wird aber auch nicht gezwungen überhaupt zu wählen.
Modal Nodes schrieb:
Aber wenn man bis ins Mittelalter zurück muss, um ein Beispiel herbeizuquälen... Meinst Du nicht dass die vielen vielen Gegenbeispiele für einen schlechten Diktator mehr wiegen? Ja ich weiß, du willst ja nur beweisen, dass es mal weise Diktatoren gab. Mag sein, geschenkt. Du ziehst eine gute Diktatur unserer "schlechten" Demokratie vor. (ich persönlich würde das lieber ineffizient nennen). Würdest du aber auch unsere Demokratie einer schlechten Diktatur vorziehen?
Lass es mich so formulieren. Er zieht eine Diktatur die besser ist als unsere gute Demokratie vor. Und nein, wir reden nicht von etwas das im direkten Vergleich zum Stalinismus oder Nationalsozialismus stehen kann. Davon war von Anfang an die Rede.
Modal Nodes schrieb:
Tut mir leid, ich habe Statistik studiert und wir denken in Mehrheiten. Einer von Tausenden ist nicht signifikant. Einer ist keiner. Und deswegen genügt mir ein einziger Saladin als Bestätigung für die These "Diktatoren können auch gut sein" nicht. Sorry...
Einer ist keiner? Ich dachte immer einer, sei einer :konfus:

Wir sind uns hier durchaus der Mehrheiten der schlechten Diktaturen bewußt. Aber warum bitteschön zählt Saladin als Bestätigung für die These "Diktatoren können auch gut sein" nicht? Ein einziger ist Beweiß genug dafür, dass es das geben kann und auch schon gab.

Modal Nodes schrieb:
Unter so einem Herrscher würde ich trotzdem nicht leben wollen. Wer "mein" gewähltes Parlament einfach auflöst handelt nicht in meinem Sinne, auch wenn er damit vielleicht etwas Gutes für Liechtenstein getan hat. Ihr könnt mir wen auch immer als guten Diktator verkaufen, ich ziehe unsere Staatsform vor. Auch trotz aller Ineffizienzien die ein Mehrparteiensystem und eine pluralistische Gesellschaft mit sich bringt.
Und wenn er das Parlament nicht oder nur mit einschränkugen Auflösen kann?

Modal Nodes schrieb:
Unter einer Bedingung wäre ich mit eurer Diktatur einverstanden: Wenn ich der Diktator sein darf!
Ich wäre bestimmt ein sehr guter Diktator, womit eindeutig bewiesen ist, dass ihr alle recht habt und ich unrecht: Es gibt einen guten Diktator, nämlich mich ;)
Und wenn ich jetzt sagen würde "Abgemacht"? *fies grins, schon mal die Verfassung schreib, in der es ein paar Gesetze gibt die auch der Diktator selbst mit 100%iger Zustimmung des Parlaments nicht ändern kann, einschließlich der (ebenfalls unänderbaren) "Hintertür", mit der man den Diktator durch einen anderen ersetzen kann*
 
Iron Fist schrieb:
@Jedihammer
Wann hat er das getan? Und er hat das Parlament einfach so aus Lust und Laune aufgelöst? Ich denke er hat doch das in der Verfassung gegebene Recht dazu, oder hat er verfassungsfeindlich gehandelt?

Wann er das genau jetzt getan hat weiß ich nicht.Müßte ich nachschlagen.
Ob er das Recht dazu laut Verfassung hat,kann ich jetzt nicht beschwören,aber ich glaube er hat es.Ich weiß nur,daß er ein absolutes Vetorecht hat.Ausser in fiskalischen Dingen.
 
Modal Nodes schrieb:
Im Post Nummer 55 wurde das das erste mal angesprochen kurz bevor ich Starship Troopers als Beispiel anführte. Allerdings deuteten meine vorangegangenen Posts ebenfalls auf etwas in dieser Form bisher nie dagewesenes hin. ;)
Modal Nodes schrieb:
Es gibt aber auch das Sprichwort: "Die Ausnahme bestätigt die Regel" ;)
Schon klar. Aber wenn es einen unter 1000 gibt, warum dann keine zwei unter 1001? :konfus:
Modal Nodes schrieb:
Das ist für mich dann schon kein Diktator mehr. ;)
Wirklich nicht? Er hätte eine fast (!) allumfassende Handlungsvollmacht, sofern die gewählten Vertreter selbst nicht in der Lage sind eine Einigung zu erzielen.
Auf der anderen Seite hätte das Parlament ein Vetorecht, dass es aber nur bei einer Einigung (wie hoch die Mehrheit sein muss, muss ich mir noch überlegen) gelten machen kann.

EDIT
@Fulltime Killer
Ich gestehe ich habe mir eben erst deinen Link durchgelesen.
Ein Buch wurde verboten, weil es angeblich der Volksverhetzung dient. Der Titel "Jedem das Seine" wird hierfür als ein Grund genannt (was ein reichlich schwacher Grund ist) sowie wird behauptet die Karma-Lehre wäre Volksverhetzend oder so.
Ich konnte aber nirgendwo im Artikel Stichpunkte nennen die aussagen, die Inhalte von Trutz Werken sind volksverhetzend weil sie z.B. .... aussagen. Kannst du uns da mehr sagen?
 
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