Problem: Deutsch sein, warum sind wir so "schlecht"

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GeeGee schrieb:
Auch hier kann man das ganze wieder anders sehen: Der Vater ist stolz auf sein Kind, weil er es gezeugt hat, der Freund ist stolz, weil sich Freunde gegenseitig unterstützen, die Fans sind stolz, weil sie wissen, dass ihre Treue geholfen hat die Mannschaft zu unterstützen.
Man kann es sehen wie es will und ich will hier auch niemanden die Definition des Stolzes aufzwängen.

Wieso? Du sagst doch, du kannst nicht stolz auf Deutschland sein, weil die nichts dazu beigetragen hast, hier zu leben. Genauso haben die Fans nichts zum Sieg der Mannschaft beigetragen, sondern einzig die spielerische Leistung und Schwäche des Gegners. Genauso muss - wie Seth schon sagte - der Freund nicht zwangsweise an der Entscheidung und der Entscheidungsfindung des Freundes beteiligt sein und kann dennoch stolz sein
 
Ein Vater ist nicht stolz auf sein Kind weil er es gezeugt hat, sondern weil er es erzogen und geprägt hat, weil er es massgeblich zu dem Menschen gemacht hat, das es geworden ist. Das ist ein Grund stolz zu sein. In den anderen Fällen ist stolz meines Erachtens einfach das falsche Wort. Wenn ein Freund "über seinen Schatten springt" in irgendeiner wie auch immer gearteten Situation, dann empfinde ich keinen Stolz darüber, es sei denn, ich wäre an diesem Prozess massgeblich beteiligt gewesen. Ansonsten freue ich mich nur für ihn. Genauso die Fans. Sie haben höchstens Grund zur Freude. Grund für Stolz, besteht da keiner. Wenn nun jemand in so einer Situation Stolz empfindet, dann frage ich mich, ob derjenige selbst sowenig auf die Füße stellt, auf das er stolz sein kann, dass er es nötig hat, auf die Leistungen anderer stolz zu sein.
Das soll keine Beleidigung sein, und ich spreche damit auch niemanden der hier postenden Personen an.
Ich bin stolz auf meine Leistungen, auf Dinge die ich mir erarbeitet habe, die ich gut kann weil ich sie mir angelernt habe, auf Dinge, die ich "geschaffen" habe. Stolz ist für mich kein ominöses, nicht näher definierbares Nationalgefühl, das eigentlich nur über den bescheidenen (Zu-)Stand unseres Landes hinwegtäuschen soll und auch keine gefühlsmäßig hergestellte Verbindung meiner Person, bzw. meines Egos mit dem Wirken und Schaffen anderer.
Wikipedia liefert hier übrigens eine sehr interessante Definition Stolz laut Wiki
 
Loki schrieb:
Ein Vater ist nicht stolz auf sein Kind weil er es gezeugt hat, sondern weil er es erzogen und geprägt hat, weil er es massgeblich zu dem Menschen gemacht hat, das es geworden ist. Das ist ein Grund stolz zu sein. In den anderen Fällen ist stolz meines Erachtens einfach das falsche Wort. Wenn ein Freund "über seinen Schatten springt" in irgendeiner wie auch immer gearteten Situation, dann empfinde ich keinen Stolz darüber, es sei denn, ich wäre an diesem Prozess massgeblich beteiligt gewesen. Ansonsten freue ich mich nur für ihn. Genauso die Fans. Sie haben höchstens Grund zur Freude. Grund für Stolz, besteht da keiner. Wenn nun jemand in so einer Situation Stolz empfindet, dann frage ich mich, ob derjenige selbst sowenig auf die Füße stellt, auf das er stolz sein kann, dass er es nötig hat, auf die Leistungen anderer stolz zu sein.
Das soll keine Beleidigung sein, und ich spreche damit auch niemanden der hier postenden Personen an.
Ich bin stolz auf meine Leistungen, auf Dinge die ich mir erarbeitet habe, die ich gut kann weil ich sie mir angelernt habe, auf Dinge, die ich "geschaffen" habe. Stolz ist für mich kein ominöses, nicht näher definierbares Nationalgefühl, das eigentlich nur über den bescheidenen (Zu-)Stand unseres Landes hinwegtäuschen soll und auch keine gefühlsmäßig hergestellte Verbindung meiner Person, bzw. meines Egos mit dem Wirken und Schaffen anderer.
Wikipedia liefert hier übrigens eine sehr interessante Definition Stolz laut Wiki

Tut mir leid, da kann ich dir nicht zustimmen. Ich kann sehr wohl stolz auf andere sein. Auf meienm Bruder, auf Freunde und leiste in meinem Leben auch sehr viel, worauf ich sehr stolz bin.

Du meinst also, dass Nationalstolz nur Leute empfinden können, die z.B: in unserer wm-mannschaft spielen? Oder unsere Politiker? Das is Unsinn.

Wie gesagt, man kann auch n bissl über den eigenen Tellerrand gucken. Und wenn einem die Wesen anderer Menschen nah gehen, kann man auch stolz sein ohne was dazu beigetragen zu haben.

by the way: auch Menschen wir du und ich tragen zu Deutschland etwas bei ;) Vielleicht solltest du nur einfach den Blick auf die kleinen Dinge senken
 
general-michi schrieb:
@alpha7 und Andere: Ihr ward so gut dabei, auf mir rumzuhacken und jetzt vermisse ich euren "Heldenmut", wenn es darum geht, die Bayern zu schützen. Ihr erweckt für mich den Anschein, als wenn ihr euch tatsächlich habt angegriffen gefühlt und in eurem Stolz verletzt, aber wenn man über Bayern oder USA zum Beispiel herzieht, dann sind Beleidigungen legitim? Wie gesagt, ihr erweckt den Anschein, ich habe nicht behauptet, das es so ist (muss man im PSW ja immer dazu sagen;) )...


der gute alpha hat uach ein privatleben und dieses hält unter umständen mal ein wochenende vom netz fern.

und da ich in Bayern gelebt habe, weiß ich, dass damals (in meiner Klasse in München) es allen egal war, wer wo wann und so geboren ist.

Auf dem Dorf, auf dem wir lebten, war das nicht so. - dort waren wir noch nach 8 jahren Fremde. Allerdings kann auch dies mehr dorfspezifisch sein.

allerdings greife ich damit auch schon ein veraltetes Thema auf...

zum Thema Stolz und so möche ich mal den verblichenen Johannes Rau sprechen lassen:
"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Und der Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Und im Sinne dieser Definition möchte ich gerne ein guter Patriot sein."

Loki schrieb:
Stolz ist für mich [..] keine gefühlsmäßig hergestellte Verbindung meiner Person, bzw. meines Egos mit dem Wirken und Schaffen anderer.
was ist mit den Kindern, die stolz auf ihre Eltern sind? Menschen, die auf ihre Partner stolz sind? usw?
 
lebensgefahr.jpg


Ein bisschen Selbstironie schadet nie ;) :D
 
Ulic Katarn schrieb:
Ich denke wir sollten uns einmal ein Beispiel an den Kroaten und Niederländern geben. Bin schon oft in deren Ländern gewesen und man wird dort wirklich sehr herzlich empfangen und gut behandelt. Man wird dort als Deutscher wirklich willkommen geheissen.

Ich bin zwar erst in der halben Welt rumgekommen, abe soviel kann ich sagen: es gibt zahlreiche Länder, in denen man herzlicher und wärmer empfangen wird, als in Deutschland. Soweit stimme ich dir zu. Allerdings trifft es auch zu, dass die Leute im Urlaub mit Erleichterung reagiert haben, wenn sie gehört haben, dass ich (als deutsch sprechender Mensch) eben kein Deutscher, sondern Schweizer bin. Man kann nicht wegdiskutieren, dass Deutsche im Ausland mit einem gewissen Unmut bedacht sind (Bayer etwas weniger!:D ).
Ich denke aber auch, dass man den Vorurteilen relativ leicht entgehen kann, wenn man sich Dritten gegenüber anständig und fair benimmt. Dümmer wirds erst, wenn man sich genau so benimmt, wie man das von den Deutschen erwartet: eben, dass man die ganze Zeit die Sau raus hängen lässt, über alles und jeden motzt und gleich die Anwälte konsultiert, weil einem die Aussicht aus dem Hotelzimmer nicht gefällt und es zum Strand acht statt der versprochenen 6 Minuten zu laufen sind.

Mein Tipp an Deutsche: einfach etwas gelassener werden und sagen: "Hey, ich komme zwar aus Deutschland, aber ich bin nicht so deutsch, wie du vielleicht denkst. Ich bin Mensch und habe die gleichen Stärken und Schwächen wie der Rest der Welt."

Die Zeiten, wo Deutsche für sich in Anspruch nehmen können, die grössten und besten zu sein, ist definitiv vorbei. Wenn man das mal begriffen hat und sich in der Welt entsprechend aufführt, dann gehören entsprechende Vorurteile der Vergangenheit an.

Gruss, Bea
 
Deutschland sowie jeder andere Staat sind imaginäre Abgrenzungen von Gesellschaften, aber keine realen. Man kann also kaum sagen, dass der Deutsche dies oder jenes schlechtes oder gutes an sich hat. Das sind einfach nur Stereotype Verallgemeinerungen.
Letzten Endes bin ich auch nicht stolz darauf Deutscher zu sein, ich bin glücklich darüber in einem Land zu leben, dass frei ist, zu den reichsten der Welt gehört, viel in der Geschichte erreicht hat (und zwar nicht nur schlechtes) und mir die Freiheit bietet mich nach meinen Wünschen zu entfalten. Viele andere Staaten könnten mir dies nicht bieten, von daher kann ich stolz auf meine Vorfahren sein, die mir dies ermöglichten. Und genau da liegt der Unterschied, mir persönlich fällt es schwer stolz auf etwas abstraktes wie einen Staat zu sein, im Gegensatz zum Stolz gegenüber anderen Menschen, die real hinter den Leistungen stehen, die wir dem Staat anrechnen. ;)
 
Die Meinung, dass die Deutschen so "schlecht" sein sollen, wird im Ausland oder von in Deutschland lebenden Ausländern nicht unbedingt geteilt.

Ich hatte erst am vergangenen Freitag ein längeres Gespräch geführt über die deutsche Lebensart und tendenzielle deutsche Charaktereigenschaften gemütlich in einer Kneipe mit 3 Ausländern, die in Deutschland leben und arbeiten, die mir alle 3 sagten, dass sie am liebsten in einer Firma mit einem deutschen Chef arbeiten, weil die Deutschen ihre Mitarbeiter fair behandeln, was man von den meisten Ausländern nicht behaupten kann, besonders Italiener seien unmenschliche Sklaventreiber. Ich gebe hier nur weiter, was ich gehört habe.

Die Deutschen sind laut einer Untersuchung von Expedia die beliebtesten Touristen weltweit. Siehe Link: http://www.expedia.de/press/press.aspx?year=2002&nid=120

Es ist aber wahr, dass Menschen in manch anderen Länder tendenziell freundlicher, hilfsbereiter und gastfreundlicher sind als die Deutschen, wobei man hier sehr stark unterscheiden muss zwischen einer gespielten Freundlichkeit und einer Echten. Das Lächeln der Japaner kann zuweilen auch Verärgerung, Unmut oder Verachtung zum Ausdruck bringen, ohne dass ein Nicht-Japaner dies bemerken würde. Die Freundlichkeit in arabaischen Ländern habe ich zuweilen als aufdringlich und belästigend empfunden, auch wenn keine pekuniären Ziele im Hintergrund standen. Andererseits haben mir viele Menschen auch ihr Mitleid manchmal mal auch auf ironische Weise zum Ausdruck gebracht, dass man als Europäer überall von allen möglichen Leuten angequatscht und verfolgt wird.

Die Deutschen sind zurückhaltender und distanzierter als andere Völker, die Gastfreundlichkeit ist nicht so stark ausgeprägt wie bei manch anderen Kulturen. Das mag wohl stimmen, wobei wir hier nicht alleine so sind.

Wohltuend heben sich die Australier und die Neuseeländer von allen Völkern ab. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Geselligkeit scheinen bei ihnen erfunden worden zu sein, was mich eigentlich bei ihren gemeinsamen Vorfahren den Briten sehr verwundert, weil diese so ganz anders sind. Und das Alles auf so ungezwungene, unaufdringliche Art und Weise.

Es gibt sicher beobachtbare Tendenzen in den unterschiedlichen Ländern, pauschalisieren sollte man aber nicht. Urteile bzw. Vorurteile beruhen oft auf falschen Schlussfolgerungen. So wird die körperliche Distanz und der zu vermeidende Körperkontakt von Bewohnern nördlicherer Länder von Südländern manchmal als Arroganz empfunden, umgekehrt die geringe Körperdistanz und der häufige Körperkontakt als Aufdringlichkeit oder gar als Homosexualität. Ein Missverständis.
Sicher ist, dass die Gestik und Mimik stark zwischen den Kulturen variiert, aber keine Schlussfolgerungen bezüglich der wahren Wesensart von Menschen zulässt.

Tendenziell liegen Wesensarten weniger in einer nationalen Kultur begründet, sondern werden vielmehr von anderen Faktoren bestimmt wie Bevölkerungsdichte, Arbeitlosenquote, urbaner/ ländlicher Wohnraum, Wohlstand usw.. Beispiel: In manchen Großstädten bekommen die Leute Angst, wenn man sie auf der Straße nach dem Weg fragt und gehen schnell wortlos weiter. Auf dem Lande hält oft der erste vorbeifahrende Fahrer an, um zu helfen, wenn man eine Autopanne hat, auch nachts und ohne, dass man zum Anhalten gewunken hat.

Gott sei Dank muss man sich jetzt nicht besonders schämen Deutscher zu sein, zumindest nicht mehr oder weniger als ein Bürger eines anderen Staates. Die Zuschreibungen und Stereotypen bringen eh nicht viel, weil jeder Mensch anders ist, anders gesagt Arschlöcher gibt es überall auf der Welt.
Allerdings ist es wichtig, kulturelle Unterschiede zu kennen, damit man die Leute besser einschätzen kann und sich auch selber besser benehmen kann und so Peinlichkeiten vermeiden kann.
 
zero schrieb:
nene wenn mans genau nimmt, ist das Thema gar nicht so abwegig, die meisten Völker haben Spezialitäten, etwas dass ihr Land charakterisiert. So etwas findet man in Deutschland kaum... kann mich aber auch täuschen. Bei der Schweiz sinds halt Professionalität, Schokolade und Uhren.

So etwas fehlt in Deutschland, von mir aus gesehen.

Und bei Deutschland ist es die Exportkraft, das Bier, die in aller Welt beliebten Maschinen, die Computertechnik, die Funktechnik, die Forschung überhaupt, die Zielstrebigkeit, das herhafte Essen etc.

Die Deutschen sind laut einer vor kurzem Stattgefundenen Studie, eines der beliebtesten Völker der Erde. EDIT: Mund war schneller
Desweiteren sind die Deutschen Firmen, wegen Ihrer zuverlässigkeit, im Aussland immernoch angesagt. Gerade in Asien herscht gerade ein Deutschland Hype.
Einigen mag es zwar nicht so vorkommen. Aber so schlecht angesehen sind wir nicht.
Nicht zuvergessen das wir die Exportweltmeister sind. Kein anderes Land exportiert so viel Güter wie wir.

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dieser Torismusumfrage muss man aber noch hinzufügen, das kein anderes Volk soviel Urlaub macht wie die Deutschen.
Den auch dort sollen wir laut einer SpiegelTV reportage, Weltmeister sein.
Wenn das stimmt, ist es kein Wunder das die Deutschen so gut abschneiden, das wir das meiste Geld ins Ausland tragen.
Wir nehmen viel Gelder aus dem Ausland durch Export ein, geben aber genauso viele Gelder, durch den Tourismus, wieder ins Ausland ab.

mfg
 
Darth Hirnfrost schrieb:
Ob die Studie von Expedia repräsentativ ist, weiß ich nicht, aber ich finde das Ergebnis wirklich lustig. Die armen Briten... :D

Vorletzter Platz geht an die Iren mit -6 Punkten
Letzte sind die Briten mit gigantischen - 44 Punkten :D :D

Was machen die nur den ganzen Urlaubstag lang um das zu schaffen? :p

Cesp schrieb:
Wir nehmen viel Gelder aus dem Ausland durch Export ein, geben aber genauso viele Gelder, durch den Tourismus, wieder ins Ausland ab.
Naja, durch den Export verdient man doch noch ein bisschen mehr als man über den Tourismus ausgeben könnte. Aber in der Tat dürfte der Reichtum Deutschlands mit unter ein Grund für das viele Reisen sein.

general-michi schrieb:
Es gibt viele deutsche Urlauber, die sich anstrengen, nicht als Deutsche aufzufallen, sich nicht so "deutsch" benehmen wollen. Sie versuchen zum Beispiel in Restaurantes auf Italienisch zu bestellen, um zu zeigen, wie sehr sie sich von deutschen Urlaubern unterscheiden und das sie sich mit der Einheimischen Tradition auskennen und so weiter.
Ich gebe zu, dass das manchmal etwas komisch und unbeholfen ausschaut, aber das gute Abschneiden in der Umfrage dürfte auch davon abhängen. Selbst wenn es manchmal etwas lustig rüber kommt und insbesondere bei Restaurantbesitzern, die sowieso deutsch sprechen, sinnlos erscheint, man versucht es wenigstens. Von daher eher ein Pluspunkt für die Deutschen als ein Minuspunkt ;) Denn noch viel schlimmer als unbeholfene Versuche der Anpassung wäre ignorantes Desinteresse :braue
 
Utopio schrieb:
Selbst wenn es manchmal etwas lustig rüber kommt und insbesondere bei Restaurantbesitzern, die sowieso deutsch sprechen, sinnlos erscheint, man versucht es wenigstens. Von daher eher ein Pluspunkt für die Deutschen als ein Minuspunkt ;) Denn noch viel schlimmer als unbeholfene Versuche der Anpassung wäre ignorantes Desinteresse :braue

Das würde ich aber auch mal sagen. Das zeugt doch von gutem Willen statt Arroganz.
 
Darth Mund schrieb:
Wohltuend heben sich die Australier und die Neuseeländer von allen Völkern ab. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Geselligkeit scheinen bei ihnen erfunden worden zu sein, was mich eigentlich bei ihren gemeinsamen Vorfahren den Briten sehr verwundert, weil diese so ganz anders sind. Und das Alles auf so ungezwungene, unaufdringliche Art und Weise.

Das Neuseeländer besonders freundlich und herzlich auf ausländische Besucher reagieren, mag stimmen. Allerdings gefälllt mir sowas nur, wenns im Umgang mit den eigenen Leuten gleichermassen funktioniert. Dazu eine kleine Anektote. Ein Pfarrer, über viele jahre hinweg regen kontakt zu einer kirchlichen Mission in Aukland geführt hat und öfters dahin gereist ist, hat mir mal berichtet, dass die Neuseeländer ein sehr strenges Verkehrsrecht hätten und Einheimische bei einem Regelverstoss zimlich hart gebüsst würden. Er selber hätte sich auch schon des Falschparkens schuldig gemacht. Ihm sei aber nichts passiert, weil, man Ausländern gegenüber ein Auge zudrücken würden. Dann hätte er mal ein Auto in Neuseeland gekauft und sei dann mit einer neuseeländischen Nummer rumgefahren. Selbst da hätte er sich viele Mätzchen leisten können, weil man ihn als Ausländer gekannt hätte.Nachfragen hätten dann ergeben, dass es nicht im Interesse der Neuseeländer liege, negativ bei ausländischen Besuchern aufzufallen.

Ist ja schön und nett. Aber so etwas nenne ich "gespielte Freundlichkeit". Man sollte die Rechte der Besucher nicht höher einstufen, als die Rechte der eigenen Leute, auch wenn es aus tourismustechnischen Gründen Vorteile bringt. So was bringt nur Verdruss.

Schöner finde ich es, wenn man Kulturen trifft - wie etwa in der arabischen Welt - wo dem Gast (egal ob Inn- oder Ausländer) aus Tradition grosse Bedeutung zu kommt und man sich auf die Herzlichkeit und Ergebenheit des Gastgebers freuen darf. Für mich ist Gastfreundschaft selbstverständlich, getreu dem Motto: My home is your castle.
 
alpha7 schrieb:
und da ich in Bayern gelebt habe, weiß ich, dass damals (in meiner Klasse in München) es allen egal war, wer wo wann und so geboren ist.

Auf dem Dorf, auf dem wir lebten, war das nicht so. - dort waren wir noch nach 8 jahren Fremde. Allerdings kann auch dies mehr dorfspezifisch sein.

Sowas hab ich nie erlebt. In dem Dorf in dem ich gross geworden bin ist jeder nach kurzer Zeit akzeptiert worden. Auch in den Dörfern der Umgebung gabs diesbezüglich nie Probleme.

Wobei ich nicht sagen will das es sowas nicht geben kann.

cesp schrieb:
Wir nehmen viel Gelder aus dem Ausland durch Export ein, geben aber genauso viele Gelder, durch den Tourismus, wieder ins Ausland ab.

Deutschland ist der Staat der am meisten exportiert, wie du ja schon selbst festgestellt hast. Wir nehmen weit mehr Geld mit dem Export ein als Deutsche ins Ausland tragen können. In Deutschland befindet sich ein Vermögen das höher ist als das gesammte Vermögen Afrikas. Daneben wird selbst Deutschland jedes Jahr von millionen Touris heimgesucht die nebenbei auch noch mal ein paar Milliarden mitbringen und bei uns ausgeben. Export und Tourismus derart zu vergleichen ist irgendwie unsinnig. Die Tourismusbranche ist, weltweit gesehen, kleiner als die Automobilbranche und die Automobilbranche ist die Vorzeigebranche Deutschlands.

Den auch dort sollen wir laut einer SpiegelTV reportage, Weltmeister sein.

Das ist seit mindestens 20 Jahren bekannt.

die Forschung überhaupt

Stimmt. Noch nie haben so viele Forscher Deutschland verlassen, sich demnach selbst exportiert, weil die Budgets in Deutschland weit geringer sind als in anderen Ländern.

Gerade in Asien herscht gerade ein Deutschland Hype.

Grade in China ist deutsche Technik unglaublich angesagt. Im Moment kaufen die Chinesen alles was sich ranschaffen lässt. Ganre Industrieanlagen werden bei uns demontiert und dort drüben wieder aufgebaut. Auch Firmengeheimnisse werden massenhaft nach China exportiert. Kaum fährt der Transrapid in China haben die da drüben ihre eigene Magnetschwebebahn auf die Beine gestellt. Auch Airbus baut jetzt ein Werk in China damit die Chinesischen Airlines brav Airbus bestellen und nicht mehr böse Boeing. Lang dauerts nicht mehr bis China ein eigenes Grossraumflugzeug auf die Beine stellt. Das Werk haben sie ja jetzt schon. Die Technik lernen sie beim Zusammenschrauben der Flugzeuge und die Technologie klauen sie halt dann nebenher. Ist ja nicht schwer wenn man den Schlüssel zum Tresor hat.

Ich hab mich letztens mit einem Chinesen unterhalten. Eben über diese Thematik. Er meinte dann das die Chinesen zwar in der Lage wären super Autos zu bauen aber die Motoren könnten sie noch nicht bauen. Chinesische Hersteller sind daher immer noch auf Europäer und Amis angewiesen um ihren Autos auch einen zeitgemässen Motor zu spendieren. Aber wie wir wissen lernen die sehr schnell. Im Moment haben wir noch einen signifikanten Technologievorsprung, aber der wird auch irgendwann mal nicht mehr vorhanden sein. Im Moment ist China für Europäische Firmen immer noch ein grosser Wachstumsmarkt aber in ein paar Jahren ist Europa für die Chinesen der grosse Wachstumsmarkt weil sie die selbe Qualität für ein paar Euros weniger bieten können und etablierte Firmen dann kräftig unter Druck bringen können. Das haben die Japaner mit ihren Autos vorgemacht. Manche Firmen schaffens ja nicht mal auf den Markt. VW war in Taiwan 20 Jahre lang Marktführer bei PKWs. Das war für die Jungs aus Wolfsburg so lukrativ das sie ihre Modelle halt auch 20 Jahre lang nicht mehr erneuert haben. Ist ja nicht notwendig wenn man ein Quasimonopol hat. Jetzt verlieren sie jeden Tag Marktanteile und jammern das sie nicht auf dem chinesischen Markt Fuss fassen können.

In China ist man nur so lange scharf auf deutsche Produkte, so lange man nicht die selbe Qualität produzieren kann. Da wird noch einiges passieren. Im Moment ist das gut, das sich die deutsche Industrie nach China verkauf,t aber das böse erwachen wird kommen!

Darth Mund schrieb:
Die Deutschen sind laut einer Untersuchung von Expedia die beliebtesten Touristen weltweit.

Ist doch kein Wunder. Wir tragen am meisten Geld ins Ausland weil wir in grösseren Massen, als alle anderen Nationen, über arme kleine Länder herfallen. :D

Ich hatte erst am vergangenen Freitag ein längeres Gespräch geführt über die deutsche Lebensart und tendenzielle deutsche Charaktereigenschaften gemütlich in einer Kneipe mit 3 Ausländern, die in Deutschland leben und arbeiten, die mir alle 3 sagten, dass sie am liebsten in einer Firma mit einem deutschen Chef arbeiten, weil die Deutschen ihre Mitarbeiter fair behandeln, was man von den meisten Ausländern nicht behaupten kann, besonders Italiener seien unmenschliche Sklaventreiber.

Also mein Chef ist Afghane und der behandelt mich äusserst fair. Wobei der der Türke im Restaurant neben an ein richtiger Sklaventreiber ist. Das kann man nie pauschal sagen. Ich hab auch schon deutsche Chefs gehabt die richtige Ärsche waren.

Wohltuend heben sich die Australier und die Neuseeländer von allen Völkern ab. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Geselligkeit scheinen bei ihnen erfunden worden zu sein, was mich eigentlich bei ihren gemeinsamen Vorfahren den Briten sehr verwundert, weil diese so ganz anders sind. Und das Alles auf so ungezwungene, unaufdringliche Art und Weise.

Ich denke mal das liegt auch an der Geschichte dieser Länder. Wenn du im Busch stecken bleibst weil das Benzin alle ist bist du froh wenn dir jemand hilft. In Deutschland kannst du zur Not zu nächsten Tanke latschen. Da braucht man keine Hilfe und dementsprechend gibt dir auch kaum jemand Hilfe. Daneben gibts es auch hier in Deutschland sehr hilfsbereite Menschen.

Die Meinung, dass die Deutschen so "schlecht" sein sollen, wird im Ausland oder von in Deutschland lebenden Ausländern nicht unbedingt geteilt.

Das kommt immer drauf an. In den Niederlanden sind wir Deutschen als Touris und als Kunden äusserst beliebt. Vorallem weil wir wirtschaftlich nicht mehr so stark sind. Das ändert aber nichts daran das die Niederländer ganz froh sind wenn wir Deutschen nicht in den Niederlanden wohnen. Da haben sie uns dann nicht mehr sonderlich gern.

cu, Spaceball
 
Dass Deutsche im Ausland mindestens in der Hinsicht geliebt werden, dass sie Geld ins Land bringen, ist ja schon eine tollt Sache, aber eben auch eine fadenscheinige. Das Geld mit Freuden nehmen und im nächsten Moment beklagen, dass die Deutschen unfreundlich sind und immer nur Motzen, finde ich ganz schön heuchlerisch. Schöner wäre zu sagen: Ja wir sind über die Deutschen froh. Sie tragen überdurschnittlich gut zu unserem Lohn bei. Und weil dem so ist, nehmen wir die Deutschen so, wie sie sind. Basta!

Gruss, Bea
 
Spaceball schrieb:
Deutschland ist der Staat der am meisten exportiert, wie du ja schon selbst festgestellt hast. Wir nehmen weit mehr Geld mit dem Export ein als Deutsche ins Ausland tragen können...

Nun so wurde es uns in Wirtschaftskunde beigebracht. Wenns nicht so ist, sei es drum. Ich kann nur das sagen was mir mein Lehrer sagt und darauf vertrauen das es stimmt.

Spaceball schrieb:
Stimmt. Noch nie haben so viele Forscher Deutschland verlassen, sich demnach selbst exportiert, weil die Budgets in Deutschland weit geringer sind als in anderen Ländern.

OK, bestreite ich ja gar nicht. Die Frage war ja nicht für was Deutschland, sondern wofür die Deutschen bekannt sind.
Und die Deutschen haben numal ein paar der größten und wichtigsten Erfindungen der Geschichte gemacht und wir haben immernoch die Nase ganz weit vorne was Technologien und Forschung betrifft. Auch wenn wir nicht mehr soviel Geld dafür locker machen können.

Nicht nur die Deutsche Technik ist in Asien angesagt. Die ganze Kultur und das Land als Urlaubsziel ist sehr angesagt.
 
Cesp schrieb:
Und die Deutschen haben numal ein paar der größten und wichtigsten Erfindungen der Geschichte gemacht.

Richtig!

Cesp schrieb:
und wir haben immernoch die Nase ganz weit vorne was Technologien und Forschung betrifft.

Leider nicht richtig. Jeder deutsche Forscher der was drauf hat verschwindet heute ruckzuck, weils anderswo viel bessere Arbeitsbedingungen gibt. Und für ausländische Studenten und Wissenschaftler wird D auch immer uninteressanter im internationalen Vergleich. Die deutschen Universitäten haben heutezutage international keinen besonderen Ruf mehr. Das war mal anders. Diese ganze Greencard Diskussion vor einigen Jahren hat das doch gezeigt. Die Leute für die das wirklich in Frage käme gehen doch erst gar nicht nach D.
 
Mitth'raw'nurodo schrieb:
Leider nicht richtig. Jeder deutsche Forscher der was drauf hat verschwindet heute ruckzuck, weils anderswo viel bessere Arbeitsbedingungen gibt. Und für ausländische Studenten und Wissenschaftler wird D auch immer uninteressanter im internationalen Vergleich. Die deutschen Universitäten haben heutezutage international keinen besonderen Ruf mehr. Das war mal anders. Diese ganze Greencard Diskussion vor einigen Jahren hat das doch gezeigt. Die Leute für die das wirklich in Frage käme gehen doch erst gar nicht nach D.

von mir im letzten Post schrieb:
Die Frage war ja nicht für was Deutschland, sondern wofür die Deutschen bekannt sind.

Die Deutschen Forscher sind immernoch groß im Geschäft. Auch wenn sie nicht mehr in Deutschalnd arbeiten.
Mal von dem Software und Chemiesparte abgesehen. Ich sag nur zum einen SAP und zum anderen BASF. Zufälligerweise beide in meiner Nachbarschaft.
 
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